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Mein!

von

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Vielen Dank für euer Feedback ^^

Ja, ich weiß, dass 5 ein komisches Alter ist, aber der Altersunterschied musste für später stimmen ^^

Ich habe mir gedacht, dass das gerade das Alter auch ist, wo die Erinnerung und das Denken erst richtig einsetzt.

Er ist halt ein ziemlich komischer und geheimnisvoller Junge, deshalb ist sein Charakter auch ziemlich verquer.

viel Spaß mim zweiten Kapitel:
 

Kapitel 2:
 

Als Florian an diesem Abend nach Hause geht, weiß er nicht, wie er jetzt über das alles denken soll. Phillip hat mit ihm das Spiel gespielt, ihn dazu überredet, ihm etwas von der Schule zu erzählen und zu erklären. Der Junge ist intelligent, das war nicht zu übersehen.

Florian denkt an den Kleinen mit den schwarzen, verstrubbelten Haaren und den moosgrünen, golddurchzogenen Augen, die einen ohne Emotionen ansehen, einem bis auf die tiefste Stelle der Seele blicken und vollkommen durchschauen. Doch können sie auch voller Freude in die Welt blicken, schelmisch grinsen und den Teufelsblick hat Florian Gott sei Dank noch nicht erlebt. Er ist sich allerdings sicher, dass Phillip ihn beherrscht. Er ist kein normaler Junge. Nein, ganz sicher nicht. Mit einem Mal taucht Rebekkas Gesicht vor seinem inneren Auge auf. - Wieso? Wieso denke ich jetzt an sie? - Er vermisst sie, dass gibt er gerne zu, warum aber denkt er in dem Moment an sie, in dem er über Phillip nachdenkt? Als ihm ein Licht aufgeht, würde er am Liebsten den nächsten Laternenpfosten einschlagen. - Die beiden sind sich ähnlich. Ähnlicher, als normal oder gut. Eigentlich ist allein schon die Vorstellung, der Gedanke daran eine Beleidigung für Rebekka. Aber es ist so. Das gleiche Temperament, die gleichen Augen und Blicke. Die gleiche Anziehung. - Schmerz flammt in ihm auf. Schrecklicher Schmerz. Sollte dieser Junge seine Wunden wieder aufreißen, oder ist er dazu da, um ihn auf den Boden der Tatsachen zu holen, oder, ist er dazu da, damit Rebekka immer in seiner Nähe ist?
 

"Und? Wie war es?"

Florian stöhnt auf, als er von seinem grinsenden Bruder empfangen wird. "Toll. Wirklich." Der Sarkasmus ist kaum zu überhören, doch ein Hauch von, ja, von was eigentlich? Trauer? Resignation? Nachdenklichkeit? Oder eine Mischung von allem?

Stirnrunzelnd sieht Georg den jüngeren an: "Was ist?"

Florian schmeißt seine Jacke in die Ecke, genau wie seine Schuhe und verschwindet in der Küche, aber nicht ohne Georg die Tür vor der Nase zuzuschlagen, so wie er da völlig in Gedanken durch die Gegend rennt. Wütend reibt Georg sich seine feine Nase und stößt die Tür auf: "Was zum Teufel ist los? Hat dich die Ratte hypnotisiert?"

"Sie sehen sich ähnlich." Vollkommen in seiner Wut vergraben schreckt Georg hoch: "Wer?" "Rebekka und die kleine Ratte." Alles, aber auch wirklich alles, was Georg sagen wollte, bleibt ihm im Hals stecken. Sein Kiefer schwingt gen Boden und seine Augen weiten sich. Misstrauisch betrachtet Florian seinen Bruder, dessen Mund sich bewegt, ohne dass auch nur ein Ton seine Lippen verlässt. "Hast du irgendwas?" Wieder bewegt Georg seinen Mund wie hypnotisiert. Nur langsam scheint er sich zu besinnen, schüttelt mit dem Kopf und sieht Florian ernst an: "Stimmt's? Keiner wollte es mir glauben, als ich die beiden verglichen habe. Es ist erschreckend."

Jetzt ist es an Florian sprachlos zu sein. Hat er da gerade richtig gehört? Sein Bruder teilt seine verrückte Idee? Stöhnend lässt er sich auf einem Holzstuhl nieder und vergräbt sein Gesicht in den Händen. "Meine Güte. Ich kann nicht glauben, dass du genauso empfindest." "Und wieso nicht?" Jetzt schwingt Belustigung in Georgs Stimme mit. "Du weiß weshalb." "Ja. Weiß ich."

Erschöpft liegt Florian auf dem Tisch. Was soll er da denn machen? Augen zu und durch.
 

Zwei Tage später wird Florian von einem hektischen Georg aus der Dusche geholt: "Komm schnell. Die Wiesbacher is am Telefon. Ich muss weg." Und schon ist er verschwunden.

"Ja?" Genervt wickelt Florian sich ein Handtuch um die Hüfte und hüpft mit dem Telefon in einer Hand in sein Zimmer. Die meisten anderen Zimmer sind gekachelt und eiskalt. Bibbernd lässt er sich schließlich auf seinem Bett nieder: "Also?" "Du warst am Duschen?" Ein Kichern ist am anderen Ende der Leitung zu hören, so dass sich ein leichter Rotschimmer über Florians Wangen zieht. Ein paar Mal versucht er einen vernünftigen Anfang, doch alles, was aus seinem Mund kommt, ist Gekrächze, was das Lachen der Person am anderen Telefon noch weiter anstachelt.

Als Florian noch keine Ende der Peinlichkeiten sieht und ihm eine Frostschicht bereits über den Rücken kriecht, springt er genervt auf, schließt das Fenster und stellt die Heizung an. Ein Blick aus dem Fenster zeigt ihm, dass das neue Nachbarmädchen bereits grinsend zu ihm rübersieht.

Nun schon einer Tomate gleichend begibt er sich schnell wieder zurück zum Bett, während sein Handtuch bereits dabei ist sich zu verabschieden.

Florian hält es mit einer Hand fest und kniet sich auf den Boden, angelehnt an die Seite des Bettes, die nicht zum Fenster zeigt. Zitternd zieht er noch eine Decke über seinen fröstelnden Körper. Derweil beendet Anette ihr Gekicher und wird ernst. Na ja, ernst kann man das nicht nennen. Anscheinend gibt es noch einen anderen Grund, der sie amüsiert.

Bevor sie wieder anfängt zu sprechen, kann Florian am anderen Ende ein kleines Gerangel hören, wobei er die zischende Stimme eines kleinen Teufels vernimmt, der anscheinend ziemlich wütend ist.

"Okay, ich bin wieder normal." "Jaja." Florian kann das nicht ganz glauben. Als ob sie jemals normal gewesen wäre.

"Was ist denn jetzt?" Florian möchte so schnell wie möglich raus, zurück in das warme Bad und unter die warmen Wasserstrahlen.

"Ich wollte fragen, ob du Lust hättest in nächster Zeit regelmäßiger auf Phillip aufzupassen. Er quengelt schon die ganze Zeit, dass ich dich anrufen soll."

Florian stöhnt auf. Die Frau schafft es anscheinend immer Leute in Verlegenheit zu bringen. Doch jetzt sollte er wohl über etwas anderes nachdenken. Möchte er das? Wie würde das wohl weitergehen?

"Kann ich bitte noch drüber nachdenken? Ich rufe euch in ein bis zwei Stunden wieder an, okay?" Ein fröhliches "Ja, natürlich. Bis später.", kommt als Antwort, bevor ein Knacksen anzeigt, dass Anette aufgelegt hat.

Seufzend lehnt Florian sich zurück und schließt die Augen. Was soll er jetzt machen? Einerseits mag er den Jungen auf eine komische Weise, andererseits hat er ein komisches Gefühl im Bauch, wenn er an den Kleinen denkt. Ein Gefühl, dass er in naher Zukunft wegen ihm Probleme bekommen könnte.

Doch dann kommt noch die Tatsache der Bezahlung dazu. Und Wiesbachs bezahlen gut. Sehr gut.

- Gut. - Florian hat sich entschieden, ballt die Hände zu Fäusten und steht auf. - Aber jetzt erst einmal die Dusche. -

Ein Blick nach unten zeigt ihm, dass er gerade seine ganze Blöße dem Fenster und allem dahinter Preis gibt. Fluchend zieht er das Handtuch wieder hoch und rennt aus seinem Zimmer in das Bad.

Als das warme Wasser endlich auf seine Haut prasselt seufzt er erleichtert auf. Können die Peinlichkeiten und Ereignisse auch mal ein Ende haben? Wahrscheinlich nicht. Irgendjemand da oben - er blickt hoch und entdeckt zu seinem Gruseln einen Weberknecht an der Decke - muss ihn furchtbar hassen. Doch jetzt will er nur den beruhigenden, leichten Druck des Wassers spüren, der ihn für eine kurze Zeit alle vergessen lässt.
 

Nach der Dusche kommt er in warmen Klamotten und mit einem heißen Kakao zurück in sein Zimmer, wo immer noch das Telefon liegt. Mit einem Handtuch wuschelt er sich noch einmal durch die feuchten, kurzen Haare, bevor er eine Nummer eingibt.

"Wiesbach?"

"Ich machs."

"Ach, Florian. Du bist einverstanden?"

"Ja. Wann soll ich das nächste Mal kommen und wie viel bekomme ich?"

"Meine Güte. Geizhals. Kannst du morgen kommen? So gegen 6? Bis 8 Uhr? Und pro Stunde 7 Euro."

"Na klar. Sofort, Sir."

"Dann bis morgen."

"Ciao."
 

Erleichtert lässt Florian seinen Arm sinken und betrachtet sein Zimmer nachdenklich. - Das wäre geschafft. -

Mit neuem Elan springt er auf und richtet alles für den nächsten Schultag, bevor er sich in sein Bett einlümmelt und erschöpft einschläft.
 

"Jaha! Ich komme!"

Grinsend steht Florian vor der Haustür der Wiesbachs und zittert am ganzen Leibe. - Verdammte Kälte. Von wegen "Goldener Herbst". Okay, Dezember hat schon angefangen. Da brauch ich mich nicht wundern. -

Bald müsste es anfangen zu schneien. Hier in der Gegend kommt das weiße Pulver ziemlich früh und verflüchtigt sich erst spät. Die Kinder tollen dann wie kleine Hunde rum. Nicht zu vergessen, wie Huskys. Unterscheiden kann man sie nach kurzer zeit schon lange nicht mehr. So kommt es auch, dass Eltern oftmals ihnen unbekannte Kinder mit am Tisch sitzen haben und andere ihre wiederum lange suchen.

Endlich geht die Tür einen Spalt auf und Florian schlüpft durch diesen in die warme Stube. Wohlig aufseufzend lehnt er sich gegen die nächste Heizung. Zwei Stunden wird er jetzt in dieser schönen Wärme verbringen dürfen. Seine Seele jauchzt und frohlockt dem Himmel.

Da steht Anette vor ihm: "In zwei Stunden sind wir wieder da. Viel Spaß."

Und so verschwinden die zwei, so schnell, wie sie vor ihm aufgetaucht sind.

In Lichtgeschwindigkeit schält Florian sich aus seinen Schuhen und will sich nun auch seinem Mantel widmen, als er einen kräftigen Ruck an diesem verspürt. Erstaunt sieht er sich nach dem Übeltäter um und entdeckt die kleine Ratte, die versucht seinen Mantel runter zuzerren. "Ich mach das schon, Danke." "Der ist nass.", kommt es patzig zurück und schließlich ist er von seinem Mantel befreit, der jetzt über eine der Heizungen gehängt wird. Doch anscheinend ist das Phillip noch nicht genug, da er Florian mit sich in sein Zimmer zieht, auf das Bett drückt und an dem klammen Pullover zerrt.

"Sonst geht?s noch, oder was?"

"Du bekommst was von Papa."

Das ein warmer Pullover keine so schlechte Idee ist, muss er jetzt doch zugeben und zieht sich das Wollstück über den Kopf.

Keine drei Minuten später hat Florian auch schon einen Rollkragenpullover in doppelter Größe am Leibe, der ihn jedoch warm hält.

Phillip quengelt schon, dass er unbedingt den Sandmann sehen will, also setzen sie sich in die großen Sessel im Wohnzimmer.

Florian muss doch amüsiert schmunzeln, als er nach so langer Zeit wieder das kleine Männchen sieht, welches den Kindern immer wieder neue Geschichten erzählt.

Nach nur ein paar Minuten kuschelt sich schon eine kleine Wärmequelle an ihn. Lächelnd drückt Florian Phillip an sich, bevor er sich wieder der Sendung widmet.

Kaum hat das Sandmännchen die Bildfläche verlassen, schaltet Florian den Fernseher aus. Ein leises Murren kommt von seinem Schoß, auf dem Phillip sich wie eine Katze eingekugelt hat.

Sein Atem geht ruhig und regelmäßig, seine Augen sind geschlossen.

- Süß. - Das Florian sonst solche Gedanken nicht hat, fällt ihm nicht auf und er bleibt noch ein paar Minuten so sitzen, bis er sich dann doch dafür entscheidet den Kleinen in sein Bett zu tragen.

Dieser öffnet kurz verschlafen die Augen, nuschelt etwas von -Zähne geputzt. - und schläft dann wieder ein. Anscheinend haben sich die Eltern darum und um den Schlafanzug bereits gekümmert. Denn dieser umschlingt bereits die schmale Gestalt.

Ohne das Licht anzumachen schleicht Florian in Phillips Zimmer, zu dessen Bett und legt den Kleinen da nieder. Als er ihn schon fast vollständig zugedeckt hat, bemerkt er, dass Phillip ihn eisern festhält. Selbst als Florian leicht an dem Jungen rüttelt, wacht dieser nicht auf.

Resigniert seufzt Florian auf. - Na gut, ein bisschen Ruhe wird mir sicher gut tun. -

Und somit lässt er sich neben Phillip nieder, zieht die Decke hoch und nimmt den Jungen in seine Arme. Nach wenigen Sekunden ist auch er eingeschlafen und wacht eine lange Zeit nicht auf.
 

Als die Wiesbachs gegen acht Uhr wieder zurückkommen, empfängt sie eine beängstigende Stille. Erstaunt sehen sie, dass in der Küche und im Wohnzimmer keiner zu sehen ist. Leise öffnen sie die Kinderzimmertür und lugen hinein. Ein Lächeln schleicht sich auf ihr Gesicht, als sie die beiden Junge so fest am Schlafen vorfinden.

Sachte wecken sie Florian und befreien ihn von Phillip, der sich schlussendlich auf Florians Brust gekuschelt hat.

Verschlafen torkelt Florian schließlich in den Gang, zieht wie in Trance das zu große Hemd über den Kopf, streift sein eigenes über, nimmt das Geld an und verschwindet mit einem müden Nicken.

Dass er auf dem Nachhauseweg nicht überfahren wird, oder einschläft, grenzt schon an einem Wunder.

Daheim angekommen lässt er sich auf sein Bett fallen und schläft müde ein. Lediglich die kleine Wärmequelle vermisst er, wie sein Unterbewusstsein feststellt.
 

Phillip ist fasziniert von dem Jungen, der immer wieder auf ihn aufpasst, schließlich mit ihm für die Schule lernt und doch immer wieder kommt, obwohl Phillip inzwischen schon viel zu alt ist, wie er selber meint, um einen Babysitter zu haben.

- Dieser Junge gehört mir. - Das ist Phillip schon lange klar. Doch Florian wird älter und es kommt wie es kommen muss. Er bekommt eine Freundin.
 

tbc?
 

cu Morathi



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Seelengefaehrtin
2004-10-13T14:00:53+00:00 13.10.2004 16:00
der sadismus in deiner geschichte gefällt mir...
werde gespannt auf die fortsetzung warten!
Von: abgemeldet
2004-10-13T07:00:25+00:00 13.10.2004 09:00
flori kriegt ne freundin???? *wuaaaaah* *Ggg* was philipp wohl anstellt um die zu verjagen= *muahahaha* er sagt ja immer, flori gehört ihm, also....wah...^^ freu mich schon meag auf das nächste kappi und das kappi hier war auch voll genial. *nicknick*
und wie die gekuschelt habne...oh mei!!!!! wie süßßßßßß!!!
und wie du das geschrieben hast, das war so richtig niedlich *nikcnick* ^^
vinchen
~ganzdollflausch~
ssw!!!!!!!!!!!!


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