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Dämonenseelen

von

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Mehr als nur eine Erinnerung

Hallo, ihr Süßen!
 

Melde mich nach etwas längerer Pause wieder zurück mit dem aktuellen Kapitel, sorry, dass es so lange gedauert hat, aber wenn man das Schreiben an anderen Dingen ebenfalls nicht lassen kann, passiert dies halt.

Ich hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gekommen und bevor ich jetzt noch lange rumquassel, wünsch ich euch viel Spaß beim Lesen.
 


 

12. Kapitel: Mehr als nur eine Erinnerung
 

Dunkel. In tiefster Schwärze wanderte er umher, ohne zu wissen, wo sich oben oder unten befand. Eine Ruhe, die er lange nicht empfunden hatte, breitete sich wie die wohlige Wärme der ersten angenehmen Sommertage in seinen Gedanken aus.

>Endlich<, dachte er zufrieden. Keine erschreckenden Bilder von Tod und Vernichtung wirbelten mehr seinen Geist durcheinander, keine Dämonen mit furchterregenden Fratzen suchten ihn mehr in seinen Träumen heim und jagten ihm Angst ein. Entspannt ließ er sich weiter in die ihn umhüllende Dunkelheit hinabgleiten, bis er plötzlich von unendlich weit entfernt Stimmen zu hören glaubte und diese waren ihm keinesfalls unbekannt.

Dann … passierte alles furchbar schnell.

Ein sengendheißer Blitz, tausend Mal greller als die Sonne, vertrieb die herrliche Dunkelheit um ihn herum mit einem Schlag, so dass er sich stöhnend aufbäumte. Die Stimmen in seinem Kopf nahmen an Intensität zu, Schemen wurden sichtbar, er roch die angenehm würzige Luft des Waldes, die seine feinen Sinne vollkommen ausfüllte. Er fühlte weichen Boden unter seinen nackten Füßen, der bei jedem Schritt, den er tat, leicht nachgab. Der Gesang unzähliger Vögel erfüllte die Luft und ließ die Angst, die sich seines Herzen bemannt hatte, langsam schwächer werden.

„Na, Inuyasha, nimm´s nicht so schwer“, riss ihn plötzlich eine bekannte Stimme aus den Gedanken. Erschrocken sah er auf und blickte in das verschmitzte Gesicht eines gewissen Mönches, der ihn frech bis über beide Backen angrinste.

>Was … was zum Kuckuck macht der denn hier???<

Er fühlte eine Hand, die freundschaftlich auf seine Schulter klopfte, jedoch sofort von ihm selbst (>Wirklich? Nein, das bin nicht ich selbst!!!<) mit einem mürrischen Knurren abgeschüttelt wurde. Der junge Mann an seiner Seite zuckte nur mit den Schultern, als hätte er nichts anderes erwartet.

„Denk dir nichts dabei, Frauen sind nun mal so, ich erleb´s doch selber fast jeden Tag“, sagte der Mönch mit einem leidvollen Ausdruck in der Stimme und deutete mit dem Zeigefinger auf seine rot glühende Wange, auf der man deutlich den Abdruck einer zierlichen weiblichen Handinnenfläche erkennen konnte.

>Was hab ich denn damit jetzt zu tun?<, dachte der Junge neben ihm, doch aus dessen Mund kam nur ein verächtlicher Laut.

„Keh“, hörte er sich selbst sagen, „warum muss diese dumme Kuh auch immer nur so stur sein?“ Grummelnd stapfte er an dem Mönch vorbei, der hoffnungslos mit den Augen rollte.

>Habe ich das etwa gerade gesagt? So etwas würde ich doch niemals sagen! Was geht hier überhaupt vor? Wer bin ich??? Wo bin ich???<

Eine nie gekannte Furcht stieg in ihm auf, doch der dazugehörige Körper schien davon nicht sehr beeindruckt zu sein. Mit finsterer Miene starrte dieser auf den Rücken eines bestimmten Mädchens, welches vor ihm Seite an Seite mit einem seltsam anzuschauenden Metallgestell und einer jungen Frau in hautenger schwarzer Kleidung, die einen Knochenbumerang trug, ging. Er lauschte den Stimmen der Beiden, die sich über irgendetwas aufzuregen schienen und mit einem Male warf das Mädchen, das noch dazugesagt eine höchst eigenartige Kleidung trug, ihm einen äußerst wütenden Blick über die linke Schulter zu. Und in diesem Moment traf es ihn fast wie einen Schlag.

>Das ist doch ... Kagome! Was geschieht hier? Das … das … ist dies hier etwa das …, was ich glaube?<

Entsetzen kroch seine Glieder empor, lähmte seine Sinne, jedoch nicht seinen Körper ... war dies überhaupt der seinige? Ihm war, als teilten sich ihn zwei Seelen, von der eine alles steuerte, was geschah, während die andere nur als stummer Zuschauer agieren konnte und genau dies erschien ihm mehr als nur unheimlich, zudem das andere Ich in diesem Körper ihm so fremd und unbehaglich begegnete, dass er sich ziemlich unwohl dabei fühlte.

>Wo ich schon einmal dabei bin, endgültig den Verstand zu verlieren, schauen wir doch mal, in wem ich da stecke.<

Mühsam versuchte er mit den Augen etwas von sich selbst zu erkennen, bemühte sich, die Hände zu heben, doch der Teil seiner Seele war zu klein, zu schwach, um etwas Derartiges ausrichten zu können, man verwehrte ihm jegliche Einmischung. Zu mächtig und stark wie eine auflodernde Flamme widerfuhr ihm als unerlaubter Eindringling die Seele des Anderen, wie ein zähnefletschender Wolf unterband er ihm die Kontrolle über den Körper, in dem er gefangen war. Mit wachsender Verzweiflung wurde ihm gewahr, dass er diesen schrecklichen Augenblick, der ihn jede Nacht aufs Neue heimsuchte, nochmals durchleiden durfte und er wusste, dass nichts und niemand es verhindern konnte, denn dies hier war ein Traum, eine Sache, in die er nicht eingreifen konnte.

So stapfte er, oder trefflicher gesagt, der andere, wütend und ein gewisses Mädchen mit Blicken fixierend, die töten konnten, seinen Gefährten hinterher, im Schlepptau einen jungen Geistlichen, der lüstern und natürlich nicht ohne Hintergedanken auf das nicht zu verachtene Hinterteil einer bestimmen jungen Dame starrte.

Und dann … ohne jegliche Vorwarnung brach plötzlich um sie alle herum die Hölle los. Zweige wurden durch die Luft gewirbelt, Äste brachen mit einem ohrenbetäubenden Getöse von den Stämmen der Bäume und landeten mit einem dumpfen Grollen direkt vor den Füßen der jungen Leute, während ihnen der dunkle Erdboden wie Nebel die Sicht verschleierte, als etwas Gigantisches, Furchterregendes durch das dichte Dickicht des Waldes trat. Große pupillenlose Augen suchten die Gegend ab und blieben ausgerechnet an ihnen hängen.

Er fühlte die Furcht der anderen, ihr Erschrecken über dieses riesige Ungetüm, das seine grausam aussehenden Klauen, welche dieselbe Größe wie ein ausgewachsener Mann hatten, mit einem erbarmunsglosen Laut knacken ließ.

Unruhe stob wie ein nahender Sturm unter die jungen Leute, jeder machte sich kampfbereit, als das missgestaltete Etwas mit Schritten, die den Erdboden unter ihren Füßen erzittern ließen, auf sie zuwankte. Der junge Mönch und die Dämonenjägerin bezogen Stellung hinter einem umgestürzten Baum, der bei dem rücksichtlosen Manöver des Monstrums, welches sie alle böse musterte, mit einem sterbenden Laut zu Boden gesunken war. Geschickt zog sie ihren Bumerang nach vorne, während er seine linke Hand an die rechte legte, von der eine Gebetskette baumelte. Das Mädchen mit dem eigenartigen Gefährt hatte sich in einem Gebüsch versteckt, zitternd sah sie zu ihren Freunden hinüber, während ihre Hand immer wieder unruhig zu den Pfeilen, die in dem Köcher auf ihrem Rücken steckten, wanderte, doch der kleine Fuchsjunge, der auf ihrer Schulter saß, schüttelte abwehrend den Kopf – dieses Monster war eine Nummer zu groß dafür.

Er selbst, oder eher gesagt, Derjenige, in dem er steckte, verbarg sich nicht wie die anderen in einem Versteck, sondern trat aufrecht und furchtlos dem Gigant entgegen, der sich hämisch grinsend mit seiner vor Säure triefenden Zunge über die schwarzen toten Lippen leckte. Riesige farblose Augen trafen die seinen und für einen Moment schossen Zigtausende Bilder durch seine Gedanken, die ihn jäh auseinander zu reißen drohten; Dinge, die er nie gesehen beziehungsweise gekannt hatte, erschienen ihm für Bruchteile von Sekunden so vertraut und nah, dass er, hätte er sich die Blöße gegeben, beinahe in Tränen ausgebrochen wäre, doch der Körper, in dem er gefangen war, wankte nur kurz und strich sich mit einer Hand über die Augen, als wäre er aus einem langen Traum erwacht. Dann spürte er einen Ruck und ein riesiges säbelzahnartiges Schwert zeigte drohend auf den widerlich anzusehenden Körper des Dämons, der scheinbar nur darauf wartete, dass ihm jemand entgegen trat, mit dem er in aller Ruhe spielen konnte.

„Komm schon! Wenn du Ärger suchst, bist du bei mir an der richtigen Adresse!“, hörte er es aus dem Mund des Jungen rufen und stellte entsetzt fest, dass diese Stimme und die seinige auf eine seltsame Art und Weise erschreckend ähnlich klangen. Sein Blick fiel auf das Schwert und als er die Hände des Jungen näher betrachtete, fiel ihm mit Erstaunen auf, dass es keine vollkommen normalen Hände, sondern halbe Klauen waren, die den Griff der Waffe umklammert hielten. Silberweißes langes Haar wehte plötzlich um sein Antlitz, das Haar eines Dämons!

Fassungslosigkeit legte sich um seine Seele, schnürte sie zu wie einen Sack Mehl und ließ ihr keinen Augenblick mehr, um wieder einen klaren Gedanken zu fassen. Dieser Körper, dieser Junge, war das etwa ... .

„Inuyasha!“, schrie mit einem Male eine Stimme unvermittelt neben ihm und ließ ihn zusammenfahren. Für den einen Moment unachtsam gewesen war es ihm entgangen, wie der Youkai sich aus seiner Starre gelöst hatte und geradewegs auf das Mädchen, welches sich im Dickicht versteckt hielt, mit einer unglaublichen Geschwindigkeit zuraste. Er sah noch, wie sie aus dem Gebüsch brach, den kleinen Fuchsjungen mit einer Hand von sich stoßend, um ihn in Sicherheit zu bringen und dann, so schnell sie ihre Füße trugen, zwischen den Bäumen davoneilte.

>Kagome<, vernahm er unerwartet die Gedanken des anderen, welche die ganze Zeit über geschwiegen hatten oder für ihn nicht zugänglich gewesen waren, >bitte nicht, nicht du.<

Doch eigentümlicherweise dachte er im gleichen Augenblick dasselbe, was seinem Verdacht, der langsam aber sicher in ihm heranwuchs, noch mehr an Nahrung gab. Unglaublich schnell, zu schnell für einen Menschen rannte er ihr hinterher und sprang in letzter Sekunde dazwischen, als sich dieses Ungetüm das junge Mädchen schnappen wollte. Doch damit hatte er seinen riesigen Gegner unterschätzt, der ihn beinahe gleichgültig mit einem Finger wie ein lästiges Insekt davonschnippte. Das letzte, was er sah, bevor die Schwärze ihn umfing, waren die besorgten und angstgeweiteten Augen des Mädchens, welches er zu retten versucht hatte. Als er wieder zu sich kam, zögerte sein anderes Ich nicht lange, sprang auf die Beine und rannte dem ohrenbetäubenden Getöse, welches der Youkai auf dem Weg seiner Zerstörungsorgie hinterließ, entgegen. Gedanken huschten wie muntere kleine Mäuschen durch seinen Kopf, Gedanken, die sich miteinander vereinten, denn er und der andere machten sich auf dieselbe Art und Weise die größten Sorgen um das Mädchen, auf welches es der Dämon abgesehen hatte und so wurde seine Befürchtung zum Greifen nah. Konnte es sein? War er wirklich ...?

Nachdem er jedoch über unzählige Baumleichen hinweggesprungen war, um dem Monstrum zu folgen, traf es ihn plötzlich wie einen Schlag, als er das, was er zu retten gesuchte, fand. Bewusstlos hing die Schwarzhaarige in den im Sonnenlicht bedrohlich aufblitzenden Klauen, die sie fest umschlungen hielten, während der Dämon etwas begierig an ihrem Körper musterte. Eine nie gekannte Wut loderte in ihm auf wie ein unaufhaltsames und außer Kontrolle geratenes Inferno, das nur noch Zerstörung und Tod kannte. Er fühlte, wie sich jeder Muskel bis zum Zerreissen spannte; ein bedrohliches Knurren rollte über die weite Lichtung, bevor der Junge mit dem langen silberweiß glänzenden Haar losstürzte, um dem Menschen zur Hilfe zu kommen, der ihm das Allerliebste auf dieser Welt war, kostbar wie ein seltener Schatz, den man nicht einfach so Fremden überließ.

Alles, was dann geschah, erlebte er nur noch durch einen blutroten Schleier von Hass und unkontrollierbarem Zorn, die durch seine Unfähigkeit, den Youkai zu besiegen, wie ein aggressiver Bienenschwarm nur noch mehr angestachelt wurden, doch auch eine schwache Spur von Sorge durchzog stets seine Gedanken, Sorge um das Mädchen, welches ihm in dieser Situation auch noch helfen wollte, was er zu unterbinden versuchte, mit dem Ergebnis, sich für die, die er liebte, selbst zu opfern.

Ein schmerzhafter Ruck durchzuckte seinen gesamten Körper, als er sich ein letztes Mal dem grauenerregenden Ungetüm, welches wie eine Dampfwalze auf das unschuldige Ding zuraste, entgegen warf und dieses damit die allerletzten Lebensgeister, die wie kleine lebendige Lichter in seinem Inneren tanzten, für immer zum Erlöschen bringen sollte. Ein undurchdringlicher Nebel legte sich vor seine Augen, die Farben um ihn herum begannen zu verblassen, alles löste sich wie ein verlogenes Trugbild auf, als hätte es niemals existiert. Alles, was blieb, als er spürte, wie er fiel, war das vor Schrecken verzerrte Gesicht des Mädchens, welches erschüttert die Augen zusammengekniffen hatte und laut seinen Namen schrie.

„INUYASHA! NEEEEIIIIIIN!!!“

Ein Lächeln huschte über sein vor Schmerzen verzerrtes Antlitz und zum allerersten Mal waren er und der andere ein und derselbe.

>Inuyasha ... ja, das bin ich, der Sohn eines Dämonenfürsten ... und einer Menschenfrau, das bin ich ... Inuyasha.<
 

Einen kummervollen Schrei noch in letzter Sekunde unterdrückend, als ihm gewahr wurde, dass er nur geträumt hatte, wachte er mit wild klopfendem Herzen auf. Schwer atmend suchte er mit hektisch umherzuckenden Pupillen die Gegend wie ein Beutetier auf der Flucht vor seinen Peinigern ab, bevor er am ganzen Körper zitternd auf sein Lager zurückfiel. Unsicher wanderte seine Hand hinauf zur Stirn, versuchte mit aller Kraft, die soeben gesehenen Dinge wie ein rettendes Seil festzuhalten, doch so schnell, wie die Bilder über ihn gekommen waren, begannen sie bereits erneut zu verblassen, um für immer aus seinen Gedanken zu verschwinden. Nur das Gesicht des Mädchens, welches ihn voller Trauer und Entsetzen angesehen hatte, blieb.

Nachdenklich wischte er sich den Schweiß aus seinem Antlitz, welches feucht und blass im fahlen Mondlicht glänzte. Ihn fröstelte angesichts der Kälte, die wie kühle Nebelschwaden durch seine Knochen kroch, als er bemerkte, dass sein gesamter Körper nassgeschwitzt war.

>Kagome … .< Lautlos hallte ihr Name in seinen Gedanken wieder, ihre traurigen rehbraunen Augen bohrten sich so tief in seine Seele, dass er leise vor Schmerz aufkeuchte.

>Wer bin ich? Was ist nur mit mir geschehen?<

Fragen, auf die er keine Antwort kannte, Antworten, vor deren Wahrheit er sich fürchtete.

>Möchte ich überhaupt wissen, was passiert ist?<

Unsicherheit schlich sich in sein betrübtes Herz. Diese jungen Leute waren zwar nett, aber welches Geheimnis steckte hinter ihrer angeblichen Gemeinschaft, dass sich Dämonen und Menschen zusammenschlossen?
 

Stumme Tränen rannen ihre bleichen Wangen hinunter, nachdem sie durch die dünnen Wände verfolgt hatte, als er nochmals, wie schon in der vorigen Nacht, den Tag, an dem sich sein nachfolgendes Leben für immer verändert hatte, durchleiden musste. Als sie hörte, wie er von lauter Panik erfüllt ihren Namen rief, schluchzte sie leise auf.

>Er weiß alles<, dachte sie mit einem sanften Hoffnugsschimmer in ihrem Herzen. Tief in seinem Inneren schien im Schlaf die Erinnerung an längst vergangene Tage zu erwachen. In seinen Träumen ist er Inuyasha, ein Halbdämon, der zusammen mit seinen Freunden auf der Jagd nach den verlorengegangenen Splittern des Juwels der vier Seelen ist und nebenbei auf der Hut vor ihrer aller Erzfeind Naraku sein muss.

Sich verlegen die Tränen abwischend kuschelte sie sich tief in ihren warmen Schlafsack, stets darauf bedacht den kleinen Kitsune, der vertraut an ihrer Seite schlief, nicht zu wecken. Brummelnd rollte er sich wie eine kleine Katze zusammen, als sie aus Versehen mit ihrem Ellenbogen gegen ihn stieß, was ihn jedoch nicht weiter zu stören schien, denn schon wenige Augenblicke später ließen leise Schnarchgeräusche ihre Befürchtung ihn geweckt zu haben so sachte verschwinden wie den Nebel des morgens auf den vom Morgentau feuchten Feldern. Der langsam vom dunklen Himmelszelt weichende Mond lächelte sie aufmunternd an, während sie noch lange wach lag – tief in Gedanken versunken verwehrten ihr die stetigen Begleiter Sorgen und Ängste jeglichen Schlaf, der noch immer schwer wie Blei über ihren Gliedern verweilte. Stunde um Stunde, die bis zum nahenden Morgen verstrich, suchte sie verbissen nach einer Möglichkeit, ihrem Freund zu helfen, überlegte, ob es bestimmte, einschneidende Momente in seinem bisherigen Leben gegeben hatte, die zumindest eine Reaktion, wenn schon nicht die vollständige Erinnerung daran, hervorrufen könnten.

So geschah es, dass ihre Freunde, kaum, dass die Sonne ihre volle Pracht über das allmählich erwachende Land ergoss, sie tief und fest schlafend vorfanden, im Arm den kleinen Fuchsdämon, dem alles Zappeln und Zetern nicht half, solange das Mädchen nicht aufwachte, würde er sich wohl gedulden müssen.

Nachdenklich und ein wenig besorgt wurde sie betrachtet – der junge Mönch runzelte mit einem leichten Anflug von Betroffenheit seine Stirn; das sonst so gesund erscheinende Gesicht seiner Gefährtin war blass und wirkte ausgezerrt, unter den Augen zeichneten sich tiefgraue Schatten ab. Natürlich war der „Tod“ Inuyashas an ihr nicht spurlos vorübergegangen, doch ob das von allen anfangs noch sehnlichst erwartende Zusammentreffen mit ihrer aller Freund ihr nicht doch mehr geschadet als geholfen hatte, daran wollte er gar nicht denken.

Mit einem Nicken in Richtung der Tür gab er der Dämonenjägerin zu verstehen, das Mädchen noch eine Weile schlafen zu lassen. Beinahe lautlos bewegten sich die beiden jungen Leute auf den Flur zu, auf dem bereits ein hektisches Treiben herrschte, bis sie ein wütendes Zischen gleich einer in die Enge getriebenen Schlange zurückhielt.

„Was ist mit mir?“beschwerte sich ein gewisser kleiner Fuchsdämon mit einem ärgerlichen Knurren und stemmte die winzigen Fäustchen in die Hüften, während er sie mit grimmigen Blicken bedachte.

Schmunzelnd sahen sich Miroku und Sango an, sie konnten machen, was sie wollten, der Kitsune saß hier erst einmal fest. Würden sie versuchen, ihn aus Kagomes Umarmung zu befreien, wäre die Ruhe, die ihre Freundin dringend benötigte, schleunigst dahin. Natürlich war Shippo das genauso bewusst, aber ... .

„Ich hab doch auch Hunger ...“, winselte er vor sich hin wie ein Hundewelpen und hielt sich mit zusammengekniffenen Augen seinen knurrenden Magen, der protestierend aufbegehrte.

„Wir bringen dir etwas mit“, versprach Sango ihm. „Du leistest solange Kagome und ...“, sie hielt kurz inne und verdrehte belustigt die Augen, als sie das leise Schnarchen, welches von dem am gestrigen Abend rasch abgeräumten Tisch herrührte, „Myoga Gesellschaft.“

Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen erinnerte sie sich daran, wie sie alle am Vorabend die Bediensteten davon hatten abhalten müssen, das gesamte Geschirr wegzuräumen, da in einer der Sakeschalen der winzige Flohgeist mehr als nur betrunken und schlafend auf einem Reiskeks umherschwamm.

„Aber kommt ja bald wieder, hört ihr?“, riss sie der Kitsune von dem Flohgeist los, der während des Schlafens ulkige Grunzlaute von sich gab, die wie ein überglückliches Schwein klangen, dass soeben sein Frühstück serviert bekam.

Stirnrunzelnd sah ihn Sango an; war es ihm etwa unangenehm, mit Kagome allein hier zu bleiben? Das sah ihm aber gar nicht ähnlich.

Nervös wandte der Kleine den Blick von der Dämonenjägerin ab, als ihn diese fragend musterte. Es war ja nicht so, dass er es nicht genoss, seine große Freundin für sich ganz allein zu haben, aber seit diesem auf ihn überaus bedrohlich wirkenden Zwischenfall, der sich am gestrigen Abend hier in diesem Raum abgespielt hatte, fühlte er sich nicht mehr wirklich sicher, vor allem dann nicht, wenn die Hälfte seiner Freunde fehlte, um ihn vor dem namenlosen Grauen, welches jederzeit wieder hier auftauchen könnte, zu beschützen, denn auch die niedliche Dämonenkatze hatte sich schnurrend zu ihrer Herrin gesellt und umkreiste hungrig miauend die Beine der jungen Frau.

Verständnisvoll nickte Sango dem Fuchsjungen zu und nahm ihre kleine Freundin zärtlich auf den Arm, die sie und Miroku schon ungeduldig in Richtung des Flures gedrängt hatte. Noch nie hatte sie ihn so unsicher und verängstigt erlebt wie in diesem Moment und sie brauchte nicht einmal zu erraten, was der Grund dafür war, sie wusste es bereits. In ihrer aller Knochen saß noch der Schreck der späten Abendstunden, doch jeder von ihnen versuchte dies auf seine eigene Art und Weise zu verdrängen. Sie freute sich, gemeinsam mit Miroku am Frühstücksmahl der Familie Manamis teilzunehmen, um wieder ein wenig auf andere Gedanken zu kommen, denn über diesem Raum, den sie sich seit ihrer Ankunft teilten, schwebte noch immer wie ein tödliches Damoklesschwert diese ungeklärte bedrohliche Stimmung, die sich trotz des anbrechenden Morgens kein bisschen verflüchtigt zu haben schien.

„Ich werde dir etwas Schönes zusammenstellen, versprochen“, nickte sie dem Kitsune, der immer unglücklicher dreinschaute, aufmunternd zu. „Und für Kagome auch“.

„Danke …“, murmelte er nicht wirklich begeistert von der Tatsache, hier nun auf sie warten zu müssen. „Bleibt … bitte nicht so lange weg, ja?“

Zustimmend lächelnd drehte sich die junge Frau zu ihrem Gefährten um, der schon ein wenig undgeduldig aussehend auf dem Flur auf sie wartete. Schweigend gingen sie nebeneinander her, bis Miroku unerwartet stehenblieb und seine Stimme die unangenehme Stille zwischen ihnen zerriss wie ein Stück lebloses Papier.

„Es ist immer noch dort“, es klang dumpf und auf eine sonderbare Art und Weise verunsichert, was sie von ihm nicht kannte und sie unwillkürlich zusammenschrecken ließ. „Die ganze Zeit über habe ich seine Anwesenheit gespürt, man fühlt sich, als würde jeden Augenblick etwas Schreckliches geschehen, verstehst du?“ Seine dunklen Augen musterten sie beinahe flehend, als wollte er von ihr eine Bestätigung, dass er mit seinen Aussage Recht behielt und nicht drohte, den Verstand zu verlieren. Ein zögerliches Nicken ihrerseits entlockte ihm ein erleichtertes Aufatmen, seine angespannte Haltung fiel von ihm ab wie die herbstbunten Blätter von den Ästen der Bäume.

„Shippo scheint es nicht anders zu ergehen“, fügte sie leise seinen Äußerungen hinzu, während sie ihren Weg zu dem Raum, in dem das Frühstück serviert werden sollte, fortsetzten. In die Jahre gekommene, aber kunstvoll angefertigte Malereien, welche die Antlitze der längst verstorbenen Vorfahren der Familie Sakai zeigten, säumten den Gang auf beiden Seiten, so dass sich die jungen Leute ungewollt beobachtet fühlten, auch wenn ihnen schon lange nicht mehr eine solche Gastfreundschaft zuteil geworden war.

„Ja …“, war alles, was Miroku erwiderte, seine Gedanken hingen noch immer den Ereignissen der gestrigen späten Abendstunden nach, die ihm nicht mehr aus dem Kopf gingen und ihm die wüstesten Vorstellungen durch die Gehirnwindungen trieben. Nicht nur, dass sie Inuyasha keineswegs als den vorgefunden hatten, der ihnen bekannt gewesen war, nun trieb auch noch eine äußerst aggressive Erscheinung ihr Unwesen unter den Freunden und verbreitete Furcht und Unsicherheit in ihren Herzen. Niemals hätte es der junge Geistliche für möglich gehalten, dass ihnen diese anfangs hoffnungsvolle Mission ihren vermissten Gefährten dorthin zurückzuholen, wo er zu Hause war, soviel abverlangen würde. Und noch etwas bereitete ihm übles Kopfzerbrechen; dieses Dorf, die Menschen hier waren freundlich zueinander, alles schien friedlich und doch hing eine giftige Wolke aus uraltem Hass, Wut und Vernichtung über den mit bunten Blumen gesäumten Feldern, die sich wie kleine immergrüne Oasen sanft an die Häuser schmiegten. Er wurde das dumpfe Gefühl tief in der Magengegend nicht los, dass vor langer Zeit genau an diesem Ort, wo die Menschen eine Zufluchtsstätte für die Ewigkeit gefunden hatten, etwas geschehen war; etwas unvorstellbar Grausames, was sich in jeden Zweig, in jeden Ast, in jeden Grashalm, in jedes Blatt und in den staubigen Erdboden eingenistet hatte, um immer wieder davon zu berichten und es nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Ein Gefühl von Wärme und Herzlichkeit schlug ihm plötzlich entgegen, als Sango die Tür zum gemeinsamen Speisezimmer des Hauses aufschob; den Rest des Weges dorthin hatte er unbewusst kaum wahrgenommen, so sehr nahmen ihn die Geschehnisse und Beobachtungen in Beschlag, dass er leicht erschrocken zusammenzuckte, als er Sangos angenehm warme und weiche Hand in der seinen spürte und sie ihn liebevoll, aber direkt zu einem Platz an dem langen Tisch führte. Mit leichtem Unbehagen fühlte er die teils erstaunten, teils misstrauischen Blicke der übrigen Verwandtschaft ihrer Gastgeberin, die wie lästige Kletten an seinem Körper hafteten. Mit einem nervösen Lächeln ließ er sich von seiner hübschen Gefährtin, welche bereits Platz genommen hatte, auf den Boden ziehen.

„Was ist denn los mit dir, Houshi-sama?“, zischte sie ihm so unauffällig wie nur möglich zu, als sich langsam die ettlichen neugierigen Augenpaare wieder anderen interessanteren Dingen zuneigten.

„Ich … äh …“, stotterte er sich etwas zurecht, was bei der jungen Frau nur noch mehr Verwirrung auslöste, was keineswegs unbemerkt vor ihm blieb. „Ach, es ist nichts“, flutschte es mit einem Male vielleicht deswegen aus seinem Munde heraus. „Mach dir keine Sorgen. Essen wir lieber. Deswegen sind wir doch hierher gekommen, oder?“

Ein niedliches Schmunzeln zierte ihre hübschen Lippen, was ihn erstaunt innehalten ließ.

„Aber, aber. Hast du kein Benehmen? Man beginnt erst, wenn der Herr des Hauses oder in diesem Falle die Herrin Platz genommen hat.“

Ertappt ließ er die Stäbchen sinken, mit denen er sich gerade etwas, an dem das Aussehen eines Obstsalates haftete, hatte auftun wollen. Es stimmte, was Sango sagte, keiner der Anwesenden hatte mit dem Essen begonnen, wobei das Hauptmahl auch noch fehlte und Manami-san glänzte durch Abwesenheit.

„Wo ist sie denn nur?“, fragte er beiläufig, während er die übrige Verwandschaft musterte. Hiroshi saß artig und brav zwischen seinen Eltern; Kumiko, seine Mutter und Manamis Tochter, nickte dem jungen Geistlichen und seiner Begleiterin aufmerksam zu. Sie besaß dieselben sanften kastanienbraunen Augen wie die alte Fürstin und erschien Miroku sofort auf eine angenehme Art und Weise sympathisch, wofür er von Sango sogleich unsanft in die Seite geknufft wurde.

„Ältere Frauen …, ich bitte dich, seit wann denn das?“, war ihr bissiger Kommentar auf seinen schwärmerischen Ausdruck, welcher die Züge seines Gesichtes beherrschte. Er grinste sie nur keck an und entgegnete etwas, was die junge Frau niemals von ihm erwartet hätte.

„Sango … lieben tu ich nur dich.“

Ichiro Takera, der Vater Hiroshis und angeheirateter Erbe des alten Fürstentums Sakai, betrachtete die amüsanten Liebeleien dieser beiden jungen Leute leicht belustigt. Er hatte diese seltsam durcheinandergewürfelte Truppe seit ihrer Ankunft zwar nur aus der Ferne gesehen, aber irgendwie war sie ihm gleich vertraut und angenehm erschienen. Zu sehr erinnerte sie den großen, auf die Frauenwelt nicht gerade unattraktiv wirkenden Mann an seine eigene Jugend, der er gerne einmal in seinen Träumen nachhing.

Seine nachtschwarzen Augen suchten die seiner Frau, welche ihn liebevoll anlächelte, nachdem sie bemerkt hatte, dass ihr Mann sich über das Gleiche amüsierte.

Völlig perplex starrte Hiroshi in die Gesichter seiner Eltern. Warum die wohl wieder so grinsten?

>Manchmal benehmen die sich ja wie kleine Kinder, schrecklich und dabei dachte ich, das wäre meine Aufgabe<, wirbelte es empört seine kindlichen Gedanken wie der Wind das bunte Herbstlaub durcheinander. Etwas übertrieben verschränkte er die Arme vor seiner schmächtigen Brust und bedachte die beiden Erwachsenen nacheinander mit nicht wirklich ernst gemeinten bösen Blicken, als plötzlich die Tür zum Speisezimmer erneut aufgeschoben wurde und die wütend verzogene Schnute des Kindes einem erfreuten Lächeln weichen musste.

Denn nicht nur die Fürstin, welche alle schon mehr oder weniger ungeduldig und mit knurrendem Magen erwartet hatten, betrat zu diesem Zeitpunkt den Raum; ein rotgekleideter Junge, dessen rabenschwarzes Haar wie ein wärmender Umhang bis fast hinunter an die Hüfte reichte, folgte der alten Dame gleich einem unauffälligen Schatten, dem anscheinend lieber nicht zuviel Beachtung zuteil werden sollte, denn er lugte etwas skeptisch hinter dem Rücken Manamis auf die anwesenden Leute hinab, die ihn anstarrten, als hätten ihre Augen so etwas noch niemals im Leben erblickt. Mitten in der Tür blieb er stehen; ein unangenehmes Gefühl, welches seine Magengegend quälte, breitete sich in ihm aus. Er mochte es nicht, wie sie ihn ansahen; er kam sich vor wie ein seltenes Tier, das man gefangen hatte und mit dem man nun anstellen konnte, wonach es einem beliebte. Schon wollte er sich wieder umdrehen und diesen Ort, der nur aus furchtbar vielen Augen bestand, schleunigst hinter sich lassen, als sich eine kleine, aber kräftige Hand um seinen Unterarm legte und ihn bestimmt, aber sanft zurückhielt.

Manami hatte seine Unsicherheit schon lange gespürt noch bevor sie den Raum, in dem alle auf sie warteten, zusammen mit ihm betreten hatte. Beruhigend lächelte sie ihn an, als er mit dem Kopf schüttelte und flehend in Richtung der Tür sah. Sie konnte nur annähernd spüren, wie er sich fühlte; er kannte hier kaum jemanden, geschweige denn sich selbst einmal richtig, aber langsam wurde es Zeit, dass er aus seinem schützenden Versteck herauskam und nicht nur mit den Kindern am Rand des Dorfes umhertollte. Er musste lernen, wieder gesellschaftsfähig zu werden, auch wenn es sie unendlich schmerzte, wie sehr er sich dabei quälte.

„Manami … ich … bitte“, seine nachtschwarzen Augen lagen auf den ihren, als er beschwörend auf sie einredete, doch die alte Dame hatte nun mal eine Entscheidung, was ihn anging, getroffen und da gab es keine Widerrede.

„Du hast doch Hunger, mein Junge, oder nicht?“, fragte sie ihn, seine Bitte wissentlich ignorierend. Seine glatte Stirn legte sich vor Verwunderung in Falten, was zum Kuckuck hatte das damit zu tun?

„Ja, aber …“, stammelte er verlegen.

„Nichts aber“, schnitt sie ihm forsch den Satz ab, was ihn noch stärker in Verwirrung stürzte. Als sie bemerkte, dass ihn ihr strenges Verhalten vollkommen durcheinander brachte, strich sie ihm liebevoll über die Wange, was ihn leicht zusammenzucken ließ, waren die Wunden in seinem Gesicht zwar nicht mehr offen und hatten aufgehört zu nässen, doch der feine Schorf, der sich über den hellrot verfärbten Blessuren gebildet hatte, brannte bei jeder kleinsten Berührung wie Feuer.

Entschuldigend lächelte sie ihren Schützling an, der mit jeder Sekunde, die verstrich, unglücklicher auf sie wirkte.

„Ab heute wirst du hier mit meiner Familie und mir zusammen speisen“, als er aufbegehren wollte, hob sie ihre Hand, woraufhin er seine Lippen, die sich bereits einige Worte dagegen zurechtgelegt hatten, schmollend aufeinander presste, „niemand hier wird dir unangenehme Fragen stellen. Wir essen nur miteinander und danach geht jeder wieder seines Weges.“

Inuyasha war bewusst, dass Manami es nur gut mit ihm meinte. Sie wollte, dass er wieder unter Menschen kam, lernte, was das Leben bedeutete und dass jeder einer Aufgabe nachgehen sollte, aber … er wollte dies mit seiner Familie erleben, nicht mit einer Ersatzfamilie. Auch wenn er die Fürstin sehr schätzte und lieb gewonnen hatte, ebenso auch ihren kleinen Enkel Hiroshi, der ihm schon beinahe so viel bedeutete wie ein kleiner Bruder, so war es nicht dasselbe. Umso länger er an diesem Ort verweilte, umso schwerer würde ihm der Abschied von ihnen fallen und wieder hätte er dann etwas Kostbares verloren.

Wieder hätte er dann etwas Kostbares verloren? Verdutzt zog er die Augenbrauen hoch und schüttelte den Kopf. Was … was meinte er damit? Wann hatte er denn schon einmal etwas verloren, was ihm viel bedeutet hatte?

Doch bevor er länger darüber grübeln konnte und ihm dies höchstwahrscheinlich erneut die herrlichsten Kopfschmerzen der Welt beschert hätte, zog ihn seine Ziehmutter bereits mit zum Tisch und drückte ihn direkt neben Hiroshis Mutter, neben der noch ein Platz frei war, zu Boden.

„Ohayo, Inuyasha. Wie geht es dir?“, fragte sie ihn, ihre Stimme klang warm und lieblich, was ihm einen wohligen Schauer nach dem anderen über den Rücken jagte. Ihr Blick strahlte so unglaublich viel Liebe und Zuneigung aus, dass er fast neidisch auf seinen kleinen Freund wurde, der vergnügt an seiner Mutter vorbeistierte. Ob seine Mutter auch so war?

„Äh …, danke. Mir geht es gut“, antwortete er höflich, schließlich wollte er Manami ungern blamieren, hatte sie sich doch in den wenigen Tagen, die er bereits ihr Gast war, bemüht, ihm einige wichtige Anstandsfloskeln beizubringen. Das darauffolgende warmherzige Lächeln der jungen Frau umspülte seinen Geist mit solchem Wohlwollen, als sei gerade die Sonne am Horizont aufgegangen.

„Heee, o-ni-chaaaaan!“, quiekte Hiroshi vergnügt an seiner Mutter vorbei, was Inuyasha, der noch immer in dem Lächeln gefangen war, so aus dem Konzept geraten ließ, dass er vor Schreck seine Essschale, welche glücklicherweise noch nicht gefüllt war, umstieß.

„Ah … hehe, gomen“, entschuldigte er sich flink, als alle Augenpaare wie auf Kommando erneut in seine Richtung ruckten. Ein klein wenig wütend warf er Hiroshi giftige Blicke zu, doch der Kleine grinste nur keck zurück.

„Na warte“, zischte er ihm leise zu. „Das bekommst du doppelt zurück.“

„Versuchs doch, Baka, aber mich kriegst du nicht. Ich bin zu schnell für dich“, versuchte ihn der Junge mit den strahlend blauen Augen zu provozieren und wahrscheinlich wäre es die ganze Zeit über so weitergegangen, hätte nicht Ichiro Takera seinem manchmal etwas aufmüpfigen und frechen Sohn einen warnenden Blick zugeworfen, der den Kleinen abrupt verstummen ließ.

Voller Schadenfreude grinste Inuyasha in die Richtung seines Freundes, der nun wieder brav und aufmerksam dasaß, bis auch er selbst von einem lauten Räuspern, dessen Besitzer er nur zu gut kannte, zurechtgewiesen wurde. Mit einem leisen Seufzer setzte er sich gerade hin und schlug verzeihend die Augenlider nieder, als er die alte Fürstin ansah, welche bereits am Kopf des langen Tisches Platz genommen hatte. Nachdem diese sich davon überzeugt hatte, dass jegliche Aufmerksamkeit auf ihrem Haupte ruhte, begrüßte sie ihre vollständige Sippschaft und natürlich auch ihre Gäste mit einem kräftigen „Guten Morgen“, was ihr in gleicher Lautstärke zurückgeworfen wurde.

Erstaunt blinzelte Inuyasha seine Gastgeberin an, die ihm keck zuzwinkerte; so steif und sittsam, wie er anfangs angenommen hatte, schien es hier ja doch nicht abzulaufen. Kaum, dass die Begrüßung stattgefunden hatte, begannen sich alle laut und fröhlich miteinander zu unterhalten, ein älterer Mann, der ebenfalls neben dem Jungen saß, schlug ihm freundschaftlich auf den Rücken, so dass ihm die Luft wie durch einen Dudelsack aus den Lungen gepresst wurde und daraufhin ein Hustenanfall nach dem anderen folgte, welcher seinen sich noch längst nicht erholten Körper so kräftig durchschüttelte, als sei er eine Stoffpuppe, mit der ein Kind ausgelassen spielte.

Mit finsteren Blicken maß er seinen Tischnachbarn, der sich nun in Form einer älteren Frau, die links neben ihm saß, ein neues Opfer ausgesucht hatte, mit dem aber weitaus zärtlicher umging als mit dem Jungen, den noch immer jeder Atemzug schmerzte, als hätte er tausend Nadeln verschluckt.

Das laute Klatschen von Händen ließ ihn seinen Ärger für einen Moment vergessen; die Fürstin rief mit dieser Geste die Bediensteten herbei, die nun das Essen auftragen sollten. Flink wie kleine Wiesel huschten drei junge Mädchen herein, eine hübscher als die andere, während sie auf ihren geschmeidigen Fingern unzählige Schalen verschiedener Größen balancierten, als hätten sie ihr ganzes Leben lang nichts anderes getan. Direkt vor ihrer Herrin blieben sie stehen und verbeugten sich leicht, was ihnen die alte Dame anschließend gleichtat. Sogleich begannen sie mit dem Auftragen der Speisen und das in einer Geschwindigkeit, die jedem anderen den puren Neid durch die Adern getrieben hätte, nicht aber Inuyasha. Fasziniert beobachtete er sie dabei und fragte sich, wie sie es fertigbrachten, dabei noch so unglaublich anmutig auszusehen. Als eines der zierlichen Wesen an ihm vorbeihuschte, stahl sich ein schüchternes Lächeln von den Lippen des Mädchens, welches ihm zugedacht war. Wie durch Zufall streifte ihr langes schwarzes Haar seine Wange, was dem Jungen ungewollt einen roten Schimmer um die Nase einbrachte. Ein wenig verschämt, da ihn der Duft des Mädchens an eine ganz bestimmte andere Person erinnerte, sah er in eine andere Richtung und entdeckte dabei einen gewissen jungen Geistlichen und seine Partnerin, die ebenfalls gerade beköstigt wurden. Die Augen des Mönches glänzten wie Bergseen im Frühling nach dem Tauwetter, als die Mädchen um ihn wie junge Göttinnen herumtanzten und ihm fast jeden Wunsch von der Nase abzulesen schienen. Erst ein kräftiger Tritt gegen sein Schienbein ließ ihn schmerzvoll in die Wirklichkeit zurückgleiten.

„Houshi-sama! Jetzt reicht es aber!“, keifte ihn die hübsche Dämonenjägerin so leise, wie es nur ging an, als sie spürte, dass einige verwunderte Blicke wie verirrte Vagabunden in ihre Richtung wanderten. „Wenn das so weitergeht, dann isst du morgen früh ganz allein in einer Kammer, in der es nicht einmal ein Fenster geben wird.“

„Oh ... ah, ich bin ganz artig, versprochen, Sango“, grinste er sie versöhnlich an, während sich seine Hand, die vermeintlich ein Eigenleben entwickelt zu haben schien, dem bezaubernd anmutenden Hinterteil eines der jungen Mädchen, welche ihm zurzeit gerade ihren auch nicht zu verachtenden Rücken zuwandte, mit der Präzision eines Weidmannes näherte, als ein schmerzhaftes Klatschen auf seinen Handrücken ihn daran erinnerte, dass er sich nicht allein in diesem Raum aufhielt. Seufzend blickte er der blühenden Schönheit hinterher, die, ohne etwas davon bemerkt zu haben, ihrer Arbeit weiter nachging und dem nächsten auftat.

„Ah, ah, ah“, machte eine verärgerte Stimme neben ihm und er drehte sich, auf alles vorbereitet, mit zusammengekniffenen Augen zu seiner Gefährtin um; schlimmer als all die anderen Male konnte es ja nicht werden.

„Du lernst es wohl nie, hab ich recht?“, fragte sein bezauberndes Gegenüber jedoch nur enttäuscht und das war schon schlimmer als alles andere, was er etwartet hatte. Zerknirscht strich er sich durch sein dunkles Haar und wagte es kaum, ihr in die onyxfarbenen Augen zu blicken, welche ihn hoffnungslos musterten.

„Jaaaa, ich weiß“, stöhnte er und nahm plötzlich, sehr zu ihrer Verwunderung, ihre Hand in die seine, was bei den Tischnachbarn verzückte leise Ausrufe zu Tage förderte. „Ich bin unwürdig, dich überhaupt zu kennen, Sango, noch weniger habe ich es verdient, dass du mir stets verzeihst. Aber, was soll ich machen? Ich bin nun mal ein Mann.“

„Wahnsinnig gute Entschuldigung“, meinte sie nur dazu und verdrehte kopfschüttelnd die Augen, als er noch immer verlegen an ihrer Hand klebte, während dabei die haarsträubensten Ausreden für sein unendschuldbares Verhalten über seine Lippen wie schmackhaftes Quellwasser sprudelten.

„Außerdem scheinen diese drei Göttinnen der Wollust ... aua!“, rief er plötzlich aus, nachdem er einen brennenden Schmerz durch sein Schienbein fahren fühlte, „äh, ich meine natürlich, diese drei unscheinbaren Schatten in meiner Nähe“, Sango nickte zustimmend, während ihre erbarmungslose Fußspitze nahe seinem schmerzenden Bein hin- und herpendelte, „also, was ich überhaupt sagen wollte, war, dass sie wohl eher ein Auge auf unseren Freund hier geworfen haben, anstatt auf mich, was ich zutiefst bedaure, autsch!“, entfuhr es ihm erneut, als sie ihn daran erinnerte, dass er nicht alle Frauen auf der Welt haben konnte, stutzte aber für einen Augenblick mit hochgezogenen Brauen, als sie sich den Teil seines Satzes, der eher für ihre Ohren bestimmt war, noch einmal durch den Kopf gehen ließ.

„Wie meinst du das?“, fragte sie ihn argwöhnisch, während er leise fluchend und sein loses Mundwerk tadelnd sein pochendes Bein massierte.

„Na, genauso, wie ich es sage“, murrte er leicht missgelaunt und zeigte mit beinahe neidischem Blick in die Richtung ihres gemeinsamen Freundes, der unangenehm berührt und mit leuchtend roten Wangen den liebevollen Gesten der charmanten Bediensteten auszuweichen versuchte und sich dabei immer mehr in ihrem Netz wie ein hilfloses Insekt verfing.

Amüsiert beobachtete Hiroshi, wie die drei Mädchen ihre volle Aufmerksamkeit Inuyasha widmeten, der so verwirrt über das Verhalten dieser Schönheiten war, dass er seine Schale mit Tee umstieß und sich alles über den Tisch und sein Gewand verteilte. Als sie daraufhin vor ihm niederfielen, um Entschuldigung baten und versuchten, das Geschehene wieder gutzumachen, indem sie mit einem Tuch den Stoff trockenrubbelten, wurde es dem Jungen allmählich zu bunt.

„Nein, ich ... ihr müsst nicht ...“, flüsterte er leise und wollte schon aufspringen, als ihm jemand unerwartet zu Hilfe kam.

„Na na, meine Lieben“, hörte er neben sich die tiefe Stimme von Ichiro Takera erklingen, „ich glaube, unserem Inuyasha ist es ein wenig unangenehm, dass ihr ihm soviel Beachtung schenkt.“ Schmunzelnd blickte er den Jungen an, der zustimmend nickte. Als die Mädchen dies bemerkten, senkten sie schuldbewusst die Köpfe.

„Gomen nasai, Inuyasha-sama“, sagte die Kleinste von ihnen, während sie sich beschämt vor ihm verbeugte und ihr langes dunkles Haar dabei das elfenhafte Gesicht verdeckte.

„Ja, wir hatten nicht beabsichtigt, Euch zu bedrängen, Herr“, drückte nun auch die Mittlere ihre Reue aus, verlegen mit ihren vielen kunstvoll geflochtenen Zöpfen spielend, in denen sich Dutzende bunter Perlen wie Wassertropfen tummelten.

„Verzeiht die Aufdringlichkeit meiner Schwestern und mir“, meldete sich als Letzte die Älteste der Drei zu Wort. Ihre nachtschwarzen Augen glänzten wie seltene Edelsteine, als sie den Jungen verzeihend ansah, bevor sie ihr Haupt senkte und die langen Strähnen ihres Ponys die Stirn verdeckten.

„Äh ... schon gut, ich ...“, stotterte Inuyasha überrumpelt von soviel Demut ihm gegenüber, „ihr braucht nicht ... ähm ...“, versuchte er nach den richtigen Worten zu greifen, die ihm jedoch nicht in den Kopf wollten, als ihn die Mädchen mit traurigen Gesichtern anblickten und ihre langen, fein geschwungenen Wimpern reumütig niederschlugen.

„Kiku! Mayu! Yuuka!“ Das ruhige, aber bestimmte Organ der Fürstin hallte durch den Raum und die Mädchen sahen eine nach der anderen erschrocken auf, fürchteten sie nun eine Strafe betreff ihres unangemessenen Verhaltens. Ehrfürchtig robbten sie wie kleine ungezogene Welpen zu ihrer Herrin und ließen betrübt die Köpfe hängen, doch bevor sie etwas zu ihrer Verteidigung hervorbringen konnten, riss Manami das Wort an sich.

„Es ist nett von euch, dass ihr euch so aufmerksam um meinen Gast kümmert“, sagte sie und lächelte, als alle Drei vor Scham rot anliefen, wussten sie doch, was ihre Herrin damit ausdrücken wollte, „aber vergesst darüber hinaus eure Arbeit nicht“, ermahnte sie die Mädchen und zeigte mit strenger Miene auf die bereits leer gegessenen Schüsseln einiger Anwesenden, die erwartungsvoll und mit knurrendem Magen auf einen Nachschlag warteten.

„Natürlich, Manami-sama“, antwortete die älteste mit Namen Yuuka für ihre Schwestern und drückte die Nasen der beiden Kleineren tiefer auf den Boden, so dass beide leicht verärgert aufquietschten, „bitte vergebt uns unser Betragen. Es wird nicht wieder vorkommen“, versicherte sie der alten Dame glaubhaft.

„Gut. Dann geht bitte wieder eurer Arbeit nach und nehmt anschließend auch eure Mahlzeit ein“, erwiderte die Fürstin mit einem freundlichen Nicken in die Richtung der Mädchen und widmete sich wieder ihrem Tischnachbarn, mit dem sie schon die ganze Zeit über in ein äußerst interessantes Gespräch vertieft war. In der tiefen Verbeugung verharrend bewegten sie die Schwestern rückwärts gehend von ihrer Herrin fort und schwebten flink, als sei nichts geschehen, wie anmutige Elfen durch den Raum, um den noch Hungrigen die Schalen zu füllen. Mitten aus dem Kreis der Essenden erklang plötzlich eine heitere Stimme, die rief: „Ich hätte gern auch noch einen Nachschlag, autsch!“, worauf man ein hohes Klatschen vernahm und eine Frau wie ein verstimmter Panther knurrte: „Du hast genug gegessen, Houshi-sama“, doch der Angesprochene ließ sich so leicht nicht umstimmen: „Ich habe aber wirklich noch Hunger, darf ich nicht noch ein bisschen … äh, gut, ich glaube, ich bin satt“, entschied er sich dann doch für die Kapitulation, als ihm mit einigen Fausthieben klar gemacht wurde, was seine Gefährtin davon hielt.

Derweil strich sich Inuyasha verlegen sein Gewand wieder glatt und wagte es kaum, aufzusehen, da über seinen Wangen noch immer eine leichte Röte schwebte, die sofort verriet, wie unangenehm ihm diese ganze Sache doch gewesen war. Ein wenig umständlich kniete er sich einigermaßen ordentlich hin und lugte vorsichtig unter seinem dichten schwarzen Haar zu seinen Tischnachbarn, von denen der Mann, welcher ihm noch vor wenigen Minuten mit einem Schlag auf den Rücken, der jedes Kind längst ins Jenseits befördert hätte, die Luft zum Atmen genommen hatte, ihm anerkennend und mit einem bewundernden Blick zunickte, während Hiroshis Mutter an seiner anderen Seite ihn nur besorgt musterte. Mit einem tiefen Seufzer, den er versuchte, möglichst leise auszustoßen, um unangenehmen Fragen auszuweichen, ließ er den Kopf hängen und wünschte sich nichts sehnlicher, als dass diese Frühstückszeremonie schnell beendet war und er wieder auf sein Zimmer durfte. Er konnte sich einreden, was er wollte – diese Menschenansammlungen waren nun einmal nichts für ihn; auch, wenn diese Leute ihm nichts Böses wollten und sich nett ihm gegenüber verhielten, sie machten ihn nervös; den Grund dafür kannte er nicht.

Während er so vor sich hinbrütete und das Ende des Morgens abwartete, schlichen sich mit einem Male zwei bekannte Stimmen in seinen Geist, die eigentlich nur eine Art der Kommunikation kannten – streiten. Ruckartig schnellte sein Haupt in die Höhe, so dass dem Mann neben ihm vor Schreck ein Stück roher Fisch aus seinen Essstäbchen entglitt und durch die Luft segelte, von Hiroshis Vater Ichiro aber geschickt aufgefangen wurde, so dass alle am Tisch leise Beifall klatschten, außer Inuyasha, dessen Blick plötzlich wie gebannt an dem jungen Mann und seiner hübschen Gefährtin hing, die mal wieder sehr angeregt eine Meinungsverschiedenheit ausdiskutierten.

>Sicher, die Beiden hätte ich fast vergessen<, schoss es ihm durch den Kopf und er hob keck eine Hand, um sie auf sich aufmerksam zu machen, doch die Welt der Zwei schien sich nur um eine Sache zu drehen, so dass sie den Jungen ungewollt vollkommen ignorierten.

„Nein, nein. Du verstehst das absolut falsch, Sango“, hörte er den Geistlichen sich verzweifelt verteidigen. „Hat nicht mal jemand sehr Weises gesagt, Appetit kann man sich auswärts holen, gegessen wird zu Hause?“

„Das ist das Dümmste, was du jemals von dir gegeben hast“, kommentierte die Dämonenjägerin seinen aussichtslosen Versuch, sich den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, die sich jedoch nur weiter zuzog, umso mehr er redete. „Und so wie das klingt, könnte es glatt von dir stammen und nicht von irgendeinem ´Weisen vom Berge`“, bemerkte sie spöttisch und verdrehte genervt die Augen.

„Heeeeeeeeeeeey!“, ließ sie ohne Vorwarnung eine ungeduldige und leicht wütende Stimme zusammenzucken, so dass ihre Köpfe und ungeplant auch all die der weiteren Anwesenden zum Störenfried der morgendlichen Ruhe wanderten. Inuyasha saß grummelnd das Gesicht verziehend auf seinem Platz und trommelte ungehalten mit den Fingern auf dem dunklen Holztisch vor ihm herum. Als er endlich die Aufmerksamkeit der beiden Streithähne und auch die all der anderen auf sich gezogen hatte, machte sich ein zufriedener Audruck auf seiner Miene breit, während seine Augen etwas zwischen Sango und Miroku zu suchen schienen. Forschend wanderte sein Blick, als er nicht das fand, nach dem es ihm verlangte, quer durch den Raum, musterte jeden Anwesenden genauestens, doch seine Suche sollte nicht von Erfolg gekrönt werden. Enttäuscht ließ er den Kopf hängen, als sich ihm nicht das Antlitz jenen Mädchens offenbarte, dessen Präsenz ihn sehr erfreut hätte. Mit wachsender Beunruhigung schossen ihm tausend Dinge durch den Kopf. Ging es ihr vielleicht nicht gut? Hatten sich die Wunden, die er ihr unbeabsichtigt zugefügt hatte, etwa verschlimmert? Oder … wollte sie ihn vermutlich gar nicht mehr sehen?

Hin- und hergerissen zwischen den Möglichkeiten, die ihre Abwesenheit erklären konnten, nagte die Gewissheit, dass er der tatsächliche Grund dafür war, wie eine hungrige Maus an einem Stück Käse und ließ sein Herz zentnerschwer wiegen. Zu allem Übel konnte er es ihr nicht einmal nachtragen. Wäre er sie gewesen, hätte sein eigenes Verhalten ihn auch mehr als erschreckt. Gedankenverloren spielte er mit seinen Essstäbchen und bemerkte gar nicht, wie sie mit einem lauten Knacksen zwischen seinen feinglidrigen Fingern zersplitterten.

Alarmiert hatte Sango ihren alten Gefährten dabei beobachtet, wie er nach etwas oder besser gesagt, nach jemandem Ausschau gehalten hatte, um, so wie es schien, betrübt feststellen zu müssen, dass Derjenige oder eher Diejenige nicht anwesend war. Enttäuscht ließ der langhaarige Junge den Kopf hängen, schob seine liebevoll zusammengestellte Nachspeise aus verschiedenen Obstsorten lustlos beiseite und balancierte mit verzogener Miene hektisch die Essstäbchen zwischen seinen Fingern, bis beide plötzlich unter der unsanften Behandlung ihres Besitzers zerbrachen, dessen Blick sich mit einem Male bedrohlich wie der Himmel kurz vor einem Gewitterstum verdunkelt hatte. Besorgt und auch gleichzeitig überrascht, was die unvorhergesehene Reaktion ihres gemeinsamen Freundes betraf, knuffte sie ihrem Tischnachbarn, der mit verträumten Augen den engelsgleichen Geschöpfen hinterherstierte, die nun nach getaner Arbeit selbst für ihr Leib und Wohl sorgen wollten, in die Seite.

Gequält zuckte der junge Geistliche zusammen, fürchtete er doch erneut einen brutalen Angriff auf sein leibliches Wohl, welchen er, wie er peinlicherweise jedoch zugeben musste, womöglich nicht einmal anders verdient hätte. Umso erstaunter reagierte er, als der ihm äußerst bekannte Schmerz dessen ungeachtet ausblieb und riskierte einen dennoch schuldbewussten Blick in Richtung seiner hübschen Gefährtin, deren Augen wie gebannt an einem gewissen langhaarigen Jungen klebten.

„Oh nein“, stöhnte Miroku genervt auf, als ihm eine Befürchtung die Gehirnwindungen hinaufkroch, „jetzt du nicht auch noch, Sango.“ Enttäuscht kratzte er sich am Kopf, als sie nichts auf seinen Ausruf entgegnete. „Das ist doch kaum zu glauben. Was hat der, was ich nicht habe?“, brabbelte er eifersüchtig vor sich hin. „Die Frauen liegen ihm regelrecht zu Füßen, während sie mir oft auf die Frage nach einem gemeinsamen Kind wie Sand aus den Händen entgleiten.“ Ungeduldig rutschte er mit den Knien auf dem Holzboden hin und her, da die Dämonenjägerin noch immer nicht darauf einging, was er von sich gab. „Ist es vielleicht das dunkle Geheimnis, welches ihn umgibt, was auf die begehrenswerte Weiblichkeit so anziehend wirkt?“, mutmaßte er und legte nachdenklich seine Stirn in Falten. „Wenn es nur das ist, so kann ich dies ebenfalls anbieten – autsch!“, rutschte es über seine Lippen und er verzog schmerzerfüllt das Gesicht, nachdem eine gewisse anmutige Faust sich auf seinem Kopf verewigt und eine beträchtliche Beule zurückgelassen hatte.

Mahagonifarbene Augen starrten ihn ärgerlich an, während der dazugehörige Kopf verständnislos geschüttelt wurde, so dass langes Haar, dunkel wie die Nacht, ungebändigt die weichen Wangen jener jungen Frau, an der sein ganzes Herz hing, streifte. Ein Seufzen entglitt ihren schönen Lippen und ihm wurde langsam aber sicher bewusst, dass er sich mit seinen Worten wie schon so oft erneut in die Nesseln gesetzt hatte. Zerknirscht wandte er den Blick ab und sah wie ein junger Hund, der eine ungeschickte Dummheit angestellt hatte, verschämt zu Boden.

„Ach, Houshi-sama“, ließ sie ihrer Enttäuschung über ihn freien Lauf, “du wirst dich wohl niemals ändern, oder?“ Zweifelnd musterte sie ihn von oben bis unten, bevor er überhaupt Stellung zu ihrer Behauptung nehmen konnte, so dass ihm sein bereits offen stehender Mund, der sich gerade dazu äußern wollte, ohne Kommentar wieder zuklappte.

„Haaaa, es tut mir leid, Sango“, presste er schuldbewusst hervor und strich sich beinahe verlegen, als sie ihn dabei erstaunt beäugte, durch das dichte schwarze Haar, „ ich bin einfach ein riesiger Dummkopf, verzeihst du mir noch einmal?“ Wie eine verliebtes kleines Mädchen klimperte er seine Gefährtin entschuldigend an, die sich ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Lächelnd schlug sie die Augenlider nieder, als er schmunzelnd die Brauen hochzog, nachdem er bemerkt hatte, dass sein Verhalten sie scheinbar milde stimmte.

„Du bist wirklich schlimm, weißt du das eigentlich?“, erwiderte sie und knuffte ihm freundschaftlich in die Seite, woraufhin er sich übertrieben stöhnend die Rippen hielt und anschließend zu lachen begann. Doch dann wurde er sofort wieder ernst, als er bemerkte, wie ihre Augen ohne Vorwarnung trüb vor Sorge wurden.

„Was ... was ist los?“, wollte er wissen und legte fürsorglich seine Hand auf die ihre, was sie, vollkommen unvorbereitet auf diese vertraute Geste, zusammenzucken ließ, doch er zog sie nicht weg.

„Ach“, sagte sie und schaute ihn aus traurigen Augen an, „ich mache mir Sorgen um Inuyasha … um Kagome … und wie nun alles weitergehen soll. Sieh ihn dir nur an. Ich glaube, er hat erwartet, sie heute auch hier zu sehen und nun ist sie nicht da. Mit Sicherheit denkt er jetzt, dass dies etwas mit ihm zu tun hat. Einerseits ist es schön, dass er sich Gedanken um Kagome macht, so lebt ein alter Teil von ihm wieder auf, andererseits betrübt es mich jedoch, ihn so zu sehen, weil er schon genug durchgemacht hat in der letzten Zeit.“

Miroku nickte, er verstand gut, was sie damit ansprechen wollte.

„Weißt du, Sango, oft gabeln sich die Wege, die man beschreitet, keiner von ihnen ist geradlinig und mühelos zu überwinden, oft werden einem Steine vor die Füße geworfen, die man zunächst beiseite räumen muss. Du und ich wissen das besser, als jeder andere. Doch am Ende dieses langen Pfades offenbart sich einem, egal, welchen Weg man wählt, den einfachen oder den schwierigen, immer das Ziel, auf das man hingearbeitet hat. Und nicht anders wird es mit Inuyasha sein. Er befindet sich auf dem beschwerlichen Weg und wird noch vieles zu meistern haben, bevor er endlich wieder der Alte ist. Doch eine Hürde hat er bereits überwunden.“

Erstaunt sah die junge Dämonenjägerin den Geistlichen an, der sein Kinn lächelnd auf die Hand aufstützte.

„Was meinst du damit?“, wollte sie wissen, während ihre Pupillen wechselweise über sein Antlitz und das Inuyashas huschten.

„Nun ja“, begann er geheimnisvoll, „damit, dass er Kagomes Anwesenheit unter uns vermisst, zeigt er, dass sein Misstrauen und die anfängliche Abneigung uns gegenüber langsam wie das Eis in der Wüste schmilzt. Und dass es gerade Kagome ist, in die er sein unabdingbares Vertrauen legt, lässt in mir die Hoffnung auf ein gutes Ende wieder ansteigen.“
 

Aufmerksame, vor lauter Angst jedoch weit aufgerissene Augen irrten wie verlorene Rehkitze, die sich im Wald verlaufen hatten, in dem geräumigen Zimmer hin und her, während sich der dazugehörige kleine Körper furchtsam zitternd halb in dem warmen Schlafsack jenen Mädchens, welches ihn in diese missliche Lage gebracht hatte, schützend verbarg. Jedes noch so leise Geräusch, das an sein empfindliches Ohr drang, ließ ihn schaudernd zusammenfahren, doch es bot sich ihm nicht die Möglichkeit, diesen Ort seines wachsenden Entsetzens zu verlassen, schlang sich immerhin ein Mädchenarm um seinen Leib und hielt ihn liebevoll umklammert.

„Och menno, Kagome“, meckerte der junge Kitsune wie eine missgelaunte Ziege und versuchte, die schlanken Finger von sich zu lösen, woraufhin das Mädchen jedoch nur zufrieden im Schlaf lächelte und ihn noch fester an sich presste. Mürrisch knurrend ließ sich der Fuchsdämon auf den Boden plumpsen und zog eine unglückliche Schnute, als er plötzlich von einem Rascheln, welches vom Tisch herzurühren schien, aufgeschreckt wurde. Bibbernd kroch er wie ein ängstliches Jungtier zurück in den Schlafsack und hielt sich, auf alles gefasst, die Augen zu.

Das Rascheln wurde lauter, dann folgte mit einem Male ein gedämpftes Platschen, begleitet von einem Prusten, verbunden mit lauthalsem Gezeter, welches sich über die äußerst ´feuchten` Betten in diesem Anwesen beschwerte. Verblüfft riskierte Shippo einen vorsichtigen Blick hinaus in die ihm unheimliche Welt und sah neugierig nach oben, wo er dem Grund des Radaus begegnete. Ein Paar winzigkleiner Augen starrte interessiert über den Tellerrand der von den Bediensteten zurückgelassenen Schüssel auf ihn herab und zwinkerte ihn vergnügt an, als es ihn erkannte.

„Ohayo, Shippo“, brummte ihm die vertraute Stimme Myogas entgegen, der alle Kraft aufbieten musste, um aus dem Paradies, reich angefüllt mit Sake, zu krabbeln.

„Myoga? Ach, du bist es“, klang es für den winzigen Flohgeist beinahe enttäuscht aus dem Munde seines fuchsschwänzigen Gefährten, dessen Augen hektisch erneut jede Ecke des Raumes abzusuchen begannen.

„Was soll das heißen ´ach, du bist es`und wo sind eigentlich die anderen hin?“, maulte das grauhaarige Wesen beinahe beleidigt und hüpfte vom Rand der Schüssel hinunter direkt auf die Nase des Kitsune, der mit den Augen schielte, um ihn zu betrachten und angewidert das Näschen kraus zog, als ihm der betäubende Geruch des Sake wie Nadeln in sein empfindliches Geruchsorgan stach.

„Sie sind gegangen, um mit Manami und deren Familie das Frühstück einzunehmen“, erklärte der Kleine und verzog gequält das Gesicht, als sich sein Magen protestierend auf die fehlende Nahrungsaufnahme meldete.

„Und warum haben sie dich dann hiergelassen?“, fragte Myoga mt einem schadenfrohen Grinsen auf den Lippen, als er das knurrende Geräusch, welches wie die verzweifelte Drohgebärde eines jungen Welpen klang, vernahm.

„Das siehst du doch wohl selber gut genug“, antwortete das Fuchskind patzig und deutete mit einer schnellen Handbewegung auf den Klammergriff des schlafenden Mädchens, der ihn wie einen Gefangenen von seiner Flucht abhielt.

„Tja, da kann man wohl nichts machen“, bemerkte der alte Floh feixend und sprang hinunter von seiner Nase auf die Tür des Zimmers zu.

„Heyyyy, wo willst du hin?“, quietschte Shippo dem kleinen Wesen, welches gerade im Begriff war, unter dem Schlitz der Tür hindurchzukriechen, ängstlich hinterher.

„Na, was glaubst du denn?“, entgegnete der Angesprochene spitzbübisch und schaute augenzwinkernd über seine Schulter zurück. „Meinen Magen füllen natürlich, schließlich hat der die ganze Nacht über Diät halten müssen. Außerdem kann ich mit diesem Gefühl der Leere keinen klaren Gedanken fassen, das verstehst du doch sicher, nicht wahr?“

Panisch weiteten sich die Augen des Kitsunes, sein Herz klopfte ihm bis zum Halse, während seine Atmung einem in den sicheren Tod gehetzten Beutetier nahekam, als ihm bewusst wurde, dass mit dem Flohgeist ein weiterer Teil seiner schützenden Mauer, welche seine Freunde bei Gefahr um ihn zogen, verschwand und diese nun gefährlich in ihrer Existenz wankte.

„Bitte ...“, wimmerte er vor lauter Furcht, „bitte, bleib hier, ich will nicht ... ich will nicht schon wieder ... das ... erleben.“ Verschämt wandte er den Blick ab, als Myoga sich erstaunt und gleichzeitig bestürzt über den angstvollen Tonfall des Jungen umdrehte und ihn mit fragender Miene musterte. Ein wenig sehnsüchtig sah er zur Tür hoch, verfluchte das gierende Hungergefühl in seinem Inneren und schlurfte mit einer unguten Vermutung zurück zu dem kleinen Häuflein Elend, welches sich bibbernd an den Schlafsack seiner großen Freundin geklammert hatte.

Seufzend sprang er auf den Kopf Kagomes, die im Schlaf eine Grimasse zog und versuchte, nach dem ungebetenen Gast auf ihren Haaren zu schlagen, doch Myoga wich geschickt aus und wartete, bis die Müdigkeit erneut Herr über das Mädchen wurde. Nachdem ihre Hand schlaff neben den Schlafsack fiel, ließ sich der alte Floh zufrieden zwischen ihren weichen Haaren nieder und verschränkte die vielen Arme vor seinem zierlichen Körper.

„Ich nehme an, es ist irgendetwas geschehen, während ich ... schlief“, bezeichnete er den Zustand, der ihn nach seinem übermäßigen Genuss dieses unsagbar schmackhaften Getränkes ereilt hatte und räusperte sich übertrieben, bevor er fortfuhr: „Willst du es mir nicht erzählen, Shippo?“

Unendlich dankbar, dass Myoga doch nicht seinem Hunger nachgegeben hatte, atmete der Fuchsjunge hörbar aus, nickte eifrig auf die Bitte seines Gefährten hin und begann zu berichten, was sich aus seiner Sicht am vorigen Abend in diesem Raum zugetragen hatte. Mit wachsender Besorgnis lauschte der Flohgeist seiner Erzählung und unterbrach ihn kein einziges Mal, bis Shippo seinen Bericht damit beendete, dass die Präsenz des ihnen allen unbekannten Wesens noch immer in diesem Raum zum Greifen nah war und ihn dies mehr als alles andere ängstigte. Danach trat ein langes Schweigen zwischen den beiden so ungleichen Gefährten ein, was Shippo nervös auf dem Boden herumrutschen ließ, fühlte er sich doch hier absolut nicht wohl in seiner Haut und würde, sofern sich ihm die Möglichkeit bieten würde, diesen Ort so schnell wie nur irgendwie möglich verlassen. Deshalb erschrak er umso mehr, als der greise Floh ohne Vorwarnung seine Stimme erhob und die schwer auf ihnen lastende Stille zerriss.

„Das alles klingt für mich beinahe wie ein Geist, der seine ewige Ruhe noch nicht gefunden hat und jeden an sein Schicksal, welches ihm den Tod gebracht hat, erinnern will“, mutmaßte das kleine Wesen nachdenklich. „Wahrscheinlich ist er oder sie keines natürlichen Todes gestorben, sondern gewaltsam aus der Mitte der Lebenden gerissen worden, das würde diese dunkle Aura, die sich nun auch meines Geistes bemächtigt, erklären“, fuhr er fort und sah sich unsicher in dem vom hellen Sonnenlicht durchfluteten Zimmer um.

„Mei-mei-meinst du damit etwa, es … kommt wieder???“, stotterte Shippo wie ein ständig abstoppendes Auto vor sich hin und suchte schon einmal nach einem geeigneten Versteck, obwohl, wie er dann achselzuckend befand, einem Geist war es vollkommen egal, wo man sich verborgen hielt, Angst war ihr Hauptnahrungsmittel und er verströmte mehr davon wie die unzähligen Blumen im Garten ihren Duft.

„Nein, im Moment kann ich keinerlei Anwesenheit spüren“, beruhigte Myoga den zitternden Fuchsjungen, „aber es ist erstaunlich, wieviel negative Schwingungen es zurückgelassen hat. Sehr viel Groll gegen die Menschen dieses Dorfes muss in dem armen Geschöpf stecken, dass es sogar euch angreift, die ihr doch gar nichts damit zu tun habt.“

„Erinner mich bloß nicht daran“, winselte der Kleine und zog sich den Saum des Schlafsacks bis zur Nase hoch. Schmunzelnd betrachtete der Flohgeist seinen jungen Kumpanen; trotz der nun doch eher beunruhigenden Situation, da keiner so recht wusste, mit wem oder was er es zu tun hatte, war das Dämonenkind in seiner ängstlichen Lage äußerst putzig anzusehen.

„Aber weißt du, was seltsam ist, Myoga?“, riss ihn der sich mit einem Male stark veränderte Tonfall des Kitsunes aus seinen amüsanten Gedanken. Mit ernstem Blick saß der Junge da, seine Augen einen Punkt in weiter Ferne fixierend.

„Mmhh?“, machte der winzige Greis und musterte ihn interessiert. Es schien beinahe, als sei jedes Quentchen Furcht von dem Kleinen abgeperlt wie das Wasser am Gefieder einer Ente.

„Als wir das Dorf betraten und an dieser Hütte vorbeigingen, da spürte ich dasselbe wie jetzt auch“, sagte Shippo und plötzlich überlief den Floh ein eiskalter Schauer, als hätte ihn jemand schadenfroh in den Schnee gesteckt, um ihn nie wieder aus der feuchten Masse zu befreien; um ihn herum war es unerwartet still geworden, als schien alles den Atem anzuhalten; das Haus, dessen Holz bei jeder kleinen Temperaturschwankung lebendig vor sich hinknackte, war still wie ein verstorbenes Tier, selbst der Wind und die Vögel draußen vor den Türen waren verstummt. Er fühlte, wie es zurückkam, langsam und schleichend wie eine tödliche Krankheit fraß es sich in jede Faser seiner Kleidung, in jede noch so kleine Pore seiner Haut drang es ein, um ihn nie wieder zu verlassen, ihn mit Furcht und Pein zu überschütten bis an das Ende seiner Tage, mögen ihn diese so schnell wie möglich ereilen.

Seine Augen suchten die des Fuchsjungen, starr fixierte die moosgrüne Iris eine bestimmte Stelle im Raum, welche mit der Wirklichkeit zu verschwimmen drohte. Wie festgewachsen beobachteten sie hilflos, wie der Grund ihrer Furcht und Verzweiflung Gestalt annahm und sich vor Vergnügen windend an ihrer Angst labte.

Shippo mochte nicht glauben, was er sah, wollte die Lider fest vor der Wahrheit verschließen, um nicht erneut Zeuge dessen zu werden, was ihn seit gestern Abend wie eine Baumranke nicht mehr losließ. Zitternd befahl er seinen Beinen, sich zu bewegen, loszurennen, fort von diesem unseligen Ort, irgendwohin, wo er sich sicher und geborgen fühlte, doch sie gehorchten ihrem Besitzer kein bisschen. Schon wollte er sich seinem Schicksal, am aufsteigenden Wahnsinn zugrunde zu gehen, beugen, als etwas Warmes wie das sanfte Laub im Herbst, seinen Rücken hinunterstrich. Mit einem lauten Quieken sprang er zutiefst erschrocken in die Höhe und fast in Myogas Arme, der jedoch sicherheitshalber ein gutes Stück beiseite trat und den Kleinen auf den Po fallen ließ, hegte er doch kein sehr großes Interesse daran, als Flohmus zu enden. Nichtsdestoweniger musste er dem Kleinen zu tiefstem Dank verpflichtet sein, während dieser sich sein schmerzendes Hinterteil rieb, hatte er ihn mit seinem ohrenbetäubenden Gekreische zurück in die Realität geholt und vor dem unheimlichen Wesen, welches sich wie ein geprügelter Hund in eine Ecke zurückzog, gerettet.

„Was´n hier los?“, nuschelte eine ihnen wohl bekannte Stimme und ließ ein herzhaftes Gähnen ihrer Frage folgen.

„Ka-Ka-Kagome!“, rief der Kitsune erleichtert und krabbelte überglücklich zu ihr hinüber, um im nächsten Moment festzustellen, dass seine Bewegungsfreiheit nun endlich nicht mehr eingeschränkt war.

Müde rieb sich das Mädchen die Augen, noch immer zeugten dunkle Schatten unter diesen von den vergangenen Tagen der Trauer und des herben Verlustes, den sie hatte erleiden müssen. Doch ein Hauch von rosigem Schimmer zierte ihre in letzter Zeit stets blassen Wangen gleich dem kräftigen Morgenrot am erwachenden Firmament und bot der drohenden Dunkelheit, die ihr Antlitz verdüsterte, mit aller Macht die Stirn.

Ein wenig verwirrt darüber, dass scheinbar niemand sie geweckt hatte, richtete sie sich auf, ließ ihren Blick durch das geräumige Zimmer schweifen und atmete zischend aus, als sie die sich allmählich auflösende, mit der Umgebung verschwimmende Gestalt bemerkte, welche sich schutzsuchend und wie unter Schmerzen windend in eine Ecke des Raumes zurückgezogen hatte. Ein kleines Händchen legte sich plötzlich auf die ihre und sie sah hinunter in die grasgrünen Augen Shippos, die sie jedes Mal an weite immergrüne Ebenen erinnerten, auf denen das Gras sanft im Wind einen Tanz aufführte. Ängstlich klammerte sich sein Blick an das scheinbar leidende Wesen, von dem keinerlei Bedrohung mehr ausging.

Mitleid frass sich in Kagomes Herz wie ein kleiner Wurm in einen schmackhaften Apfel, als sie die Gestalt betrachtete. Sie spürte die Verzweiflung, die Hoffnungslosigkeit und die Furcht, welche wie eine ansteckende Krankheit auf dem Haupt der geisterhaften Erscheinung lagen und diese wie einen Stein unter Wasser niederdrückten. Lebte sie von den negativen Empfingen anderer Lebewesen, so schadeten doch ihre eigenen leidenden Gefühle ihrem Selbst und zwangen es, ihr sichtbares Ich aufzulösen.

„Wer bist du?“, hörten Shippo und Myoga das Mädchen mit einem Male sagen und musterten sie daraufhin verblüfft; der Flohgeist verstand jedoch nach wenigen Sekunden, was sie damit bezwecken wollte und wartete gebannt ab, was passierte.

Bebend vor Angst und Pein presste sich das Wesen an die mit Borden kunstvoll verzierte Holzwand, als wäre der Leibhaftige persönlich hinter ihm her. Unsicher hielt Kagome inne, nachdem sie einen zögerlichen Schritt in Richtung der nun bejammernswerten Gestalt gemacht hatte und überlegte angestrengt, was sie tun sollte. Obwohl es ihren Freunden beinahe gewaltsam Schaden zugefügt hatte, ohne dass sich jemand unter ihnen einer Schuld bewusst war, empfand das Mädchen Mitgefühl mit dem immer undeutlicher werdenden Etwas, welches wie ein schmelzender Tiegel zu zerfließen drohte.

Eine nie gekannte Traurigkeit umspülte ohne Vorwarnung ihre durch die vergangenen Erlebnisse verletzte Seele und ließ sie am ganzen Körper erschaudern. Emotionen jagten durch ihr Inneres, als wären Raubtiere hinter ihrer wehrlosen Beute her, doch waren es nicht die ihrigen, was sie zutiefst bestürzte. Verwirrung überfiel sie, alles in ihr schrie nach einer Flucht vor diesem Gefühlssturm, der sich eigenmächtig Zutritt zu ihrem Herzen verschaffte, doch ihre Füße bewegten sich automatisch wie die einer Marionette, gesteuert von einer fremden Macht, mit aller Beharrlichkeit fort, so dass es ihr nicht möglich war, sich zu widersetzen. Entsetzt verfolgte sie mit ihren vor Schreck starr geweiteten Augen, wie sich eine ihrer Hände hob und versuchte, mit dem Wesen auf irgendeine Art und Weise Kontakt aufzunehmen. Immer näher kamen ihre Finger der durchsichtigen Masse, welche unter höchster Anstrengung versuchte, sich neu zu formen, doch die Kraft, welche einst in ihr wie eine starke Flamme nach Nahrung verlangt hatte, drohte zu erlöschen.

Kagomes Arme begannen zu zittern; sie wehrte sich vehement gegen diese fremde und unheimliche Macht, die sie ungefragt nach vorne direkt zu der Gestalt leitete. Sicher war sie von dem Wunsch beseelt, herauszufinden, was es mit diesem Wesen auf sich hatte, aber doch nicht so eilig und unüberlegt!

Doch plötzlich löste sich aus der wabernden Masse ein klarer hauchdünner Strang und bewegte sich zögernd aber bestimmt auf die geschmeidigen Finger des Mädchens zu.

Atemlos verfolgte Myoga das Geschehen, während Shippo nicht mehr länger an sich halten konnte und mit einem wütenden Kampfgebrüll auf die Gestalt zusprang, aber verblüfft, als wäre er duch feuchten Nebel geglitten, auf der anderen Seite, und ohne, dass er etwas hatte bewirken können, wieder zum Stehen kam. Die Furcht niederdrückend, welche wie ein achtbeiniges Monster geifernd in einer dunklen Ecke saß und ihr schmackhaftes Mahl anstarrte, klammerte er sich entschlossen an eines der Beine seiner großen Freundin und zog und zerrte mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, doch das Mädchen glitt immer weiter auf das geheimnisvolle Wesen zu. Vor Schmerz kreischend wurde er mit einem Male von Kagome weggeschleudert und landete benommen neben dem greisen Flohgeist, der sich sofort besorgt über ihn beugte.

„Hast du dir was getan, Kleiner?“, wollte dieser wissen, doch der Kitsune verzog nur grimmig die Lippen, bevor er behände wieder auf die Beine sprang.

„Kleiner ...“, murmelte er verächtlich und sah erst den Floh und dann sich an. >Würde wohl eher zu dir passen und nicht zu mir, du Kekskrümel<, dachte er und starrte anschließend besorgt zu Kagome hinüber

„Kago ... me“, blieb ihm vor lauter Verwunderung jedoch das Wort beinahe im Halse stecken, als er genauer hinsah. Die hauchzarte pulsierende Masse hatte sich wie ein feines Stück Seide um die schlanken Finger des Mädchens gewickelt, welches wie vom Blitz getroffen einer Statue gleich reglos vor dem Wesen stand, ihr Blick leer und ausdruckslos auf sie gerichtet. Erneut sprang der Fuchsjunge auf seine Freundin zu, wurde jedoch durch die aufgeregte Auf- und Abhopserei eines gewissen Flohgeistes direkt vor seinem Antlitz von seinem Vorhaben, dem Mädchen zu helfen, mit Bestimmtheit abgehalten.

„Was soll das ... Myoga!“, knurrte der Kleine sein Gegenüber gereizt an und fuchtelte mit der Hand vor seiner Nase umher, als wollte er einen lästige Fliege vertreiben, die ihn mit ihrem Gesumme ärgerte, doch das winzige Wesen hüpfte in sein Gesicht und versiegelte mit einem gekonnten Griff die Lippen des sich beschwerenden Kitsunes. Verdutzt begann dieser zu schielen, um einen besseren Blick auf den Floh zu erhaschen, was sich als nicht sehr einfach herausstellte, so dass der Junge seine Lippen in Richtung Nase zog. Entrüstet begann Myoga zu schimpfen, als er drohte, durch die Aktion Shippos abzurutschen, sah sich dann aber mit dem fragenden Ausdruck in den kugelrunden Augen des Jüngeren konfrontiert, der auf eine Antwort wartete. Mit hochgezogenen Brauen musterte er den Fuchs, der sofort verstand und hastig nickte. Der Flohgeist ließ ein zufriedenes Grunzen hören und krabbelte auf die Nase seines dämonischen Gefährten.

„Lass uns sehen, was geschieht“, ermahnte er Shippo leise, aber eindrücklich, während er mit einem seiner winzigen Finger auf das Mädchen zeigte.

„Aber ...“, protestierte der Junge und machte erneut einen Schritt auf Kagome zu, was der Floh ihm jedoch mit einem schmerzhaften Biss in die Nase quittierte.

„Autsch“, reflexartig sauste die Hand Shippos auf den Zufluchtsort des Flohgeistes zu, der sich mit einem hastigen Sprung auf den Kopf des Kitsunes in Sicherheit brachte, bevor die kleine Nase mit einem lauten Patschen verbogen wurde.

„Menno“, knirschte das Fuchskind und rieb sich die schmerzende Stelle, bis ihm plötzlich bewusst wurde, was er da getan hatte. Entsetzt suchte er alles nach dem kleinen Kerl ab, der soeben noch dort verweilt hatte, wo sich jetzt langsam aber sicher eine knallrote Blessur bildete, aber auf dem Boden war keine Spur von einem halb zerquetschten Insekt zu finden.

„Keine Sorge“, schnarrte es plötzlich hoch über seinen Augenbrauen und er fühlte erleichtert, wie sich etwas einen Weg durch sein dichtes rotbraunes Haar bahnte.

„Puh“, atmete er beruhigt, dass er seinen winzigen Gefährten nicht zu Mus verarbeitet hatte, aus und starrte aber immer noch äußerst besorgt in die Richtung seiner großen Menschenfreundin, aufgrund deren Blick, in dem Kummer und blankes Entsetzen um die Vorherrschaft rangen, er ein schmerzhaftes Ziehen in seinem kleinen Herzen verspürte.

„Wieso willst du nicht, dass ich ihr helfe, Myoga?“, wisperte Shippo dem Flohgeist, der fasziniert zwischen den Haarsträhnen hindurch die einzigartige Szenerie betrachtete, zu und knetete nervös seine kurzen Fingerchen.

„Ganz einfach, mein Junge“, antwortete dieser gelassen, ließ sich auf sein Hinterteil plumpsen und zwirbelte an seinem kleinen, seitlich abstehenden Schnurbart. „Fühlst du es denn nicht? Die böse Aura des Wesens ist verschwunden, es hat nicht die Absicht, Kagome Schaden zuzufügen.“

„Also brauche ich mir keine Sorgen zu machen ...“, murmelte das Fuchskind, doch Zweifel keimten erneut in seinem Inneren auf, als er die unheimliche, ständig ihre Form ändernde Masse misstrauisch beäugte. Seine Freundin wirkte keinesfalls so, als würde es sie erfreuen, was dort mit ihr geschah. Jeder Muskel ihres schlanken Körpers war bis aufs Äußerste angespannt, in ihren sonst so sanft erscheinenden rehbraunen Augen tobte ein Kampf der Gefühle, tränenverschleiert blickten sie hinaus in eine Welt, die vielleicht nie wieder das für sie sein würde, was sie kannte und liebte.

Wie einen Stromstoß hatte es ihre Glieder durchfahren, als das ihr unbekannte Wesen gleich eines schüchternen Windhauches ihre Finger berührt hatte. Zunächst von unbändiger Furcht und Unwissenheit gepeinigt, hatte sie sich vehement gegen diese ungewollte Kontaktaufnahme gewehrt, hatte panisch mit ansehen müssen, dass alle Hilfeversuche ihres kleinen Fuchsfreundes fehlschlugen, sie von der Kreatur zu befreien.

Ein einziges, für Fremde vielleicht vollkommen unbedeutendes Wort war ihr dabei über die Lippen geperlt, ein Name, der sie schon oft zum Weinen, zum Wüten oder auch manchmal zum Lachen gebracht hatte, ein Junge, der ihr mehr bedeutete, als alles, was diese einzigartige Welt jemals hervorgebracht hatte.

„Inuyasha ... .“

Eine Welle von Gefühlen strömte auf sie zu, vor der es kein Entrinnen zu geben schien; sie würde sie erbarmungslos mit sich reißen und nie wieder preisgeben, sollte sie sich nicht dagegen zur Wehr setzen. Doch als die ersten Bilder ihren Geist durchstreiften wie wild davonpreschende Pferde, hielt sie ihre schützende Barriere erstaunt zurück, erschrak aber innerlich vor der gewaltigen Intensität der auf sie einstürzenden Empfindungen, so dass es ihr beinahe das Herz zerriss.

„Hab keine Angst“, hauchte mit einem Male eine wohlklingende Stimme an ihr Ohr, welche sich wie eine schützende Decke über ihre Seele breitete.

„Wer bist du?“, hörte Kagome sich in Gedanken sprechen. „Was tust du da mit mir?“

Zunächst erfolgte keine Antwort auf die Frage des Mädchens, das Wesen schien zu überlegen, wie es sein Tun erklären konnte, doch dann vernahm sie erneut Worte, die ihren Geist sanft wie Wellen einen Felsen, der allein und ungeschützt aus dem unendlich groß erscheinenden Meer herausragte, umspülten.

„Du sollst die Wahrheit erfahren, meine Kleine.“

„Die Wahrheit?“ Kagome wusste nicht, worauf das Wesen hinauswollte. „Die Wahrheit über was?“

„Die Wahrheit über das Liebste, was ich je besessen habe und was man mir genommen hat“, war alles, was das Mädchen noch erfuhr, bevor Dinge vor ihren Augen erschienen, Bilder, die Jemanden zeigten, bei dessen Anblick sich alles in ihr schmerzhaft zusammenzog und eine grausame Erkenntnis ihren Geist wie ein gefangener Schmetterling, der hilflos nach einer Fluchtmöglichkeit suchte, durchflatterte.
 

- End of this chapter-
 

Jaja, was hab ich da nur wieder ausgeheckt? Hehe, da müsst ihr noch ein wenig Geduld aufbringen, bis ihr herausfindet, was es mit diesem geheimnisvollen Wesen auf sich hat.

Aber ich bin ja nicht so fies, hier also eine kleine Vorscbau aufs nächste Kapitel, das 13., eine unglückbringende Zahl, passt gut zu dem Chapter.
 

Wenn die, die ich liebe, fortgehen (klingt nach Taschentücher-Alarm)
 

Inuyasha sucht, nachdem er fluchtartig den Speisesaal verlassen hat, nach Kagome und findet diese am Rande des Dorfes unter seinem Baum sitzend. Zögernd beginnt er, sie nach seiner Vergangenheit auszufragen und das, was er hört, gefällt ihm teilweise gar nicht. Enttäuscht über die vielen negativen Dinge läuft er den Kindern des Dorfes in die Arme, die ihn zum Spielen hinter sich herziehen. Doch gerade, als sein Herz unter dem Kinderlachen beginnt zu heilen, taucht ein Dämon aus dem Wald auf ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2007-02-15T19:03:30+00:00 15.02.2007 20:03
so....
ich bin erst bis seite 7 gekommen, wollte aber schnell mal kommi schreiben, damit du siehst das ich zumindest einen teil gelesen habe ;D
ich find das kappi sehr gut ^-^.....werde demnächst den rest lesen, wenn ich das nächste mal dazu komme x3333
Von: abgemeldet
2007-01-19T11:52:37+00:00 19.01.2007 12:52
Oui.. wenn es besonders spannend wirst, hörst du einfach auf *snief* *bedrohlich schau* Ich hoffe, du lädst bald das nächste Kapitel hoch.. Wollen doch alle wissen, wer dieses Wesen ist und was es denn nun auf sich hat. Was wird Kagome gezeigt? Und wie entwickelt sich alles weiter?
Super Kapitel wieder! Wie du immer alles beschreibst ist enfach klasse!
LG, Jenny *knuff*
Von:  Kagome-Chan17
2007-01-14T15:01:53+00:00 14.01.2007 16:01
=)=) mal wieder klasse
Von:  Animegirl87
2007-01-07T20:27:57+00:00 07.01.2007 21:27
OHA, Hammer!!!^///^ Mal wieder wirklich toll geworden, ich beneide dein Können!!!! *lächel* Hmm ich frage mich doch nun auch, was und wer diese Wesen ist, welches Kagome übernommen hat und was sie nun erfahren soll!!!^^

Das mit den Dienerinnen, war wirklich sehr amüsant, muss ich sagen, ich hab mich fast nicht mehr eingekriegt, war aber zu geil, das Miroku, eifersüchtig, auf Inuyasha wird!!! *lach*

Was mich interessieren würde, was genau erfährt Inuyasha, wenn er mit Kagome spricht und vor allem, was hat Kagome in Erfahrung gebracht?!^^ Inuyasha trifft also auch endlich mal auf seinen Bruder, mal sehen, wie das ausgeht, ich befürchte nicht ohne einen kräftigen Schock, seitens Inuyasha, da iss Taschentuchalarm, dass richtige Wort!!!^^


Mach schnell weitaaaaaaaaaaaaaaaaaa, ich freu mich schon riesig, auf den nächsten Teil und bin gespannt was mich erwartet!!!^^ Bitteeeeee, lass mich nicht sooooo lange warten ja? *lieb zwinker*

*knuddel*
die Ani!^^
Von:  Schalmali
2007-01-07T17:41:04+00:00 07.01.2007 18:41
Hihi da muss ich Hotepneith zustimmen *grins* Ich frag mich wirklich wer dieses Wesen ist. Also zwei Vermutungen habe ich, aber die können auch genauso falsch sein, wer weiß ^^ Du schreibst wirklich sehr ausfühlrich und bildlich aber so dass man es auch versteht. Gibt Leute die tun es und man versteht nacher überhaupt nichts mehr weil sie sich zu sehr um die Länge bemüht haben *augenverdreh* hehe. Bin gespannt wie es weiter geht :)
Von:  Hotepneith
2007-01-07T15:12:07+00:00 07.01.2007 16:12
Kurzfassungen gibt es n der Tatbei dir nicht. Wie immer hast du die gesamten Gefühle aller- und das sind ja nun wirklich viele Üersonen- ausführich und gut dargestellt. Ich finde es nett, dass du Myouga und Shippo so einen grossen Raum lässt, sie kommen oft doch zu kurz. Auch die Szrene mit den drei Dienerinnen, die sich so eifrig um den verwirrten Inuyasha bemühen, war einfach nur amüsant.
Was hat er nur, was andere nicht haben?
Wer ist das unglückliche Wesen, mit dem Kagome Kontakt aufgenommen hat?
Wieviele Wörter hat dein nächstes Kapitel?

Fragen über Fragen, aber ich denke, mal, du wirst sie alle beantworten.

nbye

hotep


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