Bloody Memories von LillianaBlack (Ein kleiner Blick in Jen Ishigamis Vergangenheit.) ================================================================================ Kapitel 5: Der Frühling ----------------------- Die Jahre ziehen in's Land und ich beobachte die Pracht des Lebens. Dort springen die Knospen auf und räkeln sich lockend der Sonne entgegen, wenige Zeit später welken ihre Blüten. Sehe ich in den Spiegel so finde ich ein Lächeln auf meinen Lippen. Wie oft wollte ich sterben, habe nach einem Weg gesucht, den Tod meines Bruders zu verkraften? Letzten Endes fühle ich, als wäre es kaum 2 Stunden her, dass er vor meinen Augen starb. Es muss wohl der Regen sein, der die Trauer verschleiert, denn es ist kaum mehr als stiller Schmerz, der sich nun durch mein Herz zieht. Es ist merkwürdig zu denken "ich bin drüber hinweg", doch noch merkwürdiger zu sagen "Ich befinde mich in Trauer". Ich habe gemerkt, dass Soichiro, welcher des nachts an meiner Seite wacht, mir das Gefühl von Liebe und Hoffnung vermittelt. Doch ich möchte euch erzählen, von meiner Trauer... Kurz nach dem Tod meines geliebten Bruders, eilte ich nach Haus. Ich wollte nicht sehen, was sich in meine Netzhaut gebrannt hat. Jede einzelne Sekunde spielte sich immer und immer wieder in meinem Kopf ab. Es zu verdrängen brachte nichts, denn die Wahrheit schlich sich wie ein Dieb lautlos in mein Herz und ich merkte es erst als es zu spät war. Ich wollte mich verschließen. Redete mir ein, ich hätte alles bloß geträumt. Hätte ich gewusst, dass das Ende schlimmer noch mitzuerleben ist, dann wäre ich meinem Bruder sofort gefolgt. Was sollte ich nun tun? Ich versteckte mich. Wochen lang. Die Erinnerungen, die sich im Haus wieder fanden quälten mich, doch schlimmer noch fand ich die Aussicht darauf an irgend etwas erinnert zu werde, das unmittelbar mit diesem schnöden Unglück verkettet schien. Der Kleiderschrank war mein liebster Schlafraum. Ich tat als wäre nie etwas geschehen. Ich redete. Die ganzen Nächte. Es roch so frisch nach Mord, dass ich ihn nicht verlassen wollte. Die Hosen und Hemden, ich vernahm einen Duft, den nur mein Bruder an sich hatte. Irgendwann traute ich mich wieder raus, Hunger hatte ich keinen. Ich sah mich im Haus um, als würde ich es zum ersten Mal sehen. Es wirkte alles so imaginär. Ich war mir nicht mehr sicher in welchen Traum ich mich nun befand, doch in Wahrheit war es keine Traum und zu meinem Leid, musste ich das immer und immer mehr zu spühren bekommen. Mutig wurde ich, als ich die Haustüre öffnete. Es war schrecklich. Die Sonne sendete warme Strahlen zur Erde hinab und wohin man sah, erkannte man Paare und Familien. Ich starrte vom Türrahmen auf diese grässliche Welt, welche mir solche Schmerzen bereiten wollte. Eine Träne schlich über meine Wange und hielt inne, als sie zitternd mein Kinn erreichte, unschlüssig, ob sie sich in die Tief stürzen sollte. Ein Tropfen Tau, von dem Türrahmen auf meine Nase gefallen, riss mich aus meinen Träumen. Ich schlug die Tür zu. Es versteht sich von selbst, dass ich mich die nächste Zeit nicht einmal traute die Türe zu öffnen. Doch auch diese Hürde nahm ich irgendwann. Ich machte einen Schritt vor die Tür und als stünde der Teufel persönlich hinter mir rannte hinaus. Rannte so weit ich konnte... [FORTSETZUNG FOLGT! Kommentare erwünscht. ] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)