Super-sum vitae von liddleSister ================================================================================ Kapitel 2: Two -------------- "Guten Abend hier bei den Sechs-Uhr-Nachrichten. Selbst eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben in einem New Yorker Viertel gibt es noch immer Vermisste. Die Rettungsmannschaften hoffen, die Menschen lebend aus den Trümmern ihrer Häuser zu bergen, doch die Chancen sind gering. Noch immer ist nicht bekannt, was dieses schwere Beben ausgelöst haben könnte, es wird jedoch vermutet....." Romeo Richardson schaltete den Fernseher aus. "Krass." "Schrecklich, so ein Erdbeben. Nur seltsam, dass es nur dieses Viertel betroffen hat..", sinnierte sein Vater. "Vermutlich stecken diese Mutanten wieder dahinter.", meinte seine Mutter. "Wann kapieren unsere Politiker endlich, wie gefährlich diese Verrückten sind? Man sollte sie alle wegsperren!" Romeo seufzte. Jetzt ging dieses Gejammer um die Mutanten wieder los. Es war echt nervig. Er selbst hatte ganz andere Sorgen - morgen war ein wichtiger Tag für ihn. Sie bekamen die Mathematik Tests zurück, und wenn seine Note positiv war, würde er aufsteigen können. Wenn nicht, musste er die Klasse wiederholen. Die Lehrerin, Miss Travis, hasste ihn. Sie würde ihn wohl auch niedermachen, wenn er die beste Arbeit geschrieben hätte. Aber daran zweifelte er. "Na, Romeo," , fragte Tommy, sein Sitznachbar, ihn am nächsten Tag in der Schule, "was denkst du, hast du auf den Test?" "Keine Ahnung.." Er war schon den ganzen Tag schrecklich nervös und hatte von den ersten Schulstunden nichts mitbekommen. Jetzt war es nun soweit.. oh, lieber Gott, bitte lass es was Gutes sein. Es läutete. Miss Travis betrat mit einem Packen Zettel den Klassenraum. Romeo zitterte förmlich, als sie die Klasse begrüßte und begann, die Noten zu verlesen. Er schien als Letztes an der Reihe zu sein. Das sah der alten Sadistin ähnlich. "Richardson." Er horchte auf. "Nun, Junge, entweder du hast mal wieder nichts gelernt oder du bist einfach hoffnungslos dumm. Oder Beides, wie ich vermute." Die Klasse lachte. "Für diese miese Leistung müsste man eine neue Note erfinden." "Dann.. dann bin ich durchgefallen?", fragte Romeo leise. "Was soll das denn für eine Frage sein? Eigentlich sollte ich dich wieder in die erste Klasse stecken, aber du würdest wohl selbst da nichts auf die Reihe kriegen. Du bist der dümmste Schüler, den ich je hatte und ich hatte viele." Wieder lachten die Mitschüler. Romeo hasste diese Lehrerin und er hasste dieses Fach und er hasste die anderen, weil sie lachten. Und plötzlich spürte er eine fürchterliche Hitze.. "Ein junger Mutant?" "Richtig Scott." Professor Xavier deutete zum Fernseher, wo eben ein Reporter aufgeregt ins Mikrophon schnatterte ".. an dieser Schule ist offensichtlich ein Mutant aufgetaucht, der die Lehrerin getötet und den Klassenraum zerstört haben soll. Laut den Kindern ist es einer ihrer Mitschüler, der...." Der Professor schaltete ab. "Ich nehme an, dass es sich um einen unkontrollierten Ausbruch handelt. Scott, ich möchte, dass du dich gemeinsam mit Logan auf dem schnellsten Weg zu dieser Schule begibst. Ihr holt den Mutant heraus und bringt ihn zu mir." "Ich und....Logan?" "Genau. Und beeilt euch. Die Polizei wird dort bald eintreffen und wenn sie den jungen Mutant in die Finger bekommen..." Cyclops nickte. "Ich werde mich sofort auf den Weg machen!" "Und vergiss Logan nicht!" Jean war zur selben Zeit in New York unterwegs. Sie hatte heute um einen freien Tag gebeten, um ihr Konto zu plündern und eine kleine Einkaufstour zu machen. Eben lud sie ihre Tüten in den Kofferraum, als plötzlich die Erde bebte. Die Mutantin hielt sich am Wagen fest und musste an das schwere Beben vor einer Woche, in einem der New Yorker Viertel denken. Wie üblich hatte man Mutantenaktivität dahinter vermutet. Sie konzentrierte sich. War es ein gewöhnliches Beben oder sollten die Nachrichtensprecher recht behalten? Park. Angst, aber auch Zorn. Ein Anflug von Freude. Ein junger Mutant. Jean schmiss den Kofferraumdeckel zu und machte sich auf den Weg. Der junge Mutant wusste nicht recht, was er tun sollte. Diese drei Jungs hatten ihn eigentlich nur um Feuer gebeten, aber als er ihnen sagte, er hätte keines, hatten sie gemeint, in der großen Sporttasche wäre sicher ein Feuerzeug und waren aggressiv geworden. Und handgreiflich. "Lasst mich in Ruhe!" , hatte er es im Guten versucht, obwohl er Angst hatte. Daraufhin hatte es wieder begonnen. Er gewöhnte sich langsam an die Beben.. aber die Jungen wussten sofort, mit wem sie es zu tun hatten.. oder mit was. "Ein dreckiger Mutant!" "Ein verdammter Freak!" Als dann einer von ihnen ein Messer zog und auf ihn losging, hatte er reflexartig die Arme gehoben... und als er wieder aufblickte, hatte ein Spieß aus Erde den Angreifer durchbohrt. Endlich mal etwas anderes als immer diese Erdbeben, hatte er im ersten Moment gedacht. Die übrigen beiden Jungen waren geflüchtet und er hielt das für eine gute Gelegenheit, diesen neuen Trick unter Kontrolle zu bekommen. Er hatte keinerlei Skrupel - die hatten schließlich angefangen. Nun, er war nicht sehr zielsicher und so stand er nun inmitten der seltsamsten Felsformationen, umringt von einigen sehr nervösen Polizisten, die irgendwelche Passanten alarmiert haben mochten. Wie sie zitterten! Es waren ja nur Menschen. Obwohl seine Mutation ihm bis jetzt hauptsächlich Probleme bereitet hatte, fühlte er sich nun stark und vor allem.. besser. Er würde sie sofort umbringen. Wenn sie nicht mit schussbereiten Waffen auf ihn zielen würden. Jean kam im Park an und sah sich erstaunt um. Die Erde war aufgerissen und hatte die erstaunlichsten Formen angenommen. Ein Junge, er mochte 15 oder 16 Jahre alt sein, war von einem Haufen sehr nervöser Polizisten umstellt. Er sah erstaunlich ruhig aus, wenn man seine Lage bedachte. Wie auch immer, er schien seine Kräfte noch nicht unter Kontrolle zu haben, und wenn er zum Angriff überging, war nicht sicher, dass er auch wieder aufhören konnte. Sie musste etwas tun! "Gut Jungchen, rühr dich nicht vom Fleck. Nimm die Hände hoch!", rief einer der Cops. Der Mutant grinste ihn an. "Die Hände hoch? Danke für den Tipp. Das ist eine super Idee." Und er hob die Arme. Plötzlich knirschte die Erde unter den Füßen der Polizisten. Dann schoss sie in die Höhe. Der Junge grinste. "Adios, ihr Trottel." Dann rannte er davon, nicht ohne seine Sporttasche mitzunehmen. Jean überlegte eben, wie sie den Jungen anhalten sollte, ohne dass er sie für eine Gefahr hielt und angriff. Sie stand da, nachdenklich, und bemerkte nicht, wie der Mutant genau auf sie zulief. Er drehte sich eben um, um nach etwaigen Verfolgern zu sehen.... und rannte sie über den Haufen. "Autsch...", stöhnte sie. "Steh nicht im Weg rum, Lady.", schnauzte er und rappelte sich auf. "Naja, wenigstens kann ich so mit dir reden..." "Ich hab aber keine Zeit für ein Pläusschen." "Die solltest du dir nehmen. Ich will dir helfen." "Helfen?", echote er. "Ja. Komm mit mir, ich...." "Und warum sollte ich dir vertrauen?" "Möchtest du lieber den Cops vertrauen? Früher oder später werden sie dich nämlich erwischen." Er zögerte kurz. "Na schön, überredet.", sagte er schließlich. Sie saßen im Auto und fuhren Richtung Westchester. "Und du bist also Jean?" "Ja." "Macht du das öfter? Ich meine, Mutanten aufsammeln?" "So könnte man es nennen, ja.", sagte sie lächelnd. "Und was machst du mit denen, die du findest? Tierversuche?" "Nein. Wir werden dir lernen, mit deinen Kräften umzugehen." "Wir?" "Wir." "Und warum?" "Nun, ich bin selbst ein Mutant." "Echt? Du siehst gar nicht danach aus." "Du doch auch nicht. Mutationen wirken sich nicht zwangsweise auf das Erscheinungsbild aus. Der nette junge Mann von nebenan könnte in Wahrheit ein mächtiger Mutant sein." "Hm. Bist du gerne ein Mutant?" "Man gewöhnt sich daran." "Zuerst hat es mich.. genervt und.. ich war wütend. Warum ich, dachte ich. Aber ich komme langsam dahinter, dass ich ein paar wirkliche coole Tricks draufhab.. das gefällt mir irgendwie." "Gut. Es ist leichter, wenn du damit zurecht kommst. Mutationen sind nicht heilbar." "Dann gibt's jetzt immer Erdbeben, wenn ich mich aufrege?" "Vielleicht hört es auf, wenn du deine Kräfte unter Kontrolle hast." "Hoffentlich. Es nervt." "Sagmal, wie heißt du eigentlich?" "Zaccharias. Zaccharias Hayes." "Das muss die Klasse sein." , sagte Scott. "Ja, die zerschmolzene Tür ist ein ziemlich eindeutiges Indiz..." Cyclops ignorierte seinen - ungewollten - Teampartner und betrat den Raum. Es stank fürchterlich und alles, wirklich alles hatte sich verflüssigt. Es war heiß hier drin. "Haut ab!", rief eine Jungenstimmte. "Wir wollen dir helfen." "Igitt... bin eben in was echt Ekliges reingetreten.", ließ Logan sich vernehmen. "Das war vermutlich Miss Travis. Wenn ihr nicht abhaut mache ich mit euch dasselbe!" Der Junge saß in einer Ecke, seine Augen glühten rot und er wirkte mehr verängstigt als angriffslustig. "Wir sind hier um dir zu helfen." , wiederholte Scott. "Habt ihr ein Wundermittel gegen Mutationen?" "Äh.. nein." "Dann könnt ihr mir nicht helfen und genauso gut wieder verschwinden." "Jetzt pass mal auf Kleiner, entweder wir holen dich hier raus oder die Cops. Und die sperren dich vermutlich den Rest deines Lebens in 'ne feuerfeste Zelle. Cyclops hier hat ernsthaft vor, dir zu helfen. Such dir aus was du lieber möchtest, aber mach's nicht so spannend.", mischte Wolverine sich auf seine sehr charmante Art ein. "Aber.. ich bin gefährlich. Ich will niemanden verletzen." "Wir bringen dich zu Professor Xavier. Er wird dir beibringen, deine Kräfte zu kontrollieren. Dann wird so etwas nicht mehr passieren." "Ich war so wütend und dann... und dann... ich wollte das nicht!" "Ich weiß.", sagte Scott sanft. Der Junge stand auf und das rote Glühen in seinen Augen verschwand. Sie nahmen ihre normale Farbe an - dunkelbraun. "Na Kleiner, kommst du mit?", fragte Logan. "Ja." Professor Xavier lächelte die beiden Jungen an. Heute würde seine "Schule für Begabte" also zwei neue Schüler willkommen heißen. "Ich freue mich, euch Beide gesund zu sehen. Ihr werdet euch hier bald heimisch fühlen, hoffe ich, und eure Kräfte unter Kontrolle haben. Bis dahin wird es sich nicht wohl nicht vermeiden lassen, dass unsere Einrichtung entweder wackelt oder schmilzt, aber ich möchte euch bitten, Selbstbeherrschung zu üben." "Äh.. entschuldigung? Sind Mutationen wirklich nicht heilbar?", fragte der schwarzhaarige Junge. "Nein Romeo." "Woher wissen Sie meinen Namen?" "Es gibt mehr Mutanten auf dieser Welt, als ihr denkt." , hörten die Jungs die Stimme des Professors in ihrem Kopf. "Machen Sie das nicht. Ich mag das nicht.." , grummelte der Rotblonde. "Und ich kann meine Kräfte nicht loswerden? Nie mehr?", fragte Romeo. "Nein. Aber du wirst sie bald kontrollieren." "Was ist eigentlich dein Problem? Wenn du die Kräfte erst mal ein Weilchen hast, gewöhnst du dich daran. Nach einer Woche merke ich es nicht mal mehr, wenn die Erde bebt." "Tut mir leid, ich kann mich nicht daran gewöhnen, Leute einzuschmelzen." "Es ist doch schön mal was Besseres zu sein." "Wir sind nicht besser als die anderen Menschen, Zaccharias.", sagte der Professor. "Wirklich? Zeigen Sie mir einen, der ein Viertel dem Erdboden gleichmacht." "Das warst du?", fragte Romeo entsetzt. "Es war eigentlich keine Absicht, aber..." "Und es ist nichts, worauf du stolz sein kannst. Merk dir eines mein Junge, wir haben unsere Kräfte, um damit den Menschen zu helfen." "Äh.. helfen? Aber die hassen uns!" "Dann müssen wir alles in unserer Macht stehende tun, um ihnen zu zeigen, dass wir auf ihrer Seite sind. Geht jetzt und seht euch erst mal in aller Ruhe um." "Das ist doch idiotisch..", murmelte Zaccharias. "Was meinst du?" "Na, dieses "wir müssen den Menschen helfen". So ein Schwachsinn. Ich bin eine Woche herumgeirrt und mir hat keiner geholfen. Sobald sie dahinterkommen, dass du ein Mutant bist, verachten sie dich, schicken sie dich weg , wollen dich einsperren oder umbringen. Ich sehe nicht ein, warum ich dann nett sein sollte." "Naja, es wäre nicht schlecht, wenn die Menschen die Mutanten akzeptieren würden. Dann könnte ich wieder nach Hause... aber es ist eben schwer, jemanden zu mögen, der dich bei lebendigem Leib zerkocht.." "Sowas kannst du?" "Ja.. ja.. ich weiß nicht, ich glaube, wenn ich mich auf etwas konzentriere fängt es an zu schmelzen. Ich will es dir nicht zeigen, ich habe Angst, dass... na ja, dass es schief geht." "Schon gut. Ich kann meine Kräfte auch nicht wirklich kontrollieren. Also erschrick nicht, wenn die Erde mal bebt.." "Ok. Also.. Ich bin Romeo." "Zaccharias. Aber du kannst Zaccy sagen, wenn du magst." Die Beiden gaben sich die Hand. "Weißt du, Zaccy, ich bin froh, dass du auch neu hier bist. Dann bin ich nicht alleine." "Ach, da steckt ihr Beiden." Eine hübsche Frau mit weißen Haaren kam auf sie zu. "Ich habe euch schon gesucht." "Und warum?" "Der Professor bat mich, euch eure Zimmer zu zeigen. Er meinte, ihr müsst müde sein von eurer Erkundungstour." "Äh.. können wir ein Zimmer zu zweit haben?", fragte Romeo fast schüchtern. "Nein, ihr bekommt jeder ein Einzelzimmer. Eure Kräfte sind noch instabil und wir wollen nicht, dass jemand bei Ausbrüchen verletzt wird. Aber ihr habt zusammen Unterricht." "Na gut." "Ich bin übrigens Ororo Munroe, auch Storm genannt." "Storm?", echote Zaccharias. "Ja, ich kontrolliere das Wetter. "Storm" ist sozusagen ein Spitzname, der sich auf meine Kräfte bezieht. Viele hier haben solche "Mutantennamen"." "Also ich bin Zaccharias und... und.. im Moment fällt mir kein passender Name ein." Storm lachte. "Und du?" "Romeo. Die wandelnde Hitzewelle." "Na, wenn ihr zu Scherzen aufgelegt seid, geht es euch gut. Kommt, ich zeige euch jetzt eure Zimmer." Die beiden Jungs folgten ihr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)