A boy, a girl and a lot of trouble von abgemeldet (Lily and James) ================================================================================ Kapitel 1: Tears ---------------- Hi! Hier also nun das erste Kapitel meiner Lily/James-FF. Ich glaube, dass das alles ziemlich verwirrend und durcheinander wirkt, aber ich bin irgendwie recht zufrieden mit dem Ergebnis. Trotzdem freu ich mich jeder Zeit über Kommis, ob nun Lob, Kritik oder Verbesserungsvorschläge, ich nehm alles an^^ Also dann, viel "Spaß", Zoe Kapitel 1: Tears "Komm schon, Lily! Nur ein einziges Date, bitte!", rief James Potter, alias Prongs, flehend und kniete sich vor Lily auf den Boden des Gemeinschaftsraums, vor dessen Fenstern ein unaufhaltsames Gewitter herrschte. "Nein, James! Ich gehe nicht mit dir aus, kapier das doch endlich!", rief die Rothaarige entzürnt. "Geh am nächsten Hogsmeadewochenende mit mir aus, ein einziges Mal, ich bitte dich! Ich tu alles, was du willst, aber bitte geh mit mir aus!", nörgelte und bettelte James weiter. Die ganze Prozedur vollführte er nun schon seit einer halben Stunde und Lily hatte jedes Mal Nein gesagt. Der Gemeinschaftsraum war fast leer. Es saßen nur noch die Rumtreiber Sirius Black, Remus Lupin, Peter Pettigrew und James Potter, sowie Lily Evans und Lynn Gallows am Feuer. Die anderen sahen dem Schauspiel, das Lily und James ihnen boten, belustigt zu. Jeder von ihnen wusste, dass die beiden für einander bestimmt waren. "Lily, bitte!", rief James gedehnt und rutschte auf Knien vor ihr umher. "Mir reicht's", sagte Lily knapp und ging raschen Schrittes in Richtung Mädchenschlafsaal. Im Eiltempo spurtete der Schwarzhaarige ihr hinterher und hielt sie am Handgelenk fest. "Einmal, Lily, nur ein einziges Mal", hauchte er ihr ins Ohr, sodass nur sie es hören konnte. Doch alle Anwesenden erkannten den Rosaschimmer, der sich langsam über das Gesicht des rothaarigen Mädchens ausbreite. Lily entfuhr ein lauter Seufzer. Eigentlich hatte sie vorgehabt, an den Wochenenden etwas mehr für die Schule zu tun. Sicherlich war sie gut in der Schule, aber trotzdem wollte sie sich noch steigern, immerhin war dies ihr Abschlussjahr und sie brauchte die besten Noten. Aber insgeheim wusste sie, dass sie schon zu viel lernte und ausarbeitete, deswegen hatte sie sich doch auch mal ein freies Wochenende verdient. "Also gut, James", begann sie zögerlich, "Ich gehe am nächsten Hogsmeadewochenende mit dir aus, aber nur und unter einer Bedingung", fügte sie hinzu, als sie das breite Grinsen sah, dass sie sonst von kleinen Kindern gewöhnt war. "Sei in Zukunft bitte ein wenig erwachsener und lass Snape und die anderen in Ruhe, okay?", fragte sie zuckersüß, jedoch wissend, dass jeglicher Widerspruch zwecklos wäre. Während der nächsten zwei Wochen beobachtete Lily perplex, dass die sonst so regelmäßigen Anschläge der Rumtreiber auf Slytherins immer seltener wurden und in der Woche vor dem Hogsmeadewochenende bemerkte sie keinen einzigen Streit mehr. Am Freitag vor ihrem Date saß sie im Mädchenschlafsaal zusammen mit Lynn auf ihrem Bett und unterhielt sich über das kommende Wochenende. Außer ihnen war niemand über die Weihnachtsferien auf Hogwarts geblieben, aber Lily und Lynn wollten nicht zurück. Lily wegen ihrer Schwester, Petunia, und Lynn, weil sie Probleme mit ihren Eltern hatte. "Und? Was willst du anziehen?", fragte Lynn begeistert. "Ist das nicht egal?", antwortete Lily unsicher. "Spinnst du?! Das ist doch eins der wichtigsten Dinge!", rief ihre beste Freundin schockiert. Lily schwieg daraufhin, denn ihr wurde schlagartig bewusst, dass dies ihr erstes Date sein würde. "Ach, Lils, mach dir keine Gedanken, ich mach dir schon für das Date mit deinem Prongsie zurecht", sagte Lynn lächelnd und legte sich in ihr Bett, wo sie sofort einschlief. Als Lily am nächsten Morgen aufwachte fühlte sie sich ausgeschlafen und war sofort nervös wegen des bevorstehenden Dates mit James. Nicht, dass dieser Potter ihr etwas bedeutete. Er war kindisch und wirklich nervig, obwohl er unverschämt gut aussah und er hatte wirklich sinnliche Lippen und - Moment, was dachte sie denn da? Es ging hier schließlich um James Potter, den Idioten Nummer eins! Doch Lynns "Guten Morgen" riss sie unwillkürlich aus ihren Gedanken. "Bereit, für den großen Tag?", fragte Lynn geheimnisvoll, die fertig angezogen auf ihrem Bett saß. "Du klingst ja fast so, als würde ich heute heiraten!", rief Lily entzürnt, woraufhin ihre Freundin beharrlich schwieg. Seufzend ging Lily ins Badezimmer und duschte ausgiebig. Wieso kribbelte es so, wenn sie an Potter dachte? Schließlich bedeutete er ihr nichts, zumindest glaubte sie es. "Lils, komm schon, wir müssen dich doch noch hübsch machen", rief Lynn aus dem Schlafsaal zu ihr herein. "Ja, ich komme schon!", rief Lily, während sie eilends aus der Dusche stieg und sich ein Handtuch um ihren Körper wickelte. Als sie zurück in den Schlafsaal trat, war Lynn schon dabei Lilys gesamte Klamotten auf ihrem Bett auszubreiten, damit sie aussuchen konnte, was am besten für diesen Tag geeignet war. "Ich glaub, ich zieh meine Schuluniform an", sagte Lily sichtlich genervt, nach stundenlangem Durchsuchen ihrer Kleider. "Ach, Quatsch", wehrte Lynn Lilys Einwand ab und widmete sich wieder den Klamotten. "Hier, ich hab es!", rief Lynn begeistert. Grinsend hielt sie ihrer Freundin einen schwarzen, knielangen Rock und einen dunkelroten Pullover hin. "Und dazu ziehst du die kniehohen, schwarzen Stiefel hier an, du weißt schon, die mit den Absätzen", beschloss Lynn begeistert. Leicht zweifelnd zog Lily die Sachen an und setzte sich auf einen Stuhl, damit Lynn ihr die Haare machen und sie schminken konnte. Mit einem einfachen Zauber machte sie große Locken in Lilys Haare und ein geschickt gesetztes Make-up setzte dem ganzen noch die Krone auf. "Weißt du, du hast Glück, dass du schon von Natur aus so hübsch bist, deswegen musste ich gar nicht mehr viel machen. Ein bisschen Lidschatten, Rouge und Lipgloss und schon bist du perfekt. Würde mich nicht wundern, wenn dein Prongsie nachher keinen vernünftigen Satz zustande kriegt, wenn er dich sieht", setzte Lynn mit einem fiesen Grinsen hinzu. Neugierig stand Lily vor dem großen Spiegel neben ihrem Schrank und betrachtete sich. Es war wirklich erstaunlich, was Lynn aus ihr gemacht hatte. "Danke!", rief Lily begeistert und fiel ihrer Freundin um den Hals. "Das ist doch selbstverständlich, schließlich will ich, dass du glücklich bist", antwortete Lynn ruhig und bugsierte Lily in Richtung Treppe. "Wenn du vor deinem Date noch etwas essen möchtest, solltest du langsam mal anfangen", meinte Lynn fürsorglich und hielt ihr einen Toast unter die Nase. "Ich hab keinen Hunger", murmelte Lily und bemerkte erneut dieses wohlbekannte Kribbeln im Bauch. Eine Weile lang saß sie noch vor sich hin grübelnd am Tisch, bis sie jemand von hinten antippte, Remus. "James wartet in der Eingangshalle auf dich, soll ich dir ausrichten", meinte Remus lächelnd. "Okay", antwortete Lily zerstreut und stand auf, was sie wohl etwas zu schnell tat, denn sie begann zu wanken. "Alles in Ordnung mit dir, Lily?", hörte sie Remus' besorgte Stimme. "Was? Oh, ja ja, geht schon. Mir geht es gut", murmelte sie geistesabwesend und machte sie auf den Weg in die Eingangshalle. James reagierte genau, wie Lynn es vorrausgesagt hatte. "Lily! Ich.. Du.. Also, ehrlich.. Du siehst wirklich.. Ich mein.. du siehst absolut umwerfend aus!", rief er begeistert, nachdem er sie von oben bis unten betrachtet hatte. "Danke", murmelte Lily verlegen und gemeinsam machten sie sich auf den Weg nach Hogsmeade. "Wollen wir uns in die Drei Besen setzen?", fragte James zögerlich und blickte Lily erwartungsvoll an. "Ja, sehr gerne", antwortete Lily und ließ es zu, dass der Schwarzhaarige einen Arm um sie legte. Gemeinsam betraten sie das Wirtshaus, wo sie sich einen freien Tisch suchten und sich setzten. Sie hatten kaum eine Weile dort gesessen, da kam auch schon Madame Rosmerta auf sie zu gewuselt, um ihre Bestellungen aufzunehmen. "Zwei Butterbier", sagte James rasch, blickte dann kurz zu Lily, die jedoch zustimmend nickte. Für einen kurzen Moment lang war sich Lily fast sicher, dass James nervös war. Aber das konnte ja wohl nicht sein, schließlich ging es hier um James Potter, den Weiberheld Nummer eins. "Alles in Ordnung mit dir, Lily?", fragte James besorgt und der Rothaarigen wurde schlagartig bewusst, wie intensiv sie ihren Gegenüber eben angestarrt hatte. "Ja, natürlich. Tut mir Leid, ich war eben mit meinen Gedanken ganz woanders", sagte Lily entschuldigend, doch James lächelte verständnisvoll, was sie nun vollkommen verwirrte. Eilig trank sie den Rest ihres Butterbiers, um ihre Verlegenheit zu verbergen. Wie schaffte es dieser Junge bloß, sie so aus der Fassung zu bringen? Er war wirklich ganz anders, als sie vermutet hatte. "Wollen wir vielleicht ein wenig spazieren gehen, Lily?" Schon wieder! Sie war schon wieder in ihren Gedanken versunken und hatte die Welt um sich herum vergessen, geschweige denn ihre Verabredung, James Potter. "Aber es schneit doch ganz schön", murmelte Lily unsicher. "Komm schon, Lily, das ist doch das Beste daran!", rief James begeistert und wirkte erneut wie ein kleiner Junge, was Lily zum Schmunzeln brachte. "In Ordnung, gehen wir raus in den Schneesturm", stimmte sie grinsend zu. Es war unglaublich, denn sie erkannte immer mehr gute Seiten an James, die ihr vorher nie aufgefallen waren. Immerhin kannte sie ihn schon seit der ersten Klasse und jetzt, in der siebten Klasse, sollte ihre Einstellung zu James Potter als falsch erwiesen haben? Das erschien ihr geradezu lächerlich und doch hatte es den Anschein, als wäre genau das der Fall. Im zugeschneiten Hogsmeade waren die Straßen leer und ihnen begegnete niemand, als sie durch die Straßen schlenderten. James erwies sich als äußerst gesprächig, wieder eine Seite an ihm, die Lily nicht erwartete hatte. Aber wer würde schon glauben, dass man mit diesem Spinner auch ernste Gespräche führen kann? "Mein Dad arbeitet für das Ministerium. Dort hat er ne Menge zu tun. Er ist nämlich Auror. Da hat er alle Hände voll zu tun, vor allem jetzt, da Du-weißt-schon-wer so viele Leute umbringt und es immer wieder neue Anschläge gibt. Meine Mum arbeitet im St. Mungo's. Sie ist dort Heilerin und als ich noch kleiner war, kam mir das ganz gelegen, weißt du? Ich war nämlich ein echter Chaot und hab andauernd irgendwelchen Mist angestellt und mich verletzt", berichtete James grinsend. Lily begann zu lachen. Als ob James Potter jetzt kein Chaot mehr wäre! "Okay, wahrscheinlich bin ich jetzt immer noch ein Chaot, aber nicht mehr ganz so schlimm", fügte er, jetzt ebenfalls lachend, hinzu. "Und du, Lily? Wie ist das bei dir?", fragte James, nachdem sie sich von ihrem Lachanfall erholt hatten. Die Angesprochene zögerte. Wusste James, dass sie eine Muggelstämmige war? Oder würde er sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen, wenn er es wusste? James musste ihre Befürchtung bemerkt haben, denn er sagte ruhig: "Ich weiß, dass du muggelstämmig bist und ich mag dich so, wie du bist, deswegen möchte ich gerne mehr über dich erfahren" Wieso bei Merlin spürte sie jetzt dieses fürchterliche Stechen in ihren Augenwinkeln, als müsste sie gleich losweinen? Dazu gab es doch absolut keinen Anlass! Oder etwa doch...? Ehe sie sich versah, war James zu hier hinüber gegangen und hatte sie fest umarmt. Das gab Lily nun endgültig den Rest. Sie stand mitten in Hogsmeade auf der Straße, wurde von James Potter umarmt und es kullerten unaufhaltsam Tränen ihre blassen Wangen hinab. Angestrengt versuchte sie, ihre Schluchzer zu unterdrücken, da sie immer noch nicht verstand, wieso sie jetzt weinte. James machte die ganze Situation auch nicht einfacher, denn er tröstete sie, war für sie da, hielt sie im Arm, aber vor allem gab er ihr die Gelegenheit, sich fallen zu lassen. "Hey, Kleine, es ist doch alles in Ordnung", hörte sie James' beruhigende Stimme immer wieder in ihr Ohr flüstern, während er beruhigend über ihren Rücken strich. Eine Weile standen sie so da und langsam aber sicher verstand Lily, weswegen sie nun weinte. James Potter, der Junge, den sie seit der ersten Klasse verabscheute, war ganz anders, als sie ihn eingeschätzt hatte und im nachhinein tat es ihr fürchterlich Leid, wie falsch sie ihn eingeschätzt und wie schlecht sie ihn oftmals behandelt hatte. "Lily, was ist los mit dir? Hast du irgendein Problem, über das du sprechen möchtest? Kann ich irgendwas für dich tun?", fragte James besorgt. "Es tut mir Leid", flüsterte Lily kaum merklich, nachdem sie sich wieder halbwegs beruhigt hatte und drückte James sanft von sich weg. Hastig wich sie einige Schritte zurück und erneut rannen Tränen ihre Wangen hinab. "Was hast du gesagt?", fragte James irritiert, da er sie nicht gehört hatte. "Es tut mir Leid!", rief Lily und ihr Herz raste. Dann drehte sie sich auf dem Absatz um und rannte zurück zum Schloss. So schnell sie konnte rannte sie hoch in den Gryffindorturm und lehnte sich dort an eine Wand, um Luft zu holen, da sie vollkommen aus der Puste war. Während sie krampfhaft nach Luft schnappte, entdeckte sie zu ihrem Leidwesen, dass Sirius und Remus als einzige noch am Feuer saßen. Das hatte ihr nun wirklich noch gefehlt, dass sie so gesehen wurde. Doch gerade, als sie sich auf den Weg in den Mädchenschlafsaal machen wollte, kam James durch das Porträtloch gestürmt. Das passte ja nun wirklich super. Schnell schritt sie durch den Gemeinschaftsraum, damit niemand irgendwelche blöden Fragen stellte, doch wenn sie geglaubt hatte, ihr Plan würde aufgehen, so hatte sie sich getäuscht, denn Sirius und Remus versperrten ihr den Weg zu den Mädchenschlafsälen und James hielt sie am Handgelenk fest. "Lily, wieso bist du so einfach abgehauen?", fragte James und Lily war sich sicher, dass er sauer war. "James, das verstehst du nicht, bitte, lass mich, ich-", versuchte Lily zu erklären, doch James schnitt ihr das Wort ab, indem er mit der Faust gegen die Wand neben ihr schlug. "Wenn das Ganze für dich nur ein Spielchen war, dann sag es gefälligst und heul hier nicht rum, okay?! Sag einfach, dass du nur mit mir ausgegangen bist, damit ich aufhöre und du endlich deine Ruhe hast! Na, überkommen dich jetzt deine Schuldgefühle, Lily? Würde mir an deiner Stelle genau so gehen, wenn ich mit den Gefühlen eines anderen gespielt hätte. Bei Merlin und ich erzähl dir auch noch so viel, ich hab mich doch total lächerlich gemacht. Hattest du wenigstens deinen Spaß, oder-" KLATSCH. Lily hatte ausgeholt und James eine Ohrfeige verpasst, durch die sich ihr roter Handabdruck auf James' Wange abzeichnete. "Du kapierst echt gar nichts, James!", schrie Lily und klang mehr als verletzt, was sie gar nicht beabsichtigt hatte. Dann rannte sie mit wehendem Umhang davon und ließ einen bedröppelten James zurück, der sich immer noch seine rote Wange hielt. Sie wollte nicht in den Schlafsaal, da sie dort vermutlich auf Lynn treffen würde, deswegen setzte sie sich oben vor die Tür und lauschte dem Geschehen im Gemeinschaftsraum. Stumme Tränen rannen erneut ihre Wangen hinab. "Prongs, was ist passiert?", fragte Sirius und klang besorgt. "Ich... Keine Ahnung, was passiert ist!", rief er genervt und Lily hätte schwören können, dass er total verunsichert war. "Wag es ja nicht, uns anzulügen, Prongs! Immerhin geht es hier um Lily und sie ist meine beste Freundin, also raus mit der Sprache!" Das war Remus. Auf ihn konnte man echt zählen. "Wir waren spazieren, ich hab ihr was von mir erzählt und frage sie, ob sie nicht etwas von sich erzählen will, weil..", James stoppte. "Weil du sie so magst, wie sie ist?", vollendete Sirius den Satz für ihn. "Woher...?", fragte James perplex. "Weil du andauernd zu mir gesagt hast,", sagte Sirius und lachte leise. "Sie schien Angst zu haben, dass ich sie nicht mögen könnte, weil sie eine Muggelstämmige ist", fügte James zögerlich hinzu. "Und deswegen hab ich sie umarmt und plötzlich fängt sie an zu weinen, einfach so! Ich hab nichts gemacht, ehrlich!", rief James entschuldigend. "Natürlich hab ich sie getröstet und so, aber plötzlich drückt sie mich weg und sagt, dass es ihr Leid tut. Aber das ist ja noch nicht das Ende, nachdem sie sich entschuldigt hatte, rennt sie los und lässt mich alleine stehen, aber ich schwöre euch, dass ich nichts gemacht habe!", endete James schließlich und klang verzweifelt. "Prongsie", begann Sirius zögerlich, "Wir drei sollten uns jetzt mal oben im Schlafsaal über Mädchen unterhalten. Es ist ja gut möglich, dass du in allen anderen Fächern ein Genie bist, aber wenn es um Mädchen geht, hast du echt ne riesengroße Bildungslücke", meinte Sirius bedauernd und dann hörte sie, wie die drei zusammen die Treppe zum Jungenschlafsaal empor stiegen. Sie selbst öffnete, so leise sie konnte, die Tür zu ihrem Schlafsaal, kletterte in ihr Bett und legte sich, angezogen wie sie war, hin und starrte gedankenverloren an die Decke. Dieser Tag war wohl das größte Gefühlschaos, das sie bis jetzt erlebt hatte. Eigentlich wollte sie jetzt noch weiter nachdenken, was sie letztendlich für James Potter fühlte, aber sie war so erschöpft, dass sie die Augen schloss und sie in einen unruhigen Schlaf verfiel. Am nächsten Morgen wurde Lily von fürchterlichen Kopfschmerzen geweckt. Was war in letzter Zeit nur los mit ihr? Sonst heulte sie nie so scheinbar unvermittelt los, gestern tat sie es und sonst hatte sie auch nie Kopfschmerzen, jetzt dachte sie, ihr Kopf würde zerplatzen. Seufzend erhob sie sich, zog sich an und ging dann runter in den Gemeinschaftsraum. Noch bevor sie den Fuß der Treppe erreicht hatte, hörte sie Stimmen, die sie schon fast wieder umkehren ließen. Die Rumtreiber und Lynn saßen anscheinend gemeinsam dort unten und unterhielten sich. Das bedeutete, dass sie sich den vielen Fragen stellen und vielleicht sogar mit James reden musste. Das waren Dinge, auf die sie, in Anbetracht ihrer momentanen, gesundheitlichen Verfassung getrost verzichten konnte. Trotzdem entschied sie sich, die restlichen Stufen hinabzusteigen und sich so schnell es ging in den Krankenflügel zu verziehen, damit sie ihre Ruhe hatte. "Lily! Guten Morgen, wie geht es dir?", hörte sie Lynn fragen. "Du wirkst blass, alles in Ordnung?", fragte Remus und klang besorgt. "Morgen. Ja, alles bestens", murmelte Lily und schritt eilends in Richtung Porträtloch. Sie stieg unbeholfen hindurch und wollte ihren Weg gerade fortsetzen, als ihre Umgebung verschwamm und alles um sie herum sich zu drehen begann. Keuchend stütze sie sich an der kühlen Wand ab, damit sie nicht umfiel. Was bei Merlin war bloß los mit ihr? Sie war doch sonst nie krank! Wie konnte es sein, dass sie plötzlich solche Kreislaufprobleme hatte? Mit zittrigen Knien setzte sie ihren Weg fort, bis sie jemand rief, doch die Stimme klang, als käme sie aus weiter Ferne und ehe Lily noch etwas sagen oder tun konnte, hatte sie bereits das Gleichgewicht verloren. Das Letzte, das sie noch realisierte, war, dass sie nicht, wie erwartet, hart auf den Boden aufschlug, sondern von zwei starken Armen aufgefangen wurde. Dann wurde alles um sie herum schwarz. Blinzelnd öffnete Lily die Augen. Als erstes wusste sie nicht, wieso alles um sie herum so weiß und hell war, doch dann kehrte die Erinnerung an das zurück, was vor dem Gemeinschaftsraum geschehen war. Jemand hatte sie aufgefangen und dann in den Krankenflügel gebracht. "Lily? Bist du wach?", hörte sie eine Stimme und als sie erkannte, wer es war, setzte sie sich ruckartig auf, um sich zu vergewissern, dass sie Recht hatte. "Hey, ganz ruhig, nicht so schnell. Du bist immerhin umgekippt und das passiert ja nicht einfach so", sagte James und Lily merkte, dass er versuchte, ruhig zu klingen und seine Besorgnis aus der Stimme zu verbannen, doch das gelang ihm nicht. Als wäre diese Aussage von James ihr Stichwort gewesen, kam Madam Pomfrey auf sie zugewuselt. "Ah, du bist wach. Wie fühlst du dich?", fragte sie leise und Lily hatte das Gefühl, als würde sie Rücksicht auf die fürchterlichen Kopfschmerzen nehmen, die erneut über sie kamen. "Es geht", murmelte Lily und Madam Pomfrey setzte sich auf die Bettkante, um ihren Puls zu fühlen. "Ich muss dich bitten, draußen zu warten, bis ich meine Untersuchungen abgeschlossen habe, oder ist es in Ordnung, wenn er bleibt?", fügte sie an Lily gewandt hinzu. Sie überlegte fieberhaft, was sie tun sollte. Einerseits war sie immer noch sauer auf diesen Idioten von Potter, andererseits wollte sie jetzt nicht allein sein. "Wenn er will, kann er bleiben", antwortete sie kalt. Jedenfalls versuchte sie es, denn die Unsicherheit drohte von ihr Besitz zu ergreifen, aber hier, in James Potters Gegenwart, wollte sie einfach nicht schwach sein! Madam Pomfrey begann ihre Untersuchungen. Lily beobachtete während der gesamten Zeit, dass James vor Besorgnis ganz blass war und unruhig auf dem Stuhl neben Lilys Bett herumrutschte, bis er schließlich aufstand und nervös im Raum umherlief. Doch Madam Pomfrey ließ sich davon nicht stören. Als sie anscheinend fertig war, stand sie auf und ging in ihr Büro. Nach einer Weile kehrte sie mit einem Fläschchen mit purpurner Flüssigkeit zurück und setzte sich erneut auf die Bettkante. "Du hattest in letzter Zeit viel Stress, oder?", fragte die Krankenschwester streng und sah Lily eindringlich an. "Ich.. Nun ja, es geht. Also, nicht besonders viel. Man könnte sagen, dass ich es mit dem Arbeiten vielleicht ein klitzekleines Bisschen übertrieben habe, aber-" "Nun hör mir bitte mal genau zu!", unterbrach sie Madam Pomfrey, "Du bist vorhin zusammengebrochen und so was passiert nicht durch ein bisschen mehr Lernen oder so, verstehst du? Das vorhin war nämlich ein Schwächeanfall, der durch Schlafmangel, Überarbeitung und hohe, seelische Belastung zustande kam und wenn du in Zukunft nicht mehr auf dich achtest, kann das richtig schief gehen und du wirst ernsthaft krank. Zu aller erst bekommst du jetzt einen Trank von mir, der deinen Kreislauf wieder einigermaßen stabilisieren wird und dann, mein liebes Kind, wirst du dich schonen. Wenn du mir das nicht versprichst, werde ich dich für eine Weile in den Krankenflügel einquartieren, hast du das verstanden?", beendete sie ihren Vortrag und ihr Tonfall ließ keine Widerrede zu. Lily konnte daraufhin nur stumm nicken. Sie wusste ja selbst, dass sie zu viel gearbeitet hatte, aber dass ihr Kreislauf das nicht mitmachen würde, hätte sie nicht für möglich gehalten. "Hier, trink das", sagte Madam Pomfrey resolut und hielt ihr das Fläschchen mit der purpurnen Flüssigkeit hin, "Wenn du das gemacht hast, darfst du gehen und du", sie sah James ernst an, "Du passt in Zukunft gefälligst etwas besser auf deinen Freundin hier auf!" Dann stand sie auf und ging zurück in ihr Büro. Lily sah betreten auf das kleine Fläschchen in ihren Händen. Dann öffnete sie es und trank die Flüssigkeit in einem Schluck aus. Sie hatte sich gedacht, dass es ekelhaft schmecken würde, aber es hatte überhaupt keinen Geschmack. Es war, als hätte sie warme Luft oder so etwas getrunken. Nach einer Weile verblassten ihre Kopfschmerzen und sie fühlte sich auch nicht mehr so erschöpft, wie am Abend zuvor. Zögerlich stand sie auf und ging in Richtung Tür, James folgte ihr. Vor der Tür zum Krankenflügel blieben sie stehen. "Danke", murmelte Lily und sah aus dem Fenster. "Kein Problem, bist mir ja regelrecht in die Arme gefallen", antwortete James schulterzuckend, doch Lily bezweifelte, dass dies der Wahrheit entsprach. "Also dann, ich geh jetzt zum Mittagessen", sagte James knapp und ging in Richtung Große Halle davon. Lily rannte ihm nach und hielt ihn am Arm fest. "Wieso gehst du jetzt einfach so?", fragte sie mit bebender Stimme. "Wieso nicht?", fragte James und klang gelangweilt. "Glaubst du echt, dass es so mit uns weitergehen kann?", flüsterte Lily und spürte, dass sie zu zittern anfing. "Lily, sei mir nicht böse, aber ich bezweifle, dass es jemals ein ,Uns' geben wird. Du und ich, wir passen ganz einfach nicht zusammen. Ganz zu schweigen davon, dass du anscheinend kein Interesse an mir hast. Außerdem hast du schon oft genug betont, dass du mich hasst und von daher denke ich, dass-", er konnte seinen Satz nie beenden, denn Lily hatte all ihren Mut zusammen genommen, ihre Arme um James' Hals gelegt und ihm einen zärtlichen, innigen Kuss gegeben. "Ich liebe dich, James", flüsterte Lily und löste sich langsam wieder von James. "Es tut mir Leid, wie das alles gelaufen ist, aber ich liebe dich wirklich!", sagt sie erneut und hoffte inständig, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte. "Wieso?, fragte James und lächelte verbittert, "Wieso sagst du mir das jetzt?" "Weil ich Angst habe, dich zu verlieren, du Idiot!", schrie Lily und spürte erneut das unangenehme Stechen in den Augenwinkeln. Sie durfte jetzt nicht weinen, sie musste doch stark sein, sie konnte doch jetzt nicht- "Du musst nicht immer stark sein, denn ich bin für dich da und passe auf dich auf. Es ist nicht schlimm, schwach zu sein, denn es geht uns allen mal so, aber versteck deine wahren Gefühle nicht, bitte Lily, sei immer du selbst", flüsterte James ihr ins Ohr und umarmte Lily. Sie konnte doch nicht schon wieder heulend in James Potters Armen liegen! Was sollte er denn von ihr denken? Dass sie eine Heulsuse war und nur zu ihm kam, wenn sie sich anlehnen wollte? Letztendlich war es auch egal, was er dachte, denn sie spürte schon, wie sich Tränen einen Weg über ihre Wangen bahnten und leise Schluchzer die Stille durchbrachen. Einen Moment lang passierte nichts, doch dann nahm James ihren Kopf zwischen seine Hände, sodass sie ihn ansehen musste. Zärtlich wischte er ihre Tränen weg und gab ihr einen kurzen, jedoch zärtlichen Kuss auf die Stirn. "Ich liebe dich, Lily, und zwar mehr als alles andere auf der Welt, sogar mehr als mein Leben", fügte er bedeutungsvoll hinzu. ******* Ende Kapitel 1****** Fortsetzung folgt^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)