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Aus dem Leben einer Mörderin
von

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erste Feindberührung

Disclaimer : Produkte gehören den Konzernen

Warnung : Wenn wir kommen, ist die Party vorbei

Widmung : Den vielen Einzelkämpfern, da draußen

Grußbotschaft: Myojo_no_Kaio nach Japan
 


 

Erste Feindberührung
 

Brutal müde bin ich. Vier Nächte voll Negativ-Erholung liegen hinter mir. Auch heute morgen, nur Erleichterung über das Ende des Dunkels, kein ausgeruht sein. Versuche, einfach über die Nacht hinweg zu lesen... gescheitert.

Augen fallen zu, Denken macht Pause. Dann sind sie da und schlagen zu, die Alpträume.

Heute werde ich mich körperlich erschöpfen, bis ans Limit gehen, besser darüber hinaus. Abends will ich ins Bett fallen, zu ausgepowert sein, um zu träumen. Sollte mir leicht fallen, habe seit dem Testfight nicht trainiert, nur meinen geschundenen Body gepflegt.

Wie besessen bearbeite ich den schweren Sandsack. Schlagkombi endet mit Lowkick. Gerade, kurzer Haken, Step und Kick. Rechts, links, wieder wechseln. Erweitere um Sprungkick, hoch, zum Abschießen. Schönes Finale einer anspruchsvollen, harten Aktion. Für Crawford nicht hart genug. Ist er so gut als Fighter? Oder verschaffen ihm seine Visionen den Schnelligkeitsvorteil? Kann man testen. Demnächst mal, wenn ich selber noch besser bin. Also, noch mal, schneller, härter...

Jemand beobachtet mich. Mache Pause, greife zum Handtuch, wische Schweiß von Gesicht, Nacken, Armen. Drehe mich langsam um.

Groß, elegant, relaxt, ausdruckslos, lehnt Crawford an der Wand.

"Es freut mich, dass meine Einschätzung von dir richtig war. Du willst schneller werden, um mich herauszufordern, nicht wahr? Das kannst du vergessen, Sai. Meine Visionen machen mich zu einem unschlagbaren Gegner für Jeden. Dass du trainierst, spricht jedoch für dich und deine Einstellung. Wie geht es dir?" "O.K." "Meine Leute sollten mich nicht belügen. Körperlich bist du noch nicht wieder hergestellt. Das war auch nicht zu erwarten, nach den harten Treffern, die du abbekommen hast."

Es waren deine Schläge, die ich kassiert habe, Crawford.

Und Schuldig hat für die nötige Ablenkung gesorgt.

Ihr Beide habt was gut bei mir. Ich habe Geduld. Lass uns erst mal den Job hier erledigt haben. Dann kümmere ich mich um Euch.

"Du scheinst völlig fertig. Wahrscheinlich hast du nicht richtig geschlafen in den letzten Tagen. Du wirst dich umgehend bei Schuldig einfinden. Er soll herausbekommen, was mir dir los ist. Und es abstellen. Ich will Topleute in Topform."

Er verlässt den Raum so grußlos, wie er ihn betreten hat.

Er ist der Boss.

Duschen, umziehen, an Schuldigs Zimmer klopfen, eine Sache von Minuten.

"Crawford wollte, dass ich mich bei dir melde. Was machst du hier?"

Ken lächelt verlegen, entschuldigend, dann aber warm, beruhigend. Meine Wut ist gemildert, verflüchtigt sich. Dieser Junge hat etwas an sich....

"Genau, deshalb ist er hier." Schuldigs Grinsen lässt ihn sehr jung aussehen. "Aus welchem Grund auch immer, er hat einen positiven Einfluss auf dich. Setz dich neben ihn und entspann dich. Und zur Hölle, lass mich ohne Gegenwehr in deinen Schädel. Ich kann dir helfen. Ken gibt dir Kraft. Du wirst seine Anwesenheit spüren, und verdammt, du wirst sie brauchen."
 

Können Muskeln extrem schmerzen, beim stillsitzen? Ja, können sie.

Mein Körper verkrampft abwehrend, in Erwartung des Unbekannten. Manche Schrecken sind präsent, melden sich oft zur Unzeit. Haben sich selber leicht entkräftet, durch häufiges Erscheinen, sind bekannter, gewohnter Alltagshorror. Eigenentwickelte Abwehrstrategien haben Selbstauslöser, drängen sofort zurück.

Das macht keine Angst, höchstens mal leichte Magenschmerzen.

Aber was steckt noch drin in dem grauenhaften Grau, das sich Unterbewusstsein nennt?

Stellen, nur leicht touchiert, senden Signale, die panikartig keuchen lassen, die Alpträume voll mit Blutfluten schenken, kalten Schweiß mit Zittern mischen, das Herz stillstehen lassen, quälende Sekunden lang.

Und doch sind es weiße Flecken, diese Stellen. Unbekannt, besser nie entdeckt.

Bin ich stark genug, mich dem zu stellen? Wie schlimm wird es, wenn ich es im Ganzen erblicke?

Ist es überhaupt bei klarem Verstand zu ertragen? Muss ich nicht....?

,Psst. Das wird nicht passieren, wenn wir beide vorsichtig sind.'

Schuldigs Gedanken sind deutlich, aber ungewohnt sanft, einfühlsam. Der Berufskiller aus Leidenschaft, Zyniker aus Passion, die vielleicht dunkelste Seele von uns, begleitet mich in die Vergangenheit.

Unerfreuliche Vergangenheit. Weiter zurück.

Nun ja, da lebte mein...es ist...heute auch noch.... Nein. Weg.
 

Stehe an eine Wand gelehnt, um Atem ringend.

Um die Brust ist ein Eisenring gespannt. Aus den Tiefen, tiefer als mein Magen, als der Atlantik - älter als ich, als die ganze Menschheit, steigt mir der Schrecken empor.

Mit geballten Fäusten erwarte ich den Angriff.

Automatisiert beruhige ich meinen Atemrhythmus. Danke, Kampfsport.

Es erscheint - nichts. Wenn man den Feind erwartet, kommt er nicht.
 

Kyoko steht plötzlich neben mir. "Was tust du hier, Löwin?"

Gute Frage. Weiß nicht genau, wo ich bin, wie ich hierher komme.

Total verwirrt schaue ich mich um. Okay, der Gästeflügel von Tanaka Corp.

Sie nutzt, wie immer, die Situation aus. Nimmt mich in ihre Arme.

Zieht mich an sich. Drängt mich gleichzeitig an die Wand zurück.

Ihre Wärme, ihre Kraft, sie tun gut im Moment. Sie küsst mich auf den Hals, auf die Wange, auf den Mund. Ja, bleib bei mir. Du bist ein Miststück, aber der einzige Mensch, jetzt und hier.
 

Das Telefon weckt mich. Kyoko ist schon dran. Liegt noch im Bett, schaut zu mir rüber. "Klar Crawford, in Ordnung. Nein, nicht nötig. Sie ist hier, bei mir. Bis gleich." Sie lächelt, während sie auflegt.

"Komm, meine Schöne. Der Boss will uns sehen. Lass uns duschen."
 

Sämtliche Augen richten sich auf uns, als wir den Konferenzraum betreten. Automatisch schaue ich auf die Uhr. Crawford lächelt nicht.

"Ihr Zwei seid pünktlich. Yohji fehlt noch, wie immer."

Der Lange schiebt sich unmittelbar nach uns in den Raum.

"Gut, wir sind komplett. Die Recherchen laufen auf Hochtouren. Gestern wurde das Haus eines Laborleiters überfallen. Seine Frau und sein Kind wurden entführt und es gab zwei tote Wachleute. Unsere Gegner versuchen es mit Erpressung und Zermürbungstaktik. Heute haben wir einen Teilerfolg erzielen können. Wir wissen, wo die Beiden gefangen gehalten werden. Um den Mitarbeitern zu beweisen, dass wir in der Lage sind sie zu schützen, müssen wir die Geiseln möglichst unbeschadet befreien. Überlebende Kidnapper, die wir anschließend in Ruhe, na ja, sagen wir mal, befragen können, wären optimal. Also kommt die übliche Vorgehensweise nicht in Frage, bei der wir nur Leichen hinterlassen würden. Hier ist mehr als einfache Taktik nötig und wir brauchen ein ausgefallenes Ablenkungsmanöver. Schuldig hat mich da auf eine gute Idee gebracht."
 

Gute Idee, danke Schuldig. Deinetwegen stehe ich jetzt mitten in der Nacht vor dem Haus und lasse mich von Kyoko küssen. Ablenkungsmanöver.

Das Haus ist ein kleines Einfamilienhaus, wie seine Nachbarn nur von einem winzigen Garten umgeben. Ganz dunkel, ist die Überwachungskamera über der Haustür kaum zu sehen. Kyoko streichelt meine Brüste unter dem Tanktop. Unvermittelt schiebt sie es ganz hoch - und mich dann aus dem Aufnahmebereich der Kamera. Wenn sie jetzt noch mehr von der Show sehen wollen, müssen sie rauskommen.

Abgelenkt waren sie ja schon ausgiebig. Schuldig und Ken sind rechts und links der Tür. Die öffnet sich leise, aber weit genug.

Die ersten beiden Toten. Schuldig mit der Desert Eagle. Kyoko mit der Luger. Schalldämpfer. Kein Geräusch.

Ich reiße mein Top wieder runter, nehme meine Sais und stürme neben Ken ins Haus.

Schuldig und Kyoko folgen.

Von der Rückfront hört man ein ganz gedämpftes Geräusch. Crawford hat sich mit Aya, Farfarello und Yohji auch Zutritt verschafft.

Sie werden uns den Rücken freihalten.

Schuldig grinst halb, zeigt auf eine Tür. Kyoko nickt, öffnet sie, Schuldig sichert. Wir schleichen leise, aber schnell die Treppe runter. Ken und ich zuerst.

Zwei Typen sitzen in einem Vorraum an einem Tisch, spielen irgendwas.

Einer stirbt, Kugel im Kopf, dem Anderen halte ich eine Sai an die Kehle. Kyoko haut ihm die Knarre auf den Schädel. Haben wir da unseren Überlebenden?

Der Raum dahinter ist schallisoliert. Auf zwei Pritschen eine Frau und ein schlafendes Kind. Sofort fängt die kleine Japanerin grell an zu kreischen. Dränge mich am Rotschopf vorbei und gebe ihr eine kräftige Ohrfeige.

"Still jetzt. Wir bringen Euch zurück."

Ken nimmt das Kind auf den Arm. Es kuschelt sich an ihn, fühlt sich anscheinend sicher.

Wir schauen die übrigen Kellerräume durch, alles leer, folgen den anderen die Treppe hoch.

Von oben kommt gerade Crawford mit seinem Trupp.

Ayas Katana ist voll Blut.

Schuldig holt mit Farfarello den Überlebenden aus dem Keller.
 

Der neutrale Transporter ist vom Werkschutz der Tanaka Corp.

Rückwärts steht er vor dem Haus, halb im Vorgarten, mit geöffneten

Türen. In einer Minute sind alle drin, und wir weg.

Die Explosion sollte alle Spuren verwischen.
 

Eine Tiefgarage. Werkschutzleute laden die Frau und ihr Kind in eine Limousine. Wir anderen verteilen uns auf mehrere Autos und fahren auf verschiedenen Strecken zurück.
 

Nachbesprechung. Crawford ist relativ zufrieden. "Schuldig, nimm Dir diesen Überlebenden vor. Besorge alle Informationen, die Du bekommen kannst. Je eher wir sie noch mal angreifen, desto besser. Alle bleiben hier im Quartier. Ich habe so eine Ahnung, als würden wir bald mehr Arbeit bekommen."
 

Gut Crawford. Dann sind wir bald durch mit dem Job.

Und dann wird abgerechnet.
 

Es ist vollbracht.

Eine neue Killertruppe, der Schrecken der Verbrecher.

Wer wird sterben, wer überleben?

Eines ist sicher, nichts ist sicher.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  cu123
2007-08-28T10:36:30+00:00 28.08.2007 12:36
'Groß, elegant, relaxt, ausdruckslos, lehnt Crawford an der Wand.' - Danke für diese Beschreibung. Aber seine Art kann einen wahnsinnig machen. Es ist bewundernswert, wie du es durchhältst, ihn so zu schreiben.

Dieses Kapitel hat ein hohes Tempo durch die schnellen Schnitte. Macht das Lesen sehr interessant, vor allem, weil man gezwungen ist, die Lücken zu füllen.
Hätte gern mehr über Sais Kindheit erfahren, genieße auf der anderen Seite aber auch die Spannung.

Kens besonderer Einfluss... wurde schon häufiger angedeutet, ich hatte bloß nicht erwartet, dass anscheinend ein bisschen mehr dahinter steckt als sein normales eher freundliches Wesen. Interessante Entwicklung.

'Um die Brust ist ein Eisenring gespannt. Aus den Tiefen, tiefer als mein Magen, als der Atlantik - älter als ich, als die ganze Menschheit, steigt mir der Schrecken empor.' - *einfach sprachlos ist*

Das Ablenkungsmanöver - wirkt sicher hervorragend auf Männer. ^^#

'Gut Crawford. Dann sind wir bald durch mit dem Job. Und dann wird abgerechnet.' - So ungern ich normalerweise lese, dass jemand Crawford tatsächlich erwischt; hier wünsche ich es mir. ^-^

Von: abgemeldet
2007-01-17T22:38:28+00:00 17.01.2007 23:38
Ken ist ja nen richtig lieber~ Die Szene mit dem kleinen.... keine Ahnung~ irgendwie will das nicht zu deinem ganzen Stil, Inhalten und so passen, aber ich finde den Moment schön. er ist so harmonisch. Nen Lichtblick in der Dunkelheit. Ich bewundere Ken dafür~
Joa...
nettes Ablenkungsmanöver. Klappt immer. Zwei Frauen auf den kameras zu sehen ist sehr reizvoll. Aussichten auf nen Dreier vielleicht. Keine Ahnung~
Wie tickt ein männliches Hirn? Hm.... müsste mal schauen. *smile*
Joa~
Kurz und präziser Angriff, gut geplant und alles im Griff~
So könnte es weitergehen, aber vielleicht wird es auf Dauer langweilig?
Muss mich überzeugen gehen^^
Von:  abranka
2006-01-11T11:25:53+00:00 11.01.2006 12:25
Mir scheint, ich habe Kens Bedeutung richtig eingeschätzt. ^^

Kurz hatte ich die Hoffnung, dass du mehr über Sais Vergangenheit verrätst, doch da kam nichts... Das ist die Stelle, die die Spannung immer noch anzieht. Was hat Sai erlebt, durchgemacht?

Das ist die eine Seite. Die andere die Mission. Es ist ja noch lange nicht vorbei - wie wird es weitergehen?

Bin gespannt wie der berühmte Flitzebogen und gerade selig, dass ich erst heute Abend zur Uni muss und Mexx mich heute mag.
Von: abgemeldet
2005-07-21T19:01:18+00:00 21.07.2005 21:01
Muss mich Myojo anschließen, Szenenübergänge sind zu undeutlich. Und was war jetzt mit dieser Geschichte mit Schuldig, Ken und Sai, wo ihr irgendwie geholfen werden sollte? Das hätte man noch klarer machen können und es nicht einfach abreißen lassen. Überhaupt finde ich dieses Kapitel etwas zu knapp in der Beschreibung. Etwas ausführlicher und es wäre nicht so verwirrend.

Okay, weiter zum nächsten Kapitel, Sliver
Von:  Myojo
2005-06-11T05:05:13+00:00 11.06.2005 07:05
Spannend, spannend.
Freue mich wie Ala auf Kapitel 13
Ein einziger kleiner Wehmutstropfen ist, das mir nie klar war, wann eine Szene aufhoerte und die naechste anfing. War vielleicht beabsichtigt, aber es erschwerte das Lesen doch.

Ich liiiiiebe deinen Ken^^
aber das habe ich gleube ich schon gesagt.

lg, MK
Von: abgemeldet
2005-06-06T12:26:12+00:00 06.06.2005 14:26
ja, ich hoffe auch auf eine baldige veröffentlichung von
kapitel 13 ^^
wird ja immer spannender und action-geladener deine story ;)
gefällt mir! ^_^
ich finds auf alle fälle toll wie du sai darstellst. ihre empfindungen und abneigungen, einfach genial.

deine ala
Von:  Ai_no_Hikari
2005-06-05T17:10:27+00:00 05.06.2005 19:10
Zu deinem Schreibstil kann ich ja nichts mehr sagen was nicht schon gesagt worden ist. ^^
Da ich überhaupt nicht weiß und irgendwie auch keine Ahnung habe wie es weiter geht bin ich sehr gespannt was du noch so planst und mit den Figuren anstellst. *gg* ^^
Ich hoffe doch das du weiter schreibst. ^^"
(Sorry, kein besonders toller Kommentar. ^^")

aino *knuddel* ^.^


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