Wenn Sonnenlicht auf Mondlicht trifft von Andoria ================================================================================ Kapitel 3: Friedhofsgespräche ----------------------------- Aber in dieser Nacht, enthielt die Dunkelheit kein Trost für sie und noch weniger Antworten. Unruhig wanderte sie, durch die menschenleeren Straßen, bis sie irgendwann müde wurde. Als sie endlich daheim ankam, graute bereits der Morgen. Aber an schlafen war gar nicht zu denken. Wieder einmal verfluchte sie ihr Dasein als Vampir. Ein normaler Mensch hätte jetzt spazieren gehen oder einkaufen oder etwas Normales essen können. Das einzige was sie tun konnte war in ihrer abgedunkelten Wohnung unruhig umherzulaufen. Gut natürlich war es auch für einen Vampir möglich bei Tageslicht umherzustreifen. Aber die Arbeit, sich am ganzen Körper mit Sonnenmilch Lichtschutzfaktor 40 einzukremen, war ihr doch zuviel. Und einen speziellen lichtundurchlässigen Hitechanzug hatte sie nicht. Obwohl es so was natürlich gab. Erleichtert seufzte sie auf, als es endlich wieder dunkel wurde. Sofort verließ sie ihre Wohnung. Lief los egal wohin. Sie fühlte den kalten Wind nicht und bemerkte auch die Blicke der Menschen nicht, die dem schlanken dunklen Wesen hinterher sahen, dass mit einem so abwesenden Blick an ihnen vorbeilief. Sie staunte nicht schlecht, als sie plötzlich auf dem Friedhof stand. So im Gedanken war sie gewesen, dass sie erst jetzt realisiert wo sie war."Somewhere I belong" murmelte sie deprimiert. Streifte die Kieswege des alten Nordfriedhofs entlang. Die weißen Mamorengel leuchteten im trüben Mondlicht, dass durch die Kronen der alten Bäume schien. Leichter Nebel kräuselte sich unter ihren Füßen. Der Kies knirschte leise. Sonst nichts. Nur eines. Stille. Ab und zu hörte man ein Käuzchen rufen. Kurze Zeit später, saß sie in den Ästen, einer alten Trauerweide, die in eine Ecke des Friedhofs alleine stand. Sie konnte noch solange und sooft darüber nachgrübeln, sie verstand es trotzdem nicht. Verstand einfach nicht, was sie gestern getan hatte. " Deriadenima komm darunter. Ich will mit dir sprechen." Ertönte eine Stimme unter ihr. Sie hatte die Ärztin schon bemerkt. Warum war sie hier? Was wollte sie von ihr? Es wunderte sie, dass die Andere überhaupt noch mit ihr sprach. "Verschwinde oder willst du auch gebissen werden. Du hast gesehen, was gestern geschehen ist" fauchte der Vampir."Das ich nicht lache. Komm da runter endlich!" bekam sie zur Antwort. Mit einem weiteren Fauchen sprang sie vom Baum. Dian war ihre Freundin, eine der wenigen und eigentlich wollte sie es nicht riskieren diese Freundschaft kaputt zu machen. "Du hast ganz schön Nerven eine Vampir so herumzukommandieren, Frau!" gab sie von sich. Dian sah sie amüsiert an. "Ich hab keine Angst vor dir, wenn du mich beißen wolltest, hättest du es schon längst getan" Deria nickte. "Du hast recht, aber..." begann sie wurde allerdings prompt unterbrochen. "Nichts aber. Du hast ein gutes Herz. Egal was gestern geschehen ist" "Wenn du meinst" antwortet der weibliche Vampir wenig überzeugt. Leise fügt sie hinzu "Wie geht es ihm?" "Schon besser. Das gestern war eindeutig eine Abwehrreaktion seins Körpers, auf den Biss!" sagte Dian. "Habe noch nie gehört, dass jemand allergisch auf einen Vampirbiss ist!" stellte Deriadenima verwundert fest. "Das ist auch nicht direkt eine allergische Reaktion. Ich weiß auch noch nichts Genaues. Das weiß ich erst, nachdem ich sein Blut untersucht habe" sagte die Ärztin Deriadenima blinzelte kniff dann die Augen zusammen, ein seltsames Gefühl überkam sie. "Was ist los?"wollte Dian wissen. Typisch Ärztin, dachte der Vampir. "Ich weiß nicht. Wahrscheinlich nur der Schlafmangel und Hunger. Meine Augen brennen so seltsam" gab sie zu. "Gut dann geh dir was zu essen besorgen und wenn's nicht besser wird, komm morgen Abend zu mir. Dein Blondschopf müsste bis dahin auch wieder auf den Beinen sein. Wenn es dir wirklich Leid tut, kannst du dich ja bei ihm entschuldigen. Deriadenima schnaube. Ein bisschen Vampirehre hatte sie schließlich auch noch. "Entschuldigung dass ich dich gebissen hab. Ich weiß auch nicht was mich geritten hat. Ich bin eigentlich ein lieber Vampir, oder was?" intonierte sie "So ungefähr" grinste Dian. "Spaß bei Seite, bis morgen hab ich die Ergebnisse seiner Blutuntersuchung. Ich glaub dir, wenn du sagst, dass es nicht mit rechten Dingen zuging, bzw. dass dich etwas zwang ihn zu beißen. Außerdem will ich herausfinden, was genau das war. Nicht nur deinetwegen" Deria nickte. "Gut Morgen Abend, sobald die Sonne untergegangen ist, bin ich bei dir" bestätigte der Vampir. "Gut dann bis Morgen. Begleitest du mich noch bis zum Ausgang des Friedhofs. Alleine ist das immer so unheimlich" bat die Ärztin. Das Kind der Nacht neben ihr lachte "Aber wenn ein Vampir neben dir geht, ist es weniger unheimlich, ja?!" Dian Connors verdrehte die Augen. "Wer hat denn behauptet, dass wir Menschen logisch sind?" Deriadenima begleitete sie bis zum Eingang besser gesagt Ausgang des Friedhofs. Dann trennten sich die beiden. Zu Terry war es nicht weit und die Tochter der Nacht, brauchte jetzt dringend etwas Nahrung. Terry ihr Händler begrüßte sie freundlich wie immer, war sie doch einer der wenigen Kunden, die freundlich und sich einigermaßen human aufführten. Der Vampir empfand es als angenehm, dass der Händler zwar freundlich war, aber keine unnötigen Fragen stellte. Deria zahlte und verließ dann den Laden. Sie war gespannt, was bei der Blutuntersuchung herauskommen würde. Vielleicht würde das einige ihrer Fragen beantworten. Erschöpft ging sie diese Nacht früh schlafen. Morgen Nacht konnte nur besser werden. Das dachte sie jedenfalls. Sorry dieses Kapitel ist ein bisschen kurz geworden. Das nächste wird wieder länger versprochen! Eure Andoria Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)