5000 years ago - Wie alles begann von abgemeldet (Meine eígene Interpretation der Rückblenden aus der Serie) ================================================================================ Kapitel 17: Der letzte gemeinsame Abend --------------------------------------- Ja, ja, es wird warm. Und wärmer. Und noch wärmer.... ach, lest einfach. Dann werdet ihr schon rausfinden, was ich meine. Kapitel 17: Der letzte gemeinsame Abend "Glaubst du wirklich, dass sie dort sind?" "Natürlich sind sie das. Schließlich müssen sie noch ihre Sachen packen.", entgegnete die Brünette. Sapheri zog Mari so energisch hinter sich her, dass es der Blondine fast das Handgelenk abriss. "Du bist nicht zufällig irgendwie sauer?", fragte diese vorsichtig. "Sauer? Nein, kochend vor Wut ist die passendere Beschreibung.", erwiderte Sapheri. Schließlich waren sie im richtigen Gang und standen vor der gewünschten Tür. "Ich warte draußen.", sagte Mari und stellte sich ein Stück abseits in den Schatten. Die Brünette nickte und klopfte dann laut gegen die Tür. "Ich bin es! Mach auf, Jono!", rief sie. Es dauerte nicht lange und dann öffnete sich die Tür. "Sapheri? Was machst du denn hier? Das Essen ist doch noch nicht vorbei." Jonos Stimme zu hören war eine Beruhigung für Mari. Wenn sie jedoch daran dachte, dass er heute Nacht abreisen und vielleicht nicht wieder zurückkehren.... < Halt! An so etwas darf ich gar nicht denken!>, schalt sie sich. Dann fiel die Tür ins Schloss. Mari hockte eine ganze Weile lang in der Dunkelheit und starrte in eines der Feuer an der Seite. Heute standen keine Wachen auf den Gängen. Offensichtlich wurden alle verfügbaren Männer gebraucht, um sich den Rebellen entgegenzustellen. Maris Blick war zwar auf die Lichtquelle gerichtet, doch eigentlich sah sie das Feuer gar nicht. Sie war so mit ihren Gedanken beschäftigt, dass sie alles um sich herum einfach vergaß. Das änderte sich, als sie plötzlich eine laute Stimme vernahm. Bei genauerem hinhören stellte sie fest, dass es sich um Sapheris Stimme handelte. Sie klang aufgeregt und erzürnt. Mari konnte jedoch keine einzelnen Worte verstehen. Doch plötzlich wurde die Tür zu Jonos Zimmer mit einem lauten Ruck aufgerissen und Sapheri kam herausgestürmt. "Sapheri, bitte...", hörte Mari Jonos Stimme aus dem Zimmer. "Nein, lass es!", gab Sapheri zurück. Am Ton ihrer Stimme erkannte Mari, dass die Brünette zu weinen begonnen hatte. "Sapheri, was ist los?", fragte Mari und stand auf. Doch Sapheri hörte sie gar nicht, sondern klopfte an der Tür von Tethys an. Diese wurde auch sofort geöffnet und Sapheri stürmte hinein. Mari stand leicht unentschlossen auf dem Korridor. Dann jedoch ging sie auf die Tür von Jonos Zimmer zu. Sapheri hatte zuvor vergessen, sie ordentlich zu schließen und so stand sie jetzt noch einen Spalt offen. Mari öffnete sie geräuschlos und sah in das Zimmer hinein. Jono stand an seinem Schreibtisch und war anscheinend gerade über ein Blatt Papyrus gebeugt. Auf seinem Bett stand ein Leinensack und daneben verstreut lagen diverse Utensilien, die er wohl mitnehmen wollte. Mari trat leise ein und zog die Tür hinter sich zu. Als sie das Holz ins Schloss fallen ließ, sagte Jono ohne aufzublicken: "Sapheri, ich habe dir doch gerade schon gesagt, dass ich darüber nicht noch mal mit dir reden werde." "Vielleicht aber mit mir?" Jono fuhr überrascht herum und sah Mari an der Tür stehen. "Mari, wie kommst du denn hier rein ohne zu klopfen?" "Die Tür stand offen.", entgegnete die Blondine. Jono nickte und beobachtete Mari. Ihr Blick ruhte auf dem Leinensack, der auf dem Bett stand. "Du gehst fort?" "Ja, es muss sein. Der Pharao hat..." "Ich weiß es bereits.", unterbrach ihn die junge Frau. "Von wem?", wollte Jono wissen. "Vom Pharao. Er hat es soeben beim Essen verkündet. Zuerst konnte ich es gar nicht glauben. Es war ein ziemlicher Schock für uns alle." "Ich wollte es dir ja sagen, aber ich wusste nicht wie.", entschuldigte sich Jono. "Meinst du etwa aus deinem Mund hätte es weniger wehgetan?", fragte Mari. Jono schwieg kurz betroffen. "Ich möchte ja eigentlich auch nicht gehen.", sagte er leise. "Du bist Heerführer des Pharao. Du hast gar keine andere Wahl.", erwiderte Mari. Die Blondine stand noch immer an der Tür und ließ den Blick durch das Zimmer schweifen. Jono sah ihr an, dass es ihr gar nicht so leicht fiel, wie sie ihm weiszumachen versuchte. Aus diesem Grund winkte er sie zu sich. Mari kam zu ihm und Jono nahm sie sanft in den Arm. "In ein paar Tagen bin ich wieder da.", sagte er leise. Mari nickte und löste sich aus seiner Umarmung. Dann wandte sie sich zur Tür um. Jono folgte ihr mit den Augen. "Mari? Gehst du schon?", fragte er verwirrt. Doch die Blondine gab ihm keine Antwort, sondern ging einfach weiter zur Tür. "Gehst du, Mari?", wiederholte er seine Frage. Mari stand mittlerweile vor der Tür. Jono vermutete schon, dass sie ihn jetzt einfach stehen ließ, weil sie beleidigt war, doch sie tat etwas anderes. Sie schob den Riegel vor die Tür und sah sich dann um. "Wohin führt diese da?", fragte sie und deutete auf eine andere Tür. "Zu Tethys rüber.", entgegnete Jono. Mari ging hinüber und legte auch dort den Riegel vor. Jono war ziemlich verwirrt über das, was sie gerade getan hatte. Als sie sich ihm nun zuwandte, fragte er: "Warum hast du das getan?" "Ich kann dich nicht einfach so gehen lassen.", antwortete Mari. "Was soll das denn heißen?" "Ich wünschte ich hätte etwas, dass ich dir mit auf den Weg geben kann, doch leider besitze ich nichts." Mari kam auf den Blonden zu, der immer noch vor dem Schreibtisch stand. "Trotzdem sollst du nicht mit leeren Händen gehen", fuhr sie fort, "das einzige, das ich dir geben kann, ist mein Körper und genau das tue ich hiermit." "Wie bitte?" Jono bekam große Augen und glaubte sich verhört zu haben. "Du hast mich schon richtig verstanden. Ich schenke dir meinen Körper für diese Nacht. Nimmst du es an?" "Also, ich weiß nicht..." Jono merkte, dass er leicht nervös wurde. Er konnte doch nicht einfach...? Oder etwa doch? "Nimmst du es an?", wiederholte Mari. "Na ja, ich fühle mich zwar geehrt, Mari, aber..." Jono kratzte sich verlegen am Kopf. "... aber hast du dir das auch gut überlegt? Ich möchte nicht, dass du etwas tust, das du hinterher bereust." "Keine Sorge. Dazu wird es nicht kommen. Also, wie lautet deine Antwort?" Mari sah ihn abwartend an. Jono versuchte zu erkennen, ob Furcht in ihren Augen zu lesen war, doch nichts dergleichen war zu sehen. "Bist du dir sicher?", fragte er. "Ja.", entgegnete Mari mit ernster Miene. Jono lächelte und schloss sie in den Arm. "Wenn dem so ist, dann soll es mir eine große Ehre sein.", sagte er ihr leise ins Ohr. Dann fühlte er, dass Maris schmale Hände über seinen Brustkorb fuhren. Diese sanfte Berührung löste bei ihm eine Gänsehaut aus und ließ ihn erschauern. Aber auch Jono blieb nicht untätig. Behutsam strich er am Rücken der Blondine auf und ab. Maris Augen waren zuerst noch auf Jonos Oberkörper gerichtet. Anscheinend beobachtete sie ihre eigenen Hände dabei, wie sie die Konturen seines Brustkorbs nachfuhren. Dann aber hob sie den Blick ein Stück nach oben und begegnete Jonos dunklen Augen. Kurze Zeit lang sahen sie sich einfach an, dann beugte der Blonde sich vor und legte seine Lippen auf die ihren. Während die beiden in einem innigen Kuss versanken, strichen seine Hände hinauf zu ihren Schultern. Ganz vorsichtig schob er ihr die Träger über die Schulter, so dass das Kleid von ihrem Körper fiel. Darunter trug sie noch ihre Corsage. Die beiden unterbrachen den Kuss, damit Jono sich sein Oberteil über den Kopf streifen konnte. Doch gleich darauf trafen ihre Lippen wieder aufeinander. Mit langsamen Bewegungen schob Jono die Blondine zum Bett und drückte sie mit dem Rücken auf das Laken. Dann bearbeitete er mit den Lippen ihren Hals und biss an einigen Stellen wie ein Vampir ganz leicht zu. Das entlockte ihrer Kehle einige Seufzer und sagte Jono, dass er auf dem richtigen Weg war. Er hörte einen Moment lang auf und betrachtete die Blondine, wie sie so vor ihm lag. "Was ist denn?", wollte diese neugierig wissen. Jono hatte plötzlich ein Lächeln auf dem Gesicht. "Ach, mir fiel nur gerade wieder auf, dass du unglaublich hübsch bist.", sagte er. Auf Maris Gesicht bildete sich ebenfalls ein Lächeln und sie legte eine Hand in Jonos Nacken. Dann zog sie ihn sanft zu sich herunter und küsste ihn erneut. Es dauerte nicht lange und man konnte ein leises Stöhnen aus dem Zimmer hören, wenn man sich ganz still verhielt und vor der Tür stand.... "Teana?" Atemu betrat das Gemach, welches ihm und Teana gehörte. Er sah sich um, doch er konnte Teana nicht im Raum entdecken. Wahrscheinlich stand sie auf dem Balkon. Atemu durchquerte den Raum und hielt vor einem Tisch, der direkt neben dem Himmelbett war. Er nahm das Diadem von der Stirn und legte es auf den Tisch. Sein Zepter platzierte er gleich daneben. Dann wandte er sich zur Balkonöffnung um. Als er sich ihr näherte, spürte er ganz deutlich, dass Teana dort draußen war. Und seine Vermutung fand sich bestätigt, als er um die Ecke sah. Die Brünette stand am Geländer. Sie trug ein langes dunkelblaues Gewand, das im Abendwind leicht wehte. "Teana?", fragte Atemu leise. Doch seine Gemahlin gab ihm keine Antwort. Stattdessen winkte sie mit einer Hand über die Schulter. Atemu deutete dies als Zeichen, dass er zu ihr kommen sollte. Er setzte sich in Bewegung und trat neben Teana. "Wie geht es dir?", fragte er leise. "Meinst du nicht, dass diese Frage überflüssig ist?", erwiderte sie. "Ich möchte nicht im Streit mit dir auseinander gehen.", sagte Atemu. "Ich habe nicht vor, mich mit dir zu streiten.", gab Teana zur Antwort. Atemu schwieg kurz betroffen und sagte dann leise: "Ich weiß, dass es eine dumme Frage von mir war. Wie solltest du dich auch schon fühlen?" Teana sah in sein bedrücktes Gesicht. Er machte sich Sorgen und Vorwürfe. Die Braunhaarige rückte zu ihm und legte eine Hand auf die seinen, welche auf dem kalten Steingeländer ruhten. "Du hattest keine andere Wahl.", sagte sie. "Als Pharao habe ich die Wahl.", gab Atemu zurück, doch Teana schüttelte den Kopf. "Nein, gerade als Pharao hast du eben nicht diese Freiheit. Du musst dem Kodex folgen." "Ich weiß.", sagte Atemu betrübt. Er umfasste Teanas Hand und führte diese an seine Lippen. Dann hauchte er ihr einen zärtlichen Kuss auf die Haut. Danach blickte er ihr tief in die Augen. "Verzeih mir, dass es soweit gekommen ist.", murmelte er. "Dich trifft keine Schuld." Teana rückte näher zu ihm und Atemu sah sie gedankenverloren an. "Was auch immer geschehen mag, ich werde stets an deiner Seite sein. Das weißt du! Ich bin bei dir!" Teana lehnte ihren Kopf an Atemus Schulter. "Wir kennen uns jetzt schon so lange, Atemu. Und wir werden jede Schwierigkeit gemeinsam meistern. Weißt du noch, was wir uns damals als Kinder geschworen haben?" Atemu nickte kurz gedankenverloren, bevor er die Stimme erhob. "Immer füreinander da zu sein." Nun war es Teana, die nickte. Atemu drehte sich zu ihr um und nahm seine Liebste sanft in den Arm. "In guten wie in schlechten Zeiten, bis der Tod uns scheidet.", flüsterte Teana. Atemu strich ihr mit einer Hand über den Rücken und die andere spielte ein wenig mit den braunen Haaren. "Ja, bis dass der Tod uns scheidet.", murmelte er. Noch eine ganze Weile standen sie so auf dem Balkon. Keiner von beiden redete ein Wort. Sie brauchten auch gar keine Worte, um sich zu verständigen. Eine einfache Geste, ein Blick oder ein Lächeln, das alles reichte bereits. Zwischen ihnen war in all den Jahren eine Verbindung entstanden, wie man sie schwerlich ein zweites Mal finden konnte. "Gehen wir rein, es wird langsam kühl hier draußen.", durchbrach Atemu die Stille. Immer noch Arm in Arm machte sich das Herrscherpärchen auf den Weg ins Innere. "Das hätte ich dir auch gleich sagen können." Tethys stopfte gerade einige Sachen in den Leinensack auf seinem Bett. "Aber warum ist er nur so stur?" Sapheri saß auf einem Stuhl genau vor Tethys' Schreibtisch und sah ihn abwartend an. "Jono ist Soldat, Sapheri. Was du ihm da vorgeschlagen hast, war absolut undenkbar." "Aber warum denn?", wollte Sapheri hartnäckig wissen. "Kein Soldat lässt seine Kameraden in einer Schlacht im Stich. Das ist eine Art Ehrenkodex und der ist uns sehr wichtig.", gab Tethys zur Antwort. "Wichtiger als euer Leben?", fragte Sapheri leicht gequält. Tethys ließ von dem Leinensack ab und sah der Brünetten ins Gesicht. "Nein, natürlich nicht", beruhigte er sie, "aber das sind wie unseren Kameraden schuldig." Sapheri nickte gedankenverloren und sah Tethys dann an. "Und was ist mit dir?", fragte sie beinahe ängstlich. "Ich teile die Meinung deines Bruders.", entgegnete er. "Also wirst du auch mit dem Pharao reiten.", stellte die Brünette fest. "Ja", sagte Tethys und fuhr mit dem Packen fort, "ich gab dem Pharao mein Wort und ich halte es auch!" Sapheri seufzte kurz und erhob sich dann von ihrem Stuhl. Sie trat zu Tethys und nahm sich eines seiner Kleidungsstücke vom Bett. "Wenn ich dich schon nicht umstimmen kann, dann möchte ich dir wenigstens ein wenig helfen." Tethys sah sie dankbar von der Seite an. Als Sapheri einen Blick in den Leinensack warf, konnte sie sich ein Kichern nicht verkneifen. "Was ist?", wollte Tethys wissen. "Und du glaubst ernsthaft, dass du alles hereinbekommst, wenn du so unordentlich packst?" Tethys blickte auf das Chaos und kratzte sich verlegen am Kopf. "Na los, setz dich hin. Ich mache das schon.", meinte Sapheri und schubste ihn zu dem Stuhl, auf dem sie zuvor gesessen hatte. Tethys setzte sich hin und sagte: "Danke Sapheri. Wenn ich dich nicht hätte." Die Brünette lächelte ihn fröhlich an und wandte sich dann wieder dem Leinensack auf dem Bett zu. Tethys beobachtete sie dabei, wie sie alles wieder herausholte und dann fein säuberlich geordnet wieder hineinlegte. Ihre langen braunen Haare wippten leicht, als sie sich hin und wieder nach etwas umsah. Mehrmals hielt sie inne und stemmte die Hände in die Hüfte, beinahe so, als überlege sie, ob es wirklich vorteilhaft genug gepackt war. < Sie ist wahrlich eine gute Seele. Es tut mir in der Brust weh, wenn ich daran denke, dass ich sie nachher verlassen muss. Und hoffentlich redet sie noch mal mit Jono. Ich möchte wirklich nicht, dass sie im Streit auseinander gehen. Wer weiß, was in dieser Schlacht noch alles passieren kann.> "Du siehst so nachdenklich aus.", stellte Sapheri plötzlich fest. "Wirklich? Na, das ist ja etwas ganz Neues. Jono meinte immer, dass er gar nicht glauben könnte, dass ich zum denken fähig bin.", erwiderte Tethys. "Solch gemeine Dinge sagt mein Bruder?", fragte Sapheri überrascht. "Ja, allerdings nur wenn er mich gerade aufziehen möchte", entgegnete Tethys und grinste, "dafür kann ich ihn hervorragend auf die Palme bringen, wenn ich über Mari rede." Sapheri nickte lächelnd und gab zurück: "Ich bin mir sicher, dass er sich in sie verliebt hat. Und er mag es gar nicht, wenn man schlecht über sie redet." "Ich mag es auch nicht, wenn man schlecht über dich redet.", antwortete Tethys leicht verlegen. Sapheri hielt beim Packen inne und drehte sich zu dem Braunhaarigen um. Mit großen Augen sah sie ihn an. "Wirklich, Tethys?", fragte sie und es klang beinahe schüchtern. Der Angesprochene nickte und Sapheri schenkte ihm das strahlendste Lächeln, das sie hatte. Oh nein, sniff, sniff, bald sind sie weg... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)