Vom Klapperstorch und anderen Problemen von Sheba (Kindererziehung im Doma-Stil) ================================================================================ Woher die Babys kommen ---------------------- Vom Klapperstorch und anderen Problemen Kapitel 2: Woher die Babys kommen Anmerkungen: So, und hier das, was eigentlich mal das erste Kapitel werden sollte. Viel Spaß! Begriffserklärung: (Doma no) Sanjushi = Die drei Krieger Domas (aka Raphael, Varon und Amelda) ********** Erschöpft ließ sich Varon auf die Couch fallen. Natürlich hatte Amelda, dieser Depp, ihn bei Dartz verpetzt und so hatte er das ganze Chaos beseitigen müssen. Gut, Chris wurde auch zum Aufräumen verdonnert, aber sie hatte sich damit begnügt, die Kissen wieder auf die Couch zu werfen - eine Prinzessin musste ja schließlich nicht arbeiten! Seine kleine Vorgesetzte hatte es sich dementsprechend schon vor ihm auf der Couch bequem gemacht und wartete nun darauf, dass Varon sie mit dem Fernseher bekannt machte, nachdem er ihr bereits erklärt hatte, was es mit dem komischen Kasten auf sich hatte. Damit auch er endlich in Ruhe etwas essen konnte schnappte sich der Sanjushi also die Fernbedienung und schaltete das Gerät ein. Die Prinzessin strahlte angesichts der Technologie und starrte gebannt auf den Bildschirm. "Ich hoffe, du zeigst ihr nicht einen von deinen Actionfilmen!", nörgelte Amelda als er und Raphael aus der Küche kamen. Varon seufzte. "Nein, mach ich nicht, du Nervensäge. Keine Sorge, die Chefin sucht sich das schon alleine aus." In der Tat nämlich hatte Chris mittlerweile auch den Nutzen der Fernbedienung herausgefunden und zappte nun fröhlich durch die Kanäle, bis sie schließlich am Kinderkanal anhielt. "Oh Chefin, müssen wir diesen...Kitsch schauen?!", jammerte der Braunhaarige als er 'Die Glücksbärchis' über den Bildschirm flimmern sah. "Was denn, so kitschig ist das nicht, Brummbärchi kann ganz schon fies sein!", warf Raphael ein - und erntete von allen Seiten leicht komische Blicke. "Was denn?! Ich hab' das früher gerne gesehen!" "Ich frag' lieber nicht weiter...", grinste Amelda. "So, ich werde noch etwas schlafen. In Ruhe." Den letzten Satz hatte er bewusst betont und sah Varon vorwurfsvoll an. Doch dieser verdrehte nur die Augen und wandte sich seinem Brötchen zu. So kam es, dass Amelda und auch Raphael, der etwas lesen (und dann putzen) wollte, schließlich verschwanden und Varon nichts anderes übrig blieb als sich mit der Prinzessin die Sendung anzusehen (einer musste schließlich auf sie aufpassen). Während der Sanjushi sein spätes Frühstück aß schaute Chris interessiert zu, wie die Glücksbärchis ein kleines Baby retten und zu seiner Mutter brachten. Und neugierig wie Chris war fiel ihr auch gleich dazu die passende Frage ein, um den armen Varon wieder einmal zu knechten. "Du, Varon?" "Hm?" Gelangweilt schaute Varon von seinem Brötchen auf. "Woher kommen denn eigentlich die Babys?" "Waaah?!", keuchte dieser entsetzt und verschluckte sich prompt am Essen. Hustend versuchte er, seine Fassung wiederzugewinnen, während Chris geduldig wartete, bis Varon entweder erstickte oder ihr die Frage beantwortete. Das Schicksal schien ihren Babysitter aber quälen zu wollen und so gelang es ihm schließlich, Luft zu holen. "Also, also, Chefin!", stotterte Varon schließlich, "ich glaube nicht, dass Sie alt genug sind, um das zu erfahren." "Oh bitte! Daddy sagt, ich sei viel älter als ich aussehe. Ich verstehe das zwar nicht, aber wenn er das sagt, dann stimmt das. Also? Weißt du es nicht?" Chris schaute ihn erwartungsvoll an. "Nun...", schwitze Varon nervös, "die Babys...die bringt der Klapperstorch zu den Mamas und Papas!" Erleichtert seufzte er auf. Dieser Aufpasser-Job war schwerer als gedacht! Doch Chris war alles andere als zufrieden. "Ja klar, und Schweine können fliegen! Wie soll denn der Storch an Menschenbabys kommen?" "Uh...das ist...weil...die Babys aus Kohlköpfen wachsen! Genau! Der Storch züchtet die Babys aus Kohlköpfen und fliegt sie dann zu den Eltern, die eins haben wollen!" Stille. "...Du hast keine Ahnung, oder?" Chris sprang von der Couch. "Na macht nichts, frag ich eben Amelda, der kann es dir dann auch erklären!" Varon wollte noch eine halb entrüstete, halb erleichtere Erklärung abgeben, doch die Prinzessin war binnen Sekunden verschwunden. Seufzend griff er nach der Fernbedienung um ein besseres Programm zu suchen und sich von der Tatsache abzulenken, dass Amelda ihn später wohl entweder auslachen oder zusammenschlagen würde. --- Der rothaarige Sanjushi ahnte aber bisher nichts von seinem drohenden Unglück, noch schlief er seelenruhig. Doch Chris hatte nach etwas Suchen Ameldas Zimmer entdeckt und schlich sich an das Bett heran. Mit einem einzigen Satz sprang sich dann kurzerhand auf Amelda und schüttelte ihn. "Amelda! Amelda, aufstehen! Wo kommen die Babys her?!", brüllte sie ihm ins Ohr. "Waa~ah?" Amelda blinzelte verschlafen. Als er die Prinzessin erkannte schielte er kurz auf seine Uhr. Er hatte gerade einmal eine halbe Stunde schlafen dürfen..."Prinzessin, was ist denn?" "Wo kommen die Babys her?!" Der verschlafene Sanjushi brauchte ein paar Sekunden, bis der Satz von seinem müden Gehirn korrekt verarbeitet worden war - als es dann aber endlich soweit war klappte ihm die Kinnlade nach unten. Chris strahlte ihn weiter fröhlich an und wartete auf ihre Antwort. Amelda sammelte seine Gedanken und setzte sich dann schließlich auf. Müde fuhr er sich durch die zerwühlten Haare. "Prinzessin, vielleicht sollte dein Vater dir diese Frage eher beantworten als ich." "Daddy ist aber nicht da und ich will es jetzt wissen! Seit ihr eigentlich alle so dumm? Varon hatte auch keine Ahnung! Hallo, ist da irgendwo intelligentes Leben drin?!" Sie klopfte Amelda einmal gegen die Stirn. Der seufzte und setzte sich die Prinzessin erst einmal auf den Schoß. "Na schön, dann erkläre ich das halt - erzähl' mir aber erst, was Varon gesagt hat! Gerade der sollte das eigentlich wissen..." "Ach der...der hat irgendwas von Störchen und Kohlköpfen geredet." Amelda musste sich beherrschen, um nicht loszuprusten. Das würde er Varon noch schön unter die Nase reiben... " Also, damit hat es schon mal gar nichts zu tun. Das mit den Babys ist wie bei, äh, den Bienen und den Blumen." Chris schaute ihn skeptisch an. "Die Bienen züchten die Babys aus den Blumen? Das ist ja noch bescheuerter als die Kohlköpfe!" "Nein, so mein ich das nicht. Pass auf..." Amelda überlegte fieberhaft. Das Thema gefiel ihm gar nicht. "Also, damit eine neue Blume - also ein Baby - entsteht muss die Biene Pollen, die aus einer Blume kommen in einer anderen Blume ablegen. Und aus denen wächst dann das Baby, also die Blume. Aber das Baby eben nur bei Menschen und die Blumen bei den Bienen und Blumen und bei den Menschen braucht man halt eine Mama und einen Papa und der Papa ist sozusagen die Biene und die Mama die Blume aber der Papa braucht im Gegensatz zu der Biene nichts von einer anderen Blume also einer anderen Mama und..." Chris hörte dem Geplapper eine Weile zu um dann zu entscheiden, dass auch Amelda offenbar entweder total verwirrt, total dumm oder einfach nur ein schlechter Erklärer war. Wahrscheinlich alles zusammen. Mitfühlend tätschelte sie ihm den Kopf. "Ist schon gut, wenn du das nicht weißt frage ich einfach Raphael", seufzte sie und hüpfte vom Bett. "Schlaf ruhig weiter." Amelda, in seinem Redefluss unterbrochen, sah der Prinzessin nach, als sie aus dem Zimmer flitzte. Dann ließ er sich zurück aufs Bett fallen um zu verschnaufen. Und dabei hatte er gedacht, alle Kinder wären nette, vertrauensvolle Menschen, die zu ihm aufsehen würden... --- Als Chris Raphael fand war der gerade dabei, hinter der Mikrowelle die Küchenwand zu putzen. Dies gestaltete sich für ihn immer etwas schwierig, da selbst Varon sich an den darüber angebrachten Hängeschränken gerne mal den Kopf stieß - und Raphael war fast einen halben Meter größer als der Braunhaarige. "Du, Raphael?", fragte Chris und setzte sich an den Küchentisch. "Oh, hallo Prinzessin. Einen Moment, ich bin gleich da...und ich weiß, dass heute Morgen Varon sicherlich nicht derjenige war, der die Marmelade auf den Boden gekleckert hat." Chris grinste fröhlich weiter - da Raphael eh nur Augen für die Mikrowelle hatte musste sie nicht einmal so tun, als hätte sie ein schlechtes Gewissen. "Trotzdem warst du böse auf Varon?", fragte sie neugierig. "Naja, es war gesünder, Varon durch die Gegend zu jagen..." Raphael verzog das Gesicht, als er an den schmerzhaften Schock des Orichalcos dachte - und als er eine Fluse hinter der Mikrowelle fand. "Denn ich bin hier die Prinzessin und die jagt man nicht?" "Ja, so in etwa. Wie kann ich Ihnen denn eigentlich behilflich sein, Prinzessin? Mittagessen fällt heute aus, weil Varon erst so spät gefrühstückt hat." "Ach, ich wollte nur fragen, wo denn die Babys herkommen..." "Wie bitte?!...Autsch!", rief der erschrockene Sanjushi - und stieß sich dabei schmerzhaft den Kopf. Chris grinste, als Raphael nun doch endlich vom Putzen abließ und sich ihr zuwandte. "Also? Weißt du es?" "Ähm, nun ja." Zögerlich setzte sich Raphael der Prinzessin gegenüber. "Sicher weiß ich es. Aber ich bin nicht sicher, ob Ihr das schon wissen solltet." "Oh bitte, bitte sag es mir! Sonst kann es mir hier keiner erklären, du bist meine letzte Hoffnung, wo Daddy doch nicht da ist!" Raphael zog eine Augenbraue hoch. Wahrscheinlich war es immer noch besser, er würde es ihr erklären als Varon - wer weiß, was der der Kleinen erzählen würde! "Na gut, also die Babys kommen aus dem Bauch von der Mama", fing er an. Diesmal war es Chris, die ihr Gegenüber entsetzt anstarrte. "Das glaub ich nicht!", sagte sie schließlich. "Das wird immer verrückter! Erst Störche, dann Bienen und jetzt sowas!" Raphael schaute sie verwundert an. Anscheinend hatte sie schon mit den anderen gesprochen. "Das mit den Störchen erzählt man kleinen Kindern oft, weil die die wahren Dinge noch nicht begreifen würden. Denn die Babys wachsen wirklich im Bauch der Mutter heran und wenn sie groß genug sind, dann kommen sie heraus. Deshalb haben manchmal Frauen einen dicken Bauch obwohl sie gar nicht so viel essen." Chris dachte nach und erinnerte sich, dass eine Freundin ihrer Mutter tatsächlich mal so ausgesehen und später ein Baby bekommen hatte. "Okay...das klingt ja schon mal logisch", gab sie zu. "Heißt das, ich war auch mal in Mamas Bauch? Wie bin ich denn da reingekommen?" "Jeder war mal im Bauch der Mama. Und du bist da drin gewachsen, bis du groß genug warst. Du bist im Bauch entstanden." Chris sah ihn erschrocken an. "Heißt dass, ich kann jetzt ganz plötzlich ein Baby im Bauch haben, was da entsteht? Einfach so?! Wer bestimmt denn das?" Raphael lachte. "Nein, keine Sorge. Nur Frauen, die schon größer sind, bekommen Babys. Und auch nicht ganz plötzlich." "Kann ich mir dann aussuchen, wann ich ein Baby haben will?" "Uh...so ungefähr. Ohne einen Papa geht das eh nicht." Raphael schluckte. Langsam wurde ihm das Thema zu heikel. "Kommt jetzt die Sache mit den Pollen auf der Blume?", fragte Chris weiter und verdrehte die Augen. Wie konnten Erwachsene nur so schwierig sein? "Äh, ja! Genau so!", stotterte der Sanjushi. "Das versteh ich nicht, was braucht die Mama denn für Pollen?" "Uuuuuuuh...." Zu Raphaels Rettung ging in diesem Moment aber die Haustür auf. "Ich bin wieder da!", rief Dartz aus dem Flur. "Den Rest erklärt Ihnen sicher Ihr Vater!", versicherte Raphael dementsprechend schnell der Prinzessin. Chris nickte. "Okay. Danke Rapha, du bist schon schlauer als die anderen!" Zusammen verließen sie die Küche. Varon und Amelda gesellten sich zu den beiden und warteten, dass Dartz ihnen eventuelle Neuigkeiten mitteilen würde. "Varon, Varon!", rief die Prinzessin. "Weißt du was? Die Babys kommen aus dem Bauch von der Mama! Das mit dem Storch ist ganz falsch!" "Uh...wirklich?", stammelte Varon. Er hatte eigentlich gehofft, das Thema hätte sich erledigt. "Ja, wirklich!", grinste Amelda und versuchte der daraufhin folgenden Kopfnussattacke von Varon auszuweichen. "Jetzt bist du ganz schön erstaunt, oder?" "Ich weiß aber immer noch nicht, wie die Babys da genau drin entstehen", fuhr Chris leicht deprimiert fort und sah Amelda aus großen, fordernden Augen an. "Oh...äh..." Der Rothaarige schielte zu Varon, der ihm nun die Zunge rausstreckte. "Die Mamas essen einen Kohlkopf?" Raphael seufzte. "Erzählt ihr doch nicht so einen Mist!", schimpfte er. "Ach, dann erklär du ihr das!", zeterte Varon zurück. "Uh...lieber nicht!", räumte der Blondhaarige daraufhin etwas kleinlaut ein. Dartz trat nun endlich zu der kleinen Gruppe. "Was ist hier schon wieder los?", fragte er. "Daddy, Daddy!" Chris rannte in seine Arme. "Die drei sind echt ziemlich dumm!" Dartz nickte. "Ja, das ist wohl wahr! Sie sind ziemliche Dumpfbacken. Es tut mir Leid, dass ich dich immer mit ihnen alleine lassen muss." "Ist schon gut, Daddy. Aber du bist doch viel schlauer, oder?" Dartz grinste seine leicht wütenden Untergebenen an. "Aber sicher bin ich das." "Darf ich dich dann etwas fragen?" Chris schaut ihren Vater erwartungsvoll an. "Natürlich darfst du das." "Wo kommen die Babys her?" Entsetzen spiegelte sich in Dartz' Blick, als er seine Tochter anstarrte. "Wie bitte?!", quietsche er. "Sag schon, Daddy! Wo kommen die Babys her?" Panisch sah Dartz zu seinen Untergebenen. Doch die schienen nicht im geringsten hilfsbereit. "Was schauen Sie denn so, Chef? Wir sind nur drei Dumpfbacken, die von nichts eine Ahnung haben!", säuselte Varon. "Aber Sie wissen das doch bestimmt, wo Sie so schlau sind!", fuhr Amelda fort. Raphael nickte bestätigend. Und somit schnappten sich die drei Sanjushi ihre Jacken. "Wir machen einen kleinen Ausflug. Prinzessin, du kannst uns das mit den Babys ja nachher erklären!" Amelda setzte sich seine Sonnenbrille auf. Chris nickte und schaute zu ihrem Vater, der fassungslos nach Luft japste wie ein Fisch auf dem Trockenen. "Werd' ich machen, Männer." Und damit zog Varon grinsend die Tür hinter sich zu. ~Kapitel 2 Ende~ ********** Vorschau auf Kapitel 3: "Und wisst ihr schon, Robert hat eine Katze!" "Das ist ja schön für Ihren Schulfreund, Chefin", seufzte Varon ergeben. "Und die Katze hat kleine Katzenbabys bekommen!" Ameldas Augenbrauen schossen in die Höhe. Er konnte sich denken, auf was diese Unterhaltung hinauslaufen würde. ********** Jeder Autor schätzt Kommentare sehr, solange sie Lob oder konstruktive Kritik enthalten. Daher bitte ich alle Leser, mir und anderen Autoren ein paar Sekunden eurer Zeit zu opfern und ein Kommentar zu hinterlassen - im Gegensatz zu den Stunden, die ein Autor teilweise in ein Kapitel steckt, um Leser zu erfreuen, ist dies nur eine kleine Zeitspanne, mit der man viel Freude und Hilfe geben kann. Danke und bis zum nächsten Kapitel! ~Sheba Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)