A Vampires Life von molamola ================================================================================ Kapitel 2: Ein unerwartetes Gespräch ------------------------------------ Ich konnte nicht glauben, was ich dort sah.Dieses blasse Gesicht, die rot unterlaufenen Augen, die zerzausten Haare...war das wirklich ich?! Diese Fratze? Kein Wunder, dass alle vor mir abhauten...was sollte ich jetzt machen?! So würde mir keiner Auskunft geben, wo ich noch ein Zimmer nehmen könnte...und die Zeit drängte...wenn ich bis Sonnenaufgang noch kein Schlafplatz hatte, wäre dies mein Ende...die Sonne würde mich förmlich rösten...das würde hier zwar allen gefallen, aber ich wollte noch nicht sterben. Als ich mich von dem Anblick des Spiegelbilds in der Pfütze löste, fiel mir ein kleiner Junge auf. Er war kaum älter als neun Jahre und weinte dicke Kullertränen.Ich wusste zwar, dass ich ihm nicht wirklich helfen konnte und alles nur verschlimmern würde, aber ich ging trotzdem zu ihm hin. Oft behaupten Menschen, Vampire hätten keine Gefühle, doch ich sah das anders. Immerhin tat mir der Junge leid und ich fühlte mich einsam. Diesen Schmerz hätte ich nicht gespürt, wenn ich keine Gefühle hätte. Als ich vor dem Jungen stand, setzte ich mein liebstes Lächeln auf und schaute ihn aufmunternd an, auch wenn es mir im Moment wahrscheinlich nicht besser ging als ihm. der Junge sah auf, ich dachte schon, dass er gleich aufschreien und davonlaufen würde, doch das tat er komischerweise nicht. Stattdessen wischte er sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen und schaute mich erwartungsvoll an, Ich wollte losreden, doch ich hatte Angst, meine Zähne vor ihm zu zeigen. Ganz vorsichtig begann ich zu sprechen, immer darauf achtend, meinen Mund nicht zu weit aufzureissen. "Hey Kleiner", begann ich, " ist es nicht ein bisschen spät für dich, um alleine hier rumzulaufen?" "Buuuuhäääääääääääh", er begann erneut zu weinen und ich machte mir Vorwürfe etwas falsches gesagt zu haben."Hey", sprach ich mit ruhiger Stimme, "ich will dir doch nur helfen, erzähl mir doch, was passiert ist." Er schluchzte noch kurz und begann dann zu erzählen. "Ich habe sie verloren...einfach weg...ich find sie nicht mehr...meine Mammiiiiiiiiiii!!" Bei dem letzten Wort brach er wieder in Tränen aus und irgendwie musste ich schmunzeln, wie niedlich er das gesagt hatte." Du, ich hab eine Idee", fing ich wieder an ihn zu beruhigen. "Was hältst du davon, wenn wir uns ein Hotel suchen und die dort deine Mami anrufen. dann kann sie dich dort abholen." "Is gut", gab er nur schüchtern von sich. ich war auf einmal glücklich.Glücklich damit, nicht mehr allein zu sein, wenigstens in diesem Moment, und glücklich damit, jemandem helfen zu können. "Gut".Ich lächelte freundlich."Du musst mir nur sagen, wo wir das nächste Hotel finden können." Er schaute mich verdutzt an."Das weißt du nicht?! Kommst du nicht von hier? Merkwürdig...dabei kann das nicht sein...du sprichst nicht wie ein Ausländer...."Er konnte die Situation nicht nicht richtig deuten und schaute mich fragend, auf eine Antwort wartend, an. "Ähm...du hast recht, ich komme nicht von hier...ich möchte nicht so gern darüber reden..." Jetzt sprach ich nicht mehr so gelassen wie vorher. "Lass uns zusehen, dass wir ein Zimmer bekommen.Ich hab nicht mehr viel Zeit." Seinen erneut fragenden Blick ignorierte ich und packte ihn am Arm. Ich hätte denken können, er konnte meine gedanken lesen, denn ohne weitere Aufforderung zeigte er mir die Richtung, in der das Hotel lag.Ohne ein weiteres mal über sein komisches Verhalten nachzudenken packte ich ihn und machte mich auf den Weg. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)