Mein! von Morathi ================================================================================ Kapitel 15: ------------ Sorry, sorry.... so lang hab cih euch noch nie warten lassen, glaub ich .. und dann so ein Kapi --° bitte köpft mcih nit.. werd versuchen in meiner freien zeit, die ich jetzt endlich habe ein paar kapis auf reserve zu schreiben ^^ dann viel spaß ^^ Kapitel 15: Gedämpfte Stimmen dingen durch die schwere, alte Eisentür in die Kälte hinaus. Die kleine Lampe, welche neben der Eingangstür angebracht ist, flackert unentwegt. Zielsicher läuft Phillip durch die Dunkelheit auf all das zu. Die Hände hält er vergraben in der Daunenjacke, den Kopf trotz des scharfen Windes hoch erhoben. Beim Anblick des Eingang zu "Bobby's", einer der Gaybars der Stadt, schleicht sich ein kleines Lächeln auf Phils Lippen. Seit einem Vierteljahr, an jenen schicksalhaften Tagen ist er hier Stammgast. An diesem einen Herbsttag war er das erste Mal hier gewesen. Wie dumm er und die anderen Insassen geguckt haben, wird er nie vergessen. Wenn er heute daran denkt, muss er lachen. Es war aber auch zu grotesk. Denn plötzlich taucht er, einer der begehrtesten und geheimnisvollsten Männer in der Stadt hier auf. Die Besucher von "Bobby's" wussten anscheinend nicht, wie sie jetzt reagieren sollten. Lachen, oder weinen? Dass er jetzt auch hin und wieder mit dem einen oder anderen lacht, liegt daran, dass die dunkle Wolke, der innere Schmerz von damals verschwunden ist. Er war allerdings genauso erstaunt gewesen. Da saßen Männer, die bekannt waren. Die eine Freundin hatten, die als Machos bezeichnet wurden. Und doch saßen sie hier und flirteten hemmungslos und ehrlich. - Wieso? - Ja, das hatte Phil sich gefragt. Inzwischen hat er das Gefühl, dass sie sich eben nicht so beweisen müssen, wie sie sich oft vor Frauen beweisen wollen, denn die anderen Männer kenn sie oft zu gut dafür. Phil hat sich inzwischen daran gewöhnt und fühlt sich sogar wohl unter all den anderen. Er, der sonst andere eher meidet. Was aber nicht heißt, dass er mit ihnen "heile Welt" und "beste Kumpels" spielt. Nein, er unterhält sich lediglich mit ihnen. Oder auch was anderes. Seine Charme, sein Aussehen und seine mystische Aura locken die Singlemänner an, wie das Licht die Mücken. Anfangs war ihm nur nach Affären. Denn, auch wenn er einen Entschluss gefasst hatte, waren seine Gefühle für Florian immerzu präsent gewesen. In der Schule, in der Stadt. Immer, wenn er diesen gesehen hatte, dieser versucht hatte ihn anzusprechen, hätte er ihn schlagen und küssen mögen. Der Schmerz war kaum erträglich und kam aus seinem Innersten. Doch er tat nichts, sah weg, ignorierte den Älteren und stürzte sich von einer Beziehung in die nächste. Kandidaten hatte es genug gegeben. Und gibt es immer noch. Die Einsamkeit blieb. Vorerst. Mit der Zeit vergrub Phil seine Gefühle immer weiter. Und dann, dann waren sie weg. Kein Herzklopfen, kein Schmerz mehr. Florian ist nur noch ein Lehrer. Niemand sonst. Diese Veränderung kam zu der Zeit, als Florians Versuche, mit ihm reden immer weniger wurden und schließlich abbrachen. Eine Freundschaft zwischen ihnen hatte Flo immer aufbauen wollen, doch eine Beziehung war unmöglich gewesen. An dem Tag, an dem er sein Bestreben stoppte, kam Florian völlig erschöpft, mit trauerndem Blick und gebrochenem Herzen in den Unterricht. Ein letztes Mal spürte Phil einen Stich in seiner Brust, dann wurde eine Tür tief in seinem Innern geschlossen und der Schlüssel weggeworfen. Die Mädchen der Klasse scharten sich sofort mit besorgten Blicken um ihren Lehrer, welcher sie jedoch brüsk wegschickte. Seitdem vermeidet Florian zu engen Augenkontakt mit Phil, ignoriert ihn und ist des öfteren ungewöhnlich kalt. Wie oft hat Phil sich bis zu diesem Zeitpunkt gewünscht, er möge plötzlich von Florian wachgerüttelt werden, der ihm dann sagen würde, es wäre alles ein Albtraum und er liebe ihn. Am besten sollte er noch neben ihm in einem Bett liegen. Phil versprach sich selbst, in so einem Fall, Florian zu umarmen und nie mehr loszulassen. Doch keine Hände rüttelten ihn auf. Niemand kam und beschützte ihn. Erst recht nicht Florian. Dass dieser litt und leidet bemerkt Phillip nicht, sieht ihn nicht mehr an. Sie leben aneinander vorbei. Seit 2 Wochen hat Phillip einen festen Freund. 2 Wochen voller Glück. Phils Grinsen wird breiter, als sich die alte Eisentür 3 Meter vor ihm öffnet und ein knallroter Haarschopf mitsamt Kopf aus dem Spalt heraus in die Dunkelheit lugt. Als hätte ER seine Schritte gehört, seinen Geruch in die Nase bekommen. Bei seinem Anblick strahlt Denys (gespr.: Dennis) vor Freude und rennt in die Nacht hinaus in Phils Arme. Dieser seufzt glücklich, als sei ihm ein großer Stein vom Herzen gefallen. Mit aller Kraft und Liebe umarmt er den Größeren. "Hast du mich vermisst?" Denys' Stimme und Atem jagen Phil einen Schauer über den Rücken. Er kann nur noch benommen nicken, was ein Kichern seines Gegenübers hervorruft. Als Rache haucht Phillip seinem Freund zärtlich auf den Nacken, dessen Reaktion, eine angenehme Gänsehaut, genau voraussehend, genau beobachtend. Sanft drückt Phil Denys ein Stück von sich weg, sieht ihm fest in die Augen. Seine Hände umfassen das Kinn des anderen streichelnd. Grau-Braun blickt verträumt in Grün-Gold und lässt es nicht mehr los. "Augen sind der Seele Spiegel." Wer immer das gesagt hat, Phillip stimmt ihm überein. So tief, unergründlich ehrgründlich. Und nur ihm öffnen sie sich. Lassen nur ihn bis auf den Abgrund blicken. Phillips Hände wandern weiter, über die feine Stupsnase, die vollen Lippen, die hohen, herausstechenden Wangenknochen und die feinen Augenbrauen. Er sieht es genau vor seinem inneren Auge, immerzu in Denys' Seelenspiegel blickend. Wieder einmal wird ihm bewusst, wie sehr er diesen Mann hier vor ihm liebt. Langsam nähern sich ihre Gesichter, während sie sich nicht aus den Augen lassen. Endlich verschmelzen ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss. So stehen sie da, sich gegenseitig Wärme gebend, mitten im Dunkeln auf der verschneiten Straße. Als sie sich voneinander lösen, sind ihre Lider halb geschlossen und ihre Augen mit Lust und Liebe getränkt. Kichernd wischt Denys ein paar Schneeflocken von Phils Haaren, hebt dessen Kinn wieder mit seiner warmen Hand an: "Süß." Worauf Phil dank dieser Worte errötet. Für ihn steht fest, Denys ist der Einzige, der ihn so anfassen, so ansehen, so mit ihm reden darf. Und Denys ist der Einzige, bei dem Phil sich so öffnet, so gehen lässt. Ob das daran liegt, dass Denys der größere ist? Erinnerungen kommen in Phil hoch, als er ihn mit glänzendem Blick nah vor sich sieht. Rückblick Vor einem Monat kam Denys das erste Mal seit einem halben Jahr Krankenhausaufenthalt wieder ins "Bobby's". Phil hat dies damals so nebenbei von einem anderen Mann erfahren. Doch kümmerte ihn das damals nicht sonderlich. Denys hatte seinen Auftritt genau geplant. Dunkel war seine Silhouette im Türrahmen erschienen, von hinten mit elektrischem Licht beschienen. Die Miene verschlossen, so dass für einen Moment alle Gespräche verstummten, bis Jemand: "Denys!!! Willkommen zurück!" schrie. Über die Hälfte der Besucher rannten auf den Zurückgekehrten zu, welcher nun offen lachte und alle umarmte, was sich als schwierig herausstellte, da es zu viele waren. - Eine fröhliche Natur.... - , stellte Phillip in seiner Ecke gelangweilt fest, - .... mit ihren Schatten. - Für einen Augenblick kam ihm in den Sinn, der Einzige im ganzen Raum zu sein, der wusste, dass es neben dieser fröhlichen, attraktiven Seite noch eine dunkle, tiefe gibt. In der nächsten Sekunde aber schweifte Phils Aufmerksamkeit wieder ab und er vergaß den Jungen. Dieser wäre am liebsten irgendwann aus der kreischenden Menge gekrochen, um sich die ganzen Neuzugänge seit seiner Abwesendheit anzusehen. Leider war ihm das nicht vergönnt. War er anfangs noch überglücklich wieder im "Bobby's" zu sein, so nervte ihn die Meute 3 Stunden später, als es gegen 11 Uhr ging gewaltig. Mit der Ausrede kurz auf die Toilette zu müssen, verschaffte er sich dann schließlich doch ein paar Minuten Ruhe. Das heißt er schaffte er vom Tisch aufzustehen und in die passende Richtung zu gehen. Doch schon drang ein raues "Hi Denys." an sein Ohr. - Ein Schritt! Ein Schritt! - Denys war verzweifelt und trotzdem lächelte er, als er sich umdrehte. Ein attraktiver, junger, gut gebauter, blonder Mann saß vor ihm an einem Tisch und Denys Aufmerksamkeit war augenblicklich geweckt. Den kannte er noch gar nicht. Sie kamen schnell ins Gespräch und Denys machte sich bereits Hoffnungen für eine interessante Nacht. Es lief so gut. Und genau jetzt wurde die Toilettentür mit Schwung aufgestoßen. Pech für Denys, dass er direkt davor stand und die Tür prompt in den Rücken bekam. Es war, als gönne das Schicksal ihm weder seine Gesundheit, noch eine Affäre. Der Schwung schleuderte den jungen Mann zu Boden, wo er sich schließlich, den schmerzenden Rücken reibend aufsetzte. Er wirbelte herum, so gut es ging, und für einen Moment setzte seine Beherrschung aus: "Kannst du nicht aufpassen, Idiot?!" Er stockte und einzig ein Gedanke raste durch seinen Kopf: - Mein Todesengel... ich sterbe.... - Phillip sah den Verletzten von oben herab an: "Selber Schuld, wenn du so blöd bist, hinter der Tür zu stehen." Und wendete sich ab. Aufgrund dieser kalten, tiefen Stimme stellten sich Härchen des ganzen Körpers von Denys in erschaudernd auf, ehe die Worte bei ihm ankamen. Eigentlich hatte er sich ob seines wütenden Tones entschuldigen wollen, doch dieser Kerl, Phil, ließ es nicht zu. Wut packte Denys, er sprang auf, holte Phillip ein und hielt ihn am Arm fest. Noch sachte, mit leichter Gewalt. "Entschuldige dich und ändere deinen Ton!" War ein bisschen Freundlichkeit und Höflichkeit denn zuviel verlangt? Phil zog verachtend einen Mundwinkel nach oben. Sein Blick zeigte völliges Desinteresse und mit derselben Gleichgültigkeit schüttelte er auch Denys' Hand ab: "Kein Bedarf." Er ging. Von da an herrschte Krieg. War einer alleine an einem ort herrschte wenigstens Ordnung und Frieden. Kam jedoch der andere hinzu, schlugen Blitzen durch den ganzen Raum. Blitze, welche anfangs lediglich von Denys ausgingen. Sie trafen auf fruchtbaren Boden. Ließ das ganze Leben Phil kalt, so empfing sein Geist den Zorn freudig, leitete ihn weiter und packte in ihn all die angestaute Wut, Enttäuschung tief in seinem Innern. Handgreiflich wurden sie nie, nein. Immerzu fielen harte, ironische Worte. Andere Männer waren geschockt ob dieser Szenen. Ob Phil, da dieser sich sonst nie gehen ließ. Ob Denys, da sie diesen immer nur offen, freundlich und humorvoll kannten. Nie kam von ihm Schimpf, immer versuchte er ruhig zu bleiben, zu diskutieren und steckte alle mit seiner guten und lockeren Laune an. War das ihre wahre Natur? Sie trieben es weiter. Flirtete Denys mit einem Mann, konnte er sich sicher sein, dass Phil ihn bereits in der nächsten Nacht verführt und meist wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen hatte. Genauso andersherum. Egal, ob sie sein Typ waren, oder nicht, Denys verführte sie vor Phil, spannte sie ihm aus. Ein Wettstreit zwischen Naturgewalten, die frontal und mit aller Kraft aufeinander trafen. Viele Männer machten bei diesem Wettkampf mit, spielten bereitwillig Opfer. Ließen sich von beiden verführen, fallen und hatten dabei ihren Spaß. Wussten sie doch, dass beide nur den anderen sahen, es keinem ernst war. Aber ein Abend, eine Nacht mit einem, oder gar beiden, welche wie pure Gegensätze wirkten und so eine noch größere Anziehung ausstrahlten, war für die meisten eine Verlockung. Aber sind sie wirklich so gegensätzlich? In ihrem Innern? War wieder jemand ausgespannt worden, folgten Beschimpfungen und Anschuldigungen auf den Fuß. Meist drehte es sich in diesen jedoch nicht um die ausgespannten Männer, welche lediglich als grund zum Streiten benutzt wurden, sondern waren ganz allgemein, später sehr privat. Oft genug gab es Schaulustige, oft genug schickte der Barkeeper sie aber auch auf die Straße, weg von "Bobby's", nicht mehr gewillt den Krach und die Störung durch den Streit weiter anzuhören. Abschrecken ließen sie sich davon jedoch nicht, sondern führten ihre "Gespräche" eben etwas abseits weiter, oder gingen vor Wut rauchend getrennte Wege. Jeder forschte über den anderen nach, fing jedes Gerücht auf, um dem anderen immer größere Wunden zuzufügen. Fügten Wunde zu Wunde, stocherten immer tiefer. Erkannten, an welchen Gerüchten etwas dran war, wo sie am besten zustoßen konnten. Ja, man kann sagen, dass das ganze ausartete. 1 ½ Wochen nach dem Anfang ihres "Krieges" landete Denys einen Treffer, welcher Gold wert war. Wie immer gifteten sie sich bereits am frühen Nachmittag an, unten im Keller von "Bobby's". Plötzlich fing Denys an zu grinsen. "Hör auf so rum zuzicken." "Wer zickt hier wohl, Mannsweib?" Denys hob lediglich eine Augenbraue. Normalerweise zog er Trümpfe erst spät heraus, wenn sie schon heißgelaufen waren, doch jetzt konnte er es nicht mehr aushalten. An dem Gerücht war sicher nichts dran, aber er würde Phillip, die Ratte, wie er ihn nannte, damit so lange auf den Ohren sitzen, bis es jeder wusste und die Ratte selber glauben würde. "Ts, du hattest wohl schon lange keinen guten Sex mehr." "Falsch, erst letzte Nacht." Der entsprechende Mann errötete leicht ob dieses indirekten Kompliments. "Ach ja? Dann hast du wohl Liebeskummer. Hat dich wohl jemand sitzen lassen, was?" Denys kicherte laut bei dieser Vorstellung. Ein Mann, Phillip sitzen lassen? "Wieder falsch.", knurrte Phil. Das Gespräch bewegte sich in eine absolut undiskutable Richtung. "Weißt du,", setzte Denys fort, "Mir ist da zu Ohren gekommen, du sollst etwas mit deinem Klassenlehrer, Florian Gaukler gehabt haben. Soll eine richtig heiße Beziehung gewesen sein. Deine Entjungferung inklusive. Und dann hat er dich abserviert, was? Warst wohl nicht mal als Spielzeug genug." Mit jedem weiteren Satz ballte Phil seine Fäuste fester, stieg ihm die Wut immer höher. Jedes Wort traf ihn tief, schlug immer weiter auf die verschlossene Tür ein. Langsam barst sie auseinander, ließ Gefühle frei, die Phillip nie wieder spüren wollte. Tränen sammelten sich hinter seinen Augen. Tränen der Trauer, Einsamkeit und der Wut. Unaufhaltsame Tränen. - Beruhigen, beruhigen, beruhigen, beruhigen.... - Der letzte Satz schlug ein. Tief, zu tief. Die Dunkelheit, Wärme störend. Langsam hob Phil den Kopf, sah mit zusammengebissenen Zähnen den grinsenden Denys an. Wie in Zeitlupe öffnete er seine Fäuste, bemerkte nicht, wie warmes Blut seine Handflächen hinablief. Sah immer nur Denys an. Dieser wunderte sich über die Stille und den Gesichtsausdruck seines Gegenübers. War diese Geschichte etwa wahr? Nein, das konnte nicht sein. Aber wieso war Phillip dann so wütend? Er schluckte schwer. Konnte das sein? Die Gedanken hatten seinen Blick verschleiert, ihn unaufmerksam gemacht. So bemerkte er nicht die Faust, welche auf ihn zukam. Ihn mit voller Wucht traf und niederstreckte. Erstaunt lag er für einen Moment auf dem Boden, nicht wissend, was passiert war. Den schnaufenden Phillip sah er mit geballter Faust und vor Zorn lodernden Augen über sich stehend. Mit einem Mal spürte er den Geschmack seines eigenen Blutes in seinem Mund und der Schmerz setzte langsam ein. Ungläubig fuhr er über seinen Mund und betrachtete seine blutverschmierte Hand, als sei sie nicht von ihm. Ruhe überkam ihn und er stand auf. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass er größer war, als sein Gegenüber. Und doch wirkte dieser furchterregend, wie er da so stand und ihn anfunkelte. "Sag das nie wieder.", gepresst kamen diese Worte von Phil. "Zu spät." Wie der Blitz schlug Denys zurück. Phillip schaffte es nur noch, den Kopf leicht zu drehen und damit etwas abzufangen. Durch den Raum flog er trotzdem. Wie ein wilder Puma kam er Denys vor, als er sich mit zerzausten Haaren zwischen den verwüsteten Stühlen und Tischen wieder erhob. Schwarze Strähnen in das Gesicht fallend, durch welche blitzende Augen starrten. Mit einem Hechtsprung kam Phil wieder auf Denys zu, die eigenen Wunden vergessend, genau wie sein Gegenüber. Geschockt blickten die anderen Männer auf die handfeste Prügelei. Wie Klammeraffen hingen die beiden Streithähne aneinander, zerrten an den Haaren des anderen, bissen sich gegenseitig und fauchten sich an. Bis der Barkeeper Tim, ein bulliger Typ, sie beide kurzerhand am Kragen packte und durch eine kleine Diele in den Hinterhof warf. Weder Phil, noch Denys bekamen davon wirklich etwas mit. Wie die Wahnsinnigen prügelten sie aufeinander ein, niemand hätte sie jemals auseinanderreißen können. Während ihr Verstand vernebelt war, zu keinem klaren Gedanken fähig, reagierten ihre Körper, welche Haut an Haut, fest aneinandergepresst, aneinander gerieben wurden. Es war wohl keine Reaktion auf die Schläge, also dass sie darauf standen, aber ihre Körper schienen die Sache nun selber in die Hand zu nehmen. Phil hielt erschrocken inne. Gerade saß er auf Denys Unterleib, die Faust zum Schlag erhoben, während dieser versuchte, ihn herunterzuschieben. Ihre Frisuren erinnerten eher an den "Struwwelpeter", als an sie selber. Die Hemden zerrissen, schließlich hingen ihre Jacken immer noch an der Garderobe des "Bobby's". Blut lief Phillip an der Hand entlang, Denys aus dem Mund. Ansonsten hatten sie nur Kratzer und blaue Flecken. So lagen, bzw. saßen sie da, mitten im kalten Schnee, plötzlich von einer immensen Hitze, ausgestrahlt von ihrem Unterleib, heimgesucht. Phillip lachte höhnisch: "Deiner steht. Stehst wohl auf Schläge, du perverses Schwein." Denys kam nicht umhin aufzukeuchen, denn Phillip kreiste dank des Lachens mit seinem Becken über Denys. Erschrocken biss er die Zähne zusammen, schnauzte dann aber atemlos Phil an: "Ich steh nicht auf Schläge. Und übrigens, deiner steht auch." Verschiedene Emotionen spiegelten sich auf ihren Gesichtern wieder, als sie sich anfunkelten. Scham, Hohn, und das Wissen des Sieges. So saßen sie da, während ihre Erregung, ihr Verlangen immer weiter zunahm und beide, Denys und Phillip den Wunsch verspürten, sich an dem anderen zu reiben, sich ihm noch weiter entgegenzustrecken. Die Hitze und Leidenschaft, das Verlangen überrollte sie wie eine Welle. Mit der Gewalt eines Sturmes. Veränderte auch ihren Blick, ihre Haltung, vernebelte ihre Gedanken. Kein Hohn, keine Scham zeigte sich mehr, nein, Lust tränkte ihre Blicke, brachte sie dazu, sich nicht mehr loszulassen. Phillip bemerkte das erste Mal, wie anziehend der andere doch war, wie tief die seelischen Abgründe in seinen Augen waren. er wollte ihn für immer ansehen. Ja, das dachte er und er schämte sich nicht. Denys dagegen fühlte sich das zweite Mal, als ob er sterben würde. Konnte es so eine Schönheit überhaupt geben? Dieser Mann auf ihm konnte doch nur sein Todesengel sein. Doch die Hitze des anderen Körpers sagte ihm deutlich, dass das kein Traum war. Das schwarze Haar fiel Phillip seidig und verstrubbelt über das Gesicht, als er sich langsam nach unten beugte, von den rot glänzenden Lippen des anderen angezogen. Dieser vergrub seine Hände im Nacken und in den Haaren Phils, drängte ihn weiter zu sich, bis sie schließlich ein zärtlicher Kuss einte. Noch erkundeten sie lediglich den Mund. Als sie sich lösten, sahen sie sich noch kurz in die Augen. Verträumt und mit einem neuen Wissen in ihrem Herzen. Dann aber lachten sie laut auf. Kichernd hielten sie sich fest, nicht gewillt den neuen Schatz ihres Herzens loszulassen. "Wir waren Idioten." "Und wie." Gegen die Kälte des Schnees half aber keine Körperwärme und so standen sie schon bald zitternd auf und gingen Arm in Arm wieder in "Bobby's". "Tim, zweimal Tee und was zum Desinfizieren!" Erstaunt blickten die Gäste auf das neue Paar, welches sich zufrieden auf einen Sessel setzte. Denys nahm Phillip wie selbstverständlich auf den Schoß, genoss seine Wärme. Genießerisch schloss er die Augen, lehnte sich an Phillips schmalen Rücken und umschlang ihn mit seinen Armen, während sich dieser glücklich zurücklehnte. Die Erregung war dank der Kälte abgeklungen und schon bald brachte Tim ihnen etwas zum Trinken und ein Spray. "Dafür, dass ab jetzt Ruhe herrscht rechne ich euch auch die kaputten Möbelstücke nicht an.", meinte er mit einem Augenzwinkern. "Danke.", kam es synchron von dem Paar. Endlich bekam Phillip mit, wie es ist, sich sicher und geborgen zu fühlen. frei lieben zu dürfen. Auch wenn es wieder seine eigentümliche Weise war. Nur, dass es nicht so heftig ausartete wie bei Florian. Er stellte gewisse Besitzansprüche, und war sicher nicht einfach, doch Denys schien immer zu wissen, wie er damit umgehen sollte. Genauso wie Phillip trotz Denys' Lachen sah, wenn etwas nicht mit ihm stimmte. In so einem Fall zog er ihn zu sich und sah ihm ernst in die Augen. Das hieß für Denys "es gibt kein Entkommen mehr". Und all das geht heute immer noch so. Über Florian hatte Phillip Denys dann auch noch informiert, schließlich war das der Schlüssel gewesen. Denys nahm es hin, nahm Phillip in den Arm. Irgendwie hatte er das Gefühl, diese Liebe, die Phillip mit seinem Lehrer verbindet, wird niemand je zerstören können. Niemals. Er, Denys, kann ihm eine andere Liebe geben, ihn beschützen und ihm zur Seite stehen. Das heißt aber nicht, dass er Phil so einfach aufgeben würde, würde Florian sich plötzlich um entscheiden und Phillip ernsthafte Avancen machen. Nein, der Rothaarige weiß, dass seine Eifersucht, die bereits jetzt ein bisschen vorhanden ist dann ausbrechen würde. Jetzt ist es nur das Gefühl, dass ihm Phillip nicht alleine gehört. Sie gingen es langsam an. Kuscheln, Küssen. Bis sie sich sicher waren, dass es ernst war, bis sie bereit waren. Und jetzt, nach 2 Wochen hatten sie eine heiße, hingebungsvolle Nacht erlebt. Ihr erste Mal miteinander, für jeden von beiden ein Stück des Himmels, wie eine neue Geburt. Dieses Gefühl wollten sie nie verlieren. Rückblick Ende "Komm." Denys nimmt Phillips Hand und zieht ihn grinsend Richtung des Eingangs und hinein. Der Raum hinter dem langen hölzernen Flur würde wohl ohne Einrichtung kalt und leer wirken. Weißer Stein bildet die Wand. Doch diese ist mit Fotos, Gemälden von Buntstiften und Graffiti verziert. Alte Holzstühle und Tische wirken gemütlich und beruhigend. Das Licht ist gedämpft und schimmert an diesem Abend in einem satten Rot. Denys zieht Phillip auf die Tanzfläche, nachdem er ihm seinen Mantel abgenommen hat. Diese liegt in einer dunkleren Ecke, des 4geteilten Raumes. Die Bar, eine Ecke zum flirten und suchen neuer Partner und eine Ecke für die Paare, die kuscheln wollen, oder die Besucher, die ihre Ruhe haben wollen. Nach 2 schnelleren Tänzen setzt ein langsamer ein und mit geschlossenen Augen drehen sich Phillip und Florian eng umschlungen im Kreis. Phillip den Kopf auf Denys' Schulter. Bald schon holt Denys ihnen etwas zu trinken, während Phillip an die Wand gelehnt dasteht und sich die Pärchen ansieht. Lippenkauend kommt sein Freund schließlich mit zwei Drinks zurück. "Was ist?" Phillip runzelt misstrauisch die Stirn und sieht Denys scharf an. "Ich hab gerade gehört, dass hier heute Abend jemand seinen Geburtstag feiert. Er müsste jeden Augenblick kommen." Phillip stöhnt genervt auf. Eigentlich wollte er einen ruhigen Abend. Aber sie können ja weggehen. "Dann lass uns verschwinden, okay?", nach einer kurzen Pause fügt er hinzu, "Wer ist es denn?" In diesem Moment geht die Tür auf und ein Pulk Gäste strömt hinein, von denen einer von den Gästen freudig begrüß wird. Phillip steht mit dem Rücken zu ihnen und dreht sich langsam um. Denys seufzt auf: "Florian." tbc!! so, geschafft *smile* freu mcih natürlich immer über Kommis und ich hoffe es hat euch gefallen ^^ thx bis zum nächsten kapi hoffentlich! cu tsusuki Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)