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Mein!

von

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Tut mir wahnsinnig leid, dass ich so lange nit mehr geschrieben habe. dafür kommt jetzt ein langes kapi ^^

viel spaß!
 

Kapitel 4:
 

- ...... ? Flos Gedanken

*.........* Phillips Gedanken
 

Und wie Phillips Zorn aussieht, will er sich lieber nicht ausmalen.

Mit einem Mal stutzt er. Zorn? Wieso Zorn? Wieso sollte Phil auch nur den kleinsten Grund haben, eifersüchtig zu sein?
 

Missmutig macht Flo sich auf den Weg zu den Wiesbachs.

Ein kühler Wind weht und verbreitet ein Gefühl der Freiheit. Sanft und süß, wie schwerer Wein. Flo hat sich lediglich ein T-Shirt und kurze Shorts übergestreift. Längeres würde ihn, wie er mit Sicherheit weiß, umbringen.

Noch sind die Tage lang und hell. Selbst jetzt am Abend scheint die Sonne mit einer Intensität, die nicht im Ansatz verrät, dass es bereits 8 Uhr ist.

- Es wird schwierig Phil ins Bett zu bringen. ?

Erstaunt blickt Flo von dem sehr interessanten Boden auf. Ja, er kennt Phil gut. Besser als alle anderen. Oder? Doch, wieso denkt er so alltäglich, wenn er doch das Gefühl hat, dass alles anders sein wird? ? Verdammt, Phil. Bring mich nicht so durcheinander. ?

Eigentlich wollte Florian Sara mitnehmen. Doch leider, oder zum Glück, hat sie keine Zeit. Flo ist sich sicher, dass er die Lage erst einmal ?abchecken? sollte.

Seufzend hebt er den Blick gen Himmel, an dem eine, ihn anlachende und verhöhnende Sonne steht, die den frischen Teer auf der Straße dazubringt weich zu werden und aufzuplatzen, Blasen zu schlagen, ähnlich, wie sie auch die Menschen in euphorische Stimmung versetzt und sie mit ihren überquellenden Gefühlen konfrontiert.
 

Mit einem Blick sieht Flo, dass die Wiesbachs bereits weg sind. Ihr glänzender Mini steht nicht mehr in der Garage.

Ergeben klingelt Flo und sieht sich Sekunden später Phil gegenüber, der ihn anblickt, als sei er die langweiligste und vor allem unbekannteste Person, die er je gesehen habe.

Ohne ein Wort drehte er sich um und ließ Flo draußen stehen, die Tür noch geöffnet, aber ohne einen Blick. Als wäre Flo eine Person, die ihn nicht interessiert. Die man kennen lernt, aber sofort wieder vergisst.

Kopfschüttelnd, als würde er sich das alles nur einbilden, beritt Florian das Haus. Und plötzlich kann er sich nicht vorstellen, was anders sein soll. Alles ist wie immer. Dieser Vorraum, dieses Haus. Alles ist unverändert. Wieso sollte es auch? ? Genau. Es ist alles wie immer. Was sollte sich auch verändern, nur weil ich ne Freundin hab? Außerdem, Phillip ist schließlich ein Junge und erst 9 Jahre alt. Wir haben beide keinen Grund uns deshalb anders zu benehmen. ?

Entschlossen schließt Flo die Tür hinter sich und begibt sich in die Küche. Dort bereitet

Phillip normalerweise immer irgendetwas zu Essen, oder zu trinken vor, damit beide eine Wohlfühlstunde haben.

Umso erstaunter ist Florian, als er eine dunkle Küche vorfindet, die, als er das Licht anmacht, in einem unwirklichen Glanz strahlt, vollkommen unberührt und kalt. Ohne einen Funken Leben oder Gefühl. Wozu auch. Schließlich ist hier hauptsächlich ein kleiner Junge drin, der sich selber etwas zu Essen macht und nur ab und zu mit seiner Familie oder seinem Babysitter speist.

Verwirrt sieht Florian sich um, als sei er auf der Suche nach Phil, der sich in jeder noch so kleinen Ecke versteckt haben könnte.

Ein Krachen lässt ihn zusammenfahren. ? Verdammt. Das kam aus dem Wohnzimmer. ?

Hektisch stürzt er in das nächste Zimmer, und fällt fast in Ohnmacht.

Dort sitzt Phil. Und er sieht fern. Irgendein Actionschinken mit Jackie Chan (is das was für kleine Kinder? by Flo). Seine Augen sind wie gebannt auf den ?kleinen? Bildschirm vor sich gerichtet. Die Anwesendheit einer zweiten Person scheint er nicht im geringsten zu registrieren.

?Ach hier bist du.? Das schiefe Grinsen auf Flos Gesicht sollte eigentlich ein Lächeln sein. ?Ich hab dich gesucht. Wieso bist du nicht in der Küche??
 

Keine Reaktion. *..........*
 

?Hast du heute Abend irgendetwas vor? Auf irgendetwas Lust??
 

Keine Reaktion. Nicht einmal ein Nicken. *TV*
 

?Nichts? Keinen Wunsch?? Florian ist genervt. Normalerweise antwortet Phillip wenigstens spöttisch oder sarkastisch. Aber heute, nichts. Das ist er nicht gewohnt.

?Du möchtest hier sitzen und Fernsehschauen??
 

Keine Reaktion. *Lass mich in Ruhe*
 

?Keine Hausaufgaben??
 

Keine Reaktion. *Kann dir doch egal sein*
 

?Hunger? Durst?? ? Wie lange soll das eigentlich noch weiter gehen? ?
 

Keine Reaktion. *...........*
 

?Darfst du das überhaupt gucken??
 

Na, ratet mal....... Keine Reaktion. *Na und?*
 

?Darf ich was Musik hören? Denn, weißt du, so eine einseitige Kommunikation ist ganz schön anstrengend.?
 

Keine Reaktion. *Dann geh doch zu der Nutte. Hat bestimmt bessere Konversationskünste. Lass mich einfach in Ruhe.*
 

Seufzend lässt Flo seinen Rucksack auf den Boden gleiten. Was hat Phillip? Er hätte doch schon früher mal daran gedacht haben, dass er eine Freundin haben könnte. Obwohl, vielleicht geht es ja gar nicht darum. Vielleicht hat er das Treffen letztens geträumt. Vielleicht ist Phillip einfach schlecht drauf (?einfach? schlecht gelaunt.... du kommst der Sache näher....).

Gedankenlos wühlt Flo nach der passenden Musik. Was soll er da bitte schön hören? Etwas fröhliches zum Aufmuntern? Etwas depressives?

Sein Blick fällt auf eine neue CD, die ihm sein Bruder eingepackt hat. Ein Lied soll genial sein. ? Okay, probier ich das. ?
 

Schon nach wenigen Minuten schließt Florian entspannt die Augen und lehnt sich zurück. Ein sehr ?aufbauendes? Lied. Über die Falschheit der Welt, dass man sich selber nicht mehr hört, : .........Uhhhh..... ich kann mich nicht hörn, ihr seid zu laut für mich, was ihr wollt fühl ich nicht. Ich stell mich nicht hinten an, denn niemand ist Untertan. Klebt mir meinen Mund nicht mit Bubblegum zu......... (wer kennt das Lied? XD)
 

Von innerem Instinkt geleitet dreht Phil den Kopf ein kleines Stück zur Seite und beobachtet aus dem Augenwinkel, wie Flo sich halb schlafend auf dem Sofa breit macht.

Ein bitteres Lächeln ziert den Mund des kleinen Jungen. *Da liegt er. Mit sich und der Welt zufrieden. Er hat die Oberschlampe flachgelegt. Eine tolle Leistung (ach ja? woher willst du das wissen?). So wenig bin ich dir also wert. Du versuchst nicht einmal wirklich mit mir zu reden.*
 

Ein Knall deutet an, dass das nächste Lied anfängt und Phil dreht geschwind den Kopf wieder zum Fernseher, in dem gerade ein Jackie Chan unter größten Verrenkungen eine Horde von böse, idiotisch aussehenden Typen vermöbelt. Und, wie Phil innerlich grinsend feststellt, dabei irgendwie sogar niedlich aussieht.

Gerade noch rechtzeitig wendet sich Phil dem Bildschirm wieder zu, denn als das nächste, bedeutend lautere Lied anfängt, schreckt Florian panisch hoch. Jetzt ist er doch tatsächlich fast eingeschlafen.

Minutenlang starrt Florian auf den Hinterkopf des schwarzhaarigen Jungen, der gebannt auf den Bildschirm starrt.
 

Minuten, in denen er sich fragt, was er hier macht, was Phil da macht, wieso der Junge sich nicht zu ihm dreht und ihn lachend fragt, wie ihm der Film gefallen hat, oder ob er etwas trinken möchte. Minuten, in denen Florian registriert, dass das nicht passieren wird.
 

Ein Adrenalinschub rast durch seinen Körper.
 

Gerade noch Jackie Chans Gesicht vor Augen, und im nächsten Moment blickt Phil in das wutverzerrte Gesicht seines Aufpassers. Er versucht den Kopf zu wenden, um wieder einen Blick auf den Film zu erhaschen. Flo bemerkt er gar nicht.

Wütend ergreift dieser Phils Kinn und zwingt ihn, ihn anzusehen. Mit der anderen Hand schnappt er sich die Fernbedienung und schaltet, hinter sich zielend den Fernseher aus.
 

?Was ist los? Sag es. Was hab ich dir getan??
 

Phils gelangweilter Blick sieht Flo nicht an, sieht an ihm vorbei in die Ferne, in das Nichts.
 

?Verdammt. Phil. Rede. Oder soll dir jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen? Was soll ich denn machen?!?
 

Das ist die Chance. Und Phil weiß es. Florian ist wütend, dass Phillip ihm nicht antwortet. Jetzt könnte Phil ihm vergeben, ihn in den Arm nehmen, ihm alles erklären oder ihn auch einfach nur anlächeln.

Stattdessen windet sich Phillip still und wie hypnotisiert aus Flos Griff und geht. Er geht einfach. Ohne sich noch einmal umzugucken. Florian stehen lassend.
 

Florian friert ein, kann sich nicht mehr rühren. Erst als die Zimmertür von Phillip zuschlägt, hebt er den Blick. In seinen Augen spiegelt sich Unglaube und Wut. Was hat er denn getan, dass Phillip ihn so behandelt? Ist er wirklich eifersüchtig? ? Vielleicht schon. Er ist ja ein kleines Kind. - Sollte man ihn dann nicht einfach in Ruhe lassen?

Lange, lange bewegt er sich nicht von der Stelle, bleibt in dieser Position und wünscht sich Sara herbei.
 

Ein paar Meter weiter lehnt ein kleiner Junge an seiner Zimmertür.

Keine Bewegung, ein Heben und Senken der Brust durch das Atmen, verrät Leben. Die dunkelgrünen Smaragde sind gedankenverloren auf den Boden gerichtet, sehen ihn und auch wieder nicht. *Verdammt. Wieso habe ich nichts gesagt. Dann könnten wir wenigstens wieder wie früher miteinander umgehen. Aber nein.* Ein spöttisches Schnauben entfleucht seinem Mund, gefolgt von einem resignierten Kopfschütteln. *Ich muss es natürlich versauen. Aber, ich hätte mich nicht mehr halten können, wenn ich sein Gesicht gesehen hätte. Schon als ich seine Hände und seine ganze körperliche Nähe gefühlt habe, bin ich fast verrückt geworden. Vor Wut. Ja, auch vor Wut.*
 

Zitternd rutscht der kleine Körper auf den Boden. Tränen fließen keine. *Wieso? Wieso kann ich nicht weinen? Meine Gefühle in die Welt schreien, IHN anschreien.*

Gedankenverloren bleibt Phil auf dem Boden sitzen, bis der Schlaf ihn gewaltsam und mit sofortiger Wirkung überrollt.
 

Flo dagegen ist die Unruhe in Person. Er weiß nicht, was er machen soll. Am liebsten würde er sich ruhig hinsetzen und alles vergessen. Doch leider, leider, macht sich sein Körper selbstständig und rennt rastlos wie ein Tiger in der Wohnung hin und her.

Und findet keine Antwort, keine klaren Gedanken.
 

Stunden später, so gegen 10 Uhr, schleicht Flo sich zu Phils Zimmer. Zögernd klopft er an, ruft ein leises: ?Phillip, bist du noch wach??

Natürlich, keine Antwort.

Florian hadert mit sich selber. Soll er einen Blick riskieren?

Ja. Mit einem Mal ist sich Flo sicher. Schließlich ist es, wie er meint, seine Pflicht, sich um seinen Schützling zu kümmern.
 

Lediglich ein leises Klicken ist zu vernehmen, als Florian die Klinke herunterdrückt und die Tür aufmacht.

Doch nach ein paar Zentimetern leistet die bereits hartnäckig Widerstand.

Mit hochgezogener Augenbraue schielt Florian durch den kleinen Spalt auf einen schlafenden Phillip hinunter.

Kopfschüttelnd kniet Florian sich hin und schiebt Phil noch ein Stück weiter, so dass er durch den Türspalt schlüpfen kann.

Er hebt Phil hoch und betrachtet nachdenklich das Gesicht des Jungens. ? Was geht in ihm bloß vor. ?

Doch, wie man weiß, ist das Gehirn eines Jugendlichen wohl das abstrakteste, was es gibt. Und Phil ist schon so gut wie ein Teenager und verwirrend sind seine Gedankengänge ganz besonders.

Florian legt den Kleinen vorsichtig in sein Bett und deckt ihn zu. Wie auf Befehl schießen ihm die Bilder seines zweiten Besuches in den Kopf, bei dem Phillip ihn einfach nicht mehr losgelassen hat und sie nebeneinander eingeschlafen sind.

Eine lange Zeit steht Florian an dem Bett und betrachtet das aus Marmor gemeißelte Gesicht, dass ohne jegliche Emotionen schlafend da liegt.

Ohne sich weiter Gedanken darüber zu machen, beugt Flo sich runter und küsst Phil federnd auf die Stirn: ?Bitte lass es wieder werden wie früher. Schlaf gut.?

Lediglich ein unverständliches Flüstern, wie ein Gebet.

Mit einem Ruck dreht Flo sich um und verschwindet aus dem Zimmer, um auf die Eltern zu warten und sein Geld in Empfang zu nehmen.
 

Die Tage danach, das Warten auf das nächste Treffen, sind voller Zweifel. Keiner von beiden weiß, wie er sich jetzt wirklich verhalten soll, wie es weitergeht.

Obwohl, Phillip weiß bereits, dass er nicht anders kann, als Florian zu ignorieren. Ihn nicht zu beachten.

*Verdammt. Was denke ich da? Ich will doch mit ihm reden. Ihn angucken.*

Da durchfährt es ihn wie ein Blitz. Er wird alles mögliche mit ihm machen, die Hausaufgaben, Fernsehgucken, und was sonst noch. Aber er wird stumm sein, kein Wort sprechen.

So ist der erste Entschluss gefasst. Der erste, der mit dem zweiten gehörig ins Schwanken geraten wird.

Doch was dieser zweite Entschluss ist, der von Florian gefasst wird, der lange mit Sara darüber gesprochen hat, das wird Phil erst beim nächsten treffen sehen. Und es ist ein Schock. Anstatt, dass Phillip in Florians Gesicht sieht, als er die Tür öffnet, blickt er in das Gesicht Florians und der grinsenden Sara.

*Ach so ist das, du nimmst Verstärkung mit.*

Verbittert lässt Phillip die beiden am Eingang stehen und begibt sich in das Wohnzimmer, um seine Hausaufgaben zu vervollständigen, die er sich eigens für diesen Abend und zur Konversation mit Florian aufgehoben hat.

Nun wird daraus wohl nichts.
 

Vor der Tür steht eine erstaunte Sara, die sich nicht hat vorstellen können, dass es wirklich so ein komisches Kind gibt, wie Florian es ihr von Phil erzählt hat.

Doch ihr Optimismus ist unerschütterlich. Florian mit sich ziehend betritt sie die Wohnung.

- Was...... was sollte dieser Blick aus diesen Augen mir sagen? Verdammt Phil, was geht in dir vor. Erzähl es mir, bitte. -
 

Nachdem sie sich ihrer Jacken, da es nun doch wesentlich kühler geworden ist, als ein paar Tage zuvor, abgelegt haben, begeben sie sich in die Küche und richten sich etwas zu Trinken und zu Essen her. An Phillip wird natürlich auch gedacht.

Es beruhigt Flo, Sara bei sich zu haben, die ihm mit einem Lächeln und einem Kuss beisteht. Beisteht bei diesem Konflikt, den Florian sich selber nicht erklären kann.
 

Sie brauchen Phil auch nicht lange zu suchen, doch dieser betrachtet verbissen die Matheaufgaben, als müssten sie sich unter seinem Blick irgendwann bewegen. Die Anwesendheit dieser zwei Personen im Hintergrund, verbannt er einfach aus seinem Gedächtnis, konzentriert sich so auf die Aufgaben vor ihm, dass sie, wie Florian meint, schon längst in Flammen aufgehen müssten.

?Willst du etwas essen??

Sanft lächelnd beugt Sara sich zu der kleinen Ratte hinunter und stellt den Teller vor seine Nase. Selbst als Phil nicht reagiert, verschwindet das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht.

- Genau das brauche ich. Ich verliere dabei nur zu schnell die Nerven. ?

Aus dem Augenwinkel bemerkt Phillip, wie Florian verträumt das Mädchen neben ihm mustert und Ein Gefühl, stärker als Liebe, stärker als der Tod, breitet sich in ihm aus, erfüllt ihn bis auf die kleinste Ecke.

Umso größer dieses Gefühl wird, umso mehr ignoriert er seine Umwelt, brennt weiter Löcher in die Zahlen.

Doch das Mädchen neben ihm, lässt immer noch nicht locker. Mit fröhlich, kindischer Stimme, weist sie Phillip auf einen kleinen Fehler hin, bietet ihm ein Glas zu trinken an und fragt ihn über tausend Sachen. Sein Hobby, wie er in der Schule sei, ob es ein Mädchen gebe, das ihm gefällt. Dass er keine dieser Fragen kommentiert, oder beantwortet, scheint ihr nicht aufzufallen. Selbst der Fehler wird nicht ausgebessert. Doch sie kümmert sich nicht darum, grinst den Jungen an und plappert munter weiter.

Irgendwann allerdings, verzieht sie sich mit Florian auf das Sofa. Phillip ist am Arbeiten. Er ist ein zuverlässiger Schüler und möchte das nicht ändern. Es ist eher ein Spiel. Ein Spiel um die Zukunft.

Florian kuschelt sich wohlig seufzend an Sara und versinkt in ihrem Duft. Er glaubt schon fast, dass er eingeschlafen sei, als Sara plötzlich die Hand hebt und ihn am Ärmel zupft. Mürrisch öffnet Flo die Augen und besieht erstaunt, wie Phillips Hand automatisch zu dem Teller mit Essen wandert und sich ein Stück des belegten Brotes nimmt, anschließend einen Schluck aus dem Becher trinkt. Währenddessen hebt der schwarzhaarige nicht einmal den Kopf, blinzelt nicht einmal.

Florian ist glücklich. Anscheinend konnte Sara ein bisschen etwas bewirken.

Wie soll er auch ahnen, dass Phil in einen inneren Konflikt gestürzt wurde und seit dem Morgen nichts mehr gegessen hat.
 

Die Stille bemerkt er nicht, doch als irgendein undefinierbares Geräusch ertönt, hebt Phillip den Blick um ein paar Millimeter und erstarrt.

Auf seinem Sofa, in seinem Haus, knutscht Sara mit seinem Florian.

Beide haben die Augen geschlossen und bemerken nichts von ihrer Umgebung, sind ganz in ihrem Zungenspiel, in ihren Berührungen versunken.

Phil hebt seinen Kopf vollkommen und starrt die beiden Jugendlichen an, während sich wieder dieses Gefühl ausbreitet. Diese fürchterliche Eifersucht.

Ein Schmerz durchzieht den Jungen, lässt jedes Gefühl, alles Leben aus seinem Körper verschwinden, ihn sich wieder runterbeugen und in die Hausaufgaben vertiefen.
 

Als Sara und Florian sich von ihm verabschieden, steht Phillip mit kalten Augen an der Haustür und wartet nur darauf, diese Tür endlich zuschlagen zu können.

Mit einem Lächeln streicht Sara Phillip durch die Haare.

Erschocken zieht dieser sich zurück, blickt sie aus großen, sie beschuldigenden Augen an. Doch Sara lächelt ihn geheimnisvoll an, wobei Phillip meint, einen leichten Schmerz in ihren Augen zu erkennen. Sie verabschieden sich und entschwinden in der Dunkelheit.

*Soll das jetzt ewig so weitergehen?*

Leise schließt Phillip die Tür und begibt sich ins Wohnzimmer. Er räumt die Teller und seine Hausaufgaben weg.

Minutenlang steht er kerzengerade mitten im Wohnzimmer und lässt die Szene des sich küssenden Paares immer wieder abspulen.

Nach einer Ewigkeit, wie ihm scheint, geht er langsam auf das Sofa zu, lässt sich auf ihm nieder und kuschelt sich an die Stelle, an der die beiden lagen.

Wie eine Katze kringelt er sich ein und schließt die Augen, während stumme Tränen über sein Gesicht laufen.
 

Florian tröstet derweil eine fertige Sara, die doch etwas verletzt über Phillips Reaktion an der Tür ist. Als sie ihn an ihrer Tür allerdings mit einem geheimnisvollen Lächeln verabschiedet, wie sie auch Phil angeguckt hat, überkommt ihn ein Gefühl, dass sie etwas weiß, für das er noch lange brauchen wird.
 

Und so vergehen wieder Monate, der Winter hat sich bereits verabschiedet und die Sonnenblumen blühen in ihrem ganzen Glanz.

Phillip ist inzwischen 10 und Florian wird bald 18.

Florian hat Sara nicht mehr zu Phillip mitgenommen. Er hätte gerne, doch sie meinte nur immer, sie würden es schon hinkriegen. Das wäre etwas zwischen Florian und Phillip und sie müssten es alleine lösen.
 

Flo hat sich inzwischen daran gewöhnt, dass Phil nicht mit ihm spricht, ihn auf eine bestimmte Weise seelenlos ansieht und nie wirklich auf ihn reagiert.

Stumm einigen sie sich auf ihre Aktivität, erledigen die Hausaufgaben, spielen Spiele und beschäftigen sich mit allem möglichen.

Doch miteinander zu reden, dass erscheint inzwischen vollkommen abwegig. Genauso wie Berührungen zu einer großen Seltenheit gehören und stets vom Zufall abhängen. Vielleicht mal beim Korrigieren der Hausaufgaben, dem Übergeben von irgendwelchen Gegenständen. Und jedesmal zieht Phil seine Hand hektisch zurück, als könnte er die Berührungen nicht ertragen.
 

Das Schuljahresende nähert sich unaufhaltsam und die Schüler bekommen somit auch mehr Freizeit, gegeben von den Lehrern, die durch die Hitze schon zu faul sind viele Wörter an die Tafel zu schreiben, geschweige denn sich selbst mit den Ergebnissen der Hausaufgaben abzumühen.

So hat auch Flo nun mehr Zeit zu Phillip zu kommen. Immer öfters nimmt er ihn der Hitze wegen mit ins Schwimmbad, wo sie von allen Seiten begafft werden. Der Anblick ist schon sehr interessant, so wie da zwei gut gebaute Männer rumlaufen, die die puren Gegensätze bilden. Florian, gebräunten Teint und helles Haar, Phillip, blass und dunkel.

Und sie sprechen nicht ein Wort miteinander.
 

Genau zwei Wochen vor dem Ende der Schule, Freitag abends, passt Flo mal wieder auf den kleinen Teufel auf.

Die Wiesbachs haben ihn gefragt, ob er nicht für zwei Tage auf Phillip aufpassen könnte, weil sie sich gerne etwas erholen würden und in den Ferien natürlich gerne mal zu zweit wären.

So wird Florian also das erste Mal bei Phillip übernachten.

Der Abend läuft wie immer, als erstes sind sie im Schwimmbad, bevor sie sich schließlich ein Schlemmermahl zubereiten und sich schließlich mit zwei Büchern in den Garten verziehen, der an dem späten Nachmittag genau die richtige, einschläfernde Temperatur hat.
 

Ein lautes ?Hallo!? reißt beide aus ihren Träumen.

Für einen Moment sieht Flo den Eindringling gar nicht, während Phil mit hochgezogener Augenbraue das grinsende Gesicht genau vor seinen Augen betrachtet.

Der Anblick des Jungens, der sich da so ungehemmt auf Phil Schoß setzt, lässt Florian nachdenklich werden. Er hat ihn doch schon einmal gesehen. ? Ach ja, damals, am ersten Schultag diesen Jahres. ?

Der Junge hat, im Gegensatz zu Phil, kurze Haare, die ihm in einem dunkeln rot-braun verstrubbelt ins Gesicht hängen. Die Augen glänzen dunkelbraun schelmisch unter den Fransen hervor. Sein Mund ist breit und weich.
 

?Nico.... ist dir langweilig??

Bei dem Ton von Phillips Stimme, zuckt Flo zusammen. Wie lange hat er sie schon nicht mehr gehört? Fast ein Jahr. ? War sie früher auch schon so rau? ?

Mit einem Mal funkeln Phils Augen wieder voller Leben, voller Misstrauen und verhaltener Freude.

Zeichen, die Flo schon seit einer Ewigkeit nicht mehr in den Augen des Jungens gesehen hat, die er schon fast vergessen hat.

Paralysiert sieht er, wie Nico grinsend nickt und sich ganz einfach mal auf Phils Bauch ausbreitet. Dieser guckt erst genervt, um dann umso energischer die Arme um den zarten Jungenkörper zu schlingen und die Augen zu schließen.

- Können 10-Jährige auch schon schwul sein? ?

So sieht es jedenfalls aus.

Seufzend lehnt Florian sich wieder zurück und versucht sein Buch weiterzulesen. Ohne Erfolg. Die ganze Zeit über schielt er zu den beiden Jungen und beobachtet, wie sie irgendwann einschlafen. Sich dabei allerdings leise murmelnd aneinander kuscheln.
 

Irgendwann hält Florian es nicht mehr aus und er steht auf, um die beiden zu wecken, da es für kleine Jungs doch ziemlich spät sei.

Er hat sie noch nicht einmal berührt, selbst sein Schatten ist nicht auf sie gefallen, da öffnet Phil mit einem Mal die Augen.

Diamantengrün trifft auf Himmelsblau, durchbohrt es, durchschaut es, lässt es nicht mehr los und nimmt es gefangen.

Phillips Augen kommen Florian wie zwei ruhende Pole vor, die nichts und niemand erschüttern kann, die alles durchschauen, aber immer geheimnisvoll bleiben.
 

So stehen sie da, bis Nico sich irgendwann räkelt.

Verschlafen sieht er auf und versperrt Florians Sicht auf die saftigen Wälder, lösen ihn von ihnen.

Ein, für Flo unbekanntes Lächeln schleicht sich auf Phillips Lippen, ein Funkeln tritt in seine Augen, als er den Blick zu Nico wendet: ?Gut geschlafen??

Dieser nickt müde und sieht auf die Uhr. Mit einem Schrei springt er von der Hängematte auf, wirft sein ?Polster? mit runter und rennt weg: ?Bis Montag!!?
 

Perplex starrt Florian ihm hinterher (tut er gerne ^^), bis er sich zu einem vollkommen verrenkten Phil wendet, der mit saurer Miene auf dem Boden liegt.

Und er kann sich nicht mehr halten. Florian bricht in lautes, schallendes Lachen aus, was Phil irgendwie nicht nachvollziehen kann. Und das erste Mal lässt Phillip sich von Florian berühren, ohne dass er zurückspringt, während der ihm auf die Beine hilft. Das erste und einzige Mal an diesem Abend.
 

Florian hat sein Quartier auf dem Sofa aufgeschlagen, wo er auch schnell einschlummert. Was für eine einschläfernde Wirkung so ein sonnendurchfluteter Tag doch hat. Selbst Phil fällt in Sekundenschnell in einen traumreichen Schlaf.
 

Mitten in der Nacht holt ein lauter Schrei Florian aus seinem Traumland zurück in die Wirklichkeit. Für einen Moment weiß er nicht, wo er ist und wäre vor Schreck fast von der Coach gefallen. ? Hab ich mir den Schrei nur eingebildet? ?

Nein, da ist er wieder. Ein kurzer, abgehackter Schrei, gefolgt von einem trockenen Schluchzen. Panisch wirft Florian die Decke zurück und steht auf. Leider zu schnell, da alles anfängt sich zu drehen. Er kneift die Augen zusammen und hält sich an der Lehne eines Sessels fest, während er versucht den Weg auszumachen.

Schwankend kommt er schlussendlich auch in Phillips Zimmer.

Dieses ist in völlige Dunkelheit gehüllt. ? Verdammt, wo ist sein Bett? ?

Ein weiterer Aufschrei verrät ihm die Richtung und Florian schafft es tatsächlich zu dem Bett, in dem Phil, wie Florian nun erkennen kann, vollkommen starr daliegt und sich lediglich bei einem kleinen Schrei windet, als habe er große Schmerzen.

Angstvoll rüttelt Flo an der Gestalt unter der Bettdecke, die mit einem kurzen Ruck zum Stillstand kommt.

Mit klopfendem Herzen hebt Florian die Bettdecke an und blickt in die großen, geweiteten Augen Phils, der ihn anguckt, als müsse er noch überlegen, ob Florian denn nun sein Retter oder ein Verräter sei.

?Pscht....? Florian kniet sich nieder und streicht beruhigend über Phils lange Haare, die in alle mögliche Richtungen abstehen.

?Was ist denn los??

Gerade noch streichelt er über den schwarzen Haarschopf, als dieser sich auch schon mit Gesicht an ihn drückt, die zarten Arme seinen Oberkörper umschlingen.

Ein Gefühl der Erleichterung durchströmt Florian und kurzerhand legt er sich, wie schon Jahre zuvor, zu Phil ins Bett.

Für einen Moment lässt Phillip ihn geschockt los und sieht ihn aus großen Augen an.

Angst verdrängt die Erleichterung und Florian möchte sich schon zurückziehen, als Tränen in Phillips Augen schießen und er sich an seinen Gegenüber klammert.

Phillip weint und weint. Warum, sagt er nicht, doch er weint und zeigt dies.

Florian zieht die Bettdecke über sie beide und schließt den Kleineren fest in die Arme, damit sich dieser entspannt. Und tatsächlich, nach und nach fällt die Anspannung von Phillip ab und er kuschelt sich schniefend fester an Florian.

Es dauert nicht lange, da wird sein Atem ruhig und regelmäßig. Die Augen sind geschlossen und auf seinen Lippen breitet sich Frieden aus.

?Geh nicht weg, verlass mich nicht......?

Dieses Flüstern, dieses Gebet, vernimmt Flo gerade noch, bevor er einschläft.

ende?
 

nein... XD

wie hats euch gefallen?

kommis?

cu tsusuki ^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-11-19T13:47:20+00:00 19.11.2004 14:47
also mir hats suppi gefallen. ^^ *Applaudier* ich fands wirklcih klasse und großartig. ^^ und auchncoh so lang. *schnurr* ^^
wie du das am anfang so beschreiben hast, von beiden seiten fand ich gut...und sarah...kann man die nicht enfach streichen? -.-' (immer diese extrawünsche XD)
und nico und phil zusammen..hach..zum knuddln!!!!!!!
was hat der arme philschatz wohl geträumt? *knuddlz* aber jetzt hast du ja florain bei dir. ^^
*freue mich schon aufs nächste kappil....hopp hopp*
vinchen
~flausch~
ssw


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