Das Weltenfenster von abgemeldet (Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash)) ================================================================================ Kapitel 1: Nächtliche Ausflüge und ein blaues Dingsda ----------------------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Prolog: Nächtliche Ausflüge und ein blaues Dingsda Autor: Aya Malfoy Rating: bis jetzt noch PG Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Disclaimer: Nein, sie gehören mir nicht, die liebenswerten und teilweise übelst geilen Charas von Harry Potter! (Aber ich würde sie bestimmt besser behandeln als JKR es tut! *ätsch*) Zusammenfassung: Habt ihr euch jemals gefragt, was Harry und Co. so angestellt hätten, wenn sie keine Zauberer, sondern Muggel gewesen wären? Harry, Hermine und Ron finden es heraus - und erleben dabei mehr als nur eine Überraschung... A/N: Ich habe für mich entdeckt, dass ich es liebe, wenn Harry eine kleine Schlampe ist! ^__________^ (Ich weiß, ich hab nen Dachschaden...) Neben einigen anderen Gründen ist diese Fic deshalb auch entstanden. Ihr werdet schon noch sehen, was ich meine... *snicker* Bitte nehmt die OOC-Warnung ernst! (Ich glaube, ich habe noch NIE so sehr OOC geschrieben, allerdings gehörte das hier einfach dazu...) Und bevor mich meine BtV- und Chaos-Leser gleich lynchen, weil ich was Neues anfange, anstatt mal weiterzuschreiben: Der Anfang dieser Fic ist schon vor einer ganzen Weile entstanden und sie ist (hoffentlich) nicht sehr lang! Beta: Laix und Lina_Chi ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Prolog: Nächtliche Ausflüge und ein blaues Dingsda "Au!", zischte Ron in der Dunkelheit. "Ich hab mir den Fuß angestoßen!" Der Rothaarige blieb abrupt stehen, sodass Harry mit einem leisen "Umpf" in ihn hineinrannte. Der Tarnumhang machte ein raschelndes Geräusch, als die beiden Freunde für eine Weile orientierungslos darunter herumwuselten. "Psh, sei ruhig", ermahnte Harry seinen besten Freund. "Willst du etwa, dass man uns erwischt? Ich habe keine Lust, zwei Wochen vor unserem Abschluss noch von der Schule geschmissen zu werden!" "Kann ich ahnen, dass da plötzlich eine Treppe anfängt?", wisperte Ron verärgert. "Ja!" Der Junge, der lebte, drängte seinen Vordermann auf die erste Stufe und hob nun seinerseits seinen Fuß leicht an, um zu vermeiden, dass ihm dasselbe wie Ron passierte. "Schließlich ist das die Treppe, die wir gesucht haben!" Genervt verdrehte er die smaragdgrünen Augen, als sie gemeinsam die düstere Wendeltreppe hinaufstiegen, die nur von ein paar vereinzelten Kerzen erleuchtet wurde. Hätte er gewusst, dass der Trip zu Hermiones Zimmer so nervenaufreibend werden würde, dann hätte er sich diese Aktion noch einmal überlegt! Aber was tat man nicht alles für seine Freunde! Heute mittag hatte das Gryffindor-Mädchen sie gebeten, sie nachts zu besuchen. Angeblich musste sie ihnen unbedingt etwas zeigen. Da Hermione allerdings Schulsprecherin war, hatte sie auch ein eigenes Zimmer - was wiederum bedeutete, dass Harry und Ron sich aus dem Gryffindorturm schleichen mussten. >Ich werde langsam zu alt für solche nächtlichen Ausflüge<, dachte der Schwarzhaarige resigniert und klopfte an die Tür von Hermiones Privatzimmer. >Zum Glück ist das unser letztes Schuljahr...< "Ja?" Die Stimme des braunhaarigen Mädchens klang dumpf hinter dem Holz. "Wir sind's, Herm", sagte Ron. Sie hörten Schritte, dann ein Klicken. Leise knarzend wurde ihnen die Tür aufgemacht, sodass die beiden unsichtbaren Jungen hineinschlüpfen konnten. Hermione machte wieder zu und verschloss die Tür mit einem leise gemurmelten Siegelzauber. "Uahh", ächzte Ron. So als hätte ihn der kurze Ausflug mächtig geschafft, streifte er sich den Tarnumhang von den Schultern und streckte sich ausgiebig. Harry dagegen verdrehte abermals die Augen, während er noch immer halb unsichtbar mitten im Zimmer stand. Heute war irgendwie nicht sein Tag. "Hi, Herm", sagte er lustlos. "Ich hoffe für dich, dass das, was du uns zeigen willst, wirklich, wirklich außergewöhnlich ist! Ansonsten gehe ich jetzt wieder ins Bett!" Hermione ließ ihren Blick von Ron zu Harry schweifen, schüttelte dann ihren Kopf über die zwei. Sie hatte doch etwas mehr Neugier erwartet. "Keine Angst", meinte sie geheimnisvoll lächelnd. "Ich denke, es wird euch gefallen... Es kam heute morgen mit der Eulenpost, aber ich wollte es lieber mit euch zusammen ausprobieren." Damit ging sie hinüber zu ihrem Schreibtisch, dessen Platte vor lauter durcheinandergeworfenen Pergamentrollen, alten Büchern und offenen Tintenfässern regelrecht durchbog. Ihren Freunden den Rücken zugewandt schien sie etwas in dem Chaos zu suchen und erklärte nebenbei: "Professor Dumbledore hat es mir geschickt, für außergewöhnliche Leistungen während meiner Schulzeit und weil ich bei den NEWTs die besten Ergebnisse des gesamten Jahrgangs hatte - Ah! Da ist es ja!" Strahlend drehte sie sich um und trug ein rundes Etwas zu ihrem Bett, um es darauf zu legen. Ron und Harry setzten sich darum, Hermine ebenfalls. Auf der weinroten Bettdecke lag ein Stein in Form einer abgeflachten Halbkugel. Er schien durchsichtig, vielleicht kristallen zu sein, doch in seinem innern geisterten hellblaue bis weiße Nebelschwaden Die beiden Jungen sahen erst die Halbkugel, dann sich gegenseitig, dann wieder die Halbkugel an. "..." "..." "Ist das nicht unglaublich?", wollte Hermione begeistert wissen. "... ähm... Was ist das?" Die Schulsprecherin stöhnte auf. "Oh Jungs, ihr solltet *wirklich* mehr lesen!" "Wissen wir. Das sagst du uns schon seit sieben Jahren", meinte Ron grinsend. "*Das*", das braunhaarige Mädchen deutete auf die Kugel, in der gerade zwei Nebelfetzen miteinander verwirbelten, "ist ein 'Weltenfenster'!" Noch immer traf sie auf verständnislose Blicke, sodass sie resigniert seufzte. "Ein 'Weltenfenster'! Harry, Ron, wisst ihr nicht, was das ist? Damit kann man in Alternativwelten sehen! Es gibt mehrere Typen von Fenstern und je nach Farbe zeigen sie unterschiedliche Welten. Dieses hier ist blau... Das bedeutet, es zeigt einem das Leben, das man geführt hätte, wenn man ein Muggel gewesen wäre. - Oder wenn man Muggel ist, würde es einem das Leben zeigen, das man als Magier geführt hätte." "Oh..." Harrys Augen weiteten sich überrascht, während Ron nur ein einziges Statement dazu abgab: "Das ist ja echt abgefahren!" "Sag ich doch schon die ganze Zeit!", brummte Hermione, die Augen dabei verdrehend. "Das heißt also..." "... wir sehen jetzt gleich unser Leben als Muggels?", beendete Harry für Ron die Frage. Energisches Nicken von Hermine. "Worauf warten wir dann noch?!" Begeistert klatschte der Rothaarige in die Hände und wollte dazu ansetzen, etwas zu tun... bis ihm auffiel, dass er nicht wusste, *was* er tun musste. In einer Mischung aus Erwartung und Ratlosigkeit wanderte sein Blick wieder zu dem Gryffindormädchen. "Macht es mir einfach nach...", sagte sie sichtlich beherrscht, konnte sich aber ein leichtes Augenverdrehen nicht verkneifen. Sie zog ihren Zauberstab hervor, tippte die Mitte der Kugel an und sah die anderen beiden auffordernd an. Nachdem Harry und Ron es ihr gleichgetan hatten, murmelte sie: "*Mundus aperire*!" [1] Zuerst geschah eine ganze Weile lang überhaupt nichts - außer dass Harry zu gähnen begann -, doch dann fingen die bläulichen Nebel in der Halbkugel an herumzuwirbeln. Erst schwach, dann immer wilder, bis sich im Inneren des Glaskörpers ein kleiner Strudel bildete. "Könnt ihr schon etwas erkennen?", flüsterte Ron gespannt, während sich aus dem Nebel allmählich ein Bild zu formen schien. "Hm... das ist ein Platz in London... und da ist - hey, da bist du, Herm!" Überrascht zeigte Harry auf einen Punkt in der Kugel... ...***~~@ .... TBC... Na? Wollt ihr wissen, was Herm und die anderen als Muggels so alles treiben??? Dann bleibt am Ball und hinterlasst mir am besten noch einen Kommi! *grins* LG, Aya^^ [1] Wieder mal ein selbstausgedachter, zusammengebastelter Spruch... Kapitel 2: Gelbbäuchige Trillerschnepfen vs. McDonalds ------------------------------------------------------ Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 1: Gelbbäuchige Trillerschnepfen vs. McDonalds Autor: Aya Malfoy Rating: PG Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Disclaimer: - Nein, sie gehören mir nicht, die liebenswerten und teilweise übelst geilen Charas von Harry Potter! - Mir gehören auch nicht Greenpeace und McDonalds. - Mir gehört auch nicht das "Milieu", das eigentlich eine Disco in meiner Heimatstadt ist. - Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Die ersten Muggel-Schicksale offenbaren sich... (Ich möchte noch einmal herzlich auf die OOC-Warnung hinweisen! Ab diesem Teil wird's ernst!) Ich hab es ja SO genossen, aus den meisten richtige Loser zu machen! *breit grins* Und Draco hat seinen ersten Auftritt! Danke an zauberlein,Firecrystal,Yuma-chan und Kasandra für die Kommentare! Ich hoffe, dass euch der Teil gefällt! ^^ ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt ~*~ Szenenwechsel innerhalb einer Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 1: Gelbbäuchige Trillerschnepfen vs. McDonalds ... "Hm... das ist ein Platz in London... und da ist - hey, da bist du, Herm!" Überrascht zeigte Harry auf einen Punkt in der Kugel... ...***~~@ "NIEDER MIT MALFOY CORP.! NIEDER MIT MALFOY CORP.! NIEDER MIT MALFOY CORP.!" Mit erhobenem Schild auf dem eben jener Spruch noch einmal geschrieben stand, stiefelte Hermione über Londons Berkeley Square und ließ die vorbeieilenden Geschäftsleute, einkaufenden Mütter und Tauben fütternden Touristen lautstark vernehmen, was ihr Anliegen war. In regelmäßigen Abständen drehte sie eine Runde quer über den Platz, nur um dann wieder vor dem gigantischen, verglasten Gebäudekomplex anzukommen, über dessen Eingang in goldenen Lettern "Malfoy Corporation - Transactions & Constructions since 1898" funkelte. [1] "Nieder mit Lucius Malfoy", rief Hermione und schwenkte ihr Schild. "Er ist korrupt, geldgierig und mit seinem letzten Bauprojekt hat er den Lebensraum zahlreicher gelbbäuchiger Trillerschnepfen [2] zerstört! Diese Vögel sind eine Unterart der gemeinen Trillerschnepfen und bauen ihre Nester nur an bestimmten, baufälligen Häusern! Und beim Bau des letzten Malfoy-Hochhauses wurden solche Häuser abgerissen! Wollen Sie etwa mit ansehen, wie Lucius Malfoy wichtige Arten ausrottet? Ich bitte Sie, unterstützen Sie unsere Unterschriften-Aktion und tragen Sie sich dort hinten bei meinen Kolleg- ...wah!" Ein Mann in Anzug und mit Aktentasche rempelte Hermione im Vorbeigehen an. "Passen Sie auf, wo Sie mit ihren Pappschildchen herumspazieren, junge Dame!", knurrte er. Dann murmelte er zu sich selbst (aber immer noch laut genug, dass Hermione es auch verstehen konnte): "Verdammte Greenpeace-Nervensägen... geht doch erst mal arbeiten!" Aufgebracht schwang die Demonstrantin ihre hellbraunen Dread-Locks über die Schultern. "Pappschildchen - pah! Dabei war *er* es doch, der mich angerempelt hat! Wie *unhöflich*... -Und ich gehöre NICHT zu Greenpeace! Wir heißen YELLOWPEACE!", rief sie ihm trotzig hinterher, bevor sie seufzend auf einen klapprigen Stand vor dem Malfoyschen Hochhaus zuging. "Minerva, Albus, irgendwelche neuen Unterschriften?" Eine Frau mit langem Pferdeschwanz, eckigen Brillengläsern und einem dunkelgrünen Hippie-Kleid schüttelte resignierend den Kopf. "Nur zwei, und die haben sich nur eingetragen, weil sie dachten, dass wir ein Gewinnspiel veranstalten." "Vergiss nicht die 2,30£, die man uns hingeworfen hat, weil wir für Straßenkomödianten gehalten wurden", meinte ein älterer Mann mit funkelnden, hellblauen Augen und halbmondförmigen Brillengläsern. Seine schneeweißen, hüftlangen Haare waren ebenfalls zu einem Pferdeschwanz gebunden, sein Bart dagegen geflochten und um seinen Kopf trug er ein Stirnband mit indianischen Mustern. "Es ist traurig, Minerva", sagte er an die Hippie-Frau gewandt. "Keiner hat mehr einen Blick für das wirklich Wichtige, wie zum Beispiel Trillerschnepfen!" "Was hast du erwartet, Albus?" Minerva stemmte wütend die Hände in die Hüften. "Seit dieser Tom Riddle Premierminister ist und diese ganzen korrupten Politiker wie Lestrange und McNair im Parlament sind, geht es bergab mit unserer Gesellschaft! Und dieser Malfoy ist die Krönung des Ganzen!" Hermione kaute mit ihren langen Schneidezähnen verärgert auf ihrer Unterlippe, dann nickte sie energisch. "Ja, Malfoy mit seinem verdammten Bau- und Handelskonzern! Überall baut er Hochhäuser und Einkaufszentren! Er hat bestimmt schon die halbe Stadt aufgekauft..." "...und die Trillerschnepfen verlieren ihre Brutstätten", fügte Minerva mit traurig gesenktem Blick hinzu. Albus betrachtete die beiden aufgebrachten Frauen mitfühlend und gerührt zugleich. "Nicht doch... wir dürfen nicht den Mut verlieren, Minerva! Immerhin haben wir jetzt tatkräftige Unterstützung durch Hermione. - Auch wenn ich immer noch finde, dass du lieber zur Schule hättest gehen sollen, mein Kind..." Das Mädchen mit den Dread-Locks schüttelte vehement den Kopf. "Nein. Ich habe die Schule vorzeitig verlassen, weil ich mein Leben einem wichtigen Zweck widmen wollte: Dem Schutz der Natur, der Bekämpfung von Ungerechtigkeit und der Förderung der Tierrechte. Je eher ich damit anfange, desto besser!" Damit machte sie auf dem Absatz kehrt, riss das Schild in die Höhe und begann wieder über den Platz zu rufen, sodass einige Tauben aufgescheucht davonflogen. "Sie ist eine wahre Bereicherung für unsere Organisation, nicht wahr, Albus?", meine Minerva, die mit einem stolzen Lächeln Hermiones Bemühungen verfolgte. "Oh ja", nickte Albus. "Und vor allem ist sie neben uns das einzige Mitglied von 'Yellowpeace'..." "NIEDER MIT MALFOY CORP.! NIEDER MIT MALFOY CORP.! NIEDER MIT..." @~~***... "Was?!?! Ich habe die *Schule* geschmissen?" Hermione hatte empört ihren Zauberstab auf die Bettdecke geschleudert und wurde nun bleich. "Und das alles nur um Greenpeace-Aktivistin zu werden???" "'Yellowpeace'...", verbesserte Harry mit krampfhaft ausdrucksloser Miene, doch um seine Mundwinkel zuckte es verdächtig. Ron dagegen war nicht so schlau, sich das Kichern zu verkneifen und bekam schon rote Wangen deswegen. "Trillerschnepfen...? Bei Merlin, das war ein Anblick für den ich sogar 100 Galleonen zahlen würde, wenn ich nur das Geld dazu hätte!" Die Schülersprecherin warf ihm einen gefährlichen Blick zu, den er jedoch nicht bemerkte. "Professor McGonagall! Und Dumbledore! Einfach genial...", gackerte er weiter. "Wie ihr ausgesehen habt! Deine Klamotten, Herm! Deine Haare! Und deine Zähne waren noch so lang wie vor dem 4. Schulja- Hmpf!" Hermione war letztendlich der Kragen geplatzt, sodass sie dem Rotschopf kurzerhand eines ihrer Kissen in den Mund geschoben hatte, um ihn ruhig zu stellen. "Sei. Still.", zischte sie beherrscht, doch ihre Augen schleuderten giftige Dolche in seine Richtung. Harry hatte sich das Ganze mit verhaltenem Lachen angesehen und musste nun auf seine geballte Faust beißen, um nicht einfach loszuprusten. Wenn er das täte, dann wäre er garantiert der nächste mit einem Kissen im Mund - wenn nicht sogar mit einer Ladung Flüche am Hals. Um gleichermaßen von Ron als auch von sich selbst abzulenken, tippte er erneut auf das Glas des Weltenfensters. "Leute, ihr verpasst die Show", erregte er die Aufmerksamkeit seiner Freunde. "Und es sieht so aus, als wäre Rons Muggel-Leben das nächste, das wir kennenlernen werden..." ...***~~@ "Besuchen Sie unsere Filialen und probieren Sie unser neuestes Aktions-Gericht: Die 'Ay-Caramba-Taccos' mit der beliebten 'Muy-rico-Soße'! Besuchen Sie unsere..." Mit einem freundlichen Lächeln drückte der rotgelockte, Ringelsocken tragende Clown den Passanten McDonalds-Flyer in die Hand, winkte kleinen Kindern, die vorbeiliefen, und verkündete nebenbei die neuesten Angebote des besagten Fast-Food-Restaurants. Manche Kinder jedoch waren nicht so lieb, wie Kinder eigentlich sein sollten, sondern kickten ihm gegen das Schienbein oder zerrten an seinem gelben Anzug herum. Ronald McDonald knirschte künstlich lächelnd die Zähne zusammen, als ihm ein kleiner Junge die Zunge herausstreckte. "Nur die Ruhe bewahren, Ron... Kinder sind dumm, sie können gar nicht anders...", murmelte er sich beschwichtigend zu. "Immer ruhig bleiben..." "Ron!", erklang eine Stimme hinter ihm. "Schichtwechsel!" "Seamus! Dich schickt der Himmel", rief er erleichtert, als er die Stimme erkannte. Eilig wirbelte er herum und ging auf den Iren zu. "Du bewahrst mich gerade vor meinem 238sten Beinahe-Nervenkollaps!" Seamus klopfte ihm lachend auf die Schulter, während sie gemeinsam zur Filiale zurückgingen um sich umzuziehen und zu schminken (bzw. abzuschminken). "Na na, wer wird denn gleich aggressiv werden!" "Ich!", grummelte Ron und kickte die Tür zur Umkleidekabine auf. "Diese verdammten Gören bringen mich irgendwann noch um den Verstand! Warum machen die das immer nur bei mir?" "Tja, sie spüren eben, dass du wie geschaffen für den Clown-Job bist, *Ronald McDonald*", erwiderte Seamus grinsend und zog ihm die knallrote Perücke vom Kopf, nur um darunter orangerotes Haar ans Tageslicht zu bringen. "Ha. Ha. Ich lach mich tot", ätzte der Clown und begann, sich das weiße und rote Make-Up vom Gesicht zu wischen. Als er damit fertig war, ließ er sich ächzend auf eine Bank fallen. "Und diese Latschen bringen mich um!" "Ich weiß, was du meinst", meinte der Ire amüsiert, während er sich seinen gelben Anzug überstreifte und sein eigenes Paar roter Clownschuhe anzog. "Man sollte meinen, dass solche Riesen-Schuhe genügend Platz für die Füße haben - von wegen!" "Immerhin ist es besser als mein letzter Job bei 'Weasel Burgers'... Mione zieht mich noch immer wegen dem Wiesel-Kostüm auf, das ich tragen musste!" "Wiesel-Kostüm? Mann, das hätte ich zu gerne gesehen!" Seamus kicherte, bevor er beiläufig fragte: "Wie geht es eigentlich Hermione?" "Ach, ihre Anti-Malfoy-Kampagne läuft nicht ganz so erfolgreich wie erwartet, aber ansonsten geht es ihr bestens. Wir gehen heute Abend übrigens ins 'Milieu'." "'Milieu'?" Die Augenbrauen des Iren wanderten interessiert nach oben. "Ach, hat 'er' heute wieder einen Auftritt?" "Jepp." Kopfnicken. "Er hat ziemlich viel Erfolg, nicht?" "Ja! Ziemlich viel!" Der Rotschopf zog sich seinen braunen Strickpullover über den Kopf und war bereits auf dem Weg aus der Umkleidekabine. Er hatte es heute eilig, von seinem Arbeitsplatz wegzukommen und so schnell wie möglich zum "Milieu" zu gehen. "Richte ihm einen Gruß von mir aus!" "Mach ich!" Ron winkte dem fertig verkleideten Seamus zum Abschied, dann stieß er pfeifend die Tür hinter sich zu. @~~***... "*Ronald McDonald*?! *Weasel Burger*?! - Das wird ja immer besser!" Harry lag wiehernd auf dem Rücken und hielt sich den Bauch vor Lachen, während das Gesicht seines Freundes einen ähnlichen Rotton wie den seiner Haare annahm. "Halt die Klappe, Harry! I-ich... ich würde nie in so heruntergekommenen Muggel-Restaurants arbeiten!", stammelte der jüngste Weasley-Sohn verärgert, doch auch Hermione wollte ihn nicht ernst nehmen. "Ron, warum hast du uns nie was von deiner Vorliebe für Verkleidungen erzählt?", wollte sie grinsend wissen und revanchierte sich damit für seine vorigen Kommentare. Harry lachte daraufhin noch stärker, in seinen Augen standen bereits Tränen. "Nur damit du's weißt: Ich hoffe für dich, dass du als Muggel einen richtig beschissenen Job hast und am besten noch von Snape terrorisiert wirst!", blaffte Ron, während seine Wangen noch röter wurden. Er konnte ja nicht ahnen, dass er mit dieser Verwünschung ziemlich nahe an der Wahrheit lag... ...***~~@ "Ah, gerade noch rechtzeitig!" Ein wenig außer Atem ließ sich Hermione neben Ron auf den Barhocker nieder und drückte ihrem Freund einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Danke, dass du mir einen Sitz frei gehalten hast, Schatz!" Der Rothaarige verdrehte genervt die Augen, als er sie dabei beobachtete, wie sie aufgeregt auf ihre Uhr schaute. "Mione, man könnte meinen, du wärst scharf auf ihn - so wie du dich immer auf seine Shows freust!" "Mach dich nicht lächerlich, Ron!" Die Yellowpeace-Aktivistin verpasste ihm einen leichten Klaps auf den Arm. "Du bist doch nur eifersüchtig! Du weißt, dass es mir nichts bringen würde, ihm hinterherzurennen... Er macht einfach nur gute Shows, deshalb!" Dennoch spürte Hermione den leichten Rosaschimmer auf ihren Wangen, als sie dies sagte, weshalb sie sich schnell umdrehte und einen Drink bestellte. Anschließend ließ sie ihren Blick schweifen, um zu sehen, ob sie in dem kleinen Club vielleicht jemand Bekanntes entdecken konnte. Wie immer, wenn ein Auftritt stattfand, war das "Milieu" - einer der vielen kleinen Underground-Clubs Londons - zum Bersten voll mit Gästen. Alle Barhocker und Stühle waren besetzt und der Rest der Gäste drängelte sich dicht an dicht vor dem Bühnenrand. Sowohl Männer als auch Frauen waren gekommen, nur um ihren und Rons Freund zu sehen. Der Gedanke erfüllte Hermione irgendwie mit Stolz. >Er ist schließlich auch der Beste!<, dachte sie. Gerade wollte sie sich wieder zu Ron wenden, um ihm vom (Miss-)Erfolg ihrer heutigen Demo zu erzählen, als sie neben sich ein neues Gesicht entdeckte, das sie stutzen ließ. Es war ein junger Mann, nicht älter als sie selbst oder Ron, mit platinblondem Haar und bleichen Wangen. Seine Gesichtszüge wirkten aristokratisch, doch selbst Hermione - die eine Abneigung gegen reiche und/oder adelige Schnösel besaß - hätte diesen Kerl als äußerst gutaussehend eingestuft, wenn der Blick, mit dem der Blonde das Treiben im Club verfolgte, nicht so absolut... *arrogant* gewesen wäre. - Das, und die Tatsache, dass sie ihn von einem Bild aus der vorletzten Zeitungsausgabe her kannte. "Das ist er!", rutschte ihr heraus, sodass Ron aufmerksam wurde. "Wer?" "*ER*... da drüben, zwei Sitze neben mir", raunte sie ihrem Freund mürrisch entgegen. "Das ist Malfoy Junior!" "Etwa *der* Malfoy?", fragte Ron ungläubig. "*Draco* Malfoy?" "Ja! Er wird einmal den gesamten Konzern übernehmen und anstelle seines Vaters das Überleben der Trillerschnepfen gefährden. Neulich war er in der Zeitung wegen irgendeinem Bauprojekt, das er in Planung hat." Die Greenpeace-Aktivistin warf dem Blonden unbemerkt einen giftigen Blick zu. "Himmel, er sieht noch unausstehlicher aus, als auf dem Foto! ...Aber was macht er in so einem Club wie dem 'Milieu'?" Sie verfiel in nachdenkliches Schweigen und beobachtete, wie Malfoy Jr. einen bläulichen Drink nickend vom Barkeeper entgegennahm. Doch sie kam nicht weit mit ihren Überlegungen, denn mit einem Mal wurde die bis eben laufende Rockmusik ausgeblendet, begleitet von einem Knacken in den Lautsprechern. "Meine verehrten Gäste, wenn ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten darf", dröhnte die Stimme eines Mannes durch den Club. "Wir kommen nun jeden Augenblick zum Highlight des Abends!" Mit einem Mal herrschte ungewöhnliche Stille in dem Club. Gespräche wurden eingestellt, Gläser gesenkt, Blicke in Richtung Bühne gewandt, Leute, die bis eben noch getanzt hatten, hatten es nun eilig, sich näher an den Schauplatz zu drängen. Bis auf das Klirren vereinzelter Bierflaschen und einem letzten restlichen Murmeln waren alle verstummt und starrten gebannt auf die Bühne. Man konnte den Ankündiger noch einmal tief Luft holen hören, dann rief er aus voller Kehle: "Ladies and Gentlemen, darauf haben Sie den ganzen Abend gewartet! Hier kommt er - der 'Dunkle Zaaaauberer'!" TBC... Der "Dunkle Zauberer"? Wer ist das? Und wo bleibt Harry??? *unwissend tu* ... Lest weiter und schreibt mir Kommis, dann werdet ihr's erfahren! ^^ [1] Natürlich steht da kein solches Hochhaus... Ich weiß nicht einmal, ob an diesem Platz überhaupt Hochhäuser stehen.^^° [2] Den Vogel gibt's nicht wirklich, soweit ich weiß. Ich hab den Namen aus einem ironischen Zeitungsartikel über Tierschutz, der mal bei einer Deutschklausur zur Auswahl stand. Kapitel 3: Dirrty Magic ----------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 2: Dirrty Magic Autor: Aya Malfoy Rating: PG-13 (wegen nackten Tatsachen *hihi*) Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu", "Clubbed to Death" von Rob D., "Dirrty" von Ms. X-Tina Aguilera und "I'm a slave for you" von Britney Spears... Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: OK, in diesem Teil erfahrt ihr endlich, was Harry mit seinem Muggel-Leben angestellt hat. Mehr will ich eigentlich nicht sagen, außer, dass auch hier wieder die OOC-Warnung gilt! (Inklusive Warnung vor wirklich *verpeilter* Ideen!) Außerdem hatte ich eine MENGE Spaß beim Schreiben! *höhö* LET'S GET DIRRRTY! Vielen Dank an Kasandra, Firecrystal (Gratultion, du hattest Recht mit Snape! Hast du das mit Harry auch vermutet?), Yuma-chan, Chibi_sempai und Ca für die Kommentare!!! *verbeug* Falls es jemanden interessiert: BGM: "Dirrty", Christina Aguilera (natürlich!) / "The Way you like it" & "Freaking out" , Adema / "Freak like me", Sugababes / "Rollin'" & "Nookie", Limp Bizkit / "I am loco", Ill Nino ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 2: Dirrty Magic ..."Ladies and Gentlemen, darauf haben Sie den ganzen Abend gewartet. Hier kommt er - der 'Dunkle Zaaaauberer'!" Die ersten, düsteren Töne von Rob D.s "Clubbed to Death" erklangen, das Licht in dem ohnehin schon schummrigen Club wurde noch etwas mehr gedimmt, sodass nur noch das rötliche Bühnenlicht wirklich zur Geltung kam. Der schwere Bass dröhnte über die glänzende, stegartige Bühne, hämmerte in in den Ohren der Zuschauer. Mehrere Takte waren schon gespielt worden, als plötzlich eine abrupte Pause in der Musik gemacht wurde. Ein Scheinwerfer glitt suchend über die Bühne weiter nach hinten, bis er den schwarzen Vorhang traf, hinter dem sich ein großer, menschlicher Schatten abriss. Einige Sekunden herrschte aufgeregte Anspannung im gesamten Club und auch Ron und Hermione hielten den Atem an. Dann trat eine Person in einem pechschwarzen Umhang auf die Bühne, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Unverständliches Wispern drang aus den Lautsprecherboxen, regelmäßiges Taktschlagen... Auf einmal donnerte eine männliche Stimme: "/If you ain't dirrty - YOU AIN'T HERE TO PAAARTYYYY!/" Die Takte eines neuen Liedes setzten ein, und nachdem eine weibliche Stimme zu hören war, wurde Hermine grinsend klar, dass es sich um Christina Aguileras "Dirrty" handelte. So, so, er hatte also seine Show etwas umgestaltet... Die Gestalt auf der Bühne hatte sich zeitgleich mit der Musik in Bewegung gesetzt und war jetzt dabei, mit raubtierhaften Schritten bis ganz nach vorne zu gehen. Die Kapuze wurde nach hinten geschoben, sodass rabenschwarze, mittellange Haare und ein schmales, zartes Gesicht von rotem Licht erleuchtet wurden. Smaragdgrüne, rätselhafte Augen funkelten einen Augenblick über das anwesende Publikum hinweg. Dann begann die erste Strophe des Liedes und die Show nahm ihren Lauf... @~~***... "Oh, sieh mal Harry, da bist du! ...und du hast keine Brille", stellte Hermine überrascht, als sie zufällig einen Blick in das Weltenfenster warf. Neugierig ließ sie von Ron ab, mit dem sie gerade diskutiert hatte, welches ihrer Muggelschicksale denn schlimmer wäre. "Das sehe ich auch...", meinte Harry irritiert. Nachdenklich runzelte er seine Stirn. "Aber was mache ich da auf dieser Bühne? Und warum habe ich so einen komischen Fummel an? Ich dachte, wir sind in dieser Welt keine Zauberer?" Ron blickte genauso nachdenklich drein, während er auf die leuchtende Kugel starrte. Schließlich erhellte sich seine Miene. "Vielleicht machst du eine Zauberershow!", vermutete er. "Keine echte natürlich, nur diese Tricks. Bei euch Muggeln gibt es ja so etwas, oder? Wie bei diesem - wie hieß er noch? Cotterfield...?" "Copperfield", verbesserte ihn Hermine. "Cotterfield, Coppelfield - wie auch immer..." Der Junge, der lebte, schien nicht wirklich überzeugt. Grübelnd verfolgte er seine eigenen Bewegungen auf der Bühne. Das da sah alles andere als nach einer Zauberershow aus! "Ich glaube nicht, dass Ron Recht hat", murmelte er. "Seht ihr denn nicht? Ich tanze! So etwas macht man doch nicht bei einer Zauberershow! Dann diese Bewegungen... Und - Oh mein GOTT!!! Was habe ich da AN?!?!" ...***~~@ "/... Let's get dirrty, that's my jam I need that, uh, to get me off, sweatin' till my clothes come off.../" Mitten in einer schwungvollen Drehung riss Harry seinen schwarzen, bodenlangen Kapuzenumhang auf und offenbarte dem Publikum seine darunter liegende Kleidung, die von Kopf bis Fuß komplett schwarz war. An den zierlichen Oberköper des jungen Tänzers schmiegte sich ein hautenges, ärmelloses Shirt, das gerade einmal bis knapp über den Bauchnabel reichte. Dann kam ein ganzes Stück nur nackte Haut, bis schließlich von der Hüfte abwärts eine knackenge Lederhotpants erstreckte, die absolut nichts mehr der Phantasie überließ. Dazu trug er schwere Boots mit Schnallen, Handschuhe, die an den Fingern offen waren, zwei Nietengürtel, die ihm lose an der Hüfte hingen, und - als Krönung des ganzen Outfits - ein breites Lederhalsband, das vorne eine Schnalle zum Schließen besaß. Die Zuschauer johlten, pfiffen und klatschten anfeuernd, als Harry sich in seinem knappen Outfit präsentierte. Seine Bewegungen waren fließend, sexy, beinahe katzenartig - jedoch auf eine Weise, die ihn trotz allem männlich wirken ließ - und ließen das "Milieu" bereits nach wenigen Sekunden kochen. "/Gonna get rowdy, gonna get a little unruly.../" Mit dem Refrain des Liedes ließ er sich auf die Knie nieder. In aufreizenden Bewegungen ließ er seine Hüften kreisen, schob dabei Stück für Stück sein Shirt nach oben, seine Hotpants dagegen wanderte Inch für Inch nach unten. Ein bisher verdecktes Tattoo, das der Schwarzhaarige an seiner Hüfte trug, kam zum Vorschein. Ein Totenkopf, aus dessen Mund sich eine zischelnde Schlange wand, hob sich an seiner bronzenen, glatten Haut hervor und verlieh ihm einen rebellischen Touch. "/...Ah, heat is up, ladies, fellas drop your cups Bodies packed, front to back, move your ass, I like that.../" "Na los, zeig uns deinen Zauberstab!", gröhlte jemand aus dem Publikum. Harry grinste nur kokett in dessen Richtung, gab ihm einen Luftkuss und fuhr langsam mit seiner Hand in die Lederhotpants. (Gott allein wusste, wie bei diesem engen Teil seine Finger überhaupt noch hineinpassten...) Gerade als seine Hand tief genug unter das Kleidungsstück getaucht war, zog er sie jedoch wieder heraus und hinterließ im Publikum enttäuschte Gesichter. Der "Dunkle Zauberer" grinste noch ein wenig breiter, schwang sich wieder auf die Beine, machte einige graziöse Schritte über den Bühnensteg, bis er etwas - oder jemanden - im Publikum entdeckt zu haben schien. Sein Blick wurde lauernder, düsterer, wie eine Raubkatze, die eine neue Beute ins Visier genommen hatte. Nach einigen weiteren Bewegungen ließ er sich erneut auf die Knie nieder und begann langsam und sinnlich über den Bühnensteg zu kriechen, die Augen immerzu auf einen bestimmten Punkt im Publikum gerichtet. Hermione folgte Harrys Blick und musste japsend feststellen, dass Harry den blonden Konzernerben neben ihr anfixiert hatte. Sie stupste Ron an, der ebenfalls hinübersah und die Augen aufriss. "Oh nein, Harry, schlechte Wahl... GANZ schlechte Wahl...", murmelte die Yellowpeace-Aktivistin grimmig. "Malfoy ist ein Teufel in Engelsgestalt... man muss sich nur seinen Vater ansehen..." Doch ihr Freund konnte ihre Warnung nicht hören, weshalb er unbeirrt weiterkroch. Am Bühnenrand angekommen setzte er dazu an, sein schwarzes Shirt auszuziehen, was ihm ungehaltene Anfeuerungen einbrachte. Ein zufriedenes Lächeln umspielte Harrys Lippen, als er die mehr oder weniger anzüglichen Rufe der Zuschauer registrierte. In einer schnellen, galanten Bewegung war das schwarze Stück Stoff von seinem Oberkörper verschwunden und die Menge explodierte. Hände streckten sich nach ihm aus, wollten das Kleidungsstück auffangen, doch der Stripper hatte nur Augen für den blonden Mann an der Bar. Sein Shirt landete gezielt in dessen Schoß. Erst schien der Blonde überrascht, doch dann grinste er Harry belustigt an und ließ seine elegant geschwungenen Augenbrauen nach oben schnellen. [1] "/...Give all you got - give it to me - just hit the spot.../" Der schwarzhaarige Stripper bedeutete ihm mit dem Finger näher an die Bühne zu kommen, doch zu seiner Überraschung erhielt er nur ein grinsendes Kopfschütteln. Für den Bruchteil einer Sekunde schien er seine Fassung zu verlieren, denn bisher hatte noch jeder seinen Aufforderungen nachgegeben. Doch Harry war zu sehr Profi, als dass er sich das wirklich anmerken lassen würde. Er setzte (mit Absicht) einen unglaublich sexy Schmollmund auf, für den andere Gäste sogar *bezahlen* würden, nur um ihn einmal sehen zu können. Sollte dieser Blondie nur sehen, was ihm entging! Dann drehte er sich trotzig um, um sich wieder dem Rest der Zuschauer zu widmen. Harry war *heiß*, in jeder Hinsicht in der man nur heiß sein konnte, und er gab alles, um dies dem Publikum - und dem arroganten Schönling, der ihn abgewiesen hatte - zu zeigen. Seine Bewegungen wurden noch sinnlicher, noch verführerischer, noch lasziver, bis er sich schließlich wie die pure Sünde über die Bühne zu räkeln schien. Als er wenige Minuten später dabei war, die Hotpants fallen zu lassen, hatte sich das "Milieu" bereits in einen brodelnden Hexenkessel verwandelt... @~~***... "OK, das REICHT!", verkündete Harry mit hysterisch klirrender Stimme, als er sah, wo das Geschehen in der Parallelwelt hinauslaufen würde. Hektisch schob er das Weltenfenster unter Hermiones Bettdecke. Seine beiden Freunde, die bis eben noch wie hypnotisiert in die kleine Kugel gestarrt hatten, ließen enttäuschte Laute vernehmen. "Jetzt, wo es gerade spannend geworden ist!", beschwerte sich Ron und erhielt dafür Hermiones Ellenbogen in seinen Rippen. Die Schülersprecherin hustete dezent. "Nicht, dass wir besonders scharf darauf gewesen wären...", fügte Ron daraufhin noch hinzu, doch Harry schien die beiden gar nicht zu beachten. Sein Blick hing an seinen Händen, seine Wangen waren bleich, seine Augen ungläubig aufgerissen. "I-ich bin... ich bin... bin... S.t.r.i.p.p.e.r...?!", stammelte er fassungslos. "Ich meine: S.t.r.i.p.p.e.r.? STRIPPER??? S-T-R-I-P-P-E-R?!?!? STRIP-" "Ist ja gut, wir haben's gehört", versuchte Hermione, den Schwarzhaarigen zu beruhigen. "Das ist doch kein Grund, sich aufzuregen..." "Nein, GAR nicht!", blaffte Harry, während seine Wangen allmählich ein feuriges Rot annahmen, das Rons Haaren ernsthafte Konkurrenz machte. "Ich muss mich ÜBERHAUPT nicht aufregen, wenn ich mich als Muggel wie eine kleine Schlampe über eine Clubbühne wälze und mir vor einem Publikum die Klamotten vom Leib reiße!" "Und du hast Malfoy angemacht", stellte Ron fest. Es sah aus, als ob er sich nicht zwischen Schadenfreude oder Mitleid für seinen besten Freund entscheiden konnte. "Urgh..." "Hab ich gar nicht!" "Ach, und wie willst es sonst nennen, wenn du ihm deine Kleidung zuwirfst und ihn auf die Bühne oder noch besser in dein Bett holen willst?" "Will ich NICHT!" Harrys Kopf rauchte. Ob vor Wut oder der Schamesröte ließ sich nicht so genau sagen, doch Tatsache war, dass ihm dieser letzte Kommentar den Rest gegeben hatte. "Willst du doch!" "Will ich nicht! - Herm, du glaubst mir doch, oder?!" "Ich kann nur sagen, was ich gesehen habe. Und diese Flirtversuche waren ziemlich eindeutig!" Hermione zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Das heißt wohl, du fühlst dich zu deinem eigenen Geschlecht hingezogen..." "Tu. Ich. Gar. Nicht.", zischte der Schwarzhaarige. Sein Gesicht hatte es inzwischen vollbracht, den Urvater der Rottöne zu erreichen - ein Rot, mit dem diese Farbe wahrscheinlich erst entstanden war. Er konnte einem schon fast Leid tun, wie er da saß, die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben und die Wangen glühend wie ein ostfriesischer Leuchtturm. "Ich bin ein schwuler Stripper, der auf Malfoy steht...", murmelte er schließlich ungläubig. "Ha, *wessen* Muggelleben ist jetzt beschissener?", wollte Ron triumphierend wissen (Rache musste sein!) und erhielt zum zweiten Mal in Folge eine Rippenstoß von Hermione. "Was? Ist doch wahr! Da arbeite ich lieber noch bei Yellowpeace oder McRonalds!" Das Gryffindormädchen verdrehte die Augen. Um ihre beiden Freunde von der augenblicklichen Aufregung abzulenken, zog sie das Weltenfenster wieder hervor und meinte bestimmt: "Lasst uns sehen, was noch so passiert! Wer weiß? Vielleicht finden wir ja jemanden, der ein *noch* verrückteres Muggelleben führt als Harry!" Das stimmte auch Harry hoffnungsvoll, und so klebten die Blicke der drei bald darauf wieder an der blauen Halbkugel. ...***~~@ "Wieder einmal eine tolle Show, Harry!" Harry, der inzwischen in sein zweites Dienstoutfit (schwarze, lederne Shaps [2], ein schwarzer Slip und ein enges, dunkelrotes T-Shirt) gewechselt hatte, ging auf seine Freunde zu. Im Club waren die rötlichen Lichter inzwischen wieder angedreht worden. Ill Nino's "I am loco" dröhnte gerade in voller Lautstärke über die große Tanzfläche, auf der ein Menschenknäuel zu den harten Rockbeats tanzte. "Danke, Herm", sagte Harry und wurde ein wenig rot. "Die Nummer mit dem Dunklen Zauberer scheint gut anzukommen, deshalb werde ich die jetzt öfter machen..." Ron nickte anerkennend. "Aber die Nummer bei der du angekettet bist und klatschnass zu 'I'm a slave for you' tanzt, ist auch nicht ohne!" "Danke, Ronny! Schön, wenn's dir gefällt" , grinste der Stripper mit einem spielerischen Funkeln in den Smaragdaugen. "Falls du jemals das Ufer wechseln solltest, dann gebe ich dir gerne eine Gratis-Vorstellung - und ein bisschen Nachhilfeunterricht in Sachen Anketten gleich dazu!" "Harry!" Der Rotschopf bedachte ihn mit einem empörten Blick, doch seine Wangen wurden heiß. "Vergiss es, Harry", meldete sich Hermione lachend dazwischen. "Das Wiesel gehört mir... und zwar mir allein!" Damit verpasste sie ihrem noch immer erröteten Freund einen liebevollen Kuss und hängte sich an seinem Arm ein. Bei der Bezeichnung "Wiesel" hatte er zwar missbilligend die Lippen verzogen, doch der Kuss schien das zur Genüge wieder ausgeglichen zu haben. Harry beobachtete die beiden lächelnd. Er freute sich, dass seine beiden Freunde vor einem knappen halben Jahr endlich zueinander gefunden hatten. Manchmal fühlte er sich zwar etwas fehl am Platze und verspürte das Verlangen nach einer eigenen Beziehung, doch im Grunde gönnte er ihnen alles Glück der Welt. Ein wenig müde fuhr er sich mit der Hand über die Augen. "Du solltest nach Hause gehen, wenn du müde bist", schlug Hermione vor. Kopfschütteln war die Antwort. "Geht nicht. Ich habe noch Schicht heute nacht!" "Schicht? Als Host?" "Hm-hm." "Also ich weiß nicht, aber für mich hört sich das noch immer so an, als wäre der Clubbesitzer ein Zuhälter", meinte Ron trocken und erhielt dafür einen Rippenstoß von seiner Freundin. "Ron! Zum wievielten Mal noch? Harry ist doch keine Nutte!", keifte sie aufgebracht. "Ein Host ist nur die männliche Version einer Hostess. Gegen Geld spielt er für ein paar Stunden lang die Begleitung eines Kunden, mit dem er auch nicht ins Bett geht - es sei denn, er will es!" "Ich weiß, ich weiß, Mione." Mit einem Schmollen im Gesicht rieb er sich die schmerzende Seite. "Aber Harrys Boss ist trotzdem ein Zuhälter! Er sieht zumindest genauso wie einer aus!" Eine unfreundliche Stimme mischte sich in ihr Gespräch ein: "Potter!" "Wenn man vom Teufel spricht", nuschelte Harry zu seinen Freunden, bevor er sich mit einem gekünstelten Lächeln zum Sprecher umdrehte. Vor ihm stand ein hochgewachsener Mann Mitte dreißig. Seine Haut war bleich und stand somit im Kontrast zu den schwarzen, fettigen Haaren, die zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Er war gekleidet in glänzende, schwarze Hosen und ein bis zur Mitte aufgeknöpftes Hemd aus dem gleichen Stoff. Um seinen Hals baumelten unzählige goldene Kettchen, die ihm tatsächlich einen leichten "Zuhälter-Touch" verliehen, doch der giftige Blick, den er dem schwarzhaarigen Jungen zuwarf, wollte nicht so recht dazu passen. "Was gibt es, Snape?" Snapes Lippen kräuselten sich abfällig, als er Harrys Freunde musterte, bevor er schließlich schnarrte: "Ein Kunde will dich sehen, Potter! Er hat dich für den kompletten Abend gemietet, also streng dich an! Vielleicht hat er die Absicht, öfter hier aufzutauchen, und zahlungsfreudige Gäste sind immer gut!" "Ihr Wunsch ist mir Befehl...", zuckte der Stripper gleichgültig die Schultern, doch in seiner Stimme lauerte eine gehörige Portion Sarkasmus. "In welchem Raum wartet sie oder er?" Der Clubbesitzer verengte seine dunklen Augen zu Schlitzen. "*Er* wartet in Zimmer 3." "Tut mir leid, Freunde", entschuldigte sich Harry bei Ron und Hermione mit vieldeutigem, genervten Blick. "Aber ihr seht ja, ich muss arbeiten!" "Kein Problem, Kumpel. Wir sehen dich morgen, ja?" Der Stripper lächelte bestätigend und verließ die Bar, dicht gefolgt von Snape, der ihm hinterherrauschte, bald darauf aber in entgegengesetzter Richtung in der Menge verschwunden war. "Ich nehme zurück, was ich über Harrys Boss gesagt habe", verkündete Ron, als sie den beiden Gestalten nachsahen. Hermione schaute fragend auf. "Mh?" "Snape ist nicht nur ein Zuhälter, er ist ein unausstehlicher und geldgeiler Zuhälter!" TBC... Und, seid ihr geschockt? Harry als Stripper - na, wenn das mal nix ist! *megafettgrins* Ich weiß, dass es ziemlich abgehoben ist, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem! Vielleicht hinterlasst ihr mir ja den einen oder anderen Kommi? *lieb guck* Bis zum nächsten Chap! Eure Aya ^^ [1] Dieses typische Draco-Augenbrauenwackeln, ihr wisst schon! [2] Diese "Hosen", die am Schritt offen sind, und die Christina Aguilera in "Dirrty" anhat! *GGG* Kapitel 4: Dein Wunsch ist mir Befehl!? --------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 3: Dein Wunsch ist mir Befehl!? Autor: Aya Malfoy Rating: PG-13 Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu" und Christina Aguileras "Genie in a bottle"... Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Ihr hattet natürlich Recht: Es ist unser allseitsgeliebter Konzernerbe Draco, der Harry da gemietet hat! *g* Was hat er wohl vor...? Ich bin froh, dass ich nach der langen Zeit mal wieder etwas zustande gebracht habe... ^^° VIELEN DANK FÜR DIE KOMMENTARE! *VERBEUG* Beta: Laix!!!!!!!! ^^ *huggles* ... < Gedanken DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 3: Dein Wunsch ist mir Befehl!? Harry drängelte sich seinen Weg durch die Menge, links an der Bühne und dem Steg vorbei, bis er in einer Tür mit der Aufschrift "Personal" verschwand. Er betrat einen kurzen Gang von dem ein halbes Dutzend Türen abgingen, allesamt nummeriert. Ein wenig nervös blieb er vor der Nummer 3 stehen, versuchte halbherzig sein unbändiges Haar zurechtzuzupfen und überprüfte, ob an seinem Outfit noch alles dort saß, wo es sitzen sollte. Er war aufgeregt, denn sein letzter Host-Job lag bereits mehrere Wochen zurück. Trotz seiner Beliebtheit beim Publikum kam es relativ selten vor, dass Harry tatsächlich angeheuert wurde. Mione behauptete immer, seine Performance machte die Leute nicht nur wahnsinnig, sie schüchterte sie auch ein. (O-Ton Hermione: "Es mag komisch klingen, aber Sex-Appeal kann unglaublich abschreckend wirken - vor allem, wenn es in so einem großen Ausmaß auftritt wie bei dir.") Harry dagegen hielt nichts von Hermiones Mutmaßungen, sondern schob es schlicht und ergreifend auf Snape. Der Besitzer des Milieus verlangte schließlich horrende Preise für eine Stunde mit Harry - ganz anders als bei den anderen Angestellten. Energisch schüttelte der Stripper seinen Kopf, um sich von diesen nebensächlichen Gedanken zu befreien. >Der Kunde wartet<, sagte er sich, straffte noch einmal seine Haltung und drückte die Klinke hinunter. Raum 3 war Harrys bevorzugter Treffpunkt mit Kunden. Als er Ron das Zimmer einmal gezeigt hatte, hatte dieser behauptet, es sähe "puffig" aus. Harry jedoch fand es schlicht und einfach gemütlich. Alles war in einem warmen Weinrot gehalten und teilweise mit Gold verziert, sowohl der weiche Teppichboden, als auch die gepolsterten Sitzmöbel und vereinzelten Wandteppiche. [1] Gegenüber der Tür prasselte ein kleines Feuer im in der Wand eingelassenen Kamin, aus den Boxen, die irgendwo im Raum verborgen waren, drang Musik (mit einem Lächeln stellte er fest, dass es eine seiner CDs war). Links von ihm war eine größere Sitzgruppe aus den genannten Polstermöbeln aufgebaut. Kuschelige Sofas und Sessel bildeten einen Halbkreis um einen niedrigen, ovalen Tisch aus Ebenholz. Auf einem dieser Sofas saß der heutige Kunde, der gelassen und selbstsicher aufblickte, als er den Stripper bemerkte. Harry blieb augenblicklich stehen. Überrascht betrachtete er den jungen Mann, der keine Anstalten machte aufzustehen, und schluckte sein verblüfftes "Oh" wieder hinunter. Ein schwarzes Lederjackett, ein graues Hemd aus höchstwahrscheinlich teurem, edlem Stoff und eine ebenso teuer wirkende schwarze Hose kleideten den blassen, jungen Mann. Obwohl er eigentlich immer einen Bogen um solche Klamotten machte, konnte Harry mit einem Blick sagen, dass dieses Outfit aus den teuersten Designermarken der Welt zusammengesetzt war. Silberblondes Haar schimmerte im Halblicht des Kamins und der gedämmten Lampen, willensstarke, sturmgraue Augen musterten den Schwarzhaarigen von oben bis unten. "Sieh an! Wenn das nicht der schüchterne Herr von vorhin ist?", rang sich Harry endlich zu einer leicht spöttischen Begrüßung durch. Er verdrängte den Anflug von Nervosität, der plötzlich in ihm hochgestiegen war. "Bei meinem Auftritt wäre meine Aufmerksamkeit umsonst gewesen und da wollten Sie sie nicht. Als Host dagegen ist meine Gesellschaft nicht gerade erschwinglich und Sie mieten mich für den ganzen Abend. - Darf ich fragen, wo da die Logik liegt?" Während er gesprochen hatte, war er näher getreten, bis er direkt vor dem blonden Schönling stand. Er reichte ihm die Hand, welcher sie - noch immer sitzend - annahm und kurz schüttelte. "Vielleicht darin, dass man hinter der Bühne mehr Zeit und Möglichkeiten hat, als auf der Bühne", erwiderte der junge Mann mit klarer, selbstbewusster Stimme, die Harry auf Anhieb gefiel. Die Bedeutung der Worte gefiel ihm dagegen weniger. Mürrisch verzog er die Mundwinkel. >Schon wieder einer von diesen Möchtegern-Freiern!<, dachte er sich. >Erst weist er mich ab und dann glaubt er, dass ich auf diese Art käuflich bin?< Einen Moment lang zog er in Erwägung, einfach wieder zu gehen, doch dann entschied er sich dagegen. Dieser Kerl - so arrogant er auch sein mochte - war interessant. Genaugenommen war er das Interessanteste, was ihm seit Monaten untergekommen war und sah noch dazu unglaublich attraktiv aus. Er wollte erst herausfinden, ob ihm etwas - und wenn ja, wie viel - ihm da entgehen würde, falls er diesen Kunden zurückweisen würde. "Mr.- ...Wie heißen Sie?" "Draco Malfoy." "Mr. Malfoy, also. Kennen Sie-" "Draco", wurde er von Malfoy unterbrochen. "Huh?" "Ich meinte: Sag 'du' zu mir." Harry blinzelte einige Male perplex, bis er seine Fassung wiedergewonnen hatte. Irgendwie brachte dieser Kerl ihn aus dem Konzept. Er hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser Draco Malfoy ihm so schnell das Du anbieten würde, doch ihm sollte das nur Recht sein. Er konnte formelles Getue auf den Tod nicht ausstehen. "Draco, also... Kennst du den Song, der da gerade spielt wird? Er heißt 'Genie in a bottle'..." Draco erwiderte erst nichts auf diesen plötzlichen Themenumschwung, sein Blick ging lediglich für einen Augenblick in die Ferne, als er auf die hingewiesene Musik lauschte. "Christina Aguilera, nicht wahr? ... Du scheinst ein Faible für sie zu haben. Das hat man schon auf der Bühne gemerkt." Harry lächelte verschmitzt. "Sie tut, was sie will, sie ist sexy, sie ist unabhängig - genau wie ich." "So so..." Malfoys Augenbrauen wanderten langsam nach oben, als er Harrys Worten interessiert folgte. "Und was-" "Uh-uh." Der Stripper schüttelte den Kopf und legte dem vor ihm Sitzenden einen schlanken Finger auf die Lippen, um ihn vom Sprechen abzuhalten. "Hör zu." Als er nur einen fragenden Blick aus den sturmgrauen Augen erhielt, wurde sein Lächeln bedeutungsvoll. "Der Text... Hast du je auf den Text gehört?" Er ließ die Frage offen im Raum stehen, während sie beide ihre Aufmerksamkeit auf das laufende Lied richteten. Gerade setzte der Refrain ein und Malfoys Augenbrauen wanderten beim Vernehmen der Zeilen noch ein wenig weiter nach oben: /If you wanna be with me Baby, there's a price to pay I'm a genie in a bottle You gotta rub me the right way/ Der Finger des Strippers glitt von den blassen Lippen des Konzernerben. Ein freches Funkeln trat in seine Smaragdaugen, die den Blonden genauestens musterten und dabei nicht zu erkennen gaben, was genau in Harrys Kopf vorging. "Und? Hast du zugehört? Sie singt: 'Ich bin ein Flaschengeist... du musst mich auf die richtige Weise reiben.'" Ein leichtes Grinsen zuckte um Malfoys Mund, dennoch sah er abwartend zu Harry auf, denn es schien, als wäre dieser noch nicht fertig. Zu seiner Überraschung überwand der Schwarzhaarige die letzten Inches, die sie noch trennten, und setzte sich - mitten auf Malfoys Schoss. Auf jeder Seite kniete jeweils ein Bein auf dem weichen Polster des Sofas, während Harrys Gewicht teilweise auf Malfoys Oberschenkeln ruhte. "Ich bin auch ein Flaschengeist, wenn man es so ausdrücken will", murmelte er geheimnisvoll. Er legte den Kopf leicht schief und musterte intensiv die sturmgrauen, leicht verwunderten Augen vor sich. Ein Teil seiner Gedanken wunderte sich ebenfalls über sein eigenes offensives Verhalten. Er war ja nicht gerade schüchtern, aber dieses laszive Gebären war sonst nicht seine Art. Vielleicht lag es ja an Malfoys vorheriger Abfuhr, vielleicht daran, dass er ihm seinen Standpunkt besonders deutlich klar machen wollte, vielleicht aber auch an der faszinierenden, kühlen Schale des Blonden, die regelrecht danach schrie geknackt zu werden. "Soll heißen...?" Malfoys Mundwinkel zuckten, als Harrys heißer Atem über seine Wange geisterte. "Das soll heißen...", raunte der Stripper am Ohr des anderen, bevor er sich mit seinen Lippen immer mehr Malfoys Mund näherte. Kurz davor hielt er jedoch abrupt inne und brachte wieder einen größeren Abstand zwischen sie beide. "...ich bin nicht so billig zu kriegen." Wenn Malfoy enttäuscht oder verärgert über Harrys Spielereien war, dann ließ er sich das auf jeden Fall nicht anmerken: Seine grauen Augen blieben undurchdringlich, sein Gesicht eine neutrale Maske, von der lediglich das leichte Grinsen verschwunden war. "Ich bin Host, keine Nutte. Wenn du gedacht hast, du könntest mich mieten und somit ins Bett bekommen, dann muss ich dich enttäuschen", klärte Harry ihn mit direkter, jedoch nicht unfreundlicher Stimme auf. "Wer mich haben will, musst schon etwas mehr aufbringen, als ein bisschen Geld!" Abermals starrten sie sich mehrere Sekunden lang in die Augen, doch noch immer schien Malfoy sein Pokerface nicht ablegen zu wollen. Schließlich entspannten sich Harrys Gesichtszüge wieder und er bot dem blonden, jungen Mann ein kleines Lächeln. "Normalerweise sind Kunden, die nur auf das Eine aus sind, bei mir für immer unten durch. Allerdings gefällst du mir, was nicht oft vorkommt... deshalb gebe ich dir noch eine Chance." Einige weitere Augenblicke lang war in Malfoys Gesicht keine sichtbare Regung zu erkennen, bis plötzlich seine Augenbrauen auf diese amüsierte Weise nach oben schnellten, wie vorhin schon bei Harrys Auftritt. Offenbar gefiel ihm Harrys widerspenstige Art. "Ich wollte dich nicht wegen Sex mieten - auch wenn das natürlich ein interessanter Nebeneffekt wäre", erwiderte er endlich. "Ich wollte dich eigentlich nur etwas näher kennenlernen..." Spielerisch zupfte der Stripper an dem grauen Designerhemd herum. Malfoy hatte ganz gelassen auf seine Spielereien reagiert - das war ebenso selten wie die Tatsache, dass dieser junge Mann von Minute zu Minute reizvoller für Harry wurde. Die meisten wurden wütend oder wollten ihr Geld zurück, wenn sie erkannten, dass Harry als ihr Host keineswegs auch ihren Geliebten spielen würde. "So? Warum denn?" "Weil du mein Interesse geweckt hast - was bei mir übrigens auch nicht oft vorkommt, wenn ich das anmerken darf...", raunte Malfoy und schien Gefallen daran zu finden, dass Harry auf seinem Schoß saß. "Du scheinst anders zu sein als die anderen Stripper..." "Ich weiß", lächelte der Schwarzhaarige selbstsicher. "Ich bin besser." Malfoy lachte. Ein etwas unterkühltes, aber nichtsdestotrotz angenehm klingendes, tiefes Lachen. Seine Augenbraue hob sich skeptisch an. "Der Herr ist nicht zufällig eingebildet?" "Wie kommen Sie denn *darauf*?" Harry begann zu grinsen, in seinen Smaragdaugen begann es zu funkeln. Allmählich machte ihm dieses Spielchen Spaß. Vielleicht würde es dieser Schönling sogar doch so weit bringen, dass er mit ihm nach Hause ging... Als er als Antwort nichts als ein eisiges Grinsen erhielt, veränderte er seine Position im Schoß des Blonden. Langsam und mit stärkerem Druck als nötig bewegte er dabei wie zufällig seine Hüften gegen die des anderen. Malfoys Grinsen wurde noch breiter. "Ja, du bist wirklich anders... und besser", hauchte er amüsiert in Harrys Ohr. "Um dich wäre es echt Schade... aber Pläne sind nun einmal Pläne." Irritiert rückte der Schwarzhaarige mit seinem Oberkörper von Malfoy ab. Die letzten Worte hatte ihn nicht nur wegen ihres Sinnes verwirrt, sondern auch wegen der berechnenden Geschäftsmäßigkeit, mit der sie geäußert worden waren. "Soll heißen...?", wollte er alarmiert wissen und studierte dabei aufmerksam die grauen Augen des jungen Schönlings. Dieser griff lässig nach einem Whisky-Glas, das neben ihm auf einem kleinen Beistelltisch stand und das Harry zuvor nicht bemerkt hatte. Malfoy trank einen ausgiebigen Schluck daraus, ehe er antwortete. "Das heißt, dass ich vorhabe das 'Milieu' und dessen umliegenden Gebäude aufzukaufen und hier stattdessen eine gigantische Einkaufspassage hochzuziehen." >Was?!< Der schwarzhaarige Stripper fühlte sich, als hätte man ihm einen schweren Schlag in die Magengrube verpasst. Hatte er sich da verhört, oder hatte dieser Kerl gerade verkündet, dass er das "Milieu" abreißen lassen wollte? Ungläubig und angewidert verfolgte er, wie Draco Malfoy noch einmal an dem bernsteinfarbenen Getränk nippte und ihn dann kalt anlächelte. "Das heißt, mein lieber 'Dunkler Magier', du verlierst deinen Job." TBC... [1] Na, kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor...? OK, Harry benimmt sich hier ziemlich - ZIEMLICH - aufreizend und selbstbewusst... ist wahrscheinlich hart an der Grenze zu OOC, wenn nicht schon drüber. Aber was soll's... Diesmal keine Sequenzen aus der 'realen Welt'... Irgendwann werde ich mich dann nur noch auf die Parallelwelt beschränken, schließlich spielt da ja auch die Haupthandlung. Kapitel 5: Ich bin jung und brauche das Geld! --------------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 4: Ich bin jung und brauche das Geld! Autor: Aya Malfoy Rating: PG-13 Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu"... Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Jaja, ich bin zurück (nach wievielen Monaten? Ich will's gar nicht wissen!). Wann es bei Chaosjahr und BtV weitergeht, kann ich noch nicht sagen. Aber glaubt mir: Ich kämpfe mit mir! Ich werde den Scheiß, den ich angefangen habe auch fertigschreiben und wenn es hundert Jahre dauert! Es passiert nicht viel in diesem Kap. Wie sagt man so schön? "Filler"-Kapitel. Dafür ist im nächsten wieder jede Menge Harry/Dray-Gezicke geplant. XD Beta: Laix ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 4: Ich bin jung und brauche das Geld! ... "Das heißt, mein lieber 'Dunkler Magier', du verlierst deinen Job." @~~*** "Waaaaas?!" Harrys Kiefer klappte auf Bauchnabeltiefe herunter, seine Augen starrten ungläubig auf das bläulich flackernde Weltenfenster. "Malfoy will meinen Arbeitsplatz abreißen? Was fällt diesem aufgeblasenen, versnobbten, hinterhältigen Geldsack eigentlich ein?!" Seine Wangen röteten sich vor Ärger, während er auf seiner Unterlippe herumkaute und noch immer wütend dreinschaute. Ron tätschelte ihm beruhigend die Schulter. "Es gibt Tausende von anderen Jobs", versuchte der Rothaarige ihn zu beruhigen. "Sei doch eher froh darüber; dann muss dein Muggel-Ich zumindest nicht mehr strippen!" "Es soll aber verdammt nochmal strippen!", blaffte Harry aufgebracht, bevor er sich seiner Worte bewusst wurde. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und meinte etwas ruhiger: "Was ich sagen will, ist - äh... Es geht nunmal ums Prinzip! Und wenn mein Muggel-Ich strippen muss - will - kann - was auch immer, dann hat Malfoy sich da nicht einzumischen!" "Harry hat Recht", stimmte Hermione zu. "Immerhin muss er sich wahrscheinlich seinen Lebensunterhalt damit verdienen - also, der andere Harry, nicht du - und wenn Malfoy ihm das einfach wegnimmt... Außerdem scheint er Spaß daran zu haben." "Hab ich nicht!" Harry zog einen Schmollmund. "Na ja, er ist halt jung und braucht das Geld, nicht?", sagte Ron achselzuckend, konnte sich jedoch ein schadenfrohes Grinsen nicht verkneifen. "Ron!" Zum dritten Mal an diesem Abend erhielt er einen Rippenstoß von der braunhaarigen, Schülersprecherin, als sie versuchte ihn zurechtzuweisen. "Ich bin sicher Harry hat triftige Gründe dafür, dass er gerade diesen Beruf gewählt hat! Als Stripper verdient man schließlich nicht schlecht, wie ich gehört habe - und wenn es ihm nun einmal Spaß macht!" "..." Der Junge, der lebte, öffnete den Mund um zu widersprechen, beließ es dann aber bei einem resignierten Seufzen. Mit den zwei ließ sich ohnehin nicht reden, da konnte er sich den Atem eigentlich gleich sparen... Was ihn momentan vielmehr beschäftigte, war die Frage, was mit seinem Muggel-Ich nun weiter geschehen würde. Würde Geldsack-Malfoy das Milieu tatsächlich abreißen oder bluffte er vielleicht nur? Würde Stripper-Harry nun auf die Straße gesetzt werden beziehungsweise arbeitslos sein? Hatte er anfangs noch recht widerstrebend den Geschehnissen seines Muggellebens gefolgt, so flammte nun eine unstillbare Neugierde in Harry auf. Er wollte es nur ungern vor sich zugeben, aber das, was da passierte, *interessierte* ihn. Wahnsinnig sogar. >Ich schätze, das ist wie mit billigen Seifenopern<, dachte er. >Jeder weiß, dass sie schlecht sind, jeder weiß, dass sie totale Zeitverschwendung sind, aber trotzdem muss man sie immer und immer wieder anschauen...< Achselzuckend gab dem Drängen in sich nach und widmete sich wieder einmal dem Weltenfenster. ...***~~@ "Sirius!" Geladen donnerte Harry die Wohnungstür hinter sich ins Schloss. "SIRIUS!", rief er abermals, nahe an der Grenze des Herumbrüllens. "Wenn du da bist, dann antworte gefälligst!" Energisch kickte er die Schuhe von seinen Füßen und stampfte durch die winzige Eingangsdiele. Er war wütend - und das war bei dem Brodeln und Kochen in seinem Inneren noch sehr dezent formuliert. Dieser miese, hinterhältige, arrogante Malfoy! Was fiel diesem Schnösel nur ein, ihm seinen Arbeitsplatz zerstören zu wollen? Wusste er denn nicht, was das für ihn bedeutete? "Nein, weiß er nicht", murmelte zu sich selbst, als er über Berge von leeren Pizzakartons stakste, vorbei an der kleinen Küche, in der sich das Geschirr türmte. Einer wie der wusste nicht, was es hieß, von einem Stripperjob abhängig zu sein, weil man sonst nicht über die Runden kam. Seit Harry mit sechzehn von seinem Onkel und seiner Tante abgehauen war, hatte er sich mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen, doch es hatte nie viel eingebracht. Erst als er diesem Schleimbeutel Snape über den Weg gelaufen war, hatten seine Geldsorgen endlich ein Ende genommen. Zugegeben, Stripper und Host zu sein war alles andere als edel, manche Kunden waren widerlich aufdringlich und wenn Snape jemals herausbekommen würde, dass er eigentlich noch nicht volljährig war, dann würde der Clubbesitzer ihn hochkant hinauswerfen. Aber trotz alldem machte es irgendwie... Spaß. Die johlenden Massen, die Art, wie er diese vielen Männer und Frauen in der Hand hatte, wie er mit ihnen spielen konnte, wie er sie mit jeder Bewegung seines Körpers in den Wahnsinn treiben konnte... Ja, es machte sehr viel Spaß sogar! Und es war allemal besser als das Leben, das er davor geführt hatte... Doch nun kam irgend so ein dahergelaufener blonder Schönling, der nicht die geringste Ahnung von der Welt hatte, und wollte ihm das alles wegnehmen! "Sirius! Jetzt antworte gefälligst! Ich weiß, dass du da bist!" Hechelnd kam ein schwarzer, struppiger Hund aus der nur angelehnten Wohnzimmertür geschlüpft. Er wedelte freudig mit dem Schwanz, als er Harry erkannte und tapste direkt auf ihn zu. "Oh, Padfoot, dich hab ich eigentlich nicht gemeint", meinte der schwarzhaarige Junge, nun etwas milder. Er strich seinem Hund kurz über den Kopf, bevor er fragte: "Sag, ist Sirius da drin?" Padfoot bellte kurz, was Harry als Bestätigung nahm. Ohne anzuklopfen stürmte er in das mit allerhand kuriosen Dingen vollgestellte Wohnzimmer, und fand tatsächlich zuvor gerufenen Sirius... auf einem weiteren, hellhaarigen Mann liegend, welcher wiederum auf einer altmodisch gemusterten Couch lag. Beide waren in eine heftige Knutscherei verwickelt, sodass sie den Neuankömmling nicht bemerkten. "Remus-Sweety..." "Oh, Sirius..." "Oh, Sirius-Sweety", äffte Harry giftig das Seufzen der beiden nach. "Würdest du bitte die Freundlichkeit besitzen und deine sexuellen Tätigkeiten für einen Moment einstellen?" Der dunkelhaarige, gutaussehende Mann richtete sich - keineswegs überrascht - auf, blieb allerdings auf Remus' Bauch sitzen. "Hi, Harry! Wie war's bei der Arbeit?" "Scheiße war's - danke der Nachfrage!", zischte der junge Stripper sarkastisch. "Oi, da hat aber jemand schlechte Laune..." "Was ist denn passiert, Harry?", fragte Remus ruhig, während er sich im Liegen die Haare etwas glattstrich. Harry holte mehrmals tief Luft und versuchte sich wieder ein wenig zu fangen. Es brachte schließlich niemandem etwas, wenn er wild durch die Gegend schrie - vor allem, da die beiden Männer auf der Couch recht wenig für seine Misere konnten. "Ich durfte heute für einen Typen den Host spielen - aber nicht irgendeinen! Kennt ihr den Malfoy-Konzern...?" Harry begann von seiner Begegnung mit Draco Malfoy zu erzählen, davon wie er ihn bei seinem Auftritt abgewiesen hatte bis zu dem Punkt, an dem er ihm seine unverschämten Baupläne verkündet hatte. Hatte der Stripper jedoch mit genauso viel Entrüstung auf Seiten Sirius und Remus gerechnet - oder doch zumindest ein bisschen Anteilnahme -, so wurde er schwer enttäuscht. Die einzige Geste des Mitleids die er erhielt, war ein halbherziges Achselzucken von Sirius. "Sei doch froh", meinte dieser grinsend. "Du konntest Snape noch nie leiden." Harry japste empört nach Luft bei soviel Gleichgültigkeit. Und so jemand schimpfte sich "sein Patenonkel"? Dass er nicht lachte! "Sehr witzig, Sirius! Und wie soll ich dann mein Geld verdienen?" "Ich verdiene genug für uns beide!" "Du weißt genau, dass ich mit deinem unehrlich verdienten Geld nichts zu tun haben will!" Der schwarzhaarige Tänzer verdrehte genervt die Augen. Schon von Anfang an, als er bei seinem Patenonkel eingezogen war, hatte er eines klargestellt: Er verdiente sich sein Geld selbst und vor allem *ehrlich*. Er war zwar auch kein unbeschriebenes Blatt mehr, wenn es um kleinere, kriminelle Aktionen ging, doch wenn er eine Wahl hatte, dann zog Harry ein rechtschaffenes Leben definitiv vor. Nicht so wie Sirius und Remus, die mit ihrer Diebesbande regelmäßig Londons Villenviertel unsicher machten und dabei stets "Souvenirs" mitgehen ließen. Deshalb war ihr Wohnzimmer auch permanent mit den unmöglichsten Dingen vollgestopft, denn Sirius nutzte es als Zwischenlager für seine gestohlene oder auch aufgekaufte Ware. Es konnte schon öfter vorkommen, dass Harry sich abends einen Film ansah und dabei von mittelmäßig berühmten Gemälden, antiken Vasen, extravaganten Möbelstücken und mehreren Säcken mit Geld und/oder Schmuck umzingelt war. Harry schüttelte missbilligend den Kopf, als er daran dachte. "Außerdem", begann er dann erneut und funkelte die beiden Männer herausfordernd an. "Ich kann Snape zwar nicht leiden, aber dafür das Milieu! Ich liebe diesen Club, er ist mein zweites Zuhause! Und ich liebe verdammt nochmal meinen Job!" Sirius und Remus tauschten kurze Blicke aus. Sie hätten es zwar nie vermutet, aber es schien Harry tatsächlich ziemlich wichtig zu sein, dass er weiterhin im Milieu arbeiten konnte. "Jetzt warte doch erst einmal ab", lenkte Remus ein. "Vielleicht hat Malfoy ja einfach nur so dahergeredet... Außerdem muss Snape erst einem Verkauf zustimmen, bevor es zu irgendwelchen Abrissaktionen kommen kann." "Genau! Hat er Snape denn schon das Milieu abgekauft?", wollte Sirius wissen. Er hatte seinen scherzhaften, gleichgültigen Ton abgelegt und schien nun tatsächlich interessiert zu sein. "Uh... weiß nicht", meinte Harry. "Warum nicht? Hast du Malfoy Junior denn nicht gefragt?" "Eher nicht", murmelte der Schwarzhaarige kleinlaut. Er schien kurz zu zögern, bevor weiternuschelte. "...Ich war viel mehr damit beschäftigt, Malfoy eine zu klatschen und ihn dann einfach sitzenzulassen." "Du hast MALFOY JUNIOR eine geknallt?", rief Sirius ungläubig, nur um gleich darauf laut und bellend loszulachen. "Ich glaub es nicht!" "Das ist nicht witzig, Sirius!" Harry stierte ihn ärgerlich, jedoch mit leicht geröteten Wangen an und verschränkte demonstrativ die Arme. Doch der Dieb lachte noch lauter und auch Remus konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. "Na ja, wenn Malfoy bis jetzt noch nicht das Milieu abreißen wollte, dann wird er es spätestens jetzt wollen", kicherte Sirius. "Hoffentlich verklagt er dich nicht deswegen..." "Arrgh, du bist unmöglich! Kannst du mich nicht einmal ernst nehmen?!" "Uhm... nö." Harry knurrte wütend, kehrte seinem Paten eingeschnappt den Rücken und stürmte aus dem Wohnzimmer. Die Tür knallte ohrenbetäubend hinter ihm ins Schloss, sodass Remus und Sirius überrascht zusammenzuckten und Padfoot unvermittelt zu bellen begann. Der dunkelhaarige Dieb sah seinen Geliebten mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Dieser Malfoy scheint es tatsächlich ernst gemeint zu haben, sonst wäre Harry jetzt nicht so neben sich", sagte dieser nachdenklich. "Dieser Malfoy muss vor allem ein richtiger Kotzbrocken sein, sonst wäre Harry jetzt nicht einmal halb so wütend", fügte Sirius grollend hinzu. "Ich kenne ihn doch. Selbst wenn es einmal schwierig wird, rastet er nicht gleich aus. Aber wenn es etwas gibt, dass er nicht ausstehen kann, dann sind das arrogante, weltfremde Schnösel!" "Du solltest mit ihm reden", meinte Remus mit sanfter Stimme und kniff dem Mann über sich dabei ermunternd in die Seite. "Er braucht jetzt ein wenig Unterstützung." Sirius nickte, küsste seinen Geliebten noch einmal leicht auf die Lippen und stemmte sich von der Couch hoch. Grinsend warf er noch einmal einen Blick hinter sich, bevor er den noch immer bellenden Padfoot aus dem Weg scheuchte und ebenfalls das Wohnzimmer verließ. Vor Harrys nur angelehnter Zimmertür zögerte er einen Augenblick, dann stieß er sie jedoch sachte mit der Fußspitze auf. Harry wandte sich nicht um, als der dunkelhaarige Mann eintrat. Er blieb bäuchlings auf seinem Bett liegen, das Kinn auf seinen verschränkten Armen aufgestützt. Auch als die Matratze leise ächzend nachgab und er neben sich seinen Patenonkel sitzen spürte, starrte er bockig vor sich hin. "Hey Fighter." "Lass mich in Ruhe, Sirius." "Jetzt sei doch nicht so", murrte Sirius betont genervt. Wenn man jedoch genau darauf achtete, konnte man den versöhnlichen, leicht verlegenen Unterton heraushören. "Du weißt genau, dass ich eben manchmal... flapsig bin. Das heißt nicht, dass ich dich nicht ernst nehme. Kein Grund gleich so auszurasten." "..." "Na? Komm schon..." Auffordernd stupste er den Liegenden mit einem Finger an - und zwar mehrmals hintereinander, immer und immer wieder. Er wusste, dass Harry das auf den Tod nicht ausstehen konnte. "Ist ja gut, ist ja gut!!!" Energisch rollte der Stripper sich von Sirius weg, um dem nervtötenden Stupsen zu entgehen. Für den Bruchteil einer Sekunde funkelte er ihn ärgerlich an, bis er schließlich geschlagen seufzte. "Tut mir leid. War eben ein beschissener Abend... Sirius, was mach ich denn, wenn dieser Malfoy das Milieu tatsächlich schließen will?" Bedrückt fuhr er sich durch die Haare und warf seinem Patenonkel einen hilflosen Blick zu. Dieser seufzte ebenfalls. "OK, deine Arbeit macht dir Spaß... Aber muss es denn auch unbedingt das Milieu sein? Es gibt Dutzende von anderen Clubs in London, wo jemand wie du spielend leicht Arbeit finden würde!" Harrys Reaktion fiel unerwartet heftig aus. "Entweder das Milieu oder gar nichts!", brauste er empört auf. "Aber du verstehst das ja ohnehin nicht! Das Milieu ist-" "...der Ort, wo du ein neues Leben angefangen hast - ich weiß", wurde er sanft unterbrochen. "Dort hast du die zwielichtigen Leute aus deiner Vergangenheit hinter dich gelassen. Dort hast du deine erste ehrliche Arbeit bekommen. Dort hast du..." "...meine ersten und besten Freunde kennen gelernt...", fügte der Schwarzhaarige murmelnd hinzu. "Ron und Hermione", nickte Sirius, bevor er wieder einmal schelmisch zu grinsen begann. "Und außerdem hast du dort deinen geliebten Patenonkel wiedergefunden!" "Wiedergefunden? Na ja... Es war ja nicht so, als ob ich nach dir gesucht hätte." Harry schielte ihn skeptisch von der Seite an, aber um seine Mundwinkel spielte ein kleines, kaum merkbares Lächeln. "Schließlich habe ich nichts von dir gewusst, weil du was-weiß-ich wie viele Jahre im Ausland untergetaucht warst. Und dann bist du da einfach ins Milieu spaziert und hast gesagt: 'Hi, Harry - ich bin dein Patenonkel!' Das war echt..." "Bewegend?" "...dämlich, wollte ich sagen. Aber inzwischen bin ja dämliche Dinge von dir gewöhnt." "Hey! So spricht man nicht mit einer Autoritätsperson!" "Danke, ich werd's mir merken - für den Fall, dass ich mal eine richtige Autoritätsperson treffen sollte." Das erste richtige Lächeln dieses Abends huschte über seine Lippen, begleitet von einem leisen Kichern. Auch Sirius lachte in sich hinein, froh darüber, dass sein Patensohn nicht mehr ganz so düster dreinschaute. Er wuschelte ihm durch das schwarze, wirre Haar, setzte sich wieder auf und ging wieder zur Tür. "Ich weiß, du verbindest viele Erinnerungen mit dem Milieu. Aber du solltest nicht gleich den Kopf in den Sand stecken - das machst du doch sonst auch nicht. Rede vielleicht noch einmal mit Malfoy. Ich weiß, das hört sich nicht sehr verlockend an... aber nur so kannst du herausfinden, ob er es tatsächlich ernst gemeint hat." Damit verließ er Harrys Zimmer und überließ den schwarzhaarigen Jungen mit dem Klicken der Tür seinen eigenen Gedanken. *** "Tag, Harry! Was machst'n schon so früh hier?" "Hi, Hagrid! Ich wollte eine Kleinigkeit mit Snape besprechen." Der schwarzhaarige Stripper schenkte dem gigantischen, vollbärtigen Mann am Eingang des Milieus ein freundliches Lächeln. Er kannte Hagrid seit er vor eineinhalb Jahren im Club zu strippen und tanzen angefangen hatte und war von Anfang gut mit dem stämmigen Türsteher zurecht gekommen. "Mit Snape?" Hagrid kratzte sich grübelnd im Bart. "Weiß nicht, ob der schon da ist. Am besten, du fragst Fleur..." "Danke." Mit einem kleinen Wink schlüpfte Harry an ihm vorbei durch den Eingang. Um diese Uhrzeit - zwei Uhr nachmittags - war das Milieu natürlich noch nicht geöffnet, dennoch herrschte rege Geschäftigkeit in den Clubräumlichkeiten. Da Harrys Arbeitsplatz ein beliebter Szenetreff war und somit stets mit einem vollen Haus rechnen konnte, waren bereits am frühen Nachmittag Vorbereitungen nötig. Ein Techniker überprüfte die Funktionen des DJ-Pultes und der Lichtanlage, zwei Frauen räumten Gläser und Flaschen hinter der Theke ein und einige Getränkelieferanten trugen gerade Getränkekisten quer durch den Saal. "'alt, nein! Nischt 'ier entlang! Links, bitte. - Oder, nein, besser nischt! Dort 'inten reschts, bitte", dirigierte ein platinblondes Mädchen mit französischem Akzent. Die kistenschleppenden Männer ächzten gequält ob dieser Unschlüssigkeit, doch ein hinreißend entschuldigender Augenaufschlag seitens des Mädchens brachte sie schnell zum Schweigen. "Fleur!" "Oh, 'arry!" Überrascht drehte sich das Mädchen um und warf dabei mit schwungvoller Anmut ihr blondes Haar über die Schulter. "Wie kommt es, dass du schon so früh 'ier bist?" "Ich wollte Snape etwas fragen. Hast du ihn gesehen?" Sirius' Worte vom Vortag hatten Harry den Kopf wieder ein wenig geklärt. Sein Patenonkel hatte Recht: Er musste erst einmal herausfinden, ob Draco Malfoy die Wahrheit gesprochen hatte. Im Gegensatz zu Sirius' Vorschlag wollte er jedoch lieber zuerst mit dem Clubbesitzer als mit Malfoy persönlich sprechen. >Dieses arrogante Gesicht tue ich mir freiwillig bestimmt nicht an<, grollte er in Gedanken. >Außerdem weiß ich nicht einmal, wo er wohnt.< Leider wurden seine Hoffnungen enttäuscht, als Fleur den Kopf schüttelte. "Tut mir Leid, 'arry, aber Snape kommt erst 'eute Abend." "Oh..." "Aber da fällt mir etwas ein..." Aufgeregt huschte Fleur in Richtung Bar und verschwand bald darauf hinter der Theke, um dort scheinbar nach etwas zu suchen. Ihre Stimme drang zwischen Rascheln und Wühlen zu Harry herauf, der sich ihr langsam näherte. "Isch musste gestern Nacht an der Bar arbeiten und er 'at misch gebeten dir etwas zu geben. Du warst anscheinend schon gegangen... - Ah! 'ier ist es!" Ihre Hand tauchte hinter der Bar auf legte etwas Weißes auf der Theke ab. Danach tauchte auch der Rest von Fleur auf. "Isch gehe dann mal wieder an die Arbeit, ja? Es gibt noch viel zu tun bis 'eute Abend." Sie gab Harry einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie wieder geschäftig davonrauschte. Harry sah ihr einen Moment lang lächelnd hinterher, dann richtete er seine Smaragdaugen auf das "Etwas", das ihm sein Boss dagelassen hatte. Auf der Theke lag ein dicker Umschlag, beschriftet mit Snapes säuberlichen, dicht gedrängten Buchstaben: "Harry Potter". Darunter stand das Datum des vorigen Abends, zusammen mit zwei Uhrzeiten und einem weiteren Namen: Draco Malfoy. Harry griff danach und ließ ihn zaghaft durch seine Finger gleiten. Unter seinen Fingerkuppen spürte er ein dickes Bündel an Papierscheinen. Er öffnete das Couvert - es war nicht zugeklebt - und fand darin das, war er erwartet hatte: einen sehr hohen Betrag an britischen Pfundnoten. >Das Geld für gestern... Ich dachte, er würde es zurückverlangen, nachdem ich ihn gleich am Anfang des Abends habe sitzen lassen.< Noch einmal drehte er den Umschlag und starrte auf die Beschriftung. Die Uhrzeiten umfassten einen Zeitraum von ganzen sechs Stunden, sechs Stunden, die er eigentlich hätte mit Malfoy verbringen müssen. >Aber es ist ja nicht so, als ob so einer wie der das Geld vermissen würde<, dachte er trotzig, als er einen Stich seines Gewissens verspürte. >Der braucht das sowieso nicht...< Harry schnaubte abfällig und wollte den Umschlag in seine Jackentasche stecken, ohne ihn noch eines weiteren Blickes zu würdigen. Aber aus irgendeinem Grund zogen seine Finger noch einmal das Geld hervor, blätterten die einzelnen Scheine durch, bis er plötzlich stutzte. Zwischen zwei Geldnoten steckte etwas Härteres... möglicherweise ein kleiner Karton. Neugierig griff er danach und musste feststellen, dass es eine Visitenkarte war - von keinem geringeren als Draco Malfoy. Warum dieser ausgerechnet zwischen seiner Bezahlung eine Visitenkarte hinterlassen musste, war Harry schleierhaft, aber es ließ ihn unwillkürlich die Nase rümpfen. >Typisch reicher Schnösel! Damit sich bloß jeder an seinen Namen erinnert!< Sein Blick huschte über die angegebene Adresse und er war nicht gerade erstaunt zu lesen, dass Malfoy in Belgravia wohnhaft war - einem der vornehmsten, teuersten Viertel der ganzen Stadt. [1] Harry kaute einige Minuten lang nachdenklich auf seiner Unterlippe herum, bis unvermittelt wieder Leben in ihn kam. Hastig schloss er wieder den Briefumschlag und verstaute ihn in seiner Jackentasche. Mit wenigen, langen Sätzen war er beim Ausgang des Milieus. "Oi, Harry, wohin so schnell?", rief Hagrid ihm hinterher, als er eilig die Straße hinunterrannte. "Zur U-Bahn", antwortete er über seine Schulter hinweg. "Ich muss jemandem in Belgravia dringend einen Besuch abstatten!" TBC... Und wie findet ihr Sirius?!?!? Hab ich euch neugierig auf Harrys Vergangenheit gemacht??? Und vor allem: Kann ich noch deutsche Grammatik???????? (Hab seit vier Monaten nur Englisch geschrieben!) ô.ô *total aufgeregt ist* Im nächsten Teil, wie bereits versprochen: Harry besucht Dray => jede Menge Stress (oder etwa doch nicht???)!!! Stay tuned!!! [1] Ich liebe meinen Reiseführer! ^^ Kapitel 6: Lifestyles of the Rich & the Famous ---------------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 5: Lifestyles of the Rich & the Famous Autor: AyaScythe Rating: PG-13 Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Hinweis: Ungebetat. (Entwickelt sich allmählich zu einer Macke bei mir. ^^°) Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu", "Lifestyles of the Rich & the Famous" (das gehört den phänomenalen Good Charlotte-Jungs), London... Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Bäh, das Kap ist gar nicht so geworden, wie es hätte werden sollen. Ich hab irgendwie kein Gespür mehr für diese spezielle Harry/Draco-Chemie... dementsprechend wurde die Unterhaltung der beiden (die eigentlich hochinteressant hätte werden müssen) total lahm. *heul* Allmählich mach ich mir Sorgen um meine Schreib"künste"... Wie soll ich denn die ganzen Fics fertigschreiben, wenn ich nicht richtig bei der Sache sein kann? Großes Dankeschön geht an alle, die mir letztes Mal einen Kommi hinterlassen haben! *verbeug* ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 5: Lifestyles of the Rich & the Famous >Nummer 41... Nummer 41... Wo ist es bloß?< Mit wachsender Ungeduld ging Harry den Gehweg entlang. In seiner Linken hielt er Malfoys Visitenkärtchen, während seine Smaragdaugen suchend über die verschiedenen Hausnummern glitten. Obwohl der Stripper normalerweise nicht der Typ war, der sich von schillerndem Reichtum beeindrucken ließ, fing er allmählich an sich unwohl zu fühlen. Denn eines stand fest: Diese Gegend war todschick. Die Fassaden der altenglischen Häuser wirkten gepflegt und strahlten eine Art Stolz und Erhabenheit aus, die sich nur schwer beschreiben ließ. Man musste schon selbst an den zahllosen, edlen Gebäuden entlanggehen, um dieses Gefühl von regelrecht aufdringlichem Reichtum zu erleben. [1] Harry war sich sicher, dass selbst eine ganze Jahresmiete seines Apartments lediglich für den Kauf eines Vorgartens in dieser Gegend gereicht hätte. >Aber was habe ich auch anderes erwartet<, dachte er murrend. >Malfoy ist der Sohn eines der reichsten Männer der Stadt. War ja klar, dass er sich nicht unter 'gewöhnlichem Pöbel' niederlässt!< Harry war so sehr in seine bissigen Gedanken vertieft, dass er beinahe an der golden glitzernden Nummer 41 vorbeiging, die neben einem eisernen Gatter angebracht war. Der Schwarzhaarige hob den Kopf... - und musste sich bemühen seinen Kiefer vor schamlosem Herunterklappen zu bewahren. Die Häuser in dieser Straße ließen zwar kaum die Annahme zu, dass Malfoy in einer schäbigen Ein-Zimmer-Wohnung leben würde, doch dies übertraf dann doch seine Erwartungen. Die wenigen Yards an Vorgarten, die in einer Großstadt wie London möglich waren, waren tadellos gepflegt und von einer kleinen Backsteinmauer umgeben. Die typisch britische Fassade erstrahlte in Weiß, während die Eingangstür - oder sollte er lieber Eingangs*portal* sagen? - aus schwerem, dunklem Holz gefertigt schien. In ihrer rechten oberen Ecke glaubte er sogar eine Überwachungskamera zu sehen, doch er war sich nicht sicher (er stand schließlich immer noch *hinter* dem Gatter). Harry schluckte. *Das* war Malfoys Haus? ...Wow. Er gaffte das kunstvolle Gebäude vor sich mehrere Minuten lang an, bevor er überhaupt bemerkte, was er da tat. "Reiß dich zusammen, Harry", wies er sich selbst zurecht. "Du hast es nicht nötig Malfoys Mini-Palast zu bestaunen!" Ärgerlich schüttelte er den Kopf und drückte energischer als nötig auf die Klingel. Wieder vergingen mehrere Momente, die er in leichtem Unmut über sich selbst verbrachte. Ein Knacken in der Gegensprechanlage ließ ihn zusammenfahren. "Bitte? Sie wünschen?" Harry zog eine Grimasse, als er die näselnde, hochmütige Stimme vernahm, denn sie gehörte nicht zu Draco. Etwas irritiert antwortete er: "Uhm, hier ist Harry... - Uhm, Potter. Harry Potter. Ich bin hier wegen Draco Malfoy. Also, das heißt, ich will ihn sehen. - Ist er zu Hause?" "..." Er konnte das Zögern förmlich aus dem Rauschen der Anlage heraushören. "Bitte warten Sie einen Augenblick." Knack. Sein Gesprächspartner hatte die Verbindung unterbrochen und ließ ihn warten. Recht lange sogar. Er kam sich allmählich bescheuert vor, wie er so dastand und den Lautsprecher erwartungsvoll anstarrte. Dann endlich: Ein Surren neben ihm, das er als das eines Türöffners wiedererkannte. Hastig drückte er das Gatter auf und stolperte auf den kleinen Weg, der zum Haus hochführte. Als er wieder zur Tür aufsah, hatte diese sich geöffnet und den Blick auf ein besonders exquisites Exemplar der Gattung "Butler" freigegeben. Obwohl noch relativ jung an Jahren (Harry schätzte ihn Mitte 30), wirkte seine ganze Haltung verstaubt und seine Gesichtszüge blasiert. "Mister Harry Potter?", vergewisserte er sich mit der nasalen Stimme von der Gegensprechanlage. "Ja..." "Folgen Sie mir bitte." Harry nickte, betrat hinter dem unsympathischen Butler das Foyer und musste sich zum zweiten Mal vom Staunen abhalten. War schon das Äußere von Malfoys Bleibe atemberaubend, so stand ihr Inneres dem in Nichts nach. Teure Teppiche, teure Garderobe, sogar teure *Tapete* - und das hier war nur der Eingangsbereich! Eines musste man dem Konzernschnösel lassen: Er wusste, wie er man anständig Geld ausgab! "Wollen Sie ablegen?" Der Schwarzhaarige wurde von seinen Beobachtungen abgelenkt und richtete seine Smaragdaugen wieder auf den Butler. "Ablegen?", wiederholte er und fühlte sich leicht ertappt. "Ja, ablegen." "J-Nein", meinte Harry energisch kopfschüttelnd. "Ich werde nicht lange bleiben." Mit Schrecken dachte er an das schwarze Netz-Shirt, das er unter seiner Jacke trug. Zu seiner Lederhose [2] mochte das ja wunderbar passen, doch inmitten dieses Prunks wäre seine aufreizende Kleidung wohl die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Eine Braue des Butlers wanderte nach oben. Er nickte, bedeutete Harry dann in den anschließenden Raum einzutreten. "Wenn Sie bitte im Empfangszimmer Platz nehmen würden. Master Malfoy wird Sie in wenigen Augenblicken empfangen." Der Hausdiener musterte Harry noch einmal von oben bis unten und sein abfälliger Blick verriet allzu deutlich, dass er den Stripper nur ungern alleine ließ. Vermutlich nahm er an, dass Harry während der unbeaufsichtigten Zeit etwas von der verboten teuren Dekoration mitgehen lassen würde. "Ich kann es kaum erwarten", erwiderte Harry mit einem innerlichen Verdrehen seiner Augen. Der Butler schien den ironischen Unterton nicht zu bemerken, verbeugte sich lediglich kurz und ging dann eine Treppe links von ihnen nach oben. Harry bemühte sich gar nicht erst den Empfangsraum genauer ins Auge zu nehmen. Er brauchte sich nicht umzusehen, um zu wissen, dass er doch nur den gleichen pompösen Schnickschnack wie im Foyer vorfinden würde. Außerdem hatte er in diesem Raum etwas entdeckt, das ihm weitaus interessanter schien als Kristall-Kronleuchter oder Orientteppiche. Auf einem weißen, flauschigen Fell lag ein Hund, der Harry aus dösigen, halbgeöffneten Augen musterte. Das Tier war bis auf einige graue Musterungen am Rücken, den Ohren und der Schnauze schneeweiß. Ein schneeweißer Husky! So ein schönes Exemplar dieser Rasse hatte der Stripper noch nie gesehen! Lächelnd näherte er sich dem daliegenden Hund, der entgegen seiner vorgegebenen Schläfrigkeit jeden von Harrys Schritte aufmerksam verfolgte. Erst als er vor dem Tier hinkniete und seine Hand anbot, zeigte der Husky offenes Interesse. Er hob den Kopf und seine Schnauze glitt leicht schnüffelnd über Harrys Hand. "Wie sieht's aus? Kannst du mich leiden?" Offenbar hatte der schneeweiße Hund keine Einwände gegen Harry, denn seine Zunge leckte einige Male kurz über dessen Finger. Der Stripper lächelte noch etwas breiter und begann das weiche, gepflegte Fell des Tieres zu streicheln. "Du bist eine echte Schönheit", murmelte er. Nach einem kurzen, vergewissernden Blick fügte er hinzu: "...auch wenn du ein Kerl bist. Aber keine Angst, hübsche Kerle sind mir sowieso lieber als hübsche Mädchen." Er grinste verschmitzt, während seine Finger den Hund hinter den Ohren kraulten. Plötzlich ertönte ein scharfer Pfiff und der Kopf des Huskys ruckte unvermittelt hoch. Die Ohren aufmerksam aufgestellt und den auf einen Punkt hinter Harry gerichtet, schien er einen Augenblick zu zögern. Dann aber wand er sich an der Hand des Strippers vorbei und tapste aus dessen Blickfeld. Etwas verwundert richtete Harry sich wieder auf, um zu sehen wohin sein neuer Bekannter gelaufen war. Als er sich jedoch umwandte, rutschte ihm ein mürrisches "Ach, du bist es" heraus. Vor ihm stand Draco Malfoy, gekleidet in nichts weiter als einer hellen Designer-Jeanshose, die ihm locker um die Hüften hing. Das sonst perfekt gestylte silberblonde Haar fiel ihm nass ins Gesicht, während er noch mit einem Handtuch darin herumwuschelte. Offenbar hatte Harry ihn gerade beim Duschen gestört. Obwohl die Aussicht, die ihm dadurch gewährt wurde, durchaus bemerkenswert war, empfand der Stripper nur wenig Begeisterung Draco wiederzusehen. Augenblicklich schäumte die Wut vom Vortag wieder hoch und er musste sich zurückhalten, dem Konzernerben keine weitere Ohrfeige zu verpassen. "Ja, ich bin es", antwortete der Blonde mit einem spöttischen Lächeln und ließ das Handtuch sinken. "Ganz offensichtlich. Hast du in meinem Haus vielleicht jemand anderes erwartet?" Harry biss sich kaum merklich auf die Unterlippe. Er versuchte sich seinen Unmut äußerlich nicht anmerken zu lassen, doch seine Augen funkelten verräterisch. "Na ja, ich habe immerhin bereits einen Bewohner angetroffen, mit dem ich nicht gerechnet hätte." Damit zeigte er auf den weißen Husky, der aufmerksam ihre Unterhaltung zu verfolgen schien. "Ist das deiner?" "Erraten." Malfoy beugte sich kurz hinunter, um seinem Hund über den Kopf zu streichen. Das Tier schien die Aufmerksamkeit zu genießen, denn es wedelte freudig mit dem Schwanz. - Und war das tatsächlich ein Funke Stolz, den Harry da in Dracos Gesicht aufblitzen sah? Tierliebe passte gar nicht zu diesem Schönling (außer vielleicht im Zusammenhang mit Zuchtwettbewerben und reinrassigen Stammbäumen). "Cash scheint dich zu mögen", meinte dieser plötzlich. "Sonst kommt er immer augenblicklich zu mir, wenn ich pfeife. Dich schien er allerdings etwas ungern verlassen zu haben." "Ich habe auch einen Hund, da ist es kein Wunder, wenn- ...Moment, du nennst deinen Hund 'Cash'?", unterbrach Harry sich selbst, als er sich des Namens des Tieres bewusst wurde. "Ja, natürlich. Warum nicht?" "Bei dir scheint sich wohl *alles* um Geld zu drehen, was?" [3] Statt einer Antwort erhielt er nur wieder dieses spöttische Verziehen der Mundwinkel. Soviel also zu Malfoy und 'Tierliebe'... Malfoy ignorierte die feindseligen Blicke, die er zugeworfen bekam, und näherte sich ruhigen Schrittes seinem Besucher. Seine sturmgrauen Augen streiften dabei prüfend über Harrys Erscheinung, während er sein Handtuch über die Lehne eines Sessels warf. "Was verschafft mir die Ehre? Du bist doch nicht nur gekommen, um mit mir über meinen Hund oder mein Vermögen zu plaudern", stellte er gleichmütig fest, bevor er vor dem Schwarzhaarigen stehenblieb. Dann umspielte jedoch ein kleines Grinsen seine Lippen, als er unvermittelt dessen Kinn umfasste und seine Augenbrauen mehrdeutig nach oben schnellen ließ. "Oder wolltest du mich etwa wiedersehen?" Harry traute seinen Ohren kaum. Er brodelte innerlich vor Ärger - auch wenn der schwache Duft von Shampoo leicht benebelnd und Malfoys warmer Atem schwer zu ignorieren war. Demonstrativ machte er einen Schritt zurück, wand sich somit aus Dracos Griff. Seine Hand zog den dicken Geldumschlag aus seiner Jacke hervor, den er ohne eine Sekunde zu zögern auf den niedrigen Tisch neben ihnen warf. Malfoys Blick folgte seinen Bewegungen wortlos, verweilte einige Augenblicke auf dem Briefumschlag, bevor er sich wieder seinem Gast zuwandte. Es war schwer zu sagen, was er in jenem Moment wohl dachte, doch Harry glaubte einen Funken Überraschung in den sturmgrauen Augen entdeckt zu haben. "Das ist dein Geld", stellte der blonde Konzernerbe unberührt fest. "Nein, ist es nicht." "Ich habe es dir gegeben, also gehört es dir. Wieso sollte es nicht so sein?" "Genau deswegen nicht", erklärte er. "Weil du es mir *gegeben* hast, nicht weil ich es mir verdient habe." Dracos rechte Augenbraue wanderte langsam nach oben. "Wie nobel. Aber du kannst das Geld ruhig behalten. Ich hätte ohnehin keine Verwendung dafür." Mit einem grimmigen Funkeln in den Smaragdaugen beobachtete Harry, wie er sich nun galant in einen der schwarzen Ledersessel warf, die Beine überschlug und ihn mit mildem Interesse musterte. Aus unerfindlichen Gründen zuckten seine Mundwinkel und der Ton, in dem er seinen nächsten Worte aussprach, ließ keinen Zweifel an ihrem eindeutig zweideutigen Sinn: "Allerdings kannst du das Geld auch gerne abarbeiten, wenn du dich dann wohler fühlst." ... Tap, tap. - WAMM! Harry sah sich vor seinem inneren Augen zu Malfoy hinüberstiefeln. Er sah sich, wie er ihn bedrohlich anfunkelte. Aber vor allem sah er seine Hand, wie sie schwungvoll ausholte und abermals einen tiefroten Abdruck auf dessen Wange hinterließ. Es war eine angenehme Vorstellung, die das irritierende Jucken in seinen Fingerspitzen ein wenig beruhigte. Allerdings blieb sie auch nur eine Vorstellung, denn er war zu vernünftig, um den gleichen Fehler zweimal zu begehen. Wenn er gegen einen wie Malfoy ankommen wollte, musste er einen ebenso kühlen Kopf behalten wie dieser. "Ein nobles Angebot", knirschte er sarkastisch und seine Lippen umspielte ein giftiges Lächeln, das sogar Draco Konkurrenz bereitete. "Aber danke, ich verzichte." "War das alles?", fragte der Blonde betont gelangweilt, auch wenn er nicht im Geringsten so aussah. Harrys selbstauferlegte Beherrschung schien ihn zu amüsieren. "Das ganze Theater nur, um sich über meinen Reichtum auszulassen und das Geld zurückzugeben? Der Weg zur Post wäre kürzer gewesen, meinst du nicht auch?" Harry machte sich nicht die Mühe sich einen weiteren dummen Vorwand auszudenken. Wozu die Arbeit? Malfoy wusste genauso gut wie er selbst, dass er nicht nur wegen übermäßigem Stolz oder Plauderei hier war. "Das Milieu - Willst du es wirklich kaufen?" "Ja." Der Atem des Strippers stockte für den Bruchteil einer Sekunde. Er hatte nicht wirklich mit einer anderen Antwort gerechnet. Dennoch war es, als ob er das letzte Bisschen Hoffnung soeben bewusstlos prügeln und in einem verschnürten Leinensack über Bord seines Gedankenschiffes werfen musste. Er biss sich auf die Zunge, um sich wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können. "Warum?" "Wegen dem Bau eines Kaufhauses - unter anderem. Ich habe gewisse Pläne, aber ich wüsste nicht, was dich das anginge." "Warum?" "Das sagte ich ber-" "Nein, ich meine: *Warum*?", beharrte der Stripper und ohne dass er sich dagegen wehren konnte, klang seine Stimme leicht hilflos. "Warum nicht irgendeine Kneipe am anderen Ende der Stadt? Warum das *Milieu*?" "Ganz einfach: Weil es im Weg steht. Es *könnte* irgendeine Kneipe am anderen Ende der Stadt sein, aber das ist nun einmal nicht der Fall. Finde dich damit ab. Außerdem geht es hier nicht nur um das Milieu, es geht um das ganze Gebiet darum herum. Kein Grund, deinen Club für etwas Besonderes zu halten." Es entstand ein längeres Schweigen, das schwer in der Luft hing. Cash trabte gemütlich an Dracos Seite, setzte sich aufrecht neben den Sessel, platzierte den Kopf demonstrativ auf der Lehne. Der Konzernerbe strich beiläufig durch das silbern-weiße Fell. Harrys Gedanken wirbelten in einem Strudel von beunruhigender Geschwindigkeit. Ihm war leicht übel. Seine Finger knackten, als er sie unbewusst zur Faust ballte und wieder lockerte. "Das *geht* nicht! Das kannst du nicht machen...!" Der Blonde lächelte nur dünn. "Du hast keine Ahnung, *was* ich alles machen kann." "Ich sollte an die Öffentlichkeit gehen und jedem erzählen, was für ein kaltherziger Bastard du bist", zischte er. "Und nebenbei sollte ich aller Welt erzählen, was der kleine Konzernerbe heimlich in seiner Freizeit macht - zum Beispiel *männliche* Stripper mieten!" Den letzten Teil spuckte er Draco regelrecht entgegen. Es kam einer Erpressung gleich, dessen war er sich durchaus bewusst. Natürlich hätte er die Drohung niemals *wirklich* wahrgemacht, schließlich hatte auch er seinen Stolz. Dennoch tat es gut zumindest für einige wenige Augenblicke die Oberhand zu haben. Oder zumindest zu *glauben*, die Oberhand zu haben. Denn Malfoy schien nicht wirklich von seinen Worten getroffen. Tatsächlich ließ er nach einigen Augenblicken sein leises, unterkühltes Lachen vernehmen. Unwillkürlich fragte sich Harry, wie er dieses Geräusch am Vortag noch als angenehm hatte empfinden können. Es klang so eisig, dass man vom schieren Hinhören Schüttelfrost bekam. "Du willst zur Presse? Ich bitte dich! Das wird zwei, drei Wochen ein Gesprächsthema sein, dann interessiert es niemanden mehr. - Wenn sie es ohnehin nicht schon wissen. Außerdem, wer sagt, dass ich *nur* auf Männer stehe?" Sturmgraue Augen blitzten nun ebenfalls. Das abfällige Grinsen, das sich auf Malfoys Lippen stahl, schien das Wort "Arschloch" in großen Buchstaben über sein Gesicht zu schreiben. Harry holte tief Luft, setzte zu einer scharfen Antwort an, hielt mitten in der Bewegung inne. Er wandte seinen Kopf ab, nur um kurz darauf wieder sein sitzendes Gegenüber anzufunkeln. Sein Mund formte Worte, die seinem Gehirn unbekannt waren und auch keine akustische Form annahmen. Es gab nicht viele Situationen in Harrys Leben, in denen er komplett sprachlos gewesen war, aber diese war eindeutig eine. Ganz einfach, weil es nichts zu sagen *gab*. Egal, ob Harry diskutieren, sich an die Eingangstür ketten oder Unterschriften sammeln würde, es würde letzten Endes nichts bringen. Der Konzernerbe saß mit all seinem Einfluss und Geld einfach am längeren Hebel. Snapes Unterstützung konnte man ebenso getrost vergessen. Malfoy musste nur mit einer entsprechenden Summe vor dessen Nase wedeln und der Club war verloren. Vor Harrys innerem Auge blitzte die Vision eines in sich zusammenfallenden Milieus auf. Ihm wurde noch ein wenig übler. "Du bist echt das Letzte." "Ich weiß." Platinblondes Haar wurde selbstgefällig mit der Hand nach hinten gekämmt. Sturmgrau traf auf Smaragdgrün und es war schwer zu sagen, welcher der beiden jungen Männer in jenem Moment gefährlicher aussah. Cash schien die angespannte Atmosphäre zu spüren, legte die Ohren an, auch wenn er ansonsten ruhig sitzen blieb. Letztendlich nahm Draco das Wort wieder auf. "Soll ich meinen Butler rufen, damit er dich zur Tür begleiten kann?" Harry war nicht wirklich überrascht von diesem dezenten Rausschmiss. "Danke, ich finde den Weg alleine", lächelte er säuerlich. Ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen stürmte er aus dem Empfangszimmer, stiefelte an dem verwirrten Butler vorbei und donnerte die Eingangstür - ganz dezent - hinter sich zu. >Arschloch.< TBC... Ärks... Tut mir ehrlich Leid. Eine Harry/Dray-Szene so zu vermurksen ist ja schon ein offizielles Verbrechen. T-T Konstruktive Vorschläge wären wirklich ein Segen! PS: Ich weiß, das gehört nicht hierher, aber kann mir jemand ein paar wirklich gute(!) Harry/Draco-Fics empfehlen? Mir ist schon ewig nichts Gutes mehr zwischen die Finger gekommen und da ich ziemlich anspruchsvoll bin, ist es auch schwer, da was zu finden. Ich wär euch echt dankbar! ^^ [1] Alle Infos die London betreffen, habe ich aus einem Reiseführer. Den Rest habe ich mir zusammengedichtet. Wenn es in Belgravia also total anders aussieht... bitte drüber hinwegsehen, ja? ^^° Auch Dracos Haus entspringt vollkommen meiner Fantasie. [2] Diesmal ist sein Hintern bedeckt, keine Angst! ^_~ [3] Eigentlich hat der Name nichts mit Geld zu tun. Wer den Hund der Good Charlotte-Zwillinge kennt, wird wissen, was ich meine. ^^ Kapitel 7: Draco Dormiens Nunquam Titillandus! ---------------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 6: Draco Dormiens Nunquam Titillandus! Autor: AyaScythe Rating: PG-13 Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Hinweis: Ungebetat. Ist zur Zeit alles etwas vertrackt, deswegen schaff ich es nie jemandem mein Zeug zum Korrekturlesen zu geben. ^^° Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu", London... Ebenfalls nicht "Save A Horse, Ride A Cowboy", denn das ist von Big and Rich (*YEEHAW*). Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Wieder eine Tanzszene! Aaaargh, ich konnte einfach nicht wiederstehen! >__< (YEEHAW! Schwule Cowboys 4EVER!!! *LMFAO*) Hoffentlich ist's was geworden! Falls sich jemand wundern sollte: Harry stript nicht nur. Gelegentlich führt er auch Tänze auf ohne sich dabei auszuziehen. Außerdem: Vieeeelen Dank an alle Kommischreiber, vor allem an die, die mich und meine mangelhaften Schreibkünste noch nicht aufgegeben haben! In letzter Zeit hatte ich so meine Zweifel, ob ich überhaupt noch an meinen Fics weiterschreiben sollte, wenn nur minderwertiger Schrott dabei rauskommt... Aber eure Ermutigungen haben mir neuen Optimismus gegeben! *verbeug* Ich hoffe, dieses Kap ist etwas besser geraten... *sich nicht sicher ist* ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 6: Draco Dormiens Nunquam Titillandus! [...] "Soll ich meinen Butler rufen, damit er dich zur Tür begleiten kann?" Harry war nicht wirklich überrascht von diesem dezenten Rausschmiss. "Danke, ich finde den Weg alleine", lächelte er säuerlich. Ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen stürmte er aus dem Empfangszimmer, stiefelte an dem verwirrten Butler vorbei und donnerte die Eingangstür - ganz dezent - hinter sich zu. >Arschloch.< @~~***... Harry blickte vom Weltenfenster auf. Hermione und Ron taten es ihm gleich. Sie blickten sich abwechselnd an und obwohl bereits zuvor kein Zweifel daran bestanden hatte, wurden sie sich wortlos einig: Draco Malfoy war auch als Muggel zu ätzend für diese Welt. Wenn nicht sogar schlimmer. "Wow... was für eine Ratte", hauchte Ron und sprach damit aus, was sie alle dachten. Harry empfand Mitleid mit seinem anderen Ich. Der Slytherinprinz war zwar auch als Zauberer eine lebende Plage, doch immerhin konnte der Schwarzhaarige sicher sein, dass sie (meistens) mit gleichen Mitteln kämpften. Der Einfluss von Dracos Vater war natürlich nicht zu leugnen, aber bei ihren Auseinandersetzungen konnte sich das Frettchen nicht hinter seinem Daddy verstecken. Hier kam es letzten Endes nur darauf an, wer besser war - mochte das nun bei Wort- oder Zauberduellen sein. Geld und Macht brachten einen in Hogwarts nicht viel weiter. In der Muggelwelt bedeuteten sie dagegen alles. Harry war sich dessen bewusst, schließlich hatte er während eines nicht geringen Teil seines Lebens das Dach mit Muggeln teilen müssen. >Stripper-Harry hat keine Chance<, dachte er betreten. "Sagt mal..." Ron runzelte auf einmal die Stirn in nachdenkliche Falten. "Wie kommt es eigentlich, dass in diesem Muggeluniversum schon Stunden und *Tage* vergangen sind, während es bei uns noch immer mitten in der Nacht ist?" "Oh!" In Hermiones Augen blitzte es auf, als sie sich ein wenig aufrechter hinsetzte und sich aufgeregt einige braune Strähnen hinters Ohr kämmte. "Ich bin überrascht, dass es dir aufgefallen ist!" Sie nickte anerkennend in Rons Richtung. Ihre Augen trugen dieses spezielle Glühen in sich, das immer dann hochkam, wenn sie die Chance sah einen Teil ihres Wissens mit anderen Menschen teilen zu können. "Wisst ihr, es gibt da diese Theorie über Weltenfenster... Dass das, was wir da beobachten können, *wirklich* existiert und passiert, dass diese Paralleluniversen alle real sind und nicht nur ein netter Zeitvertreib für Zauberer! Das würde auch erklären, warum man gesehene Ereignisse nie ein zweites Mal ansehen kann oder warum man das andere Ich immer nur in dem Alter beobachten kann, in dem man selbst ist. Es könnte sein, dass es noch viel mehr Welten gibt, als wir mit den momentanen Weltenfenstern sehen können - ihr müsst wissen, dass es nur wenige verschiedene Typen an 'Fenstern' gibt - und wenn es uns gelingen würde, noch mehr-" "HERM!" Ron hielt abwehrend die Hände in die Höhe und bedachte sie mit einem vorwurfsvollen "Ich will kein Wissen, ich will nur eine Antwort"-Blick. Die Schülersprecherin verdrehte grummelnd die Augen. Widerwillig stieß sie die Luft aus, die sie unbewusst für einen längeren Vortrag geholt hatte. "Im Grunde hat Ron es schon auf den Punkt gebracht: Was für uns Minuten oder Stunden sind, sind in dem anderen Universum Stunden oder *Tage*. In jedem Universum läuft die Zeit unterschiedlich ab, mal langsamer oder - wie in unserem Fall - schneller. Wir sehen die Geschehnisse also sozusagen im Zeitraffer." Harry sah skeptisch aus. "Kommt mir aber sehr wie Echtzeit vor!" Hermione winkte ab und wurde wieder ein wenig aufgeregter. "Das ist ja gerade das Tolle daran! Unsere Augen würden tatsächlich nur den Zeitraffer sehen, doch der vorhin aufgesagte Zauberspruch verbindet uns direkt mit dem 'Fenster', das uns ja bekanntlich mit der anderen Welt verbindet... In unserem Gehirn rauschen die gesehenen Dinge unglaublich schnell hindurch, aber uns selbst kommt es so vor, als würde alles in einem normalen Tempo passieren." "Du meinst also es ist eine Art... 'Zeitübersetzer'?", hakte Harry nach. "Genau!" Rons Stirn war noch immer leicht gekräuselt, doch er nickte langsam. "Hm... macht Sinn... - Irgendwie." ..***~~@ Harry schwitzte. Oh verdammt, und wie er schwitzte. Obwohl es nur ein Probelauf war, lief die Lichtanlage auf Hochtouren und die Hitze der Scheinwerfer knallte mit voller Wucht auf ihn nieder. Rot, Gelb und Orange flimmerten über seinen feuchtglänzenden Oberkörper, gelegentlich kam das irritierende Blitzen eines Stroboskobes hinzu und ließ seine geschmeidigen Bewegungen abgehackt und surreal wirken. Und obwohl es nur ein Probelauf war, schwitzten auch einige der gegenwärtigen Arbeiter des Milieus, denn Harry ging stets in die Vollen, egal ob vor richtigem Publikum oder nur beim Training. Lee Jordan, verantwortlich für das DJ-Pult und die Lichteffekte, hing wie paralysiert über seinen Schaltern, Schiebereglern und Knöpfen. Einer der Getränkelieferanten war mit einer Kiste Wein mitten auf der leeren Tanzfläche stehengeblieben und starrte solange, bis Fleur ihm einen missbilligenden Klaps auf den Hinterkopf gab. Ein Mädchen hinter dem Tresen polierte bereits seit fünf Minuten dasselbe Glas. Lediglich zwei Gestalten am hinteren Ende der Theke schienen in eine Unterhaltung vertieft zu sein und schenkten dem Tänzer kaum Beachtung. "/...And the girls say Save a horse, ride a cowboy! Everybody says Save a horse, ride a cowboy.../ " Graziös löste sich Harry von der Gogo-Stange, die er bis eben noch äußerst anzüglich umtanzt hatte. Das "Clonk" seiner dunklen Cowboystiefeln war auch über die halblaute Musik noch zu hören, als er mit einer schwungvollen Umdrehung dem imaginären Publikum seine Kehrseite zuwandte. Schweiß perlte den blanken Rücken hinab, bis er im Saum seines schwarzen Slips verschwand. Eigentlich verdiente das mikroskopisch kleine Stückchen Stoff mit dem roten Aufdruck "NASTY" [1] nicht wirklich die Bezeichnung "Slip". Es entblößte mehr von Harrys Hintern als es verdeckte und die Tatsache, dass der Schwarzhaarige dazu seine berüchtigten Leder-Chaps trug, machte das nicht besser. "/...I'm a thourough-bred that's what she said in the back of my truck bed As I was gettin' buzzed on suds Out on some back country road.../" Bedacht langsam glitt seine rechte Hand über seinen Brustkorb, fuhr seine Seite entlang, machte dann Halt an dem Pistolenhalfter, das an seiner Hüfte hing. In einem einzigen, blitzschnellen Handgriff hatte er er den nachgebildeten Revolver daraus hervorgezogen, ihn einmal um seinen Finger kreisen lassen und hielt ihn nun, mit der Mündung nach oben gerichtet, direkt neben seinem Gesicht. Harry blickte schräg über seine Schulter und konnte ein kleines, teuflisches Grinsen nicht unterdrücken. >Here we go!<, dachte er vergnügt. "/...But her evaluation of my cowboy reputation Had me begging for salvation all night long.../" Von einer Sekunde zur anderen verdoppelte sich die Lautstärke der Musik. Lee hatte sich noch weiter über sein DJ-Pult gebeugt, um eine bessere Sicht zu haben, und dabei ein halbes Dutzend Regler verschoben. Davon bekam er allerdings nichts mehr mit, denn seine Augen waren starr auf die Mitte der Bühne gerichtet. "Ach. Du. *Scheiße*", hauchte er. Harrys Augenlider waren auf Halbmast gewandert, doch das Feuer dahinter war der ultimative Sex. Der Mund war leicht geöffnet - gerade genug für seine Zunge, die er obszön langsam den gesamten Lauf der Waffe entlanggleiten ließ. Auf. Ab. Und das ganze noch einmal. Dann schwoll die Musik plötzlich an, die Stimme des Sängers schmetterte "And we made love", der Refrain setzte wieder ein. Der Tänzer bließ kurz über die Mündung und wirbelte den Revolver erneut kunstvoll um seinen Finger, bevor er ihn zurück in das Pistolenhalfter schob. Während der letzten halben Minute des Liedes gab er noch einmal alles, tanzte über die Bühne als wäre er der Teufel persönlich und räkelte dabei seinen Körper lasziv im flackernden Licht. "/...What? What? Save a horse, ride a cowboy Everybody says.../" Zeitgleich mit den letzten gesungenen Silben ließ er sich auf die Knie fallen, schlitterte dabei noch einige Inches weiter vor. Seine Hand las zielsicher den schwarzen Cowboyhut auf, den er zu Beginn der Tanzeinlage an genau dieser Stelle hatte fallen lassen, und schob ihn zurück über sein rabenschwarzes Haar. "/...Save a horse ride a cowboy!/" Den Kopf gesenkt und breitbeinig kniete Harry am Boden der Bühne. Mehrere Augenblicke lang verharrte er in dieser Pose, versuchte keuchend wieder zu Atem zu kommen. Schließlich ertönte ein leises Klatschen. "Oh mein Gott, Harry, das war- das war..." "...der absolute Hammer!" Hermione und Sirius waren hastig von ihren Klappstühlen aufgestanden, die sie am Fuß der Bühne aufgestellt hatten, und umlagerten den erschöpften Tänzer. Hermione reichte ihm ein Handtuch, während Sirius seinem Patenkind anerkennend auf die Schulter klopfte. "Ja?" Harrys Augen leuchteten hoffnungsvoll auf. "Findet ihr nicht, dass der Teil in der Mitte nochmal geändert werden muss? Wisst ihr, ich brauche eine ehrliche Meinung! Deswegen hab ich euch ja auch gebeten mir zuzusehen." "Meine Güte, wie machst du das nur?", seufzte Sirius theatralisch, wobei er noch ein wenig kräftiger klopfte. "Auf der Bühne verwandelst du dich in ein kleines Biest, aber sobald die Musik aus ist, ersäufst du in Bescheidenheit! Das ist doch nicht normal!" "Tja, so ist unser Harry nunmal!" Ein nachsichtiges Lächeln spielte um Hermiones Lippen, doch Sirius wollte davon nichts wissen. "Sieh es endlich ein, Harry: Du bist *die* Nummer! Sogar die zwei Eisklötze da hinten haben dir hinterhergesabbert!" Mit einem leichten Kopfnicken deutete er hinter sich zum Tresen. Das Dröhnen der Musik hatte letzten Endes selbst die Aufmerksamkeit der beiden Gestalten erzwungen, die bisher nur in ihre Unterhaltung vertieft gewesen waren. Einer von ihnen war Snape, dessen Lippen abschätzig gekräuselt waren. Er hatte Harrys Tanzeinlagen noch nie große Anerkennung oder Beachtung geschenkt. Das Einzige, das für ihn zählte, war das Geld, das dabei heraussprang. Draco Malfoy hingegen schien - wie immer, wenn er mit Harry konfrontiert wurde - relativ amüsiert. Sein rechter Mundwinkel wanderte nach oben und er prostete in ihre Richtung, bevor er an seinem Mineralwasser nippte. "Bitte hör mir mit den beiden auf!" Das freudige Glühen war augenblicklich aus Harrys Gesicht verschwunden. "Ich h.a.s.s.e ihn." "Wen?" "Alle beide!" Energisch schmiss er sein Handtuch auf den Boden. "Seit *vier* Tagen machen sie das jetzt schon: Malfoy kommt hierher, sie reden stundenlang über weiß-Gott-was - ich will es ehrlich gesagt nicht einmal wissen! - und dann verschwindet Blondie wieder! So lange kann es doch nicht dauern sich auf einen Verkauf zu einigen!" "Vielleicht will Snape noch mehr Geld herausschlagen?", vermutete Sirius spöttisch. "Wenn es nach mir ginge, bekäme er nicht einen beschissenen Penny", grollte der Stripper. "Das Milieu ist sowieso unbezahlbar!" "Wissen die anderen aus dem Club denn schon Bescheid?" "Nein, ich glaube nicht. Ich schätze mal, Snape lässt die Bombe erst platzen, wenn alles sicher unter Dach und Fach ist. Schließlich kann er nicht riskieren, dass ihm einer seiner Mitarbeiter frühzeitig davonrennt... Und ich selbst bringe es nicht fertig irgendjemandem davon zu erzählen. Das macht es so... endgültig. Und irgendwie realer, versteht ihr?" Die beiden anderen tauschten bedrückte Blicke. Sie wussten beide, wie viel das Milieu ihrem Freund und Patensohn bedeutete. Der Verkauf des Clubs war für Harry gleichbedeutend mit einem Rausschmiss aus dem eigenen Zuhause. "Harry...", begann Hermione, doch dieser schüttelte beschwichtigend den Kopf. "Nein, ist schon OK. Damit muss ich alleine klar kommen. Und wer weiß? Vielleicht gibt es ja noch Hoffnung!" Er zwang sich zu einem kurzen, freudlosen Lächeln. Dann glitt sein Blick zur Uhr über dem Eingang. "Hey, da fällt mir ein... es ist schon vier! Hattet ihr nicht beide etwas vor?" Hermiones Augen weiteten sich, als sie das hörte. "Oh mein Gott, du hast Recht! Die Unterschriftenaktion! Albus und Minerva warten bestimmt schon auf mich!" Sie griff hastig nach ihrer Tasche und wollte schon davonstürmen, doch Sirius hielt sie am Arm fest. "Warte, ich kann dich fahren! Ich muss auch gehen. Ein paar alte Kumpel von mir wollten mich sehen, um-" "DAS wollen wir lieber gar nicht wissen! Ich will mein Gewissen nicht in Konflikt mit dem Gesetz bringen!", feixte Harry. "Ha. Ha. Sind wir heute nicht wieder witzig?" Sein Patenonkel schenkte ihm einen schrägen Blick, knuffte ihn noch einmal aufmunternd in die Seite. "Lass dich nicht unterkriegen, Tiger", meinte er lächelnd, dann rauschte er zusammen mit dem braunhaarigen Mädchen davon. "Fleur, machst du mir bitte 'ne Cola?" "Kein Problem, 'arry!" Harry lehnte sich schwerfällig an die Bar, während er auf seine Bestellung wartete. Die Probe für seine neue Nummer und eine anschließende Besprechung mit Lee (das Licht musste noch mehr an den Tanzablauf angepasst werden) hatten ihn vollkommen ausgelaugt. Das Einzige, was er sich momentan wünschte, waren eine heiße Dusche und etwas frisches zum Anziehen. Seinen Hut hatte er zwar wieder abgelegt und inzwischen ein gewöhnliches, weißes T-Shirt übergezogen, doch von der Hüfte an abwärts steckte er nach wie vor im Cowboykostüm. Außerdem war er noch immer völlig verschwitzt und klebrig. "'ier, bitte schön!" Dankbar nahm er das kühle Getränk von seiner blonden Kollegin entgegen, bevor diese sich wieder in die Vorbereitungen für den heutigen Abend stürzte. Er hatte bereits die erste Hälfte seiner Cola geleert, als er auf einmal von der Seite angesprochen wurde. "Zauberer, Flaschengeister, Cowboys... Ich bin beeindruckt. Es scheinen wohl eine Menge unterschiedlicher Seiten in dir zu stecken. Was kommt als nächstes?" Behende glitt Draco Malfoy auf den Barhocker direkt neben dem Stripper. Es war das erste Mal seit Harrys Besuch, dass sie wieder miteinander sprachen. Der Schwarzhaarige verdrehte nur genervt die Augen und hätte sich am liebsten den Finger in den Hals gesteckt, so angewidert war er von der Gegenwart des Konzernerben. "Wer weiß", brummte er gegen den Rand seines Glases, doch seine grünen Augen funkelten herausfordernd zu Draco hinüber. "Robin Hood wäre nicht schlecht - der beraubt schließlich die Reichen und sorgt für Gerechtigkeit." "Klingt interessant. Vielleicht kannst du mir das ja bei Gelegenheit persönlich vorführen", spöttelte Malfoy. Er lachte leise, aber der Klang seiner Stimme war eisig wie immer. "Tut mir ausgesprochen Leid, aber ich mache keine Privatauftritte." >Schon gar nicht für Mistkerle wie dich!< "Das ist natürlich Pech. Dabei solltest du dich allmählich nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten umsehen... Das Milieu steht nicht ewig, wie wir ja beide wissen." Ein heißer Blitz der Wut durchfuhr Harry bei diesen Worten. Bei normalen "Unterhaltungen" konnte er sich ja noch ganz gut gegen den Blonden behaupten, aber sobald die Sprache auf die Schließung des Clubs kam, klinkte sein Verstand aus. Es war jedes Mal wie ein Schlag ins Gesicht. "Die einzige Showbühne, die ich jemals betreten habe und *werde*, ist die des Milieus!", warf er ihm trotzig entgegen. "Tja, ich fürchte dann bist du die längste Zeit ein Stripper gewesen. Aber ich schätze mal, das wird kein allzu großer Verlust für dich sein. In London gibt es an jeder Ecke bessere Berufe als deinen." Das war's! Auch Harrys Geduld kannte Grenzen und die waren hiermit eindeutig überschritten. Was bildete sich dieser arrogante Geldsack überhaupt ein? Zum einen wuchsen Geld und Jobs nicht auf Bäumen, auch wenn so ein reicher Junge das natürlich schwer glauben konnte. Zum anderen machte es Harry wahnsinnig, wie Draco so abfällig über etwas reden konnte, das ihm so sehr am Herzen lag. Auch Stripper hatten so etwas wie eine Berufsehre! "Halt dein verdammtes Maul!", zischte er aufgebracht, wobei der Griff um sein Glas so fest wurde, dass es zu zerbersten drohte. "Red nicht von Dingen, von denen du einen Scheiß verstehst!" Dracos Augenbrauen wanderten in einer "Oho!"-Manier nach oben, ansonsten schien er jedoch ungerührt. "Weißt du...", begann er und lehnte sich gleichmütig an die Theke. "Du solltest lernen cool zu bleiben. Es gibt eine Sache namens 'zivilisierte Konversation' und *gebildete* Leute verwenden sie, wenn sie über etwas reden wollen, das ihnen nicht passt. Versuch es bei Gelegenheit mal!" Ein scharfes Einziehen der Luft wurde vernehmbar. Das funkelnde Grün in Harrys Augen wurde schlagartig düster, sein ganzer Körper zitterte vor Anspannung und unterdrückter Wut. OK, was zuviel war, war zuviel! Er atmete tief durch, setzte ein freundliches Gesicht auf, das so falsch aussah, wie das Gold von Snapes Zuhälterkettchen. Im Nachhinein fand er, dass Malfoy irgendwie Recht gehabt hatte. "Cool bleiben" hätte ihm wohl tatsächlich eine Menge Ärger erspart. Doch in jenem Augenblick war ihm das herzlich egal. "Weißt du...", raunte er in demselben gleichmütigen Ton wie Draco und kam dem anderen dabei immer näher, bis ihre Nasenspitzen beinahe aufeinandertrafen. "Es gibt eine Sache namens 'Hochmut' und *eingebildete* Leute verwenden sie, weil sie zu faul sind sich anderen gegenüber anständig zu verhalten. Da hilft nur eins..." Seine Stimme war immer leiser geworden, bis sie nur noch ein bedrohliches Flüstern war. "...cool bleiben!", beendete er seinen Satz und goss mit einem zuckersüßen Lächeln den Rest seiner Cola über Malfoys Schritt. "Bist du verrückt?! Das ist ein Armani-Anzug!" Der blonde Konzernerbe schnappte überrascht nach Luft und rutschte beinahe von seinem Barhocker. Seine entgleisten Gesichtszüge waren das Wundervollste, was Harry seit langem zu Gesicht bekommen hatte. Es war wie eine langersehnte und wohlverdiente Entschädigung für allen Ärger, den er jemals wegen diesem Kerl gehabt hatte. Der Tänzer besah sich den anthrazitfarbenen Anzug, der nun über und über mit dunklen, klebrigen Flecken übersät war. Sogar die Seidenkrawatte hatte es erwischt, wie er zufrieden feststellte. Nachlässig zuckte er die Achseln, meinte dann boshaft: "Tja, ich fürchte, das ist die längste Zeit ein Armani-Anzug gewesen." Hätten Blicke töten können, wäre er jetzt wohl gleich dreimal gestorben. Ein unheilvolles Gewitter brodelte in den sturmgrauen Augen und Harry musste überrascht feststellen, dass er noch nie so viel Emotionen beim anderen erlebt hatte. >Steht ihm irgendwie<, dachte er amüsiert. "Potter! Was ist hier los?" Snapes Stimme knallte wie ein Peitschenschlag durch die bohrende Stille zwischen ihnen. Eilig kam der Clubbesitzer näher. Ein kurzer Blick auf Malfoys ruinierten Anzug schien ihm alles zu verraten, was er wissen wollte, denn sein Kopf schnellte in Richtung Harry "Da geht man einmal kurz in sein Büro und dann das! Potter! Was haben Sie wieder angestellt?", fragte er schneidend, sodass der Stripper unwillkürlich zusammenzuckte. "Nichts", meinte er scheinheilig. "Es war ein Versehen." "Das glauben Sie doch wohl selbst nicht! Lügen Sie mich ni-" "Er sagt die Wahrheit." Zwei Augenpaare richteten sich gleichermaßen ungläubig auf Draco Malfoy. Er hatte seine kalte Maske aus Gleichgültigkeit wieder aufgesetzt (wütend sah er besser aus, soviel stand für Harry fest) und versuchte mit Hilfe von Papierservietten den gröbsten Schaden zu beseitigen. "Uh, sind Sie sicher?", stammelte Snape. Es irritierte ihn, dass ihm jemand derartig den Wind aus den Segeln genommen hatte - noch dazu wo er doch gerade dabei gewesen war *Potter* niederzumachen. Der war übrigens nicht weniger verwirrt. "Aber ja doch." Draco schenkte ihnen ein nonchalantes Lächeln. "Um den Anzug ist es allerdings schade... Das war ein speziell angefertigtes Designerstück, wenn Sie verstehen, was ich meine?" Snape reichte ihm hastig noch mehr Servietten, bevor er ebenfalls ein eingefrorenes Lächeln zustande brachte. "Natürlich. Ich bin untröstlich. Versehen oder nicht, Potter wird Ihnen den Anzug *selbstverständlich*" -Seine dunklen Augen bohrten sich für einen Moment bedrohlich in die von Harry- "ersetzen, und zwar jeden einzelnen Penny. Das ist das Mindeste, was wir für Sie tun können." "Nein." "Nein?" Snape blinzelte. "Ich habe eine bessere Idee", behauptete der Blonde augenscheinlich gelassen. In seinen sturmgrauen Augen lag jedoch etwas Lauerndes, das Harry unbehaglich schlucken ließ. Der Stripper hatte das ungute Gefühl, dass er seine Aktion noch bitter bereuen würde. Nicht zum ersten Mal in seinem Leben verfluchte er sich und sein überschäumendes Temperament. "Wissen Sie, ich bin letztes Wochenende nicht wirklich dazu gekommen Mister Potters Gegenwart als Host zu genießen. Die Umstände waren leider etwas... 'unglücklich'." Dracos Augen streiften kurz über Harry, welcher immer unruhiger wurde. "Doch wie es aussieht, stellt dieses kleine Missgeschick die perfekte Möglichkeit dar, das nachzuholen. Wir könnten sozusagen... das Lästige mit dem Angenehmen verbinden." "Was soll das heißen?" Draco knüllte die benutzten Servietten zusammen, warf sie achtlos auf auf den Tresen. Abermals lächelte er. Ein wirklich, wirklich, *wirklich* gruseliges Lächeln, wie Harry fand. Einige Augenblicke lang herrschte angespannte Stille. Dann... "Ich will, dass Harry seine Schulden bei mir als Host abarbeitet!" TBC... Ach du Schande... wie soll Harry da bloß wieder rauskommen? *Kann* er da überhaupt wieder rauskommen? Tja... wir werden sehen! *g* Kommis sind wie immer mehr als willkommen (Gebt mir STOFF, Leute!!!), vor allem konstruktive Kritik ist zur Zeit besonders gern gesehen! Bin immer noch skeptisch wegen meinem Geschreibsel... ^^° [1] Jack Nasty loves you! *SQUEAL* ... uhh... *hüstel* Sry, Brokeback Mountain-Witz... *g* Kapitel 8: Das Leben ist hart, aber ungerecht --------------------------------------------- Das Weltenfenster Eine "Was wäre wenn"-Fic (HPxDM Slash) Kapitel 7: Das Leben ist hart, aber ungerecht Autor: AyaScythe Rating: PG-13 Einstufungen: hammermäßiges OOC (oder etwa doch nicht? *g*), slash, indirektes AU, Parodie Beta: Bis zur Hälfte gebetat von Laix. *knuffz* >__< Disclaimer: *Luft hol* Mir gehört nicht: Harry Potter und alle Charas daraus, das "Milieu", das "Designs", Starbucks, London... Für alles andere, was ich vergessen haben sollte, gilt dasselbe: Es gehört mir nicht! A/N: Wow, sieht so aus, als ob ich wieder schreiben könnte! Neulich hatte ich ein ganz seltsames Schockmoment. Es kam einfach so PENG! und danach hatte ich das Gefühl ganze Romane schreiben zu können. Ich war so aufgeregt, dass ich fast losgeheult hätte... ^^° Lag vielleicht am guten Wetter... Einfluss von Sonne und so... (dabei hasse ich Frühling). Ich fürchte, Weltenfenster wird sich somit noch eine Weile hinziehen - es gibt soooo vieles, das ich gern noch unterbringen will! XD (Sollte das nicht mal ein Oneshot werden??? ^^°) Ab hier könnte es etwas verwirrend werden. Hab spontan beschlossen Ausschnitte aus Harrys Vergangenheit miteinzubauen, was heißt, dass nun *drei* Zeiten/Rahmenhandlungen gleichzeitig vorkommen. Wie immer vielen Dank an alle Leser und besonders die Kommi-Schreiber! ^_____^ @ Blader-Ray: Hey, du bist doch der männl. BtV-Leser, ne? Schön, dass du dich nun auch hier eingefunden hast! *freu* Moulin Rouge hab ich nicht gesehn, mit Schwindsucht musst du daher wohl nicht rechnen! *lmao* Ich hatte eher das böse Gefühl, dass es langsam zu einer Art verdrehtem "Pretty Woman" wird... Ô.o Wegen BtV... Ich will keine Versprechungen machen, aber die Fic ist nicht vergessen und das 9. Kap ist auf jeden Fall in Arbeit. @ kleineHexe: *BLUUUUSH* Dankööö für das Lob! *verbeug* Zu deinem Kommi: Was mich am meisten an meinen Fics gestört hat war nicht mal so sehr der Schreibstil, sondern das mangelnde Gefühl/das Herz/die Seele der Stories. Mein Zeugs wirkte auf mich so "kalt" und lieblos dahingerotzt. Da fehlte einfach der Funke, diese Freude beim Schreiben, die meiner Meinung nach auch ins Geschriebene miteinfließt. Das hat sich inzwischen zum Glück gebessert. (Ich war HP jetzt fast 1 Jahr lang ziemlich untreu und es ist auch jetzt noch etwas schwer für mich, da wieder reinzukommen. ^^°) @ anke-ha: Snape als "Zuhälter" passt wie die Faust auf's Auge, ne? ^^ @ Asuka: Glaub mir, die Strip-Nummern würd ich selbst gern sehen... *sabber* Und ich kann auch stolz verkünden, dass noch einige geplant sind (mind. zwei). @ sanctuary-girl: Danke! ^^ Du hast Recht, da wird einiges Interessantes passieren! *sich auf eine ganz bestimmte Szene tierisch freu* @ Alecandra: Auch hier: Danke, danke für das Lob! *freu* Hier ist das nächste Pitel! *auf Tablett servier* @ Mione89: Danke! Lieben wir nicht alle Harry??? ...***~~@ Anfang einer Parallelwelt-Sequenz @~~***... Ende einer Parallelwelt-Sequenz, Wechsel in normale Welt //...Rückblende...// DAS WELTENFENSTER - Eine "Was wäre wenn"-Fic Kapitel 7: Das Leben ist hart, aber ungerecht "Das können Sie nicht machen! Sie können nicht einfach zustimmen, ohne mich vorher zu fragen!" "Ich kann viel machen, Potter! Vor allem, wenn du einen extrem wichtigen Geschäftspartner mit Cola überschüttest!" Das Geschrei drang durch die geschlossene Tür von Snapes Büro und war so laut, dass es selbst im Club noch vernehmbar war. Harry kochte. Er kochte, brodelte, rauchte und war kurz davor zu explodieren. Zum Glück war Malfoy bereits gegangen. Hätte Harry jetzt auch noch dessen Visage ertragen müssen, dann hätte es mit großer Wahrscheinlichkeit Tote gegeben. Schon jetzt musste er sich zurückhalten Snape nicht einfach eigenhändig zu erdrosseln. "Nur weil er stinkreich ist, muss ich ihm noch lange nicht in den Arsch kriechen", brüllte er ihn an. Der Clubbesitzer donnerte daraufhin mit der flachen Hand so hart auf seinen Schreibtisch, dass vom Stiftehalter bis hin zu seinem Computer alles darauf wackelte. "Aber du musst ihm diesen verdammten Anzug ersetzen! - Und erzähl mir nicht, dass du einfach so ein paar Hundert Pfund aus dem Ärmel schütteln kannst! Für ihn den Host zu spielen ist die einfachste und schnellste Möglichkeit deine Schulden zu begleichen!" "Und wenn ich ihm eine Million schulden würde - na und?! Lieber zahle ich das Teil bis zum Sankt Nimmerleinstag in Raten ab als auch nur eine Woche meines Lebens an diesen Mistkerl zu verschwenden!" Und das meinte der Stripper verdammt ernst. Niemals würde er sich auf die Abmachung einlassen, die der Clubbesitzer und Draco Malfoy vorhin abgeschlossen hatten - noch dazu über seinen Kopf hinweg, während er direkt daneben gestanden hatte! Eine Woche als Host, dann habe sich die Sache mit dem ruinierten Armani erledigt. - Aber ja, sicher doch (Snape überschlug sich fast vor Begeisterung), was für ein großzügiges Angebot, wie freundlich, *selbstverständlich* würde Potter das annehmen, bla, bla, bla... >Und mich fragt mal wieder keiner!< Snapes kohlschwarze Augen verengten sich zu Schlitzen. Äußerlich hatte er sich wieder beruhigt, doch das hieß in seinem Falle nichts Gutes. Anders als bei anderen wurde er vor allem dann gefährlich, wenn er die Ruhe selbst war. "Du wirst Mr. Malfoys Bitte erfüllen oder es wird unangenehme Konsequenzen für dich haben", verkündete er eisig. "Sie können mich nicht zwingen." "Nein, aber ich kann alle deine Bühnenshows auf unbegrenzte Zeit streichen." Betroffene Stille machte sich breit. Unzählige goldene Ringe und Kettchen funkelten unecht im Licht der Abendsonne, als Snape sich selbstgefällig in seinem Stuhl zurücklehnte. Seine Mundwinkel zuckten. "Das wagen Sie nicht", meinte Harry schließlich atemlos, geschockt, dass sein Boss ihm so etwas tatsächlich androhte. Ihm einfach das Tanzen zu verbieten... Genauso gut hätte man ihm den rechten Arm abhacken können! Er *brauchte* es! Es war seine Art von Freiheit, seine Art zu sagen "Ich bin wie ich bin, ich tue was ich will und keiner kann mich davon abhalten!". "Wie kannst du dir da so sicher sein?", konterte Snape. "Meine Shows sind einer der Hauptgründe, warum dieser Club überhaupt so gut läuft!" Snapes Mundwinkel kräuselten sich noch ein wenig mehr. "Ein paar Verluste kann ich verkraften. Wenn alles gut läuft, dann wird dieser Club bald ohnehin nicht mehr meine Sorge sein." Der Kommentar zog Harry endgültig den Boden unter den Füßen weg. Nicht nur, dass dieser Kerl ihm seine Auftritte verweigern wollte, er hatte ihm soeben eindeutig klargemacht, dass er das Milieu loswerden wollte. Kopfschüttelnd trat er einen Schritt zurück. "Sie wollen also tatsächlich verkaufen...", murmelte er. Die Stimme des Clubbesitzers wurde hart. "Du hast die Wahl: Entweder du kommst Malfoys Wunsch nach oder du wirst bis zur Schließung des Milieus keinen Fuß mehr auf diese Bühne setzen!" "..." Das ölige Lächeln, das sich schon seit einiger Zeit angedeutet hatte, gewann den Kampf gegen Snapes ansonsten starren Gesichtszüge. Zufrieden lehnte er sich wieder vor, faltete seine Hände auf der Schreibtischplatte. Er ignorierte geflissentlich den vor Hass sprühenden Blick, der ihm entgegengeschleudert wurde. "Na also... geht doch. Für die kommende nächste Woche gehörst du Malfoy Junior. Ich möchte, dass du deinen Job anständig machst. Keine Eskapaden! Wehe, ich höre hinterher irgendwelche Beschwerden! - Ach ja, und Potter? Vom Verkauf wissen bisher nur du, Mr. Malfoy und ich. Das soll vorerst auch so bleiben, verstanden?" Harry konnte nur zerknirscht nicken, bevor er sich wie unter Betäubung abwandte und das Büro verließ. *** //"Schwul?! Was soll das heißen, 'du bist schwul'?!" Das Gesicht von Onkel Vernon wurde puterrot, sein Gekreische klang, als wäre er am Rande einer Hysterie. Harry wusste, dass er jetzt nichts Falsches sagen dufte, wenn die Situation nicht eskalieren sollte. - Allerdings sagte er in den Augen seiner Verwandten *immer* etwas Falsches. Deshalb war es ziemlich egal, was er antwortete. "Das soll heißen, ich stecke meine Körperteile in die Körperöffnungen anderer Kerle! Meine Zunge, zum Beispiel, oder mit etwas Glück auch meinen-" "Dir ist doch klar, dass das absolut inakzeptabel ist!?", bellte Vernon und seine Stimme überschlug sich beinahe. "Wenn die Nachbarschaft davon Wind bekommt, sind wir ruiniert! Der ganze Tratsch! Und denk doch mal an unseren Dudley! Du könntest seinen Ruf gefährden! Nachher denken die Leute noch, er wäre vielleicht genauso fehlgeleitet!" "Dudley ist so schwul wie er dünn ist, das weiß jeder hier! Da brauchst du dir echt keine Sorgen machen! Und was den Tratsch angeht: So laut, wie du gerade Ryan aus dem Haus verscheucht hast, weiß jetzt bestimmt jeder, was hier los ist!" Der Mund seines Onkels öffnete und schloss sich in kurzen Intervallen und ließ ihn aussehen wie einen Fisch, der an Land gestrandet war. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte Harry darüber gelacht. "Das ist ja auch mein gutes Recht!", empörte sich Vernon schließlich. "Bei dieser Widerwärtigkeit, die ihr gerade veranstalten wolltet!" "Diese Widerwärtigkeit nennt man Sex! Etwas, das *dir* wahrscheinlich schon seit Jahren nicht mehr passiert ist", schnappte Harry. "Nicht in dem Ton, Junge!" Eine fleischige Hand krallte sich in seinen Kragen und schüttelte ihn ordentlich durch. Onkel Vernons Augen sahen aus, als würden sie gleich aus ihren Höhlen springen. Spucke sprühte, während er noch immer brüllte. "Ich dulde solche Abartigkeiten nicht unter meinem Dach! Du wirst damit aufhören, ist das klar?!" "Einen Scheiß werd ich tun!" Kraftvoll trat der Schwarzhaarige seinem Onkel auf den Fuß. Die Überraschung und der Schmerz waren groß genug, dass sich der Griff an seinem Hemd lockerte und er sich davon machen konnte. "Wo willst du hin?!", schrie Vernon ihm hinterher, doch Harry achtete nicht darauf. Eilends rannte er die Treppe zu seinem Zimmer hoch, wo er einen alten Seesack aus dem Schrank hervorzerrte und begann all seine Habseligkeiten hineinzustopfen. - Viele waren es ohnehin nicht. Er konnte hier keine Sekunde länger bleiben. Nun, da sein kleines Geheimnis herausgekommen war, würde er keinen ruhigen Tag mehr haben. Mit dem Tratsch könnte er ja noch leben, doch Onkel Vernon und Tante Petunia... Die würden ihm die Hölle auf Erden bereiten. Bei seinem Glück würden sie ihn vielleicht noch in ein Institut stecken, in dem man ihm seine Homosexualität auszutreiben versuchte. Und sein Cousin... Oh Gott, Harry wollte gar nicht daran denken. Der Dudley-Terror würde neue, ungeahnte Ausmaße annehmen, so viel war sicher. Nein, er konnte hier auf keinen Fall bleiben. Er hatte zwar kaum Geld, doch lieber würde er sich alleine durch die Straßen schlagen, als noch weiter in diesem Haus voller Scheinheiligen und Kleingeister zu wohnen. Entschlossen schnürte er den Seesack zusammen, warf ihn sich über die Schulter und stürmte die Treppe hinunter. Zur Hölle mit den Dursleys.// "...ry? Harry!" "Huh?" Der Stripper fiel aus seinen Tagträumereien direkt zurück in die Realität. Smaragdgrüne Augen blinzelten verwirrt, als er versuchte sich wieder zusammenzureißen. "Harry, sag mal schläfst du? Ich habe dich jetzt viermal gefragt, was du bestellen willst!" Ron zeigte eine Mischung aus Unmut und leichter Besorgnis, während der Chinese hinter dem Tresen sie beide erwartungsvoll ansah. Zerstreut zuckte Harry die Achseln. "Ich nehme das, was du nimmst, Ron." "Dann also zweimal, ja?", hakte der Chinese eifrig nach. Ron musterte seinen besten Freund noch einmal skeptisch, nickte dann dem Angestellten zu und legte einige Pfundnoten auf den Tresen. Der kleine Mann dahinter zählte lächelnd das Wechselgeld aus. "Sie können ihle Bestellungen in zehn Minuten abholen!" Der Rothaarige nickte abermals, bevor er Harry ungeduldig davonschob und auf eine der Sitznischen zusteuerte. Sie befanden sich in einem chinesischen Schnellrestaurant, unweit von Harrys Apartment. Da Ron sich immer strikt weigerte jegliche Art von Fastfood-Kette zu betreten ("McDonalds? Nur über meine Leiche!"), waren sie irgendwann hier gelandet, als sie mal wieder gemeinsam essen gehen wollten. Seither hatte sich der kleine Laden zu einem ihrer bevorzugten Treffpunkte gemausert. "Ist es wegen dieser Malfoy-Sache?", fragte Ron noch während sie sich hinsetzten. "Nein - doch... ach, ich weiß nicht..." Verärgert über sich selbst schüttelte Harry den Kopf, fuhr sich dann mit einer Hand durch den rabenschwarzen Haarschopf. Er atmete mehrmals tief durch, um seine Gedanken zu sortieren. "Ich habe nachgedacht." "Über Malfoy?" "Über früher. Über die Zeit, als ich von den Dursleys abgehauen bin...", sagte er versonnen. "Weißt du, seitdem ist so viel passiert. Ich habe viel Mist bauen und hart kämpfen müssen, um da anzukommen wo ich jetzt bin. Ich weiß, dass viele Leute meinen Lebensstil nicht gerade erstrebenswert finden würden. Aber ich bin glücklich damit. Sirius und Remus sind wie eine Familie für mich, ich habe gute Freunde und einen Job, der mir Spaß macht. Wie viele Menschen können das schon von sich behaupten?" Ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht. "Ich habe endlich das Gefühl, meinen Platz im Leben gefunden zu haben. Natürlich kann ich nicht ewig strippen, doch im Moment ist es genau das, was ich tun möchte. Und jetzt..." "Und jetzt ist da Malfoy", beendete der Rotschopf seinen Gedanken. "Und er kann dir das alles mir nichts, dir nichts verderben." Harry nickte düster. "Seit dieser Kerl aufgetaucht ist, passiert eine Scheiße nach der anderen! Mein ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt! Erst will er das Milieu kaufen und jetzt muss ich auch noch nächsten Montag bei ihm antanzen!" "Am liebsten würde ich diesen Malfoy in die Mangel nehmen, dafür dass er dir so viel Ärger macht", verkündete Ron mitfühlend. Seine Finger knackten, als er die Hand demonstrativ zu einer Faust ballte. "Und Snape am besten gleich mit! Was fällt diesem Zuhälter eigentlich ein, dich zu diesem Auftrag zu zwingen?" "Er weiß, dass ich es ohne das Tanzen nicht aushalte. Aber eine Woche mit diesem unterkühlten Penner überlebe ich auch nicht", seufzte der Stripper mit elendem Blick. "Was soll ich denn jetzt machen, Ron?" Der Angesprochene wusste leider auch keinen Rat. Er fühlte sichtlich mit seinem Freund, doch so wie die Sache aussah, gab es nicht viel, das man da tun konnte. "Tja, ich fürchte, du musst da wohl durch, Kumpel", meinte er hilflos. "Wie heißt es doch so schön? 'Wenn man's nicht in Ordnung bringen kann, muss man's eben ertragen.' [1]" *** "Ah, Mister Potter, der Herr erwartet Sie schon." Malfoys Butler deutete eine widerwillige Verbeugung an. "Wollen Sie ableg-" "Nein." Ohne ein weiteres Wort schlüpfte Harry an dem verdutzten Mann vorbei ins Haus. Der Stripper war wirklich nicht in der Stimmung für Höflichkeitsfloskeln. Wenn es nach ihm ginge, dann würde er nicht nur seinen schwarzen Parka anbehalten, sondern gleich wieder eine Kehrtwende durch die Haustür machen. Doch da ihm das leider nicht vergönnt war, würde er zumindest dafür Sorgen, dass nicht nur er seinen Aufenthalt in diesem Haus nicht genießen konnte. Seine Einstellung spiegelte sich auch in seiner Kleidung wieder. Er hatte die sexy Stücke in seinem Kleiderschrank gelassen und bewusst nachlässige Klamotten ausgesucht: ausgelatschte Chucks, zerrissene Jeans, ein schwarzes T-Shirt auf dem ein Totenkopf und darunter die einladenden Worte "Fuck off" prangten. - Also ein repräsentatives Outfit für seine momentane Stimmung. Lustlos stapfte er über den weichen Orientläufer zu dem einzigen Zimmer, das er hier kannte. Wie vermutet erwartete Draco Malfoy ihn bereits im Empfangszimmer, saß entspannt in einem seiner Ledersessel, die Beine locker überschlagen. "Du bist zu spät." "Ich weiß", säuselte Harry in einem Ton, der nicht daran zweifeln ließ, dass das seine volle Absicht gewesen war. Draco lächelte belustigt. "Hab ich mir schon gedacht." Dann kam Cash angetrabt, schnüffelte an Harrys Hosenbein und zauberte ein kleines Lächeln auf dessen Lippen. Na ja, immerhin *ein* nettes Lebewesen würde ihm hier drinnen Gesellschaft leisten... "He, Schöner... Na, kennst du mich noch?" Schmunzelnd ging er in die Hocke und streichelte dem Husky über das weiche Fell. Cash schien die Streicheleinheiten sichtlich zu genießen, denn er wedelte mit dem Schwanz und stupste immer wieder gegen die Hand des Strippers. >Also so könnte ich die ganze Woche zubringen<, dachte der. >Scheiß auf Malfoy...!< Doch die Begrüßung nahm ein abruptes Ende, als Malfoys Stimme dazwischen ging. "Cash." Der Husky wandte den Kopf um, blieb aber dort wo er stand. "Cash", wiederholte Draco. Es klang nicht herrisch, doch es lag definitiv eine Eindringlichkeit darin, die auch Harry nicht entging. Grinsend beobachtete der Schwarzhaarige, wie Malfoys Hund ihn endlich verließ, um wieder an die Seite seines Herrchens zu tapsen. "Oha, Malfoy! Sieht so aus, als ob dir dein Hund untreu wird", meinte Harry gehässig. "Oder vielleicht erkennt er auch allmählich deinen wahren Charakter." "Der da wäre?" Zuckersüß lächelnd richtete er sich wieder auf. "Das darf ich nicht sagen. Sonst hätte ich ein Bußgeld wegen übler Nachrede am Hals, das ich dann bestimmt ein Jahr lang bei dir als Host abarbeiten dürfte!" "Hm... kann ich mir gut vorstellen", erwiderte Malfoy. "Aber eines solltest du wissen... Dass Cash mich hintergeht, ist ausgeschlossen. Wenn mir jemand treu ist, dann er." Er hatte amüsiert gewirkt, aber bei seinen letzten Worten trat ein hartes Funkeln in seine Augen und seine Stimme wurde um einige Grade kühler. Das überraschte Harry nun doch ein wenig, denn er war sich sicher, dass der Blonde das nicht beabsichtigt hatte. Es erschien beinahe so, als ob er das Band zwischen ihm und seinem Hund verteidigen wollte (Er kannte also doch Tierliebe?). Und dann dieser Satz... 'Wenn mir jemand treu ist, dann er.' - Das klang so, als ob die ganze Welt gegen ihn war. Innerlich zuckte Harry die Achseln. >Selbst wenn, dann hat er es sich mit ziemlicher Sicherheit selbst zuzuschreiben!< Ihm entfuhr ein leises "Pah", ansonsten ließ er es jedoch dabei bleiben. Mit verschränkten Armen lehnte er sich an den Türrahmen und lugte betont gelangweilt durch die schwarzen Fransen seines Ponys hinüber zu Malfoy. "Und?" "Und - was?" "Und was hast du jetzt vor? Soll ich für den Rest der Woche hier rumstehen und mit dir streiten? Das wird selbst mir irgendwann zu langweilig." "Dann ist es ja gut, dass ich in einer halben Stunde einen Termin beim 'Designs' [2] habe und du mich dahin begleiten wirst. Du wirst es vielleicht kaum glauben, aber neulich wurde mir einer meiner Anzüge ruiniert und jetzt brauche ich Ersatz." Harrys Augen funkelten belustigt. "Ach, tatsächlich? Ärgerliche Sache." "Ja, manche Leute wissen einfach nicht, wie man sich richtig benimmt." Dracos Augenbrauen vollführten das für ihn typische kurze Nach-oben-Schnellen, sein rechter Mundwinkel bog sich leicht nach oben. Harry konnte nicht anders als zu grinsen. *** Eine Viertel Stunde später befanden sie sich auf dem Weg zum Designs, einem der teuersten Läden Londons in Sachen Designermode. Ihr Wagen schlängelte sich durch den dichten Stadtverkehr, während Harry schweigsam neben Malfoy saß. Zum einen hatte er keine große Lust sich wieder mit dem Blonden anzulegen, zum anderen musste er noch immer verdauen, dass er gerade in einem silber-metallic lackierten Maibach saß (er hatte sich beinahe an seinem Kaugummi verschluckt, als der Wagen vorgefahren worden war). Er hatte ja gewusst, dass Malfoy reich war, aber *das* sprengte alle seine Erwartungen. [3] Er hatte auch Bekanntschaft mit Dracos Chauffeur Crabbe und dem Bodyguard Goyle machen dürfen, beides schrankgroße Kerle, die aussahen als hätten sie Blödheit mit Schaufeln gefressen. Harry fragte sich, ob Draco diesen Typen wirklich sein Leben anvertrauen würde, wenn es einmal darauf ankäme. >Immerhin geben sie einen guten Schutzwall ab<, dachte er schmunzelnd. "60 Rosslyn Hill, Sir", unterbrach Crabbes Stimme seine Gedanken. "Wir sind angekommen." Sie kamen vor besagtem Gebäude zum Stehen und als Harry zum Eingang blickte, konnte er sehen, dass bereits ein männlicher Angestellter davor auf sie wartete. Sie stiegen aus und wurden überschwänglich empfangen. "Mister Malfoy, was für eine *Freude* Sie wieder hier begrüßen zu dürfen! Es ist mir eine *außerordentliche* Ehre Ihnen heute zur Verfügung zu stehen!" Der schlanke Mann machte den Eindruck, als ob er seinen Lebtag nur darauf gewartet hatte den blonden Unternehmer bedienen zu können. Dabei setzte er so viel Gestik ein, dass einem schon vom Zusehen schwindelig wurde. "Und dann haben Sie auch noch eine nette... Begleitung dabei." Der Designs-Angestellte hatte sich während des Sprechens an Harry gewandt. Beim schnodderigen Anblick des Strippers knickte sein Wortklang bemerkenswert ein. Es war wie ein akustisches Naserümpfen. Harry fuhr sich durch seinen Wischmopp an Haaren und bleckte die Zähne zu einem freudlosen Grinsen als Begrüßung. Na, das konnte ja heiter werden... Sie folgten dem Angestellten - "Mister P. Jacobs", wie Harry auf einem kleinen Schildchen an der Brusttasche lesen konnte - in die Boutique. Nachdem sie den Verkaufsraum betreten hatten, drehte 'Mister P. Jacobs' das Schild an der Eingangstür auf "Geschlossen". "Jedes Mal, wenn ich vorbeikomme, wird der Laden extra geschlossen. Damit ich ungestört einkaufen kann", erklärte Draco auf Harrys fragenden Blick hin und brachte den Stripper dazu mit den Augen zu rollen. >Primadonna!< Der Schwarzhaarige fühlte sich bereits jetzt mehr als fehl am Platz, inmitten von Reihen aus Armani-Anzügen, Stapeln aus Gucci-Jeans und Arsenalen an Calvin Klein-Unterwäsche. Das Zeug, das hier verkauft wurde, war noch nicht einmal sein Geschmack. Argwöhnisch sah er sich um, schritt gemächlich an den ausgestellten Kleidungsstücken vorbei, versuchte dabei trotzdem einen möglichst selbstbewussten und gelangweilten Eindruck zu vermitteln. Wobei er sich mit der Langeweile nicht großartig anstrengen musste, denn dafür sorgten Malfoy und Jacobs schon. Der Verkäufer legte sich mächtig ins Zeug, um Draco mehrere unterschiedliche Anzüge und die dazu passenden Krawatten anzuschwatzen. Es dauerte nicht lange, da verschwand der blonde Konzernerbe mit einem halben Dutzend Anzüge in einer Umkleidekabine. Währenddessen wurde Harry gekonnt ignoriert. Er konnte nichts anderes tun, als zu warten, sich zu langweilen und sich wiederholt dafür zu verfluchen sich überhaupt in diese Situation gebracht zu haben. Nach einer Weile ließ er sich auf einen herrenlosen Stuhl in der Ecke fallen und sah nun missmutig zu, wie Draco mit einem Anzug nach dem anderen aus seiner Kabine auftauchte. Jacobs wurde nicht müde, seinen Kunden mit Komplimenten zu überhäufen, die übersetzt nichts anderes bedeuteten als: "Eigentlich ist es mir egal, wie es aussieht - Hauptsache, du kaufst es!" Harry, der auch einmal in einem Klamottenladen gejobbt hatte, war mit solchen Methoden bekannt. Was ihn aber schwer überraschte, war die Tatsache, dass dieser Mann einen verschwindend geringen Modegeschmack hatte. Immer wieder empfahl er unmögliche Farbkombinationen und schreckliche Muster, so dass Harry sich fragte, wie der Kerl seinen Job überhaupt bekommen hatte. Auch Draco schien bis jetzt nicht wirklich begeistert zu sein. "Das steht Ihnen *ausgezeichnet*, Mister Malfoy!" "Das sieht absolut scheiße aus!" Im Raum wurde es augenblicklich still. Jacobs' Hände waren beim Reden mitten in der Luft erstarrt, ebenso wie der Rest seines Körpers. Erst nach einigen Sekunden wandte er den Kopf und stierte Harry an in einer Mischung aus Schockiertheit ('Was für eine Sprache! Unmöglich!') und Widerwillen ('Mein Urteil willst du anzweifeln? *Mein* Urteil?!'). Seine Augen verschossen Blicke der Marke "spitzer Dolch". Harry blieb davon jedoch unbeeindruckt. Seelenruhig und noch immer grummelig dreinblickend saß er auf seinem Stuhl. Der Kommentar war ihm herausgerutscht, weil er es einfach nicht mehr aushalten konnte. Eigentlich sollte er sich ja freuen, wenn Malfoy schreckliche Kleidung angedreht bekam, doch die Langeweile nagte an ihm und das, was Jacobs da fabrizierte war schlichtweg eine Beleidigung für das Auge. Draco schien der ganze Zwischenfall äußerst zu amüsieren. Unbeeindruckt hob er eine Augenbraue. "Was sieht denn deiner Meinung nach *nicht* scheiße aus?" "Versuch mal ein helleres Jackett und dafür ein dunkleres Hemd... Das zum Beispiel. Die grün-silbern gestreifte Krawatte hier wäre nicht schlecht dazu..." Harry war aufgestanden, streifte durch den Verkaufsraum und pflückte gezielt Kleidungsstücke aus den einzelnen Stapeln. Dann kam er zurück, drückte Draco das Ausgesuchte mit einem knappen "Anprobieren!" in die Arme. Dracos Augenbrauen wanderten noch ein Stückchen weiter nach oben, doch er sagte nichts. Sturmgraue Augen wanderten von einem relativ gleichgültig dreinsehenden Harry zu einem sprachlosen Jacobs. Dieser schnappte empört nach Luft, als sein Kunde tatsächlich kehrt machte und zu den Umkleidekabinen ging - mit dem höhnischsten Grinsen, das man sich nur vorstellen konnte. Auch Harry konnte sich ein leises Kichern nicht verkneifen und erntete dafür einen bitterbösen Blick von dem bloßgestellten Verkäufer. "Spielen Sie sich nicht so auf", zischte er kaum hörbar. "Glauben Sie etwa, dass Sie etwas von Mode verstehen?" "Mehr als Sie auf jeden Fall...", säuselte der Stripper zurück. "Das werden wir ja gleich sehen! Bei dem Sondermüll, den Sie da tragen... wie gut kann es da schon aussehen?" Harry schenkte ihm lediglich ein selbstgefälliges Lächeln. Er war sich relativ sicher, eine perfekte Kombination für Draco ausgesucht zu haben. Er hatte einen Instinkt für solche Dinge. Nicht umsonst hieß es ja, dass Schwule den besseren Modegeschmack hatten. Und tatsächlich... "Sieht gut aus." Schmunzelnd begutachtete er Dracos Erscheinung. Der Konzernerbe trug nach seiner Empfehlung ein schwarzes Hemd, eine grüne Krawatte mit silbernen Streifen und einen dunkelgrauen Anzug, der perfekt die Farbe seiner Augen unterstrich [4]. Draco strich sich gerade die Ärmel glatt, nickte zustimmend. "Ja, gefällt mir." Seine Augen fingen Harrys Blick ein und für einen kurzen Moment hatte der Schwarzhaarige das Gefühl, dass sie sich zum allerersten Mal in etwas einig waren. Nicht nur hinsichtlich der Kleidungswahl, sondern auch in dem Wissen, den geschmacksverirrten Angestellten eines besseren belehrt zu haben. Es war eine seltsame Erkenntnis, da sie sich praktisch seit ihrer ersten Begegnung nur gestritten hatten. Doch dann brach Harry ihren Blickkontakt, sah bewusst zur Seite und schob sich die Hände in die Hosentaschen. Damit Eines klar war: Er hatte das nicht für Malfoy getan, sondern für sich selbst und seine Langeweile! Es wurde Zeit, dass sie hier herauskamen! "Bist du jetzt endlich fertig?", brummelte er betont gleichmütig. "Ich denke, ich nehme diese Kombination", meinte Draco, jedoch nicht zu Harry sondern an Jacobs gewandt. Der Verkäufer blickte drein, als hätte man ihn getreten. "Sind... Sind Sie sicher? Ich könnte Ihnen noch einige andere Modelle empfeh-" "Behalten Sie Ihre kompetenzlosen Empfehlungen für sich", unterbrach ihn Draco kühl und seine Stimme duldete keine Widerrede. "Ich nehme das hier und ich wünsche, dass Sie es für mich zur Seite legen. Für meine weitere Einkäufe heute benötige ich Ihre Assistenz nicht mehr. Haben wir uns verstanden?" "S-Sicher." Mister Jacobs zog kaum merklich den Kopf zwischen die Schultern, deutete ein leichtes Nicken an und entfernte sich - nicht ohne Harry einen letzten hasserfüllte Blick zuzuwerfen. Erst nachdem er in einem Hinterraum verschwunden war, ließ Draco ein abfälliges Schnauben vernehmen. "Ich werde dafür sorgen, dass er gefeuert wird." "Was?" Erschrocken fuhr Harrys Blick wieder zu dem blonden Konzernerben. "Das kannst du doch nicht machen!" Draco grinste. "Natürlich kann ich. Ich konnte den Schleimbeutel noch nie ausstehen. Außerdem: Bei seinen mangelhaften Qualitäten wird er früher oder später ohnehin rausgeworfen." "Trotzdem!" Wieder einmal spürte Harry unkontrollierten Ärger in sich hochkochen. Wenn es jemals so etwas wie eine Übereinstimmung zwischen ihm und Malfoy gegeben hatte, dann war sie spätestens jetzt verschwunden. So unsympathisch ihm dieser Jacobs auch gewesen war, er wollte trotzdem nicht dafür verantwortlich sein, dass er womöglich seinen Job verlor... Schließlich wusste Harry aus eigener Erfahrung, was das für einen bedeuten konnte. "Macht es dir eigentlich Spaß, das Leben anderer Leute zu ruinieren?", blaffte er Draco gereizt an. Das herablassende, sadistische Lächeln, das er als Antwort bekam, war beinahe mehr, als er ertragen konnte. Deswegen keifte er einfach weiter, um sich von dem Austeilen einer weiteren Ohrfeige abzuhalten. "Und was heißt hier überhaupt 'weitere Einkäufe'?! Ich dachte, du wolltest nur einen Anzug kaufen!" "Ja, einen Anzug - unter anderem. Niemand hat behauptet, dass ich danach fertig sein würde." Lässig stütze Draco seinen Arm auf einen Stützbalken neben Harry, lehnte sich daran und legte den Kopf leicht schräg. Seine sturmgrauen Augen funkelten belustigt, als er auf seinen verärgerten Begleiter hinabblickte. "Na, wie sieht's aus?", wollte er wissen. "Du hast doch so einen guten Geschmack - Irgendwelche besonderen Tipps für Unterwäsche?" "Wie wär's mit einem Keuschheitsgürtel?", erwiderte Harry säuerlich. Einige Augenblicke lang starrte er einfach nur zu dem grinsenden Malfoy hoch, ohne eine Antwort zu bekommen. Letzten Endes wurde es ihm zu bunt und er schlängelte sich an dem blonden Konzernerben vorbei, direkt in Richtung Ausgang. "Wo willst du hin?" "Ich halt's hier nicht länger aus! Ich geh mir einen Kaffee holen - oder verstößt das etwa gegen unsere Abmachung?" "Nein, ich schätze nicht. Ich kann dich ja schlecht den ganzen Tag an einem Halsband und mit Leine an meiner Seite behalten." "Hättest du wohl gerne!" "...Vielleicht!" *** Gierig sog Harry die Luft ein, nachdem er erst einmal den Designerladen hinter sich gelassen hatte. Die Londoner Stadtluft war zwar nicht die beste und frischeste, doch nach den letzen Stunden fühlte er sich als hätte er gerade einen Luftkurort betreten. Einkaufen war ja an sich schon stressig genug, aber mit arschkriecherischen Verkäufern und größenwahnsinnigen Möchtegern-Konzernchefs war es der reinste Albtraum. Kopfschüttelnd bog der Stripper in eine Seitenstraße ein. Er brauchte jetzt dringend einen großen Moccachino mit extra viel Schaum und wenn er sich nicht täuschte, dann hatte er auf der Hinfahrt ganz in der Nähe eine Starbucks-Filiale gesehen. *** Was er jedoch nicht sah, waren die beiden Gestalten, die ihn bis eben von der gegenüberliegenden Straßenseite beobachtet hatten und nun mit dem Schatten einer kleinen Gasse verschmolzen. *** "...er is' gerade in einen Starbucks reingegangen, deswegen sind wa ihm nich' weiter hinterher." "Aber ihr seid sicher, dass es Harry war?" "Ganz sicher, Boss. Harry Potter, in voller Größe. Nich' wahr?" "Yupp. In voller Größe, Boss." "Hm... Wer hätte das gedacht? Die Welt ist wirklich klein." "Wir war'n ja selbst total überrascht... Ich mein', ich hätt' nich' gedacht ihn nach 'der Sache' so bald wieder zu sehen..." "Ja, 'die Sache' war ja ein totales Desaster, deswegen-" "Klappe! Hab ich nicht gesagt, dass ich nicht ständig daran erinnert werden will?" "Uh... sorry, Boss." "..." "Aber sag mal Boss... was glaubste, hat er hier in London verlor'n?" "Tja, das werden wir schon noch herausfinden... Auf jeden Fall trifft es sich ganz gut, dass er hier ist - Schließlich hab ich auch noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen..." TBC... Na? Naa? Naaaa? Hab ich euch neugierig gemacht? Mysteriöse neue Charaktere... Wer das wohl sein könnte? Ich hoffe, ich habe euch nicht zu sehr mit der Klamottenkauf-Szene gelangweilt. Sie hat mir Spaß gemacht, auch wenn ich jetzt das Gefühl habe, dabei irgendwie zu sehr den Faden verloren zu haben... ^^° Na ja. Schenkt mir ein paar nette Ostereier in Form von Kommentaren und konstruktiver Kritik! LG, Aya^^ [1] "If you can't fix it, you gotta stand it." - Brokeback Mountain ^^ [2] Das "Designs" stand in meinem uralten Londonreiseführer als Laden für Valentino, Armani und anderes Designerzeugs. Mehr weiß ich im Großen und Ganzen auch nicht darüber, d.h. wie immer entspringt der Rest meiner Fantasie. ^^ [3] Ich frage mich gerade, ob man mit einem Maibach überhaupt durch normalen Stadtverkehr fahren würde... ^^° Bitte berichtigt mich, wenn das zu überzogen sein sollte! [4] Kurze Randbemerkung: Draco im Anzug!!!!!!!!! *kyaaaaa* *sabber* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)