Alive - I never forgot you von abgemeldet (by Nilfen) ================================================================================ Kapitel 6: 6. Kapitel --------------------- JAA, quält mich, foltert mich, killt mich - aber vorher will ich noch etwas sagen: SORRY! es war ungewollt. die leute, die 'a demons love' lesen wissen, warum es so lange nicht weiter gegangen ist.. was es mir aber auch sehr schwer gemacht hat, das kapitel fertig zu schreiben war die stelle, an der das fünfte kapitel geendet hat. MAN, war das schwer! das ist mein ernst: diese geschichte raubt mir den letzten nerv! als mir der gedanke zu dieser story kam, ahnte ich ja nicht, was da auf mich zukommen würde. kurz gesagt: wenn man 'a demons love', die ja auch nicht leicht ist, dazurechnet, hab ich mich ein kleines bisschen überfordert.. nya, keine sorge, was mich nicht umbringt, macht mich stärker. und so ist es auch hier. ich hoffe, dass ich von dieser story lerne und meinen schreibstil verbessern kann! und damit ihr mir auch wirklich verzeiht, mache ich (aber nur dieses mal) eine ausnahme, was die ENS betrifft. alle, die mir zum 5. kapitel reviewt haben, werden zum 6. kapitel benachrichtigt :) aber wie gesagt, das ist eine Ausnahme ;) so und zu guter letzt noch: DANKE AN MEINE TREUEN KOMMIESCHREIBER!!!!! josie, anime_freak_girl, elayne, kleines_hexchen, for-me, akemi, deryan, lorelei89 achja und zum schluss noch ein kurzes wort: danke an die lieben schreiber, die finden, dass ich diese geschichte ausdrucken soll und an einen verlag schicken soll :) ich denke, dass ich das vielleicht irgendwann versuchen werde, aber nicht mit 'alive'. es gibt einfach zu viele fehler für die ich zu faul bin, um sie auszubessern. ich habe ständig neue (gute) ideen für geschichten und vielleicht ist ja die richtige dabei, um sie an einen verlag zu schicken.. aber bis dahin muss ich noch SEHR viel lernen ;) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ ____________________ Alive - I never forgot you _____________________ / chapter six Reflexartig schloss er seine Arme um ihren schmächtigen Körper und drückte sie fest an sich. Sie war so klein... so dünn... sie wirkte einfach zerbrechlich und auf keinen Fall wollte er sie jemals wieder hergeben. Tail strich über ihre weichen Haare, die lange über ihren Rücken fielen und ignorierte das seltsame Kribbeln in seinen Fingerspitzen, als er die geflochtenen Strähnen berührte. Er kümmerte sich nicht darum, denn sie war jetzt bei ihm. Der junge Mann stütze seinen Kopf leicht auf ihren ab und atmete tief durch. Sanft strich er ihr über den Rücken und besorgt schluckte er. ,Ich kann ihre Rippen fühlen.' Fest schmiegte sie sich an seinen Oberkörper und sie genoss die wohlige Wärme, die von ihm ausging. Sie legte die Schläfe auf Tails Schulter und bemerkte, dass man seine harten Muskeln unter seinem Hemd fühlen konnte. Veelas Hände hielten Tails Rücken immer noch fest umschlossen, doch sie hatte nicht vor, loszulassen. Unbewusst legte sich ein Lächeln auf die Lippen der Blonden und sie sog den angenehmen Duft ihres Gegenübers ein, der mit einer Hand leicht über ihren Rücken strich. Veela nahm den Kopf von seiner Schulter und lehnte ihn stattdessen an seiner Brust ab. Als sie fühlte, wie Tail den Druck um ihren Körper verstärkte, da schloss sie die Augen und rückte noch ein Stück näher. Als die blonde Frau plötzlich eine magische Aura wahrnahm, da öffnete sie die Augen und schaute lächelnd auf den gelben Kettenanhänger, der an einem schwarzen Lederband um Tails Hals befestigt war. Es war finster, doch durch die Erinnerungen und der Tatsache, dass sie die andere Hälfte des Anhängers besaß, war es ihr Dank ihrer magischen Fähigkeiten möglich, den gelben Stein zu erkennen. Er funkelte und seine Aura war der eines Sonnenstrahles gleich. Niemals hatte sie gedacht, dass sie die andere Hälfte jemals wieder zu Gesicht bekommen würde... "Du hast ihn noch immer.", hauchte Veela und strich über den kühlen Stein. "Natürlich.", antwortete ihr Tail und sie fand seine tiefe Stimme wahnsinnig anziehend. "Du doch auch.", setzte er fort und seine Worte klangen ein wenig belustigt. "Tail, ich...", fing Veela an und es kribbelte überall in ihr. In ihr stieg ein seltsames Gefühl auf, dass sie schon so lange nicht mehr gefühlt hatte. War sie etwa glücklich? "Ich kann es noch immer nicht glauben...", setzte sie fort und löste sich aus seiner Umarmung. Er lächelte, doch sie sah es nicht, da es zu finster war. "Möchtest du rein kommen?", fragte Tail die Blonde und sie wusste, dass es sich um sein Zimmer handelte. "Ja." Er ging an ihr vorbei und an der Stelle, an der seine Hüfte ihre Haut berührte, als er die Tür öffnete, blieb ein warmes Gefühl. Unverständlich lächelte sie. Tail schob seine Hand in ihre und zog sie hinter sich her, in sein Zimmer. Bevor er die Türe schloss zündete er noch schnell die Kerzen an, die sich an den Wänden befanden und sofort wurde der Raum erhellt. Als er sie sah, da blieb er reflexartig vor ihr stehen und musterte sie. Veela war schmächtig und ein wenig abgemagert. Ihr Blondes Haar war lang und fiel ging ihr bis über die Mitte ihres Rückens. Doch bei genauerem hinsehen fiel ihm der Unterschied zu früher auf. Woher hatte sie die schwarzen Strähnen, die zu geflochtenen Zöpfen gebunden waren? Welche Magie konnte Haarfarben verändern? Und weshalb hatte Veela sie anwenden lassen? Natürlich war sie hübsch, das war sie immer schon gewesen. Doch die schwarzen Strähnen verliehen ihrem Äußeren etwas Mystisches, ja sogar ein wenig Böses. Tail blickte in ihre Augen, in die blau-grünen Tiefen, durch die er früher immer versucht hatte, in ihre Seele zu blicken. Heute sah er darin Schmerz, Angst, aber auch einen Willen, der noch nicht gebrochen wurde. Er seufzte. Tail wusste nicht, was geschehen war, aber wie es aussah, waren die letzten Jahre nicht einfach für sie gewesen. Ein wenig ungläubig schaute sie auf den blonden, jungen Mann. Tail hatte sich sehr verändert. Er war nun groß und nicht mehr so zart wie früher. Sein Körper war trainiert und sein Gesicht viel männlicher. Sie schaute auf sein blondes Haar, von denen die kurzen Strähnen in sein hübsches Gesicht hingen und der Rest zu einem kurzen Zopf gebunden war. Die spitzen, blauen Augen hatten nichts an ihrer Magie verloren und Veela fand darin ihren alten Freund wieder, auch wenn er nun ein wenig anders war. Ja, Tail war ein wenig anders. Beide waren sie das. Sie seufzte. Nun war sie hier, doch gab es auch eine Zukunft? Mit ihren alten Freunden? Es wäre zu schön, um war zu sein. In den letzten Jahren hatte Veela gelernt, dass schöne Dinge nie von langer Dauer sein konnten. In diesem Moment, als sie Tail gegenüber stand, da suchte sie nach dem Haken in der Geschichte und beschloss, dass es noch keinen gab. Aber da war etwas, das kommen würde. Sie fühlte es. Genau so, wie sie ihre böse Seite fühlte, Opei und die vielen anderen Leute, von denen sie sechs Jahre lang umgeben war. "Was ist?", fragte Tail zögernd, als er ihren nachdenklichen Blick sah. "Es ist nichts.", antwortete die Blonde zögernd. "Ich... fühle mich nur ein bisschen... fremd." Der junge Mann nickte und blieb einige Sekunden still. Dann schluckte er alle Zweifel hinunter, ergriff das Wort und brachte die Frage raus, die ihm schon seit einigen Stunden auf der Zunge lag. "Veela, wo warst du!?" Erschrocken über die Verzweiflung in seiner Stimme blickte er aus dem Fenster. "Ich dachte, du wärst tot.", fügte Tail leise hinzu. Ohne es zu bemerken berührte Veela mit der rechten Hand den Kettenanhänger um ihren Hals und sie senkte den Blick. Es war klar, dass diese Frage kommen würde. Doch was hatte sie anderes erwartet? Einfach nach sechs Jahren wieder aufzukreuzen und mit keinem Wort das Verschwinden erklären? Es wäre nicht fair. Die Palacil hatte sogar eine Abschiedsfeier gehalten und der Tag ihres Verschwindens wurde zu einem offiziellen Trauertag, wie ihr Tweego erzählte. Noch immer fühlte sie sich geehrt, doch auf der anderen Seite tat es ihr auch Leid, dass sie die ganze Bande jahrelang in einem falschen Glauben leben lassen musste. Sie hatten es verdient, die Wahrheit zu erfahren! +++ Was hatte sie getan...? Wie konnte sie nur?! Entsetzt starrte sie auf den toten Körper, der halb verbrannt vor ihren Beinen lag, mit dem Rücken zu der Zimmerdecke. Ihr Atem wurde schneller und sie hatte das Gefühl zu ersticken, als ihr der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase stieg. Angeekelt stolperte sie ein paar Schritte zurück, bis ihr schließlich die Beine nachgaben und Veela ohne einer Chance zu Boden fiel. Noch immer lag ihr Blick auf dem toten Mann und am liebsten hätte sie gekotzt, doch auf der anderen Seite gingen ihr zu viele Gedanken durch den Kopf. Warum? Tränen stiegen ihr in die Augen und mit Schrecken schaute sie auf ihre Handflächen, in denen noch immer ein heißes Gribbeln zu spüren war. Mit diesen Handflächen hatte sie ihn getötet! Nein... nicht mit diesen Handflächen. Mit ihrer Magie. Mit ihrer verfluchten schwarzen Magie! Sie konnte die Tränen nicht länger zurückhalten und vereinzelt liefen ihr kleine Wasserperlen in feinen Straßen die Wangen hinab. Zum Teufel noch mal, sie hatte einen Menschen ermordet!! Schluchzend wischte sich das junge Mädchen die Tränen weg. Sie war doch noch nicht einmal vierzehn!! ,Was habe ich getan?' ,Warum habe ich es getan?' Gedanken strömten ihr durch den Kopf und verwirrt stand sie auf und wollte weglaufen. Doch von einem Moment auf den anderen lief sie in eine große Person, die sie aufhielt und erschrocken blickte Veela auf. Als sie Opei erkannte, da blieb ihr das Herz stehen und noch mehr Tränen traten ihr in die ohnehin schon glasigen Augen. Als das Mädchen bemerkte, wie Opeis Blick von ihr auf die Leiche hinter ihr fiel, wäre sie am liebsten weggelaufen, aber es hatte bei dem starken Magier doch sowieso keinen Sinn. "Ich sehe... dass du einen meiner Männer getötet hast.", fing er mit seiner tiefen Stimme an. Betroffen schaute Veela an Opei vorbei. Was, wenn er eine Familie hatte? Kinder und eine Frau, die ihn liebten? Doch auf der anderen Seite hatte dieser Mann auch versucht, sie zu vergewaltigen. Aber war das ein Grund, um einen Menschen das Leben zu nehmen? Nein. Veela wusste nicht, weshalb sie es getan hatte. In dem Moment, in dem er ihr das Oberteil zerreißen wollte, da kam plötzlich ein Gefühl in ihr hoch. Und das war der eigentliche Grund, weshalb sie so verzweifelt war. Dieses Gefühl war nämlich böse. Es war mehr als böse, es war dämonisch und verursachte in ihr eine Reaktion, gegen die Veela sich nicht wehren konnte, sodass sie ihre ganze verdammte schwarze Energie, die sich schon so lange in ihr gestaut hatte, ausließ. Und jetzt war er tot. Schaudernd erinnerte sie sich an den qualvollen Todesschrei, den der Mann ausstieß, bevor seine Haut und noch mehr vollständig verbrannt waren. "Er ist also wirklich tot.", Opeis Worte rissen sie aus ihren Gedanken. "Schön." Wie konnte er sich nur freuen? "Also, Veela, beim ersten Mal, da ist es selbstverständlich noch ein wenig ungewöhnlich, aber glaub mir, du wirst dich daran gewöhnen.", fügte er hinzu und brach in schallendes Gelächter aus. Doch das junge Mädchen konnte darüber nicht lachen. Eine eisige Gänsehaut breitete sich über ihren Rücken aus und würde nicht ihr Meister vor ihr stehen, so würde sie wohl in ihren eigenen Tränen ertrinken. Als Opeis Lachen von einem Moment auf den anderen verstummte, da horchte Veela wieder auf. "Aber ,das', meine liebe Veela Vadora, ist erst der Anfang.", und seine Stimme klang plötzlich furchteinflössend. "Hast du sie gefühlt?" Mit diesen geflüsterten Worten ging Opei einen Schritt auf sie zu, ganz nah an ihr Ohr heran. "Die böse Seite?", es war nur ein Flüstern und doch hinterließ es in Veelas Seele eine Narbe, so tief wie eine Schlucht. "Sie es ein, Schwester. Früher oder später, da wird sie dich überkommen und dann wirst du mir dankbar sein, für die Art der Magie, die ich dich lehre." Mit seinen zarten Fingern fuhr er dem Mädchen sanft durch die Haare und erinnerte sie somit an die (genau) fünf schwarzen Strähnen, die sich darin befanden. Veela konnte ja nicht wissen, dass sich diese, nach ihrem Mord, verdoppelt hatten... Doch in diesem Augenblick gingen ihr auch andere Gedanken durch den Kopf. Hatte Opei gerade wirklich Schwester zu ihr gesagt...? +++ "Veela...?" Wie von Magnet zuvor, wurde die Blonde nun von Tail aus ihren Gedanken gerissen und schnell fuhr sie hoch. "Geht es dir gut?" Eine Frage, die sie in den letzten Tagen sehr oft gehört hatte, doch niemals hatte sie wirklich richtig darauf geantwortet. Und auch jetzt dachte Veela zweimal darüber nach, was sie nun sagen sollte. Doch sie entschied sich dafür, nicht zu lügen... aber etwas verheimlichen zählte doch nicht direkt zu lügen, oder? Sie seufzte. "Es geht schon. Ich war nur... in Gedanken versunken." "In welchen?", fragte Tail sofort und einen Augenblick später tat ihm seine Neugierde auch schon wieder Leid. Veela blickte verlegen zu Boden, weil sie nicht wusste, was sie jetzt sagen sollte. Sie schluckte. Wahrscheinlich war es ein Fehler gewesen, zu dem Blonden zu gehen. Vielleicht hätte sie abwarten sollen, bis sie bereit dazu war... darüber zu sprechen. Über das, was sie durchmachen musste, die Folter, die Verzweiflung, der Schmerz - selbst die Erinnerungen an die Qualen ließen ihr Herz erschaudern und Veela wusste nicht, ob sie jemals wieder tiefen Schlaf finden konnte. Wie sollte sie sich da bloß vor Tail öffnen? "Tail.", begann sie mit einer leisen Stimme, die ihr nur schwer entgleiten konnte. "Es tut mir leid, dass ich euch so viel Kummer bereitet habe. Ich wünschte, ich könnte meine Vergangenheit ändern und zwar von Anfang an. Vielleicht war es ein Fehler, dass ich Mitglied bei der Palacil wurde, ich hätte euch viel erspart." Ihre Worte waren nicht lauter als ein Flüstern, mehr wagte sie nicht. "Aber>" "Hör mir gut zu, Tail. Mein plötzliches Auftreten wird nicht ohne Folgen bleiben. Es hat seinen Grund, dass ich erst jetzt hier auftauchen konnte... und dieser Grund setzt nun alles daran, dass ich wieder dahin gehe, wo ich so lange gefangen war." Die Blonde atmete tief durch, nahm all ihren Mut zusammen und schaute ihrem Gegenüber fest in die Augen. "Und wenn ich gefunden werde, dann ist der ganze Kontinent in Gefahr." Verwirrt zog der junge Mann die Augenbrauen zusammen. Wie sollte Veelas Fund einem ganzen Kontinent schaden? Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was in den letzten Jahren mit ihr geschehen war, dass es nun so um sie stand. Wie konnte das nur sein? "Ich will dir erzählen, wo ich war und weshalb. Es ist spät, deshalb werde ich versuchen, mich kurz zu halten." Tail nickte und deutete auf den Stuhl, der vor dem größeren Fenster stand, an dessen Scheiben dicke Schneeflocken hingen. Veela atmete tief durch. Auch wenn sie Tweego schon fast die ganze Geschichte berichtet hatte, war es doch schwer, zu reden. Über ihre Vergangenheit. Über diese schrecklichen Jahre, die sie in Verzweiflung und ohne Hoffnung gelebt hatte. Die sie eigentlich nur gelebt hatte, weil es keinen Weg gab, zu sterben. Und natürlich durfte sie ihren Willen nicht vergessen. Ohne diesen würde sie in diesem Augenblick wohl noch immer auf ihrer kalten Steinbank liegen und beten, der morgige Tag würde nicht so hart werden. Die Blonde schluckte und vermied es, ihrem Gegenüber in die Augen zu sehen, weil sie nicht wusste, ob diese ihr Mut schenken oder sie nur einschüchtern würden. "I-ich stürzte von dem Luftschiff der Bande und es schien, als wären es wirklich meine letzten Sekunden. Alles, was ich wahrnahm warst du... und dass immer kleiner werdende Schiff. Ich weiß noch, dass ich nicht sterben wollte. Aber ich war auch froh, weil ich gesehen hatte, dass der Angreifer - Opei - ebenfalls gestürzt war. So dachte ich jedenfalls." Sie macht eine kurze Pause. "Das nächste, an das ich mich erinnern kann, ist ein schwarzer Raum. Ich bin plötzlich aufgewacht. I-ich dachte, ich wäre Tod, doch Gedanken später wurde ich eines Besseren belehrt. Opei, mein ,Retter' war Magier, der stärkste im Land." Das Wort ,Retter' sprach Veela so aus, als müsste sie beim bloßen Gedanken daran kotzen. "Und mit seiner Magie hatte er mich gerettet. Später erfuhr ich, dass ich der eigentliche Grund war, weshalb er die Palacil angriff. Er brauchte mich, das wusste ich sofort." Für einen kurzen Moment hingen ihre Gedanken nur bei Opei. Sie wusste nicht, wie sie über ihn denken sollte. Doch Veela entschied sich dafür, sich in diesem Moment nicht weitere Gedanken zu machen, da ihre jetzige Aufgabe, nämlich zu erzählen, auch keine leichte Sache für sie war. "Zu diesem Zeitpunkt begann man mich zu foltern, um meinen Willen zu brechen. Doch mein Wille war stark und noch heute habe ich es geschafft ihn aufrecht zu erhalten. Was ich damals jedoch nicht wusste, war, dass man meinen Körper nur testen wollte. Ob er auch wirklich stark genug war, für das... f-für das... was noch kommen sollte." In Gedanken seufzte die junge Frau. Eigentlich hatte sie nicht vorgehabt, davon zu erzählen, doch jetzt war es zu spät. Sie hätte sich Ohrfeigen können! "Was meinst du?", fragte Tail sofort, als er bemerkte, wie Veela zu reden aufhörte. "Opei hatte vor, eine Magierin aus mir zu machen." Eine Magierin? Veela und eine Magierin?? Tail wusste natürlich, dass diese ,Menschen' existierten, aber wurde man denn nicht als Magier geboren? Die Kunst des Zaubern konnte doch nicht einfach so erlernt werden, sonst würde ja auch jeder dahergelaufene Spaßt Magie erlernen wollen. Wie hätte es denn dann bei Veela funktionieren sollen? Sie war doch auch nur ein normaler Mensch, wie jeder andere... oder? "Erst zu diesem Zeitpunkt fand ich raus, wo ich mich überhaupt befand. Dieser Ort hat keinen richtigen Namen, er befindet sich ca. fünfzig Tagesmärsche im Süden. Die Ebenen dort werden, wegen der trostlosen und kalten Landschaften die ,tristen Ebenen' genannt. Das vermutete ich jedenfalls, denn gefragt habe ich nicht, weil es ja sowieso zwecklos gewesen wäre." Der Blonde überlegte. ,Die tristen Ebenen...' Der Name kam ihm seltsamerweise bekannt vor. Er hatte ihn schon einmal gehört, doch es wollte ihm nicht einfallen. Angestrengt dachte er nach, doch es hatte keinen Zweck. Irgendwann verwarf er den Namen auch wieder und widmete sich Veela, die mit ihrer Erzählung fortsetzte. "Ungefähr fünf Wochen, nachdem ich gefangen worden bin, begann Opei, mir die einfachsten Übungen der Magie zu zeigen. Und natürlich wurde ich auch in der Theorie unterrichtet, da man mit Praxis alleine nicht viel anfangen konnte. Tag ein Tag aus, verschwendete ich meine Lebensenergie damit, Pflanzen zu verbrennen, Wasser dem Boden zu entziehen und noch andere ,einfache' Übungen der Magie. Und nebenbei folterte man mich, sobald ich auch nur einen Fehler machte, um meinen Willen zu brechen. Doch so einfach wollte ich es ihnen nicht machen. Das ging Jahre so dahin, bis sich mir schließlich die Möglichkeit bot, zu flüchten. Es wunderte mich, dass es mir gleich beim ersten Versuch gelang. Ich hatte natürlich vorher auch schon Möglichkeiten, doch sie waren mir zu unsicher und mit halben Aktionen tut man sich in den tristen Ebenen keinen Gefallen. Ich habe erwähnt, dass es fünfzig Tagesmärsche von den Ebenen bis hierher sind. Ich brauchte ungefähr halb so viele, weil ich ja ständig meine Verfolger im Nacken hatte. Es war schrecklich. So, jetzt weißt du, wo und weshalb ich weg war." Tail stutzte. Sie verheimlichte etwas. Da war noch mehr, eindeutig. Er hatte sie Jahre nicht gesehen, doch er wusste, dass sie ihre Erzählung bewusst so rasch beendet hatte. Doch auf der anderen Seite wollte er nicht nachfragen. Wahrscheinlich waren diese Erinnerungen frische Wunden und er wusste, wie es war, wenn man Salz dazu gab. Aber eine Frage konnte er sich einfach nicht verkneifen, auch wenn sie noch so aufdringlich klang. "Und woher... stammen die schwarzen Haare?" Einen Augenblick, nachdem er die Frage ausgesprochen hatte, tat es ihm auch schon wieder Leid, weil er in ihrem Blick kurz Verzweiflung aufflackern sah. "Ein überraschender Nebeneffekt, den die Magie mit sich brachte.", sagte sie knapp, sodass Tail nicht wagte, weiter nach zu fragen. Veela war unbemerkt zusammengezuckt, als der Blonde diese Frage stellte. Und es war verdammt schwer gewesen, darauf zu antworten und gleichzeitig ein Zittern ihrer Stimme zu vermeiden. Doch anscheinend hatte er ihre Verunsicherung nicht bemerkt. Erleichtert strich sie sich schnell eine Strähne hinters Ohr und stand auf. "Ich sollte jetzt wohl besser gehen. Ich habe zwar lange geschlafen, aber ich habe noch viel davon nachzuholen." Etwas hektisch ging sie quer durchs Zimmer auf die Tür zu. Sie wollte gerade mit ihrer linken Hand auf die Klinge greifen, als er sie zurück hielt. "Veela!" Langsam drehte die junge Frau sich um und blickte Tail in seine blauen Augen, die ihm Kerzenlicht noch tiefer zu sein schienen. "Dann hast du also wirklich Magie erlernt?" Veela grinste und die Antwort war einfach nur das plötzliche Erlöschen der Flammen der Kerzen. Für ungefähr zwei Sekunden war es völlig Finster im Raum, bis sich die Kerzen plötzlich wie von alleine wieder anzündeten. Für das hatte Veela nur kurz einen Gedanken verschwendet. Licht zu erzeugen war für die Blonde das einfachste überhaupt, nicht nur, weil es ihr Element war, sondern auch, weil es total leicht war. Doch Tail schien das anders zu sehen, denn ihn seinen Augen erkannte sie etwas kindlich Begeistertes. Es freute sie, doch irgendwie stimmte es Veela auch traurig, weil sie einen hohen Preis für diese Magie bezahlen musste. "Gute Nacht, Tail.", sagte sie leise, öffnete die Tür und verließ den Raum. "Gute Nacht... Veela.", konnte sie die Worte von Tail noch hören, als sie die steilen Treppen aus Holz hinabging. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ bitte seid so lieb und schreibt mir einen kommentar!! eure nilfen^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)