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Amazonen

von

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Plitsch, platsch

Hitomie war völlig durchgefroren, als Escaflowne am Grab der de Fanels sanft aufsetzte. Zugegebenermaßen konnte Van sein Zittern auch nur aus Stolz unterdrücken.

Rasch nahm er Hitomie auf die Arme und trug sie hinunter, wie es Allen getan hätte.

Früher hätte er das nicht geschafft, aber die vielen Kämpfe hatten ihn wirklich nicht zum Schwächling werden lassen. Schade war nur, wie er fand, dass er äußerlich immer noch keine Anzeichen von Stärke erkennen ließ; kaum Muskelaufbau..

Hitomie kiekste vergnügt als er sie absetzte, zog ihn an sich und schlang die Arme um ihn.

"Du hast vorhin von einem Ball gesprochen?" murmelte sie und dabei streifte ihr warmer Atem die kalte Haut seines Halses, ließ ihn erneut schaudern.

"Ja, der dürfte aber mittlerweile vorbei sein. Zum Glück."

"Wieso zum Glück?"

"Die Leute versuchen seit meinem Geburtstag eine Frau für mich ran zu schaffen.. entsprechend gehen mir sämtliche öffentlichen Veranstaltungen mittlerweile ganz gewaltig.."

"...auf die Nerven, Meow! HITOMIE!"

Das Mädchen wurde aus Vans Armen gerissen und herumgewirbelt von der Katzenfrau, die ordentlich in die Höhe geschossen war und den etwas kurz geratenen Van mittlerweile um fast zwei Handbreit überragte.

"WAAAAH!" schrie Hitomie, lachte dann und umarmte Merle, die plötzlich anfing zu schimpfen.

"Was fällt dir eigentlich ein mir nichtmal bescheid zu sagen? Ich hätte sooooooo gern mal den Mond der Illusionen gesehen, Meow! Das war gemein! Schön das du wieder da bist Hitomie, Van, du wirst gesucht, die letzte Karawane ist mal wieder überfallen worden, ich lass euch ein Bad ein und besorg euch was zu essen, ihr seht durchgefroren aus."

Damit war sie auf alle viere und davongalloppiert, ließ Van und Hitomie wie vom Donner gerührt dastehend zurück.

"Ähm.."

"Tjaa.."

"Gehen wir..?"

"Ja, bitte.."

Van nickte, legte ihr einen Arm um die Taille und geleitete sie zu einem Aussichtspunkt, von dem aus man das ganze Tal überblicken konnte.

Zufrieden nahm er wahr, wie sie den Atem anhielt, als sich Fanelias Schönheit unter ihr entfaltete.

"Das ist ja.. fantastisch!" erklärte sie flüsternd, als sie ihre Sprache wieder gefunden hatte. Van nickte nur bestätigend und führte sie dann den nur zu vertrauten Pfad hinab zum Palast.
 

20 Minuten später hatten sie sich an den Bediensteten vorbei in Vans Gemächer geschlichen, wo sie bereits das dampfende Essen erwartete. Heisshungrig machte sich Hitomie darüber her, während Van sich in das Bad begab. Eigentlich wäre er lieber mit ihr zusammen hinein, aber das gehörte sich ja nicht.

Blöde Regeln!

Er genoss die Wärme und entspannte sich, während die ätherischen Öle ihn schläfrig werden ließen. Mit wohligen Gedanken an Hitomie döste er ein.

Ein Plätschern riss ihn aus seinen Träumereien und ließ ihn fast vom Badewasser schlucken. Hitomie, tomatenrot im Gesicht, war ihm gegenüber in die Wanne gestiegen und hatte sich bis zum Hals ins Wasser geduckt als schäme sie sich.

"...?"

Van war die Kinnlade heruntergeklappt und er blinzelte sie ein paarmal an.

"Mir war kalt und einsam" murmelte sie erklärend und guckte ihn schuldbewusst an. Er spührte wie ein albernes Grinsen sich auf seinen Zügen breit machte, ohne dass er es aufhalten konnte.

Behutsam holte er Schwung, stieß sich ab und schob sich durchs Wasser, neben sie. Verschüchtert zuckte sie zurück, ließ ihn dann jedoch gewähren als er ihr den Arm um die Taille legte, die andere Hand auf die Wange.

Van schwieg und lehnte sich einfach gegen sie und schon bald spührte er, wie sie sich entspannte, sich gegen ihn sinken ließ und zufrieden seufzte.

"Ich kann es noch immer nicht glauben... bestimmt wach ich bald auf und muss zur Schule!" meinte sie weinerlich und presste ihre Stirn gegen seine Halsbeuge.

Behutsam küsste er sie auf die Stirn, streichelte mit nassen Fingern ihre Wange und fuhr über ihren Nacken, gab sich alle Mühe ihr soviel Sicherheit zu vermitteln wie es nur ging.

Er konnte nur hoffen, dass sie nicht <sah>, was er für sie empfand, da er das dumpfe Gefühl hatte, dass es sich nicht gehörte. Auch mied er entschieden den Blick oder die Berührung von allem was unterhalb ihrer Schultern lag. Als er diesen Entschluss fasste, gingen seine Gedanken ganz von allein diese Richtung und der junge König lief unaufhaltsam rot an. Was ein Glück, dass im Baderaum das Licht gedämpft war und Hitomie sowieso die Augen geschlossen hatte..!

"Yukari wollte mich schon zum Psychater schicken, bis sie die Bilder von dir gesehen hatte.."

"Psüschater?"

"Eine Art Arzt für den Geist.. sie dachte ich bilde mir nur ein dich zu kennen.."

"Oh. Mir ist schon aufgefallen, dass man vom Mond aus Gaia nicht sehen kann.. ihr wisst da also gar nichts von uns?"

Das Wasser plätscherte leise, als sie sich auf seinen Schoß zog, kurz innehielt und dann leise kicherte, als sie seine Auf und Erregung bemerkte. Aber sie schien sich daran nicht zu stören und schmiegte sich nur noch enger an ihn.

Van legte beide Arme fest um sie und vergrub sein Gesicht in ihren noch trockenen Haaren. Wie lange hatte er sich genau das gewünscht!

Das Gefühl, sie endlich bei sich zu haben war so berauschend, so erhebend.. war das jenes Glück, dass seine Eltern empfunden hatten, was sie dazu gebracht hatte, sich aneinander zu binden?

Ja, das musste es gewesen sein..

"Nein, und wir erkunden ziemlich genau unser Sonnensystem.. noch nie hat jemand Gaia entdeckt und auf Sternkarten verzeichnet."

"Sternkarten... das klingt ja interessant.." murmelte er und küsste sie liebevoll aufs Ohr, wanderte behutsam küssend ihre Haut hinab und schmeckte das Salz auf ihr.

Zufrieden hörte er ihr seufzen, fühlte ihren Herzschlag unter der zarten Haut schneller werden.

"Van..?" flüsterte sie dann und legte den Kopf in den Nacken.

"Jah?"

Verliebt sah er zu ihr herunter. Es war ihm egal ob er rot, lila oder grün im Gesicht war, hauptsache, er konnte sie sehen, festhalten, riechen, schmecken.

"Liebst du mich?"

Was für eine Frage!

<Mehr als ich in Worte fassen kann... zugegebenermaßen heisst das ja nun nicht viel..Mehr als mein eigenes Leben?>

Ja, das stimmte auch, aber das war nicht stark genug.

Er entschied sich für das einfachste.

"Ja."

Van bemühte sich, es überzeugend klingen zu lassen, aber es war nur schlicht, eine in Worte gefasste Tatsache.

Das schien ihr zu genügen und Erleichterung spühlte die aufkeimende Sorge einfach davon, während sie ihn mit einem Lächeln ansah, dass ihn gleich mitwegzuspühlen drohte..

Wieder fragte er sich, wieso er gegen zahllose Feinde zu bestehen vermochte, aber auf nur ein Wort von ihr mit einem Lächeln in den Tod gehen würde.

Vielleicht, weil die Liebe stärker war als alles andere?

Als der Hass, den Dilandau ihm entgegen gebracht hatte, als die Furcht, die ihn zu mehr und mehr Zorn und Gewalt getrieben hatte?

Ja, das musste es sein.

Die größte Kraft war die Liebe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-08-03T15:36:09+00:00 03.08.2005 17:36
Ooooh, wiiiieee schön!! Van liebt Hitomi und Hitomi liebt Van...hach *schmacht* Ein sehr schönes Chapter mit viel Gefühl, so mag ich das
*zum nächsten chapter flitzt*
LG
Lina
Von: abgemeldet
2005-02-20T14:53:47+00:00 20.02.2005 15:53
war wirklich ein tolles kapitel!
freu mich schon voll auf das nächste!
bitte schreib schnell weiter!
lg enell
Von:  Lorelei89
2005-02-20T12:45:05+00:00 20.02.2005 13:45
super kapi wirklich ^^schreib schnell weiter OKbitte bitte
lorelei89


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