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Mein!

von

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Hi leute ^^

So, bevor ich jetzt also zwei Wochen Praktikum habe, stell ich tatsächlich noch ein Kapi on ^^°

Es ist noch nicht Beta gelesen, also wird das Finden von Fehlern möglich sein XD

Wenn ch zurückkomme, werde ich es korrigieren, versprochen.

So, dann viel Spaß damit ^^

Und ein herzliches Danke für eure lieben Kommis!

Ihr seid die Besten, Vina und Nevaeh!
 

Kapitel 27:
 

"Phillip, Denys. Wacht auf."

"Hm? Was?", kommt es verschlafen von dem Rothaarigen, wohingegen der Kleinste unter ihnen überhaupt nicht auf Florians Worte reagiert, sondern sich nur weiter an seinen Freund kuschelt, die Wärme genießend. Was müssen sie aber auch bis spät in die Nacht fahren, um an ihr Ziel zu gelangen?

"Wir kommen gleich an, also bewegt eure Ärsche, sonst steig ich alleine aus."

"Lass unsere Ärsche aus dem Spiel.", grummelt Denys, öffnet aber trotzdem gemächlich seine Augen. Nie hätte er gedacht, im Zug einschlafen zu können. Aber anscheinend hat er es geschafft. Selbst Phillip, welcher am Anfang der Fahrt das reinste Nervenbündel war, hat sich schlussendlich von dem eintönigen Rauschen des Zuges einschläfern lassen. Eben diesen schubst Denys gerade von seinem Schoß. Eine andere Möglichkeit zum schnellen Wecken kennt er bei diesem Jungen nicht.

"Menno.", lässt Phillip jedoch nur verlauten. Größere Konversationen strengen ihn noch zu sehr an. Hätten sie nicht einfach weiterfahren können?
 

Im Gegensatz zu den beiden Schlafmützen klingt Florian völlig aufgedreht, seine Augen glänzen, als wäre es helllichter Tag und die Sonnenstrahlen kämen nicht vom Himmel, sondern aus seinen Augen. Ein völlig dämliches Grinsen ziert schon seit einer gewissen Zeit sein Gesicht, will gar nicht mehr weichen. Einschlafen konnte er nicht, dafür war und ist er zu aufgekratzt. Ja, Florian ist glücklich. Glücklich, aus dem Alltag zu entkommen, glücklich, der Norm zu entfliehen. Zufrieden, hier zu sein, wo alles anders ist.
 

Den anderen beiden keine größeren Gedankenleistungen zutrauend, packt er alleine ihre Rucksäcke wieder zusammen und hievt ihr gesamtes Gepäck, dank des überschüssigen Adrenalins aus ihrem Abteil in den Gang. Sollen sich die beiden erst einmal wieder orientieren und sortieren. Die Koffer wären da nur im Weg.

Gerade als der Zug zum Halten kommt, stürzen Denys und Phillip, sich hektisch umsehend, mit Augenringen und zerzausten Haaren, aus der Tür und zu Florian, welcher sie bereits grinsend erwartet.

Phil flucht. Er hasst Hektik wie nichts anderes. Okay, vielleicht gibt es noch das eine oder andere, wie beispielsweise geweckt zu werden..

Und Florian? Der liebt ebendiesen Adrenalinschub, den er bekommt, wenn er alles auf den letzten Drücker macht.

Die allgemeine Kälte außerhalb des Zuges weckt die müden Geister vollends, ist es schließlich tief in der Nacht.
 

"Wahnsinn!"

Aha, Phillip ist wieder wach. Mit großen Augen besieht er sich den Teil der Stadt, den er von seinem Standpunkt aus sehen kann. Aber selbst der Bahnhof bietet mehr, als ein großer Teil ihres Dorfes, geschweige denn ihres Bahnhofs. Er hätte nicht erwartet, dass sein Lehrer an solch einem Ort studiert hat.

Während er versucht, möglichst alles auf einmal zu erblicken, wirbelt sein schwarzes Haar unruhig hin und her, versuchend dem Kopf hinterherzukommen. Vergeblich.
 

"Phillip?" Denys ist irritiert. Was für ein Mann steht da vor ihm? So kindlich hat er den anderen ja noch nie gesehen. Hat der Jüngere etwa noch nie Urlaub in größeren Städten gemacht? Das kann nun aber wirklich nicht sein. Der große Casanova ihres Dorfes kennt nicht mehr, als dieses?

"Warst du noch nie außerhalb des Dorfes?"

Das Erstarren des schmalen Körpers bestätigt seine Vermutung, wohingegen die entrüstete Miene, die darauf folgt, ihm wiederum das Gegenteil erklärt.

"Was glaubst du denn? Natürlich war ich schon mal weg. Italien z.B., oder Griechenland, Schottland und so was eben." Die Schultern zucken hoch, als wäre das doch egal, aber ein breit grinsender Florian macht ihm einen Strich durch die Rechnung.

"Klar warst du da. Lagst entweder in der kühlen Hütte, oder am Strand. Oder willst du mir sagen, dass ausgerechnet du durch Rom gelaufen bist?"

"Nein. Na und?" Trotzig funkeln ihn die grünen Augen an. Dann hat Phillip eben noch nie eine größere Stadt von innen gesehen, was soll das Theater? Eben dieses hinter sich lassend, wendet er sich wieder ab und stolziert ein paar Schritte weiter, ein lautes Poltern ignorierend. Als dann aber Florians schallendes Lachen ertönt, kann er nicht anders und blickt zurück. Blickt zurück auf einen Flo, der sich kichernd und den Bauch haltend an einem armen und unschuldigen Pfosten anlehnt, und zurück auf einen Denys, der gerade in diesem Moment den Boden küsst, weil er vor Schreck anscheinend die Taschen völlig übersehen hat, die vor ihm lagen und jetzt wenigstens dem Bauch eine weiche Unterlage bieten.

Okay, selbst Phil kann bei solch einem ehrerbietigen Anblick, da sein Freund ja augenscheinlich vor, bzw. hinter ihm auf dem Boden liegt, nicht ernst bleiben. Die Hüften hin und her schwingend und die Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen geht er auf den am Boden Liegenden zu, sich kurz vor ihm schließlich hinkniend. Phillips gute Laune ist wieder da. Eindeutig.
 

"Hau ich dich wirklich so um?"

Denys Blick ruht inzwischen zweifelnd auf ihm: "Du bringst mich noch in's Grab. Das tust du."

"Na dann ist ja alles in Ordnung."

Zärtlich liegen Phils Lippen einen Augenschlag lang auf den seinen, ehe er ein sanftes Lächeln geschenkt bekommt. Oh nein, er bereut es sicher nicht, dass er mitgefahren ist. Er wird es nur bereuen, so früh abzufahren. Wird bereuen, dass er eine Zeit lang diese Verführungen missen muss. Dass die Fluggesellschaft ihm diese eine Woche Urlaub nicht verdorben, sondern frei gelassen hat, hat ihn mehr erleichtert, als er gedacht hatte. So kann er wenigstens ungestört seine Arme um seinen Liebsten legen und die Zeit zu zweit genießen. ... aber Halt. Hat er nicht etwas vergessen? Ach ja, Florian.

- Na ja, der hat seine Freunde und wird uns nicht stören. Das jedenfalls hat er gesagt. Apropos, wo bleiben die eigentlich? Wollten diese Gestalten uns nicht abholen, oder müssen wir den ganzen Weg etwa laufen? -

Der Ansicht scheint Florian zu sein, denn er hievt bereits zwei Taschen vom Boden, sich von seinem Kicheranfall immer noch erholend.

"Na, kommt schon, oder wollt ihr euch hier den Tod holen?"

Seine ganze Miene zeigt Freundlichkeit, Freude hier zu sein und Ruhe. Als hätte er den Wechsel gebraucht. Als würde er vielleicht auch andere Menschen brauchen. Menschen brauchen, die in seinem Alter sind, die schon so manches mit ihm erlebt haben.

Anfangs wusste Denys ja nicht, ob er dem Braten so trauen kann, denn noch immer kommt es ihm so vor, als wäre der Lehrer in die Ratte verliebt. Oder würde für ihn schwärmen? Was auch immer, die Zeit, in der er weg sein wird, und vor allem diese eine Woche Urlaub, werden eine Prüfung. Sie ist wie eine drohende Wolke, von fern immer näher kommend und das unheilvolle Gewitter mit sich bringend.

Jetzt aber, kommt ihm diese Wolke so endlos weit weg, so unbedeutend und weiß vor, als gäbe es sie gar nicht. Florian ist keine Gefahr.

Höchstens für ihre Füße. Will der Kerl wirklich laufen?
 

"Jetzt kommt schon.", fragend betrachtet eben diese scheinbare Gefahr, oder auch nicht, Denys und Phil, die immer noch am Boden sind. Ihre beiden Gedankengänge sind wohl in eine ziemlich ähnliche Richtung gegangen, so wie sie ihn anstarren.
 

"Flo!"

Eine Stimme, so laut, als wäre man einem Tiger auf den Schwanz getreten, tönt aus unmittelbarer Ferne und drei Köpfe schwirren ruckartig herum. Höchstens fünfzig Meter entfernt rückt eine kleine Karawane aus der Dunkelheit in das Licht des Bahnsteigs, wobei das Leitkamel mit Überschallgeschwindigkeit auf die drei zurennt, als wolle es seine Feinde niedertrampeln.

Statt nun aber den Gegner mit den Hufen zu bearbeiten, wirft sich der kleine Wirbelwind um den Hals Florians.

"Kathi.", keucht dieser, ehe ihm die Luft ausgeht.
 

Erstaunt stehen Phil und Denys auf. Jetzt können sie auf das Knäuel hinabsehen, wurde es von dem Schwung dieser mysteriösen Kathi doch glatt umgeworfen.

- Was ist das? - So ähnlich lautet die Frage, die den beiden über den Köpfen schwebt.
 

"Hi."

Die tiefe Stimme, die sich nun zu Wort meldet, gehört überraschenderweise dem wohl Kleinsten der Truppe, die nun langsam immer näher rückt. Dieser Kleine, ein Riese von Kerl und ein Glatzkopf sind der Rest, der gemächlich in ihre Richtung schlendert und immer besser sichtbar ist.

Mit hochrotem Gesicht rappelt sich auch Florian wieder auf, Kathi weiterhin am Hals hängen habend. Sie sieht auch nicht aus, als sei sie gewillt, ihn wieder loszulassen. Fast hört man sie in seinen Armen schnurren.

- Süßes Paar. - aus Phils Gedanken trieft nur so der Sarkasmus, als er die beiden beobachtet.

Das Anhängsel ihres Freundes erst einmal ignorierend, stürzen sich nun auch die drei Kerle auf Florian, um ihn mal so richtig freundschaftlich zu begrüßen und dabei fast zu erdrücken. Ihr Lachen schallt über den gesamten Bahnsteig, wenn nicht sogar durch die Stadt. Aus allen Ecken hallt das Echo wider, schickt ihr Rufe durch die Nacht zurück.
 

Erst knappe fünf Minuten später lassen sie von ihrem Opfer ab, das inzwischen völlig zerwühlt aussieht. Dies anscheinend selber aber nicht bemerkt."Was macht ihr denn hier?", aus Florians Stimme ist tatsächlich Verwirrung zu hören. Hat er etwa nicht damit gerechnet?

- Der wollte uns wirklich laufen lassen! - Ungläubig starrt Denys zu dem bunten Haufen, aus dem er inzwischen sogar Einzelheiten ausmachen kann.

"Hast du echt gedacht, wir holen dich nicht ab?"

Kathi schüttelt ihre lange, fransige Mähne, begleitet von einem Rollen der Augen. Sie ist völlig in Schwarz gekleidet, wie Phil feststellt und leider nicht umhin kann diese Frau sympathisch zu finden. Aber nur ein kleines bisschen.

"Na ja,", der Heimkehrer scheint verlegen, denn er senkt schief grinsend den Kopf und legt diesen schief, "ich dachte etwas frische Luft tut uns ganz gut. Und so weit ist der Blick nun auch nicht entfernt."

Bei den Blicken, die ihn jetzt treffen, ist von Todesblick, über ,bitterböse', bis zu auslachend alles dabei.

"Und wieso bist du nicht mit dem Auto gefahren?"

"Kathi!" Entsetzte Augenpaare stürzen sich auf das Mädchen und durchbohren sie, während Denys und Phil mal wieder keine Ahnung, was vor sich geht. Obwohl ihr Unterbewusstsein bereits klärt, dass sie den Älteren fast noch nie in einem Auto sitzend gesehen haben. Hat er überhaupt eines?

"Also ehrlich,", redet nun der Riese, ein Kerl mit langen, grünen Rasterlocken, auf die unschuldig Blickende ein, "hast du es vergessen, oder verdrängt? Oder bist du noch nie bei Flo mitgefahren?"

Der Frau geht ein Licht auf, das kann man richtig sehen. Ihre Augen weiten sich und aus dem weit geöffneten Mund ertönt ein stummer Aufschrei.

Florian hingegen kann sich momentan wohl gar nicht entscheiden, ob er vor Verlegenheit weiter in sich zusammensinken, sich aufregen, oder das Ganze belächeln soll.
 

"Ähm,", bei Denys' zögernder Einmischung wirbeln die Köpfe herum, als hätten ihre Besitzer völlig vergessen, dass noch andere Menschen auf diesem Bahnsteig stehen.

"Worum geht es hier?", spricht Phillip ihre gemeinsame Frage aus. Jetzt wird sein Lehrer merklich kleiner. Gerade vor ihm will Florian seine Unfähigkeit nicht ausgebreitet sehen. Nein. Nicht vor ihm.

"Dass wisst ihr nicht?"

Der Kleine mit der tiefen Stimme runzelt die Stirn und pustet sich auf paar störende Strähnen aus der Stirn. Seine verstrubbelten, schwarzen Haare fallen aber so gar nicht dahin, wo sie sollten und die blauen, durchdringenden Augen, die halb hinter den schwarzen Brillenrändern verborgen sind, blicken sie forschend an.

Der große Raster mischt sich grinsend ein: "Bestimmt hat er sich gehütet ein Auto zu kaufen."

"Denn ihr müsst wissen,", mischt sich auch Kathi nun ein," Florian kann nicht Auto fahren. Er kann es einfach nicht. Woher er seinen Führerschein genommen hat, ist nicht bekannt. Vermutlich hat sein Prüfer ihm die Fahrerlaubnis gegeben, um nur ja schnell genug aus dem Auto rauszukommen."
 

Lachen, so rau, als würde jemand anfangen zu schmirgeln, ertönt. Es ist das erste direkte Lebenszeichen des letzten Mitglieds ihrer ehemaligen WG. Durchschnittlich zwar von der Größe, aber sicher nicht vom Aussehen. Zu der Glatze und den zerrissenen Klamotten kommt noch die halbleere Bierflasche, die an einer Hand baumelt, was ihm einen leicht heruntergekommen Ausdruck verleiht. Ein Ausdruck, der sofort durch die klaren, durchgehend grauen Augen abgemindert, wenn nicht sogar wett gemacht wird.

Ein spöttisches Grinsen umspielt seine Mundwinkel, als gehöre es dorthin und wäre so natürlich, wie der Wechsel von Nacht und Tag.

Ein waschechter Punk?
 

Von einem Augenblick auf den anderen verschwindet das Grinsen von seinem Gesicht, denn dieses federt leicht nach vorne. Durch den Schlag Flos auf seinen Hinterkopf.

"Jens! Lass deine perverse Lache stecken."

"Och, wieso das denn?"

Das sogenannte perverse Grinsen kommt wieder, wird immer breiter und lacht Florian höhnisch aus.

"Weil ich davon wahnsinnig werde.", ist die trockene Antwort.

Flo rollt mit den Augen. Dieser Mann vor ihm hat ihn schon des öfteren in den Wahnsinn getrieben mit seinem Verhalten. Aber okay, wer von den restlichen ehemaligen Mitbewohnern hat das nicht? Sie sind ein verrückter Haufen, das steht für ihn fest. Und er ist mit dabei. Ist mit dabei von Anfang an mit Herz und Seele. Diese Leute sind wichtig für ihn. Sie stehen zu ihm, er zu ihnen und sie sind nicht aus seinem Dorf, sondern unabhängige Menschen. Menschen aus allen möglichen Gebieten Deutschlands, die in keinerlei Beziehung zu seinem Alltag stehen. Sie sind ihm wichtig.

Während er Jens eine weitere Kopfnuss verpasst, dessen Kopf ist das allerdings schon wunderbar gewöhnt, fällt sein Blick auf seine zwei Mitreisenden. Etwas verloren stehen die beiden da. Ein paar Meter von ihnen entfernt, sie mit undefinierbar betrachtend. Phillip mal wieder gerade und stolz, aber irgendwie sieht er fragend aus. Und Denys ist erschöpft. Wenn er nicht aufpasst, fallen ihm noch an dem Bahnsteig die Augen zu.

Für Florian ist ihre Anwesendheit komisch. Diese zwei Welten prallen aufeinander und noch können sie sich nicht einigen. Können sich nicht einigen, welche denn nun den meisten Platz braucht, oder ob sie zu vereinigen sind.

- Sind sie es überhaupt? So unterschiedlich, wie sie sind. Aber ich mag doch beide Welten. -

Kurz entschlossen stapft Florian auf die Außenstehenden zu, sieht sie für einen Moment forschend an, ehe er sie umrunden und mit einem Schubs in Richtung seiner Studiumsfreunde stolpern lässt.
 

"Es wird wohl Zeit, dass ich euch vorstelle."

Er kann grinsen, ja, er kann es.

Phillip dagegen hat gerade das Gefühl, den Älteren dafür erwürgen zu wollen. Er hat keine Lust jetzt freundlich zu sein. Nein. Nein. Nein.

Und das muss er doch, oder? Wieso wiedersträubt es ihm, in eine andere Welt Florians einzubrechen? In eine Welt, die diesem so wertvoll und heilig ist, wie man an dem Glänzen seiner Augen gesehen hat?

- Stop! Das alles ist ihm so wichtig? Ein Gebiet, wo ich nichts zu suchen habe? Dann werde ich auch das erobern. -

Ja, Phil weiß, dass er einen Angelpunkt in dem Leben des anderen spielt. Aber es gibt anscheinend ein Gebiet, das er noch nicht erobert hat.

Sein Ehrgeiz ist geweckt.

Wieso es ihm so wichtig ist? Weil er egoistisch ist. Weil er Florians volle Aufmerksamkeit haben möchte. Weil er neue Ecken und Räume in dessen Seele erforschen und finden möchte. Er will Florian kennen lernen.
 

Eben dieser ist verwirrt. Phillip ist nach dem Anstoß ruckartig stehen geblieben. Und dass mit einer Miene, die zum Fürchten war, bis sie sich urplötzlich zu einem entschlossenen Lächeln gewandelt hat. Und mit diesem geht der Junge jetzt auf die Clique zu, einen hinterherstolpernden Denys am Arm.

Der, der nun zurückgeblieben ist, ist der junge Lehrer. Er sollte wirklich nicht versuchen die Gedankengänge Phils zu verstehen. Das tut ihm nicht gut. Hastig läuft er hinterher, damit die Prozedur des Kennenlernens nicht ohne ihn abläuft.

Lächelnd stellt er sich zwischen die Gruppen, die inzwischen voreinander stehen.
 

"Also, diese beiden sind meine Mitfahrer. Denys und Phillip.", er deutet jeweils auf einen der beiden.

"PHILLIP?! Das ist er? Das ist der Kleine, von dem du immer geschwärmt hast?"

Bewegung kommt in die Gruppe, lässt sie wild durcheinanderreden. Dieser junge Kerl ist der Junge, den sie auf den Fotos so oft bewundern durften? Aber jetzt, wo es ihnen gesagt wird, können sie es schon irgendwie erkennen. Ja.

Kathi tritt vor Phil und besieht ihn sich von unten bis oben, dann lächelt sie süß und streckt ihm die Hand entgegen.

"Ruhe! Verdammt, haltet die Klappe!" Florians Gesicht ist hochrot, Wellen von Schauern rasen über seinen Körper, lassen seine Hände zittern. Wieso müssen die sich daran erinnern? Wieso? Wieso?

"Ich habe nicht geschwärmt, sondern eure Neugierde gezügelt. Ihr wolltet immer über alles Bescheid wissen."

"Ja und? Ist das was schlimmes?"

"Je nachdem schon. Und Kathi! Lass von ihm ab. Rück ihm nicht so auf die Pelle, du verschreckst ihn ja."

Die Angesprochene grummelt, klopft Phil dann kurz lächelnd auf die Schulter, ehe sie sich zurückzieht. Nicht ohne Flo nicht die Zunge rauszustrecken.

Phillip dagegen ist wirklich verschreckt. Was hört er da?

- Er hat geschwärmt? Von mir? Wann? In seiner Zeit hier? Wieso? Er hat doch nie an mich gedacht. Was soll das Alles? - Beruhigen, er muss versuchen sich zu beruhigen. Leider beschleunigt es seinen Herzschlag nur noch mehr, als er den Mittelpunkt seiner Gedanken ansieht, der mit rotem Gesicht seine Freunde anfährt. Selbst Denys' Händedruck bekommt er nicht mit. Seine Gedanken fahren im Kreis, lassen ihm keine Ruhe.

- Ich habe ihm schon früher etwas bedeutet? -

Dieses Wissen lässt ihn lächeln.

- Ja, anscheinend. -

Dass er damit auch völlig falschen liegen könnte, ist ihm klar, aber er ignoriert es. Vielleicht könnte der andere ja aus Versehen Fotos dabei gehabt haben und die anderen haben ihn ausgequetscht. Vielleicht, vielleicht. Das ist jetzt egal. Sein Herz freut sich.
 

"Ist doch jetzt egal.", seine Stimme klingt ruhig, was nur ihn selber verwundert. Die Schmetterlinge haben immer noch nicht aufgehört zu flattern und sein Innerstes durcheinander zu bringen. Ein Blick aus stahlblauen Augen trifft ihn tief in seiner Seele, sieht ihn verwirrt und fragend zugleich an. Sie verstehen nicht, was er denkt, was er jetzt fühlt.

- Geht es an ihm vorbei, weil es so lange her ist? Oder trifft es ihn doch? Was denkt er? -
 

Aber gut. Angespannt, ein Prickeln im Nacken, dreht sich Florian um. Dieser Blick von Phillip hat sich für immer in sein Gedächtnis gebrannt.
 

"Okay, dann stell ich euch mal meine ehemaligen Mitbewohner vor." Er tritt auf seine Freunde zu, um wirklich jeden Einzelnen vorzustellen.

"Dieser kleine Goth hier ist Kathi, aber das habt ihr sicher schon mitbekommen.", grinsend wuschelt er ihr durch die Haare, was sie zu einem Schmollmund verleitet. Das Lächeln kann sie jedoch nicht unterdrücken.
 

"Und hier, hier haben wir Oliver. Green-Peace-Freak und mit Kathi zusammen."

Der Riese mit den grünen Dreadlocks lacht sie offen an und legt einen Arm um Kathi: "Also Finger weg von ihr. Freut mich euch kennen zulernen."

Seine riesigen Hände strecken sich ihnen entgegen und lassen ihre Hände fast verschwinden. Halb taub sind die daraufhin. Nun kommt auch Kathi und knuddelt jeden der beiden einmal durch. Das geschieht so schnell, dass sie sich nicht einmal wehren können und Phillips sonst so glatte Haare ziemlich zerwühlt aussehen.

Florian muss lachen, als er die Jüngeren so sieht. Kathi ist sehr direkt, was das angeht und Phillip sicher nicht der Typ Mensch, der das gewohnt ist, bzw. gerne mag. Ohne es zu kommentieren, dabei war sein Lachen Kommentar genug, geht er weiter zu dem Kleinsten der Gruppe: "Und hier haben wir Julian, unsere Julia. Computerfreak und -Spezialist vom feinsten. Wenn ihr Probleme habt, geht zu ihm. Natürlich nur technischer Natur."

"Spar dir deine Zweideutigkeiten." Das und ein Zwicken bringt Florian sein Spruch ein, aber er grinst den Kleinen nur an. Seufzend dreht der sich zu Phil und Denys um, ihnen die Hand reichend: "Hallo."

Phillips Hand drückt er fest und sieht ihm ruhig und durchdringend in die Augen. Nein, besieht ihn sich ganz, scheint ihn durchleuchten zu wollen, ehe er sich mit einem Ruck umdreht und wieder zurückgeht. Bei dem Schwarzhaarigen bleibt ein bedrückendes Gefühl.

- Was für ein Problem hat der Kerl? -
 

"Last but not least kommt dann noch Jens."

Der Punk wedelt einmal grinsend mit der Flasche in seiner Hand, ehe er grummelnd fragt: "Wieso werde ich als letztes vorgestellt?"

Der Blick aus den blauen Augen ist Antwort genug und Jens bricht in schallendes Lachen aus, schlägt Florian kräftig mehrere Male auf den Rücken. Kraft scheint er ja zu haben.
 

"Okay,", der Geschändete hustet die Worte hervor, "dann können wir ja jetzt gehen, wenn sich alle kennen."

Er blickt in die Runde. Oliver hat sich Kathi auf die Schultern gesetzt und sie spielt mit seinen Dreads. Jens lacht immer noch schallend, Phil umarmt Denys, da sie Kälte jetzt wirklich zunimmt und Julian steht wie immer daneben, das Geschehen mit undefinierbarem Blick betrachtend.

"Gehen wir?", Florian fragt lieber noch einmal nach.

Der Riese unter ihnen nickt und nimmt sich die Tasche, die Denys gerade auf die Schultern hieven wollte. Florians Tasche schnappt sich dagegen Julian mit entschlossener Miene, was Florian zu verhindern sucht, und der immer noch lachende Punk klemmt sich also Phils Rucksack unter den Arm, hin und wieder an seiner Flasche nuckelnd.
 

So zieht eine lärmende, aus den unterschiedlichsten Menschen bestehende Prozession durch die Stadt zu dem alten VW-Bus, der bereit steht die Gemeinschaft in ein trautes Heim zu fahren.
 

Phillip kuschelt sich enger an Denys und genießt die Wärme. Dieser dagegen genießt die wiedergewonnene Aufmerksamkeit seines Freundes, welcher die Leute um sich herum betrachtet. Noch hat niemand etwas zu ihrer Beziehung gesagt, die so offensichtlich ist. Sie wollten sich nicht verstecken. Nicht vor Menschen, mit denen sie zwei Wochen zusammenleben sollen. Und wieso sollte es sie überhaupt stören, wenn diese Verrückten, denn das sind sie ganz sicher, was gegen sie haben?

Mit einem Mal nimmt Phil ein blitzendes Augenpaar wahr, welches ihn durchdringend betrachtet, um sich schließlich abzuwenden und weiterzugehen.

Der Blick war von Erleichterung erfüllt. Es war das erste Mal an diesem Abend, dass er in diesen Augen Gefühle gelesen hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Nevaeh
2006-05-14T17:08:31+00:00 14.05.2006 19:08
Nachdem ich schon von deiner Kurzgeschichte nich so begeistert war, darf ich hier, nach so langer Strafwartezeit, ja fast nix schlechtes hinschreiben... Aber leider hab ich diesmal einen fetten Kritikpunkt. Ich mag diese Story sehr, aber ich habe das Gefühl, dass du sie langsam mal zu Ende bringen solltest, oder n bisschen Action reinbringst. Momentan ist alles so ... lau. Es passiert kaum was. Und ich mein, eine Story besteht ja, wie ich in Englisch gelernt habe, aus Konflikten, die im Laufe der Geschichte gelöst werden^^ Bloß ist da momentan nichts. Ich will damit, nur damit das klar ist, nicht sagen, das Kapitel war scheiße. Es war nur eher so wie n Lückenfüller. Und was ich auch noch recht befremdlich fand, waren diese Personen da. Ich kenn dich ja, und weiß, dass du da was außergewöhnliches wolltest, und n paar Leute zusammenmixen, die irgendwie nich so zusammenpassen und von allem ein bisschen, aber irgendwie... is es schon sehr strange. Aber nun gut, vielleicht werd ich da noch eines besseren belehrt^^

So, das wärs von meiner Seite. Wir können gern morgen noch ein wenig drüber diskutieren^^
Steffi
Von: abgemeldet
2006-04-10T07:04:50+00:00 10.04.2006 09:04
oke..hmm....ich ziehe für mich den schluss, der eine da will was von flo..oder nicht? egal...naja...ich lese das so früh am mrogen, da darf ich falsch liegen.a.ber du machst es psannend und ich will mehr lesen und deshalb setzt du dich gefälligst auf deinen hosenboden und tippst weiter...hehe ^^ *fiesgrinz* oder muss ich kommen und nachhelfen.......*noch fieser grinz* also, auf auf....*einen bösen blick loslass* ,)
vinchen


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