Zuhälter von Betakuecken (Wenn ein Tagebuch in falsche Hände kommt... ABGESCHLOSSEN) ================================================================================ Kapitel 3: Wahrheiten --------------------- Zuhälter 3 >>> Wahrheiten <<< Harry hatte den Blick durchaus bemerkt, wollte aber die Augen deshalb nicht öffnen. Bilder zogen an seinem inneren Auge vorbei und er versuchte gerade krampfhaft, sie zu unterdrücken. Er durfte jetzt nicht daran denken, er musste für Draco da sein und ihn schützen. "Harry?", klang eine leise Stimme an sein Ohr. Überrascht öffnete er die Augen und sah direkt in die sturmgrauen seins Freundes. Sachte strich er über das blonde Haar und lächelte. "Was, mein Kleiner?" "Du bist so komisch. Hab ich was falsch gemacht? Oder etwas gesagt?", fragte Draco ängstlich nach. "Nein, hast du nicht. Ich war eben nur in Gedanken, weißt du?" Einen Moment schwieg der blonde Junge, dann aber wollte er doch gerne wissen, was sein Freund vorher gemeint hatte: "Harry, was hast du damit gemeint, dass du es nachvollziehen kannst?" Angesprochener schwieg. Es waren schon zehn Minuten vergangen und Draco glaubte nicht, dass er noch eine Antwort bekam, aber da öffnete der Schwarzhaarige den Mund. "Seit ich denken kann, bin ich von meinen Verwandten misshandelt worden. Sie haben mich geschlagen und getreten. Mich wie einen Hauselfen behandelt, eigentlich schlimmer. Und seit den Sommerferien, nach dem dritten Jahr, die letzten Sommerferien ausgenommen, haben sie mich auch vergewaltigt. Nicht nur mein Onkel, auch mein Cousin und seine Freunde. Mein Onkel ging sogar soweit, mich manchmal für eine Nacht zu verkaufen." Sprachlos hatte sich Draco aufgesetzt. Tränen benetzten sein Gesicht und beide Hände lagen über seinen Mund gepresst. Er wollte schreien, weil man seinem Freund so weh getan hatte, weil man ihm weh getan hatte, weil die Welt so ungerecht war. Aber er konnte nicht. Kein Ton kam über sein Lippen. Mit einem traurigen Lächeln sah Harry den Blonden an. "Ich habe es soweit akzeptiert, ich kann es nicht mehr ändern. Also muss ich versuchen, damit zu leben, auch, wenn es noch so schwer fällt. Als ich dich an jenem Abend gesehen hatte, alleine im Gang, da wusste ich, was passiert war - und dann das Blut. Ich beschloss dir zu helfen, weil ich nicht wollte, dass du das Gleiche erleben musst wie ich. Ich war wohl ein bisschen spät dran, aber ich konnte dir letztendlich wenigstens aus diesem Teufelskreis heraus helfen. Und egal, was auch in Zukunft passiert, du wirst für mich immer ein unschuldiger, reiner Engel bleiben. Hast du das verstanden?" Tief sah er Draco in die Augen und zog ihn dann an sich. Ja, sie hatten sich gefunden und würden sich nie mehr hergeben. Sie gehörten zueinander und konnten sich gegenseitig helfen. Als die Jungen am nächsten Morgen zum Frühstück gingen, kam Professor McGonagall zu ihnen und bat, dass sie nach dem Essen zum Schulleiter gingen. So standen sie also vor der Statue zum Büro Dumbledores und warteten auf ihn, immerhin saß er noch in der Halle. Aber es waren keine zehn Minuten vergangen, da wurden Schritte hörbar und der alte Zauberer kann um die Ecke. "Ah, ihr seid schon da!", grüßte er und murmelte das Passwort. Der Direktor schritt voran und die beiden folgten ihm wortlos. Im Büro angekommen, nahmen sie auf den beiden Stühlen Platz und warteten. Nach zwei Minuten Schweigen, setzte sich der alte Mann und es erschienen drei Tassen Tee. "Mögt ihr ein Zitronenbonbon?", fragte er und hob ihnen eine Schüssel entgegen. Dankend schüttelten sie den Kopf. "Um was geht es, Professor?", erkundigte sich Harry. Draco zitterte leicht und griff nach der Hand des anderen. Sanft erwiderte Harry den Druck und lächelte ihn an. Dumbledore hatte das verfolgt und ihm war klar, dass die beiden mehr verband, als nur eine Freundschaft. "Es geht um ihren Mitschüler, Mr. Clay. Gestern Abend ist er von seinen Eltern abgeholt worden und er wird nicht zurückkehren. Ich habe ihn der Schule verwiesen, denn es geht nun einmal nicht an, dass so etwas geschieht. Jedoch ist es auch so, dass ich ihn nicht vor Gericht bringen kann, das musst du selbst tun, Draco. Du musst ihn anzeigen." Nun war der Blonde nur noch ein zitterndes Bündel, das auf Harrys Schoß saß. Beruhigend strich ihm Harry über den Rücken und flüsterte sanfte Worte. Endlich war es so weit, dass dieser Bastard fort war. Langsam beruhigte sich der Blonde wieder und auch die Tränen hatten aufgehört zu fließen. Harry reichte ihm seine Tasse, damit ihn der Tee wärmte und auch zur Beruhigung beitrug. "Das heißt, wir müssen zum Ministerium und Anzeige erstatten?", fragte Harry. Der alte Mann nickte stumm und sein sonst immer präsentes Lächeln, war verschwunden. Draco unterdessen hatte seine Tasse geleert und sah nun zu seinem Freund. "Gut und wann können wir da hin?", wollte Harry weiter wissen. Erschrocken sah der andere Junge auf und konnte nicht fassen, was sein Freund da sagte. "Harry?", flüsterte er fast schon schockiert. Sanft lächelnd sah dieser ihn an. "Ja, was ist?" "Du willst da hin? Harry, ich..." Weiter kam er nicht, denn ihm versagte die Stimme. "Draco, ihr müsst das so schnell wie möglich machen. Und je schneller, desto besser." Langsam gingen die beiden Jungen zurück in den Turm, um sich zu beruhigen. Oder eher Draco, da Harry ja eigentlich weniger mitgenommen war. Zwar ging ihm diese ganze Sache auch an die Nieren, aber er ließ sich nicht viel anmerken und konnte eher damit umgehen, als der andere. Im Zimmer angelangt, setzten sie sich erst einmal auf das Bett und schwiegen. Harry strich wieder beruhigend über den Rücken des Blonden und murmelte leise Worte, während Draco an ihn gelehnt saß und seinem Herzschlag lauschte. "Dray?", flüsterte der Dunkelhaarige nach einer Weile. "Dumbledore hat recht, wir müssen Anzeige erstatten. Oder willst du, dass der das auch mit anderen macht? Das kann ich mir nicht vorstellen." Zittrig zog Draco die Luft ein. Er wollte da nicht hin, auch wenn es das Beste war, das er tun konnte. "Ich werde selbstverständlich mitgehen und dich unterstützen. Ich sage auch als Zeuge aus, wenn nötig. Ich werde alles tun, um dieses Schwein hinter Gitter zu bekommen!" Ruhig hatte der Blonde den Worten zugehört und ein leichtes Lächeln lag auf seinen Zügen. Ja, auf Harry konnte er sich verlassen, er würde ihn nie im Stich lassen. "Und du kommst mit? Ich will das nicht alleine machen!", erklärte Draco und schluckte leicht. "Sicher werde ich bei dir sein. Und niemals werde ich dich alleine lassen, dazu bekommen mich keine hundert Hippogreife." ZWEI WOCHEN SPÄTER Heute war die letzte Verhandlung im Fall Draco Malfoy und die Jungen waren auf dem Weg dort hin. Eigentlich war es ja nur noch die Verkündung des Urteils, aber genau die wollten sie nicht verpassen, immerhin hatten sie hart gekämpft, um hier her zu kommen! So saßen sie nun im Ministerium, in der Verhandlung und erwarteten das Urteil. Der Richter, in diesem Fall Cornelius Fudge, erhob sich und las laut vor: "Hier mit verkündet das Zauberreich- Gericht folgendes Urteil: Mr. Clay wird wegen der wissentlichen und vorsätzlichen Vergewaltigung und Körperverletzung, zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt. Des weiteren ist er wegen illegalem Zuhältergeschäften und Erpressung, zu weiteren zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Gegen dieses Urteil kann keine Gegenklage eingereicht werden." Mit diesen entscheidenden Worten ließ er sich nieder und zeitgleich fiel Draco seinem Freund in die Arme. Natürlich hatte der Anwalt von Clay daraufhin versucht dennoch Einspruch zu erheben, aber ohne Erflog. Sie standen noch an der Tür, als Clay von den Auroren abgeführt wurde. Glücklich alles hinter sich zu haben, verließen sie das Ministerium und machten sich auf den Weg zur Winkelgasse. Dort würden sie noch eine Kleinigkeit essen und dann nach Hogwarts zurückkehren. Die beiden hatten sich schnell zurückgezogen und kuschelten nun vor dem Kamin. Sie wollten einfach nur alleine sein und nicht die nervigen Gespräche der anderen hören. Die Fragen, wo sie denn gewesen waren und warum sie nichts erzählten. Am Morgen darauf ging wieder alles so weit seine geregelten Gänge. Harry und Draco nahmen wie gewohnt am Unterricht teil. Allerdings fiel ihren Freunden schnell auf, dass sich etwas geändert hatte. Was Snape zum Anlass nahm, die Jungen anzusprechen. So saßen die beiden nach dem Tränkeunterricht in dessen Büro und warteten darauf, was der Lehrer wollte. "Nun, Mr. Potter, Draco. Mir ist nicht entgangen, dass in den letzten Wochen etwas geschehen ist, von dem ich nichts weiß. Und mich würde es doch sehr interessieren. Also, Draco?" Angesprochener sah etwas panisch aus, als sein Pate ihn aufforderte, zu erzählen. Er richtete seinen Blick auf Harry, der ihn umarmt hatte und beruhigend über seinen linken Arm strich. "Professor, es ist nicht so, dass wir irgend etwas mit Absicht vor ihnen verheimlichen wollen, aber das hier ist etwas sehr persönliches und - nun ja - sie sollten es Draco überlassen, wann er es ihnen erzählt." Severus war alles andere, als erfreut, diese Worte zu hören. Was konnte denn so schlimm sein, dass es sein Patenkind so mit nahm? Und genau diese Ratlosigkeit und Sorge spiegelte sich im Gesicht des Mannes wieder. Harry hatte den Älteren noch nie so gesehen. Und wie er ihn so ansah, wusste er, er sorgte sich ehrlich um seinen Freund. Draco hingegen hatte sich an Harry gewandt und ihm etwas zugeflüstert. Der Kurzhaarige nickte. "Professor Snape?", richtete er sich an den Lehrer. Fragend sah der auf. "Draco möchte, dass ich ihnen alles sage. Aber wäre es möglich, woanders hinzugehen?" Erstaunt über diese Bitte erhob sich Snape und deutete den Jungen, ihm zu folgen. Er führte sie durch eine Tür an der Seite und dann standen sie in einem Wohnzimmer. Wohl die Räume des Tränkelehrers. Harry ließ sich auf dem Sofa nieder und bettete Draco auf seinem Schoß. Der Blonde hatte sich vorrausschauend so hin gelegt, dass er seinen Paten nicht ansehen musste. Andächtig strich Harry durch die blonden Strähnen und seufzte einmal. "Ich habe Draco vor einiger Zeit nachts auf dem Gang gesehen. Er lief so seltsam und ich wusste sofort, was passiert sein musste. Und ich behielt Recht. Jedenfalls bot ich ihm meine Hilfe an, die er erst ausschlug, aber zwei Wochen später annahm." Er machte eine kleine Pause, in der er nach Dracos Hand fasste und sie zärtlich streichelte. Ihm war das Zittern nicht verborgen geblieben. "Ich habe erfahren, dass er von Clay erpresst wurde. Draco sollte seinen Körper hergeben, damit seine Geheimnisse aus seinem Tagebuch, welches ihm Clay gestohlen hatte, auch geheim blieben. Allerdings habe ich Dray bei mir behalten und dann auch Dumbledore informiert. Tja und irgendwie sind wir uns dann näher gekommen. Jetzt sind wir zusammen und haben gestern die letzte Verhandlung gehabt, in der Clay verurteilt wurde." Gebannt hatte der Lehrer gelauscht und konnte nur schwer diese Informationen verdauen. "Heißt das, Draco wurde.. vergewaltigt?", fragte er leise. Betretenes Schweigen breitete sich aus, als dann leise Draco antwortete. "Ja." Erschrocken sah Severus auf. "Mein Gott und ich hab nichts bemerkt... Es tut mir Leid, Dray. Ich hätte doch..." Verzweiflung war aus der Stimme zu hören. Der Blonde setzte sich auf und erhob sich dann, ging zu seinem Paten. "Es ist nicht deine Schuld. Ich habe es lange geheim gehalten. Niemand wusste etwas davon. Außer denen, die mich..." Er brach den Satz ab, schmiss sich in die Arme des Älteren und weinte. Harry saß noch immer auf dem Sofa und hatte den Blick gesenkt. Außer Draco wusste niemand, dass man ihm dasselbe angetan hatte. Nur, bei ihm hatte die Zeitspanne über Jahre hinweg gereicht. Und nie war da jemand gewesen, der ihm hätte eine Stützt sein können. Der ihm hätte helfen können. Eine einzelne Träne rann über seine Wange, die er fort wischte. Unbemerkt. Dachte er zumindest. Doch Severus hatte es gesehen und wunderte sich, warum Potter denn weinte. Sollte er fragen? "Was ist, Potter?", erklang seine Stimme. Ruckartig hob Harry seinen Kopf und wirkte verwirrt. "Was soll sein?", entgegnete er. Draco hatte sich wieder beruhigt und warf seinem Freund einen wissenden Blick zu. Was Harry dazu brachte, seine Augen von ihm zu nehmen. "Du hast doch geweint. Also, was ist?", fragte er noch einmal. Innerlich schimpfte sich der Gryffindor, er war ja so dumm gewesen, hier auch nur einer Träne nach zu geben. "Harry...", erreichte ihn die Stimme des Blonden. Er sah ihn an. "Du kannst Onkel Sev vertrauen. Bitte, ich habe es doch auch erzählt." Der Kurzhaarige schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe für dich erzählt.", verbesserte er. Draco ging zu ihm zurück, setzte sich ans andere Ende des Sofas, zog Harry zu sich und legte seinen Kopf auf seinen Schoß. Genau so wie er es bei ihm getan hatte. Beruhigend streichelte er ihn und dann kamen die ersten Worte über seine Lippen. "Harry hat mir etwas gesagt, was mich genau so erschreckt hatte wie dich, das von mir. Ich habe in einer Nacht nicht schlafen können und war verzweifelt. Ich wusste nicht weiter und Harry hat mich getröstet. Und irgendwann hat er dann gesagt, dass er nachvollziehen kann wie ich mich fühle." Nun unterbrach er sich selbst. Dann richtete er seinen Blick auf Severus, bei dem langsam eine ungute Vorahnung aufkam. "Ich hab nicht verstanden und ihn gefragt. Erst verweigerte er jede Aussage, aber dann... Er hat mir erzählt, dass seine Verwandten ihn auch vergewaltigt haben, sein Onkel ihn sogar an Fremde verkauft hatte. Und das über einige Jahre hinweg." Leichenblass und unbeweglich verharrte Snape auf seinem Sessel. Was ihm hier offenbart wurde, war einfach unglaublich. "Weiß Albus davon, Draco?" Doch anstatt des Angesprochenen, richtete sich Harry auf und sah emotionslos in die schwarzen Augen. "Nein, hätte ja eh nichts gebracht. Zurück gemusst hätte ich ja eh wieder und außerdem dachte ich, dass der Orden immer um das Haus beordert war... Aber die haben auch nicht eingegriffen. Ich komme damit zurecht und will nicht, dass noch jemand etwas erfährt. Schwören sie!", forderte Harry. "Ich verspreche es dir. Bei mir bleibt es ein Geheimnis. Aber willst du, wenn du so über Albus denkst, überhaupt noch hier bleiben? Vertraust du ihm noch?" "Nein, schon seit dem fünften Jahr nicht mehr. Und sobald ich den Abschluss habe, gehe ich hier mit Draco weg." Mittlerweile lag Draco wieder in den Armen des anderen und ließ sich im Nacken kraulen. "Wenn ihr möchtet, könnt ihr bei mir wohnen. Es ist immer so einsam, wenn ich dort bin. Ich würde mich freuen. Und, Harry, lass uns den Streit beilegen." Ein zustimmendes Nicken. Die UTZ waren vorüber und das Abschlussfest diesen Jahres war genauso schön gewesen wie die voran gegangenen. Harry und Draco hatten mit ihrer besten Leistung abgeschlossen und waren noch direkt am Abend, zusammen mit Severus, aus Hogwarts verschwunden. Seit damals hatte keiner mehr etwas von ihnen gehört. Weder Ron und Hermine, noch jemand anderes. Drei Jahre später fand man vor den Toren der Schule für Hexerei und Zauberei die Leiche Voldemorts. Und die Menschen in der Zauberwelt waren sich sicher, dass Harry Potter und Draco Malfoy doch noch lebten. Die Gerüchte über ihren Tod waren von einer auf die andere Sekunde vergessen.... ENDE So, hiermit endet diese Geschichte. Ich hoffe, das Ende ist annehmbar geworden. Es war ehrlich gesagt, ziemlich haareraufend, etwas passendes zu finden. Also, bitte Kommis hinterlassen, wenn es gefallen hat! Bye, Mitani Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)