Little By Little II von Chingya (FINISHED !!! YEAH!!!^^ chap.17 &18 up!!) ================================================================================ Kapitel 11: weird world -----------------------  weird world Die zweite Hälfte meines Arbeitstages verlief relativ unspektakulär. Nachdem ich die Listen, die mir Kira gegeben hatte, durchgegangen war, machte ich mich auf den Weg zu Kondo-san. Natürlich kam ich nicht drum herum auf dem Weg dorthin noch einigen Kollegen Fragen zu beantworten oder hier und da eine Unterschrift zu setzen. Nebenbei fragte ich mich, was Kira wohl tat. Ich war etwas verwundert über ihr Verhalten. Ich hatte gedacht, jetzt, wo sie wieder mit Toshiya zusammen war, würde sie etwas lebensfroher durch die Welt wandern. Aber irgendwie war das nicht der Fall. Sie schien immer noch etwas zu bedrücken. Mmh, ich würde heute Abend mal bei ihr vorbei gehen. So wie früher und mit ihr reden. Vor Kondo-sans Büro angekommen, klopfte ich an und bekam gleich ein ,Herein' zu hören. " Miss Ryan.", schaute er von seiner Arbeit auf, als ich das Büro betrat. " Sie wollten mich sprechen?", schloss ich die Tür hinter mir und ging dann auf ihn zu, um vor seinem Schreibtisch stehen zu bleiben. " Ja, wollte ich. Sie hatten doch wegen der Sache in Europa gefragt.", schob er einige Unterlagen zur Seite. Ich nickte und setzte mich dann auf den Stuhl vor dem Tisch. " Also, ich hab mir das überlegt und bin meinen Terminplaner durchgegangen. Ich wäre bereit ihren Job in Europa zu übernehmen. Dafür müssen sie sich jedoch um einige Projekte hier in Asien kümmern." " Das ist kein Problem. Ich bin nur nicht in der Lage zu diesem Zeitpunkt noch solche Strecken zu fliegen." " Das kann ich sehr wohl verstehen. Haben Sie schon die Liste mit den Hallen und Daten?", lächelte Kondo. Dieser Mann war mir wirklich mehr als sympathisch. Mit ihm zu arbeiten machte Spaß und ich hatte so immer jemanden, der mich in meiner neuen Arbeit unterstützte und mir unter die Arme griff. Ich hatte meinen Job als Choreographin eigentlich schon fast verloren, denn die Planungen von Konzerten hatten damit mittlerweile nur noch wenig zu tun. Ein bisschen bereute ich, diesen Job kaum noch ausführen zu können. Aber im Zeitalter der Technik machten meist Computer das, was ich sonst immer getan hatte. Zudem war ich sowieso kaum in der Lage noch zu tanzen. Dennoch schwor ich mir, dass ich, sobald es wieder möglich war, tanzen gehen würde. Ich vermisste es, war es doch einmal mein einziger Lebensinhalt gewesen. Ich reichte Kondo-san die Liste. " Es ist alles geregelt." Er nahm mir die Liste ab, während ich weiter sprach. " Wir werden hier in Asien anfangen und Konzerte in Tokyo und Shanghai geben, dann geht es weiter nach Europa und zwar nach Berlin, dann Paris und werden dann wieder zurückfliegen, um noch ein Konzert in Osaka zu geben." " Zwei in Japan?", schaute Kondo fragend. " Dir en grey wollten es so. Ich hab mit Niikura-san darüber gesprochen und ihm auch gesagt, dass mir eines in Korea lieber gewesen wäre, aber er beharrte auf das in Osaka." Selbst verstand ich immer noch wieso überhaupt. Kaoru würde schon seine Gründe haben und nach einer etwa dreistündigen Diskussion waren mir Lust und Nerven flöten gegangen um weiter darüber zu streiten. " Na ja, dann werden wir es mal so hinnehmen. Es wird also wieder eine DVD-Box?" " Ja, genauso wie damals. Auf jeder DVD ein Konzert in einem anderen Land. Tokyo und Osaka ausgenommen." Kondo nickte. " Gut. Dann wäre erst einmal soweit alles klar." " Sehr gut.", erhob ich mich und merkte, dass es langsam echt zur Tortur wurde aufzustehen. " Ich werde mich dann wieder an die Arbeit machen." " Miss Ryan?", rief Kondo noch mal nach mir, als ich schon das Büro verlassen wollte. Ich drehte mich um und sah zu ihm, der gerade dabei war aufzustehen und zu mir zu treten. Als er vor mir stand, lächelte er: " Passen sie auf sich auf." War alles was er sagte ehe er mir die Tür öffnete und ich ohne ein Wort ging. Was war das denn? Als ich in mein Büro zurückkam, war Kaoru schon da. Er saß auf meinen Bürostuhl und schaute aus der großen Fensterfront. " Du bist schon da?", schloss ich die Tür hinter mir. " Ja, ging doch etwas schneller. Und, hast du jetzt Zeit?", erfasste mich sein aufmerksamer Blick. " Ich kann dir darauf noch keine Antwort geben.", seufzte ich und lehnte mich gegen die Tür. " Du bist leichtsinnig.", ließ er mich nicht aus den Augen, als ich zum Schreibtisch ging und einige Akten zusammen sammelte, die verstreut herum lagen. " Ich dachte, du seiest der Realist von uns beiden. Wenn das nämlich so ist, dann würdest du sehen, dass es besser so ist, wie ich mich entschieden habe.", schaute ich nicht auf und erschrak mich umso mehr, als er mein Handgelenk umfasste. " Wieso versteckst du dich?" " Wer versteckt sich denn?", entwand ich ihm meinen Arm. " Ihr solltet aufhören mich bekehren zu wollen." " Keiner hat das vor. Wir machen uns Sorgen. Um dich und um das Kind. Du versteckst dich und tust so, als könntest du damit umgehen, dabei weißt du ganz genau, dass du das allein nicht packen wirst und daran zugrunde gehst." " Der weise Leader-sama.", schnaubte ich nur und packte die Unterlagen ins Regal hinter mir. " Auf diese Art erreichst du gar nichts." " Nicht?", schaute ich bei der Frage kurz zu ihm ehe ich weiter sortierte. " Schade." " Verdammt, Lily!", erhob Kaoru unerwartet seine Stimme, was mich zusammen zucken ließ. " Du kannst dein Leben doch nicht einfach so wegwerfen." Ich war wütend. Was wollten denn alle von mir? Keiner konnte sich in meine Lage hinein versetzen, keiner hatte das durchgemacht, was ich erlebt hatte. " Du hast keine Ahnung von meinem Leben, also halte dich da raus.", zischte ich und schaute ihn wütend an. " Wir wollen dir nur helfen.", wurde seine Stimme ruhiger. " Ich will und brauche eure Hilfe nicht." Kaoru nickte. " Du musst es ja wissen." " Wäre aber auch schlecht, wenn nicht, oder?", gab ich bissig zurück, hoffte, dass alle endlich mal damit aufhörten. Nach unserem Gespräch widmeten wir uns dann der Arbeit. Ich ging mit Kaoru runter zu den Designern und Bühnengestaltern, um im Groben zu besprechen, wie die ganze Aufmachung der Tour sein sollte. Kira saß dabei und machte sich Notizen. Sie musste immerhin den ganzen Spaß vermarkten. ~*~ Ich war müde und versuchte mit Mühe den Ausführungen und Diskussionen am Tisch zu folgen. Trotz allem fiel mir deutlich auf, dass Lily und Kaoru recht distanziert miteinander umgingen. War etwas vorgefallen? Das würde ich bei Zeiten einmal erfragen. Dieses Projekt würde wirklich großartig werden, aber auch sehr anstrengend. Von Toshiya hatte ich seit unserer gemeinsamen Nacht nichts mehr gehabt. Entweder befand er sich im Tonstudio oder ich war auf der Arbeit. Ich vermisste ihn, doch die Arbeit gab mir genug Ablenkung, um nicht immer an ihn denken zu müssen. Für heute Abend hatte ich mir mal wieder vorgenommen ihn anzurufen. Genauso wie die Abende davor, an denen ich zuvor erschöpft ins Bett gefallen war. Ich bewunderte auf eine Art und Weise Lily, dass sie so viel Durchhaltevermögen besaß und scheinbar pausenlos arbeitete ohne nachzugeben. Auf der anderen Seite sah man ihr langsam schon an, dass es zu viel wurde. Lily war schon immer der Mensch gewesen, der den Frust in Arbeit ertränkte. Alex hatte sie nicht nur ein Mal aus solchen Tiefs rausholen müssen. Bei den Gedanken an Alex freute ich mich schon auf Deutschland. Ich würde die Zeit in Berlin nutzen um alte Orte zu besuchen, in Erinnerungen zu schwelgen. Es ausnutzen, dass ich nach so langer Zeit wieder zurückkam. Es war schon 21 Uhr durch, als ich mit dem Fahrstuhl in die Tiefgarage fuhr. Kaoru stand neben mir. " Kommst du morgen mit feiern?", fragte er mich unverwandt. " Sicher. Ich lass mir doch Dies Geburtstag nicht entgehen.", lächelte ich. " Kommen die anderen auch?" " Ja, außer Machiko. Eigentlich wollte ich Lily heute auch fragen, aber nach unserer kleinen Auseinandersetzung hab ich es lieber sein gelassen.", meinte er leise. " Auseinandersetzung?" " Ja, das Übliche halt. Wie immer.", erklang kurz darauf der Gong und die Fahrstuhltür öffnete sich. Auf dem Parkdeck angekommen, sah ich Lily, wie sie gerade den Motorradhelm aufsetzte und dann die Kawasaki aus der Parklücke schob. Dass sie immer noch Gackts Motorrad fuhr. Ich nahm den Weg in ihre Richtung, nachdem ich mich von Kaoru verabschiedet hatte und er in seinen Wagen stieg. Mein Toyota stand nicht weit von Lily entfernt. " Bist du heute zu Hause?", fragte sie mich, als sie mich entdeckte. " Ich denke schon. Ich habe zumindest noch nichts geplant.", holte ich mein Autoschlüssel raus, entriegelte die Türen. " In 'ner Stunde bei dir?", stieg Lily auf das Motorrad. " In einer Stunde bei mir.", sagte ich zu, stieg ein und startete den Motor. Lily sah ich hinter mir zur Ausfahrt fahren ehe ich ausparkte, ihr folgte. Ich musste lächeln, als ich vor Lily Kaorus Wagen sah, der durch das Parkhaus fuhr, zur Ausfahrt. Draußen angekommen, hielten wir an der Ampel alle nebeneinander, jeder musste in eine andere Richtung. Lily winkte mir noch zu und bog dann rechts ab, dann trennten sich auch Kaorus und mein Weg. Der Verkehr war heute Abend reichlich erträglich, also kam ich schnell zu Hause an. Seufzend ließ ich die Tür hinter mir ins Schloss fallen und legte meine Tasche auf der kleinen Kommode ab, nachdem ich meine Schuhe losgeworden war. In der Küche holte ich mir eine Flasche Cola und ging mit ihr ins Wohnzimmer, wo ich die kleine Standleuchte anmachte. Erleichtert, mich endlich zur Ruhe setzen zu können, machte ich mich auf der Couch lang. Kaum hatte ich es getan, fiel mein Blick auf das blinkende Lämpchen meines Anrufbeantworters. " Nicht auch das noch.", stöhnte ich, rappelte mich auf und ließ das Band meines Anrufbeantworters ablaufen. Der erste war Hyde, der sich mal wieder mit mir treffen wollte und mich zu einem Essen bei sich zu Hause einlud, schließlich wäre bald so was wie Weihnachten. Ich lächelte ob seiner Nachricht. Ihn würde ich morgen gleich anrufen und zusagen. Die zweite Nachricht war unerwartet von Toshiya. " Hey, Kira. Ich weiß nicht, ob Kaoru schon bescheid gegeben hat, aber wir feiern morgen, wie jedes Jahr, Dies Geburtstag in dem kleinen Club. Würde mich freuen, wenn du kommen würdest. So gegen 22 Uhr? Ich vermiss dich. Liebe dich. Bye!" Mein Herz schlug fest gegen meine Brust und ich spürte allein bei seiner Stimme, wie hunderte von Schmetterlingen in meinen Bauch tanzten. Plötzlich war wieder die Sehnsucht da und die Wohnung kam mir sehr kalt und sehr leer vor. Doch dieses Gefühl hielt zum Glück nicht allzu lange an, denn Lily kam früher als geplant bei mir an. " Du bist früh.", ließ ich sie rein. Lily lächelte mich an und hielt eine Packung Eiscreme hoch. " Ich dachte, wir machen es wie früher und reden etwas." Ich lachte kurz auf. " Sehr gute Idee. Das haben wir wirklich lange nicht mehr gemacht.", nahm ich die Eiscreme an mich. " Deshalb ja.", zog sie sich die Schuhe aus und ging ins Wohnzimmer. Ich kam einige Minuten später nach, mit zwei Löffeln. Zusammen kuschelten wir uns auf das Sofa und löffelten aus dem großen Kanister. Ich erinnerte mich an die Tage zurück, wo wir so was regelmäßig gemacht hatten. Meist war die eine zur anderen gekommen, wenn sie Probleme hatte oder, wenn wir uns einfach schon lange nicht mehr gesehen hatten. Meiner Meinung nach, hatten Lily und ich schon alle erdenklichen existierenden Eissorten probiert. Eine Weile saßen wir nur da, genossen die Gegenwart des anderen und aßen. Lily schaute hin und wieder aus dem Fenster. Draußen war es schon dunkel und es schien wieder ein wunderschöner klarer Nachthimmel zu werden. " Manchmal möchte ich die Zeit zurückdrehen.", meinte Lily unerwartet leise. " Wieder zurück zu der Zeit, als Alex noch lebte und wir alle glücklich und unbeschwert durchs Leben gegangen waren." " Die Zeit hier ist auch schön. Auf ihre Art und Weise.", flüsterte ich ebenfalls, wollte die Stimmung, die herrschte, halten. Lily schaute mich an, blinzelte verdächtig. Aufmunternd lächelte ich ihr entgegen. " Ja, ist sie. Aber es könnte alles noch sehr viel schöner sein." " Es war immer mein Traum gewesen nach Japan zu ziehen. Ich kann mir nach den vier Jahren gar nicht mehr vorstellen woanders zu leben. Das mit Toshiya ist, so hart es klingt, ein netter Nebeneffekt. Wer von uns beiden hätte denn gedacht, dass wir jemals sooo weit kommen?" " Ich habe mir mein Leben immer ganz anders vorgestellt. Alles was ich mir vorgestellt hatte, hatte irgendetwas mit Alex zu tun.", musste sie bei ihren Worten schlucken. Lily hing noch immer an ihren Bruder, als wären die Jahre gar nicht vergangen. " Wieso muss mein Leben so unnötig kompliziert sein? Ich verlange doch nicht viel...", brach sie ab. Ich stellte die Eispackung zur Seite, nahm Lily den Löffel ab und zog sie dann in meine Arme. Sie erwiderte die Umarmung, lehnte ihren Kopf an meine Schulter. " Glaube mir, es wird alles wieder gut. Du hast bis jetzt immer alles wunderbar gemeistert und warst der treibende Pol. Alex und ich hätten in so einigen Momenten wirklich nicht gewusst, was wir ohne dich machen würden. Du bist mir das Wichtigste im Leben. Wir haben so viel erlebt, so viel gemeinsam durch gestanden, dass es mir das Herz brechen würde dir zuzusehen, wie du dich fallen lässt... wie du dich aufgibst. Du darfst wirklich niemals vergessen, dass ich immer für dich da bin und die anderen werden es auch sein. Kaoru schien heute wahrscheinlich wieder mal deinen Nerv getroffen zu haben, wie es aussah, aber er will dir keineswegs schaden." " Ich weiß.", schniefte sie. Mir war gar nicht aufgefallen, dass Lily stillschweigend begonnen hatte zu weinen. " Es ist nur nicht so leicht, wenn man immer wieder vor Augen geführt bekommt, was einen ohnehin schon belastet. Kaoru hat ja Recht, wenn er meint, dass ich zum Arzt gehen soll. Aber er muss mich auch verstehen. Was bin ich schon für eine Mutter, wenn ich mein Kind ohne Liebe aufziehe?" " Du wirst eine gute Mutter sein. Du darfst jetzt bloß nicht alles so schwarzsehen und schon gar nicht darfst du dich mit übertriebenem Eifer in die Arbeit stürzen. Das löst keineswegs deine Probleme, sondern lenkt dich nur für ein paar Stunden davon ab. Alex hat das auch nie gemocht, wenn du das gemacht hast." Lily richtete sich auf, wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, wobei ein feines Lächeln auf ihren Lippen erschien. " Ich kann mich noch an das eine Mal erinnern, wo Alex mir eine geknallt hat, weil ich ihn sehr wüst beschimpft habe." Ja, daran konnte ich mich auch erinnern. Nur wenige Minuten später hatte Lily vor meiner Tür gestanden und hatte geheult wie ein Schlosshund. Sie hatte nicht recht verstehen können, dass der liebste Mensch, der ihr Bruder für sie war, so was tun konnte. " Du hast den ganzen Abend bei mir gesessen.", strich ich Lily eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Diese lehnte sich zurück, legte die Beine über meinen Schoß. " Ich bin immerhin noch vor Mitternacht nach Hause gegangen." " Bist du nicht.", lächelte ich. " Du bist zu ihm gegangen." Lily schaute mich völlig entgeistert an. " Woher?" Ich lachte laut. " Alex hat mir erzählt, dass du noch am gleichen Abend zu ihm kamst. Mehr aber auch nicht." " Besser so.", lächelte nun auch sie wieder befreiter. Lily schien das Gespräch wirklich gut zu tun und mich freute es, dass wir seit Langem mal wieder so unbeschwert miteinander reden konnten. " Es hat an dem Abend ganz fürchterlich geregnet, weißt du noch?" Ich nickte, lehnte mich ebenfalls zurück. " Er schien so überrascht mich zu sehen. Klitschnass und total verheult stand ich im Flur des Wohnblocks und schaute ihn einfach nur an. Mir hätte damals eigentlich klar sein sollen, dass der Abend nicht so einfach und ohne weiteres zu Ende gehen würde." Lily schaute mich an. " Das war unsere schönste gemeinsame Nacht gewesen. Manchmal spüre ich noch immer seine Hände und nehme seinen Geruch wahr." " Du liebst immer noch über alles. Das was ihr hattet, war wirklich etwas Besonderes, auch, wenn es nicht richtig gewesen war.", legte ich meine Hand an ihre Wange und lehnte mich dann vor. Ich schaute fragend und bekam dann überraschend meine Antwort, als Lily sich ebenfalls vorlehnte und mich sanft küsste. Allein durch den Kuss hatte ich das Gefühl, dass die Erinnerungen der Vergangenheit auf mich zurasten. Alles war so deutlich. Ich erwiderte den Kuss, ließ zu, dass er inniger wurde, sich unsere Zungen spielerisch trafen. Lily unterbrach den Kuss, trennte sich nur einige Millimeter von meinem Gesicht. " Was war das?", fragte sie. " Wie früher.", antwortete ich. Wir hatten es früher oft gemacht, waren uns aber immer einig, dass es nur auf freundschaftlicher Basis verlief. Ich weiß nicht, wie wir mal drauf gekommen waren, aber es hatte immer einen besonderen Reiz gehabt und darüber hinaus war auch nie etwas gekommen. Zu meiner Verwunderung lehnte Lily sich wieder vor, vereinnahmte meine Lippen. Lange küssten wir uns einfach, genossen, die Zuneigung des anderen. Dennoch war es einfach nicht das, was wir uns wirklich wünschten. Ich war nicht Shinya und sie war nicht Toshiya. " Gomen nasai.", löste Lily sich, lehnte sich zurück ohne mich aus den Augen zu lassen. Ich fuhr mit meiner Zunge noch einmal über meine Lippen. " Nichts, wofür du dich entschuldigen musst.", nahm ich ihre Hand, verschränkte ihre Finger mit meinen. " Was ist eigentlich jetzt mit dir und Toshiya?", blieb ihre Stimme noch immer beruhigend leise. " Wir haben uns geeinigt, dass wir alles langsam angehen. Nur, so langsam wird es echt schwer. Man weiß halt nicht, ob alles wieder so werden kann, wie es mal war. Ich meine, wir wollten heiraten und hatten sogar Kinder geplant gehabt." " Und jetzt? Keine Hochzeit mehr und keine Kinder?", streichelte sie mit den Daumen über meine Hand. " Keine Ahnung. Ich habe einfach Angst, dass alles, nach unserer Trennung nur noch pures Verlangen ist... das... die bedingungslose Liebe weg ist." Mein Blick haftete auf unseren Händen ehe sie zu Lilys blauen Augen wanderten, die auf meine trafen. " Sie wird nicht weg sein. Sie ist noch da, ganz tief hier drinnen.", legte sie ihre Hand auf mein Herz. "Eure Liebe wird nicht einfach so vergehen, dafür bedeutet ihr euch viel zu viel." Kurz herrschte Schweigen bevor ich es mit einem ,Arigatô' brach. " Kein Problem." " Wirst du nun zum Arzt gehen?", fragte ich sie, wollte ich doch auch endlich Gewissheit haben. " Wenn es euch alle glücklich macht, dann tu ich es.", stöhnte sie genervt. " Es würde uns sehr glücklich machen." " Okay.", stimmte sie fest zu, was mich dazu veranlasste sie in meine Arme zu schließen. Nachdem Lily gegen Mitternacht gegangen war, hatte ich nur noch die restliche Eiscreme im Kühlfach verstaut ehe ich mich auf den Weg ins Schlafzimmer machte. Immer wieder musste ich an unser Gespräch denken, was mich lächeln ließ. Diese Art von Gespräch hatte mir gefehlt. Diese Leere war mir gar nicht aufgefallen, doch jetzt spürte ich deutlich, dass sie da gewesen war. Erleichtert über Lilys Zustimmung zum Arzt zu gehen und darüber, dass sich an unserer Freundschaft wirklich nichts geändert hatte, legte ich mich ins Bett und schlief recht schnell ein. ~*~ Als ich am Morgen aufwachte, war es gerade mal kurz nach 7. Eigentlich hätte ich erst um 12 Uhr bei Sony sein müssen, doch ich hatte Kira ja etwas versprochen, also musste ich die Arbeit vorher schon erledigen, um am Mittag ins Krankenhaus fahren zu können. Ich hatte zwar ein recht ungutes Gefühl, hoffte aber, dass es sich legen würde. Die Arbeit erledigte sich recht schnell. Ich fand es erleichternd einen relativ unbeschwerten Arbeitstag zu haben. Erst, als ich die letzten Anweisungen an Kollegen gegeben hatte und ich mir sicher war, dass ich sie einige Stunden allein lassen konnte, machte ich mich auf den Weg ins Krankenhaus. Die ganze Zeit überlegte ich nicht doch umzudrehen, es sein zu lassen. Was brachte es schon? Ich wusste doch eigentlich auch so, dass ich schwanger war. Das war ja auch recht schwer zu übersehen. Aber ich hatte es Kira versprochen. Sie hatten ja alle schon Recht, aber man musste sich auch mal in meine Lage versetzen. Doch mir war klar, dass sie das nicht konnten. Keiner konnte es. Im Krankenhaus angekommen, empfing mich ein wüstes Durcheinander. Na, hier wollte ich ja nicht im dringenden Notfall eingeliefert werden. Wer weiß was da mit den Patienten geschah. Ich kämpfte mich durch die Ärzte, Krankenschwestern und Patienten zum Anmeldeschalter, fragte nach Kaorus Verlobten. Sie sollte sich in der fünften Etage befinden. Mit dieser Information machte ich mich auf den Weg dorthin, merkte deutlich mein Unbehagen der ganzen Sache über, zwang mich aber zur Ruhe. In der fünften Etage angekommen, musste ich feststellen, dass alles hier wesentlich ruhiger war. Kaum war ich einige Schritte gegangen, als ich Midori ein paar Meter von mir entfernt stehen sah. Sie redete gerade mit einer schwangeren Frau, die sich scheinbar schon im letzten Monat befand. Ich wollte mir lieber nicht vorstellen, dass ich demnächst genauso aussehen könnte. Schreckliche Vorstellung. Langsam ging ich auf die beiden zu und hörte, wie Midori sich von ihrer Patientin verabschiedete. Ein wenig verwundert war ich über Midoris Job schon, darüber, dass sie gerade in der Gynäkologie arbeitete. " Lily!", bemerkte sie mich. " Hey.", gab ich leise zurück. " Ich freue mich, dass du dich entschieden hast doch zu kommen. Wie geht es dir?", war sie total begeistert mich zu sehen, dass ich jetzt erst recht überlegte zu flüchten. Doch dazu kam es gar nicht, denn Midori nahm meine Hand und zog mich in einen der Behandlungsräume. " Ich weiß, dass du am liebsten wieder gehen würdest.", schloss sie die Tür hinter uns. " Aber, dass du her gekommen bist zeigt doch ebenfalls, dass du dir der Verantwortung, die du trägst, vollkommen bewusst bist." Midori setzte sich hinter einen Tisch, auf dem ein Computer stand, so wie auch unzählige Krankenakten lagen. Ich schaute sie nur misstrauisch an, als sie diese Worte sagte. " Wie auch immer. Du müsstest erst einmal diese Zettel hier ausfüllen. Reine Formalitäten, nichts Spektakuläres.", reichte sie mir zwei Blätter über den Tisch. Ich füllte sie schweigend aus, verfluchte mich dafür, dass ich hier saß. Nachdem ich die Zettel ausgefüllt hatte, gab ich sie Midori wieder, welche gerade dabei war einige Eintragungen im Computer vor zu nehmen. " Gut, dann komm einfach mal mit.", stand sie auf. Ich tat es ihr nach und folgte ihr dann zum Untersuchungstisch. Die Untersuchung schien sich in meinen Augen Stunden hin zu ziehen und ich war froh, als Midori anfing mich wenigstens etwas von allem abzulenken. " Kommst du heute auch zu Dies Geburtstagfeier?" " Ich denke schon. Es wird nur etwas später werden, da ich sicher hiernach noch mal zu Sony fahren darf. Zudem wollte ich vorher Camui noch sein Motorrad wiedergeben." " Du verstehst dich gut mit ihm, oder?" " Mit wem?", hob ich leicht meinen Kopf, schaute sie an ehe ich wieder meinen Blick zur Decke richtete. " Camui. Ich hab das Gefühl, dass ihr euch recht gut versteht." " Manchmal denke ich, dass wir uns zu gut verstehen. Sag mal, wie hast du Kaoru eigentlich kennen gelernt?" Die Frage brannte mir schon lange auf der Zunge. " Nicht hier, falls du das denkst. Es war eher zufällig. Er hatte mich auf der Straße aus versehen angerannt, dabei war mir mein ganzer Einkauf heruntergefallen. Wie Kaoru nun mal ist, entschuldigte er sich natürlich hundert Mal und lud mich zum Kaffee ein.", lächelte sie. " Kann ich mir gar nicht vorstellen. Klingt wie aus einem Bilderbuch.", musste ich bei den Gedanken grinsen und zuckte zusammen, als das kalte Gel auf meinen Bauch traf. " Ja, hat was davon. Lange Zeit hat er mir nicht erzählt, was er beruflich macht. Umso erleichterter war er wohl, dass sich nach seinem ,Geständnis' damals nichts zwischen uns geändert hat.", ließ Midori von mir ab, so, dass ich mich aufrichten konnte. " Wie kommst du damit klar, dass er eher weniger zu Hause ist?" " Seht gut, würde ich sagen. Ich meine, ich hab in meinem Beruf auch viel zu tun. Schließlich muss ich immer in Bereitschaft sein." Ich nickte und bewunderte Midori und Kira, dass sie beide mit der Situation klar kamen. Ich hatte mir immer die Frage gestellt, ob ich überhaupt bereit und in der Lage dazu war mit Shinya eine derartige Beziehung zu führen. " Meinst du nicht, dass du auch damit klarkommen würdest?", schien Midori meine Gedanken zu lesen. Mit den Schultern zuckend, warf ich einen Blick auf das Standbild des Ultraschallmonitors. " Ich weiß im Moment eigentlich gar nichts." Midori ging nicht weiter darauf ein, seufzte und folgte dann meinem Blick. " Willst du eine Aufnahme davon haben?" " Was?", schreckte ich auf, da ich regelrecht vertieft in das Bild war. " Ein Bild von deinem Kind. Willst du eines haben?" " Darauf kann man kaum was erkennen.", hatte ich wirklich Mühe etwas zu sehen. Midori lächelte nur und zeigte dann mit ihrem Stift auf etwas, was sich beim genaueren Hinsehen sogar als Kind entpuppte. " Es ist ein Junge.", sagte sie leise. " Er ist kerngesund, keine Probleme." Ich starrte nur weiter auf das Bild. Ein Junge. Das, was ich mir immer gewünscht hatte. Einmal kräftig durchatmend, sprang ich von dem Untersuchungstisch. " Von mir aus, kannst es ausdrucken." Sie tat es darauf gleich, während ich zurück zum Tisch ging, mich wieder davor auf den Stuhl nieder ließ. Kurz darauf folgte sie mir auch, setzte sich auf ihren Platz und schaute mich an. Ihr Blick schien traurig. " Willst du es noch immer weggeben?", schob sie das Ultraschallbild über den Tisch. " Meine Meinung hat sich nicht geändert.", nahm ich das Bild und packte es, ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen, in die Manteltasche. " Dann werde ich dir die Formulare schon mal mitgeben, die du dann ausfüllen musst. Als Einverständnis, dass du das Kind weggeben willst. Du hast aber noch Zeit bis zur Geburt, also warte noch damit." Ich stand auf, als auch diese Formulare in meinen Besitz übergingen, um mich so langsam auf den Rückweg zu machen. " Lily?" Ich drehte mich zu Midori um, als ich schon an der Tür angekommen war. " Tu das nicht." Ohne eine weitere Reaktion verließ ich den Raum. Ich hatte dieses Thema über. Es war nun einmal meine Entscheidung. Wieso nur konnte das denn keiner akzeptieren? ~*~ Es war schon 22:30. Ich saß versammelt mit Dir en grey und Midori in einen etwas teureren Club und unterhielt mich mit ihnen. Lily war noch nicht da. Kaorus Verlobte hatte uns mitgeteilt, dass Lily nach der Arbeit noch bei Gackt vorbeifahren wollte. Als ich Sony verlassen hatte, war es 21 Uhr gewesen und Lily war schon vor mir gegangen. Ich fragte mich wirklich, wo sie blieb. " Sie kommt schon.", vernahm ich Totchis Stimme an meinem Ohr. Leicht lächelnd, schaute ich ihn in seine wunderschönen braunen Augen. " Sicher. Ich mach mir nur Sorgen, dass etwas passiert sein könnte." " Lily passt schon auf.", strich er mir liebevoll eine Haarsträhne hinter das Ohr und zog mich dann an sich, worauf ich meinen Kopf auf seine Schulter bettete. Ich war sehr glücklich, dass wir hier alle so zusammen saßen. Meinen Blick durch die Runde schweifen lassend, bescherte mir ein Lächeln auf die Lippen. Alle waren völlig ausgelassen, ließen alle Arbeit Arbeit sein und amüsierten sich mal wieder richtig. Selbst Shinya schien gelöst. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass er mit Machiko an seiner Seite recht eingeengt wurde. Ich seufzte, schloss meine Augen. Totchis Geruch einatmend, rutschte ich näher an ihn heran und lauschte dem Gespräch der anderen. Ich musste weggedöst sein, denn ein leichtes Rütteln an meiner Schulter, holte mich in die Realität zurück. " Lässt du mich kurz aufstehen?", löste Totchi sich von mir. Ich nickte und setzte mich wieder aufrecht hin. Toto ging gemeinsam mit Die nach draußen, was mich nur verwundert die Augenbrauen heben ließ. " Was machen die jetzt?", fragte ich in die Runde, die mittlerweile auch nur noch aus Shinya und Kyo bestand, da Kaoru und Midori auch nicht da waren. " Sie versuchen deine Freundin zu erreichen. Ist schließlich schon fast halb zwölf.", antwortete Kyo und steckte sich eine Zigarette an. " Was?", schaute ich erschrocken auf meine Uhr. Jetzt machte ich mir erst recht Sorgen und war damit anscheinend ja nicht alleine. Shinyas Blick haftete unverwandt auf die Eingangstür, durch die Die und Toshiya verschwunden waren. ~*~ Ich hatte gerade das Motorrad geparkt, als mein Handy klingelte. Der Verkehr heute war nicht zum aushalten. Zudem kam, dass der Weg zu Camui umsonst gewesen war, da keiner der Herrschaften zu Hause gewesen war. " Ryan.", meldete ich mich und war nicht gerade verwundert, als ich Die dran hatte. " Wo bist du?", fragte er gleich. " In der Nähe.", murrte ich nur und lief den Weg zum Club. " Ich dachte schon, dass du nicht kommst." " Wieso sollte ich nicht kommen? Ich hab doch zugesagt.", sah ich von weitem Die neben Toshiya stehen und legte einen Schritt zu. " Hätte ja sein können, dass du es dir anders überlegt hast.", sahen beide nicht, dass ich schon längst hinter ihnen stand. " Und meinen Lieblings-Die einfach an seinem Geburtstag stehen lassen, oder wie?", legte ich von hinten meine Arme um ihn und flüsterte ihm die Worte ins Ohr. Dieser schreckte auf und schaute mich ungläubig an, bevor er breit grinste. " Der Trick war gut.", nahm er mich in den Arm, drückte mich. " Alles Gute zum Geburtstag." " Arigatô.", ließ er mich wieder los. Toshiya gab mir zur Begrüßung einen Kuss auf die Wange und schaute dann mahnend. "Kira hat sich Sorgen gemacht. Wo warst du so lange?" " Der Verkehr ist die Hölle. Tut mir leid. Jetzt bin ich ja da." " Genau, also lasst uns wieder zu den anderen gehen.", nahm Die meine Hand und zog mich mit sich in den Club. Der Club hatte eine angenehme Atmosphäre. Die Musik hatte genau die richtige Lautstärke, damit man sich unterhalten konnte und es war nicht so voll, was wohl nicht unweigerlich an dem hohen Eintrittspreis lag. Mein erster Blick viel auf die Sitzecke von unseren Freunden und somit auch gleich auf Shinya, dessen ebenholzfarbene Augen auf meine trafen. Zu meiner Verwunderung war Machiko nicht da, was mir auch nur recht war. " Gibt es dich noch?", begrüßte Kira mich, als wir am Tisch ankamen. " Sorry, aber ich wurde aufgehalten." " Schon gut." Ich setzte mich neben Shinya, worauf Kira sich neben mich setzte. " Wo sind Kaoru und Midori?" " Die sitzen an der Bar und beschäftigen sich." Überrascht schaute ich zu Shinya, als ich seine Stimme vernahm, verlor mich fast in seinen Augen, die mich regelrecht musterten. Mich von ihm losreißend, suchte ich die Bar und fand auch die beiden, welche redeten und hin und wieder einige Zärtlichkeiten austauschten. Später setzten sich auch Kaoru und Midori wieder zu uns. Der Abend wurde lustig und locker. Wir lachten viel und erzählten uns allerhand Anekdoten. Langsam merkte ich auch, dass der Alkoholpegel nicht mehr ganz so niedrig lag und das wohl bei keinem von uns. Kaoru wischte sich gerade die Lachtränen aus den Augen, während Die weiter von seinen Erlebnissen erzählte. Ich musste grinsen bei dem Anblick. So bekam man Dir en grey wirklich selten zu sehen. Nach meinem Glas greifend, spürte ich plötzlich Shinyas Finger, die über meinen Handrücken fuhren. Mir lief es eiskalt der Rücken runter. Sofort spürte ich, wie mein Herz schneller zu schlagen begann und ich alles um mich herum nur noch wie in Watte gepackt wahrnahm. Im Gegensatz zu seiner Berührung, die sehr intensiv war. Meinen Blick auf unsere Hände gerichtet, ließ ich vom Glas ab, verschränkte seine Finger mit meinen. Seine Hände waren kalt und immer noch so zart, wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich spürte deutlich, wie ich vor Aufregung zitterte. Das konnte alles nur ein Traum sein. Und wenn es einer war, dann wollte ich nie wieder aufwachen. Unsere Hände streichelten sich eine Weile, verhakten sich immer wieder, nur um sich wieder leicht zu lösen. Plötzlich spürte ich Shinyas Atem an meinem Hals, was mich dazu veranlasste meinen Kopf zu drehen und ihn anzuschauen. Seine Augen schienen glasig vom Alkohol. Gleich schossen mir unzählige Gedanken durch den Kopf. Wieso tat er das? Tat er es, weil er es wollte oder war es der Alkohol? Denn wenn es der Fall wäre, dann wollte ich nicht, dass er das hier tat. Mein Blick wanderte von seinen Augen zu seinen vollen Lippen. Ich liebte diese Lippen, wusste ich doch, was sie alles tun konnten. Deutlich spürte ich seinen Blick auf mir ruhen und seine Finger, die noch immer meine liebkosten. Shinya kam näher, strich mir mit der anderen Hand liebevoll durchs Haar. Die Realität hatte mich ruckartig wieder. " Nicht.", flüsterte ich bevor er mich küssen konnte. Die Tränen standen mir in den Augen, ich sprang auf. Mit großen Schritten ging ich Richtung Toilette, stieß die Tür auf und ließ sie geräuschvoll hinter mir ins Schloss fallen. Mein Puls raste, während vor meinen Augen immer wieder die gleiche Situation ablief. Langsam gaben meine Knie nach und auch die letzten Dämme brachen, als ich heulend zu Boden sank. Was hatte ich gerade getan? Was war das gewesen? Ich bin so blöd, das wäre meine Chance gewesen. Doch wäre es das wirklich? Wer sagte denn, dass Shinya es auch getan hätte, wäre er nicht betrunken gewesen? Shinya hatte eine Freundin und liebte sie. Wieso also hätte er es aus freien Stücken machen sollen? Er war betrunken, er wusste nicht was er tut. " Scheiße!!!", fluchte ich, erhob mich und ging zum Waschbecken hinüber. Ein Blick in den Spiegel zeigte mir ein Spiegelbild, das genau das zeigte, was ich angenommen hatte. Ich sah beschissen aus und so fühlte ich mich auch. Einfach nur scheiße und kraftlos. Ich konnte das alles einfach nicht mehr. Das mit Shinya war vorbei und es würde keine dritte Chance geben. Es tut mir leid... so unendlich leid. okay, ich gebe es zu. es hat diesmal wieder verdammt lange gedauert, aber ich hoffe mal, dass das warten sich gelohnt hat. vielen lieben dank für all eure kommis jeglicher art. freu mich immer über feedback, ob nun gut oder schlecht. vielen lieben dank hier auch an meine betaleserin, die sich echt den text zur seite genommen hat und ihn fleißig korrigiert hat. mein fleißiges bienchen... *knuffz* juti, man liest sich. bekomm ich feedback? baibai stoffel Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)