666 Sweet child of mine von abgemeldet (+D'espairsRay+ // 3. Kapitel online) ================================================================================ Kapitel 1: Blue Blood --------------------- Sooooooo..... wie's aussieht bin ich in letzter Zeit sehr produktiv.... Vorwort (oder sowas in der art...): Ich habe keine Ahnung von Vampiren... Ich fand halt nur, dass dies verdammt gut zu DespairsRay passt. Disclaimer: +DespairsRay+ gehört nicht mir, noch die anderen Bands, die im Laufe der Geschichte vorkommen werden. So, und nun viel spaß! hoffe es gefällt und freue mich auf Kommis, as ever!!! ^__________^V ~~ Lange Finger glitten in die Seitentasche eines Mantels, zogen ein silbernes Zippo-Feuerzeug hervor und entzündeten damit eine Zigarette. Er lehnte sich wieder zurück an die Außenwand des Hauses in der dunklen Gasse in der er stand. Sein Bein war angewinkelt, stützte sich damit an dem alten Gemäuer ab. Den Rauch der Zigarette inhalierend, schloss er die Augen, genoss das Aroma des Tabaks gemischt mit Nachtluft in seinen Lungen. Seine Lippen formten sich zu einem kleinen Lächeln, ließen das kalte Gesicht etwas lebendiger wirken, als er einen ihm wohlbekannten, und doch so verbotenen Geruch wahrnahm. Dieser süße Duft rann seine Kehle hinunter, ließ das Blut in seinen Adern wallen. Er konnte ihn praktisch schmecken. Genießend leckte er sich über die Lippen. "Ich habe gewusst, dass du kommst...." Flüsterte die weiche Stimme in die Dunkelheit. Ein weiterer tiefer Zug an der Zigarette, der die Gasse für den Wink eines Moments in rotes Licht tauchte, folgte. Unachtsam schnippte er den glühenden Stummel von sich weg und bewegte sich gen Ausgang der finsteren Gasse, in dem Wissen er würde bald kommen. Er war nicht mehr fern, er roch es. ~~ Frierend schlang Zero seinen Mantel um sich, zog den Schal noch enger um seinen Hals um sich ein wenig vor der beißenden Kälte der Winternacht zu schützen. Schnellen Schrittes eilte er an den dunklen Gassen in der ausgestorbenen Straße vorbei, den Weg zu seiner Wohnung beschreitend. ,Zum Glück ist es nicht mehr weit.' Dachte sich der schmächtige Bassist. Wie er es doch hasste. Den Winter und das späte nach Hause Laufen. Hätte er Tsukasa doch nur nicht zugestimmt, mit ihm einen Trinken zu gehen. Er wusste es würde spät werden und dass er alleine zurück laufen musste und doch hatte er nicht abgelehnt, der Wunsch nach Unterhaltung war größer als der Wille zu Hause, in seiner mollig warmen Wohnung zu bleiben. ,Selber schuld!' schalt er sich für seine jammernden Gedanken. "Hallo Zero...." Der Angesprochene zuckte in sich zusammen und wich einen Schritt zu Seite, als er zu der Stimme noch eine Hand auf seiner Schulter fühlte. Blitzartig drehte er sich zu dem Störenfried um dann festzustellen, dass es nur sein unheimlicher Bandkollege war. "KARYU! VERDAMMT! Du hast mich zu fast zu Tode erschreckt!" ließ er seiner Erleichterung freien lauf. Um seinen Schreck zu verdeutlichen, legte er seine Hand auf die linke Brust, in der sein Herz wild pochte. Karyu formte seine vollen Lippen zu einem süffisanten Lächeln, musterte den Erschrockenen eingehend. "Was machst du so spät überhaupt hier?" riss ihn die Frage des Kleineren aus seinen Gedanken. "Ich war nur einen Trinken, in einer Bar um die Ecke..." antwortete Karyu lächelnd. "Und was treibt dich so spät nachts durch finstere Gassen?" "Dasselbe... Ich war mit Tsukasa unterwegs und es ist doch recht spät geworden." Zero blickte den Gitarristen an und ein kalter Schauer lief seinen Rücken hinab. Er war so unheimlich. Und jetzt noch mehr. Er hatte ihn nicht einmal gehört, als er plötzlich hinter ihm stand. Manchmal fragte er sich, ob er überhaupt menschlich war. Kaum drehte man sich um, stand im nächsten Augenblick schon Karyu hinter einem. Karyu war anhänglich und beunruhigend. Zumindest für Zero. Seine anderen beiden Kollegen kamen bestens mit ihm aus. Aus irgendeinem Grund wurde immer er von ihm belagert. "Ähm ja.. ich muss dann auch weiter! Du weißt ja... wir haben morgen wieder Proben..." Er wandte sich wieder dem Gehen zu, warf Karyu noch ein "Dann bis morgen!" zu. "Warte!" rief Karyu und war auch schon bei Zero. "Ich begleite dich nach Hause, ist schließlich gefährlich, so ganz alleine, mitten in der Nacht." Zero wusste nicht ob ihn das freuen oder beunruhigen sollte, Karyu als Begleitung für den Heimweg zu haben. Er würde viel lieber alleine nach Hause laufen, auch wenn er dann wirklich der Gefahr ausgesetzt würde, auf irgendeine Weise zu Schaden zu kommen. "Also dann!" erleichtert seufzte er auf, als sie seinen Apartmentblock erreicht hatten. Er steckte seinen Hausschlüssel ins Schloss und sperrte die Türe auf. "Danke, dass du mich begleitet hast." Er verbeugte sich aus Dankbarkeit leicht vor dem Gitarristen und betrat den Flur des Hauses. "Ja, bis morgen...." Gab Karyu zurück und schenkte ihm ein emotionsloses Lächeln. Zero gefroren die Glieder. Immer dieses kalte, kranke Lächeln. Auf Fotos mochte es ja gut aussehen, aber im Privaten, mitten in der Nacht, unter unheimlichen Umständen.... Es jagte ihm ein bisschen Angst ein. ~~ Zero zog seine Bettdecke bis unters Kinn und kuschelte sich noch tiefer die Daunen. Es war auf einmal so furchtbar kalt in seiner Wohnung und das, obwohl die Heizungen auf vollen Touren liefen. Er hatte sich gerade schlafen gelegt und überlegte kurz ob er aufstehen und nachsehen sollte ob er irgendein Fenster offen gelassen hätte. Er beschloss, dass es besser wäre nachzusehen, bevor er später als Eiszapfen aufwachen würde. ,Und ich dachte, ich hätte einen Zug gefühlt.... Komisch... dabei sind alle Fenster zu.' Resigniert ließ er sich wieder auf sein Bett nieder, einen weiteren Windhauch fühlend. ,Ich sollte mich bei dem Vermieter beschweren, falls es nicht besser wird...' dachte er grummelnd, als er sich in seine dicke Decke einmummelte. ~~ Er spürte etwas Kaltes an seiner Wange streichen, wie es über seine Lippen fuhr, sie nachzeichnete und hörte immer wieder dieses leise "... Zero...", so als ob er sich das alles einbildete, als ob er träumte. Ja, das war es wohl Einbildung. Wahrscheinlich war er schon fast erfroren, und halluzinierte deshalb diese komischen Dinge. Ein weiteres Mal schlang er die Decke um seine kalten Glieder, doch es nützte nichts. Ihm wurde beim besten Willen nicht warm. ".... Zero..." da war es schon wieder. Es hörte sich so weit weg an und mit jedem Mal, dass er gerufen wurde kam es näher. Und dieses kalte Empfinden auf seiner Haut, es wurde immer stärker. "... Zero... wach auf...." ,Bitte lass diesen Traum vorbeigehen!' Unwillig seine Augen zu öffnen, zog er die Decke noch ein Stück höher. ".... Zero...." Nun war es ganz nah. Er konnte einen kalten Atem auf seiner Haut spüren, genauso wie diese eisigen Berührungen. Erschrocken schlug er die Augen auf und sprang in seinem Bett hoch. "Karyu!" wieder fuhr er zusammen, als er dessen Gestalt auf seinem Bett sitzen sah. "W-Was machst du hier? W-Wie bist du hier reingekommen?" schrie er aufgebracht. "Weißt du, dass ich dich anzeigen könnte? Das ist Hausfriedensbruch, verdammt!" "Shhh...." Karyu legte Zero unbeeindruckt von dessen Ausbruch einen Finger auf den Mund, in der Hoffnung er könnte ihn so zum Schweigen bringen. Zero hielt geschockt inne. ,Seine Finger sind so kalt!' ging durch seinen Kopf, als er Karyus Finger auf seinen Lippen spürte. ,Also war es doch keine Einbildung gewesen!' Er fing an zu Zittern. Wieder strich er über die Wange Zeros, beugte sich leicht vor um ihm "Weißt du eigentlich, wie schön du bist, wenn du schläfst...?" ins Ohr zu flüstern. Der kalte Hauch, der aus Karyus Mund kam, ließ ihn noch heftiger zittern. "Was...was willst du... von mir?" kam es ängstlich über Zeros Lippen. Karyu schenkte Zeros Frage keine Beachtung. "Deine weiche Haut... deine vollen Lippen... so zart und warm..." er überlegte für einen Moment. "... so lebendig..." Er ließ seine kalten Finger weiter über Zeros Gesicht wandern. "Du bist so schön... mein gefallener Engel." "W-Was redest du da für ein wirres Zeug, Karyu!" Nun bekam es Zero wirklich mit der Angst zu tun. "Weißt du eigentlich, wie lange ich dich schon begehre... deinen Körper... dein Herz... dein Leben?" hauchte ihm Karyu unentwegt ins Ohr, küsste die Stelle unter seinem Ohrläppchen. Es kostete ihn so viel Überwindung. Dieses zarte Fleisch unter seinen Lippen... das Pulsieren der Adern... das durchströmende Blut... er konnte es fast schon schmecken. Dieser intensive Geruch, er lag auf seiner Zunge.... Und doch hatte er es noch nicht getan. "Karyu! Verdammt! Lass den Scheiß!" Er zog sich von ihm weg. Panik stieg in ihm hoch, Karyu hörte so irre an... einfach nur krank! So gut es ihm möglich war, sprang er an Karyu vorbei aus dem Bett und hastete zur Tür. Bevor seine Hand den Knauf erreicht hatte, stand Karyu auch schon wieder vor ihm. Mit Schockgeweiteten Augen wich er zurück. "Wie... ? Wie...? D-Du warst doch g-gerade noch..." verstört deutete er auf das Bett, auf dem er bis eben saß. "D-Du machst mir Angst! Das ist echt nicht mehr witzig!!" Er trat weiter zurück. "Das soll auch gar nicht witzig sein..." Karyu tat lächelnd einen Schritt auf ihn zu, pirschte sich an ihn ran, wie ein Jäger an seine Beute. "Was soll der ganze Scheiß? Du machst mir echt Angst, Karyu!" stieß Zero hervor. "Du brauchst keine Angst zu haben... Ich werde ganz vorsichtig sein..." sprach er mit liebevoller Stimme und legte seine Hand auf Zeros Arm, bevor er seine Lippen auf Zeros sinken ließ. Erneut riss sich Zero los und sah den Größeren Mann verwirrt an. "Verdammt! Was hast du vor? Willst du mich etwa... vergewaltigen??" "Vergewaltigen... das ist so ein übertriebener Ausdruck..." er klang ein wenig belustigt ob der Angst Zeros. "Ich möchte dich nicht vergewaltigen... Ich will dich verführen... meine Schönheit." "Oh Gott! Du bist doch einfach nur krank!" Ekel funkelte in seinen Augen, spiegelte sich in seinem Ausdruck. Er versuchte sich wieder Richtung Tür zu bewegen, doch so schnell wie Karyu seinen Schritten folgte, war es vergebens. "Nein." Wieder so ein kaltes, sardonisches Lächeln. "Ich kann gar nicht krank sein. Ich kann noch nicht mal mehr gesund sein. Ich bin tot." ++tbc++ Kapitel 2: Heaven... or hell? ----------------------------- So.... der zweite Teil ist da. bin zwar nicht ganz zufrieden damit, weil es ja doch ein bisschen zur Sache geht, aber ich finde das passt ganz gut ins Geschehen. DANKE all denen die mir kommis geschrieben haben, ich hoffe, dieser Teil gefällt euch genauso gut!!!^____^~ Ein groteskes Treiben, wünscht euch To XD~ ~~ "Tot? Wie meinst du das? Du stehst doch vor mir! Wie kannst du da tot sein?" Zero blickte ungläubig auf Karyu. "Ich bin tot. Und dennoch bin ich hier. Komisch, oder?" er grinste süffisant. Wieder erntete er nur einen verwirrten Blick von Zero, der sich ängstlich dem Fenster genähert hatte. "Ich würde dir gerne zeigen, was ich damit meine..." Er lächelte, zeigte dabei seine Zähne ein kleines bisschen. Zero wurde nervös. Was meinte Karyu damit, er würde ihm zeigen, was er damit meinte? Karyu trat wieder näher an Zero heran, der gerade dabei war das Fenster, vor dem er stand zu öffnen. Schneller als er begriff stand auch schon wieder Karyu vor ihm, hielt ihn von dem ab, was er gerade tun wollte. Wie schon so oft an diesem Abend zuckte er zusammen, als Karyu ihn berührte. "Wo willst du denn hin? Im dritten Stock aus dem Fenster springen? Willst du so sterben?" flüsterte ihm Karyu von hinten ins Ohr. "Was hast du mit mir vor? Wer bist du überhaupt? So kenn ich dich gar nicht, Karyu... du machst mir echt verdammt große Angst!" gab dieser nur leise zurück. "Ich weiß, mein Lieber, ich weiß.... Du kennst mich nämlich überhaupt nicht..." Er legte seine Hand auf Zeros Hüfte und strich mit der anderen über seinen Nacken. "Macht es Spaß, mich so zu sehen? Mir Angst einzujagen?" fragte Zero zitternd, unfähig sich zu bewegen. "Hn... ein bisschen vielleicht." Antwortete Karyu, streifte dabei ein wenig Stoff von Zeros Pyjama bei Seite um einen besseren Blick auf die darunter liegende Haut zu bekommen. Wieder versuchte sich Zero aus der Umarmung zu lösen und stand daraufhin mit dem Rücken zur Wand. Karyu genoss dieses Katz-und-Maus-Spiel, saugte die verwirrten Blicke und ängstlichen Handlungen des Menschen vor ihm regelrecht ein. Doch er beschloss es zu beenden, zum Besten beider Parteien. Entschlossen stellte er sich vor Zero, der sich an die Wand lehnte und vergeblich betete, durch sie hindurch gehen zu können, stemmte seine Arme rechts und links neben Zeros Kopf an die Wand. "Sieht so aus, als wärst du gefangen..." grinste er spöttisch. Zero schloss seine Augen, er konnte nur ahnen, was mit ihm passieren würde und doch hoffte er es wäre ein Traum, Karyu würde sich in Luft auflösen und er würde jeden Moment schweißgebadet in seinem Bett an der gegenüber liegenden Wand aufwachen. Doch nichts dergleichen geschah, stattdessen fühlte er wieder diese Berührungen, diese kalten Finger an seiner Wange, auf seinen Lippen. Fremde, kühle Lippen legten sich auf seine, umschlossen sie mit einer eigenartigen Leidenschaft, sogen daran. Mehr aus Reflex, denn als bösartigen Gedanken, biss er in Karyus Lippe, ließ ihn von ihm abweichen. Ein hämisches Lächeln lag auf Karyus Lippen, die trotz der Dunkelheit blutrot leuchteten. Karyu leckte sich die Lippen sauber, Zero sah nur noch wie sich der von ihm zugefügte Biss durch Zauberhand schloss, viel schneller verheilte als es normal war. "WAS bist du?!" Zeros Fingernägel bohrten sich in den Beton der Wand, versuchten dort einen sicheren Halt zu finden. "Du wirst es schon noch früh genug erfahren... und jetzt lass uns ein bisschen Spaß haben!" in den Augen des Größeren lag ein sadistisches Funkeln und Zero konnte nur ahnen, was dies bedeutete. Erneut beugte sich Karyu zu Zero, nahm dessen Handgelenke in eine Hand und hielt sie über seinem Kopf an der Wand fest und bearbeitete zugleich die samtene Haut an Zeros Schulter. "Du kannst dich wehren so viel du willst.... Es wird dir nichts nützen!" flüsterte er zwischen sanften Bissen und Küssen in Zeros Ohr, dessen Körper sich mit aller Kraft gegen Karyu beugte. Zero versuchte den schraubstockartigen Griff Karyus an seinen Handgelenken zu lösen, wehrte sich vehement gegen diese zarten und doch so beängstigenden Berührungen, ließ jedoch nach, als er merkte, dass Karyu wohl eine unmenschliche Kraft besaß, ihn mit nur einer Hand so festhalten zu können. Mit einer Leichtigkeit hob Karyu den Bassisten hoch, legte einen Arm um seinen Rücken, den anderen in seine Kniekehlen, und trug ihn zu seinem Bett, auf welches er ihn dann sachte legte. "..B-Bitte nicht, Karyu... bitte tu's nicht... Ich flehe dich an!" Tränen traten aus den Augen des verängstigten Geschöpfes, zogen ihre silbernen Bahnen über das blasse Gesicht. Karyu bestaunte die weinende Schönheit vor sich. So schön. So wunderschön... wenn er weinte. Karyu küsste und leckte ihm die Tränen von der Wange. "Fleh und wein soviel du willst... Ich werde nicht aufhören... Im Gegenteil, ich werde dich noch mehr zum Weinen bringen und dich noch lauter Flehen lassen... Deine flehende Stimme... ist wie Musik für meine Ohren. Wenn du nur wüsstest, wie sehr du mich damit betörst!" hauchte er ihm heiser ins Ohr, in seiner Stimme ein unterdrücktes Stöhnen. "Oh Gott!" schluchzte Zero panisch auf. "Schrei so oft nach ihm, wie du willst... er wird dich nicht hören..." lachte er leicht amüsiert. Karyu setzte sich auf Zeros Hüften, um ihn richtig zu halten, was ihm ein leichtes war, da dieser es aufgegeben hatte sich zu Drehen und zu Wenden. Vorsichtig, so als würde es irgendjemand hören, wenn er Zeros Pyjama zu schnell öffnete, begann er die Knöpfe aufzumachen, entblößte die samtene Haut, die sich darunter verbarg, küsste jeden nun freigelegten Zentimeter mit seinen nicht mehr so kalten Lippen, die Zero trotzdem erschaudern ließen. Langsam, schon fast träge, streife er ihm das lästige Stück Stoff von den Schultern und warf es unachtsam neben das Bett auf den Boden, begutachtete die weiche Haut mit seinen Händen, glitt mit den Fingerspitzen erst zögerlich, dann wagender unter den elastischen Bund der Pyjamahose, erkundete das zarte Fleisch der Lenden, was Zero ängstliche Laute entlockte. ,Das ist nicht wahr! Das ist alles nicht wahr! Ich träume das alles bloß... Bitte, lass es einen furchtbaren Traum sein!' ging es ihm immer wieder durch den Kopf des blonden Bassisten, der leise vor sich hinschluchzend die Hände in das Bettlaken vergrub, mehr oder weniger auf alles gefasst, was kommen konnte. Vorsichtig nahm ihm Karyu auch noch den letzten Rest seiner Kleidung ab, so dass er nun völlig nackt vor ihm lag. Karyu studierte eingehend den zitternden Körper unter ihm, strich leicht über dessen Leisten, sog jeden wimmernden Laut, der darauf erfolgte, in sich auf. "Bitte bring es schnell über die Bühne...." Wimmerte Zero leise, während immer neue Tränen ihren Weg über die Wangen bahnten, das hübsche Gesicht im Mondschein glitzern ließen. "Shhhh..." wieder brachte Karyu ihn erst mit seinem Finger, dann mit seinem Mund zum Schweigen, leckte mit seiner, im Vergleich zu seinem Körper, warmen Zunge über Zeros Lippen, forderte Einlass in die feuchte Höhle des Jüngeren, der ihm momentan nicht gewährt wurde. Er nahm eine Brustwarze zwischen Daumen und Zeigefinger, drehte ihn solange bis er vor Erregung stand und Zero gequält aufstöhnte. Karyu nutzte seine Chance seine Zunge hineingleiten zu lassen und suchte auch prompt nach Kontakt mit der des Anderen. Vergeblich. Seufzend löste er sich von Zero, sah ihm in seine schimmernden Augen. "Wenn du mitmachst, dann wird das Ganze hier viel angenehmer für dich!" sprach er leicht genervt. "Wie? Soll ich mich auch noch darüber freuen, dass ich hier von einem Kranken, der behauptet tot zu sein, vergewaltigt werde und dabei fröhlich mitmache?" schnaubte Zero verächtlich, das ganze hier wurde ihm allmählich zu blöd. Sollte Karyu es doch schnell hinter sich bringen, was er angefangen hatte und nicht auch noch von ihm erwarten, so zu tun als würde er himmelhochjauchzend und mit voller Leidenschaft dabei sein, aus seiner Vergewaltigung feurig heißen Sex zu machen. Seine Angst verflog leicht, wich einer ungeheuren Wut. "Ja!..." lachte Karyu amüsiert auf. "Das ist der Zero den ich kenne!" Endlich zog er seinen Mantel aus, den er immer noch trug, schmiss ihn neben das Bett, der Rest seiner Kleidung folgte, bis er genauso nackt auf Zero lag, jedoch mit nur wenig Körperkontakt. An den Stellen, an denen sich ihre Haut berührte, meinte Zero einen Eiswürfel zu fühlen, so kalt war Karyus Haut. Wieder lehnte er sich zu Zero hinunter, legte ihre Lippen erneut aufeinander, küsste ihn, auch wenn Zero es nur über sich ergehen ließ, es duldete und darauf wartete, dass es endlich zu Ende sein möge. Karyus Hand wanderte zwischen ihrer beiden Körper, zwischen die Beine seines Opfers, griff nach dessen Glied und drückte leicht zu. Zeros Fingernägel bohrten sich tiefer in das weiße Laken, sein ganzer Körper versteifte unter der Berührung, seine Augen schlossen sich noch fester, pressten mit aller Kraft die letzten Reste alter und neuer Tränen heraus. Der dominierende Mann ließ seinen Mund an seinem Hals herab gleiten, über seine Brust entlang, spielte zärtlich mit den Fingern an seinen Brustwarzen und fuhr über seinen Bauch, bis er an der Leiste angelangt war. Er leckte mit der Zunge neckend über das noch schlaffe Glied, versuchte mit leichtem Saugen an der Spitze eine Erregung bei dem Blonden hervorzurufen. "Hnngh..." Hin und her gerissen zwischen Ekel und den süßen Berührungen Karyus, stöhnte er unterdrückt auf. Bestätigt durch die Geräusche, die Zero von sich gab, nahm er das mittlerweile steife Glied ganz in seinen Mund, umschloss ihn gierig, rieb rhythmisch in den Bewegungen seines Kopfes mit seiner Hand an dem harten Schaft, entlockte Zeros Lippen immer wieder verschluckte Seufzer. Das Laken zwischen seinen Händen stand vor der Zerreißprobe. Er ballte seine schmalen Hände zu Fäusten, das weiße Betttuch hielt seine Fingernägel davon ab, dass er sich ins eigene Fleisch der Handflächen schnitt. Dennoch schmerzte es. Seine Handknöchel traten weiß hervor, gaben seinen Fäusten einen wütenden Ausdruck. So schön Karyus Berührungen unter anderen Umständen auch gewesen wären... Es war hier und jetzt, lag praktisch während seiner Vergewaltigung wehrlos zu seinen Füßen und wartete nur noch darauf, dass es vorbei war, dass Karyu sich erbarmte, es gut mit ihm meinte, sich einfach nur an ihm befriedigte und ihn dann wieder von ihm abließ, ihn einfach in Ruhe ließ. Karyu massierte mit den nun freien Händen beide Pobacken des unter ihm Liegenden. Seine Finger suchten nach der Öffnung, dem Eingang zu unentdeckten Gefilden. Auch wenn sich Zero sich verspannte, einen gewissen Körperteil anspannte, so nützte es ihm doch nichts. Dessen war er sich bewusst und trotzdem... es war eine Art Schutzfunktion. Karyu tastete sich immer weiter vor, umkreiste die enge Öffnung und drang schließlich mit zwei Fingern in ihn ein. Zero hätte am liebsten laut aufgeschrieen, auch wenn der Schmerz noch erträglich war. Seine Seele jedoch brannte. Immer und immer wieder ließ Karyu seine Finger in ihn gleiten, präparierte ihn, für das was noch kommen würde. Karyus Mund entließ Zeros Männlichkeit aus seinen Fängen. Er kniete sich über ihn, spreizte mit einer Leichtigkeit Zeros angespannte Beine und platzierte sich dazwischen, um kurz darauf schmerzvoll mit seinem eigenen, pochenden Glied in ihn einzudringen. Ein heiseres Stöhnen entfuhr seiner Kehle, seine Augen schlossen sich bei dem einzigartigen Gefühl das ihn umgab. Zero war so eng, so heiß. Er hatte schon seit unzähligen Jahren nicht mehr mit einem Menschen geschlafen und doch bereute er es nicht, denn Zero war etwas Besonderes. Es würde sein Kind werden. Sein erstes Kind. Und er würde wissen, wie er sich anfühlte. So himmlisch... oder teuflisch gut. Zero schrie innerlich. Äußerlich biss er sich nur auf die Lippen, in der Hoffnung der unsägliche Schmerz in seinem Unterleib und der noch schlimmere in seiner Seele würden bald verebben. Neue Tränen vermischten sich mit den getrockneten. Er ließ Karyu in sich eindringen, mit jedem Stoß den er tat, stach er auf sein Herz ein. Mit jedem Stöhnen das ihm entkam, tötete er einen weiteren Teil seiner reinen Seele, befleckte seinen unschuldigen Körper. Wenn ihn Karyu danach nicht umbrachte, er würde es selbst tun. Karyu verschnellte seinen Rhythmus, den er sich aufgebaut hatte. Ihm war es zwar nicht egal, dass Zero nicht freiwillig daran beteiligt und somit keine Eigeninitiative zeigte, und dennoch... es berauschte seine Sinne, vernebelte seinen Blick in den heißen Körper unter ihn zu dringen, sich zu nehmen, wonach er sich so lange gesehnt hatte. Nicht mehr lange, dann würde er sich in seinem Höhepunkt befinden... in dem Tal der Toten und gleichzeitig Lebendigen. Genauso wie Zero. Gleich wäre es soweit... gleich würde er in ihm kommen. Jetzt biss er sich auch noch an seinem Hals fest. Als ob es nicht schon genug wäre, dass er ihn von innen heraus zerstörte, jetzt musste er ihn auch noch sichtbar brandmarken. Zero meinte, er würde ihm das Leben aus seinem Hals saugen. Er fühlte sich ausgelaugt, doch sein Körper fand noch die Energie sich aufzubäumen. Mit jedem Mal, dass Karyu an seinem Hals saugte, schmerzte sein Körper mehr. Ihm unbekannte Bilder längst vergangener Zeiten tauchten vor seinem inneren Auge auf, setzten sich in seinem Gehirn fest, ließen sich nicht mehr löschen, stattdessen kamen immer neue hinzu, gegenwärtigere. Er sah fremde Menschen oder das was sie zu sein schienen, bekanntere Gesichter schenkten ihm ein Lächeln und er selbst sich nur einen isolierten Blick. Er schrie... oh, er würde so gern schreien... Doch er fand keine Kraft. Sein Körper, er war so ausgemergelt, als wäre er schon tausende Tode gestorben und das hier wäre nur ein weiterer. So süß... diese kostbare Flüssigkeit, nach der er eine Ewigkeit gelüstet hat und sie doch nicht haben durfte. Nun war der Zeitpunkt gekommen, an dem es ihm gewährt wurde. Gierig trank er den wertvollen Likör, der bis eben den schönen Körper seines Opfers durchflutet hatte und nun seine Sinne beraubte, ihn in seinen schönsten Rausch versetzte. Nicht ein Tropfen wurde vergeudet, dafür hatte er sich zu lange beherrschen müssen um jetzt etwas zu verschwenden. Und doch müsste er bald aufhören, von seinem geliebten Engel ablassen, damit er ihn für immer zu sich nehmen konnte. Er spürte, dass es nicht mehr weit entfernt war, das letzte Schlagen des menschlichen Herzens. Er müsste vorher aufhören, hatte man ihm gesagt. Er hatte es noch nie selbst erfahren, ein Kind zu machen und doch wusste er, wann Zero bereit war. Er ließ von dem Körper ab, der schlaff und kaum noch atmend in seinen Armen hing. Sein Blick, der mit dieser Welt abgeschlossen hatte, ging in die Leere, sein Körper war nur mehr eine leblose Hülle. Langsam schlossen sich Zeros Augen und gingen doch wieder auf. Endlich hatten diese düsteren Bilder aufgehört. Sein Brustkorb hob und senkte sich flach, als wäre das Ein- und Ausatmen eine schiere Qual. Durch seinen getrübten Blick sah Zero nur noch, wie sich Karyu mit seinem spitzen Ring die Pulsadern aufschnitt und dessen Handgelenk auf seinen Mund legte. "...Trink!" hörte er von ganz weit weg und doch was es Karyu, der vor ihm saß, der sprach. Er wollte nicht. Genauso wenig wie er dieses Leben wollte. Er wollte sterben, hier, auf der Stelle. Wäre da nicht dieses kleine Rinnsal, das unaufhörlich aus Karyus Haut trat und schimmernd auf seine Lippen tropfte. Neugierig leckte er seine Lippen, versuchte den Geschmack zu identifizieren. Es gelang ihm nicht. Vielleicht müsste er nur mehr davon probieren, um es zu schmecken. Karyu presste sein Handgelenk an Zeros Lippen. "Trink!" flüsterte er immer wieder und strich mit der freien Hand über Zeros kalte Wange. Mühsam leckte sich dieser über die spröden Lippen, versuchte jeden Tropfen, der aus der klaffenden Wunde trat, aufzufangen, in sich aufzunehmen. Dieses heilende Elixier... es rann seine trockene Kehle hinab wie süßester Honig, ließ seine Lebensgeister wieder auferstehen. Er drückte Karyus Handgelenk fester an seinen Mund, trank gierig Schluck für Schluck die ihm dargebotene Flüssigkeit, wollte ihn aussaugen, wie er es bei ihm getan hatte. "Zero... Es reicht!" Karyus Augenlider flatterten zu. "Hör auf!" befahl er ihm, doch es nützte nichts. Erschöpft und atemlos riss er sich von Zero los und sah ihn entsetzt an. Mit einem schmerzverzerrten Gesicht fasste sich Zero an die Brust. Es schmerzte... Sein Herz... es schmerzte so sehr... "Was... was passiert jetzt mit mir?" fragend sah er den Größeren an. "Du stirbst jetzt..." hauchte er ihm nonchalant ins Ohr. Verängstigt riss Zero seine Augen auf. Was sollte das heißen... er stirbt jetzt? "Mach was dagegen!" forderte er Karyu entgeistert auf. Dieser lächelte ihn nur verständnisvoll an. "Das geht nicht... Du wirst jetzt zu einem von uns!" gab er erfreut zurück. ++tbc++ oO kommis?? ó_ò Kapitel 3: A new day's dawn --------------------------- DANKEDANKEDANKE für die vielen Kommentare und das viele Feedback! Ihr seid einfach nur großartig!!!! ^^V Hier geht's nun weiter und ich hoffe der Teil gefällt genauso gut wie die anderen zwei! Eins vorweg: Charaktere nix meins, Story meins, aber: nix ist wahr! Leider... *snüff* +++ Seit drei Tagen lag er nun schon da. Sein Körper zog sich hin und wieder zusammen, bäumte sich in den weißen Laken auf und senkte sich wieder. Bilder. Er sah tausende Bilder... und dennoch konnte er kein einziges von ihnen erkennen. Es war alles so trübe und verschwommen, es machte den Anschein, dass sie sich lichten würden und dann waren sie weg, ersetzt durch neue, wieder verschwommen. Und düster. Sie waren allesamt düster. Oder vielleicht waren sie einfach nur dunkel? Er konnte es nicht sagen. Karyu saß in dem Sessel an der Ecke, inhalierte den blauen Dunst seiner Zigarette und beobachtete den unruhigen Körper seines Schützlings. Bald würde der Moment kommen... Bald würde er aufwachen. Träge griff er nach Zeros Handy und wählte die eingespeicherte Nummer Hizumis. Er musste ihm noch bescheid geben. "Ja?" meldete sich die bekannte Stimme am anderen Ende. "Ist er schon aufgewacht?" erkundigte sich Karyu. "Ja. Gestern schon. Aber er schläft wieder..." gab Hizumi neutral zurück. "Und hat bei dir alles geklappt?" "Ja. Er müsste jeden Moment aufwachen." "Gut. Bring ihn dann ins Schloss. Mana will ihn sehen." "Verstanden." Beendete Karyu die kurze Unterhaltung. Mit Tsukasa war soweit alles in Ordnung, er war schon einer von ihnen. Nun fehlte also nur noch Zero. Wie erwartet wachte Zero bald auf. Sein Körper fuhr in dem Bett, in dem er bis jetzt noch geschlafen hatte, hoch und atmete schwer. Verwirrt blickte er um sich um irgendetwas zu finden, das ihm sagte, dass alles in Ordnung sei, dass er nichts zu befürchten hätte. Stattdessen sah er Karyu in der gegenüberliegende Ecke des Zimmers sitzen und ihn mit einem erfreuten Blick mustern. Dieser richtete sich auf, als Zero nach Luft japsend die Augen öffnete. "Ka...ryu?" flüsterte Zero kaum hörbar in den dunklen Raum hinein. "Ich bin hier!" entgegnete ihm dieser fast genauso leise und setzte sich an die Bettkante. Behutsam strich er der verwirrten Gestalt ein paar Strähnen aus dem schönen Gesicht und legte seine kalte Hand auf die ebenso kalte Wange. "I-Ich hab so komische Sachen geträumt! Du bist darin vorgekommen, du warst so... so komisch... D-Du hast mir in den Hals gebissen und hast mein Blut getrunken... und dann hast du mir deins zu Trinken gegeben und ... und dann...." Seine Stimme bebte und sein Blick verschleierte sich. Rote Bahnen zogen sich wie Striemen über sein Gesicht. "Shhhhh..." Zärtlich küsste ihm Karyu die Tränen weg. "Ich hatte solche Angst.... So furchtbare Angst..." schluchzte er lauter und klammerte sich an Karyu, vergrub sein Gesicht an dessen Brust, tränkte das weiße Hemd mit seinen roten Tränen, genoss die eigenartige Vertrautheit zwischen ihnen. "Es ist alles gut... Es vorbei...." Sanft strich er Zero über den Rücken, versuchte ihn zu beruhigen. Erst als Zero sich weitestgehend gefangen hatte, fügte er leise hinzu: "... du hast nicht geträumt, mein Engel..." und küsste ihn auf die Stirn. Zitternd löste sich Zero aus der Umarmung und sah ihn irritiert an. "W-Was soll das heißen?" "Du bist jetzt einer von uns..." hauchte er ihm ins Ohr und strich ihm sachte über die Wange. "W-Was bist du?" erneut bahnten sich Tränen ihren Weg. "Ich bin ein Vampir, meine Schönheit... Genauso wie du jetzt einer bist!" beantwortete er ihm ruhig seine Frage. "A-Aber es gibt keine Vampire! Das sind doch alles bloß Mythen und Sagen... Es ist nicht wahr!!!" stotterte Zero ungläubig. Er hielt an seiner Welt fest, wollte sie nicht aus den Händen gleiten lassen. "Wir lassen die Menschen in diesem Glauben... zu unserem Schutz. Ich erklär dir alles später... doch nun komm, wir müssen los!" Karyu stand wieder auf, ging zum Schrank und holte Zero einige Kleidungsstücke heraus. "Nein! Erklär es mir jetzt! Warum ich? Warum nicht irgendjemand anderes, mit dem ihr euer krankes Spiel spielen könnt?" wütend warf Zero die Decke beiseite und schwang sich aus dem Bett. Kaum dass er stand, gaben seine Beine unter der Last nach und er sackte zu Boden. Er versuchte sich wieder aufzurichten, doch sein Körper folgte nicht seinen Befehlen... er war so kraftlos. Karyu hob ihn mühelos auf und setzte ihn auf die Bettkante. "Hier, zieh das hier an." Er hielt ihm fordernd ein paar legere Kleidungsstücke entgegen. Widerwillig schlüpfte er in die bereitgelegte Kleidung, leise "Wieso ich?" vor sich hinschluchzend. "Es hat seine Gründe, wieso wir dich auserwählt haben. Du wirst sie früher oder später erfahren, glaub mir!" aufbauend streichelte er ihm in der Hocke sitzend über den Oberschenkel. "Und so schlecht ist das Leben als Vampir auch nicht..." Karyu lächelte ihn warm an, ein Lächeln, dass Zero noch nie zuvor an ihm gesehen hatte. Er konnte es dennoch nicht fassen. Er war ein Vampir. Er war kein Mensch mehr, er war tot. Ein Untoter. Er hatte immer geglaubt es war ein Märchen, was er in Büchern las oder in Filmen sah... aber niemals hätte er sich erträumt in der Realität darin verwickelt zu sein. Er war geschockt und hatte Angst. Und doch... dieses warme Lächeln auf dem Gesicht des anderen Vampirs... es wirkte in einer Art beruhigend. "Lass uns gehen, es ist schon spät. Wir müssen noch vor dem Morgengrauen im Schloss sein." Karyu erhob sich wieder und bot Zero seine Hand an. Dieser zögerte einen Moment, bevor er sie annahm und seine hineinlegte. Schweigend saßen sie in Karyus teurem Auto, auf dem Weg zum Schloss. Immer wieder musterte Karyu die fragile Gestalt aus dem Augenwinkel. Er war so schön... viel schöner als er es vorher war. Und er hatte ihn zu dem gemacht was er jetzt war. Er hatte ihn geschaffen... sein Kind... ein Kind der Nacht. Noch immer lag ihm der süße Geschmack des unschuldigen Blutes auf der Zunge. Er schloss für einen kurzen Moment die Augen, genoss den lieblichen Nektar, der immer noch seine Sinne berauschte, wohl nie versiegen würde. "Was ist das für ein Schloss zu dem wir fahren? Wieso fliegen wir nicht?" kam es von Zero, der immer noch apathisch aus dem Fenster blickte. Belustigt lachte Karyu auf. "Das ist ein Märchen, das sich die Menschen ausgedacht haben um uns noch mysteriöser darzustellen! Wir können zwar vieles, aber nicht fliegen! Wir haben keine Schwingen mit denen wir uns in die Lüfte erheben!" sein Lachen verebbte. "Wir sind außerdem gleich dort, dann siehst du, was für ein Schloss es ist." "Ist es so was wie eure Zentrale? Wo ihr euch in eure Särge verkriecht, wenn die Sonne aufgeht?" erkundigte er sich desinteressiert weiter. "So in der Art..." Karyu schmunzelte über Zeros Naivität. Ob er ihn enttäuschen würde, wenn er ihm jetzt sagte, dass dieses Klischee nicht zutraf? "Aber wir schlafen nicht in Särgen... Die sind so unbequem und eng. Wir bevorzugen die menschliche Variante." "Oh..." kam es von Zero, der immer noch verloren aus dem Fenster starrte. Wieder vergingen schweigende Minuten, bis Karyu sein Auto vor dem Anwesen zum Halten brachte. "Wir sind da!" ließ er verlauten, was Zero schon aufgefallen war. Sprachlos ließ er seinen Blick über das prachtvolle Gebäude gleiten. "Karyu...?" er richtete seine Augen auf ihn. "Ich habe Angst." Liebevoll legte dieser seine Hand unter sein Kinn, "Die brauchst du nicht..." und küsste ihn auf den Mund. Mit einer Leichtigkeit trug er Zero bis vor die große Pforte, die sich wie von Zauberhand öffnete. Ein großer Mann trat hinter ihr zum Vorschein und verbeugte sich vor den Neuankömmlingen. "Wir haben sie schon erwartet, Karyu-sama!" Er verbeugte sich erneut und ließ die beiden eintreten. Karyu trug ihn durch unzählige hell beleuchtete Korridore, vorbei an verzierten, schweren Holztüren. Müde klammerte er sich an ihn, legte seinen Kopf auf Karyus Schulter. Dieser öffnete indes eine dieser Pforten, durch die ein edles Schlafzimmer mit verhangenen Fenstern zum Vorschein kam. Behutsam legte Karyu den geschwächten Körper in das weiche Bett, fuhr ihm noch einmal zärtlich über das schöne Gesicht. "Ruh dich etwas aus. Ich werde dir den Rest zeigen, sobald du aufgewacht bist." Er küsste ihn noch einmal auf die Stirn und ging dann wieder aus dem Zimmer. Zielstrebig huschte Karyu durch das beleuchtete Schloss. Die Wände waren mit Bildern, Portraits von längst verstorbenen oder immer noch lebenden behangen, vom Schwachen Licht der Wandlampen beleuchtet. Abrupt blieb er an einer großen Holztür stehen und klopfte an. Er hasste es, wenn man unangemeldet reinplatzte, also wartete Karyu. "Komm rein." Ertönte eine Stimme aus dem inneren des Raumes vor dem er stand. Leise betrat er das Zimmer und schloss die Türe hinter sich. Ehrfurchtsvoll verbeugte er sich vor der Gestalt, die umringt von zwei anderen Personen auf einem roten Kanapee vor einem imposanten Kamin saß. "Guten Abend, Mana-sama. Er ist jetzt im Schloss." "Gut." Abwesend strich Mana dem kleineren seiner zwei Gefährten, der seinen Kopf auf Manas Schoß gebettet hatte und schlief, durch die Mähne schwarzen Haares. "Lass ihn ein wenig ausruhen, dann zeig ihm, was er wissen muss. Aber hab Nachsicht mit ihm, er wird viele Fehler machen... genauso wie du es getan hast." Karyu konnte den Ansatz eines Lächelns bei dem älteren Vampir erkennen, sagte jedoch nichts. "Juka, sieh doch mal nach unserem neuen Gast." Wie ihm geheißen erhob sich der Gerufene von seinem Platz neben Mana und machte seinen Weg in eines der entlegeneren Zimmer. "Wie hat er reagiert?" forschte Mana nach, als sich Karyu neben ihn setzte. "So wie ich auch.... Nur etwas extremer vielleicht..." lächelte Karyu scheu. "Du hast ihn verführt, nicht wahr? Du konntest die Finger nicht von ihm lassen?" Verlegen nickte der Angesprochene nur. Resigniert seufzte der Schwarzhaarige. "Du törichtes Kind... Damit hast es nur komplizierter gemacht... Aber ich kann dich verstehen. Er ist schön, nicht wahr?" Mana sprach immer noch mit einer warmen, weichen Stimme, legte verständnisvoll einen Arm um den Größeren Vampir. Wieder nickte Karyu schüchtern. Wäre er noch ein Mensch gewesen, hätten seine Wangen einen rötlichen Schimmer angenommen. "Zeig ihm, dass nicht alles schlecht ist. Das wir nicht das sind, zu was uns die Menschen machen. Lass ihn fühlen, dass wir noch nicht ganz tot sind. Er wird dich brauchen. Vielleicht nicht immer und vielleicht wird er es dir auch nicht zeigen. Lass ihn nur spüren, dass du an seiner Seite bist..." Liebevoll strich er Karyu über die müden Züge. Er war sein Kind. Nicht sein erstes und auch nicht sein letztes, aber sein wertvollstes. Er war stolz auf ihn, auf das, was er geschaffen hatte. Mit einem letzten Kuss auf Karyus Schläfe wendete sich Mana von ihm ab und richtete sich auf, den schlaffen Körper beschützend im Arm haltend. "Leg dich schlafen, du siehst nicht gut aus. Wie ich dich kenne, hast du Tag und Nacht an seiner Seite gewacht, bis er aufgewacht ist." Er schenkte ihm erneut einen warmen Blick, den meist nur Karyu zu sehen bekam und ging aus dem großen Saal. Karyu fühlte sich ertappt. Niemand kannte ihn so gut wie Mana. Sein Vater, seine Mutter. Er hatte ihn zum Vampir erkoren, eine Ehre, die nicht vielen zu Teil wurden. Und doch wusste er nicht wieso. Er war ein ganz normaler Sterblicher gewesen, er hatte keine verborgenen Talente, noch war er schön. Er war ein ganz normaler Mensch gewesen, bis zu dem Tag, an dem er Mana begegnete. Fröstelnd erhob er sich nun auch, um seinen wohlverdienten Schlaf zu halten. Und er wollte Zero sehen, sein Kind, seinen Schützling, seinen wunderschönen, gefallenen Engel. Es waren nur wenige Minuten, die sie trennten und doch fühlte er sich so unvollkommen, ohne ihn an seiner Seite. Erst jetzt merkte er wie müde er doch war. Das lange Warten auf das Aufwachen des Jungen Vampirs hatte ihn nicht zu Ruhe gebracht, wollte keine Sekunde damit verschwenden nicht auf seinen Auserwählten zu achten. Die ganzen drei Tage hatte er kein Auge zugemacht, aus Angst, irgendetwas könnte passieren, wenn er auch nur einmal die Augen kurz schloss. Und es zerrte an seinen Kräften. Müde bog er um die letzte Ecke des Ganges, auf dem Weg zu Zeros Gemach, um sich dort zu ihm zu legen, weiter über ihn zu wachen, auch wenn er schlief. Vorsichtig legte er seine Hand auf die vergoldete Klinke, drückte sie leise hinunter, um den Ruhenden nicht zu wecken und streckte seinen Kopf in das abgedunkelte Zimmer, in das kein Licht von der aufgehenden Sonne schien. "ZERO!!!" Karyu versteifte in seiner Bewegung, als er das Bild erblickte, welches sich ihm in der aufgerissenen Tür bot. +++ tbc Irgendwie... sind die immer nur am Küssen... Irgendwas mach ich falsch... =_=;; Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)