Hundeyoukai (fast) unter sich von Hotepneith (Die erste Staffel) ================================================================================ Kapitel 4: Ein Albtraum- für wen? --------------------------------- Danke an alle, die mitlesen, besonders natürlich an die, die ihre Kommentare hinterlassen haben. Die Zwillinge aus dem Süden dürfen in diesem Kapitel feststellen, dass selbst Menschen nicht ganz so einfach umzubringen sind...von hanyou ganz zu schweigen. 4. Ein Albtraum - für wen? Die Sonne stieg langsam über den Horizont, als sich die Zwillinge wieder bei der Wasserschüssel niederließen. Shiro hob etwas die Hand, sah hinein. "Nun?" fragte Akamaru: "Wie sieht es aus? Das eine Mädchen wurde schon gefressen?" Er sah, wie die Augen seiner Schwester weit wurden: "Was ist, nee-chan?" "Sieh es dir selber an, sonst glaubst du es nicht. Sie schläft in der Höhle des Leopardenyoukai. Und er ist draußen und bewacht sie." "Wie bitte? Ich denke, diese Youkai fressen jeden, den sie finden." "Entweder ist das ein sehr bizarrer Leopardenyoukai oder dieses Menschenmädchen ist äußerst ungewöhnlich." "Äußerst. - Nun, unser Vater wollte, dass die zwei vom Westclan und ihr Anhang einen Albtraum erleben. Lass uns sehen, wie die anderen die Nacht verbracht haben. Leben sie etwa alle noch?" "Otoki-chan....." Shiro schüttelte leicht den Kopf: "Sie leben alle noch. Aber einer ist wenigstens in der Zwickmühle." Akamaru sah ebenfalls in das Wasser: "Zeig es mir." Jaken hatte sich bei Einbruch der Dunkelheit auf eine Luftwurzel geflüchtet. Gegen Mitternacht war die Flut gekommen, das Wasser unter ihm immer höher gestiegen, bis es seinen Zufluchtssitz fast erreicht hatte. Er hatte nicht höher klettern können, da der Stamm keinen Halt für einen so kleinen Youkai wie ihn bot. So hatte er sich nur an den Baum pressen können, mit der einen Hand den Kopfstab umklammernd, mit der anderen sich an der Luftwurzel festkrallend. In den ersten Lichtstrahlen der Morgendämmerung hatte er bemerkt, das ein Ding im Wasser unter ihm hin und herschwamm, was ihn nicht gerade beruhigt hatte. Aber er konnte den Kopfstab nicht unter Wasser einsetzen. Plötzlich schoss das große Wesen aus dem Meer, auf ihn zu. In seiner Angst schien es ihm riesig zu sein. Erschreckt ließ er die Wurzel los- und stürzte ins Wasser. Nach Luft ringend paddelte er hektisch in dem Salzwasser, versuchte, seine rettende Wurzel wieder zu erreichen, aber das fischartige Wesen schnitt ihm den Weg ab, begann ihn zu umkreisen. Jaken ruderte mit den Füssen und der freien Hand, versuchte, sich über Wasser zu halten und gleichzeitig den Kopfstab zu aktivieren, den Fisch oder was auch immer, zu verbrennen. Seine Lage war miserabel. Er konnte nicht richtig schwimmen, würde früher oder später ertrinken, zumal, da er den Kopfstab nicht loslassen wollte. Irgendwie bot er ihm noch etwas Schutz- und abgesehen von allem anderen würde ihn Sesshoumaru-sama vermutlich umbringen, würde er den Stab hier im Meer versenken. Der Feuerstrahl traf das Wesen leider nicht. Dampf stieg auf und er musste husten. Langsam wurde er müde. Und dieses Geschöpf umkreiste ihn immer noch, wartete anscheinend, bis er sich nicht mehr wehren könnte oder bis er ertrunken war. "Sesshoumaru-sama..." brachte er hervor, der Anruf an die letzte Instanz. Ein hellblauer Blitz ließ ihn die Augen schließen. War er jetzt tot? Hatte das Wesen ihn jetzt angegriffen? Nein, dachte er. Er war noch am Leben. Also sah er sich um. Das unbekannte Geschöpf trieb regungslos ab. Er hätte fast vergessen, weiterzustrampeln. Auf einem schräggewachsenen Baum stand Sesshoumaru, sein Schwert quer vor sich. Mit ungeheurer Erleichterung, und glücklich, dass sein letztes Gebet erhört worden war, versuchte der Krötenyoukai zu dem Baum zu paddeln. Die Beobachter schüttelten etwas die Köpfe. "Nun, diese Bande zu erledigen ist selbst für die Wesen der Skelettinsel nicht so einfach, wie unser Herr Vater dachte." Akamaru sah auf: " Mal sehen, wie es dem anderen Bruder geht." "Inuyasha?" Shiro hob etwas die Hand, ließ das Bild wechseln: "Er ist unterwegs in Richtung Süden..." In der Nacht waren ein paar einfache Youkai mutig- oder dumm- genug gewesen, Inuyasha anzugreifen. Das hatte in ihm die Besorgnis um seine Freunde verstärkt. Sicher, Miroku war nicht gerade hilflos und auch Sango konnte sich gegen solche primitiven Youkai verteidigen, und Kagome hatte ihre Pfeile dabei, aber das war doch etwas anderes, wenn sie hier irgendwo allein herumirren mussten. Er sprang in großen Sätzen durch den lichter werdenden Wald. Der Boden wurde immer felsiger und er erkannte vor sich einen großen steinigen Berg, der wohl den Mittelpunkt dieser Insel bildete. Er hatte inzwischen das Meer gewittert und wusste, dass er ringsum davon umgeben war. Etwas wie ein lautes Schnaufen ließ ihn stoppen. Kurz vor ihm traten zwei Wesen hinter Bäumen hervor, gut zwei Meter groß, zweibeinig mit Köpfen, die ihn mehr an Eidechsen erinnerten. "Aus dem Weg", sagte er knapp: "Ich hab's eilig." Da sie keine Anstalten dazu machten, sprang er weiter, zwischen ihnen hindurch. Sie waren leichtsinnig genug, das als Fehler zu sehen und fassten nach ihm, wollten ihn packen. "Sakontessou..! " Sein Klauenangriff ließ die beiden zerrissen zu Boden fallen. Ohne innezuhalten lief er weiter. Seine Sorge um seine Freunde hatte sich gesteigert. "Er ist stark für einen hanyou, " gab Akamaru zu. "Er könnte ein fast ebenbürtiger Gegner für mich sein." "Ja." Seine Schwester sah wieder in die Schüssel: "Nun, sehen wir weiter." Kagome war bei Anbeginn der Morgendämmerung von Shippo geweckt worden, der Wert darauf legte, möglichst rasch aus der Reichweite des Leopardenyoukai zu gelangen. Er wollte nicht ausprobieren, was passieren würde, bekäme der Hunger. Sie verließen beide die Höhle, als die ersten Strahlen des neuen Tages über die Felsen des Canyon kamen. Auf einem Felsen erhob sich der Leopardenyoukai. "Guten Morgen", sagte Kagome höflich: "Wie geht es deinem Bein?" "Es heilt. Deine Medizin war sehr gut, miko. - Ich habe gehört, Menschen sind auf der Insel, mehrere. Einer oder zwei sollen im Labyrinth des Berges sein." "Und wo ist das?" Er deutete empor: "Wenn du diesen Pfad gehst, gelangst du an eine Quelle. Von dort aus siehst du einen großen Berg, der der Mittelpunkt dieser Insel ist. In ihm befindet sich ein System von Höhlen. Ich war dort noch nie, da es dort...andere Wesen gibt." "Leopardenyoukai?" "Nein. Andere." Sie wollte nicht nachfragen, um nicht unhöflich zu erscheinen. Das klang fast so, als ob diese Wesen ihm unangenehm waren, ihm vielleicht sogar Angst machten: "Danke. Und danke dafür, dass wir übernachten durften. Hoffentlich sind andere deiner Art auch so nett." "Weniger." Er nickte leicht: "Aber du bis mutig...Keiner meiner Art wird dich angreifen. Du hast auf meinem Lager geschlafen, trägst meinen Geruch an dir. Das heißt, sie werden dich für meine Gefährtin halten." "Oh", machte Kagome, nur, um etwas zu sagen. Das hieß auch, wenn Inuyasha sie treffen würde, würde er vermutlich ein bis zwei ziemlich neugierige Fragen haben. Na, was hilft es, dachte sie. Shippo war ja immerhin bei mir. Sonst hätten wir das Spiel wie bei Kouga. "Ich danke dir", sagte sie nochmals und wandte sich zum gehen. Shippo sprang auf ihre Schulter und sie wanderten den Pfad empor, lange gefolgt von einem gelben Blick. Kiara ging langsam vor den beiden Menschen her. Das Licht ihrer Pfoten beleuchtete den Tunnel gerade genug, dass sie etwas erkennen konnten. Sie hatten das Zeitgefühl verloren, wussten nicht, wie lange sie hier schon herumliefen. "Warte", sagte Sango: "Sieh her, hoshi-sama. Hier ist ein Pfotenabdruck Kiaras." Der Mönch brauchte sich nicht einmal zu bücken: "Dann sind wir im Kreis gegangen?" "Ja. Das hier scheint ein Labyrinth zu sein. Aber wir haben uns immer rechts gehalten. Vielleicht sollten wir das ändern?" "Kaum." Miroku blickte zu Kiara: "Du hast auch nicht zufällig etwas gewittert, einen Gang, wo die Luft besser ist?" Und da sie maunzte: "Schon gut. Ich weiß, du hättest es schon gesagt. In einem hast du jedenfalls Recht, Sango. Das hier ist kein gewöhnlicher Tunnel, kein gewöhnlicher Höhlengang. Das ist ein verwirrendes Labyrinth. Immerhin scheint hier niemand zu leben. Zumindest haben wir noch niemanden getroffen." "Wofür ich ganz dankbar bin." Sango hielt die Hand am Bumerang. "Ich auch." Er dachte nach: "Nun, ich sehe keine andere Möglichkeit, als weiter zu gehen. Wir müssen uns bei jeder Abzweigung genau überlegen, was wir tun. Vielleicht spüren wir frische Luft, einen Zug oder so. Hier bleiben können wir jedenfalls nicht." "Nein. Kagome und Inuyasha werden sich bestimmt schon Sorgen um uns machen." Sie gingen weiter. Die Beobachter sahen sich an. Akamaru legte die Hand vor die Augen: "Was sind das denn für Menschen? Wenn es für einen Youkai meines Ranges nicht undenkbar wäre, würde ich mir die Faust an die Stirn schlagen. - Oh, die anderen werden sich Sorgen um uns machen?! Sie haben sich im Dunkeln in einem Labyrinth verirrt...und geben nicht auf, verzweifeln nicht...Das kleine Mädchen wartet offenbar noch immer unbeirrt auf Sesshoumaru, der hat diesen Krötenyoukai gerettet, Inuyasha zerlegt alles, was ihm in die Quere kommt und dieses andere Mädchen samt Fuchskind üben sich in ,wie verarzte ich eine der gefährlichsten Youkaiarten der Insel und schlafe anschließend auf dem Leopardenlager!' Das kann doch nicht wahr sein!" "Sie fangen an, mir zu gefallen." Shiro blickte wieder ins Wasser: "Es ist fast bedauerlich, dass es auch um meine Ehre geht. - Bislang hat jedenfalls niemand Sesshoumaru angegriffen. Sie müssen spüren, wie mächtig er ist." "Da ist die Quelle, Kagome." Shippo sprang von ihrer Schulter und lief los: "Wunderbar! Ich habe Durst." "Ich auch. Warte auf mich, Shippo!" Sie beeilte sich, hinterher zu kommen. Nach der Wanderung durch die staubige Steinwüste bot eine Quelle auf einer grünen Graswiese am Rande eines lichten Wäldchens einen überaus erfreulichen Anblick. Während der kleine Fuchsyoukai sich schon vorbeugte, fast gierig trank, ließ sie ihren Rucksack zu Boden gleiten, legte Bogen und Köcher neben sich. "Ist das Wasser sehr kalt?" "Nein. Willst du baden?" "Nein. Aber du könntest Bauchweh bekommen, wenn du eiskaltes Wasser so in dich hineinstürzt." Sie kniete neben Shippo nieder, schöpfte das Wasser mit den hohlen Händen, um es sich ins Gesicht zu gießen: "Das tut wirklich gut." Der Kleine sah zu ihr- und entdeckte den Steinhaufen am Rande der Wiese. Der war ihm zuvor gar nicht aufgefallen und so blickte er genauer hin. Es war gar kein Steinhaufen. Shippo wollte schreien, Kagome aufmerksam machen, aber er öffnete nur den Mund und kein Laut kam aus seiner zugeschnürten Kehle. Sie nahm noch einmal Wasser, diesmal um zu trinken und sah zu Shippo, ob der noch immer so durstig war. Sie fühlte sich für ihn verantwortlich. Als sie sein entsetztes Gesicht bemerkte, fuhr sie herum. Vor Schreck stürzte sie rücklings zu Boden. Unter ihrem Gewicht brach der Köcher. "Ach du...was ist denn das?" brachte sie heraus. Denn das, was Shippo bemerkt hatte und nun langsam auf sie zukam, war ein Lebewesen, das scheinbar aus lauter kleinen Felsbrocken zusammengesetzte war: zwei Meter hoch. Es hatte keine Haare, keine Ohrmuscheln, kleine schwarze Augen, zwei Nasenlöcher, eine unverhältnismäßig große Schnauze, die es jetzt öffnete, nadelspitze Zähne zeigte: "Ihr werdet gut schmecken", brummte es. "Ka..Kagome....!" brachte Shippo endlich hervor. Diese tastete hastig nach ihrem Bogen, zog einen Pfeil aus dem Köcher unter ihr: "Oh nein!" Mit gewisser Verzweiflung starrte sie auf die Spitze in ihrer Hand. Daran befand sich vielleicht noch zehn Zentimeter Holz. Den konnte sie unmöglich abschießen. Sie rutschte etwas vor, zog mit dem Mut der Verzweiflung alle Pfeile aus dem Köcher. Alle sechs sahen beinahe gleich aus. Unbrauchbar. Und das unbekannte Ding kam immer näher. Kagome starrte erschreckt auf das riesige Wesen. Es sah sehr reptilienmäßig aus, fand sie plötzlich. Jetzt bemerkte sie erst, dass seine Hinterbeine stärker gebaut waren, als es bei einem Menschen seiner Größe der Fall gewesen wäre, während seine Arme - oder waren es Vorderbeine? - ziemlich verkümmert waren und scheinbar nutzlos in der Luft hingen. Shippo klammerte sich an ihre Schulter: "Schieß doch...!" flüsterte er heiser vor Aufregung. "Und wie?" Alle ihre Pfeile waren zerbrochen. Sie raffte sich auf. Dieses Wesen schien nicht schnell zu sein, dafür aber aus Steinen zu bestehen. Oder waren es die Platten einer Reptilienhaut? Sie konnten dem nur die Flucht entgegensetzen. So wich sie rückwärts. Das Wesen ließ sie nicht aus den Augen, schien die Entfernung abzuschätzen. War es doch schneller, als sie dachte? "Kagome?!" Sie spürte fast schmerzhaft die Erleichterung, als sie eine vertraute rotgekleidete Gestalt mit weißen Haaren vor sich landen sah. "Inuyasha!" "Alles okay?" "Ja, danke...Der will uns fressen." Der Riese blieb stehen: "Oh...du willst kämpfen? Wie mutig. Oder wie dumm." "Du nimmst mir das Wort aus dem Mund." Inuyasha zog sein Schwert: "Verschwinde und such dir ein anderes Frühstück." "Du bist ein Youkai? Noch nie hat ein Youkai gegen einen Wanderer gewonnen." "Aha. Du bist also ein Wanderer. - Hm. Ich könnte ja versuchen, die Statistik etwas aufzubessern, " knurrte der hanyou: "Wenn du hier nicht verschwindest." Aus dem Wesen drang etwas, das einem Lachen verdächtig nahe kam: "Dummer Junge. Du weißt nicht, was ein Wanderer ist, nicht wahr?" "Ehrlich gesagt, ist mir das ziemlich egal." "Dummer Junge", wiederholte der Wanderer: "Ich sage es dir. Mein Name ist Oltho. Ich und meine Art sind die Herren dieser Insel. Menschen und Youkai nennen sie die Skelettinsel, denn niemand, der von außerhalb kam, überlebt hier lange." "Was für eine schöne Rede..." Kagome holte Luft. War etwa das eines der Wesen, die selbst der Leopardenyoukai gefürchtet hatte? Sie wollte Inuyasha warnen, aber was hätte sie ihm sagen sollen? Dass dieses Wesen gefährlich war? Das wusste er selbst. Und immerhin: er hatte Tessaiga. Oltho schien zu lächeln. Man konnte es ihm zwar nicht ansehen, aber anhören: "Du bist ein starker Youkai, oder? Es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu fressen. - Höre. Meine Art ist der Abkömmling des Berges dort hinten. Wir sind aus Fels geboren. Nichts kann uns etwas anhaben. Kein Regen, kein Schnee, kein Frost, kein Wind. Wir sind." Kein Wind? Dachte Inuyasha. Das werden wir ja noch sehen. "Du hast kein Schwert?" "Das brauche ich nicht, kleiner Youkai." Komisch, seitdem diese ganze Geschichte begonnen hat, halten mich plötzlich alle möglichen Leute für einen Youkai, oder zumindest für etwas Gleichrangiges. Warum denn das? Aber er meinte nur: "Also schön. Geh zurück, Kagome." Er blieb gegenüber dem Wanderer stehen. Inuyasha war für einen Menschen, oder auch Hundeyoukai normal groß, aber gegen Oltho wirkte er klein. Beide musterten sich abschätzend, versuchten, Taktik, Schwächen, des anderen zu erraten. Inuyasha war sich sicher, dass der Wanderer nicht gelogen hatte, als er gesagt hatte, Elementargewalten wie Sonne oder Wind würden ihm nicht ausmachen. Es war die Frage, ob es die Windnarbe können würde. An Kraft war ihm dieses Wesen vermutlich überlegen. Aber es hatte kein Schwert... Plötzlich machte der Wanderer einen weiten Schritt nach vorne. Seine verkümmerten Vordergliedmassen griffen nach Inuyasha. Der sprang zur Seite, mit einem zweiten Satz hinter seinen Gegner, schlug mit Tessaiga auf der Bahn des Windes zu. Oltho musste es spüren, aber er reagierte nicht, akzeptierte das kaze no kizu unberührt. Mist, dachte Inuyasha. Wind macht ihm wohl wirklich nichts aus. Da sich der Wanderer umdrehte, wich er seitwärts, umkreiste Oltho, zwang diesen dadurch, sich immer im Kreis zu drehen. Was konnte er nur tun? Wenn dieses seltsame Wesen nicht durch die Windnarbe zu zerstören war??? Sekunde. Nicht zu zerstören? Er konnte bei genauerem Hinsehen durchaus etwas wie Beulen oder Risse an der Haut feststellen. Also ging es vielleicht doch. Oder zumindest konnte er ihn so ermüden, verletzen...? Eines war jedenfalls klar: er selbst musste sich aus der Reichweite des Wanderers halten, um Tessaiga einsetzen zu können, und um zu verhindern, dass der ihn packte. Auf eine Kraftprobe wollte er es wirklich nicht ankommen lassen. Vermutlich konnte ihn Oltho in der Luft zerreißen, wenn es stimmte, dass noch kein Youkai gegen einen Wanderer gewonnen hatte. Wieder schlug er auf der Linie zu, die die Wunde des Windes bildete. Oltho hob den Arm um seine Augen vor dem Staub und den Energien zu schützen, die auf ihn zurasten. Aber das war die einzige Reaktion. Oh nein, dachte Kagome. Das kann ja heiter werden. Ein Wesen aus Stein, dem Tessaiga nichts ausmacht? Was ist da nur für eine Insel. Aber immerhin ist mir jetzt klar, warum der Leopardenyoukai hier nicht hergeht. Sie beobachtete aufmerksam Inuyasha, aber in seinem Blick konnte selbst sie keine Spur von Resignation erkennen. Hatte er etwa eine Idee? Aufgeben würde er nie, das wusste sie nur zu gut. Wieder raste die Energiewelle auf den Wanderer zu, wieder hob er einen Arm: "Sag mal, du müsstest doch inzwischen gemerkt haben, was das bringt..." sagte er, als sich der Sturm legte. Oh ja, dachte Inuyasha. Genau das habe ich. Er schlug erneut zu, diesmal bewusst den Boden berührend. Hier lagen Steine herum, die mit aufgewirbelt wurden, den Wanderer trafen. Mit ein bisschen Glück würde er ihn so auf Distanz halten, zumindest solange, bis er ihn ermüdet hatte, verwirrt hatte. Dann konnte man weiter sehen. Er betrachtete seinen Gegner abschätzend, versuchte, zu erraten, wie viele Beulen, leichte Verletzungen der hatte. Und da fiel ihm plötzlich der Spalt auf. An der Kehle befand sich eine Lücke zwischen den Platten der Haut, ein Schlitz, der wohl ermöglichte, dass der Wanderer den Kopf drehen konnte. Das war vermutlich die einzige Schwachstelle dieses Steinwesens. Aber ein direkter Angriff mit Tessaiga dorthin war unmöglich. Er hätte einen schmalen Gegenstand gebraucht. Er schüttelte leicht den Kopf, ärgerlich über seinen Fehler. Er hatte immerhin ein Schwert in der Hand und auch, wenn er Tessaiga auf der Windnarbe führen konnte, so konnte er es doch auch wie ein normales Schwert einsetzen. Blieb bloß die Frage, wie er das anstellen wollte. Ein Angriff von vorne würde ihn direkt in die Arme führen. Nein. Also musste er von hinten.... Ein erneutes kaze no kizu ließ Oltho wieder den Arm heben. Langsam fand er das langweilig. Bevor er den Arm wieder senken konnte, jagte bereits die nächste Energiewelle auf ihn zu, überschüttete ihn mit Steinen. Einer traf ihn trotz allem am Kopf. Es tat weh, machte ihn für einen Augenblick benommen. Was hatte dieser Junge nur vor? War er etwa so dumm, dass er wirklich annahm, die Windenergie könnte ihm ernsten Schaden zufügen? Inuyasha war hinter dem Wanderer, sprang hoch. Während er beide Knie in das Kreuz seines Gegners stemmte, holte er mit der Rechten aus, legte Tessaiga vor die Kehle des Riesen, fasste mit der Linken ebenfalls die Klinge. Oltho fiel unter dem unerwarteten Gewicht nach hinten. Inuyasha schlug hart auf dem Boden auf. Unwillkürlich schrie er auf, als seine Brandwunde sich schmerzhaft bemerkbar machte. Aber er zog die Klinge mit aller Kraft an sich, spürte, wie Tessaiga in den Hals des Wanderers schnitt, der sich jäh entspannte. Keuchend schob der hanyou seinen Gegner von sich, blieb für einen Augenblick knien. Sein Rücken schmerzte höllisch von dem harten Aufprall auf die schon vorhandene Verletzung. In seinem Kopf dröhnte es. "Inuyasha?" Kagome kam besorgt heran: "Geht es wieder?" "Ja, schon gut." Mühsam raffte er sich auf: "Na, immerhin: kein Youkai hat je gegen einen Wanderer gewonnen, stimmt. Aber ein hanyou." Er schob Tessaiga weg: "Hast du eine Ahnung, wo die anderen sind...sag mal, nach was riechst du denn?" "Nach Leopardenyoukai. Einer war so freundlich, uns in seiner Höhle schlafen zu lassen." "WAS?!" "Du brauchst nicht eifersüchtig zu sein. Shippo war bei mir und der Youkai bewachte uns vor der Höhle." Sie seufzte, da sie diese Reaktion schon erwartet hatte. Er starrte sie an: "Ein Leopardenyoukai? Die sind normalerweise dafür bekannt, alles und jeden zu jagen...und zu töten. Wie hast du das denn gemacht?" "Sie hat ihn verarztet." Shippo kam heran: "Und er erzählte, dass Menschen dort an dem Berg sein sollen. Mehr wusste er nicht. Wir wollten jetzt dahin." "Na, hoffentlich sind das Sango und Miroke." "Oder Rin", erinnerte Kagome: "Die Kleine muss hier doch auch noch irgendwo sein." "Schon. Aber ich nehme doch schwer an, dass sich Sesshoumaru um sie kümmern wird." Der hanyou blickte sich um. Der Schmerz hatte bereits wieder nachgelassen. Shiro blickte von ihrer Schüssel auf: "In der Tat. Kein Youkai hat je gegen einen Wanderer überlebt. Und dieser hanyou schafft es, nicht nur zu überleben sondern auch noch zu gewinnen." "Unser Herr Vater wollte, dass die vom Westclan und ihre Anhängsel einen Alptraum erleben, ehe sie sterben. Ich frage mich langsam, ob das je der Fall sein wird." Akamaru seufzte etwas: " Ich fürchte fast, unser Vater hat sich geirrt. - Was tun die anderen Menschen? Leben sie etwa alle noch?" ************************************************************** Die Twillinge merken ja son langsam, dass der smarte Plan ih.res Vaters einige Schächen hat. Das nächste Kapitel heisst dann: "Ausbruch". bye. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)