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Moon's Heart

Reise in ein Computerspiel
von

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In eine andere Welt

Dunkelheit schlich sich durch die Gänge der Realschule Herne. Das rote Licht des Sonnenuntergangs wurde zusehends dunkler und verschwand. Ein einsamen Mädchen schlich durch die schmutzigen Gänge. Vorsichtig schlich sie sich weiter, um nicht plötzlich einer bösen Überraschung gegenüber zu stehen. Die böse Überraschung namens Diana wartete am Haupttor auf das Mädchen. Diese sah die opalschwarz gefärbten Haare bereits von weitem durch eines der zersprungenen Fenster. in der Hoffnung, noch nicht gesehen worden zu sein, machte sie kehrt und schlich in die entgegen gesetzte Richtung davon. Doch dann hörte sie Schritte. Die Schulpsychaterin, bei der das eingeschüchterte Mädchen bis eben eine Sitzung gehabt hatte, war auf dem Weg nach Hause. Ängstlich ging das Mädchen in die nächste angelehnte Tür und schloss diese hinter sich. Sie lauschte, wie die Schritte der Jungen Frau verklangen. Doch als sie den Raum verlassen wollte lies sich die Tür nicht mehr öffnen. Das Mädchen hatte sich in den EDV-Raum geflüchtet, dessen Tür sich sowohl von Außen als auch von Innen nur mit einem Schlüssel öffnen lies. Niedergeschlagen sank sie mit dem Rücken zur Tür auf den Boden.

>Toll gemacht Hacora.<, dachte sie. Tränen rannen aus ihren großen, runden grünen Augen. Die Stille machte ihr ihre Lage noch bewusster. Doch war es gar nicht ganz still. Hacora horchte auf. Einer der 30 PCs surrte leise, was sie wunderte. Sie rappelte sich auf, ging zu dem Computer der eigentlich um diese Uhrzeit ausgeschaltet sein sollte und setzte sich auf den Stuhl davor. Sie betrachtete ihr Spiegelbild, das schwach im schwarzen Bildschirm wider schien. Ihre verheulten Augen, ihr liebes Gesicht, das glatte, dunkelblonde Haar, all dies mochte Hacora nicht. Sie war 12, doch sah aus wie 9. Ihr zierliche Größe unterstützte dies auch noch. Dies war auch der Grund, warum sie von ihren Schülern ausgestoßen und verlacht wurde. Jedenfalls vermutete Hacora dies. Diana ging auf jeden Fall so weit, dass sie Hacora sogar erpresste und ihr das Geld aus der Tasche nahm. Der Gedanke daran machte Hacora nur noch trauriger. Um ihr verhasstes Gesicht nicht mehr sehen zu müssen schaltete sie den Bildschirm ein.

Ein geöffneter Ordner war auf dem Bildschirm zu erkennen. Er enthielt eine einzige Datei, ein Spiel, namens Moon's Heart. Hacora, verwirrt aber doch neugierig - sie mochte gerne Computer spiele spielen - startete das Spiel.

Es gab keine Credits zu Anfang, was Hacora sehr wunderte. Die Einleitung aber gefiel ihr. Sechs Drachen flogen umher, einer sah gefährlicher aus als der andere und jeder in einer anderen Farbe. Sie alle verbanden sich zu einem bunten Wirbel und aus ihm entstand das Logo von "Moon's' Heart". Hacora klickte auf 'New Game' und wartete ab.

Dunkelheit trat aus dem Bildschirm hervor und umhüllte Hacora. Diese schrie um Hilfe, bis ihr Stimme von der Dunkelheit erstickt wurde.
 

Hacora fühlte sich, als würde sie fallen. Ewig fallen, bis sie plötzlich ins Wasser eintauchte. Erschrocken schlug Hacora wild um sich und kam so wieder an die Oberfläche. Dort wurde sie von einer starken Hand gepackt und aus dem Wasser gezogen. Erkennen konnte Hacora nichts, es war immer noch dunkel. Sie spürte, das sie auf einer Steinmauer saß und irgendwer ihr das Wasser aus den Haaren strich. Sie frohr leicht. Eine weitere Person legte ihr eine Jacke um die Schultern. Hacora war immer noch nicht im Stande zu sprechen.

"Unglücklich gelandet, was?", fragte eine kecke Mädchen Stimme. Anscheinend war sie diejenige, die ihr die Haar trocknete. Hacora hätte zu gerne ihr Gesicht gesehen.

Ein dumpfer Aufschlag lies sie zusammen schrecken. Hacoras Augen, die sich so langsam an die Dunkelheit gewöhnt hatten, erkannten schwach einen Menschen. Dieser regte sich und stand leise auf.

"Na, dann sind wir wohl alle schlecht gelandet.", lachte das Mädchen.

"Ruhe da drüben!", knurrte der eben angekommene mit einer kalten Stimme. Es war ein Junge, dessen weiße Haare auch in der Dunkelheit gut zu erkennen waren. Dies war aber auch das einzig sichtbare an ihm.

"Wo wir hier wohl sind?", fragte eine weitere Jungen Stimme, die warm und freundlich klang. Hacora war sofort klar, dass er sie aus dem Wasser geholt hatte. Doch die gleiche Frage hatte sie sich auch schon gestellt. Wo waren sie eigentlich gelandet? Gedanken schweifend blickte sie dorthin, wo sie das Meer vermutete. Hacora stutzte, denn sie sah etwas, was vorher nicht da gewesen war. Und dieses etwas bewegte sich auf sie zu.

"Dort ist ein Licht.", sagte sie leise.

"Was ist?", fragte das andere Mädchen, "Ich hab dich nicht verstanden."

"Dort ist Licht!", wiederholte Hacora dieses Mal lauter und zeigte auf das nun erkennbare Wasser.

"Yeah, du hast recht!", rief das Mädchen freudig. Diese Reaktion erinnert Hacora an jemanden, den sie am vorigen Tag im Chat getroffen hatte. Sie musste lachen.

"Wie 'Starfire'.", bemerkte sie leise kichernd.

"Ich bin 'Starfire'.", hörte sie das Mädchen verwundert sagen, "und wer bist du?"

Hacora entfuhr ein Laut der Überraschung. Dies war ihr ein zu großer Zufall.

"Wie, du bist 'Starfire'? Ich bin 'Highflyer'!", bemerkte der Junge mit der warmen Stimme. Eine kurze, irritierte Stille trat ein. Wenn Hacora jetzt noch die Bestätigung des zweiten Jungen bekam, dann waren alle, mit denen sie sich gestern im Chat über inoffizielle Rollenspiele unterhalten hatte, hier anwesend.

"Freezer.", hörte Hacora plötzlich den Jungen mit der kalten Stimme.

"Dann bist du Sweety.", bemerkte 'Starfire' und legte Hacora eine Hand auf die Schulter. Diese erschreckte sich dabei leicht, weil ihr die Haare des Mädchens an ihrer Wange entlang strichen.

"Was das wohl zu bedeuten hat.", murmelte 'Highflyer'. Nachdenklich schwiegen sie alle. Hacora stellte sich viele Fragen. Ihre wichtigste Frage: Warum ausgerechnet sie? Und wie waren sie eigentlich in diese Welt gekommen? Das Grübeln bereitete Hacora Kopfschmerzen.

"Schiff.", hörte sie 'Freezer' murmeln.

"Kannst du das Mal erklären?", fragte 'Starfire' genervt.

"Da hinten.", knurrte 'Freezer'.

"Das Licht! Das ist ein Schiff!", rief 'Highflyer'. Tatsächlich, das Licht stammte von einer Laterne die am Bug eines mittelalterlichen Schiffes baumelte. Die riesigen Segel die sich trotz Windstille blähten sahen aus wie Geister. Hacora stand auf und wich ein paar Schritte zurück, wobei sie gegen 'Starfire' prallte. Diese schien ein bisschen zu zittern. Hacora fragte sich, ob sie Angst hatte. Sie hörte, wie 'Starfire' leise vor sich hin murmelte, doch sie konnte nichts verstehen.

Das Schiff lief währenddessen lautlos in den Hafen ein, in dem sie sich anscheinend befanden. Quietschend öffnete sich eine Tür in der Reling und ein Laufsteg wurde hinab gelassen. selbst der leise Aufprall des Holzes auf den Steinboden klang in der Stille wie ein Donnern.

"Sieht so aus, als sollen wir an Bord gehen.", bemerkte 'Highflyer' mit leicht unsicherem Unterton. 'Freezer', im Lichtschein nun besser erkennbar, hatte bereits begonnen, den Steg hinauf zugehen. Hacora wartete ab, was das Mädchen hinter ihr tun würde, doch 'Starfire' rührte sich nicht.

"Was ist?", fragte 'Highflyer'.

"Angst?", fragte 'Freezer' leicht herausfordernd vom Schiffsdeck aus.

"Garantiert nicht!", rief 'Starfire' gereizt und stapfte schnell zum Schiff hinauf. Hacora folgte ihr verwundert. Sie hatte den Eindruck, dass 'Starfire' Angst vor dem Schiff hatte. Hacora fragte sich, ob sie vielleicht ein schlechtes Erlebnis mit einem Schiff gehabt hatte.

Vorsichtig und mit gemischten Gefühlen betrat sie zusammen mit den Anderen den Rumpf des Schiffes. Das von Öllampen stammende Licht blendete sie, aber die Wärme tat gut, da sie immer noch fror.

Hacora sah sich ihre Begleiter gut an. Der Junge mit den weißen Haaren der sich 'Freezer' nannte sah genauso kalt aus wie er sprach. Seine igelig gegeelten Haare erinnerten Hacora ein wenig an einen Punk und zusammen mit seinen kalten grauen Augen und der blassen Haut machte er ihr Angst. Doch wenn sie den zweiten Jungen ansah, zerfiel diese. Er hatte mutige, vernünftige, warme, haselnussbraune Augen. Er schien Japaner zu sein, aber ein etwas größerer. Sein hell braunes Haar war vorne glatt und hinten zerstubbelt, was lustig anzusehen war. Hacora hatte gleich das Gefühl, das sie diesem Jungen, der ihr soeben seine Jacke von den Schultern nahm, vertrauen konnten. Sie lies ihren Blick zu dem Mädchen schweifen und stutzte. 'Starfire' kam ihr bekannt vor. Hacora war sich sicher, sie schon einmal in einer Zeitschrift gesehen zu haben. Diana versuchte so auszusehen wie das Mädchen, das wusste Hacora. Sie hatte sich dafür extra die Haare gefärbt. Doch in der Realität sah das Mädchen noch viel hübscher aus als in dem Magazin. Ihre schwarzen Haare schimmerten geheimnisvoll blau und seidig. Die schwarzen, unergründlichen Augen strahlten Kraft, Mut und Überlegenheit aus. Es schien, als würde sie jedem Paroli bieten. Hacora sah sie ehrfürchtig an und versuchte sich an den Namen des Mädchens zu erinnern. Doch normalerweise interessierte sich Hacora nicht für Stars und deswegen merkte sie sich nie die Namen.

Ein kurzer Ruck, der sie aus dem Gleichgewicht brachte, unterbrach Hacora in ihrem Gedankenstrom. Schmerzhaft prallte sie gegen die nur wenige Zentimeter von ihr entfernte Wand.

"Sieht so aus, als würden wir wieder fahren.", bemerkte der Japaner.

"Ich denke, so langsam sollten wir uns mal gegenseitig vorstellen.", sagte das Mädchen, ein wenig Angst in der Stimme, "Immerhin hocken wir alle im selben Boot."

Sie, 'Highflyer' und Hacora lachten gemeinsam über den Witz, doch 'Freezer' schaute weiterhin gleichgültig in die Gegend. Nachdem sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte sagte 'Starfire': "Also ich fang' mal an. Mein Name ist Jenna Oaken, ich bin 13 und komme aus Hollywood."

"Die Tochter von Maureija Oaken, oder?", fragte Hacora klein laut.

"Hundert Punkte!", grinste Jenna, "Und wer bist du?"

"Hacora Sandeling.", sagte die Angesprochene leise, "Ich bin 12 und komme aus Herne."

"Und wo ist das?", fragte 'Highflyer' verwundert.

"In Deutschland.", murmelte Hacora.

"Ach so.", lächelte 'Highflyer'. "Ich heiße Toshihiro Kakida, bin 14 und wohne in Tokio."

Erwartungsvoll schauten sie nun alle den Übrig gebliebenen an. Doch dieser schien keine Lust zu haben, seinen Namen preis zu geben. Jenna sah leicht verärgert darüber aus.

"Die Blassnase ist wohl schüchtern.", sagte sie herausfordernd. Dieser schnaubte nur einmal verächtlich, woraufhin Jenna ihn noch herausfordernder ansah.

>Gleich platzt sie.<, dachte Hacora.

"Scar Chest, 13, Sydney.", knurrte der weißhaarige anscheinend genervt.

"Geht doch!", grinste Jenna und ging weiter. Hacora fiel auf, dass ihr Gang leicht unsicher war. Zusammen mit den Jungen folgte sie ihr. Die vierköpfige Gruppe fand eine gemütliche Küche, wo sie sich erst einmal hinsetzten konnten. Sie schwiegen. Jeder schien an etwas anderes zu denken. Hacora überlegte, was jetzt wohl in ihrer Welt geschah. Ob sie wohl nach ihr suchen würden? Vielleicht war das alles auch nur ein Traum. Nein, es konnte kein Traum sein. Dafür schmerzte ihre Schulter zu sehr. Gedankenverloren strich sie sich durch eine der zwei langen Haarsträhnen ihres ansonsten kurzen Haares, die zu beiden Seiten ihres Gesichts hingen. Sie schaute die anderen an. Jenna hatte den rechten Ellbogen auf den Tisch gelegt und ihren Kopf in die Hand gelegt, die nun ihr rechtes Auge verbarg. In Gedanken versunken starrte sie die Tischplatte an. Scar hatte sich zurück gelehnt, die Arme verschränkt und schien zu schlafen, doch dafür atmete er zu schnell. Hacora vermutete, dass er beim nächstbesten ungewöhnlichen Geräusch aufspringen würde. Auch als das Schiff wieder angefahren war, dass hatte sie gesehen, hatte er blitzschnell reagiert und sich und Jenna abgefangen. Jenna hatte es allerdings nicht wirklich mitbekommen. Hacora vermutete, dass Scar nicht ganz so kalt war, wie er sich benahm sondern das er im Grunde sehr warmherzig war. Sie schaute zu Toshihiro der inzwischen die Schränke untersuchte. Scheinbar war er auf der Suche nach Essbarem.

Plötzlich begannen sämtliche Lampen im Raum zu zischen und die Flammen erstarben. Vollkommene Dunkelheit umhüllte wieder alle. Hacora, hörte, wie ein Stuhl umgerissen wurde und schloss daraus, dass Scar soeben ruckartig aufgestanden war. Hacora selbst stand ebenfalls auf. Sie spürte, wie im Dunkeln eine Hand nach ihr tastete und wich ein wenig zurück.

"Was ist hier los?", hörte Hacora Toshihiros Stimme. Danach hörte sie ein paar Schritte, ein Rums und einen lauten Aufschrei von Jenna. Als nächstes hörte sie Jenna in sehr schnellem Englisch fluchen.

"W...was...?", stammelte Hacora ängstlich.

"Ganz ruhig, Toshihiro ist nur über den Stuhl gestolpert und gegen mich geflogen.", hörte sie Jenna beruhigend aber verärgert sagen.

"Leise!", befahl Scars Stimme. Sie alle verstummten und dann hörten sie etwas. Es klang unheimlich. Ein Kratzen, wie Krallen auf Holz, war entlang der Wände zu hören. Irgendetwas war im Raum, was nicht dorthin gehörte. Kälte breitete sich aus. Hacora, noch immer nass, frohr entsetzlich.

>Ich will etwas sehen.<", dachte sie verzweifelt. Ein merkwürdiges Wort kam ihr in den Sinn. Sollte sie es aussprechen? Was würde dann geschehen? Hacora hatte Angst. Solche Angst hatte sie nicht einmal vor Diana gehabt. Etwas kaltes, glitschiges strich an ihrem Bein entlang und der Schreck löste ihre Zunge.

"Fa-iras!", schrie sie erschrocken.

Eine blendend weiße Lichtkugel erschien auf ihrer Hand. Sie wurde größer und erhellte den gesamten Raum. Nun konnte Hacora erkennen, was das für Wesen waren. Sie sahen aus wie die Abbildung eines Goblins, die Hacora einmal in ihrem Geschichtsbuch gesehen hatte. Sie waren klein, hatten fahle, schmutzig blaue Haut und spitze Zähne. Ihre roten Augen glühten im Lichtschein. Sie fauchten mit piepsigen Stimmen die einem das Trommelfell platzen lassen konnten, so hatte Hacora das Gefühl. Das Licht schien ihnen nicht sonderlich zu gefallen.

"Ih, was sind das für Viecher?", kreischte Jenna.

"Wie hast du das gemacht?", hörte Hacora Toshihiro verwundert hinter sich.

"Ich habe nur gesagt, was mir in den Sinn kam!", antwortete Hacora nicht minder irritiert.

"Was dir in den Sinn kam?", sagte Toshihiro mit verunsicherter Stimme. Hacora drehte sich um und sah ihn und Jenna noch immer auf dem Boden hocken. Jenna schien nachzudenken. Hacora wollte gerade fragen, was los sei, da griffen die goblinartigen Wesen an.

"Ne-karas!", rief Jenna plötzlich. Sie hob ihre Hand und ein gebündelter Strahl aus Blitzen schoss aus ihr hervor. Dieser schoss auf die Wesen zu welche schreiend versuchten auszuweichen. Die, die nicht rechtzeitig flüchten konnten, ereilte ein schreckliches Schicksal. Sie zerfielen zu Staub der sich anschließend in Luft auflöste.

"Cool.", bemerkte Scar, sah aber nicht sehr beeindruckt aus. Nun ergriff Toshihiro die Initiative.

"Zu-Tenka!", rief er. Das Holz der Wände begann lebendig zu werden. Die Holzfasern schlangen sich um die Angreifer - welche kaum entwischen konnten - und zerquetschte sie. Auch sie wurden danach zu Staub.

"Ih, ist das eklig!", rief Jenna angewidert. Hacora konnte ihr da nur still zustimmen, während sie, darauf achtend, dass das Licht nicht ausging, versuchten die vier noch übrig gebliebenen Goblins zu flüchten.

"Si-Nenra.", hörte sie Scar murmeln. Schwarzer Nebel schien aus seinen Händen zu fließen und umhüllte die angeschlagenen Gegner. Diese schienen ihn in sich aufzusaugen. Ihr Wunden heilten und sie wurden größer und gefährlicher. sie verbanden sich zu einem übermächtigen neuen Wesen.

"Was hast du getan?!", schrie Jenna entsetzt.

"Ich wollte eigentlich helfen!", rief Scar nun ebenfalls angst erfüllt.

Die ganze Gruppe wich zurück, bis sie gegen eine Wand stießen. Hacoras Konzentration lies beim Anblick des Monsters nach und das Licht erlosch.

"Mach es wieder an, mach es wieder an!", kreischte Jenna von links.

"Ich kann nicht, ich habe zu viel Angst.", jammerte Hacora, zitternd wie Espenlaub und flach an die wand gedrückt. sie konnte den widerlichen Atem des Ungeheuers riechen und seine platte Nase nach ihnen schnuppern hören. In ihrem Angstwahn glaubte sie eine Stimme zu hören die sagte: "Habe keine Angst, von ihr ernährt sich der Leblose."

Die Stimme klang ruhig, freundlich und sanft. Hacora konnte nicht anders als ihr zu vertrauen. Sie dachte an etwas schönes, an ihre Vorfreude auf das, was noch kommen würde. Insgeheim freute sie sich nämlich auf das Ungewisse, da sie sehr neugierig war. Hacora fasste Mut. Ein neuer Spruch kam ihr in den Sinn.

"Fa-Sushu!", rief sie und streckte die Hände aus. Ein Lichball, größer als der vorherige, erschien dort. Hacora hatte Schwierigkeiten die Kraft, die sich dort ballte, zu kontrollieren. Als sie sich dann endlich in einem breiten Strahl auf den Leblosen entlud, war es wie eine Erleichterung, als würde eine riesige Last von ihr genommen.

Das Licht blendete so sehr, dass Hacora zunächst nichts erkennen konnte. Sie war ziemlich wackelig auf den Beinen. Jemand hielt sie gerade noch fest, als sie drohte zu Boden zu stürzen. Hacora spürte das es Jenna war. Sie führte Hacora zu einem Stuhl wo diese sich erschöpft hinsetzte. Hacora war nicht im Stande zu sprechen und wartete erst einmal ab, bis sie wieder sehen konnte. So langsam wurde ihr wärmer. In der Nähe hörte sie ein lautes Rummsen. Wahrscheinlich war einer der Jungs gegen den Tisch gelaufen. Hacora vermutete, dass auch sie vom Licht geblendet worden waren.

"Du bist ziemlich sicher, dafür das wir grade die Blendung unseres Lebens erhalten haben.", hörte sie Toshihiro sagen.

"Ich bin nur einseitig geblendet worden. Ich sehe noch sehr gut.", erklärte Jenna. Hacora hörte die Unsicherheit aus ihrer Stimme heraus. Schwach konnte sie Jenna als Schatten erkennen.

"Habt ihr eigentlich auch diese gruselige Stimme gehört?", fragte diese.

"Ja, das war sehr merkwürdig.", bestätigte Toshihiro.

>Ein Glück, ich habs nicht als einzige mitgekriegt<, dachte Hacora freudig.

"Warum hat Scars Zauber eigentlich diese... wie soll ich sagen?... 'Viecher', stärker werden lassen?", fragte Jenna. Die gleiche Frage hatte sich auch Hacora schon gestellt. Sie konnte inzwischen wieder gut genug sehen um erkennen zu können, dass auch die Jungs nachdachten. Es schien merkwürdig. Was hatte Scar mit den Goblins zu tun? Oder war es bloß Zufall gewesen? Aber Scars Zauber hatte dunkel ausgesehen. Hacora fragte sich, was der Eigentliche Zweck von "Si-Nenre" war.

"Dunkelheit.", murmelte Scar.

"Was ist? Kannst du mal in ganzen Sätzen sprechen?", meckerte Jenna.

"Jeder von uns hat eine andere Kraft.", murrte Scar.

"Kapier ich nicht.", sagte Jenna verdutzt und genervt.

"Halt warte, er hat recht! Jeder von uns hat mit einer anderen Kraft angegriffen! Du hast einen Donnerball geschossen, also tippe ich einmal auf Luft.", erklärte Toshihiro.

"Dann hat Hacora Licht und du Erde, ich meine, schließlich konntest du das Holz beherrschen.", fügte Jenna hinzu.

"Ja,", bestätigte Toshihiro, "und Scar ist Dunkelheit."

"Die Wesen sahen auch dunkel aus.", bemerkte Hacora klein laut.

"Genau!", sagte Toshihiro, "Sie hatten den gleichen Typ und das Fazit daraus ist eben, dass Dunkelheit die dunklen Wesen aufgeladen und verstärkt hat."

"Das solltest selbst du kapieren.", sagte Scar kalt zu Jenna.

"Ich bin nun einmal schwer von Kapee und, verdammt nochmal, ich steh dazu!", fauchte Jenna. "Immer noch besser als eine Blassnase zu sein."

Scar schaute gelangweilt beiseite. Hacora hätte zu gerne gewusst, was er dachte. Sie hatte ihn, Toshihiro und Jenna zwar gerade eben erst kennen gelernt, doch sie mochte die drei jetzt schon. Scar schien rätselhaft und in sich zurückgezogen, aber im Grunde seines Herzens verbarg sich sicher eine Gute Seele. Auch schien er mehr Interesse an Jenna zu haben, als er zeigen wollte. Das verstand Hacora nur zu gut, denn auch sie mochte Jenna sehr. Die rücksichtslos ehrliche Art der Amerikanerin gab ihr den Anreiz nachzudenken. Am liebsten würde Hacora sich selbst so benehmen, doch dazu war sie - wie sie sich eingestehen musste - zu feige. Auch den Scharfsinn Toshihiros hätte sie gerne gehabt. Sein ruhiges Benehmen und die Fähigkeit, selbst in extremen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren fand Hacora wirklich toll. In den Reihen dieser Personen fühlte sie sich etwas überflüssig. Sie hatte ja nicht einmal den Mut, mit ihren Begleitern zu reden. Hacora hätte sich dafür Ohrfeigen können. Ihre Schüchternheit hatte ihr schon so viele Probleme bereitet. Sie hätte zu gerne gewusst, was sie dagegen tun konnte. Hacora war so ins Grübeln vertieft, dass sie nicht einmal merkte wie sie langsam ein nickte. Sie ging von ihren Grübeleien in einen wunderschönen Traum über.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-12-17T11:41:23+00:00 17.12.2005 12:41
Ein tolles Ding. Mach weiter so!
Von: MiyaToriaka
2005-06-25T22:54:29+00:00 26.06.2005 00:54
Hey!

Also gut, hab doch schon mit dem ersten Kappi angefangen, weil ichs nemme ausgehalten hab >o<
Genau wie in "Timeline" gefällt mir dein Schreibstil sehr. (wir lassen jetzt mal die Rechtschreib- und Gramatikfehler außer Acht ^^°).

Also Scar und Jenna - die verhalten sich haargenau wie Jaze und Shio! Irgendwie cool ^^ ich möchte aber fast wetten, dass diese FF schon länger existiert wie Timeline.

Was mir besonders gut gefällt, ist, wie du alles beschreibst und trotzdem dem Leser seine eigene Fantasie überlässt. Wo ich manchmal nicht so ganz mitkomme, ist, wann es hell bzw dunkel ist. Das ist gerade auf der Schiffsszene etwas undeutlich.
Außerdem find ich die Namen- und Charakterwahl super! Also, dass du keine Fantasie hättest, kann man dir ned anhängen XD

Bis die Tage!

Miya Toriaka
Von:  -Viala-
2005-02-02T19:53:30+00:00 02.02.2005 20:53
Myuu! >.<
Voll geil! Die Idee zu der Story gefällt mir! Bin mal gespannt wie es weiter geht!
*ggg*
XD
Gut dass du mir gesagt hast, dass ich das m,a lesen soll!
Mach mich soooofooooort an das nächste Chapter dran!


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