Vom Klapperstorch und anderen Problemen von Sheba (Kindererziehung im Doma-Stil) ================================================================================ Nächtliche Eskapaden -------------------- Vom Klapperstorch und anderen Problemen Kapitel 10: Nächtliche Eskapaden Anmerkungen: ^_^; So, dies ist Kapitel 10. Und es ist unfassbar - der Hitcounter sagt, dieses Fanfiction hat schon über 1000 Hits! Vielen, vielen Dank an alle Leser und natürlich besonders an alle Kommischreiber, die mich so tatkräftig anspornen und unterstützen! Danke auch für all die tollen Vorschläge und Ideen, die ihr mir sendet und vor allem nochmal danke an Wolli für all die tollen Fanarts! Am 5.4. ist meine Klausur und am 12.4. noch eine. Ich muss langsam echt man mit dem Lernen anfangen und die Uni geht dann auch wieder los. Deshalb wird sich die Geschwindigkeit der Updates sehr reduzieren - es tut mir Leid, aber Japanisch braucht sehr viel Zeit. Ich habe versucht, in den Ferien so viel wie möglich hochzuladen (es waren ja teilweise drei Kapitel pro Woche) - das ist nun leider vorbei. Für die, die möchten und es noch nicht in Anspruch nehmen biete ich natürlich ENS-Benachrichtigungen an, wenn ein neues Kapitel kommt. Ansonsten: Ich versuche, ab 11.4. mindestens alle 2 Wochen ein Kapitel hochzuladen - hoffentlich öfter. Nach meiner Klausur am 5.4. kommt auf jeden Fall noch eines. Was davor ist, hängt von meinem inneren Schweinehund ab....^^; Als "Entschädigung" gibt es dafür dieses superlange Kapitel (was ich aber ganz, ganz schrecklich finde...es tut mir so Leid, euch so einen Schund vorzusetzen, aber die Ideenlosigkeit war zu groß...X_X) Begriffserklärung: (Doma no) Sanjushi = Die drei Krieger Domas (aka Raphael, Varon und Amelda) "~blahblah~" = Gesungenes (fragt nicht XD) ********** "Das und nichts anderes!" Dartz schaute seinen Untergebenen warnend an. "Jaja..." Varon verdrehte die Augen. Seit einer guten Viertelstunde hielt sein Boss ihm nun schon einen Vortrag, was er alles einkaufen sollte und was nicht - und das nur, weil er das letzte Mal ein Videospiel statt Lebensmittel gekauft hatte. "Hast du es verstanden!? Du bekommst nur die abgezählte Summe mit!" "Jaja..." Varon war froh, als die Prinzessin endlich ins Wohnzimmer kam - sie wollte unbedingt mitkommen, da das Einkaufszentrum und besonders das große Kaufhaus sie sehr beeindruckt hatten, als sie dort für Ameldas Geburtstag eingekauft hatte. "Chefin, können wir los?!", bettelte der braunhaarige Sanjushi. Chris nickte und schnappte sich ihre Jacke, bevor sie ihren Vater umarmte und Raphi - der ja zum Glück immer 'griffbereit' an Dartz hing - noch einmal hinter den Ohren kraulte. "Bis später, ihr alle!", rief sie. Irgendwo aus den Tiefen der Küche hörte sie Raphael und Amelda antworten (Raphael zeige seinem Kollegen gerade, wie man den Mixer benutzte, ohne dabei die komplette Umgebung einzusauen). "Du passt mir auf, dass Varon keinen Mist kauft!" Dartz richtete Chris ihren Kragen und reichte ihr ihren Motorradhelm. "Und bleib' in seiner Nähe!" "Okay, Daddy." Sie ergriff die Hand des Sanjushis. "Ich pass' auf ihn auf. Komm, Varon!" Energisch schleifte sie ihren Aufpasser aus der Wohnung und schloss die Tür. Gemeinsam machten sich die beiden auf den Weg zu den Motorrädern - Chris würde selbstverständlich im Beiwagen fahren. "Meine Freunde in der Schule haben gesagt, dass die im Kaufhaus so ein neues Videospiel gratis zum testen aufgebaut haben." Chris grinste Varon an. Der grinste zurück. "Ja, was meinen Sie denn, warum ich freiwillig einkaufen gehe?! Vielleicht kaufe ich diesmal kein neues Spiel, aber kostenlos ausprobieren ist ja auch was Feines." "Seh' ich auch so." Die Prinzessin beobachtete, wie Varon den Beiwagen an sein gelbes Motorrad anschloss und zog sich den Helm an. Dann machten sich beide in Richtung Einkaufszentrum auf. Dort angekommen sahen sie, dass es einmal mehr vollkommen überfüllt war. Doch etwas verunsichert klammerte sich Chris an ihren Begleiter, der sie zielstrebig zum Kaufhaus am Ende des Komplexes führte. "Die Lebensmittel holen wir, nachdem wir das Spiel ausführlich getestet haben! Ansonsten werden die Tiefkühlsachen eh zu warm!", entschied der Sanjushi und stapfte gleich die Treppen zur fünften Etage - "Computer- und Videozubehör" - hinauf. Die Warteschlange vor den Testkonsolen hielt sich zum Glück in Grenzen, da die meisten Kinder nach der Schule herkamen und nicht am späten Nachmittag. "Okay, jetzt sind wir dran!", freute sich die Prinzessin, als sie sich endlich einen der Controller schnappte. "Wir zwei gegen den Computer?" "Alles klar, Chefin!" ---------- Drei Stunden und viele vergraulte, ebenfalls spielenwollende Interessierte später waren Chris und Varon die letzten beiden auf der Etage, da sich die Kassen im Untergeschoss befanden. Mittlerweile hatten sie den letzten Level des Spieles erreicht und bemerkten die Durchsagen, die ankündigten, dass das Kaufhaus gleich schließen würde, nicht. Schließlich flackerte das "The End" über den Spielebildschirm. "Juhuu! Wir haben gewonnen!", jubelte Chris und warf sich dem ebenfalls erfreuten Sanjushi in die Arme. "Wir sind die Größten!" "Genau das! Zeit für die Ehrenrunde!" Varon nahm die lachende Prinzessin mit etwas Mühe huckepack und rannte mit ihr einmal quer durch die Abteilung. Gerade, als sie den Spielestand verlassen hatten, kam ein Angestellter des Kaufhauses zu den Konsolen. Kopfschüttelnd schaltete er das Gerät aus. Da hatten wohl ein paar Verrückte das ganze Spiel durchgezockt, anstatt es zu kaufen. Die Kinder heutzutage wurden auch immer dreister! Er sah sich um - offenbar waren sie jetzt aber nach Hause gegangen. Er schloss die Glaskästen mit den Spielen ab, dann ging er wieder. Zeit, das Licht auszuschalten. Als Chris und Varon zurückkehrten bemerkte Chris, dass der Bildschirm schwarz war. Doch bevor sie es Varon mitteilen konnte erlosch plötzlich die Beleuchtung. "Varon? Was ist das?", fragte sie etwas ängstlich. Varon schaute verwirrt auf die Uhr, bevor er entsetzt aufschrie. "Heiliger Cheeseburger, es ist fast 20 Uhr! Das Kaufhaus schließt, wir müssen hier raus!" Schnell schnappte er sich seine kleine Vorgesetzte, dann sprintete er mit ihr die Treppen hinunter. Doch es war zu spät; gerade als sie die Haupttüren erreichten, rasselten die Schutzgitter herunter. "Oh, Käse." "Sind wir eingeschlossen?", fragte Chris. Varon nickte - und fing an zu grinsen. "Oh ja, aber hey, wir haben ein ganzes Kaufhaus für uns! Wir können essen was wir wollen, alles aus- und anprobieren und generell viele, sonst verbotene Sachen machen!" "Hurra!" Die Angst war vergessen - durch die Perspektive, nicht nur lange aufbleiben zu können sondern auch das große Kaufhaus zu durchstöbern war Chris komplett in ihrem Element. "Womit fangen wir an!?" Der Sanjushi lachte. "Naja, erst einmal rufen wir doch zu Hause an, da vorne gibt es ein paar Münztelefone. Herausholen können die uns aber auch nicht - ist nur, damit sich keiner Sorgen macht." Er lief zu den Apparaten und kramte in seiner Tasche. Nachdem er ein paar passende Münzen im Dunkeln gefunden hatte, wählte er die Nummer. ---------- "Varon?" Amelda schnappte sich den Telefonhörer. Niemand außer Varon und Chris kannte sonst noch die Nummer zu ihren Privaträumen, es musste einfach der Sanjushi sein. Dartz und Raphael eilten herbei - alle hatten sich schon furchtbare Sorgen gemacht (vermehrt um Chris und weniger um Varon). "Er ist es!", rief der Rothaarige, als er die bekannte Stimme aus dem Hörer vernahm. Die beiden anderen atmeten erleichtert auf. "Wo bleiben sie denn?", fragte Dartz nun verärgert. Amelda hörte zu - erst interessiert, dann mehr und mehr entgeistert und sprachlos. "Ihr seid was?", rief er schließlich. "Varon, wie zum Geier schafft man es, sich in einem Kaufhaus einschließen zu lassen!? Da ist doch überall Personal! Und wer braucht drei Stunden zum Einkaufen?" Er hörte wieder zu, was Varon sagte, dann seufzte er. "Okay. Bis dann, tschüss." Entnervt legte Amelda auf und fuhr sich durch die Haare. "Tja, so sieht es aus. Die beiden sind eingesperrt und kommen erst morgen früh raus. Varon sagt, wir sollen uns keine Sorgen machen, er hätte alles unter Kontrolle - was das bei ihm heißt, sehen wir ja. Dartz starrte ihn an. "Moment: Du willst mir sagen, das Chris zusammen mit Varon im Einkaufszentrum eingeschlossen ist? Die ganze Nacht?!" Raphael legte dem König beruhigend die Hand auf die Schulter. "Keine Sorge, Meister Dartz, ihre Tochter ist bei Varon doch in Sicherhe-" "Mein Gott, meine Firma wird pleite gehen! Chris und Varon, die größten Chaoten dieser Welt, allein im Kaufhaus! Der Schaden wird in die Millionen gehen!" Amelda und Raphael sahen sich an. In der Tat konnten sie sich nur schwer vorstellen, was die beiden alles anrichten konnten. "Aber was können wir tun, Meister Dartz?", fragte Raphael schließlich. "Wir holen sie da heraus, bevor es jemand merkt!", entschied der König. "Aber das Kaufhaus wird sicher gut verschlossen sein und soweit ich weiß gibt es vor dem Einkaufszentrum einen Nachtwächter, der nur die Reinigungskräfte am frühen Morgen durchlässt", warf Amelda ein. Dartz schnappte sich seine Jacke. "Dann müssen wir es schaffen, bevor sie eintreffen. Schlechte Publicity kann ich nicht brauchen - wir sind eine Geheimorganisation! Los, wir nehmen ein Taxi, das ist unauffälliger!" Ergeben fügten sich die Sanjushi und hasteten zu ihren Mänteln. --------- Der Taxifahrer, der die drei zum Einkaufszentrum fuhr, fand allerdings schon, dass sie nicht wirklich unauffällig waren - ein Mann mit roten Haaren, der trotz der kühlen Nacht ein bauchfreies Oberteil und eine Sonnenbrille trug; ein blonder Mann, der sich aufgrund seiner Größe den Kopf an der Decke seines Taxis stieß und ein Mann mit seltsam blauer Haarfarbe, der fluchte als er sich hinsetzen wolle und feststellte, dass er eine Katze an sich hängen hatte. Am Zielort angekommen bekam der Fahrer ein sattes Trinkgeld, zusammen mit der Bemerkung, dass er die drei nie gesehen hatte und alles vergessen sollte. Etwas verunsichert nickte er und fuhr davon. Die drei Möchtegern-Retter (und ein verstörter Kater) sahen dem Taxi nach und betrachteten dann die örtlichen Gegebenheiten: Der Eingang zum Zentrum selbst war nicht verschlossen, aber davor saß ein Nachtwächter in einem kleinen Häuschen. Die Geschäfte in der Einkaufsmeile waren bestimmt vergittert, aber erst einmal mussten sie an dem Wächter vorbeikommen. "Was nun?", flüsterte Amelda dem König zu. "Erst einmal nimmst du die dämliche Brille ab, es ist Nacht!", schimpfte er. "Ich werde den Wächter ablenken und ihr schleicht euch rein. Was ihr dann macht, müsst ihr sehen, aber seid bloß leise und macht nichts kaputt! Ich werde auf der anderen Seite des Zentrums auf euch warten. Wie ihr rauskommt, ist eure Sache." Amelda steckte seine Brille ein. Also sollten er und Raphael mal wieder fast die ganze Arbeit machen! Typisch Dartz! "Und wie wollen Sie den Wächter ablenken?", fragte Raphael nach. Dartz grübelte. Ja, wie sollte er das machen? Die Seele konnte er ihm nicht stehlen - die Gefahr war zu groß, dass der Pharao irgendwie Wind von der Sache bekam und ihm alles versaute, bevor es angefangen hatte. Das konnte er nicht riskieren. Also musste ein anderer Plan her... "Ich weiß! Kommt, wir müssen näher heran!" Leise schlichen sich die drei zwischen den wenigen Autos durch, die noch auf dem Parkplatz vor dem Gebäude standen. Als sie nicht mehr näher herankamen krallte sich Dartz Raphi. "So, Klette, dein Auftritt. Wo du schon ungefragt mitgekommen bist, kannst du dich auch einmal nützlich machen!" Der Kater protestierte lautstark, als Dartz ihn mit Mühe von seinem Haarband löste und Raphael in die Hand drückte - nicht nur, dass er an einem komischen, dunklen Ort war, nein, jetzt musste er auch noch seinen sicheren Lieblingsplatz verlassen! Dartz grinste. "Halte ihn gut fest, bis ich den Nachtwächter in ein Gespräch verwickelt habe! Wenn alles klappt, wird die Nervensäge endlich mal zu etwas gut sein!" Er schnappte sich seinen Pferdeschwanz und wedelte damit vor der Nase des Katers herum. Der maunzte empört und schlug mit der Pfote nach dem Haarband. Wollte der Mensch ihn ärgern oder was? Langsam stand Dartz auf und ging einen Schritt weg. Raphael verzog das Gesicht, als es dem wütenden Raphi gelang, seine Krallen selbst durch seine Handschuhe zu bohren. "Meister Dartz, was...?" "Ruhe jetzt!", befahl der König und schwenkte seinen Pferdeschwanz ein letztes Mal, bevor er aufstand und zu dem hell erleuchteten Häuschen ging. Der Wächter schaute überrascht auf, als er Dartz sah. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte er und verließ seinen Platz. "Oh ja, ich fürchte, ich habe mich verlaufen!", log Dartz und versuchte, Raphael unbemerkt zuzunicken. Der Sanjushi war froh, dass er seinen Namensvetter endlich loslassen durfte - und kaum hatte sich sein Griff gelockert schoss Raphi wie ein kleiner, dreifarbiger Blitz auf Dartz zu. So würde er sich nicht von seinem Menschen behandeln lassen! Er wollte an seinen Stammplatz und es war ihm egal, was der Mensch darüber dachte! Und so musste Dartz noch nicht einmal schauspielern, als er plötzlich nach hinten taumelte und vor Schmerz aufschrie - der Kater hatte sich mit soviel Schwung und Gewalt verhakt, dass der König um einige Haarsträhnen erleichtert wurde. "Aaaah, Hilfe!", brüllte Dartz schließlich, "irgendetwas greift mich an!" Der total überrumpelte Nachtwächter rannte dem König zur Hilfe, als er das Tier sah, was anscheinend böse Absichten hegte. "Bleiben Sie ruhig!", rief er Dartz zu, doch der dachte gar nicht daran und gab vor, in Panik auszubrechen und rannte vom Eingang weg - und der Wächter hinterher. "Jetzt!", flüsterte Amelda und die beiden Sanjushi liefen unbemerkt in die dunkle Einkaufsmeile und auf das Kaufhaus zu. In der Tat sahen sie schon von Weitem die Eisengitter, die vor den Haupttoren herabgelassen waren. Varon und die Prinzessin waren nirgends zu sehen. "Was nun?", fragte Raphael. "Da kommen wir nicht rein." Amelda sah sich um und deutete dann auf eine kleine Öffnung oberhalb des Gitters, die offenbar ein Schacht der Klimaanlage war. "Ich zwänge mich da hinein, theoretisch müsste ich dadurch zur Schaltzentrale kommen können. Dann öffne ich dir die Türen." Er zog seinen Mantel aus und ließ sich von Raphael hochheben. Vorsichtig entfernte er die Schutzverkleidung und zwängte sich in den dunklen Schacht. Raphael setzte sich hin und wartete. Doch schon nach gut zwanzig Minuten rasselten die Gitter aufwärts, das Licht ging an und kurz darauf kam ihm der andere Sanjushi von drinnen entgegen, um die Tür mit einem Generalschlüssel zu öffnen. "Alles sehr übersichtlich da drinnen!", grinste der Rothaarige. "Du hast das Sicherheitssystem so schnell geknackt?" Raphael staunte. "Klar; ist nicht schwerer, als einen Hubschrauber zu fliegen!" "...Du überbrückst binnen Minuten das System eines Kaufhauses, aber schaffst es nicht, einen Mixer zu bedienen?!" "...Ach, halt' die Klappe." ---------- Chris und Varon waren bester Laune. Drei Packungen Schokoladeneis waren inzwischen als Abendbrot verspeist worden und beide fühlten sich nun fit genug, die anderen Etagen des Kaufhauses zu durchwühlen. Das ganz unten das Licht angegangen war, hatten sie nicht bemerkt, denn die Prinzessin testete gerade ausgiebig neue Fotoapparate während Varon sämtliche CDs probehörte. ---------- "Okay, wohin jetzt?" Weder Raphael noch Amelda gingen hier normalerweise einkaufen, da beide nicht gerade begeistert von Menschenmassen waren, und kannten sich nicht aus. "Wir suchen Etage für Etage ab. Wahrscheinlich ist das Licht nur hier unten an, ich habe nur den Notfallgenerator angeschaltet - alles andere hätte man von draußen gesehen. Hey, Varon! Bist du hier irgendwo?", rief Amelda. Doch keine Antwort kam. "Gehen wir eine Etage höher!" Raphael hatte sich bereits zum Treppenhaus begeben. "Vielleicht sind sie da." Der erste Stock war die Lebensmittelabteilung. Schnell fanden sich die leeren Eiskanister, aber von den beiden Übeltätern fehlte jede Spur. Im zweiten Stock gab es Kleidung und Haushaltswaren. Amelda und Raphael staunten. "Gar nicht mal so übel hier, schade, dass es immer so voll ist!", meinte der Rothaarige und sein Freund nickte. "Hey, schau mal!" Der Sanjushi eilte zu einem Kleiderständer. "Glaubst du, das steht mir?" Er hielt Raphael ein hellblaues Top entgegen. Raphael verdrehte die Augen. "Nein, das ist doch viel zu lang!", meinte er ironisch. Amelda ignorierte den Sarkasmus und besah sich das Kleidungsstück noch einmal. "Hast Recht", stellte er fest und hängte es zurück. "Wie wäre es denn damit?" Raphael hatte festgestellt, dass sich Amelda in die Damenabteilung verirrt hatte und hielt ihm grinsend einen karierten, kurzen Rock vor die Nase. Amelda schenkte ihm einen bitterbösen Blick. "Ha. Ha. Ich lache mich tot. Nur weil ich schottisches Blut habe trage ich noch lange keine Kilts." Raphael zuckte mit den Schultern. "Na, dann können wir uns doch endlich wieder auf die Suche nach den Chaoten machen", nörgelte er. "Wahrscheinlich sind sie bei den Computerspielen, gehen wir - hey, sind das da Ceran-Putztücher?!" ---------- "Jaaaa!" Chris hüpfte auf und ab. In der vierten Etage gab es schöne Abendkleider! Sie liebte es, 'Verkleiden' zu spielen. "Varon, schau, das ziehen wir an!" "Och nö, das ist uncool!", Varon besah sich die schicken Anzüge. "Das ist was für den Chef, aber nicht für mich!" Doch Chris hörte ihm gar nicht zu - sie hatte das Paradies eines jeden kleinen Mädchens entdeckt! "Hochzeitskleider! Oh ja, die will ich anziehen!" Sie begann, zwischen den weißen Kleidern zu stöbern. Varon lachte. "Ich glaube, die sind Ihnen alle etwas zu groß, Chefin!" Die Prinzessin schmollte, als sie merkte, dass ihr Babysitter Recht hatte. "Aber ich will einmal so ein Ding live angezogen sehen und nicht immer nur im Fernsehen!", meckerte sie - bis ihr eine Idee kam. Ihr Blick schwenkte von den Kleidern zu Varon und zurück. "Äh...? Chefin...?" Der Sanjushi fühlte sich plötzlich nicht mehr ganz so wohl. "Dir passt aber bestimmt das ein oder andere", flötete die Prinzessin. Varon ging rückwärts. "Keine Chance, Chefin!", schwitzte er. "Nicht in tausend Jahren ziehe ich ein Kleid an!" Er schluckte, als er Chris an ihrem Orichalcos-Stein spielen und böse grinsen sah. "Da können Sie mich auch schocken! Niemals!" "Okaaa~y..." ---------- "Augh!" Raphael und Amelda taumelten, als der erste von mehreren Elektroschocks sie traf. Während Amelda gegen ein Regal prallte und nur einige Putzlappen aus den Reihen riss hatte Raphael aber mehr Pech - er stolperte in eine Pyramide aus Waschpulverboxen und wurde unter diesen begraben. ---------- "Gnade!", krächzte Varon, als die Prinzessin aufhörte. "Ich ziehe es ja an!" "Gut!" Chris nickte zufrieden, sah sich aber um. Sie war sicher, sie hatte etwas gehört! Schnell schritt sie zu den Kleidern, und suchte eines für ihren Begleiter aus - eines, mit möglichst vielen Rüschen und Perlen. Schließlich fiel ihre Wahl auf ein nicht zu groß aussehendes Kleid mit weitem Rock, hohem Kragen und perlenbesetztem Oberteil und Ärmeln. Dann griff sie noch einen Schleier aus einem Regal. "Da! Los, anziehen!", kommandierte sie. Varon rappelte sich mühsam wieder auf - so schlimm hatte sie ihn noch nie geschockt! Die Kleine war wirklich herzlos! Ergeben fügte er sich in sein Schicksal und nahm die Sachen an sich, bevor ein in die Umkleidekabine schlurfte. Chris vergewisserte sich, dass Varon sich wirklich umzog, dann sprintete sie nach unten. In der dritten Etage gab es alle mögliche Elektronik. Gerade, als sie eine Sofortbildkamera mit Film und ein paar Lampen geschnappt hatte, kam ihr Amelda entgegen. "Prinzessin, da bist du ja!", keuchte der Sanjushi - er und Raphael hatten sich aufgeteilt, um Chris zu finden, bevor sie sie noch einmal schocken konnte. "Amelda! Was machst du denn hier?" Chris grinste. "Komm' mit, das musst du dir ansehen! Hier, nimm das mal!" Sie drückte ihm die großen Lampen in die Hand und hastete ins Treppenhaus, bevor der verwirrte Sanjushi etwas antworten konnte. "Prinzessin, wir müssen hier weg, dein Vater wartet!" Amelda hatte keine Wahl und musste hinter Chris her. "Wo ist Varon?" "Oben! Wir sind gleich da!" Chris strahlte und legte den Finger an die Lippen, als sie wieder in der vierten Etage ankam. Amelda durfte sich nicht verraten, sonst würde Varon bestimmt nicht herauskommen! "Varon, wie sieht's aus?" "Ja, ja, ich beeil mich!", murrte der Sanjushi aus der Umkleide. "Ich kenn' mich mit sowas ja nicht wirklich aus!" Amelda stellte die Lampen ab und warf Chris einen fragenden Blick zu. Doch die schnappte sich nur die Stecker der Beleuchtung und stöpselte sie in ein paar Steckdosen an der Wand ein. Sofort wurde der Raum in spärliches Licht getaucht - es würde aber für ein Foto mit Blitzlicht reichen! "Chefin, was macht Ihr da?", fragte Varon, dem das Licht nicht entgangen war. "Ach, ich bereite nur deinen großen Auftritt vor!", flötete die Prinzessin. "Fertig?" "Ja, fertig." Varon richtete seinen Schleier. "Ich komme jetzt heraus! Aber wehe, Ihr lacht!" Chris grinste und schaute Amelda an. "Ich lache bestimmt nicht!" Der rothaarige Sanjushi hob eine Augenbraue. Da schien sich die Prinzessin ja etwas Besonderes ausgedacht zu haben - sie hatte Varon bestimmt geschockt, um ihn zu irgendetwas Peinlichem zu zwingen. Dann schweifte sein Blick über die Kleider, die sich um die Umkleidekabine herum befangen. Das konnte doch nicht sein...oder? "So, bitte sehr!" Varon riss die Kabinentür auf - und wurde prompt von einem Blitzlicht geblendet. "Argh! Bitte nicht, Chefin! Wenn Amelda das sieht wird...er...mich..." Er erstarrte, als die bunten Punkte vor seinen Augen verschwanden und er feststellen musste, dass die Prinzessin nicht mehr allein war. "Oh. Oha." Amelda stand da wie vom Donner gerührt. Doch im gleichen Maße, wie das erste Erstaunen schwand, wuchs sein Grinsen. Schließlich schlug er die Hände über den Mund, um das Kichern zu unterdrücken, aber einen Sinn hatte das eh nicht. Selbst der sonst so ruhige und reservierte Amelda konnte bei diesem Anblick nicht höflich bleiben. "Bwahaha! Oh Gott! Oh Gott!", platzte es aus ihm heraus. "Varon, du siehst so...so...hahahahaha!" Varon wurde tiefrot als Amelda sich vor Lachen den Bauch hielt. Chris steckte in aller Ruhe ihr Foto ein und grinste. "Du bist hübsch, Varon!", meinte sie. "Oh ja, oh ja", japste Amelda, der in seinem Lachkrampf kaum noch Luft bekam. "Moment..." Er taumelte zum Treppenhaus. "Rapha! Rapha, komm schnell!", brüllte er. Varon wurde blass. "Oh nein!" Er wollte zurück in die Kabine flüchten, doch es war bereits zu spät. Raphael hastete die Treppe hinauf und wurde von einem mittlerweile fast hysterischen Amelda um die Ecke gezogen. "Amelda?! Was ist denn mit dir - Varon!?" Der blonde Sanjushi sah den in der Bewegung erstarrten Varon eine Sekunde lang an, bevor auch ihn Ameldas Schicksal ereilte. "Hahahaha! Varon! Wer ist denn der glückliche Bräutigam?!", prustete der blonde Sanjushi. Varon knurrte, als Amelda an ihm vorbei zum Fenster taumelte, um das Fenster zu öffnen, da er mittlerweile wirklich halb am Ersticken war. Doch als sein Blick hinunter auf die Straße fiel, musste er notgedrungen wieder ernst werden. "Oh Mist! Wir bekommen Ärger!" ---------- Der Nachtwächter hatte sich wieder in sein Häuschen gesetzt, nachdem er Dartz von dem Kater befreit hatte. Dieser hatte daraufhin komischerweise binnen Sekunden beschlossen, das Tier niedlich zu finden und zu behalten, hatte sich bedankt und war um die nächste Ecke verschwunden - dabei hatte er sich doch angeblich verlaufen! Dem Herren in der Uniform war das schon komisch vorgekommen, doch als plötzlich in einer der oberen Etagen des Kaufhauses - welches das höchste Gebäude des Komplexes und daher gut sichtbar war - Licht zu sehen war sprintete er von seinem Posten aus ein paar Meter weg, um sich zu vergewissern. Dabei bemerkte er, dass der seltsame Mann mit den blauen Haaren und der Katze sich hektisch hinter eine Ecke duckte... Schnell lief er zurück und drückte in seinem Häuschen einen Alarmknopf, der die örtliche Polizei alarmieren würde. Er selbst beschloss, sich den geheimnisvollen Mann noch einmal vorzuknöpfen... ---------- Amelda und die anderen sahen geschockt von oben zu, wie der Nachtwächter Dartz aus seinem Versteck zerrte und dabei wild auf ihre Etage deutete. "Die Lampen!" Blitzschnell erkannte Raphael, was sie verraten hatte und schaltete die Beleuchtung aus. "Wir müssen weg!" "Aber durch den Vordereingang können wir nicht mehr, da kommt sicher gleich die Polizei durch! Was sollen wir machen?" Amelda war ratlos. "Und das alles, weil wir das Eis gegessen haben?", jammerte Chris. Amelda schüttelte den Kopf und tröstete die Prinzessin. "Nein, Blödsinn. Aber wir sind eine Geheimorganisation und wenn man euch hier findet, dann erregt das zuviel Aufsehen. Wir müssen jetzt schnell und heimlich weg von hier..." Raphael beschloss, die Sache in die Hand zu nehmen. "Okay, Amelda, du gehst zurück zum Kontrollraum und lässt am Haupteingang die Gitter herunter. Dann schaltest du den Generator ab. Wir nehmen den Aufzug und fahren in die Tiefgarage des Kaufhauses runter - von da aus kommen wir vielleicht weg, bevor die Polizei das Gebäude stürmt." "Oh nein!", bettelte Varon, "Bitte nicht!" Er hatte panische Angst vor engen Räumen und hasste Aufzüge wie die Pest. "Tut mir Leid, aber durch das Treppenhaus kommt man nicht in die Tiefgarage. Uns bleibt nichts anderes übrig - schnell jetzt, wo ist der Aufzug?" Amelda war schon losgelaufen und Raphael zog nun den widerwilligen Varon in die Richtung, in die Chris deutete. "Aber...ich muss mich noch umziehen!", protestierte der Sanjushi im Brautkleid. "Keine Zeit!", wiederholte Raphael und hämmerte auf den Aufzugsknopf. Ungeduldig warteten sie - offenbar war der Aufzug in der Tiefgarage und musste erst einmal hochfahren. Mittlerweile zwängte Amelda sich wieder aus dem Lüftungsschacht und traf auf seine Freunde, als der Aufzug gerade ankam und die Türen sich öffneten. "Die Gitter sind unten!", verkündete er. "Der Generator fährt sich gerade selbstständig herunter." "Sehr gut!" Alle stiegen ein und Raphael drückte den Knopf für die Tiefgarage. Als die Türen sich schlossen und der Aufzug sich langsam abwärts bewegte krallte Varon sich an Ameldas Arm fest. "Was ist denn, Varon?", fragte Chris besorgt - ihr machte das Abenteuer richtig Spaß und sie konnte nicht verstehen, was mit ihrem sonst so gutgelaunten Freund los war. "Varon war früher als Kind öfters in Gefängnissen", erklärte Amelda, als er sah, dass Varon total panisch war und gar nicht antworten konnte. "In einem von ihnen hat man ihn zur Bestrafung einmal zehn Tage in einen winzigen Raum ohne Licht gesperrt. Seitdem hat er furchtbare Platzangst." "Armer Varon!" Chris kuschelte sich an den verstörten Sanjushi, der leise wimmerte. "Gleich geschafft!" Raphael deutete auf die Anzeige - sie waren schon fast im Erdgeschoss. Doch in diesem Augenblick ging das Licht in der Kabine aus und der Fahrstuhl hielt mit einem Ruck an. Varon schrie leise auf und krallte sich nun regelrecht in Ameldas Arm, der vorsichtig versuchte, den schmerzhaften Griff des anderen zu lösen. "Was ist passiert?", fragte Chris, als sie im Halbdunklen sah, dass Raphael vergeblich auf die Knöpfe an der Schalttafel drückte. "Äh...ich glaube, ich habe nicht bedacht, dass auch der Aufzug Strom braucht...", gab der blonde Sanjushi kleinlaut zu. "Der Generator wird sich jetzt abgeschaltet haben." Er sah nach oben, konnte aber nichts entdecken. "Mist, haben diese Dinger nicht normalerweise immer oben eine Klappe? Im Filmen ist das immer so..." "Heißt das, wir sitzen fest!?", wimmerte Varon verzweifelt. "Oh nein...wir werden alle sterben! Die...die Wände...sie kommen näher! Hilfe!" "Ruhig, Varon!" Mitfühlend ließ Amelda den Braunhaarigen gewähren, als der sich verzweifelt an ihn drückte. "Verdammt, wir können nichts mehr machen, jetzt muss Meister Dartz uns hier herausholen. Bis dahin sollten wir versuchen, Varon abzulenken!" Raphael und Chris nickten - etwas anderes blieb ihnen nicht übrig. "Wir...wir könnten etwas singen", schluchzte Varon plötzlich. "Singen?!, fragte Amelda entgeistert, sah aber, dass der kleinere Sanjushi zaghaft nickte. "Ich habe immer gesungen, um in engen Räumen nicht durchzudrehen..." Varon versuchte zu grinsen. "Aber vor euch mache ich mich nicht zum Affen und singe alleine. Ihr müsst schon mitmachen..." "Also schön", seufzte Raphael. "Was singen wir?" Da er selbst am liebsten Klassik hörte, Amelda eher altertümliche Musik bevorzugte und Varon nur Heavy Metal mochte gab es nicht besonders viel Übereinstimmung. "Naja..." Amelda grinste. ---------- "Bitte, können wir das nicht anders regeln?" Dartz war am verzweifeln. Er hatte dem Nachtwächter alles geboten - Geld, ein neues Auto und eine Reise - aber der hatte sich strikt geweigert, irgendetwas davon anzunehmen. Mittlerweile waren drei Streifenwagen eingetroffen und er wäre fast verhaftet worden, wenn er die Situation nicht erklärt hätte. "Nein, Herr Dartz, dafür ist es jetzt zu spät. Warum haben Sie mir nicht einfach gesagt, dass Ihr Mitarbeiter und Ihre Tochter eingesperrt sind?" Der Nachtwächter hatte ja Mitleid mit dem Mann, aber seine beiden anderen Leute waren nunmal in das Kaufhaus eingebrochen und hatten somit eine Straftat begangen. "Das hätte den Ruf meiner Firma ruiniert!", jammerte der König. "Es wäre überall in den Klatschblättern gewesen!" Frustriert sah er, wie einer der Polizisten das Gitter am Eingang mit einem Generalschlüssel aufschloss und die Türen öffnete. Alle betraten das Gebäude (was zu Dartz' Erleichterung aber zumindest keine größeren Zerstörungsschäden aufzuweisen schien) und kurz darauf ging die Beleuchtung an. Ein Mitarbeiter des Kaufhauses war ebenfalls gekommen und hatte nun im Kontrollraum die Stromversorgung angeschaltet. "Alles läuft wieder - aber die Einbrecher sind im Aufzug und bei dem haben sich die Seile verhakt. Sie sitzen fest, aber wenn wir die Türen zum Schacht öffnen könnten wäre das Problem gelöst, sie sind auf dieser Etage", erklärte der Mann. "Dann an die Arbeit! Holt die Brecheisen!", kommandierte ein Polizist. In diesem Moment trafen die ersten Journalisten ein. ---------- "~....von den blauen Bergen kommen wir!~", beendeten alle das Lied zum sechsten Mal. Chris seufzte. "Ihr singt ja alle so grauenhaft! Und das Lied geht mir auf den Wecker!" "Ihr singt auch nicht besser, Chefin!", grinste Varon, dem es zumindest etwas besser ging. "Zudem kennen wir irgendwie nichts anderes..." "Dann bringe ich euch etwas bei! Wir haben gestern im Musikunterricht ein tolles, neues Lied gelernt!" Sie strahlte. "Na wunderbar! Ein Lied der ersten Klasse der Grundschule!", murrte Amelda. Chris hielt ihren Orichalcos-Stein hoch. "Wir singen!" ---------- "Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen!", beruhigte Dartz den Mitarbeiter des Kaufhauses. "Meine Männer sind gut ausgebildete Experten, sie werden bestimmt nichts beschädigt haben!" Er selbst war sich da zwar nicht so sicher, aber er wollte einfach nur nach Hause - zudem Raphi mittlerweile auch sehr verstimmt war und ihn auffordernd ins Bein krallte, wenn der Haarzopf in dessen Nähe schwang. "Experten? Was für eine Firma haben sie denn?", fragte der Nachtwächter interessiert, während er zusah, wie zwei Polizisten langsam die Tür aufstemmten. "Ich...nun...wir sind hauptsächlich an der Börse tätig...und die drei sind meine persönlichen Leibwächter. Sie sind speziell für solche Situationen ausgebildet und können schnell und überlegt handeln. Zudem sind sie...auch..." Wie alle anderen auch starrte Dartz auf das Bild, was sich ihnen zeigte, als die Türen schließlich entriegelt waren und aufglitten... "~Ein Nilpferd tät' still in die Wüste geh'n; mit der Fi-, mit der Fa-, mit der Fußharmonikaaaa...~", sangen drei 'gut ausgebildete Experten' - von denen einer ein Brautkleid mit Schleier trug, dessen Preisschild ihm gerade vor dem Gesicht baumelte - aus voller Brust und verdammt schief, während Chris vor ihnen stand und wie eine kleine Dirigentin mit den Armen fuchtelte. Der Nachtwächter schaute Dartz entgeistert an - was hatte er nur falsch gemacht?! Sein Leben lang hatte er hart gearbeitet, aber wirklich reich wurde ein Mann mit einer Katze auf dem Kopf und total durchgedrehten Mitarbeitern. Vielleicht hatte er wirklich den Beruf verfehlt... Als die ersten Blitzlichter der Kameras aufflackerten bemerkten die Sanjushi und Chris erst, dass sie nicht länger eingesperrt waren. Mit einem Aufschrei stürzte Varon ins Freie, rauschte in seinem weißen Gewand an den noch immer total verdutzten Polizisten vorbei und warf sich dem immer noch erstaunten Dartz dankbar um den Hals. "Chef! Sie haben uns gerettet!", schluchzte er in dessen Anzug hinein und ignorierte komplett, dass die Journalisten begeistert fotografierten. "Danke, Chef, danke!" "Daddy! Und Raphi!" Chris sprintete nun auch auf ihren Vater zu und umarmte ihn. Amelda und Raphael waren die einzigen, die sich umsahen. Nervös nahm der Rothaarige seinen Mantel entgegen, den ihm ein Polizist reichte. Dann wurden alle auf das Präsidium abgeführt. ---------- Am nächsten Tag trafen sich die Doma erst Mittags in der Küche - alle hatten lange geschlafen und selbst Chris musste nicht in die Schule gehen. Dartz saß als erster am Tisch (natürlich inklusive Raphi) und besah sich die Fotos in der Zeitung - ein Bild der drei singenden Sanjushi sowie eines von ihm und Varon prangten auf der Titelseite. Zum Glück hatte der Kaufhausbesitzer erklärt, gegen eine passenden Summe zumindest auf eine Anzeige zu verzichten. "Morgen, Chef!" Varon schlich sich in die Küche. "Was gibt's?" Er nahm die Zeitung entgegen, die Dartz ihm wortlos hinhielt. "Ups..." "Damit ist klar: Wenn ihr dem Pharao das erste Mal persönlich auflauert werdet ihr bitte eure Motorradhelme tragen, klar?!" "Jaja..." Auch die anderen trafen ein - Zeit für Dartz' lange Strafpredigt. Während also alle ihr spätes Frühstück aßen und den redenden König dabei mit lange geübter Durchzugstechnik gekonnt ignorierten legte Chris ihr Foto auf den Tisch. "Das kleben wir ins Fotoalbum, ja?", fragte sie - und unterbrach damit ihren Vater, der sie böse ansah. Varon schnappte sich das Bild und konnte sich einmal mehr im Hochzeitskleid bewundern. "Muss das sein?" "Auf jeden Fall!", grinste Amelda und Raphael nickte. "Aber..." Varon seufzte verzweifelt auf. "Findet ihr nicht, dass ich in dem Kleid dick aussehe?" ~Kapitel 10 Ende~ ********** Vorschau auf Kapitel 11: "Ich glaube das einfach nicht..." Dartz seufzte. "Ein Campingausflug! Womit habe ich das schon wieder verdient?" ********** Jeder Autor schätzt Kommentare sehr, solange sie Lob oder konstruktive Kritik enthalten. Daher bitte ich alle Leser, mir und anderen Autoren ein paar Sekunden eurer Zeit zu opfern und ein Kommentar zu hinterlassen - im Gegensatz zu den Stunden, die ein Autor teilweise in ein Kapitel steckt, um Leser zu erfreuen, ist dies nur eine kleine Zeitspanne, mit der man viel Freude und Hilfe geben kann. Danke und bis zum nächsten Kapitel! ~Sheba Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)