Trust Me von abgemeldet (HxD) ================================================================================ Kapitel 2: Funkstille --------------------- Hoi Loits! Nach langem Warten und viel Lernerei: Das zweite (eigentlich ja dritte) Pitelchen!!! Ich DANKE euch sooooo doll, dass ihr der Geschichte folgt und hoffe, dass, trotz der langen Pause, noch was da ist und ihr nicht alles neu lesen müsst, so wie die armen Leser von "Gottes letzter Engel" *hoil* *versteck* Ich mach sowas doch nicht mit ABSIIIICHT... *FLENN* *schnief* WIe dem auch sei. Ich widme dieses Pitel Mangacat, weil sie schon so süß gefragt hat. *g* Und ich flausch euch alle einmal richtig fett an: *ANFLAUSCH* Gretz, da Amy Funkstille Harry hasste Zaubertränke. Doch seit er sich dazu entschlossen hatte, Auror zu werden, war er leider dazu gezwungen die Strapaze des morgendlichen DOPPELSTÜNDIGEN Zaubertankunterrichts bei der alten Fledermaus über sich ergehen zu lassen. Er fühlte sich wie der letzte Märtyrer und war mit Eifer dabei, Snapes Laune zu verschlechtern, indem er wirklich mal machte, was ihm gesagt wurde - mit Erfolg. Und Hermines Nachhilfe natürlich. Er seufzte. Er fühlte sich miserabel. Wie ein Verräter. Und das nicht nur aus dem nicht unerheblichen Grund, dass er die letzte Nacht ein kleines Intermezzo, dass die Erfüllung fast aller seiner geheimsten Wünsche bedeutete, mit seinem Erzfeind gehabt hatte, sondern auch, weil er das erste Mal in seinem ganzen Leben früher als Draco und Hermine in diesem furchtbaren Kellerraum saß. Und gebannt auf die Tür starrte. Er war totmüde, denn nach besagten Geschehnissen hatte er sich nicht mehr in der Lage befunden, auch nur noch eine Minute Schlaf zu finden. Das wenige bisschen Schlafenszeit war angefüllt gewesen mit sturmgrauen Augen, weichen Lippen, hellblonden Haaren und Händen, die - er wurde knallrot bei dem Gedanken daran, WAS diese Hände mit ihm angestellt hatten. Er seufzte und starrte weiter auf die Tür, bis ein ihm wohlbekannter Rotschopf schließlich auftauchte und sich neben ihm auf den Stuhl fallen ließ. "Wo warst du beim Frühstück?" wollte dieser wissen und packte seine Sachen aus. "Hab versucht, zu pennen." knurrte Harry und schaute seinen Freund mitleiderregend an. Ron schaute auf und musterte ihn fragend: "Hat man dazu nicht eigentlich die Nächte?!" Harry seufzte wieder tief und meinte mit einem sarkastischen Unterton in der Stimme: "Ja. Eigentlich. Aber wenn ich dir erzähle, warum ich meine Nacht nicht hatte, lässt du mich einliefern oder reißt mir gleich hier den Kopf ab." Ron hob beide Augenbrauen und erwiderte nur knapp: "Oh." Dann verfinsterte sich sein Blick: "Du hast mir nicht Hermine ausgespannt?" Harry schüttelte entsetzt den Kopf: "Ich bitte dich! Ron! Wie kommst du da drauf?!" "Naja, ich bezweifle, dass ich dir für irgendetwas anderes den Kopf abreißen würde.." Doch Harry winkte nur ab. "Oh, ich glaube schon." In diesem Moment kam der Grund für Harrys ungünstige Verfassung in den Kerkerraum, den lachenden Blaise Zabini neben sich, der gerade theatralisch herumgestikulierte. Harry Magen überschlug sich und sein Herz hielt es für nötig die doppelte Geschwindigkeit anzuschlagen, während ihm unerträglich heiß wurde. Er war wie hypnotisiert und folgte dem Blonden mit seinem Blick, jedoch nur aus dem Augenwinkel. Im Gegensatz zu ihm schien der Slytherin besonders ausgeschlafen und locker. Seine Haare hatte er locker im Nacken zusammengebunden, das Hemd unter dem dunkelgrünen Pullunder war nicht bis obenhin zugeknöpft und die Kravatte, die alle gezwungen waren, zu tragen, hing fast unter dem ersten Knopf. Sein Umhang wehte offen hinter ihm her. Er sah ein wenig chaotisch aus im Vergleich zu sonst, doch er traf genau Harrys Geschmack - und das Bild, das er sonst immer in seinen Träumen hatte. Zumindest fast - ein bisschen weniger Umhang, Kravatte und Pullunder, dann wäre es perfekt gewesen. Er lachte, als Blaise anscheinend zu seiner Pointe kam und traf genau in diesem Moment Harrys Blick. Das breite Grinsen verschwand augenblicklich und wurde durch ein sanftes Lächeln ersetzt, dann war der Blonde aus seinem Sichtfeld nach hinten verschwunden. Harry schoss das Blut ins Gesicht und er hatte das Gefühl, sein Herz wäre ein paar Schläge aus dem Takt gekommen. Das war gerade nicht passiert. Rons ungläubigem Gesichtsausdruck nach aber anscheinend doch. Er grinste schief, hilflos und ein wenig entschuldigend. Der Rothaarige klappte den Mund auf, dann wieder zu, wieder auf, wieder zu und plötzlich brach es aus ihm heraus: "Was.war.das??" Harry zog den Kopf ein. "Nichts weiter." piepste er und war auf einmal furchtbar interessiert an seinen Zaubertrankaufzeichnungen. Ron lehnte sich zu Harry hinüber und flüsterte ungläubig: "Habe ich Halluzinationen oder hat das Frettchen dich gerade wirklich angeflirtet?!?!" Harry schloss die Augen, schaute seinen Freund dann fest an und meinte: "Nein, Halluzinationen hattest du keine. Sonst hätte ich auch welche gehabt." Ron ließ sich in den Stuhl zurücksinken und schüttelte fassungslos den Kopf: "Das glaub ich nicht. Und du... - das... - ich... - äwäh." Er verstummte. Harry schaute ihn forschend an. "Können wir später nochmal darüber reden?" fragte der Schwarzhaarige vorsichtig. Ron starrte ihn paralysiert vor sich hin und dann seinem besten Freund ins Gesicht: "Und das nach sieben Jahren, die er dich ständig schickaniert und gedemütigt hat. Und uns nebenbei gesagt, auch." Harry senkte wieder den Blick und starrte auf seine Unterlagen. "Ich weiß." flüsterte er heiser und verstummte, als er den wehenden Umhang von Snape vor seiner Nase sah - und Hermine, die leise und unauffällig ihren Platz neben Ron einnahm. Die Stunde verging quälend langsam. Harry wagte es nicht, sich umzudrehen und Ron schien keinen Wert darauf zu legen, weiteres sofort zu erfahren, denn er tat, als wäre nichts gewesen, obwohl sein Blick undurchsichtig und nachdenklich war. Als die Klingel sie aus ihrem Dämmerzustand herausriss wurde Harry übel. Er wollte ja alles erklären. Aber jetzt? Und Rons Reaktion nach war dieser auch kein bisschen zu überzeugen. Der Rothaarige stand auf und sammelte seine Unterlagen zusammen, dann legte er seinem Freund eine Hand auf die Schulter und meinte: "Komm. Ich will jetzt wissen, was da ist. Und Herm auch." Hermine schaute ihn fragend an, dann zu Harry der blass auf seinem Stuhl saß und fragte: "Was denn?" Ron meinte, während er seufzte: "Warum Malfoy höchstpersönlich unsern lieben Voldi-Killer anschmachtet." Harry versankt in seinem Stuhl. "Warum ich was tue?" hörten sie auf einmal die sehr angefressene Stimme ihres Lieblings-Slytherins hinter sich, im ernsten und ironisch. Harry sank noch weiter in seinen Stuhl. "Oh, bitte Malfoy." stöhnte Ron und drehte sich zu dem gleich großen um. "Ich hab deinen Blick gesehen, Harry hat deinen Blick gesehen..." "Ich hab seinen Blick nicht gesehen." meinte Blaise hinter ihm und musterte Ron mit erhobener Augenbraue, während sich auf dessen Gesicht ein Mörderblick aufbaute. Dann schaute er das Gesprächsobjekt an. Draco schaute unberührt zurück. Das brachte Harry zumindest in die Verfassung, sich wieder normal hinsetzen zu können, auch wenn sein Herz immer noch den Nussknacker zu tanzen schien. Der blonde Eisprinz legte seine Pergamente auf den Tisch, stützte sich darauf und lehnte sich weit vor, so dass er zwar etwas kleiner wurde, als der Rotschopf, aber wenigstens leise mit ihm sprechen konnte. "Können wir uns nicht darauf einigen, dass Harry keine Schuld daran hat, dass ich euch gerne schikaniere und das ganze irgendwo besprechen, wo uns nicht beide Häuser belauschen?" Ron schüttelte energisch den Kopf. "Nie und nimmer. Wer weiß, was das wieder für ein Hinterhalt wird..." knurrte Ron und lehnte sich auch leicht vor: "Dir würde ich nie vertrauen." Draco zog eine Schnute, was Harry, trotz der angespannten Situation, grinsen ließ und auch bei Hermine einen überraschten Blick auslöste. Während Ron mit Draco einen Staredown startete, beugte sie sich zu Harry und meinte: "Erklärst du es mir, wenn wir hier raus sind?!" Harry nickte leicht. Der Ton ihrer Stimme war wenigstens versöhnlich, wenn auch ein wenig vorwurfsvoll gewesen. Nun seufzte der blonde Slytherin tief und meinte: "Gut, Weasley. Ich zerstreue einfach mal deine Bedenken: Nein, ich habe nichts mit deinem Freund und nein, ich werde euch nicht aufhören zu schikanieren, nur weil wir einen Waffenstillstand haben." Harry schaute überrascht auf. Ron runzelte zweifelnd die Stirn: "Hätte auch nichts anderes von dir erwartet, Frettchen." Draco grinste nur und klopfte dem Rothaarigen auf die Schulter, dann seufzte er, packte seine Sachen und verließ lässig und einnehmend den Klassenraum. Ron war zu einer Salzsäule erstarrt. Hermine stand der Mund offen. Harry lächelte leicht in sich hinein. Dann stand er ebenfalls auf und packte seine Pergamente zusammen. "Hör mal, Ron. Ich hatte die ganze Streiterei satt und wir haben ein sehr klärendes Gespräch gehabt und das ist alles. Ich glaube außerdem, dass er den Stillstand auf euch ausweitet. Ich kann ja mal ein Wörtchen mit ihm reden." Rons erstarrter, ungläubiger Blick wanderte von dem Punkt im Nichts, den er eben noch fixiert hatte, zu seinem Freund. "Bitte?" piepste er und Hermine hinter ihm lachte leise. "Komm Harry, ich muss mit dir reden.." meinte sie und machte eine Kopfbewegung in Richtung der Tür. Harry nickte und folgte ihr, Ron blieb erstmal im Klassenraum und ließ sich wieder auf einen der Stühle fallen. Das war zuviel für seine Nerven. Das braunhaarige Mädchen zog ihn an der Hand durch einen Gang und horchte an einer weiteren Klassenraumtür, bis sie sie öffnete und ihn hineinzog. Der Raum war leer. "Hör mal, Harry. Ron kannst du vielleicht hinters Licht führen, aber.." "Dich nicht." seufzte Angesprochener und setzte hinzu: "Ich weiß." Sie nickte und schaute ihn herausfordernd an: "Also, was ist zwischen euch passiert?" Harry holte tief Luft und meinte: "Herm, ich bitte dich, zwing mich nicht dazu, dir etwas zu erzählen, weshalb du mich hassen wirst." Sie schüttelte empört den Kopf: "Harry. Ich werde dich nie, nie, niemals hassen für irgendetwas, das mit irgendeiner albernen Fehde zu tun hatte." Er schaute sie zweifelnd an: "Hermine, Draco hat dich Schlammblut genannt. Und das oft genug. Das ist das allerschlimmste, was er sagen konnte." Sie nickte und in ihrem Blick konnte er einen Moment Zorn aufwallen sehen, doch dann verflog er so schnell, wie er gekommen war. Sie seufzte leicht und erwiderte: "Aber das ist lange her." Harry meinte: "Lange her? Habe ich was verpasst? Das hat er doch grade.. äh- " er konnte sich tatsächlich nicht erinnern, wann der Blonde das letzte mal genau dieses Wort benutzt hatte. "Eben. Er hat zwar gesagt, ich würde immernoch aussehen, wie eine mausbraune Vorpubertierende, ich wäre flach wie ein Brett, ich hätte nichts anderes zu tun, als in meinen Büchern zu wühlen, ich würde mich am Unterricht aufgeilen und -" sie holte, sichtlich gereizt Luft "ich würde im Bett bestimmt auch immer Vorträge halten, wie es richtig geht, aber dass-" sie presste die Lippen zusammen, so dass sie zu schmalen Strichen wurden und mittlerweile schien sie vor Wut zu kochen, doch ihre Stimme war erstaunlich ruhig "er Schlammblut zu mir gesagt hat, ist mindestens schon zwei Jahre her. Oder länger." Harry musterte sie fragend. "Ist alles okay?" fragte er dann vorsichtig und handelte sich damit einen strafenden Blick von seiner besten Freundin ein. "Ich habe nur gerade herausgefunden, dass er mich eigentlich mehr wegen dem, was ich bin, beleidigt und nicht mehr wegen dem, was sein Vater ihm eingetrichtert hat, aber - lassen wir das." Harry grinste leicht und meinte: "Naja, ich finde, diese Beleidigungen sind aber eher zu entschuldigen, nicht weil sie stimmen würden," Hermine starrte ihn empört an und er beeilte sich, fortzufahren, "sondern weil sie eher so auf der Basis von: ätsch bätsch, du stinkst, sind. Nicht wirklich gemein - äh - ich meine, man kann sie ignorieren." Hermine hob den Kopf und die Augenbrauen: "Ach, kann man das? Konntest du denn sein ewiges Narbengesicht ignorieren?!" Harry nickte leicht und murmelte, mehr zu sich, als zu ihr: "Ja, und leider nicht nur das..." Sie schaute ihm forschend ins Gesicht: "Was denn noch?" Er blickte einen Moment zurück, abwägend, was er denn nun zu seiner Verteidigung sagen sollte und entschied sich, wie immer, für die Wahrheit: "Hör zu, wenn du es eklig findest, oder abartig oder was auch immer: du hast recht. Aber es lässt sich nicht ändern und es ist, für mich jedenfalls, okay. Mehr als das. Und jetzt sage ich dir, was wirklich passiert ist: Ich habe geträumt. Fast jede Nacht." Sie hob die Augenbrauen und meinte dann leise und ergänzend: "Von ihm?!" Harry nickte. "Und was, wenn ich fragen darf?" Sofort schoss dem Schwarzhaarigen wieder das Blut ins Gesicht und Hermine meinte nur: "Oh. Ich seh schon." Er nickte wieder. "Und dann?" hakte sie nach und lehte sich gegen das Lehrerpult. "Habe ich das Schloss unsicher gemacht, bin eingepennt und er hat mich gefunden." "Und er hat dich nicht gelyncht???" Ihre Stimme troff von Zweifel. "Nein. Er hat mich nicht gelyncht. Er hat mich - egal. Auf jeden fall haben wir festgestellt, dass alles ein riesen Missverständnis war und wir uns doch nicht so schlecht leiden können und - äh- ja." Hermine musterte ihn einen Augenblick nachdenklich. "Soso." bemerkte sie dann und stellte schließlich sachlich fest: "Du bist auf jeden Fall schwul." Er verschluckte sich und hustete, bis er eine ungesunde, rötliche Färbung angenommen hatte und ein gekeuchtes "Wie bitte?" herausbrachte. Sie verdrehte die Augen. Harry meinte mit rauer Stimme: "Also, nur weil ich auf Malfoy stehe, bin ich -" und schlug sich erschrocken die Hände vor den Mund. "Eben." war Hermines trockener Kommentar dazu und ihre blasse Gesichtsfarbe verriet ihren Schreck, doch sie fand recht schnell die Sprache wieder und meinte: "Hör zu, ich weiß nicht, warum gerade ihr und warum erst jetzt, aber dass du dich nicht für Mädchen interessierst, habe ich spätestens nach Cho gewusst. Du hast es nie wieder bei einer versucht, nicht mal, als Ginny dich gefragt hat, die ja wirklich zu den hübschesten Mädchen im ganzen Schloss gehört." Er schaute nachdenklich auf seine Füße und murmelte: "Ja, wahrscheinlich hast du es vor mir gewusst." Sie nickte und lächelte leicht. "An Malfoy gewöhne ich mich noch. Soll ich es Ron beibringen?" Harry schüttelte leicht den Kopf: "Der ist doch sowieso bedient..." Sie nickte und meinte: "Ja. Zur Genüge." Dann seufzte sie und stieß sich vom Tisch ab, um Harry einen Arm um die Schulter zu legen und ihn aus dem Zimmer zu ziehen mit den Worten: "Egal, was, wer, wann und wie: Vertrau mir. Ich bin bei dir. Aber bring ihm ein bisschen Respekt vor uns bei. Bitte." Der Schwarzhaarige nickte erschlagen und erwiderte die Umarmung. Plötzlich hörten sie ein empörtes Räuspern neben sich und fuhren aufgeschreckt herum. Ron starrte sie an mit vor Wut funkelnden Augen: "Ah ja." meinte er nur und in diesem Satz lag aller Vorwurf, den er machen konnte von: Du versuchst doch, dich an sie ranzumachen bis: Ihr habt Geheimnisse vor mir. Harry ließ Hermine los und beide machten ein genervtes Gesicht. "Was?" fragte Hermine und schaute ihn fragend und sehr angefressen an. Ron funkelte nur zurück und fauchte Harry zu: "Und was hast du wirklich gemacht heute Nacht? Ihr wart nicht doch zufällig zusammen unterwegs?" Harry schnaubte wütend und meinte: "Nein, waren wir nicht, denn ob du es glaubst oder nicht, ich habe zufällig überhaupt kein Interesse an Hermine." Empörtes Aufatmen an seiner Seite veranlasste ihn, sich zu erklären: "Denn wie wir beide eben gerade herausgefunden haben.." er schaute Hermine hilflos an und seine Stimme wurde immer höher und hilfloser, als er den Satz zu ende brachte: "..bin ich schwul." Ron wurde blass und schaute ihn mit schreckgeweiteten Augen an: "WIE BITTE?!" Harry seufzte resigniert und fügte hinzu: "Aber keine Angst, ich steh nicht auf Rothaarige." Der Rothaarige ließ erleichtert die Luft aus seinen Lungen fahren und schaute dann noch einen Moment von Herm zu Harry zu Herm zu Harry, um dann nachdenklich auf den Boden zu starren und schließlich mit dem Aha in der Stimme: "Aber auf Blonde..." zu murmeln. Harry lief wieder mal rot an. "Deswegen das ganze Theater!" rief Ron aus und meinte dann empört: "Gerade der! Du hast wohl vergessen, was er in den letzten Jahren mit uns gemacht hat!!" Hermine ging einen Schritt auf ihn zu und meinte ruhig: "Bitte Ron, reg dich jetzt nicht auf. Wir warten einfach mal ab, wie er sich jetzt verhält und dann wird das schon." "Nichts da." fauchte der Rothaarige und stemmte wütend die Hände in die Hüfte. "Ich will eine Entschuldigung. Aber eine Richtige. Ansonsten kannst du dich entscheiden, mit wem du deine restlichen sechs Wochen in Hogwarts verbringst, mein Lieber!" "Von mir oder von Draco?!" meinte Harry hoffnungsvoll und sackte zusammen, als sein Freund meinte: "Von beiden! Wie konntest du nur DEN nehmen?!" "Ich hab hier niemanden genommen!" empörte sich Harry und stellte sich in die gleiche Positur, "meinst du, ich hab mir das ausgesucht?! Vor drei Tagen war ich noch fest davon überzeugt, dass ich ihn hasse! Kann ich denn ahnen, dass eine Umarmung und ein Kuss so viel ändern?" Ron klappte der Kiefer runter. "IHR HABT WAS?" Harry wurde es zu blöd. "Ja, und nicht nur das! Und jetzt hör mal zu, Ronald Weasley! Ich hab dich wirklich gern, du bist mein bester Freund, aber wenn du mir einen Vorwurf daraus machst, dass ich schwul bin und jemanden leiden kann, den du nicht leiden kannst, dann bitteschön, PECH! Ich werd deswegen bestimmt nichts ändern." Ron schnappte nach Luft, doch Harry ignorierte seinen Versuch, ihn zu unterbrechen und fuhr in einem vorwurfsvollen Tonfall fort: "Und wegen der Entschuldigung: Krieg du dein Liebesleben erstmal auf die Reihe! Sie steht hier, sie schaut dich an, sie hat grad nichts zu tun, außer mir zu sagen, dass ich offensichtlich schwul bin: Jetzt ist die beste Gelegenheit, deinen sechsmonatigen Plan in die Tat umzusetzen und Herm zu fragen, ob sie mit dir zum Ball geht!" Und damit drehte er sich um und lief mit großen Schritten den Gang in Richtung Große Halle und Mittagessen hinunter. Ronald Weasleys Gesicht hatte derweil die gleiche Färbung wie seine Haare angenommen und er hob vorsichtig den Blick, nur um in Hermines fassungslose, braune Augen zu schauen und ein schüchternes: "Und? Willst du?" herauszustammeln. Harry ließ sich mit einem angestrengten und offensichtlich genervten Seufzer auf seinen Platz fallen. Er hasste den Unterricht. Er hasste den Tag. Ab sofort. Denn nur Nachts würde er unbemerkt an Draco herankommen. Und dieser Mistkerl ignorierte ihn auch noch! Natürlich, das war das einzig plausible, schließlich hatte bis jetzt nur Draco den Ruf, auch Männer nicht zu verschmähen und ebenso wenig wählerisch gewesen zu sein, so lange sein "Opfer" nur gut genug aussah. Harry dagegen musste sich noch immer mit seinem Ruf als Voldi-Killer, wie er und seine Freunde es mittlerweile genervt nannten, herumschlagen und konnte sich so etwas einfach nicht leisten. Der Retter der Welt war schwul. Das hatte ja gerade noch gefehlt. Andererseits war es auch egal. Er hatte es getan, seine Pflicht erfüllt und nun sollten sie ihn doch einfach mal in Ruhe lassen. Ein für alle mal. Er schnaubte und Seamus musterte ihn irritiert. "Was ist mit dir passiert? Man könnte meinen, du würdest kochen - innerlich, meine ich." bemerkte der Ire besorgt und schaute ihn nun fragend an. Harry seufzte leise und erwiderte angestrengt: "Hast Recht. Malfoy nervt mich." Seamus nickte mitleidig, doch irgendetwas in seinem Blick sagte dem Gryffindor, dass er ihm nicht wirklich glaubte. Streng genommen, war es ja sogar die Wahrheit, schließlich war Harry ja genervt von der Situation. Hauptsächlich zwar von der Tatsache, dass sein blonder Lieblingsslytherin sich entschieden zu weit entfernt von ihm befand, aber er war genervt. Er wollte zurück in sein Bett, den Blondschopf neben sich liegen sehen, ruhig atmend, schlafend. Er wollte sein Gesicht mustern, während der andere nichts davon ahnte, er wollte sehen, wie sich sein blasser, muskulöser Brustkorb hob und senkte, während er sich an ihn kuschelte und Haut an Haut an ihm wärmte, wie seine vollen, sanften Lippen leicht offen standen und die rote Spitze seiner Zunge frei gaben, wollte seinen Atem spüren, wie er kühl über seine Haut flüsterte, seine Haare anfassen, die seidenweich durch seine Finger glitten... Sein Blick driftete ab in irgendwelche Sphären, in die niemand ihm folgen konnte, unkonzentriert starrte er Luftschlösser in den Himmel der Großen Halle, während sein Herz schmerzhaft vor Verlangen klopfte. Als Ron und Hermine schließlich auftauchten und zu seinen Seiten Platz nahmen, wirkte Ron unsicher und Hermine schien vor Wut zu kochen. "Harry. Ron möchte dir was sagen." knurrte sie und starrte den Rothaarigen auffordernd an. Ron sank in seinen Stuhl. Harry hob interessiert dreischauend die Augenbrauen: "Aha?" hakte er nach. Der Rothaarige seufzte leise, lehnte sich zu dem Schwarzhaarigen hinüber und flüsterte: "Es tut mir Leid, dass ich das vorhin gesagt habe, mit dem Entschuldigen und so. Aber du musst verstehen, dass das nicht so einfach zu - äh - ertragen ist. Frettchen - Weasley. Das ist geht nicht gut." Harry musterte ihn einen Moment abwägend, dann erwiderte er, ebenso leise: "Hör zu, Ron. Es ehrt mich ungemein, dass du dir die Mühe gemacht hast, darüber nachzudenken und zu dem Schluss gekommen bist, dass du eh nichts daran ändern kannst, deswegen werde ich das beste Wort einlegen, dass ich kann, damit er euch in Ruhe lässt. Aus Überzeugung und nicht nur, weil ich ihn darum bitte." Ron nickte kurz und flüsterte: "Danke." Harry lächelte ihn an und klopfte ihm auf die Schulter, bevor er sich noch einmal hinüberlehnte und flüsterte: "Ich habe eigentlich gedacht, du würdest auf die Nachricht, dass ich auf Männer stehe, schlimmer reagieren." Ron schüttelte den Kopf: "Hermine hat mich doch über ihren Verdacht schon vor einem Jahr aufgeklärt. Ich hab es erst nicht glauben wollen, aber letztendlich war es nicht mehr so ein Schock, als es sich einfach nur noch bewahrheitete." Harry kicherte, denn trotz der stolzen Worte war Ron käsig im Gesicht. "Keine Angst, du wirst dich schon dran gewöhnen." meinte Hermine und schaute ihn belehrend an. Dann schaufelte sie sich hungrig ein paar Kartoffeln auf den Teller. Die nächsten Tage verliefen sehr wie der letzte. Harry und Draco warfen sich verstohlene Blicke zu, wenn keiner es merkte und mitten in der Nacht suchte der Blonde Harrys Zimmer auf, flüsterte heiser das Passwort und stahl sich auf Zehenspitzen hinein, um Harry noch ein wenig beim Schlafen zu beobachten, bevor er ihn wach küsste oder sich einfach zu ihm ins Bett kuschelte. Immer, wenn der Gryffindor sich dann zu sehr auf ihn stürzte, blockte er irgendwann ab und brachte ihn dazu, sich zu beruhigen, auf die eine oder andere Art, wobei Harry die andere weitaus mehr gefiel. Dass sein Schlaftakt dabei völlig aus der Bahn geworfen wurde, kümmerte ihn zunächst wenig. Drei Wochen, nachdem der Blonde das erste Mal Harrys Schlaf gestört hatte, schlich er sich mal wieder in sein Zimmer und war erstaunt, den Schwarzhaarigen auf seinem Schreibtisch schlafen zu sehen. Er war schlicht und einfach über seinem Buch eingeschlafen. Vorsichtig weckte er den anderen. Er küsste ihn in den Nacken und umarmte ihn von hinten, so dass der Gryffindor sich verbiegen musste, um den Kuss zu erwidern. "Morgen." nuschelte Harry und drehte sich ganz um, um seine Arme um den Körper des Slytherin zu schlingen und sich genüsslich anzukuscheln. Der Blonde streichelte ihm sanft durch die mitternachtsschwarzen Haare. "Du kannst doch nicht auf deinen Büchern schlafen, Potter." meinte er und zog den schlaftrunkenen Gryffindor von seinem Stuhl hoch, um ihn zum Bett zu lotsen. Doch Harry lehnte sich nur an ihn an und schien sofort wieder einzuschlafen. "Hey, Kleiner!" raunte der Blonde und lächelte, als Harry ihn mit mühevoll aufgerissenen Augen zu focussieren versuchte. "Ich würde sagen, ich sehe dich zu häufig." Harry gähnte herzhaft, kuschelte sich enger an und zog den Blonden automatisch mit in sein Bett. Er ging überhaupt nicht auf Dracos Bedenken ein, sondern atmete schon ruhig und regelmäßig an seiner Brust. Draco wuschelte ihm durch die Haare und raunte leise: "Ich werde während unserer Prüfungen nicht zu dir kommen. Aber danach gehörst du mir." Harry wurde wach und schaute ihn fragend an, dann räusperte er sich und meinte irritiert: "Wie, gehöre ich dir?" Der Slytherin lächelte nur vielsagend und deckte sie beide wortlos zu, begann den protestierenden Gryffindor im Nacken zu kraulen und musste sich ein Lachen verkneifen, als dieser eine Minute später bereits wieder eingeschlafen war. Als Draco gegen Morgen wieder in sein Zimmer zurückschlich, hörte er plötzlich Schritte auf dem Gang und nur einen Wimpernschlag später stand Professor Binns vor ihm, den Zauberstab mahnend erhoben und keifte: "Mister Malfoy! Sie haben um DIESE Uhrzeit in DIESEN Gängen NICHTS verloren!!! Wenn ich sie noch mal hier erwische, werde ich mit Professor Dumbledore darüber reden, ob sie reif genug sind, um ihre Prüfungen zu machen!!!" Der Professor schob ihn mit einer Hand auf der Schulter zurück zu seiner Tür und achtete akribisch darauf, dass er auch ja in seinem Zimmer verschwand. Der Blondschopf hörte noch ein leises Fluchen, dann wandte er sich von der Tür weg und kroch in sein Bett. Alle guten Vorsätze in Ehren, aber nun hatten sie wohl keine andere Wahl. Als er den völlig übermüdeten Harry am nächsten Tag in Verteidigung gegen die dunklen Künste wiedersah, wusste er, dass es genau die richtige Maßnahme gewesen war. Der Kleinere gähnte immer wieder herzhaft und hatte Mühe, seine Sprüche zu schaffen, obwohl er normalerweise eine der Leuchten in diesem Fach war. Kaum war die Stunde zu ende, strömten sämtliche Schüler auf die Gänge, auch Harry wurde von Ron und ihm ständig Vorträge haltender Hermine mitgezogen. Draco fluchte innerlich. Er musste mit dem Schwarzhaarigen reden, denn das letzte, was er wollte, waren irgendwelche albernen Missverständnisse. Der Kleinere schien sich ein wenig zurückfallen zu lassen, denn er wurde langsamer und warf einen kurzen, kontrollierenden Blick nach hinten. Als er Draco entdeckt hatte, der nun zu ihm aufschloss, drehte er sich beruhigt wieder um. Der Blonde lief einen Moment knapp hinter ihm und meinte dann: "Binns hat mich erwischt." Harry erstarrte und drehte sich augenblicklich um, um den anderen aus großen, schockgeweiteten Augen anzustarren. "Wie bitte?" fragte er, fast hysterisch und Draco musste über seinen Schock grinsen. "Ich fliege nicht von der Schule." in diesem Moment kamen zwei Mädchen aus Hufflepuff an ihnen vorbei und musterten sie argwöhnisch und sehr eingehend, als beeilte Draco sich, ein "Hättest du wohl gerne, Potter." ranzuhängen. Harry musste sich das Lachen sichtlich verkneifen und sah angestrengt die Wand an, damit niemand etwas davon mitbekam. Dann fauchte er, so gut er es konnte: "Ja, wirklich bedauerlich, Malfoy. Und was machst du jetzt, wenn du nachts nicht mehr durchs Schloss streifen kannst, um Kakerlaken zu jagen?" Ein leichter Schimmer von Empörung und echter Sehnsucht durchflog Harrys Blick, doch der Schwarzhaarige hatte sich im nächsten Moment schon wieder im Griff. Der Blonde verengte die Augen zu Schlitzen und Harry bemerkte einmal mehr, was für ein guter Schauspieler sein Gegenüber war, denn der Blonde fauchte: "Nach den Prüfungen bin ich frei, dann werden wir schon sehen, was du von deinen klugen Sprüchen hast." Und Harry überzog eine prickelnde Gänsehaut. Er spürte das unterschwellige Verlangen des anderen und seine Worte schienen gleichzeitig wie ein Versprechen und eine Drohung, von der Harry jedoch inständig hoffte, der Slytherin würde sie so bald wie möglich wahr machen. Dann drehte sich Draco weg und rauschte an dem Schwarzhaarigen vorbei, ohne ihn auch nur noch eines Blickes zu würdigen. Und Harry hatte das dumme Gefühl, so würde es noch ein wenig bleiben. Der Gryffindor hatte sich nicht geirrt. Während Ron und Hermine langsam zu unerträglichen Flirtanfällen übergingen, saß Harry gelangweilt und gefrustet neben ihnen und versuchte, zu lernen. Mehr als ein paar verstohlene Blicke zu seinem blonden Schulschwarm waren nicht drin und Harry wusste, dass es noch eine Woche dauern würde, bis sie sich legal sehen durften - vor dem Schulgesetz legal jedenfalls. Die Prüfungen rückten näher und Harry saß hochkonzentriert am seinem Schreibtisch und lernte aus "Magische Kreaturen des ersten Zeitalters" einige wissenswerte Fakten über Feuerdämonen, als ein lautes Klopfen an seinem Fenster ihn erschrocken zusammenfahren ließ. Er starrte einen Augenblick in die Dunkelheit, dann erkannte er Dracos Eule. Sie war schwarz, mit einigen grünlich schimmernden Federn und hatte einen Umschlag am Fuß, der anscheinend mittelmäßig schwer war. Er öffnete das Fenster und beobachtete, wie Ashreul, die Eule, sich quäkend und zeternd auf seinen Aufzeichnungen niederließ und ihm vorwurfsvoll den Fuß entgegenstreckte, damit er endlich diese furchtbar schwere Last von ihr nahm. Harry lachte leise, knotete den Umschlag ab und gab ihr einen Eulenkeks. Sofort ließ das Tier von Harrys Heft ab, machte es sich neben Hedwig auf dem Eulenstab bequem und begann ein leise schuhuhendes Gespräch mit der weißgefiederten Schönheit. Harry öffnete derweil den Brief. Er enthielt keinen wirklichen Brief, sondern nur eine kleine, spärliche Notiz, so dass, falls sie in falsche Hände gelang, keine Gefahr bestand, dass ihr kleines Geheimnis noch vor den Prüfungen herausgefunden wurde und für unangebrachte Aufregung sorgte. "Ich denke morgen an dich. Viel Glück, D." stand auf dem Zettelchen. Forschend spähte der Schwarzhaarige in den Umschlag und seine Augen weiteten sich in Erstaunen: Der Blonde hatte ein kleines Geschenk hinzugefügt. Er zog an der langen, silbernen Kette und staunte nicht schlecht, als ein großer Anhänger daran aus dem Briefumschlag herausfiel. Ein goldstückgroßer, grünlich-blauer Stein, flachgeschliffen und verhältnismäßig leicht war das Schmuckstück und Harry wunderte sich über den bläulichen, feinen Nebel, der sich darin bewegte. Er lächelte in sich hinein und legte sich die Kette um den Hals. Das war ein guter Talisman. Er griff nach seiner Feder und schrieb eine kurze, unverfängliche Antwort: "Danke, er ist wunderschön. Ich werde ihn morgen brauchen! Dir auch viel Glück, ärger Minerva nicht so. H" Dann grinste er und bedeutete Ashreul, wieder zu ihm zu kommen, doch die Eule schaute ihn nur hoheitsvoll an mit einem Blick, der zu sagen schien: "Wenn du was willst, komm her. Und außerdem hab ich heute schon genug getan!" Harry seufzte tief. Das war wirklich Dracos Eule.. Er stand auf und befestigte die Notiz an dem Bein des Vogels, dann meinte er: "So, und wenn du die Nachricht jetzt schön wegbringst, darfst du wiederkommen. Hedwig fliegt nicht weg. Jedenfalls nicht mehr heute." Ashreul musterte ihn einen Augenblick, dann gab er ein deutliches Schuhu von sich und flatterte aus dem Fenster. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)