Mein! von Morathi ================================================================================ Kapitel 26: ------------ hi leute ^^ hat mal wieder gedauert, aber hier ist es, das neue Kapi. Tja, es is ein komisches Kapi, ganz ehrlich -.- Viel Spaß, trotzdem ^^ und vielen vielen Dank für eure KOmmis ^^ Kapitel 26: Das Leben beschreiten, Spuren hinterlassen. Das ist mein Sinn. Ob durch Sand, Gras oder Schnee. Ich forme das Bild meines Lebens, das Bild meiner Schritte. Gehe weiter, weiter bis zum Ziel. Ob ich liebe, fragst du mich. Komm zu mir und sieh mir ins Gesicht. Folge meinen Spuren nicht, tritt eigene in den Stein. Wie ein Sturm fege ich durch die Welt. Immer und immer wieder, einzustampfen, was zu mir gehört. Meinem Leben einen Sinn zu geben. Mein Leben zu formen. Bis jeder den Menschen sieht, der ich bin. ***** Bis zum Ende. ***** "Bis zum Ende ..." "Hm? Was ist los?" Denys starrt fragend zu Phillip, welcher gedankenverloren auf seinem Liegestuhl liegt und anscheinend über Gott und die Welt sinniert. Was geht in diesem komplizierten Menschen nur vor sich? Da richten sich mit einem Mal zwei unergründliche grüne Augen auf ihn, scheinen ihn zu durchschauen. "Was meinst du? Schaffen wir es bis zum Ende? Und was ist das Ende?" Okay, jetzt leuchtet die Frage, was denn nun verdammt noch mal in diesem Mann vorgeht regelrecht über seinem Kopf. Wie kommt Phillip auf so eine Frage? "Hä?", ist folglich die geistreiche Antwort des Rotschopfes. "Was das Ende ist und ob wir es bis dahin schaffen." Phil scheint nicht einmal zu merken, dass sein Gegenüber vollkommen verwirrt ist, sondern philoso-phiert sogleich weiter. "Also ich glaube nicht, dass das Ende der Tod ist. Vielleicht das Ende eines wichtigen Lebensabschnittes, oder der Verlust von etwas. Was meinst du?" Denys schüttelt lediglich den Kopf, steht in einer fließenden Bewegung von seinem eigenen Stuhl auf und setzt sich mit Schwung auf den Schoß seines Freundes. "Keine Ahnung, was das nun soll, aber mach dir keine Gedanken darüber. Jeder Tag ist Ende und Anfang, genauso wie es jede Sekunde, jede Woche, jeder Gedanke ist. Also lass die Grübelei, Kleiner, und lass dich lieber fallen." "Aber schaffen wir es durchzuhalten?" Immer noch blickt Phillip gedankenverloren durch die Gegend, was Denys lächeln lässt. "Nya, also die letzten Sekunden, Minuten und Gedanken haben wir doch schon ganz schön durchgehalten, oder?" Erst jetzt realisiert Phil den auf ihm Sitzenden, welcher sich leicht vorbeugt, um ihm einen Kuss auf die Lippen zu hauchen. Und doch geht er nicht auf die Einladung ein, sondern blickt den Älteren ernst an. "Kommst du nun mit?" Sofort zieht sich Denys zurück und stöhnt gespielt genervt auf. Seine Mundwinkel verziehen sich zu einem Schmollmund, doch das Grinsen kann er nicht verbergen. "Wieso fängst du damit an?" "Weil ich es wissen will." Und es kommt zu einem seltenen und atemberaubenden, teils auch gruseligen Anblick. Mit einem Mal werden Phillips Augen immer größer, fangen an zu glitzern und blicken Denys unentwegt an, lassen ihn nicht los. Phils Hundeaugen. "Du bist grausam. Und irgendwie gruselig.", flüstert der Ältere. Die ungewohnte Aussicht tut ihm nicht gut. Eindeutig. Sein Herz hyperventiliert noch, da ist er sich sicher und doch kann er nicht weg-sehen, blickt weiterhin in dieses hypnotisierende Grün. Klares, unschuldiges Grün. Unschuldig? Nicht mehr lange, denn kaum eine Minute lang bleibt es bestehen, ehe es von einem frechen Grinsen abgelöst wird. Verführerische Lust blinkt auf, lässt Denys erschaudern. "Also? Wie ist deine Entscheidung?" Will ihn die kleine Ratte tatsächlich hinhalten? Anscheinend, denn wo sonst kommen so urplötzlich diese Hände her, die ihn fest- und doch fernhalten. "Ich warte nicht gerne." Na, das ist Denys auch klar, schließlich kennt er den Kleinen. Hinzu kommt diese vorwitzige Hand, welche federleicht über seinen Rücken streicht, ihn in den Wahnsinn treiben wollend. "Ich weiß es nicht." Zufrieden bemerkt Phillip, wie sich die Gesichtsfarbe seines Freundes langsam aber sicher seiner Haarfarbe anpasst. Die Antwort aber gefällt ihm gar nicht, also zieht er seine Hand zurück, was Denys sichtlich aufatmen lässt. "Und wieso?" Verdammt, er hasst diese Ungewissheit, will endlich diese Ungeduld in seinem Innern verdrängen. "Weil die von der Institution noch nicht gesagt haben, wann ich losfliege." Ein Stoß und der andere liegt im Gras. "Hey, was soll das?" Drohend ragt die Silhouette Phillips über Denys, welcher leicht genervt ist. Was kann er denn dafür, dass er noch keine konkrete Antwort geben kann? Ist doch nicht seine Schuld. "Was wird das, wenn's fertig ist?" Überrascht wenden sich die beiden zu dem Störenfried namens Florian um, welcher, sie erstaunt betrachtend, in ihren Garten marschiert und den Kopf fragend schief gelegt hält. "Das wüsste ich auch gerne.", Denys blickt zu seinem Freund hoch, welcher, nun völlig aus dem Konzept geraten, erst einmal still ist und den Ankömmling nickend begrüßt. Erst nachdem er aufgestanden und Florian bei ihnen angekommen ist, kommen ein paar Worte über die schmalen Lippen des Kleinsten. "Was willst du hier?" Irgendwie klingt das gar nicht sonderlich begeistert, doch Flo lässt sich nichts anmerken. Lässt sich nichts anmerken? Nein, das stimmt nicht. Er kennt Phillips Gemütsschwankungen, aber diese sind ihm egal. Anscheinend hat er bei einem wichtigen Gespräch gestört, aber seine Frage ist ebenso wichtig und wenn der andere kein eindeutiges "Hau ab.", loslässt, dann wird er auch keine Andeutungen ernst nehmen. "Fragen, wer jetzt alles mitkommt." Oha, da hat er anscheinend einen wunden Punkt getroffen, denn sofort verdüstert sich Phils Miene, sein Blick schweift zu Denys und er wettert los. "Das ist eine gute Frage, die ich auch gerne mal beantwortet hätte." "Wurde dir noch nicht Bescheid gesagt, wann du fährst?" "Nein.", der Rotschopf schüttelt ebendiesen, worauf sein Freund verwirrt zwischen ihnen hin und her blickt. "Woher weißt du eigentlich, dass wir uns wieder vertragen haben? Ich hab dich die ganze letzte Woche nicht gesehen, konnte es dir also auch nicht sagen." Na, da ist Phil doch mal gespannt. Hat sein Freund seinem Lehrer diese Wandlung verraten, oder kann dieser hellsehen? "Sagen wir's so, ich hab es mir gedacht." Florian zwinkert den beiden zu, über beide Ohren grinsend. "Ich sag noch schnell deiner Mutter "Hallo" und zisch dann wieder ab. Denys, ruf doch dort mal an, vielleicht bekommst du ja was aus denen 'raus." "Bezweifle ich zwar,", grummelt der Angesprochene, "aber ich werde es mal probieren. Vielleicht klappt es ja doch." "Bitte bald, ja?" Und schon ist Florian im Inneren des weißgetünchten Hauses verschwunden. Als er wieder herauskommt, haben sich die beiden längst auf ihre Liegestühle sinken lassen. Sie bekommen nicht einmal mit, wie er sich verabschiedet, so sind sie in ihrem Tun versunken. Flos Blick wird traurig. Da sitzen, besser, da liegen sie, nehmen nichts mehr wahr, außer sich selber. Einen Grund neidisch zu sein hat er eigentlich nicht, oder? Schließlich werden die beiden bald getrennt werden, werden sich nur noch ab und zu sehen. Wieso aber mag er diesen Anblick nicht? Dabei hat er ihn so oft, kann sich nicht davon abwenden. Ein Funke brennt weiterhin in seinem Herzen, wird für immer dort brennen und er kann nichts dagegen machen, muss es hinnehmen. Irgendwann, am Ende, wird dieser Funke zu einem Feuer und wird ihn verzehren. Mit Haut und Haaren. Schritte auf dem Asphalt deuten an, dass der Besuch gegangen ist, kein Anlass für die Liebenden, sich zu lösen. Irgendwann jedoch, als sie halb schlafend aneinandergekuschelt daliegen, hebt Denys mit einem Mal den Kopf und beobachtet Phillip, welcher genüsslich die Augen geschlossen hat. Er ist ihm so nah, kann seinen Körper warm an seinem spüren. Der Atem des Kleineren streift seine Wange, lässt sein Herz schneller schlagen. Phillip ist Denys so nah. Warum aber hat dieser das Gefühl, als würde Phil sich immer mehr entfernen, als wäre er gar nicht hier? Nicht hier bei ihm? Ein Kloß sitzt ihm im Hals, will nicht verschwinden und schnürt ihm die Luft ab. Die Augen halb geschlossen und dabei den anderen betrachtend klammert er sich regelrecht an seinen Freund, will spüren, dass dieser doch da ist, immer noch neben ihm liegt. "Phil." "Hm?" Was will er eigentlich sagen? Denys weiß es nicht genau. Das Einzige, was er weiß, ist, dass sein Kopf voll von Stimmen, Erinnerungen ist. Kurz und gut, es herrscht Chaos. "Vielleicht lägen wir ohne Florian gar nicht hier." "Vielleicht." Phillip hat keine Lust jetzt an etwas anderes, als an den Moment zu denken, ein Vorhaben, welches durch die dunkle Stimme seines Freundes freundlicherweise zunichte gemacht wird. Natürlich hat Florian seinen Anteil daran, schließlich ist er mit Phils Vergangenheit so verbunden wie Wasser und Nass miteinander verbunden sind. "Ich kann jetzt verstehen, warum er deine Liebe für sich gewinnen konnte." Na, das klingt jetzt doch interessant, also hebt Phillip langsam seine Lider und richtet seinen Blick auf Denys. "Hm? Wie kommst du jetzt darauf?" Der Angesprochene schluckt merklich. "Letztens, als wir verstritten waren, ist er dageblieben, als du abgehauen bist. Er hat mir den Anstoß gegeben, nicht aufzugeben, mich nicht hängen zu lassen, sondern sofort zu dir zu gehen. Ohne ihn hätte ich vielleicht schon aufgegeben, als du anfangs nicht geantwortet hast." Keine Regung. Phillips Körper ist erstarrt, seine Gedanken dagegen wirr und hektisch. Florian hat Denys dazu veranlasst, dass er alles erklärt? Natürlich, schließlich hat er ihn, Phil, bereits schmollend und stur erlebt. Schließlich hat er erlebt, wie der Kleinere wütend alles von sich gewiesen hat. Aber wieso mischt sich der junge Lehrer in ihre Angelegenheit ein? Wieso? Weshalb setzt er sich so für eine Versöhnung ein? Und weshalb bleibt er so verdammt ruhig? "Das einzige Mal, wo er mich bisher zum Aufgeben gebracht hat, war bei meiner Liebe zu ihm. Wieso setzt er sich so für uns ein?" Denys blickt weg, kuschelt sich weiter an Phillip, welcher an seiner Brust liegt. "Er ist ein ruhender Pol und gibt Halt. Deshalb kann er einen so einfangen, oder?" "Hast du dich etwa in ihn verliebt?" Phil lässt ein kurzes Lachen ertönen, bitter und verwirrt. Natürlich nicht, oder? "Nein, das nicht. Aber ich verstehe jetzt, warum sich Menschen in ihn verlieben. Es tut weh, verdammt noch mal. Ich verstehe, warum mein Freund in seinen Ex verliebt war. Verrückt." Eben dieser Freund bleibt ruhig, hält die Worte zurück, die aus ihm heraussprengen wollen. Diese verhängnisvollen Worte, dass Florian für ewig einen Platz in seinem Herzen haben wird. Dabei waren sie nicht einmal zusammen. "Wieso aber kümmert es ihn, ob wir zusammen sind oder nicht?" "Er sagte, weil er keine Lust hat, dass du ihm schmollend und wütend den Urlaub versaust." "Egoistisches Arschloch." Dabei weiß er, dass das nur die halbe Wahrheit ist. Der Kleine weiß, dass da mehr dahinter steckt. Aber so gut, sich nur für sie beide einzusetzen, ist kein Mensch. Was also ist die ganze Wahrheit? Wird er wohl jemals wissen, was das wahre Wesen Florians ist? Das wahre Wesen seiner Taten, Gedanken und Gefühle? Grummelnd drückt Phillip Denys einen Kuss auf den nackten Brustkorb, schmeckt den ganz eigenen Geschmack seines Freundes, lässt sich benebeln. Die Wahrheit kann warten. Wochen später steigen am hiesigen Bahnhof drei junge Männer in einen der alten, klapprigen Züge ein, ähnlich wie Florian es vor vielen Jahren tat, um in dieselbe Richtung zu fahren, wie er damals. Gehetzt kamen sie an, verfolgt von einer blonden Furie, welche die Aussicht auf eine Beziehung mit Florian nie aufgegeben hat. Sara brauchte lediglich eine kleine Pause, dann legte sie wieder los. Versuchte ihn zu umgarnen, egal ob er nun schwul oder nicht sein möge. Sie würde ihn schon umstimmen. Ein Vorhaben, welches bis jetzt nicht geklappt hat. Nun sitzen die drei in dem stickigen Abteil, schreiend, um überhaupt etwas zu verstehen. Kaum sind sie in den Zug eingestiegen, hat sich Phillip verwandelt. Mit einem Mal ist er hibbelig, will von Florian alles über die Stadt wissen, in welche sie fahren werden. Florian ist da. Denys ist da. Die Sonne scheint und Thomas hat sich noch mit keinem Millimeter Haut gezeigt. Fazit: Phil ist glücklich. Ein Lächeln zeichnet sich auf seinen Zügen ab, als er sich nach Minuten gegen Denys sinken lässt, da er sich bereits jetzt heiser geschrieen hat. Sein Freund wird mitfahren. Nicht die ganzen zwei Wochen, sondern lediglich eine, dann wird er zurückfahren und schließlich abfliegen. Phillip ist das nur recht. So muss er nicht miterleben, wie sein Freund in das Flugzeug steigt. Flugzeuge sind jetzt keine Objekte, vor denen er Angst hat. Nein, das nicht. Aber zu sehen, wie sie seinen Liebsten entführen, behagt Phil nicht so wirklich. Nein, er will nicht am Flughafen in Tränen ausbrechen. Dann doch lieber am Bahnhof, wo Florian anwesend ist, ihn trösten kann. Einfach nur in die Arme nehmen kann. Phillip ist nicht mit Denys' Reise einverstanden, aber was soll er machen? Es ist beschlossene Sache und irgendwie muss er seinem Freund Recht geben. Sie beide müssen sich jetzt auf ihre Zukunft konzentrieren. Sie werden es zusammen schaffen, werden zusammen die Zukunft jedes Einzelnen von ihnen finden. Zusammen, und doch getrennt. tbc? so, Fehler sind ausgebessert, meine Betaleserin war fleißig ^^ nice days cu tsusuki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)