Regenschauer & Sonnenschein von Sesshoumaru-sama (eine andere Welt) ================================================================================ Kapitel 14: ein neuer Tag ------------------------- Kagome und Inuyasha sahen sich immer noch in die Augen. Irgendwie mußte Kagome Inuyasha dazu bekommen kleinbei zu geben, ohne das dieser dachte er habe nachgegeben. Das muß machbar sein, dachte sich Kagome, während sie eine Idee hatte, wie sie dies vielleicht bewerkstelligen konnte. Die Ehre. Sie mußte ihn irgendwie an der Ehre packen. "Inuyasha, wir sollten unseren Streit vergessen und uns vertragen", begann Kagome erneut, wurde aber nur mit einem "Keh!!" gestraft. "Warum sollte ich, der Herr über alle Dämonen, versprechen einem Menschen nichts zu tun?" fuhr Inuyasha mit gleicher Selbstsicherheit, wie er sie am Morgen im Arbeitszimmer gewahrt hatte. Doch dieses Mal hatte Kagome einen Trumpf auf der Hand: "Nun, wenn Du es nicht machst, dann verpasse ich Dir noch ein paar Bodenkontakte", Kagome sah Inuyasha relativ unbeeindruckt drein blicken, "und während seine Lordschaft hier benommen liegt, werde ich raus rennen und alle erzählen, daß ein einfacher Mensch den großen Lord Inuyasha besiegt hat....". Sie drehte den Kopf leicht zur Seite, in dem Wissen, einen Volltreffer gelandet zu haben. Inuyasha blickte sie unverhohlen mit Fassungslosigkeit an. ,Menno' war alles, was Inuyasha in diesem Augenblick denken konnte. Sein einziger Weg sein Ansehen zu wahren, war es diesem Menschen nachzugeben. Er wollte sich gar nicht vorstellen, was neben den Menschen sein Vater oder gar Sesshoumaru dazu sagen würden, wenn so etwas an die Öffentlichkeit käme. Mit leichtem Zähneknirschen nickt Inuyasha Kagome zu. Diese drehte ihren Kopf wieder zu Inuyasha. "Du versprichst also mir nichts zu tun und stehst dafür ein, daß mir auch kein anderer Deiner Schergen etwas zufügt?" Inuyasha kochte innerlich, nickte aber abermals. Er mußte die Ereignisse in diesen Räumen hier um jeden Preis geheim halten. Ihm würde schon eine Ausrede einfallen, warum er dieses Mädchen erst auspeitschen lies und sie jetzt unter seinem Schutz stehen würde. Vielleicht sollte er auch einfach nur zum Schein darauf eingehen. Schließlich weis niemand bescheid über seine Versprechungen. Zudem hatte er kein Ehrenwort gegeben. "Ehrenwort?" fragte Kagome beinahe im selben Moment. "Ja" antwortete Inuyasha gleich doppelt so missmutig, wie er zuvor schon genickt hatte. Trotz alle dem würde immer noch niemand von diesem Versprechen wissen. Abermals, bevor er den Gedanken zu Ende führen konnte wurde er unterbrochen. Die Tür zu seinen Gemächern ging auf und sein fast blass aussehender Kouga stand in der Tür. "DAS hätte ich nie gedacht!! Inuyasha schließt frieden mit einem Menschen und verspricht ihn zu beschützen." Kouga fragte sich, ob er noch die Frage nach dem Geisteszustand der beiden Brüder hinzufügen sollte, entschied sich aber nicht noch Öl ins Feuer zu gießen. Inuyasha blickte ärgerlich zu Kouga, welcher sogleich die Tür schloss und mit einiger Geschwindigkeit von dort verschwand. Ein Lachen konnte er jedoch nicht unterdrücken, welches Inuyashas Ohren freilich nicht entging. ,Toll, wirklich gut gemacht Inuyasha. Du bist ein echter Held. Von einem Menschen und einem dummen Wolf an die Wand genagelt worden' waren Inuyasha Gedanken. "Können wir gehen?" vernahm er aus Kagomes Richtung. "Wir?" erwiderte Inuyasha. "Ja - WIR - ich habe eben darum gebeten nachhause gebracht zu werden. Und da Du für meinen Schutz verantwortlich bist..." Kagome hat ein fieses Lächeln auf den Lippen. Inuyasha hatte zwar gesehen, daß Kagomes Mund sich bewegte, aber hatte zu viele andere Gedanken im Kopf, als das er ihr wirklich Aufmerksamkeit schenkte. Er hatte gleich zwei Probleme. Kouga wußte von der Sache hier und würde es vielleicht weiter erzählen - er konnte sehr geschwätzig sein. Auf der anderen Seite wußte es von seinem Ehrenwort zu Kagome, weswegen er nicht mehr nur sich selbst Rechenschaft schulden würde, hielt er ein Ehrenwort nicht ein. Sowohl sein Vater als auch sein Bruder konnten Menschen vielleicht nicht sonderlich gut leiden, aber Wortbrechern, vor allem bei Ehrenwörtern, hassten sie regelrecht. "Verdammt!!" schluchzte Inuyasha mehr als das man er sprechen nennen dürfte. "Jetzt hab Dich nicht so. Ich lebe nahe am Palast und seine Lordschaft wäre ganz schnell wieder da." Inuyasha knurrt leise, aber sah sich an sein Versprechen nun total gebunden. Wie hat das nur passieren können? Es sah keinen Ausweg. Zumindest würde er dieses Mädchen jetzt bei ihrer Hütte abliefern. Danach war mehr Zeit zum nachdenken. Sango traf an der Behausung von Kagomes Familie sein. Zumindest über Kagome könnte sie etwas berichten. Bei Rin hatte sie leider keine Informationen bekommen können. Vielleicht war die Kleine auch schon längst tot, dachte sie andächtig vor sich hin. Aber bereits im Gedanken konnte sie ein Kinderlachen aus der Hütte hören. Sie klopfte an die Tür und öffnete einen diese einen Spalt breit. An ihrer eigenen Behausung hatten sie nur eine Art Decke, die den Eingang verschloss. Bei den Higurashis gab es immerhin etwas, was man wirklich Tür nennen konnte. Sango macht große Augen, als sie Rin am Tisch sitzen sah, wie sie an einem Blatt Papier zeichnete. Wie kam Rin den wieder hier her? Sango entschied lieber gleich zu fragen, anstatt nur irgendwelche Mutmaßungen anzustellen. Rin hielt er jedoch vor gerade keine Zeit zu haben, da sie etwas ändern müßte. Die immer noch etwas geschockten Großeltern erzählten Sango dann jedoch den Teil der Geschichten den sie selbst gesehen hatten und die Teile, die Rin bisher von sich gegen hatte. Sie hatten ihre Enkeltochter einfach machen lassen, da sie selbst noch etwas durch den Wind waren. Rin Großmutter wollte gerade Luft holen, um Rin etwas näher auszuhorchen, als es an der Tür klopfte. "Schlimmer kann es heute nicht mehr werden" scherzte der Großvater, als er zum Eingang ging. Bevor er die Tür öffnete hört er jedoch, wie erneut die Leute ringsumher tuschelten und über etwas gar nicht erbaut zu sein. Der Großvater begann leicht zu schwitzen. "Er wird doch nicht etwas wieder....." er öffnete, wie Sango zuvor, nur einen Spalt breit die Tür. Aus dem Hintergrund sahen seine Frau und Sango ihn etwas verunsichert an. "Ist Lord Sesshoumaru etwas noch mal gekommen?" kam im unisono zu Ohren. "N... N.... Nein" antwortete er. Alle atmeten bereits erleichtert auf. "Das hätte ich auch nicht mehr verkraftet. Eine alte Frau ist dafür nicht gemacht.... nein nein, ist sie nicht" seufzte Rins Großmutter vor sich her, bevor sie von draußen leise Kagomes Stimme hörte. "Kind!!!!" rief ihre Großmutter sogleich nach draußen, nahm aber gleichzeitig wahr, daß ihr Mann erneut versuchte in die Knie zu gehen. Eine unendliche lang erscheinende Sekunde später stand Kagome zusammen mit Inuyasha in der Tür, welcher sie offensichtlich stützte. "Waaa... Waaaaa... Waaaas??" stammelten alle zusammen. "Nichts Nichts. Er bringt mich nur heim", dabei deutete Kagome etwas missmutig auf den neben ihr stehenden Hanyou. Inuyasha setzte sie mehr halbherzig auf einen Stuhl, drehte sich um und verschwand mit einem schallenden "Keh!" wieder aus der Behausung. Keiner traute sich in den nächsten Minuten etwas zu sagen. Sogar die Menschen und Dämonen, welche vor der Hütte standen schienen beinahe lautlos einfach da zu stehen - nicht einmal ein Zeichen der Verwunderung war zu hören. Das Verhalten der Leute kam Inuyasha seltsam vor. Er war so mit Kagome beschäftigt, daß er nicht bemerkte, daß ihre kleine Schwester auch schon wieder in der Hütte war, geschweige den Geruch seines großen Bruders hier wahrzunehmen. "Was habt ihr alle?" begann Kagome dann nach einigen Minuten zu sprechen. Ihre Großeltern nahmen sich einfach beide an den Händen und liefern nach hinten in den Schlafraum. "Das ist unser Ende", murmelten sie und verschwanden. Auch Sango schien einfach nur dazustehen, außer Stande auf das eben gesehene zu reagieren. "Was ist hier eben passiert?" fragte Sango schließlich doch. Rin hatte sich nur kurz umgesehen und weiter gar nicht auf das geachtet, was geschah. Sie zeichnete einfach still weiter. Kagome sah endlich ihre kleine Schwester und rannte instinktiv zu ihr. "Rin.... Rin... geht es Dir gut?" Kagome hatte kleine Tränen in den Augen. Es war die Zeit alle Emotionen hinaus zu lassen. Rin sah Kagome etwas bedrückt an. Sie bemerkte erst jetzt, wie schwer ihre Schwester verletzt war. Sie hatte es bei Lord Sesshoumaru sehr schön gefunden, aber bei seinem Bruder scheint es nicht sehr schön gewesen zu sein. Auch bei Rin bildeten sich langsam kleine Tränen in den Augen. Sie fühlte sich beinahe schuldig, daß es ihr so gut gegangen war. Beide versuchten sich jedoch gegenseitig aufzubauen. Obwohl es Kagome nicht sonderlich gut ging erzählten sie sich in der nächsten Stunde gegenseitig was geschehen war. Aus verständlichen Gründen erzählte Kagome nicht wirklich alles was passiert war. Rins Erzählungen lauschte sie jedoch mit einer gehörigen Portion Skepsis. Kagome hatte Lord Sesshoumaru nur wenige Male gesehen und niemals mit ihm auch nur eine Silbe gewechselt. Für sie stand nur eines fest: Er war gefährlich und sie würde ihrer kleinen Schwester auf keinen Fall erlauben sich morgen gar noch einmal dieser Gefahr auszusetzen. Sango lausche den Ausführungen beider und blicke immer wie ungläubig hin und her. Sie half Kagome noch ihre Wunden abzuwaschen bevor sie selbst ging. Dies muß der längste Tag in ihrem Leben gewesen sein, dachte sie, als sie zusammen mit Rin zu ihren Großeltern in den Schlafraum ging. Diese schließen bereits und es würde auch nicht mehr lange dauern bis ihre Mutter und Kikyou wieder kommen würden. Auch Souta lag dort. Ihm ging es immer noch nicht bessern, sondern sogar noch schlechter. Heute könnte sie nichts mehr für ihn machen, aber morgen hatten sie jemanden an der Hand der etwas machen konnte... und wenn sie ihn dafür 1000 Mal auf die Bretter schicken müßte. Dieser Bastard war vielleicht die letzte Chance die ihr kleiner Bruder Souta noch hatte. Kagome legt sich förmlich mit letzter Kraft aus ihr Bett. Diesem großkotzigen gewalttätigen Dämonen hatte sie es zu verdanken die nächste Zeit nur auf dem Bauch schlafen zu können. Zumindest einem könnte sie es heimzahlen und dieser war nicht irgendwer. Kurz vor dem einschlafen verdrängte Kagome diese Gedanken jedoch. Dämonen war alles woran sie den ganzen Tag dachte, sie sollten nicht auch noch ihren Schlaf einnehmen. Die Gedanken sind frei, entschied Kagome für sich. Kagome wurde am nächsten Tag durch laute Stimmen vor der Hütte aufgeweckt. Mit Entsetzen stelle sie fest, daß die Mittagssonne bereits hoch am Himmel stand. Sie hatte so tief und fest geschlafen, um sich von den Strapazen des Vortages zu erholen. Schon nach der ersten Bewegung wurden ihr die Ereignisse schmerzhaft zurück in Erinnerung gebracht. Sie kümmerte sich erst noch einen Augenblick um Souta, bevor sie in den Wohnraum ging. Dort saß ihre Großmutter aus dem Platz an dem für gewöhnlich Kikyou abends saß. Sie starrte hinaus und schien auch sonst etwas angespannt zu sein. Kagome tippte ihr leicht auf die Schulter, was ihre Großmutter instinktiv zusammenfahren lies. "Kagome!!! Du bist es.... ich dachte schon... wie kannst Du Deine Arme Großmutter so erschrecken", sagte diese erleichtert vor sich hin. Sie muß immer noch ganz durch den Wind sein, entschied Kagome und wollte sie erst mal alleine darüber reflektieren lassen. Kagome wollte sich etwas zurecht machen, als sie bemerkte, daß Rin nirgends zu finden war. Das ihre Mutter, Schwester und sogar ihr alter Großvater des Morgens nicht im Haus waren war die Regel, aber wo in aller Welt war Rin?? Und wieso war es vor der Hütte so laut?? Sie riskierte einen Blick nach draußen und sah ihren Großvater, der mit einigen Nachbarn zu streiten schien. Für gewöhnlich war ihr Großvater zu allen Liebkind und bemühte sich einen guten Ruf für sich und die Familie zu wahren - für ihn war dieses Verhalten ungewöhnlich. Kagome hoffte nur, daß der Tag von Gestern sie nicht heute wiederholen würde. Aber wo war nun Rin?? Im Palast herrschte über den letzten Tag ziemliche Konfusion. Man war sich dort sonst schon nicht seiner Sachen oder gar seines Lebens sicher, aber durch den vergangenen Tag schien sich dieser Zustand noch potenziert zu haben. Ein kleines Mädchen hatte es heute erneut in das Arbeitszimmer von Sesshoumaru geschafft, dabei war dieser heute noch gar nicht dort gewesen. Rin saß wieder auf Sesshoumarus Stuhl hinter seinem Schreibtisch. Jedem dem sie gesagt hatte, daß er es ihr erlaubt hatte heute wieder zu kommen, lies sie anstandslos passieren. Noch vor zwei Tagen wäre dies absolut undenkbar gewesen. Man hätte sie aus dem Palast geworfen oder vielleicht sogar als Mahnung für andere umgebracht. Rin schien davon jedoch keine Ahnung zu haben und war unbekümmert wie immer durch die Gänge spaziert. Manchmal hatte sie nach dem Weg gefragt und war schließlich wieder in diesem Zimmer gelandet. Selbst dieser grünliche Frosch, welcher sie gestern noch mit einem seltsamen Stock vertreiben wollte, hatte sie heute hier her geführt, dachte Rin, während sie dort saß und auf Sesshoumaru wartete. Während sie wartete dachte sie aufgeregt über den Weg in dieses Zimmer nach und auch wie schön es hier doch war. Sogar die Wände waren mit einem edel aussehenden Teppich bezogen. Rin mochte diese Wände sehr und rieb sich immer daran, wenn sie durch das Zimmer lief. Schließlich war nur auf dem Stuhl sitzen langweilig. Sie hoffte, daß nachher vielleicht wieder etwas zu Essen für sie kommen würde. Jaken saß derweil auf seinem Stuhl am Eingang zum privaten Flügel seines Gebieters. Er hatte dieses kleine Menschenmädchen lieber in Sesshoumarus Arbeitszimmer gelassen. Sie hatte eine Audienz überlebt. Offenbar hatte sein Gebieter dieses Wesen sogar heim gebracht. Jaken weigerte sich wahrlich dies zu glauben, aber er konnte auch kein Risiko eingehen. Noch nie war ein Mensch freiwillig hier her gekommen. Einen Menschen hatte Jaken sowieso zuletzt vor Wochen hier gesehen - das Mädchen ausgenommen. Wieso hätte sie ihn anlügen sollen? Schließ war er Jaken! Die linke und rechte Hand von Lord Sesshoumaru. Dem zukünftigen Gebieter über alle Dämonen. Er würde bestimmt auch befördert werden, wenn er nur immer das tat, was sein Gebieter wünschte. "Die Welt kann so ungerecht sein" murmelte Jaken in seinen nicht vorhandenen Bart. "Kann sie" ertönte es hinter ihm. Das war eindeutig nicht die Stimme von Lord Sesshoumaru, jedoch kam sie ihm irgendwie bekannt vor. "Wer wagt es....", Jaken blieb im Hals stecken, was immer er auch sagen wollte. In der Tat hatte er wohl sogar vergessen was er sagen wollte. Er stand mit offenen Mund da. Seine Lippen bewegten sich, aber es kam nichts aus ihnen hervor. "Ist mein Sohn da?" wurde Jaken nun gefragt, "Was frage ich eigentlich? Ich spüre seine Anwesendheit nicht!" Inutaisho lies dieses grüne quakende etwas links liegen und ging auf das Arbeitszimmer seines ältesten Sohnes zu. "Es hätte mir auch ein paar Stunden früher einfallen können, daß ich noch ein paar Schriftrollen brauchen werden. Dann hätte Sesshoumaru sie mir schicken können und ich hätte nicht selbst kommen müssen, um den Vorgang persönlich zu beschleunigen", er schüttelte dabei etwas den Kopf. "Was man nicht im Kopf hat, muß man wohl in den Beinen haben", scherzte er selbst vor sich hin, als er das Zimmer endlich erreichte. Mehr aus Gewohnheit klopfe er an die Tür, trat aber sofort ein. Sein Blick viel eigentlich unmittelbar auf den kleinen schwarzen Schrank, welcher mit edlen Ornamenten verzieht war. Sesshoumaru war bei allen Sachen, die er tat, immer sehr gründlich und akkurat gewesen. Die Schriftrollen würden bestimmt in diesem Schrank sein. Inutaisho war bestimmt schon halb durch das Zimmer gegangen als er kurz sehen blieb und eine Augenbraue hoch zog. Sein Sohn war nicht hier. Ein anderer Dämon war auch nicht hier. Irgendjemand war aber hier. Er pflegte stets seine langen Haare zu einem Zopf zusammen zu binden. Immer wenn er über etwas nachdachte oder sich wunderte hatte er die Angewohnheit automatisch an diesem Zopf herumzuspielen. Auch diesmal war es wieder so. Er drehte seinen Kopf etwas nach links und sah zum Schreibtisch seines Sohnes. Nach einem kurzen Blinzeln, ob ihm seine Sinne auch wirklich keinen Streich spielten, dreht er sich nun ganz zum Schreibtisch um. Dort saß ein kleines Menschenmädchen, was ihn offenbar sehr interessiert zu beobachten schien. "Wirklich. Ich bin niemand den man leicht überraschen kann. Wahrlich nicht..." Inutaisho pausierte für ein paar Momente, "... aber DAS habe ich nicht erwartet." Das kleine Mädchen drehte etwas den Kopf hin und her und schien ihn von oben bis unten zu mustern. Rin betrachtete den eben eingetretenen Mann ganz genau. Sie hatte gehofft, daß Lord Sesshoumaru endlich kommen würde. Derjenige der jetzt etwas entfernt von ihr stand sah ihm zwar sehr ähnlich, wie Rin feststellte, aber war eben doch nicht Lord Sesshoumaru. Sie wußte nicht so recht, was sie von diesem Mann halten sollte, aber das er offenbar wie Lord Sesshoumaru ein Dämon war mutmaßte Rin ziemlich schnell. Sie war sich nicht ganz sicher, wie sie reagieren sollte. "Ummmm....", starte Rin, "wer bist Du denn und was machst Du hier?" Der Besucher kam ein paar Schritte auf den Schreibtisch zu und stütze sich mit beiden Händen auf ihm ab. "Das könnte ich auch fragen", bekam Rin als Antwort, gepaart mit einem kleinen leisen schnauben. Lord Sesshoumaru neigte auch dazu immer mit Gegenfragen zu antworten. "Ich habe aber zuerst gefragt" erwiderte Rin und versuchte möglichst selbstsicher zu erscheinen. Sie versuchte auch so zu blicken, wie Lord Sesshoumaru dies immer tat, vielleicht würde es helfen. Inutaisho blickte das kleine Mädchen für einen Augenblick an und nahm sich dann schließlich einen Zettel und einen Stift vom Schreibtisch, um etwas nieder zu schreiben. Danach ging er zu dem verzierten Schrank und nahm die Schriftrollen heraus - immer von dem kleinen Mädchen über den großen Schreibtisch hinweg beobachtet. Sie schien immer noch auf eine Antwort zu warten. Gerade hatte er sich mit allen Schriftrollen unter dem Arm wieder aufgerichtet stand das kleine Mädchen mit dem Zettel, den er geschrieben hatte, nehm ihm und sah ihn an. Was wollte dieser kleine Mensch damit jetzt bezwecken, fragte er sich, ohne das jedoch laut auszusprechen. Sein Sohn tat nie etwas ohne bedacht. Er hatte bestimmt auch einen Grund, warum dieser Mensch hier in seinem Zimmer war. Er entschied das Mädchen erst einmal in frieden zu lassen, nahm ihr aber den Zettel aus der Hand und legte ihn wieder auf den Schreibtisch. "Der ist für meinen Sohn, nicht für Dich.....", dieses Mädchen hatte ihm ihren Namen nicht gesagt, also fügte er einfach "Menschlein" hinzu. Mit diesen Worten verlies Inutaisho wieder Sesshoumarus Arbeitszimmer. Er ging wieder an Jaken vorbei, welcher nur noch einen Satzfetzen zu verstehen bekam und ein Kopfschütteln sah: "... da hat mir jemand viel zu erklären... " Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)