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Die Legende des Weißen Drachen mit Eiskaltem Blick

von

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Chapter 6: Alles Umsonst?

Yami tobte vor Wut. "Hat dieses Mädchen denn ihre Denkkraft bei einem der Duelle eingebüßt? Wie kann sie sich mit einem Priester einlassen?!" Seine Augen funkelten wild. "Das wird Ritsuka teuer bezahlen!" Er machte sich - trotz der späten Stunde - auf den Weg zum Gemach von Cait; sie saß noch wach am Fenster. "Hey, Drude!" "Was wünscht Ihr zu so später Stunde noch, oh Pharao?" "Ich verlange, dass du mir ein Mittel mischt, das einen Krieger schwächer macht. Sofort!" Er sagte es mit einer Stimme, die keinen Widerspruch duldete. Cait erhob sich und ging zu ihrem Schrank, um die Pulver und Mixturen zusammen zu suchen. Yami stand hinter ihr, während sie seltsame Dinge murmelte. "Wie lange dauert das?" "Nur die Ruhe, mein Pharao. Sonst geht es schief." Sie mischte, stampfte und füllte es in eine kleine Flasche. "Bevor der Krieger in die Schlacht geht, muss er es zu sich nehmen." Yami nahm die kleine Phiole, versteckte sie unter seinem Gewand und sagte: "Vergiss alles, was ich hier gesagt und du gemischt hast, wenn dir dein Leben lieb ist." Gerade, als er gehen wollte, bekam die Drude wieder dieses starren Blick. "Wartet," sagte sie. Yami drehte sich herum. "Was?" Sie setzte sich, er kam näher. "Was?" fragte er noch mal, diesmal schon etwas ärgerlicher.
 

"Den Fehler, den Ihr begeht, wird keiner machen können zunichte

denn, sieht man es im rechten Lichte,

Ihr handelt falsch und haltet heuchlerisches Gericht

ihre Liebe zu euch erzwingt Ihr damit nicht.

Merkt euch, was ich hier sage,

Ihr werdet die Konsequenzen tragen!"
 

Cait sah Yami wieder an. Der schnaubte nur ein "Pah! Unsinniges Gerede" und ging davon. Cait jedoch stand wieder auf, ging zu ihrem Zauberschrank und begann, erneut eine Mixtur anzurühren. Wenn der Pharao es nicht verhindern wollte, vielleicht konnte sie es ja...?

Yami kam zu mir ins Zimmer; ich lag auf meinem Lager und schlief auf dem Bauch. Yami strich über meinen Rücken. Sein vorheriger Hass gegen mich schmolz. "Ritsuka," flüsterte er. "Schönheit, aufwachen." Verschlafen öffnete ich die Augen, während Yami mich küsste. "Hm, was?" "Schscht, meine Süße." Er streichelte mich weiter am ganzen Körper und sah mich liebevoll an. Ich legte mich auf den Rücken; Yami nutzte das und zog mir das Gewand von den Schultern, um mich zu liebkosen. Er zog es fast ganz über meine Brust und hauchte Küsse darauf. Als er sich auf meinen Unterleib setzte, spürte ich ein Stechen im Herzen. Nein, es sollte Seth sein, der mich so berührte, nicht mein Cousin. Und doch war das Gefühl zu schön auf der Haut.

Federleicht strichen seine Finger über meinen nun entkleideten Oberkörper. Er wollte mehr erkunden, mehr von meinem Körper, doch ich hinderte ihn daran. "Nein, Yami. Nicht." Doch das interessierte ihn nicht. Er wollte, dass ich ihm durch seine Zärtlichkeit gefügig wurde. Er wollte meine Liebe erzwingen, hatte die Worte von Cait vergessen. Es war ihm wahrheitsgetreu sogar egal, was die Drude gesagt hatte; er hielt sie für eine Lügnerin. Er strebte voluminösere Macht an, Unbesiegbarkeit. Doch dazu müsste er auch mich bezwingen.

Ich schrie innerlich. Seth sollte hier sein, mich berühren, mich küssen. Nur er sollte in meinen Leib eindringen dürfen! Ich versuchte, mich zu wehren, doch Yami war es egal. Draußen war ein Tumult zu hören. "Pharao! Pharao!" riefen die Wachen. "Was?" "Es wird Eure Anwesenheit wird verlangt." Er trat auf meinen Balkon. "Im Lager der Krieger, die Morgen gegen Eure Cousine antreten, gibt es einen Konflikt." "Ich komme." Yami blieb für den Rest der Nacht fern.

Ich erwachte am nächsten Morgen, weil eine Zofe mich weckte. Mürrisch stand ich auf und streifte durch die Hallen; die Sklaven bauten schon alles für das Fest auf. Ich ging weiter, um Seth zu suchen. In seiner Unterkunft war er nicht. Im Garten traf ich ihn an; er lehnte an einem Baum, mit dem Rücken zu mir. Ich wollte ihn überraschen, doch was war das? Eine andere Stimme lachte. "Sie ist so naiv, ein dummes Ding." Eine weibliche Stimme. "Sie glaubt wirklich, dass ich sie liebe oder gar heirate," meinte Seth. Das war wie ein Schlag ins Gesicht. Wie paralysiert blieb ich stehen. Ich wusste nicht, ob ich ihn töten oder weglaufen sollte. Mein Verstand war wie ausgeschaltet. Ich stolperte einen Schritt zurück; Tränen liefen über mein Gesicht, doch ich merkte es nicht. Ich drehte mich auf dem Absatz um und begann zu rennen; nur weg, weg von hier, fort von diesem Ort. Seth drehte sich um, als er Schritte auf dem Kies hörte. "Wer...?" fragte er und ging hinterher. An der Stelle, wo ich gestanden hatte, lag mein Schlangendolch. Ich hatte ihn verloren. "Ritsuka," murmelte Seth. "Verdammt, das solltest du nicht hören... es war nicht gegen dich, Süße... Verzeih mir." Das Mädchen trat zu ihm. "Was ist los, Seth?" "Ritsuka... sie hat alles gehört und glaubt nun, es sei gegen sie gewesen." Er sprang auf. "Wohin?" "Hinter ihr her! Ihr sagen, dass alles ein Missverständnis war!"

Ich rannte, blind vor Tränen. Er hatte mit mir gespielt, wollte mich nur ausnutzen. Und ich hätte fast dafür gelitten! Ich rannte, als sei der Höllenfürst hinter meiner Seele her. Wohin, wusste ich nicht. Ohne es zu recht merken, stürmte ich in den Stall, holte meinen Hengst, zäumte ihn auf, schwang mich auf Slifers Rücken und jagte hinaus. Seth war mir gefolgt, doch ich sah ihn nicht und ließ Slifer galoppieren. Yami beobachtete es und wunderte sich, warum ich denn so vollkommen überstürzt den Hof verlassen hatte. "Sie wird wiederkehren," dachte er. "Schließlich wird sie ihre Ehre bewahren und nicht als Feigling dastehen wollen." Damit war für ihn das Thema erledigt. Nur nicht für Seth. Er machte sich Vorwürfe, ging in den Stall, holte sein Tier und ritt mir nach. Durch den Wüstensand konnte er mir gut folgen, doch als der erste Sandsturm aufkam, musste er sich erst mal zurückziehen. Als er dann wieder die Verfolgung aufnahm, war meine Spur verwischt. "Hoffentlich ist nichts passiert," dachte er und suchte weiter, in der Hoffnung, mich doch noch zu finden. Doch die Wüste war groß, und so musste er niedergeschlagen aufgeben und zurück zum Palast reiten.

Ich jagte Slifer durch die Wüste, wollte meinem Kummer entfliehen. Ich legte mich dicht an den Hals des Tieres. "Schneller," flüsterte ich ihm zu, "trage mich fort, mein Süßer." Wir ließen alles hinter uns. Ich hatte Seth vertraut. Ihn begehrt, ihn verlangt, in meinen Träumen. Er hatte alles zunichte gemacht. Ich wollte das nicht, wollte ihn nicht wiedersehen. "Lauf, Slifer," schrie ich, "Lauf so schnell du kannst!" Er steigerte sein Tempo, bis zum äußersten. Er wieherte, als wolle er es mir bestätigen. "Ich komme nicht zurück," dachte ich. "Nein, dass kann ich nicht." Ich hatte das Gefühl, etwas in mir sei abgestorben; mein Herz, meine Gefühle. Ich dachte an den zärtlichen, liebenden Kuss, den er mir gestern gegeben hatte. Mir tat es weh, daran zu denken. "Nie wieder," dachte ich. "Nie wieder werde ich ihm vertrauen." Ich richtete mich im Sattel auf; der Wind peitschte den Sand auf und schlug ihn mir ins Gesicht. Meine Liebe veränderte sich; Rachsucht machte sich in mir breit. Ich hatte wieder das Gefühl, unüberwindlich zu sein. "Ruhig, mein Junge," sagte ich und ließ den Hengst ausgaloppieren. Er zitterte vor Anstrengung. "Was meinst du. Sollen wir es allen zeigen, wer wir sind, wie stark wir sind?" Er wandte den Kopf, sah mich an. Slifer war schweißnass. "Was sagst du?" Er wieherte wieder. "Dann komm! Zeigen wir es ihm!" Scharf riss ich die Zügel herum und ritt zurück. "Das wirst du bereuen, Priester. Jedes Gefühl von mir sollst du lügnerischer Bastard büßen, jedes Einzelne!" Durch meinen Körper ging ein Gefühl der Prestige, der Macht. "Das sühnst du, du dreckiger Hundesohn!" schrie ich dem Wind entgegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Jua-Chan
2005-04-13T06:30:42+00:00 13.04.2005 08:30
hey. da bin ich wieder. ritsuka ist ziehmlich grausam. das gefällt mir. sie passt wirklich zu seth. ich erwarte sehr gespannt den kampf mit ihm. jua-chan


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