Vom Klapperstorch und anderen Problemen von Sheba (Kindererziehung im Doma-Stil) ================================================================================ Das ganz normale Chaos ---------------------- Vom Klapperstorch und anderen Problemen Kapitel 1: Das ganz normale Chaos Anmerkungen: Hurra, das erste Kapitel! Also, die Kapitel sind eigentlich recht abgeschlossen, jedes für sich ist eine eigene "Episode" - außer diesem! Das hier wurde so lang, dass ich es kurzerhand in zwei Teile geteilt habe. Ich verspreche, der zweite Teil folgt sehr bald! Und natürlich einen herzlichen Dank an alle Leser und besonders an die Kommischreiber vom Prolog! Begriffserklärung: (Doma no) Sanjushi = Die drei Krieger Domas (aka Raphael, Varon und Amelda) ********** Das erste, was Varon auffiel, als er aufwachte war die Tatsache, dass es schon ziemlich spät war. Müde blinzelte er gegen die Sonne und fragte sich, warum er so lange geschlafen hatte - bis ihm einfiel, dass sein Kopf gestern ziemlich hatte leiden müssen, da er nun einer der offiziellen Babysitter von Prinzessin Chris war. Dies dämpfte seine Laune zwar etwas, aber da ein ausgedehntes Frühstück bevorstand machte er sich doch guter Dinge auf den Weg in die Küche, um dort etwas Essbares aufzutreiben. Dort allerdings fand er zunächst einmal die Ursache seiner gestrigen Migräne vor - und sie war schon dabei, ihm eine Neue zu verpassen. Chris, die offenbar auch gerade erst aufgestanden war, war damit beschäftigt, sich ein Marmeladenbrot zu schmieren. Da in dem Wort 'Marmelade' aber vor 'Brot' kam schien sie der Meinung, dass dem Brot ohnehin nur eine unwichtige Rolle im Frühstück zuteil wurde - sie kippte nämlich kurzerhand das ganze Glas Marmelade über besagtem Weizengebäck aus. Dies hätte Varon ja noch als ganz amüsant empfunden, wenn nicht der Faktor, dass Chris es anscheinend nicht für nötig hielt, Stühle zu benutzten und daher kaum über den Rand des Tisches schauen konnte, ebenfalls im Spiel gewesen wäre. Dies machte die Sache des Brotschmierens ungleich schwieriger und so kam es, wie es kommen musste: Mehr als die Hälfte der Marmelade machte Bekanntschaft mit dem Fußboden. "Oh nein!", kreischte Varon in Panik, "Chefin, was tut Ihr? Rapha wird ausrasten!" Er griff die überraschte Prinzessin an den Schultern und sah sie eindringlich an. "Hört mir gut zu: Die Küche ist Raphaels heiliges Reich. Jeder, der hier Dreck macht, wird seines Lebens nicht mehr froh!" Chris' Schuldgefühle schienen sich allerdings in Grenzen zu halten. "Aber er ist nicht da, oder? Wir müssen es ihm ja nicht erzählen!", grinste sie. Das war aber leichter gesagt als getan, denn in diesem Moment hörte Varon Schritte im Flur und da Amelda heute einkaufen wollte konnte es sich nur um seinen anderen Kollegen handeln. Auch Chris schien dies zu schlussfolgern, meisterte die Situation aber binnen Sekunden. Während Varon noch leicht panisch im Raum stand und sich verzweifelt nach einem Tuch umsah schnappte sich die Prinzessin den Teller mit dem Brot, drückte ihn dem komplett verdutzten Varon in die Hand und verschwand im Affenzahn aus der Küche. "Morgen, Rapha!", rief sie dem gerade eintretenden Sanjushi noch zu, dann war sie verschwunden. "Guten Morgen!", rief Raphael der flinken Prinzessin noch hinterher bevor er seinen Blick auf Varon richtete. Im ersten Moment wunderte er sich, warum dieser kreidebleich und mit einem Marmeladenbrot - wo Varon doch keine Marmelade mochte - in der Küche stand und machte sich sogar Sorgen... ...bis sein Blick auf den Fußboden fiel. Amelda seufzte, als er die Wohneinheit des Hauptquartiers betrat. Er hatte den ganzen Morgen eingekauft und hatte, da sie nun noch einen weiteren Mitbewohner hatten, ziemlich schwer zu schleppen. Kaum hatte er die Tür hinter sich geschlossen kam ihm schon Chris entgegen. "Hallo, Amelda!", flötete sie und grinste. Amelda schaute sie misstrauisch an. Wenn Kinder jemanden so ansahen hatten sie immer etwas ausgefressen. "Guten Morgen, Prinzessin. Kann ich behilflich sein?" "Oh nein, ich wollte dir nur sagen, dass du am besten nicht in die Küche gehst." "Warum denn ni-", begann Amelda, wurde aber von markerschütterndem Geschrei unterbrochen. "Aaah! Rapha! Leg doch das Nudelholz weg! Rapha...komm schon, alter Freund...Aaaaaaaaah!" Amelda schaute die Prinzessin skeptisch an. "Du hast Dreck gemacht und es Varon in die Schuhe geschoben?" "Yepp." Der Sanjushi grinste. "Gut gemacht. Varon hat sich eh eine Abreibung verdient - das heißt aber nicht, dass das richtig war. Pass bitte besser auf, Prinzessin." "Okay." Und damit verschwand sie wieder. Amelda schüttelte grinsend den Kopf und machte sich trotz allem auf den Weg in Richtung Küche, er musste immerhin drei Einkaufstüten abladen. Dort angekommen erwartete ihn ein schlechtgelaunter Raphael, der ihm schweigend die Last abnahm - dies war nichts neues, der blonde Sanjushi würde nun ein paar Stunden seine geliebte Küche vor neuen Eindringlingen verteidigen (und dabei alles noch einmal putzen, auch wenn der Dreck nur eine einzige Stelle betraf), dann etwas kochen und danach wieder bester Laune sein. Da Varon wahrscheinlich erst einmal irgendwo Schutz gesucht hatte beschloss Amelda, die ungewohnte Ruhe zu genießen und noch ein bisschen zu schlafen. Er hatte in der Nacht nicht wirklich viel Schlaf bekommen, da er wieder einmal von Albträumen gequält wurde. Nun sah er seine große Chance. In seinem Zimmer angekommen warf er seinen Mantel achtlos auf einen Stuhl und legte sich ins Bett. Allerdings war ihm die Ruhe nicht vergönnt, denn kaum hatte er begonnen, langsam in Richtung Traumland zu driften, krachte eine Bombe in das Gebäude - oder zumindest hörte es sich so an. Amelda bekam vor Scheck einen halben Herzinfarkt und saß kerzengerade im Bett. Der Krach war ohrenbetäubend und so machte sich der Sanjushi leicht panisch auf die Suche nach der Ursache. Ob Raphael der Herd explodiert war? Oder hatte Kaiba ihn aufgespürt und mit einer Rakete ein Loch in die Wand gesprengt? Als er dann aber schließlich seinen Weg durch den Flur gefunden hatte - die Hände mittlerweile über die Ohren gepresst - sah er, dass es schlimmer, viel schlimmer war. Varon hatte sich anscheinend nicht nur aus seinem Loch gewagt, nein, er hatte sich offenbar auch mit der Prinzessin wieder versöhnt. Der braunhaarige Sanjushi hatte die Stereoanlage im Wohnzimmer auf volle Lautstärke gedreht und anscheinend noch einen Verstärker angeschlossen. Um an die dafür benötigte Steckdose zu kommen hatte er offenbar eine Kommode von der Wand weggerückt, dabei eine Stehlampe umgeworfen und mehrere Bücher aus dem danebenstehenden Regal befördert (natürlich ohne danach wieder aufzuräumen). Zu allem Überfluss schien Chris Varon nach Leibeskräften in seinem destruktiven Werk zu unterstützen, denn die kleine Prinzessin hüpfte übermütig auf der Couch herum - der Sessel lag bereits umgekippt und leicht demoliert auf der Seite. Während Amelda krampfhaft versuchte, eine Lösung zu finden um die beiden aufzuhalten ohne die Hände von den Ohren zu nehmen oder sich der Stereoanlage noch weiter zu nähern war Raphael da etwas zielstrebiger. Unbemerkt (was bei der Lautstärke nicht schwer war) hatte er sich aus der Küche geschlichen, die beiden Übeltäter von hinten gepackt und sich kurzerhand links und rechts über die Schultern geworfen bevor er sich der Stereoanlage näherte. Die Prinzessin und Varon wehrten sich nach Leibeskräften, aber Raphael ignorierte das Gezappel einfach und das Geschrei ging ohnehin in der ohrenbetäubenden Musik unter. Leider hatte Raphael offenbar vergessen, dass die Prinzessin über eine schrecklichere Waffe verfügte. Chris griff an ihren Orichalcos-Stein, um ihren 'Kidnapper' einmal gründlich zu elektrisieren. Leider aber waren alle drei Sanjushi-Steine mit dem von Chris' verbunden, was es unmöglich machte, nur einen der drei zu schocken. Und so schrie nicht nur Raphael sondern auch die anderen beiden auf. Amelda ging binnen Sekunden zu Boden, Raphael aber hielt sich besser und ließ im Schmerz lediglich Varon fallen - der daraufhin mit der Stereoanlage kollidierte und glücklicherweise das Stromkabel dabei herausriss. Chris ließ ihren Stein los als Raphaels Griff sich lockerte und sie ihm entschlüpfen konnte. Jetzt, wo die Musik und somit der ganze Spaß vorbei war besah sie sich ihre 'Mitbewohner'. Varon stöhnte und rieb sich sein schmerzendes Hinterteil. Auch Raphael rappele sich langsam wieder auf während Amelda sich an eine Wand anlehnte und sich den Kopf hielt. "Varon, sobald ich wieder etwas höre werde ich dir jeden einzelnen Knochen brechen!", knurrte der Rothaarige. Der Bedrohte machte allerdings nur eine abwinkende Handbewegung - Varon fühlte sich ohnehin, als wäre ein Elefant über ihn getrampelt. In diesem Moment fiel die Haustür ins Schloss und Dartz betrat den Raum. "Also wirklich, wenn ihr Idioten weiter so einen Krach macht, ist dieses geheime Hauptquartier nicht mehr lange geheim! Was denkt...ihr...euch.....!?" Schockiert betrachtete er das Chaos. Eine zerstörte Stereoanlage, verstreute Bücher, ein umgeworfener Sessel, eine ausgeleierte Couchpolsterung, eine kaputte Lampe, die Kommode verrückt - und in der Mitte seine drei Untergebenen, die allesamt am Boden hockten oder lagen. Nur Chris strahlte ihn an. "Hi, Daddy! Wir hatten jede Menge Spaß! Willkommen zu Hause!" Dartz schaute seine Tochter zwei Sekunden lang an, dann drehte er sich um und ging in die Küche, um eine Kopfschmerztablette zu holen. ~Kapitel 1 Ende~ ********** Vorschau auf Kapitel 2: "Du, Varon?", fragte Chris auf einmal. "Hm?" Gelangweilt schaute Varon von seinem Brötchen auf. "Woher kommen denn eigentlich die Babys?" ********** Jeder Autor schätzt Kommentare sehr, solange sie Lob oder konstruktive Kritik enthalten. Daher bitte ich alle Leser, mir und anderen Autoren ein paar Sekunden eurer Zeit zu opfern und ein Kommentar zu hinterlassen - im Gegensatz zu den Stunden, die ein Autor teilweise in ein Kapitel steckt, um Leser zu erfreuen, ist dies nur eine kleine Zeitspanne, mit der man viel Freude und Hilfe geben kann. Danke und bis zum nächsten Kapitel! ~Sheba Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)