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Mistakes we made

Season I - MWM
von

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Fragments on the floor

Hallöchen meine lieben!!!
 

Da bin ich wieder und habe euch ein XXL-Chapter mitgebracht. Wollte daraus eigentlich 2 Kappis machen... aber nun gut... es ist es ein XXL geworden, bestimmt zu eurer Freude, oder!? Diesmal geht es um unsere Lieben, die es momentan ein wenig schwer miteinander haben.. ach was verrat ich hier so viel, lest doch selbst ;-)

Also dann, wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen und hoffe das euch das Kappilein gefällt. Würde mich wie immer über Kommis von euch freuen...
 

Bis zum nächsten Mal
 

Eure

Juna-chan
 

Fragments on the floor
 

Fujisan = Ein Berg in Japan. Einmal in den Atlas geschaut und man findet ihn links von Tokyo und Yokohama... rechts ist ja auch das Meer, net? ^-^
 

Mit einem Ruck rutsche sie von ihm weg. Ihr Herz schlug hart in Ihrer Brust. Vor Schmerz... von den warmen Gefühl zugleich. Das war nicht gut, auf keinen Fall... das war alles andere als gut. Ihre Hand lag auf ihrer Brust, sie spürte wie ihr Herz raste das es schmerzte. Langsam hob sich ihr Blick von dem hölzernen Fußboden. Sie wollte nicht, aber als ob jemand wie bei einer Marionette einen Faden zog, bewegte sich ihr Kopf und ihre Augen. Langsam... an der Maserung des Bodens entlang, den lila Stoff der fast Fußknöchel langen Robe, zu den Händen, eine gebunden von einer blauen Gebetskette. Finger die sich ineinander verhakt hatten... aneinander drückten, das die Köchel weiß hervorstanden. Weiter hinauf, and den Armen, zur Schulter, entlang an seinem Hals zu seinem Mund. Mit Lippen die fester auf einander gepresst waren, das sie nur noch eine dünne Linie waren. Hinauf an seiner Wange, die blasser als sonst war. Bis zu seinen Augen, die mit einer seltsamen Mischung von Emotionen zur Seite schauten.

Weg von ihr, weg von sich selbst.

Unbewusst starrte sie... ihn an... ihn... an den sie so viele Tränen vergossen hatte. Und ihr niemand, auch nur eine wieder geben würde. Ihn... Miroku... ihr Herz... ihn... Liebe... Hass... Geborgenheit.... Verachtung... Zuneigung... Ekel... alles... er... ihn... Miroku... er... was... ich... Liebe...? Hass...? Er... Miroku... Tränen... Schmerz... Einsamkeit... Zweisamkeit... Trost... Hass? Liebe? Er? Miroku... andere Frau... ich? Andere Frau! Ich? Andere Frau? Er und andere Frau... und was... ist mit mir? Sie schloss schwer ihre Augen. Alles war so wirr, und auch klar... aber wiederum so wirr. Sie hasste diesem Zustand der Hilflosigkeit, dass durcheinander in ihrem Kopf, das warm und kalt in ihrem Herzen zugleich war.

"Ich geh"

kam knapp und mehr schmerz in seiner Stimme, als er wollte, von ihm. Der Stoff seiner Robe machte einen leisen Ton beim aufstehen. Fast laut dagegen hörte sich die Strohtür an, als sie sich noch leicht hin- und herbewegte und sie ihm ungewollt nachsah.

"Geh ihm nach"

drang eine dünne Stimme an ihre Ohren. Nur schläfrig drehte sie sich um und sah in das blasse Gesicht von Kagome.

"Kagome-chan..."

"Geh ihm nach..."

und zwei Arme, in rot gehüllt, stützten ihren schwachen Körper.

"Aber"

"Geh..."

Inuyasha zog die Decke höher und sie lehnte schwer an seiner Brust, ihre Augen schlossen sich so schnell, wie sie sich geöffnet hatten.

"Kagome"

entronn dem Hanyou leise und lehnte seinen Kopf, auf den der schwarzhaarigen. Und ein erleichterter Gesichtsausdruck formte sich. Er war einfach nur froh, dass sie wieder aufgewacht war und sie einfach nur erschöpft schien.

-Geh-

es war ein einfaches Wort, doch für sie war es so, als ob sie den Fujisan besteigen sollte. Aber sollte sie es nicht wagen? Mehr Schmerz konnte er ihr nicht mehr zufügen, mehr Tränen konnten nicht vergossen werden. Mehr nehmen, konnte Miroku ihr nicht und ihre Füße trugen sie von ganz allein, in die noch recht junge Nacht. Mit der Mondsichel am Himmel und den Sternenübersähten Himmel.
 

Wie weit war er gelaufen? Er wusste es nicht.

Wie lange war er gelaufen? Das wusste er ebenfalls nicht.

Er fühlte sich taub... so taub. Wie schon lange nicht mehr in seinem Leben, so taub wie wohl noch nie zuvor in seinem Leben. Erst war Schmerz da... dann diese Taubheit und nun wieder drängte sich der Schmerz wieder hervor. Müde... vor allem Müde war er. Von seinem verkorksten Leben. Von seinem Schicksal. Müde von seinen eigenen dummen Fehlern. Es gab für ihn keinen Tipp, keinen Rat der alles wieder zu Recht biegen würde. Es gab nichts, was das alles ins Vergessene rücken ließe und diese Taten verblassen lassen würden. Es gab nichts, und er wusste das nur zu gut. Wie sollte es auch anders sein? Sein ganzes Leben war doch schon immer so gewesen. Es gab nur einen Weg, kein links und kein rechts nur das stumpfe geradeaus, was er nicht abwenden kann. Er hatte sich mit den Gedanken schon lange angefreundet zu sterben, das die Chance das er all das abwenden kann... und einfach ein normaler Mann sein kann... halt mit spirituellen Kräften. -Was soll's- es konnte alles nicht schlimmer werden, nicht verrückter und verkorkster. Es war so wie es war. So und nicht anders. Sollte er an Wunder glauben. An höhere Mächte, die sich seinem erbarmen? Nein. Sicher gab es sie irgendwo... so wie Dämonen und beispielsweise Wassergötter. Doch er war sich nur zu bewusst... erbarmen hatte er nach der Sache mit Sango... nicht verdient. Und die gerechte Strafe würde schon bald kommen. Das endlose nichts seines Kaazanas. Würde es wirklich das schwarze Nichts sein? Die Feuerhölle? Oder ein Ort, an den tausende von Dämonen nur darauf warten ihn zu jagen, foltern und langsam sterben zu lassen? Er seufzte leise. Angst davor hatte er nicht, oder?

Schwerfällig ließ er sich an den Baum fallen, der ihm gerade zur rechten Zeit begegnet war. Er spürte die schroffe Borke, durch den Stoff seiner Robe. Mit all seinen Gedanken hatte er Fazit... Er war ein hoffnungsloser Fall, ein wirklicher Idiot und hatte nichts anderes verdient. Wieder musste er leise seufzen.
 

Sie drückte sich an den Busch vorbei. Die kleinen Widerhacken wollten sich nicht von ihrem Kimono lösen und so entronn ihr ein kleiner Fluch, der dem Busch bestimmt war. Sie schaute umher. Eigentlich wusste sie nicht so recht wo sie suchen sollte. Lief sie überhaupt in die richtige Richtung? Oder war er längst in eines dieser Freudenhäuser verschwunden? Sie schüttelte den Kopf. Nach dem... ja nach dem was sie in der Hütte sah. Konnte sie nicht glauben, das er -dort hin- gegangen war. Vielleicht war das auch nur ein Hirngespinst, das ihr den guten Miroku vor Augen hielt. Vielleicht täuschte sie sich doch... bei dem was sie gesehen hatte und nicht verstehen konnte.

Er war doch derjenige... oder?

Sie war doch das Opfer... nicht wahr?

Sie war die... die litt, oder etwa nicht?

Also warum hatte sie das Gefühl... das Empfinden das Miroku litt... tief in seinem innersten, obwohl er der war, der... der... sie wollte nicht darüber nachdenken. Sie konnte nicht darüber nachdenken. Die Bilder waren so fest in ihr hineingebannt, das sie sie wohl nie vergessen konnte... auch wenn sie es noch so sehr wollte. Dennoch... warum litt er... und warum wollte sie es wissen... er hatte ihr mehr als nur Herzschmerz zugefügt und nun wollte sie wissen was er hat? Das war alles noch verrückter, als sie glaubte es noch kommen könnte. So verdammt wirr und so undurchsichtig, dass keine Logik in all dem hinein kam. Kein Motiv was dahinter stand, was sie verstehen konnte. Aber ohne Fragen und seinen Antworten, würde sie es wohl nie erfahren... Fragen die schmerzen werden... und Antworten die sie nicht hören wollte... aber trotzdem zuhören würde.
 

Das leise Geräusch von Blättern streifte seine Ohren. Doch er spürte kein Youki. Es konnte nur ein Tier oder gar ein Mensch sein. Vielleicht ein Wanderer der, sein Nachtlager noch nicht aufgeschlagen hatte, vielleicht aber auch ein Bandit der auf Beute jagt war. Egal was kommen würde, er würde sich von nichts und niemanden niederstrecken lassen. Noch nicht. Auch wenn alles miserabel war, er hatte noch einen Kampf gegen Naraku auszutragen. Irgendwann... bald. Die Zeit lief. Der Dämon rüstete auf und die nächste Begegnung würde nicht erfreulich verlaufen.

Etwas wackelig stolperte sie aus dem Busch hervor, der ihr einfach nicht den Durchgang gewähren wollte. Aber sie ließ sich von dem Gestrüpp nicht einschüchtern. Das dumme Grünzeug, würde sie sicher nicht aufhalten. Nope! Und sie hatte gesiegt. Zwar mit ein paar Kratzern an ihren Beinen und einigen Dornenstichen an ihren Armen, aber sie hatte das Gestrüpp niedergestreckt und stand als Sieger vor dem Busch.

"Baka"

schimpfte sie leise und seufzte dann. Nun hatte sie diese Hürde genommen und von Miroku hatte sie noch immer keine Spur. -Wo er wohl ist?- fragte sie sich und drehte sich um.

-Er oder Es kommt- und stand von seiner Sitzposition wieder auf. Der Griff um seinen Stab wurde ein wenig fester, bereit zuzuschlagen, wenn es notwenig wäre. Doch zu seinem erstaunen war es kein Wanderer... oder Bandit.

So lange wie sie schon gesucht hatte, sollte sie zurückkehren. Es hatte doch keinen Zweck hin zu suchen. Genervt von der Tatsache, das dass Suchen keinen Zweck hatte drehte sie sich um. Sie hatte beschlossen, sich nicht noch einmal mit dem Busch anzulegen. Einmal reichte ihr völlig, und sie könnte nicht für das Leben dieses mörderischen Gestrüpps garantieren, wenn sie durch ihn noch mal hindurch steigen müsse. Doch als sie sich umdrehte, machte sie unweigerlich einen Schritt zurück und blieb wie angewurzelt stehen. Ihre Augen auf eine Person, nicht weit weg von ihr, gerichtet, das fast ein ausgestreckter Arm ausreichen würde, sie zu berühren.

Stille herrschte. Sie hatte ihn gefunden und nun fehlten ihr die Worte. Es war so, als wäre leere in ihren Kopf. Nichts passenden viel ihr ein, kein Wort wollte zu ihr kommen und so starrten die beiden sich stillschweigend an.

"Sango..."

es war die Stimme des Mönches. Mirokus Stimme... und sie holte sich selbst aus ihrer Wort- und Gedankenstarre zurück. Sie wusste nur nicht, ob sie es gern hatte... das er ihren Namen sagte, oder ob sie sich angeekelt fühlen sollte. Es war ein Mischgefühl zwischen beiden. Nur eines war klar. Ihr Herz schlug, bei ihren Namen, einmal hart auf.

"... was machst du hier?"

sie blinkte ihn an. Das einzigste was ihm einfiel zu fragen war, warum sie hier sei. War das nicht mehr als offensichtlich?

"... reden... müssen reden..."

kam auf ihr. Und fühlte sich peinlich berührt, das sie es nicht mal schaffte einen zusammenhängenden Satz hervor zubekommen.

"Reden?"

fragte Miroku und sein Herz sank gleich eine Etage tiefer.

"Wenn du das möchtest..."

und ein nicken von ihr konnte er vernehmen. Warum wollte sie reden? Er konnte es nicht verstehen? Nach all dem... würde er an ihrer Stelle ihn meiden.

"Ich...."

fing sie an. Ihre Hände eng an ihren Körper. Sich selbst schützend, vor dem was kommen würde.

"Du...."

sie schluckte und schaute dann in seine Augen. Sie wollte sehen, wie er auf ihre Frage reagieren würde. Sie musste es sehen, damit sie endlich eine Art Erlösung finden konnte.

"Warum Miroku.... warum kannst du mich nicht lieben?"

Wie ein Schlag gegen seine Brust fühlte sich diese Frage an. Hart... sehr hart und seine Augen weiteten sich unweigerlich. Schock... diese Frage schockte ihn. Er hatte mit allen gerechnet... allem, aber nicht mit dem. Was sollte er ihr sagen? Was? Lügen? Weiter Lügen... noch mehr sich selbst anlügen? Was also? Hatten die ganzen Tage und manches Wort nicht schon längst so tief fallen lassen, das es egal war, was er sagte oder tat?

"Ich..."

stammelte er hervor

"Sag es mir"

und es war mehr ein flehen... ein flehen vom Herzen. Sie wollte es wissen, koste was es wolle und er sah wie sich ihre Augen, mit der salzigen Flüssigkeit füllten. Ungewollt. Das sie nicht mehr weinen wollte, dessen war er sich sicher. Sehr sicher... das sie wegen ihm keine einzige Träne mehr vergießen wollte, denn er war es einfach nicht wert. Nie mehr wert. Doch weiter lügen? Das konnte er genauso wenig. Sich selbst weiter beschwindeln, ebenfalls nicht. Sie würden beide sich ihren Schmerz stellen müssen... wohl hier und jetzt. Sie standen bereits auf den Scherben ihrer Seelen und Herzen. Und beide wussten, dass diese Scherben unter ihren Füßen noch weiter zerbrechen würden. Schmerzen spüren lassen, deren sie nicht ausgesetzt werden wollten und trotz allem mussten. Das es keinen Weg zurückgab. Sondern nur, die vielen Scherben untern ihren Füßen. Die mit jedem weiteren Wort nur noch mehr lasten auf den zerbrechlichen Fragmenten der Herzen legen würde.

"... habe nie behauptet dass... ich es nicht tue"

Sango blieb der Atem in der Kehle hängen. Sollte... das... ein... Scherz... sein. Sollte das der übelste Scherz sein, den er nach -der- Sache mit ihr machen konnte.

"Was?"

das war das einzigste was sie hervor bekam. Was ihre Lippen erlaubten ihn hören zu lassen.

"Nie behauptet, dass ich es nicht tue"

meinte er leise wieder. Ihr Atem hing immer noch in ihrer Kehle fest.

"Aber.... Lüge..."

krächzte sie leise mit Luftmangel. Er schüttelte den Kopf leicht.

"Mehr als du glaubst"

"... lügen..."

"Mehr als ich dir jemals sagen kann"

"... lügen..."

"Mehr als ich dir jemals zeigen kann"

"... alles lügen..."

"Ich liebe dich... mehr... als ich ertragen kann..."

"... mehr lügen..."

ihre heißen Tränen liefen an ihren Wangen entlang, leicht rot gefärbt in dem Mondschein blassem Gesicht. Sie wollte nicht weinen und nun? Vielen ihren Tränen unaufhaltsam zu Boden. Ihre Arme schlungen sich fester um sich selbst. Warum sagte er so was? Es waren doch nur weitere Lügen. Schwindeleien, die ihr mehr schmerzten als sie wollte. Worte die sie mehr trafen, als sie nach all dem für möglich hielt.

Seine braunen Augen folgten den einzelnen Tropfen zu Boden. Sie klitzerten vom leichten Mondlicht. Wie kleine Sternchen die vom Himmel fielen und am Boden zerschellten. Nicht rettbar. Unweigerlich zerstört unter schmerzen ausradiert. Seine Arme hingen schlapp an ihm entlang und schwach hielt er seinen Stab in seiner rechten Hand. Seine Finger hatten Mühe, den eigentlich so leichten Stab, weiterhin festzuhalten.

"Sag die Wahrheit"

weinte sie leise. Denn das alles konnte nicht wahr sein. Es ging nicht anders.

"Keine Lüge..."

sagte er bedrückt. Sango kniff die Augen zusammen. Wie konnte das sein? Wie konnte das nur sein? Wie konnte er ihr das antun? Wie nur?
 

"Sango"

"Selber Schuld Perversling"

"Ich bin kein Perversling"

"NICHT? UND WARUM GRABSCHT DU MIR JEDESMAL AN MEINEN HINTERN?????"
 

"Es war eine Möglichkeit dich anzufassen, ohne dass du es bemerkst"

"Du wolltest mich nur begrabschen?"

"Richtig"
 

"Wie kannst du immer wieder nur Schande über mich bringen..."
 

"Ich will dich nicht mehr heiraten"

"Hai"
 

Beide Hände verstärkten die Bewegung der Frau. Es fühlte sich fast zum zerbärsten an, es fehlte nicht viel und die Erlösung, würde endlich dem Gefühl Einhalt gebieten.

Tief wurde die Luft eingezogen.

Sango hielt sich eine Hand vor dem Mund, um nicht schreien zu müssen.

Eine Hand glitt an der Seite der Frau entlang.

Eine Träne rollte an ihrer Wange hinab.

Mit den Ellbogen wurde sich abgestützt und die Frau beugte sich weiter hinab, bis sich die Lippen berührten.

Eine weitere Träne rollte an der blassen Wange hinab, bevor sie auf dem Absatz kehrt machte und davon lief.
 

Sie schüttelte den Kopf vehement.

"Und warum schläfst du mit einer fremden Frau"

huffte sie hervor. Und die Worte waren wie ein Schlag in sein Gesicht, ungebremst und mit aller Kraft. Die Frage stellte er sich selbst. Soweit sollte es nicht kommen. Er wollte sich ablenken, vergessen sein Leben in Sake ertränken. Aber es kam alles anders. Ein netter Abend dort sollte es werden, einfach nur umgeben von Frauen... die auch wenn es nur gespielt war, so taten als ob er wichtig sei.

"Ich..."

begann er und konnte sie nicht länger anschauen. Beschämt von sich selbst. Er war das letzte vom letzten.

"Ich wollte nur... und dann..."

Sango schaute ihn an. Mit ihren Tränen in den Augen, die ihr die Sicht in der Nacht noch mehr erschwerten.

"Warum... sag einfach warum Miroku"

sie holte etwas Luft

"Bin ich dir nicht gut genug? Bin ich dir nicht hübsch genug?"

ihre Hand wischte durch ihr Gesicht

"Genügte mein Wort zur Hochzeit... dein Wort zur Hochzeit nicht mir treu zu bleiben?"

Miroku schwankte einen Schritt zurück.

"Sag es mir! Miroku! Sag es! WARUM!!!!"

ihre letzten Worte hallten durch den stillen Nachtwald. Mit all der Energie die so dafür aufbringen konnte. Die letzte Energie, die sie dafür aufbringen konnte. Mehr hatte sie einfach nicht zu geben. Mehr hatte sie nicht zu verlieren. Sie war am Boden. Tiefer konnte sie nicht fallen, als sie schon war.

"Ich..."
 

Er konnte spüren, wie allmählich der Fluch ihm sein Schicksal näher brachte.

Wie sehr wünschte er sich, dass er von diesem Alptraum aufwachen würde. Aber nichts würde ihn wohl retten können, außer der Tod des ihnen so verfluchten Naraku.

Am Anfang suchte er nur eine Frau, die ein Kind von ihm austragen würde... und nun kann er es nicht ertragen, wenn es so wäre.

Irgendwie würde er ihr Herz eh brechen. Ob sie nun zusammen sein, oder nicht. Das wusste er.

Wie sehr schmerzte es ihn sich eingestehen zu müssen, das er das was er sich wünschte nie haben würde.
 

Es schwappte ihn ihm über. Er hasste sich, sein Leben. Er hasste diese ganze Situation. Er war wütend auf sich... auf Naraku... auf dem dummen Fluch in seiner Hand. Er war Traurig. Eine gefährliche Mischung. Immer musste er einstecken, nie durfte er was haben, was er wollte. Nie würde er jemals, das haben was er wollte. Nie würde er seine Bedürfnisse stillen können. Er konnte sie nur ertränken. Mit Mitteln, die Sango zum weinen brachten.

"Ich wollte nur vergessen..."

"Vergessen?"

"Verdammt!"

fluchte er und Sango wich ein Stück von ihm zurück.

"Ich wollte vergessen. Wollte einfach für einen Augenblick vergessen. Mein Leben für diese eine Nacht ersticken. Mir ein Gefühl geben lassen, was ich nicht bekommen werde. Ich nicht zulassen kann, es mir von Dir geben zulassen. Ich konnte nicht anders. Und ich hoffte, dass ich auch vergessen konnte. Alles!!! Mein Gefühle zu Dir. Ich wollte sie mit Sake ertränken... erträglich machen! Nur diese eine verdammte Nacht!"

und mit jedem Wort wurde der Mönch lauter

"Miroku"

"Wie sollte ich es sonst machen? Ich wusste keinen anderen Weg um dich jedenfalls einmal aus meinen Kopf zu bekommen. Nicht an dich denken zu müssen. Nicht nach dir verzehrt zu sein, mit dem wissen das es nie mit uns klappen wird"

"Wieso sollte es nicht klappen?"

fragte Sango verwirrt, fast so leise das er ihre Worte nicht gehört hätte.

"Meine Zeit ist abgelaufen"

kam matt aus ihm.

"... was..."

"Nicht mehr lange Sango... nicht mehr lange"

"Und warum hast du mir das nicht gesagt?"

er hob seine Hand an und schaute in den Stoff, der seinen Fluch verbarg.

"Wie denn Sango... wie sollte ich es dir sagen... wie?"

"Und weil du es nicht wusstest... warst du dort?"

er ballte seine Hand zu einer Faust. Seine Augen brannten. Es war zu viel auf einmal.

"Wir jagen Naraku seid einem Jahr... einem ganzen Jahr... und er hat das Shiko no Tama, fast zusammen. Aber auch ohne den letzten Splitter, können wir ihn nicht besiegen, geschweige den wenn er das ganze Juwel hat"

"Sag nicht so was!"

"Es ist die Wahrheit Sango... die ganze verfluchte Wahrheit"

"Miroku..."

"Du hast was Besseres verdient... einen besseren Mann als mich. Keinem mit einem Fluch. Jemand der dir ein erfülltes Leben geben kann und lange für dich da sein wird. Jemand, mit dem du eine glückliche Familie haben kannst"

"Mit einem anderen Mann? Bist du verrückt geworden?"

Miroku schaute von seiner geballten Faust in ihr verweintes Gesicht

"Hast du wirklich an mich gedacht? Nur einmal wirklich an mich gedacht? Alles was ich höre... hört sich für mich an, als ob du nur an dich gedacht hast. Mich hast du außen vor gelassen. Du willst dass ich glücklich werde? Soll ich mal lachen! Wie soll ich glücklich werden, wenn ich dich bereits so sehr liebe das es mir dem Atem nimmt!"

Schnell verschloss sie ihren Mund mit ihrer Hand. Wo kamen die letzten Worte her? Sie hasste ihn doch mittlerweile, oder nicht? Also woher kamen diese Worte? Die Antwort kannte sie... ja sie kannte sie nur zu gut.

"Was?"

fragte Miroku irritiert. Er wusste, dass sie ihn mochte. Das es eine Schwärmerei war, vielleicht auch eine Verliebtheit. Aber dass es richtige Liebe sein sollte, wollte er nicht glauben. Ein wenig das Gefühl, das sie nur Mitleid hatte, schlich sich bei ihm schon vor so langer Zeit in seinem Herzen.

"Hast du nicht gehört?"

fragte sie wieder mit Tränen in ihren Augen.

"Ich liebe Dich!!!"

er hatte immer noch seinen geschockten Gesichtsausdruck

"Nach all dem?"

war die einzige Frage die sich in seinem Kopf bildete und seine Lippen wiedergab.

"Auch nach all dem.. ich habe versucht dich zu hassen. Ich kann nicht... und ich werde es nicht können"

"I... Ich"

stotterte Miroku. Jetzt war alles noch mehr durcheinander, als eh schon. Es gab keine klare Linie die er erkennen konnte. Oder zumindest einen dünnen Pfad, auf dem er sich sonst immer befand.

"Wie konntest du mir das nur antun?"

murmelte Sango vor sich her, aber laut genug das der Mönch ihre Worte hörte.

"Wie konntest du mich einfach so ausgrenzen. Wieso konntest du mich nicht einfach an deiner Seite behalten. Warum konnte ich nicht offiziell deine Verlobte sein. Warum konntest du nicht einfach ein meiner Seite sein? Wieso konntest du nicht warten... warten das ich mit dir... mit dir..."

sie schlug ihre Hände ins Gesicht. Es wäre eine Lüge, wenn sie noch nie darüber nachgedacht hätte wie es wäre. Nie davon geträumt hätte und nach dem Traum, erstmal ein kaltes Bad gebrauchen konnte. Es war nicht so, dass sie es nicht wollen würde. Es war auch nicht so, dass sie es nicht leiden konnte, wenn Miroku sie anfasste. Sicher wollte sie sich an Traditionen halten... aber sie wusste selbst, die Zeit lief. Das sein Fluch ihn einholen würde. Das Naraku vielleicht die Schlacht gewinnen würde. Sie wollte doch nur erreichen, dass sie für alle... offiziell seine Verlobte sei. Dann... es wäre damit in Ordnung gewesen. Das Bündnis hätte ihr gereicht, mit einem Verlobungsring an ihrem Finger. Es würde ihr doch genügen. War das dem Mönch nicht bewusst. Ob es für andere Schande sei, hin oder her. Sie hatte keine Familie mehr. Sie hatte nur noch ihre Freunde und Miroku. Sie wollte diese mit Miroku teilen. Niemand sonst, sollte das Geschenk von ihr bekommen. Niemand. Es war für ihn bestimmt. Sie liebte ihn einfach. Ohne Begrenzungen. Es zählte nicht welchen Ruf er hatte. Ob er reich oder arm sei. Ob sie ein langes glückliches Leben miteinander haben können. Es war doch das hier und jetzt. Mehr hatten sie nicht zusammen. Miroku wusste es und er glaubte Sango wäre so naiv, und würde darüber nie einen Gedanken verschwenden. Sie machte sich mehr Gedanken, wie ihr Leben weiter gehen sollte. Wie sie die begrenzte Zeit nutzen würden. Damit sie in ihrem letzten Kampf gegen Naraku, nichts in ihrem Leben zu Bedauern haben.

"Wir haben einfach nichts zu verlieren"

meinte sie leise und ihre Tränen schienen auf einmal wie getrocknet und schaute den Mönch wieder an

"Wir haben nichts zu verlieren"

und wischte die letzten Anzeichen der vergossenen Tränen von ihren Wangen.

"Haben wir nicht"

sagte er leise. Es war eine seltsame Wendung. Sie wollte eben noch wissen. Wieso? Weshalb? Warum? Wie kam es, dass es nun so war? Aber er konnte es sich denken.

"Sag"

fing Sango an

"Liebt du mich wirklich"

"Hai..."

"Dann sag es"

"Ich liebe dich Sango... chan"

"Wie sehr?"

fragte sie und machte einen Schritt auf ihn zu. Sie hatte nichts zu verlieren. Sie konnte nur etwas gewinnen.

"Mehr als mein Leben"

und nur noch eine Handbreit trennte die beiden.

"Kannst du... mir denn jemals vergeben?"

"... vergeben... aber nie vergessen"

huschte es von ihren Lippen. Er wusste nicht... er schaute in ihre Augen. Er konnte zum ersten Mal sehen, das es wirklich Liebe war. Keine Verliebtheit. Nein, richtige Liebe. Wie konnte er so dumm sein? Wie konnte er sie nur so hintergehen? Und womit hatte er ihre Gnade verdient. Er hatte sie nicht verdient. Er hatte ihre Nähe nicht verdient. Aber er konnte ihr nicht entfliehen. Er war gefangen wie eine Fliege in einem Spinnennetz. Keine Macht brachte seine Füße dazu, einen Schritt von ihr Weg zu machen. Sie vor ihm zu schützen. Vor dem Bedürfnis, was er stillen wollte. Und nur sie es konnte. Sie würde ihn hinterher mehr verfluchen und ihn bis zum Tode hassen. Aber er war Sklave seines Herzens in diesem Moment. Kein Entrinnen. Wie eine hilflose Beute.

"Gomen"

hauchte er zart, als seine Hand ihre Wange berührte und sie ihr Gesicht gegen seine Hand lehnte.

"Gomen für alles"

und sein Gesicht kam unweigerlich näher. Immer näher. Wie von allein und sie wich nicht zurück. Nein. Sie hatte nichts zu verlieren. Sie konnte nur gewinnen. Der Schmerz war nicht abgeklungen. Und vielleicht war es gemein, aber auch gerecht Miroku zu nutzten, der ihren Schmerz verursacht hat, auch ihren Schmerz stillen zu lassen. Sie wollte einfach etwas zurück haben und wenn sie blockt... ihn von sich schiebt... würde sie nur mehr leiden. Nein, das wollte sie nicht. Sie wollte ihn bei sich haben... immer in ihrer Nähe. Er sollte ihr das Gefühl was sie in sich trug zurückgeben. Er sollte sie erfüllen, wie sie ihn erfüllen wollte.

Seine Lippen berührten schwach ihre. Sie streiften nur Federleicht über ihre hinweg. Es war so ein anderes Gefühl. Damals dort war es Lust, die sich in ihn aufgebaut hatte. Doch hier. Hier war es so anders. Fast ein wenig furcht einflößend, wie tief in ihm sich etwas rührte. Nur bei dieser zarten Berührung. Er öffnete seine Augen einen Spalt und sah, dass ihre sanft geschlossen waren. Langsam berührte er ihre Lippen wieder. Es war nicht wie zuvor das sanfte dahin streichen. Diesmal war es ein richtiger. Langsam fordernd, sich hingebend was beide so lange in sich trugen.

"Ich liebe dich"

sagte Miroku leise.

"Zeig mir wie sehr"

flüsterte Sango und schaute tief in seine braunen Augen, die sie trotz der Dunkelheit erkennen konnte. Das leichte Mondlicht reichte dafür aus.

"Sango"

huffte er leise. Wusste sie eigentlich, worum sie ihn bat. Das er seine Kontrolle nicht mehr hatte und seinen letzten klaren Gedanken gleich verlieren wird.

"Zeig es mir"

flüsterte sie sanft und er verlor sich in ihren braunen Augen, wie sie in seinen.
 

Auch wenn es keinen Weg zurück gibt

Auch wenn es auch noch so schmerzt

Auch wenn du nur weinen kannst

Schau nach vorn

Jeden Tag nach vorn

Schau in den blauen Himmel

Fühle die Sonne und den Regen auf deiner Haut

Vergesse den Schmerz

Vergesse die Tränen

Vergesse was war

Lebe jetzt für die Zukunft

Lass die Liebe niemals sterben

Auch wenn es noch so schwer ist

Lass denjenigen niemals gehen

Halte es fest mit all deiner Kraft

Und du wirst...

... belohnt werden
 

So ne...
 

Das war Fragments on the floor.
 

Ein Chapter rund um Sango und Miroku. Ihr werdet euch eventuell Fragen, warum diese Wendung... Nun... wie ich es im Chapter versucht habe zu erklären. Sango und Miroku läuft die Zait davon. Sie haben keine andere Möglichkeit, als die Zeit die sie haben voll auszuschöpfen... Daher denke ich das dieses Chapter die schwierige Beziehung zwischen -wollen-, -haben- und -können- beschreibt. Das oft dem einnehmbaren Gefühl der Liebe gleichwärtig dem des auseinanderreizenden Schmerzes gleichgestellt ist. Das es immer nur das eine, mit dem anderen gibt. Das oft der Schmerz alles zu zerstören droht, doch aber auch einem das größte und schönste bringen kann... Liebe.
 

Owari
 

Juna



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2005-06-18T23:01:18+00:00 19.06.2005 01:01
Also ich kann den Anderen nur Recht geben, während ich nach einer passenden Bezeichnung, für das gerade gelesene Kapitel suche..
War das jetzt wundervoll, genial oder schlicht und einfach perfekt? Ich glaube, perfekt trifft es am ehesten. Mir sind sogar die Tränen gekommen, als ich es gelesen habe. Denn man konnte den Schmerz, aber auch die Liebe, zwischen Sango und Miroku beinahe selbst fühlen.
Nur weiter so! ^^
Von: abgemeldet
2005-06-14T19:43:21+00:00 14.06.2005 21:43
Taschentuchalarm!
Als ich es das erstemal gelesen habe sind mir doch tatsächlich die Tränen gekommen.
Wie du schon sagtest es ist ein schwieriges und vor allem heikles Thema.
Liebe ansich ist schon schwer zu beschreiben, aber die Beziehung von Sango und Miroku ist um einiges erschwert doch ich finde du hast das sehr gut beschrieben.
Nun hoffe ich aber das du im nächsten kapitel endlich offenlegst was mit Kagome ist und das die beiden schon verheiratet sind.

liebe Grüße
Himmel77
Von: abgemeldet
2005-06-13T19:11:42+00:00 13.06.2005 21:11
das war wieder ein total tolles Kapitel,und ich hoffe es geht ganz schnell weiter!!!

Angel
Von:  Lorelei89
2005-06-12T08:40:07+00:00 12.06.2005 10:40
wow wow wow schreib super schnell weiter deb ich dann mich XYukikoX nur anschließen salso bitte schnell will wissen wie es zwischen mirokuXsango und InuxKago weiter geht^^
Von:  Mondprinzessin
2005-06-11T14:04:34+00:00 11.06.2005 16:04
ERSTE!!!
*schnief* Einfach Klasse beschrieben....du hast echt Talent...
Normalerweise kann man Liebe zwischen Zwei Menschen nicht beschreiben...
Doch du hast es geschaft.....
Ja...So ist es....Ich hatte ein kribbeln in mir vernommen....
Selbst den Schmerz gefühlt und ja, ich
war so sehr vertieft, dass ich wie in einer Trance war...
Bitte schreib schnell weiter....
Das Kapitel war einfach SUPER!!!
Du hast das geschafft, was keiner zuvor bei mir geschafft hat: Das Gefühl LIEBE nahe zu bringen...Danke!


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