Wenn Sonnenlicht auf Mondlicht trifft von Andoria ================================================================================ Kapitel 23: Sichtwechsel ------------------------ Sichtwechsel Liam konnte nicht beschreiben wie er sich fühlte, seit er aus dem Albtraum erwacht war, den er für seinen Tot gehalten hatte. Alles fühlte sich anders und vertraut zugleich an. Irgendwie war das alles surreal, dachte er sich, als er neben Deriadenima durch die leeren Gänge des Labyrinths von Stonehenge schritt. Immer noch hallten die Schreie von Gabriel in seinen Ohren. Immer noch sah er den Blick seines Vaters, das Entsetzen, als er ihn gesehen hatte. Er und Deria hatten Shane und Anne zu dem Punkt gebracht an dem die Einsatztruppe das Labyrinth betreten sollte. Etwas musste sie aufgehalten haben. Eigentlich hätten sie schon vor Stunden eintreffen müssen. Die Einsatztruppe hatte Deria erkannt und ihr Anne abgenommen. Ihn hatten sie nicht erkannt. Vielleicht waren sie auch zu geschockt von Shanes Anblick. Sie hatten sofort über Funk Sanitäter gerufen. Deria und er hatten gewartet bis ein Arzt bei Shane war. Danach waren sie in der Dunkelheit des Labyrinths zurückgekehrt um der Epitaph aus dem Weg zu gehen. Sie waren der Meinung gewesen die Einheiten würden sich schon zurückziehen. Schließlich waren die meisten Kinder der Nacht geflohen, als sie vernommen hatten das die Epitaph unterwegs war. Das Echo hier unten war gespenstisch. Weder Liam noch Deria war klar gewesen wie nah der Trupp war. Um so überraschter war Liam als die Gruppe von Männern plötzlich aus der Dunkelheit aufgetaucht waren. Deria zog ihn in eine Nische, bis der Trupp an ihnen vorbei war. Dann waren sie in der entgegen gesetzten Richtung weitergegangen. Gerade als er dachte, sie wären aus dem Blickfeld entschwunden, hatte er Colonell Moore gehört. Kurz hatte er sich umgedreht um das Entsetzen im Blick seines Ziehvaters zu sehen. Und den Hass mit dem er die Schwarzhaarige neben ihm ansah. Sie war vor diesem Blick nicht zurückgewichen, sondern hatte nur mit einem schiefen Grinsen salutiert, bevor sie wortlos seine Hand genommen hatte. Noch immer schritten sie durch die Gänge, beide ohne genaues Ziel. Beide wortlos. Was war auch zu sagen? Seltsamerweise war sie es, die schließlich das Schweigen brach. „Königliches Geblüht, verdammte Scheiße! Von allen Millionen Menschen die durch die Gegend laufen, muss ich natürlich dich beißen!“ „Tja scheiße gelaufen!“ war das Einzige was ihm einfiel. „Ja ganz scheiße!“ brummte die Vampirin konnte sich aber ein Lächeln nicht verkneifen. Fassungslos schüttelte sie den Kopf. „Übrigens wie du Caron den Kopf abgetrennt hast, war echt super!“ meinte sie wieder nach einer Weile. „Danke!“ brummte Liam. Am Anfang des Kampfes war er irre angespannt gewesen. Doch nachdem er das erste mal Carons Klinge pariert hatte, hatte ihn eine seltsame Ruhe überkommen. Fasziniert hatte er bemerkt, dass von Carons übernatürlicher Stärke und Schnelligkeit nichts mehr vorhanden war. Oder besser gesagt, von seiner eigenen menschlichen Schwäche. Entsetzt hatte das auch Caron bemerkt, als Liam von der Defensive in die Offensive übergegangen war. Wenn er an den entsetzen Blick dachte, als Caron klar geworden war, dass er sterben würde, musste er fast mittleidig lächeln. Wie oft hatte ihn sein Vater gebeten, ihm beim Kampf gegen die Vampire zu helfen. Und doch hatte er nie einen von ihnen getötet. Bis zur heutigen Nacht. „Meinst du sie folgen uns noch?“ fragte Deria und meinte die Epitaph. Liam zuckte die Schultern. Eine ganze Weile hatte er noch Schüsse gehört, Schreie, das Donnern von Granaten, aber langsam war es verstummt. Es war immer leiser geworden, je weiter Deria mit ihm ins Labyrinth eingedrungen war. Gerade jetzt blieb sie stehen und griff in eine Nische. Sie bewegte einen verborgenen Hebel, eine Sekunde später öffnete sich eine geheime Tür. Mit einen Wink gab ihm das Zeichen ihr zu folgen. Ein paar Sekunden später schloss sich die Tür wieder hinter ihnen. „Jetzt können sie uns nicht mehr folgen“ „Diesen Geheimgang kenne nur noch ich!“ erklärte sie. „Das verschafft uns Zeit zu überlegen, wie es weiter geht. Wo wir hingehen können von hier aus.“ Wieder herrschte Schweigen, eine ganze Zeit lang. „Gibt es eigentlich ein Wort für das war ich jetzt bin?“ fragte er. Deria schüttelte den Kopf sah ihn an. Saft umfassten ihre Hände sein Gesicht. Tief blickte sie in seine Augen. „ Du bist Liam!“ sagte Deria und zuckte die Schultern. Dann lächelte sie. „Wenn mir ein geistreicherer Ausdruck für dich einfällt sag ich dir Bescheid!“ „Aber ich weiß selbst nicht, zu was ich dich gewandelt hab. Oder wir uns. Weil so ganz wie vorher bin ich auch nicht mehr. Wenn ein normaler Vampir einen normalen Menschen beißt wird er ein normaler Vampir. Da aber sowohl bei dir, als auch bei mir in dieser Gleichung unbekannte Variablen mitspielen.....“ sie beendete den Satz nicht. „So ratlos, dass du´s mit Mathematik versuchst!?“ „Um ehrlich zu sein, ja!“ „Ich hab ja keine Ahnung was für Bestandteile dein königliches Blut sonst noch so hat!“ zog sie ihn auf. Endlich hielt sie mal an und setzte sich auf dem Boden. „Ich glaube in nächster Zeit sollten wir beide deinem Ziehvater tunlichst aus dem Weg gehen!“ schlug sie vor. „Wenn Aria recht hat, haben wir gerade die Welt gerettet. Meinst du das lässt er als mildernde Umstände durchgehen!“ „Nein ich glaub nicht!“ Er setzte sich neben sie. „Sollte ich jetzt nicht eigentlich schlafen?“ fragte er. „Jep eigentlich schon. Es müsste kurz vor Sonnenaufgang sein. Wieso? Bist du müde?“ „Nein, aber nach dem was alles passiert ist, sollte ich wohl“ meinte er. Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter. „Na dann versuch doch mal zu schlafen, dann siehst du schon ob´s geht oder nicht.“ schlug sie vor. Warum nicht versuchen. Er schloss die Augen. Die Bilder der letzten Stunden waren verstörend, dennoch er musste auch tatsächlich kurz weggedämmert sein. Das Dröhnen einer Explosion riss ihn hoch. „Verdammt was ist ...“ Was immer es auch war. Es kam näher. Die nächste Detonation war so heftig, dass es sie beinahe von den Beinen riss. „Scheiße! Renn!“ schrie Deria auf. Das hätte sie ihn nicht sagen müssten. Der Tunnel aus dem sie gekommen waren begann einzustürzen. Sie waren nicht weit gekommen, als noch eine Explosion ihn ein gutes Stück durch die Luft schleuderte. Die Wucht trieb ihm die Luft aus den Lungen. Um ihn herum war nichts als Staub und Schutt als er sich aufrappelte und weiter durch den Gang stolperte. Einen Moment lang wusste er nicht wo er war, versuchte sich zu orientieren. Er stolperte weiter fiel über etwas, stieß sich den Kopf an. Keuchend von all dem Staub kam er zu stehen, wischte sich den Staub aus den Augen- und sah den Sonnenaufgang. Sie mussten jegliches Zeitgefühl in der Ruine verloren haben. Im nächsten Moment hörte er Derias Schrei, wurde zurück gerissen. Er verstand nicht was sie sprach, sie redete zu schnell. Irgendetwas von“ alles okay. Wir kriegen das schon wieder hin.“ Ihre Hände fuhren über sein Gesicht, ertasteten die Wangen, strichen durch sein Haar, fuhr über seine Brust, hielten plötzlich abrupt still. „Nicht möglich!“ entfuhr es ihr. Erst jetzt kapierte Liam was geschehen war. Er hatte die Sonne gesehen. Sie hätte ihn verbrennen müssen. Wie Deria zuvor, fuhr er sich mit den Händen übers Gesicht. Doch nichts war verändert. Nichts fühlte sich geschwollen oder verbrannt an. Nichts spannte. Nichts schmerzte. „Es ist wirklich nichts!“ bestätigte Deria. „Bist du sicher!“ Ihre Hand fuhr langsam über sein Gesicht hinunter bis zum Hals. Sie schüttelte den Kopf. Es sollte mich bei dir nicht mehr wundern, mein Prinz!“ grinste Deria. Aber du bist wirklich unverletzt.“ Vorsichtig machte er sich von ihr los, ging den Tunnel zurück. Zaghaft streckte er die Hand erneut in die Sonne. Doch es geschah, gar nichts. Kein Brennen, kein Zischen, nicht mal ein Kribbeln. Nur die Wärme der Sonne die er auf seiner Haut fühlte. Er hatte gar nicht gemerkt dass er die Luft angehalten hatte, bis jetzt. Entschlossen trat er hinaus ins Licht. Doch noch immer geschah nichts. Unendlich erleichtert sah er Deria an. Er sah Tränen ihn ihren Augen. Warum weinst du?“ wollte er wissen. „Ich dachte du würdest, wegen mir nie wieder die Sonne sehen. Ich dachte ich hätte dich für immer ihres Lichtes beraubt....“ sie sprach nicht weiter. „Du kannst zurückkehren in dein altes Leben als wäre das alles hier nie passiert!“ freute sich Deria für ihn, denn sie hatte den Schmerz in seinen Augen gesehen, als er seinen Ziehvater gesehen hatte. Aber er hatte sich doch verändert. Sogar stark, wenn man lila Augen nicht als starke Veränderung ansah, dann wusste er auch nicht was sonst. Sein Blick fiel auf eine Haarsträhne die ihm ins Gesicht hing. Sie waren blond wie zuvor. Verwundert betrachtete er sie. Ob seine Augen sich auch verändert hatten. Sie musste seinen Gedanken erraten haben. Sie nickte ihn lächelnd zu. „Sie sind wieder grün!“ „So wie sie waren so wie sie sein sollten!“ Flüsterte sie. Schweigend blickte er sie an. Sie war nicht verändert. Sie stand noch immer in der Dunkelheit des Gangs. Einen Moment lang fühlte er die Kluft, die sich jetzt zwischen ihnen auftat. Das Sonnenlicht war für sie wie eine Grenze, die sie voneinander trennte. Und er fühlte, wie schmerzlich es für sie sein musste ihm nicht in die Sonne folgen zu können. Aber wenn das alles ihn verändert hatte, war es nicht möglich dass es auch sie sich verändert hatte? Vorsichtig streckte er ihr seine Hand entgegen, ihre Augen weiteten sich als sie begriff, was er vor hatte. Angst blitze in ihren Augen auf. Sanft zog er ihre Hand zu sich. Sanftes Morgenlicht strich über ihre Handspitzen. Er fühlte, wie viel Überwindung es sie kostete, die Hand nicht zurückzuziehen. Sekunden vergingen die ihm wie Stunden vorkamen. Doch nichts geschah. Zittern hob sie die andere Hand streckte sie hinaus ins Licht. Wieder verging Zeit doch nichts geschah. Sanft zog er sie zu sich nach draußen. Blinzelnd sah sie in die Sonne und Tränen rannen über ihre Wangen. Er umarmte sie von hinten. Zusammen sahen sie die Sonne aufgehen. „Du wolltest doch wissen, ob es einen Namen für das gibt, was du bist.“ flüsterte sie nach einer Weile! Liam nickte. „Ein Daywalker!“ lachte sie . Und er musste auch schmunzeln. Er wusste nicht, wie es weitergehen würde. Mit ihm, mit ihnen. Er wusste nicht, ob er wirklich zurückkehren konnte in sein altes Leben und ob er das überhaupt wollte. Er wusste nicht, ob er und Deria zusammen bleiben würde. Ob sie getrennte Wege gehen würden. Aber eines wusste und spürte er. Sie hatten die Ewigkeit Zeit um es herauszufinden. Deria hatte das, was sie ihm geschenkt hatte als Fluch bezeichnet. Doch davon fühlte er nichts. Er fühlte etwas Neues in sich. Doch es war kein Fluch. Es war die Ewigkeit. Er wusste auch nicht, ob sie jemals verstehen würde, was sie ihm für ein Geschenk gemacht hatte. Und er wusste auch nicht, ob er diese Ewigkeit nicht irgendwann verfluchen würde. Aber so wie es aussah, würde er etwas erleben, was noch niemand vor ihm erlebt hatte. Und langweilig würde es bestimmt nicht werden. Mit diesem Gedanken fasste er ihre Hand und beide gingen los, Ihrer Zukunft entgegen. Die Ruinen von Stonehenge und ihre Vergangenheit hinter sich lassend. Ende!!! Endlich geschafft. Nach Jahren hab ich es endlich fertiggeschrieben. Und nur damit ihrs wisst ich hab das Ende nicht geklaut von ihrendwelchen Filmen, deren Titel ich hier nicht erwähnen will. Nein den Schluss hatte ich schon von Anfang an im Kopf. Man kann sich kaum vorstellen wie ich am Fluchen war, als ich mein Ende im Kino sah. Wie dem auch sei. Ich hoff meine Geschichte hat euch gefallen. Alles liebe Bianca alias Andoria Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)