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Ai II

- Until the End of Time
von

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Habt ihr beiden überhaupt schon...

Mit einem genüsslichen Seufzer ließ Kagome sich in das duftende Badewasser gleiten. Schon lange hatte sie sich schon nicht mehr so wohl gefühlt. Und während sie sich den Schmutz und den Staub aus der Sengoku Jidai vom Körper wusch und der Duft ihres Shampoos sich mit dem des Badewassers vermischte, wünschte sie, die Erinnerungen an Inu Yasha auch einfach so abwaschen zu können. Die schönsten Momente ihres Lebens hatte sie mit ihm verbracht aber auch eine Vielzahl von Momenten und Ereignissen, an die sie nur sehr ungern zurückdachte.
 

Sie musste daran denken, wie sie sich das erste Mal begegnet waren. Wie er sich geweigert hatte, sie mit ihrem Namen anzusprechen. Und damals in dem Tempel des falschen Priesters, als sie Inu Yasha das allererste Mal in seiner menschlichen Gestalt gesehen hatte. Wie er darum gebeten hatte, seinen Kopf auf ihren Schoß legen zu dürfen und ihr gesagt hatte, dass er ihren Geruch mochte.
 

Sie dachte wehmütig an ihren ersten Kuss, die erste gemeinsame Nacht, die Geborgenheit, wenn er beschützend den Arm um sie gelegt hatte. Und wie schrecklich eifersüchtig er geworden war sobald Kouga aufgetauchte. Sie dachte auch daran, wie oft sie über alltägliche Dinge gelacht hatten, zum Beispiel Mirokus Eskapaden sobald ihnen eine junge Frau über den Weg gelaufen war und Sangos Reaktionen darauf.
 

Was die anderen wohl gerade machen? Wie gern wäre ich jetzt bei ihnen. Ihr fiel ein, dass ihre Mutter Kekse für Shippo gekauft hatte, die nun in Kagomes Zimmer auf dem Schreibtisch standen. Nur schwer ließen sich die aufsteigenden Tränen zurückhalten. Der Abschiedsschmerz war noch zu frisch. Sicher würde er bald vergehen und dann war er nichts mehr als eine blasse Narbe, die nicht mehr schmerzte, aber dennoch immer wieder die Erinnerung zurückbrachte. Obwohl sie das schönste Andenken ganz nahe bei sich trug.
 

Und sie würde besser damit zurechtkommen je eher sie sich wieder in ihrer eigenen Zeit eingelebt hatte. Deshalb hatte sie, kurz nachdem sie zu Hause angekommen war, ihre drei Freundinnen angerufen und sich mit ihnen für den Abend verabredet.
 

Schon darüber nachdenkend was sie für den Abend anziehen wollte stieg sie aus der Wanne und begann sich abzutrocknen. Erst als sie ihre Hose anzog wurde sie stutzig. Das letzte Mal, als sie diese Hose angehabt hatte, hatte sie noch tadellos gepasst. Aber nun ging der Knopf nicht mehr zu. Kagome schwante etwas als sie zum Spiegel stürzte um sich dann seitlich darin zu betrachten.
 

Tatsächlich. Ungläubig schlug Kagome die Hände vor den Mund. Ohne genau hinzusehen sah man schon die kleine verräterische Runde. Auf einmal machte sich Panik in ihr breit. Sieht man es wirklich schon so früh?! Ich dachte das hätte noch Zeit! Als sie wieder ruhiger geworden dachte sie daran, dass es höchste Zeit war einen Arzt aufzusuchen. Sie wusste zwar nicht ganz genau im wievielten Monat sie war, aber laut ihren Rechnungen und Überlegungen müsste es der vierte oder der fünfte sein. Gleich am nächsten Tag wollte sie einen Termin vereinbaren. Sie wollte schließlich sicher sein, dass mit ihrem Kleinen alles in Ordnung war.
 

Mit einem Lächeln auf den Lippen strich sie über ihren Bauch. Ich freue mich darauf bald deine Bekanntschaft zu machen. Leise vor sich hin summend ging sie in ihr Zimmer um sich dort etwas anderes zum Anziehen zu suchen, etwas, das ihre anderen Umstände nicht so offensichtlich machen würde. Kagome war von einem unbeschreiblichen Hochgefühl ergriffen worden, das sie sich selbst nicht erklären konnte.
 

"NEE-CHAN!" Erschrocken zuckte Kagome zusammen. Konnte ihr kleiner Bruder denn nicht wie jeder andere zivilisierte Mensch... "NEE-CHAN! Das Essen ist fertig!" Bei den letzten Worten stand er schon in ihrem Zimmer und sah sie auffordernd an. "Souta, kannst du nicht..." Doch weiter kam sie nicht, Souta packte sie am Ärmel und zog sie aus ihrem Zimmer. "Nee-chan, du weißt doch, dass wir mit dem Essen auf dich warten. Und ich habe so schrecklichen Hunger!" Ihr kleiner Bruder sah sie mit so flehendlichem Blick an, dass sie ihm überhaupt nicht böse sein konnte.
 

Lächelnd ließ sie zu, dass er sie hastig durchs Haus zog. Shippo und Souta waren sich wirklich sehr ähnlich. Beide hatten viel zu viel Unsinn im Sinn und waren mehr oder wenig ständig auf der Suche nach etwas Essbarem, vornehmlich natürlich Süßigkeiten. Und genauso wenig wie sie dem kleinen Kitsune lange böse sein konnte, war auch ihre Wut über Soutas Verhalten schon wieder verraucht.
 

Wenige Minuten später saßen die beiden zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Großvater am Esstisch und die Geräusche, die Souta beim Essen von sich gab klangen wirklich so, als hätte er kurz vor dem Hungertod gestanden.
 

"Was habt ihr eigentlich für heute Abend geplant Kagome?" Die Stimme ihrer Mutter riss Kagome aus ihren Gedanken. Sie ließ die Essstäbchen sinken und sah von ihrem Essen auf. "Wir wollen ins Kino und hinterher vielleicht irgendwo noch etwas trinken gehen, aber das ist noch nicht sicher." "Das hört sich gut an. Aber pass bitte auf dich auf und komm nicht allzu spät nach Hause. Du weißt, dass ich mir immer Sorgen mache wenn du abends lange weg bist." "Mama... Du hast dir doch auch keine Sorgen gemacht wenn ich in der Sengoku Jidai unterwegs war." Ungläubig schüttelte Kagome den Kopf.
 

"Aber da war ja auch Inu Yasha bei dir. Er ist ein sehr netter Junge und hat dich immer heil zu mir zurückgebracht." "Mama ich bin doch kein Kind mehr!" Kagome konnte nur schwer ein Seufzen unterdrücken. "Nee-chan?" Souta hatte seinen Hunger mittlerweile soweit gestillt, dass er Zeit hatte sich an dem Gespräch zu beteiligen. "Nee-chan, wann gehst du eigentlich zurück in die Sengoku Jidai?" Kagome verschluckte sich fast an ihrem Reis. Das musste ja irgendwann kommen.
 

"Das weiß ich noch nicht, aber ich denke ich werde eine ganze Weile hier bleiben können." "WAS?!" Überrascht sah Kagome ihren kleinen Bruder an. "Was ist denn mit dir los Souta? Gefällt es dir nicht wenn ich zu Hause bin?" "Du hast dich wieder mit Inu Yasha gestritten! Du bist immer nur lange zu Hause wenn ihr gezankt habt! Du musst dich wieder mit ihm vertragen!" "Das geht dich überhaupt nichts an!" Wütend war Kagome aufgesprungen. Es tat weh, dass Souta der Wahrheit so nahe kam. "Es tut mir leid, wenn es dir nicht gefällt, dass ich hier bin!" Und das letzte was Souta von seiner Schwester hörte, war das Knallen der Schiebetür.
 

Als es anderthalb Stunden später an der Haustür klingelte hatte Kagome gerade ihre Schminkutensilien weggeräumt. "Ich komme schon!" Rief sie und warf noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Ja, so konnte sie sich sehen lassen. Ein Kleid, das nicht eng genug war um ihr süßes Geheimnis zu verraten und dazu dezent geschminkt. Seit langer Zeit fühlte sie sich das erste Mal wieder schön.
 

Sie griff nach ihrer Handtasche und eilte die Treppe hinab. Da stolperte sie plötzlich und schaffte es erst im allerletzten Moment nach dem Treppengeländer zu greifen. Mit zittrigen Beinen richtete sie sich langsam wieder auf. Das war vielleicht knapp. Sango hatte Recht ich sollte wirklich mehr auf mich aufpassen. Ach Sango, ich vermisse dich jetzt schon. Genauso wie die anderen.
 

Funken stoben hoch als ein weiterer Ast auf das kleine Feuer gelegt wurde. Das Knistern des brennenden Holzes und das leisen Zischen als die Feuchtigkeit des Holzes zu verdampfen begann waren die einzigen Geräusche in der kleinen Hütte der alten Kaede. Nachdenklich sah Shippo Miroku und Sango an. Seit Kaede fort gerufen worden war es totenstill. Die beiden blickten einfach nur mit leerem Blick ins Feuer.
 

Der kleine Kitsune schüttelte den Kopf. Er nahm den Lutscher, mit dem er eigentlich beschäftigt war, aus dem Mund und räusperte sich vernehmlich um die Aufmerksamkeit der beiden auf sich zu ziehen. "Miroku?" "Ja Shippo?" "Warum redest du nicht mehr mit Sango?" Weil sie nicht mit mir reden will und ich mich ihr schlecht aufdrängen kann. Der junge Mönch räusperte sich um ein wenig Zeit für eine passende Antwort zu schinden. "Die Wege der Götter sind unergründlich Shippo." Doch der Kleine bedachte ihn nur mit einem scheelen Blick. "Du hast zu vielen Röcken hinter hergejagt, oder?"
 

Der Blick, den Miroku ihm darauf zuwarf sprach Bände, aber Shippo ignorierte die Mahnung, die darin lag und bohrte weiter. "Sango, du kannst es ihm doch nicht ewig vorwerfen", wandte er sich nun an die Taijiya, die die ganze Zeit still zugehört hatte. "Du weißt doch, dass Miroku ein alter Spanner ist. Du könntest ruhig Erbarmen zeigen. Sanftmut und Nachsicht sind eine Zierde für jede Frau!" meinte er altklug. Das hatte er irgendwann einmal aus einem Gespräch von Kaede mit einer jungen Braut aufgeschnappt. "Wir sind ein Team", ermahnte er sie weiter "und wir müssen zusammenhalten."
 

"Dann war das also alles also meine Schuld" Zornig war Sango aufgestanden. Shippo musste schlucken als er Sangos wütendes Gesicht sah. "S...So habe ich das doch überhaupt nicht gemeint!" Ängstlich verkroch er sich hinter Miroku. "Er hat Recht Sango. Er hat dich mit keinem Wort direkt angegriffen." "Stimmt, das hast du ja übernommen Houshi-sama." Miroku wusste sofort auf was sie anspielte und senkte betroffen den Kopf. Er hatte sich nie bei ihr dafür entschuldigt, sie so angeschrieen zu haben, als sie ihn davon abhalten wollte, sich weiter mit Inu Yasha zu prügeln.
 

Aber die Taijiya war viel zu aufgebracht um seine Reaktion abzuwarten. Sie griff nach ihren Waffen und war kurz darauf mit Kirara in der Dunkelheit verschwunden. Dieser verdammte Mönch! Fest krallten sich ihre Hände in Kiraras Nackenfell. Wenn nur Kagome noch hier wäre, dann wäre das alles ein wenig leichter zu ertragen.
 

"Los Kagome-chan, erzähl schon! Wie läuft es mit euch beiden? Ihr wart an unserer Abschlussfeier so ein schönes Paar! Wo ist Inu Yasha?" Die vier Freundinnen waren im Kino gewesen und hatten sich hinterher, vor allem auf Kagomes Drängen hin, noch entschlossen, eine Kleinigkeit essen zu gehen. Und nun saßen wie in ihrer Schulzeit im WcDonalds und plauderten fröhlich. Allerdings nur bis diese Frage aufkam.
 

"Ach, das ist vorbei. Wir sind schon lange nicht mehr zusammen." Lachend hob Kagome die Hände. "Wir haben uns entschlossen, dass wir nicht zueinander passen und jeder von uns geht jetzt seine eigenen Wege." "WAS?!" Sie schaute in drei entgeisterte Gesichter "Wieso das denn? Habt ihr euch gestritten?" "Nein", sagte Kagome in einem festen Tonfall. Haben wir ja auch nicht. Zumindest zum Ende hin nicht mehr. "Ja aber es muss doch irgendeinen Grund dafür gegeben haben!" Empört war Ayumi aufgesprungen und sah zu Yuka. "Nicht wahr Yuka?" "Ganz richtig Kagome-chan. Ihr habt so glücklich ausgesehen, das kann es doch nicht einfach gewesen sein!"
 

Kagome lachte nervös auf. "Ihr macht aus einer Mücke einen Elefanten! Ich habe ihn mit meinem Verhalten verletzt und er konnte es nicht verzeihen was ist denn daran so außergewöhnlich?" "AHA" Kagome fuhr erschrocken zusammen. "Wussten wir es doch! Eben hast du noch gesagt, ihr hättet euch in gegenseitigem Einverständnis getrennt!" "Jetzt nagelt mich noch nicht so fest!" Kagome stand das Wasser bis zum Hals.
 

"Weißt du was ich mir gut vorstellen könnte?" Vor sich hinträumend nippte Eri an ihrer Cola und unterbrach so ihre Freundinnen. Aufatmend ließ sich Kagome zurück sinken. Das hatte sie noch einmal überstanden. "Was denn Eri, los erzähl schon." Ayumi hatte sich mittlerweile auch wieder hingesetzt nachdem sie die Blicke der Leute von den Nachbartischen auf sich gezogen hatte. "Was könntest du dir denn gut vorstellen Eri?" Grinsend blickte Yuka zu ihr. Eri war schon immer eine Träumerin gewesen und es war immer interessant zu hören, was sie sich wieder ausgedacht hatte.
 

"Dass Kagome-chan schwanger ist" Vor lauter Überraschung verschluckte sich nicht nur Kagome an ihrer Cola. Aber sie war es, die am längsten hustete und dann am lautesten lachte, als ob Eri einen guten Scherz gemacht hätte. "Eri was denkst du denn von mir!" Aber Eri ging überhaupt nicht auf ihren Protest ein. Sie hatte die Hände unter dem Kinn verschränkt und blickte zur Decke.
 

"Stellt euch doch mal vor wie romantisch und tragisch das zugleich ist!" "Eri du spinnst!" Kagome wollte das Gespräch um jeden Preis an dieser Stelle abbrechen, sie bewegte sich da auf hauchdünnem Eis. "Habt ihr beiden überhaupt schon..." Ayumi blinzelte ihr verschwörerisch zu. "Was soll das eigentlich, das geht euch überhaupt nichts an!" "Ihr habt also wirklich!" "AYUMI!" Kagome war über und über rot geworden und funkelte ihre Freundin finster an. Sie wollte gerade noch etwas hinzusetzen aber da redete Eri schon weiter.
 

"Stellt euch das doch einmal vor! Es passt so wunderbar zusammen! Sie wird ungewollt schwanger und traut sich nicht es ihm zu sagen, aus Angst er könnte sie verstoßen." Man merkte Yuka und Ayumi an wie sehr sie sich schon von Eris Fantasien mitreißen ließen. "Du willst es ihm gerade sagen und just in dem Augenblick hört er es von einem anderen!" "Nein, wie tragisch!" "Ihr drei übertreibt schamlos." Kagome tat so als würde sie vollkommen gelangweilt zuhören. "Dann sieht er dich verächtlich an und beschimpft dich, weil du ihn belogen hast. Und dann dreht er sich um und verschwindet in Richtung Sonnenuntergang." Die drei hatten vor Aufregung glänzende Augen bekommen. "Und dann, als du schon nicht mehr daran glaubst, Kagome, kommt er zu dir zurück, der strahlende Held, den du einst kennen gelernt hast!" Vor lauter Verzückung klatschten Kagomes Freundinnen in die Hände.
 

"War es so Kagome?" Diesmal verschluckte sich wirklich nur Kagome. Verdammt Eri, du und deine blühende Fantasie. "NATÜRLICH NICHT!" Sie war schon wieder über und über rot geworden. Als ihre Freundinnen darauf etwas murmelten wie schade, wusste Kagome nicht mehr wo ihr der Kopf stand.
 

Aber damit war das Thema dann endgültig vom Tisch und die vier unterhielten sich über andere Dinge. Plötzlich unterbrach Yuka das Gespräch "Kagome-chan, wie weit bist du eigentlich mit deinem Projekt über die Sengoku Jidai?" Und als Kagome sie nur verblüfft ansah wich sie aus "Ja wir wissen, dass es geheim sein soll, aber dein Großvater hat uns erzählt, dass du nicht zu Hause bist, weil du ständig daran arbeitest!" "Ach", lachte Kagome nervös "Opa hat euch davon erzählt? Das sollte er aber wirklich nicht." Es war schon spät als die Freundinnen sich endlich voneinander verabschiedeten und jede von ihnen nach Hause ging.
 

"Mama? Ich bin wieder da." Kagome ging ins Wohnzimmer, weil sie sich sehr sicher war, dass ihre Mutter mit dem Zubettgehen gewartet hatte bis sie wieder zurück war. Und wie sie vermutet hatte saß ihre Mutter zusammen mit ihrem Großvater vor dem Fernsehgerät. "Hallo Kagome, da bist du ja wieder." Lächelnd begrüßte Frau Higurashi ihre Tochter. "Hattet ihr einen schönen Abend? Hojo-kun hat vorhin für dich angerufen, ich soll dir ausrichten, dass er dir Morgen gerne Material für dein Projekt über die Sengoku Jidai vorbeibringen würde. Was für ein Projekt ist das Kagome?"
 

"OPA! Wieso erzählst du jedem unter dem Siegel der Verschwiegenheit, dass ich an einem Projekt für die Uni arbeiten würde?!" "Mir sind die Krankheiten ausgegangen, was sollte ich ihnen denn erzählen?" "Opa" Kagome klang sichtlich entnervt. "Ich bin fertig mit der Schule ich brauche keine Entschuldigungen mehr. Du hättest einfach sagen können ich sei verreist oder sonst irgendetwas Harmloses!" "Das ist die Macht der Gewohnheit Kagome. Eine alte Legende besagt..."
 

Als Kagome eine knappe halbe Stunde später in ihrem Zimmer das Licht löschte und sich in ihr Bett kuschelte, dachte sie noch über den Abend nach. Alles in allem war sie sehr zufrieden mit sich, auch wenn sie sich etwas für dieses ominöse Geschichtsprojekts ihres Großvaters einfallen lassen musste. Aber da würde sie gleich am nächsten Morgen tun. Und schon waren ihr die Augen zugefallen und sie schlief tief und fest. Sie bemerkte nicht, wie jemand an ihrem Fenster saß und sie beobachtete. Sie hörte auch nicht wie das Fenster leise aufgeschoben wurde und jemand in ihr Zimmer sprang.
 

Was mache ich überhaupt hier? Ich hatte wirklich schon bessere Ideen. Wieso sollte sie mich überhaupt noch wollen? Nach dem was ich mir geleistet habe. Und wenn du uns beiden noch eine Chance gegeben hättest, dann wärst du doch nicht zurückgegangen oder? Unentschlossen betrachtete Inu Yasha ihr schlafendes Gesicht. Wie gern würde er sie in die Arme schließen, aber das war vorbei. Und auch wenn sie ihn nicht mehr haben wollte, so wollte er doch das, was zwischen ihnen gewesen war, nicht so enden lassen.
 

Er wollte sich entschuldigen und sich von ihr verabschieden. Allerdings war er nicht auf die Idee gekommen, dass sie schon schlafen könnte. Und wecken wollte er sie auf keinen Fall. Also ließ er sich leise an der Wand nieder und legte Tessaiga griffbereit in seinen Schoß. Es würde nicht mehr allzu lange dauern bis die Sonne aufging. Bis dahin wollte er wach bleiben. Aber die vielen schlaflosen Nächte, in denen er über sich und Kagome und alles andere nachgedacht hatte forderten ihren Tribut und irgendwann nickte er ein.
 

Dem Vollmond, der in Kagomes Zimmer lugte, bot sich ein friedliches Bild und als der Nachtwind durch die Blätter des Goshinboku wehte, hört es sich fast so an, als ob sie darüber beratschlagen würden, wie die Geschichte des ungleichen Paares weiterging.
 

Als der Morgen graute und das Dorf langsam zum Leben erwachte war Sango schon auf dem Weg ins Nachbardorf. Sie war immer noch wütend auf Miroku, aber sie war inzwischen mehr auf sich selbst wütend als auf ihn. Was sollte der Unsinn Sango? "Stimmt, das hast du ja übernommen Houshi-sama" äffte sie sich selbst nach. Die Taijiya wurde von ihren Gefühlen hin und her gerissen. Sie wollte sich nicht nach dem jungen Mönch sehnen, sie wollte auch nicht, dass er sich immer und immer wieder in ihre Träume schlich und sich nicht mehr von dort vertreiben ließ.
 

Sie wollte es so halten, wie sie es zu Kagome gesagt hatte. Ihre oberste Pflicht war es ihre Familie zu rächen. Schon von klein auf hatte man ihr beigebracht, dass die Familie das Wichtigste im Leben eines Dämonenjägers war. Dort fand man Halt und Liebe. Und jedes Familienmitglied trug Verantwortung für das Ansehen der Sippe. Sango war sich sicher, dass ihr Vater und die anderen von ihr erwarteten, dass sie ihren Tod rächte.
 

"Miroku, sollten wir sie nicht lieber suchen?" Nervös lief der kleine Kitsune vor Miroku auf und ab. "Shippo, Sango wird schon auf sich selbst aufpassen." "Aber...aber..." Plötzlich standen Shippo Tränen in den Augen. "Wenn sie auch weggeht, wie Kagome?" Mirokus Gesichtszüge wurden weicher als er den Fuchsyoukai ansah. Du vermisst Kagome-sama sehr, nicht wahr? Seufzend stand er auf. "Na los, dann komm, vielleicht sind wir ja rechtzeitig zum Essen wieder da." Aufatmend rannte Shippo voraus. "Sieh mal Miroku! Sie ist gelaufen, hier sind ihre Spuren!" Der junge Mönch konnte nur schwer ein Grinsen unterdrücken. Du hast sie also schon gesucht.
 

"Kinzoku? Kinzoku, bist du da?" Neugierig steckte Sango den Kopf in die Werkstatt des Schmiedes. "Ah, die Taijiya macht mir ihre Aufwartung." Lachend kam ein junger Mann auf sie zu und wischte sich die Hände an einem Tuch ab. "Lange nicht gesehen Sango. Hast du mal wieder eine Abwechslung vom tristen Messer schleifen und Hufeisen schmieden? Dein Hiraikotsu sieht gar nicht gut aus ich glaube, das sollte ich mir einmal genauer ansehen." Grinsend reichte ihm Sango ihre Waffe.
 

"Das sagst du jedes Mal und bis jetzt hast du nie etwas gefunden." "Aber nur weil es ein hervorragend gearbeitetes Stück ist." Seufzend strich der junge Schmied über die glatte Oberfläche. "Du hast es dir nicht zufällig anders überlegt und würdest es mir verkaufen?" Die Taijiya lachte herzlich als sie das Erbstück ihres Großvaters wieder entgegennahm.
 

"Schärfst du mein Katana Kinzoku? Oder besser gesagt, hilfst du mir es richtig zu schärfen?" "Ah, ich wusste doch, dass du nicht einfach zu Besuch kommst." Solche Gespräche waren zwischen ihnen an der Tagesordnung, und keiner störte sich an dem Tonfall des anderen. "Na dann komm, wir brauchen Wasser für den Schleifstein, wenn wir zu zweit gehen, muss jeder nur einen Eimer tragen." Fröhlich plaudernd gingen die zwei zum Dorfbrunnen und es tat Sango gut wieder zu lachen und vielleicht auch ein bisschen mit dem gutaussehenden Schmied zu schäkern.
 

Das ist er also. Wütend ballte Miroku die Fäuste. Dieser eingebildete Messerschleifer dachte also, er könne Sango glücklich machen. Er fühlte sich als hätte er einen Schlag in den Magen bekommen. Das war also der Mann an den Sango ihr Herz verloren hatte. Er wusste, dass es in ihrem Herzen einen Mann gab, aber er wusste nie wer es sein sollte. Jetzt hatte er endlich Gewissheit.



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Kommentare zu diesem Kapitel (20)
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Von:  Yuan
2005-02-19T13:47:19+00:00 19.02.2005 14:47
SA-CHAN
Du übertriffst dich echt jedes mal wieder selbst >-<
*stolz auf mein tinchen bin*
*rimus such*
Wir müssen anstossen auf unsere Jährigkeit
Ein Jahr blödsinquasseln
das muss doch belohnt werden xD
*dich ganz lieb knuddel*
Nein aber ich bin froh dich zu kennen
*dich lieb drpück*
*dich nüch mehr gehen lass*
^-^
hab disch lieb mein Rex ^-^
Von: abgemeldet
2005-02-10T18:21:08+00:00 10.02.2005 19:21
Danke für die Zusendung ;-)

Spannend.
Gut geschrieben - was soll ich sonst noch sagen, ich will wissen wie's weitergeht und zwar möglichst bald.
Aaaaaalso lass dein Talent walten und lad ein neues Kapitel hoch!
Von: abgemeldet
2005-02-08T20:00:41+00:00 08.02.2005 21:00
Kannst du mir bitte die ganze Story samt teil 1 mit den "Adult" Kapiteln zusenden - die FF hat mich neugierig gemacht bei all den guten Kommis :-)
Danke im voraus!
Von:  Steinbock
2005-02-06T10:57:04+00:00 06.02.2005 11:57
Man war das mal wieder süüüüüüüß! Ich hoffe du schreibst bald weiter, sonst weiß ich nicht was ich tue.
Von: abgemeldet
2005-02-05T16:28:49+00:00 05.02.2005 17:28
Hi bitte mach schnell weiter ich kann kaum erwarten weiter zulesen ich hoffe du lässt das mit Kago und inu gut ausgehen lässt ich liebe liebesgeschichten zwischen den beiden. Bitte, bitte schreib schnell und ganz viel weiter.
Von:  Musouka
2005-02-04T19:16:47+00:00 04.02.2005 20:16
Du hast doch weiter geschrieben...ui da freu ich mich...hat ja ne ganz schön traurige wendung genommen...geht sie denn wirklich niewieder zurück???
Naja...ich werd auf jeden Fall weiterlesen, bin ja schon gespannt wies weiter geht!
Also, mach weiter so!
bye, deine
Colo-chan ^^
Von:  Rena-chan33
2005-02-04T16:11:27+00:00 04.02.2005 17:11
Hi.
Echt toll das es weitergeht. Das Kapi gefällt mir echt supergut. Ich hoffe, das du bald weiterschreibst. *riesig freu*^^
Bin wirklich echt gespannt.
Sag mir bescheit, wenn es weitergeht. BITTEEEEEEEEEE!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2005-02-03T13:37:10+00:00 03.02.2005 14:37
HI!!

Oh mann deine ff ist soooo geil!!!
Du hast du einen coolen schreibstil!!!!
Von:  Luma_
2005-01-31T10:14:13+00:00 31.01.2005 11:14
JUHU!!! Endlich geht es weiter!
Ich kann es noch gar nicht fassen. Wenn du wüsstest mit was für einer Pulsfrequenz ich hier vorm PC sitze und lese.XD Ich freu mich riesig, dass es weiter geht und bin schon unglaublich gespannt.
Schön, dass Inu sich doch noch dazu durchringen konnte, mit Kagome reden zu wollen (Hoffendlich kommt es auch noch zu diesem Gespräch). Ich frage mich, wie Kagome's Familie auf ihre Schwangerschaft reagieren wird.
Dass Miroku und Sango mal wieder an einander vorbei reden, musste ja kommen. Bin schon gespannt was er mit dem armen Schmied anstellen wird. *hehe*
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen, dass ich unglaublich gespannt darauf bin, wie's weiter geht und einfach mal hoffe, dass du mich nicht zu lange mit warten quälen wirst.;)

Bis dann!^^
Von: abgemeldet
2005-01-30T17:29:21+00:00 30.01.2005 18:29
Guten Abend Tine!
Schön dass ich das Kapitel jetzt auch endlich lesen konnte ^.^!
War weider sehr schön ... wie ich es aber auch nicht anders erwartet hatte!
Na ja und das du natürlich nichts mehr von kagome und Inu Yasha schreibst, wenn er bei ihr im Zimmer sitzt war ja auch irgendwie logisch!
Ich freu mich schon aufs nächste Kapitel und hoffe, dass es bald fertig ist!
Ich lese deine FF nämlich sehr sehr gerne...!
Vielleicht hast du ja ein paar Inspirationen aus Karlsruhe *lach* ^.~
Bis bald!

lg Äng (Ka-chan)


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