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Heart listening

Kai x Ray
von

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Weil er anders ist

Disclaimer: Omili: Alles mein, alles mein, alles mein,....

Kai: Wird wohl wieder Zeit für ihre Pillen.

Ray: Sieht so aus, sie fängt schon an zu fantasieren.

Omili: **schmoll** Gar nicht wahr. Und ich brauch keine scheiß Pillen! Ich bin total normal!

Tala: Wer so was schreibt, kann nicht normal sein.

Kai, Ray und Kevin: **nick**

Omili: Heul..... ihr seid so gemein. Dabei bin ich immer sooooooo nett zu euch.

Kai: **sieht sich noch mal eine bestimmte Stelle im Text an** **zeigt drauf** DAS nennst du nett? (Ihr werdet noch erfahren, was er meint, ist ziemlich am Schluß.^^)

Omili: **deathglare** Was bitte kann ich dafür, wenn du dich nicht benehmen kannst. So, jetzt aber Schluss, ihr haltet die Leser nur auf. Die sind schließlich nicht nur wegen euch hier.

Kai: Na, wegen der Story können sie kaum da sein. **abfällig guck**

Omili: **sauer** Jetzt reichts, das nächste mal wirst du mit Tyson verkuppelt und Ray kriegt Mariah!

Kai + Ray: BLOSS NICHT!

Ray: **Kai Kopfnuss geb** Entschuldige dich bei ihr!

Kai: Ich soll was?!

Ray: Willst du lieber eine Lemonszene mit Tyson durchspielen?

Kai: Sorry.

Omili: Dir sei verziehen, .... vorerst. So, jetzt aber los mit der Geschichte. Viel Spaß allen.

Kai: Falls man bei so was Spaß haben kann.

Omili: **Tyson+Kai FF schreib**

Kai: NEIN! ICH HAB'S NICHT SO GEMEINT! EHRLICH!
 

Übrigens, anfangs ist aus der Sicht von jemandem geschrieben, wo ihr aber schnell rausfindet, wer es ist.

Übrigens 2: Chibi-Chan, falls du das ließt, willst du auch für diese Geschichte Betaleserin spielen? Würde mich freuen. Schick doch einfach ne mail, wenn du willst: Heikekeutgen@aol.com
 

//Ray denkt//

>>Kai denkt<<

(Irgendjemand denkt)
 

Heart listening
 

Weil er anders ist
 

Fuck! Das ist das einzige Wort, wie ich diese ganze Situation beschreiben kann Jetzt steh ich hier in diesem bescheuerten Sekretariat, einer bescheuerten Schule in den USA und muss mich von einer, mit Sicherheit schon Altersschwachen, Sekretärin zulabern lassen, von wegen wie dieses Anmeldeformular auszufüllen ist.

Herr Gott! Ich weiß, das in das linke obere Feld der Name hingeschrieben werden muss! Steht schließlich drunter! Wie bin ich überhaupt in diese Situation geraten?

Da macht man einmal einen Fehler und schon schicken einen die lieben Eltern zu den Verwandten in Amerika, nur weil man von seiner Schule in China verwiesen wurde.

Wieso auch, ist das Schulsystem in China so streng? Ich meine, so schlimm war es ja nun auch nicht, was ich getan habe. Und ich finde nach wie vor, das ich im Recht war. Der hatte es echt verdient.

Oh. Scheinbar ist die Schreckschraube endlich damit zufrieden, wie ich das Formular ausgefüllt habe, dann kann ich ja vielleicht endlich mal zu meiner neuen Klasse. Nicht, das ich sonderlich scharf drauf bin, aber immer noch besser, als hier rum zu stehen.

"So. Du gehst dann erst mal geradeaus den Gang weiter, dann die 2. Tür links, nachdem du die Glastür durchschritten hast. Da ist diene neue Klassenlehrerin, die wird dich dann weiter einweisen."

Kaum hatte die ältere Frau geendet, war der Schwarzhaarige Junge auch schon aus dem Raum gestürzt.

Auf dem Flur drehte er sich erst mal zu beiden Richtungen um.

//Was sagte die noch gleich, wo's lang geht? Irgendwas von ner Glastür, oder?//

Sich vage an die Beschreibung des Weges erinnernd, ging er geradewegs auf die Glastüren zu und dann hindurch. Etwas weiter hinten auf dem Gang, sah er auf der linken Seite 2 Türen. Er ging auf die 2. zu und klopfte vorsichtig an. Nach kurzem warten, hörte er von drinnen eine weibliche Stimme "Herein" rufen und kam der Aufforderung nach.

Als er den Raum betrat, sah er gleich den großen Schreibtisch mitten im Raum, hinter dem eine noch recht junge Frau saß. Sie hatte Kinnlange, blonde Haare und trug eine Brille. Er schätzte sie Mitte 20. Sie lächelte den Jungen freundlich an.

"Du musst Ray Kon sein, richtig? Warte doch bitte kurz, ich muss nur den hier zurechtstutzen, dann kümmere ich mich um dich."

//Den hier?//

Ray's Blick glitt noch ein mal durch den Raum und erst jetzt bemerkte er, das noch jemand vor dem Schreibtisch saß.

Ein gutaussehender Junge in seinem Alter blickte ihm entgegen. Er hatte blau/graue Haare und die Farbe seiner Augen, konnte Ray nur mit einer Mischung aus rehbraun und Feuerrot beschreiben. Doch das auffälligste an diesem Jungen, waren die 4 blauen, triangelartigen Streifen in seinem Gesicht.

//Ob das Tatoos sind?//

So in seine Gedanken vertieft, merkte er nicht, wie der Junge am Tisch ihn ebenfalls von oben bis unten musterte. Auch sah er nicht das Grinsen, das sich dabei über das Gesicht des Grauhaarigen zog. Erst die Stimme der Lehrerin, holte beide wieder ins hier und jetzt.

"Also Kai. Was würdest du davon halten, deine Energie anders auszuleben, z.B. in einem der vielen Sportclubs, statt dich ständig mit den Oberstufenschülern der anderen Schulen zu prügeln?"

Der Junge, Kai, wie Ray ja gerade erfahren hatte, grinste darauf nur breit.

"Sie haben vollkommen recht, Miss Meys. Ich denke, ich werde mich noch heute bei den Cheerleadern eintragen. Dann kann ich unsere Mannschaft bei den Spielen anfeuern und jeden einzelnen von ihnen trösten, wenn sie verloren haben. Was ja ziemlich oft vorkommt."

Die Lehrerin seufzte hörbar und rieb sich die Schläfen.

"Du bist unmöglich, weißt du das?! Du kannst die nächsten 3 Wochen Ivanow beim

Nachsitzen Gesellschaft leisten. Ihr 2 seid ja sowieso fast immer zusammen, besonders, wenn es darum geht mich zu einem Nervenzusammenbruch zu treiben. Dann hast du ja sicherlich nichts dagegen einzuwenden. So, nun zu dir Ray."

Sie blätterte kurz in ihren Unterlagen und sah dann zu Genanntem auf.

"Wieso hast du eigentlich die Schule gewechselt? Das ist in meinen Unterlagen gar nicht aufgeführt."

Kurz schloss der Schwarzhaarige die Augen und atmete tief ein, dann antwortete er

"Ich hatte eine kleine Meinungsverschiedenheit mit meinem Klassenlehrer, woraufhin er mit gebrochener Nase und ein paar angeknacksten Rippen im Krankenhaus landete."

Er zuckte bei seiner Erzählung mit den Schulter und ließ kein Zeichen erkennen, das er es bereute, seinen Lehrer so zugerichtet zu haben.

Wieder entging ihm der Blick des Grauhaarigen, der ihn erst überrascht ansah und dann noch etwas breiter grinste.

>>Interessant<<

Die Lehrerin hingegen, seufzte nur resigniert.

"Noch so einer. Womit habe ich das verdient?! Kai, du kannst jetzt gehen und denk ans Nachsitzen. Wenn du dich wieder davor drückst, werde ich deinen Großvater informieren."

Kai nickte gelangweilt und stand auf. Auf dem Weg zur Tür, blieb er knapp vor Ray stehen, musterte diesen noch einmal und blieb schließlich an seinen Augen hängen.

>>Ich habe noch nie solche Augen gesehen. Als wären goldene Augen nicht schon

ungewöhnlich genug, strahlen sie noch dazu einen unbeschreiblichen Glanz aus.<<

Kurz war Kai von diesen Augen gefangen, während Ray nicht so ganz wusste, was er von dem Benehmen des Grauhaarigen halten sollte. Es kam schließlich nicht alle Tage vor, das sich ein völlig Fremder einfach mal gerade eben vor ihn stellte und so durchdringend musterte, wie Kai es tat. Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Kai dann plötzlich lächelte und sich noch einmal zu seiner Lehrerin umdrehte.

"Kann ich ihn haben?"

Fast augenblicklich nach dieser Frage, wurde Ray leicht rot um die Nasenspitze, auch wenn er nicht so genau wusste, warum.

"Mach das du in deine Klasse kommst, aber plötzlich! In 15 Minuten beginnt der Unterricht!"

"Bin ja schon weg, immer schön ruhig bleiben."

Dann wandte er sich noch kurz zu Ray.

"Hol ich mir das Kätzchen eben später."

Und bevor Ray etwas dagegen hätte sagen können, war Kai auch schon aus dem Raum

verschwunden.

//Kätzchen?!?!?!//

"Der Junge treibt mich noch in den Wahnsinn!"

Wieder massierte Miss Mays eingehend ihre Schläfen.

Ray währenddessen schüttelte seinen Kopf, beschloss so einfach nicht mehr and das eben Geschehene zu denken und räusperte sich hörbar. Die Lehrerin sah ihn an und lächelte freundlich.

"Entschuldige. Also. Ich bin Miss Meys, deinen neue Klassenlehrerin. Leider habe ich noch etwas Wichtiges zu erledigen, aber ich habe jemanden, der dir an meiner Stelle alles zeigen und erklären wird. Kevin! Kommst du bitte?"

Kurz nach ihrem Ausruf, spazierte ein grünhaariger, einen halben Kopf kleinerer Junge als Ray, ein.

"Kevin, das ist Ray Kon. Er ist neu hier und kommt in deine Klasse. Könntest du ihm bitte alles zeigen? Ich habe leider keine Zeit."

Der Grünhaarige nickte nur und ging dann zu Ray rüber.

"Hi. Ich bin Kevin, freut mich."

Freundlich lächelnd streckte er Ray die Hand entgegen, die dieser, das lächeln erwidernd, ergriff.

"Freut mich auch."

"Gut, dann lass uns jetzt gehen, der Unterricht beginnt bald, wäre ja blöd, wenn du schon an deinem ersten Tag zu spät kommst."

Sie verabschiedeten sich noch von ihrer Lehrerin und verließen den Raum. Auf dem Gang, setzten sie ihre Unterhaltung fort.

"Wo kommst du her? Du siehst nicht aus, als wärest du hier aus der Gegend."

"Bin ich auch nicht. Ich komme aus China."

Kevin machte große Augen.

"Achso. Dann bist du mit deiner Familie hierher gezogen?"

Gefragter schüttelte den Kopf.

"Meine Eltern leben noch immer in China. Ich bin allein nach Ameríka gekommen. Ich wohne bei Verwandten."

"Wieso?"

Nach einem leisen Seufzen, erzählte Ray.

"Wenn in China ein Schüler seinem Lehrer die Nase und ein paar Rippen bricht, wird er auf keiner anderen Schule, im Umkreis von Meilen, mehr angenommen. Und um dem Gerede am einfachsten zu entgehen, denn in einem kleinen Dorf wird verdammt viel getratscht, haben mich meine Eltern hierher geschickt, damit ich hier auf die Schule gehe. Und weil sie beide in China arbeiten, wohne ich hier bei meinem Onkel und meiner Tante. So einfach ist das."

Der Grünhaarige staunte. Ray hatte das erzählt, als wäre es das normalste der Welt. Kurz war er etwas baff, fasste sich dann aber schnell wieder und grinste seinen Gegenüber an.

"Nun, ich denke zwar nicht, das die Regeln hier so streng sind, wie in deiner Heimat, aber du solltest trotzdem lieber darauf verzichten, zum Wiederholungstäter zu werden."

Auch Ray grinste.

"Ich glaube nicht, das das noch einmal nötig sein wird."

Als die beiden ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Flur richteten, sahen sie das ihnen ein rothaariger Junge entgegen spazierte. Die Haare des Jungen, waren zu beiden Seiten nach oben frisiert. Er war wohl ein paar cm größer als Ray und trug einen langen schwarzen Ledermantel. Doch nicht nur sein Mantel war schwarz, auch seine Lippen trugen diese Farbe.

Ebenfalls schien er die beiden anderen nun zu bemerken und grinste breit in Kevin's Richtung. Als Ray zu Kevin sah, bemerkte er, das auch dieser grinste.

"Hast du mich etwa schon satt, oder wieso läufst du hier mit nem anderen Kerl rum?"

Gespielt beleidigt sah der Rothaarige Kevin an.

"Das ist Ray Kon. Er ist neu hier und ich zeige ihm das Klassenzimmer. Ray, das ist Tala Ivanov. Mein Freund."

Bei dem "Mein Freund" wurde Kevin ein wenig rot um die Nase. Ray war dem Grünhaarigen sympathisch, weshalb Kevin lieber gleich damit rausgerückt war, das er einen Jungen zum Freund hatte. Jetzt würde er ja sehen, ob Ray abweisend darauf reagierte, oder ob es ihm nichts ausmachte und die beiden wohl Freunde werden könnten. Doch entgegen seiner Befürchtungen, lächelte Ray nur freundlich und streckte dem Rothaarigen die Hand entgegen.

"Tala also. Hi, ich bin Raymond Kon, aber sag einfach Ray."

Tala lächelte eben so und ergriff die ihm dargebotene Hand. Dabei bemerkte er, das Ray einen ziemlich kräftigen Händedruck hatte.

(So sieht er gar nicht aus.)

Doch dann fiel ihm noch etwas anderes auf.

"Mann hast du lange Haare! Wie lang sind die, wenn du das Band nicht drum hast?"

Auch Kevin sah sich Ray's Haare nun genauer an.

"Ich kann sie nicht aufmachen, dann schleifen sie über den Boden."

"Wieso trägst du sie überhaupt so lang? Ist das nicht lästig? Schneid sie doch lieber."

Wieder lächelte Ray sanft, bevor er die Frage des Grünhaarigen beantwortete.

"Nun ja, es ist nicht immer einfach, vor allem, weil sie nach dem waschen so lange zum trocknen brauchen, aber abschneiden kann ich sie nicht. Das habe ich jemandem versprochen."

Ray's Stimme war merkwürdig leise geworden zum Schluss. Er wollte dieses Thema nicht vertiefen. Das bemerkten die anderen beiden scheinbar und lenkten von diesem Thema ab.

"Wieso bist du eigentlich nicht in der Klasse Tala? Der Unterricht beginnt in zehn Minuten."

Streng sah Kevin den Größeren an. Der grinste nur breit, zog den Grünhaarigen etwas näher an sich heran und ließ seine Hand über dessen Wange gleiten.

"Machst du dir Sorgen? Brauchst du nicht. Ich muss nur kurz zum Direx. Wahrscheinlich will er mir einen Orden verpassen, für irgendeine außergewöhnliche Leistung, die ich erreicht habe."

"Zum Beispiel die außergewöhnliche Leistung, mehr Zeit beim Nachsitzen, als im Unterricht zu verbringen, was?"

Spitzbübisch grinste Kevin in die Augen seines Freundes, welcher gespielt beleidigt die Mundwinkel verzog. Das hielt er jedoch nicht lange aus, grinste wieder breit und drückte dem Kleineren in seinen Armen, einen flüchtigen Kuss auf die Wange. Als Beweis, blieb ein schwarzer Abdruck auf den Wangen Kevin's.

"Ich muss dann jetzt. Wir sehen uns in der Klasse."

Und damit hatte er sich von seinem Freund gelöst und ging weiter den Flur entlang. Kevin sah ihm noch nach, bis er merkte, das Ray ihn ein wenig belustigt ansah.

"Ist was?"

Ray deutete auf die Wange des Grünhaarigen.

"Willst du das so lassen?"

Kurz musste Kevin überlegen, was der Schwarzhaarige meinte, nickte dann aber fröhlich.

"Tala ist der einzigste hier, der schwarzen Lippenstift trägt, wenn das die anderen sehen, wissen sie gleich von wem ich den hab und werden eifersüchtig. Ich bin zwar eigentlich nicht so darauf aus, andere zu ärgern, aber ab und zu, kann das nicht schaden. Schließlich ist Tala der zweit begehrstete Junge an dieser Schule und hin und wieder muss ich den anderen klar machen, das er schon vergeben ist."

Er grinste schelmisch. Ray grinste ebenso und zusammen gingen sie weiter.

Eigentlich hätte Ray jetzt keinen Führer mehr gebraucht. Man konnte die Klasse schon von weitem hören, was den Schwarzhaarigen doch etwas verwundert aussehen ließ.

//gibt das hier keinen Ärger, wenn die Klasse so laut ist? Auf meiner alten Schule wäre so was nicht drin gewesen.//

Doch augenblicklich, als er und Kevin den Raum betraten, wurde es so still, das man eine Stecknadel hätte fallen hören können und alle Augen waren auf Ray gerichtet. Der fühlte sich bei dieser vielen und plötzlichen Aufmerksamkeit, doch leicht unwohl. Um sich davon abzulenken, ließ er seinen Blick durch die Klasse schweifen. Die Mädchen, deren Blicke er kreuzte, wurden sofort purpurrot und fingen an zu kichern. Das er zum neuen Mädchenschwarm erkoren worden war, war nun klar. Doch alle Schüler konnte er sich nicht ansehen, da im nächsten Moment Kevin das Wort ergriff. So sah er auch nicht den Grauhaarigen Jungen, der an dem letzten Tisch in der hinteren Reihe saß und dessen Augen an ihm hafteten, seit er die Klasse betreten hatte.

>>Sieh mal einer an. Das scheint heute mein Glückstag zu sein.<<

"Also Leute, darf ich euch unseren neuen Mitschüler vorstellen. Das ist Ra-"

"Meiner!"

Alle Schüler, einschließlich Kevin und Ray, drehten sich überrascht zu dem um, der Kevin gerade unterbrochen hatte. Diejenigen, die den Mund aufgemacht hatten um etwas gegen den Kommentar zu sagen, nämlich so ziemlich alle Mädchen, schlossen diesen gleich wieder, als sie sahen, WER da gesprochen hatte.

//Der schon wieder. Wie hieß der noch? Kai, glaub ich. Was sollte das denn bitte?!//

Doch bevor Ray seine Gedanken diesbezüglich vertiefen konnte, stand Kai auf, ging direkt auf ihn zu und blieb nur wenige cm vor ihm stehen. Wieder hafteten die Mahagoniaugen an den Goldenen.

>>Diese Augen sind wirklich mal was besonderes. Ich glaube, an dem Süßen, hab ich etwas länger Spaß, als normal.<<

Durch ein lautes räuspern, wurde der Grauhaarige aus seinen Gedanken gerissen. Ray, vor ihm, sah ihn ernst und leicht gereizt an.

"Und was bitte meintest du damit?!"

Kai grinste.

"Ich habe nur klare Verhältnisse geschafft. Damit sich auch keiner an meinen Besitz wagt."

Er lehnte sich etwas vor und wollte Ray mit der Hand über die Wange streicheln, doch der war schneller, wich seiner Berührung einfach und geschickt aus und stand nun mit dem Rücken zu Kai zur Klasse hin.

"Tja, wirklich dumm, aber ich gehöre nicht dir. Also, was Kevin eben sagen wollte, bevor er von dem Idioten hinter mir unterbrochen wurde, mein Name ist Ray und ich bin neu hier. Freut mich, euch alle kennenzulernen."

Ein Raunen ging durch die Klasse, teilweise begeistert, teilweise überrascht und auch ungläubig. Da hatte dieser Chinese doch gerade tatsächlich Kai Hiwatari, dem unumstritten begehrtesten und auch gleichzeitig Gehfürchtesten Jungen dieser Schule, die Stirn geboten. Auch wenn Ray nicht wusste, welchen Stand Kai an der Schule und vor allem in der Klasse hatte, das verdiente Respekt. Doch natürlich würde der Grauhaarige das nicht auf sich sitzen lassen.

Selbst Kai wusste einen Moment nicht, wie er reagieren sollte. Das passierte ihm zum ersten Mal. Doch bald darauf, hatte er sich wieder gefasst und drehte sich zu dem Schwarzhaarigen um.

>>Na warte. So leicht mach ich es dir nicht.<<

Mit nur einer schnellen Bewegung, hatte Kai sich Ray's Handgelenk gepackt, Selbigen an diesem nach hinten gezogen und hielt ihn nun in einem Schraubstockartigem Griff an sich gepresst. Ray, der so schnell gar nicht hatte reagieren können, wurde sauer.

"Könntest du mir verraten, was der Scheiß soll?!?!"

Er versuchte sich aus dem Griff des Größeren zu befreien, blieb jedoch erfolglos, da Kai doch etwas stärker war. Aber es war für den Grauhaarigen längst nicht so leicht wie er gedacht hatte, den Jungen festzuhalten.

>>Schwach, ist er jedenfalls nicht. Gefällt mir immer besser!<<

"Was das soll? Ganz einfach. Ich versuche nur meine Zuvorkommendheit meinem neuen Mitschüler gegenüber zu beweisen. Schließlich, kennst du dich hier noch nicht aus und ich könnte dir so einiges zeigen. Außerdem, mag ich es nicht, wenn man mir widerspricht."

Jetzt schaltete sich auch Kevin ein. Er mochte Kai eigentlich, aber er fand, diesmal ging der Grauhaarige zu weit.

"Kai, lass doch..."

Doch weiter kam er nicht, da er von Ray unterbrochen wurde.

"Schon gut Kevin. Kai hat schließlich gar nicht mal so unrecht."

Mit einem Lächeln auf den Lippen drehte er sich in den Armen des Größeren um, so das er ihm nun ins Gesicht blickte.

"Ich bin sicher, das Kai mir so einige Interessante Sachen zeigen und erklären kann."

Ray schloss die Augen und näherte sich mit seinem Gesicht seinem Gegenüber. Der grinste nun siegesgewiss.

>>Na also, war doch gar nicht so schwer.<<

Auch er schloss die Augen, doch kurz bevor sich ihre Lippen berührten, begann Ray wieder zu sprechen.

"Er kann mir zum Beispiel sagen, wie sich DAS anfühlt."

Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, rammte er sein Knie in Kai's Lendengegend. Dieser stieß keuchend die Luft aus und sackte mit schmerzverzerrtem Gesicht zusammen. Während Kevin erschrocken nach Luft schnappte und noch nicht glaubte, was er da gerade sah, wie übrigens auch so ziemlich alle der Klasse, beugte sich Ray zu Kai herunter.

"So. Und jetzt hörst du mir mal zu Mr. Macho! Ich habe absolut keine Lust, mich von irgendeinem selbsternannten Schulking als sein Eigen bezeichnen zu lassen. Versuch so etwas noch einmal und du bist eine Schulqueen, verstanden?"

Ohne auf eine Antwort zu warten, ließ Ray Kai einfach sitzen, schnappte sich seine Tasche und setzte sich auf einen freien Platz an einen der Tische.

"Wow. Eins muss man ihm lassen, er ist alles andere als leicht einzuschüchtern."

Leicht erschrocken drehte sich Kevin zu der Stimme hinter ihm um. Tala stand an die Umrandung gelehnt in der Tür. Er war gerade in dem Augenblick bei seiner Klasse angekommen, als Ray sich in Kai's Armen umgedreht hatte und hatte so alles gesehen.

Nun ging er langsam an Kevin vorbei und auf den, noch immer auf dem Bodensitzenden Kai zu.

"Hey Alter, alles okay mit dir?"

"Ganz ruhig bleiben Kai. Ray kennt dich schließlich nicht und das war sicher nicht böse gemeint."

Beinah schon verzweifelt versuchte Kevin Kai von irgendwelchen Rachegedanken

abzubringen, die dieser jetzt durchaus haben könnte. Doch Widererwarten, blieb Kai vollkommen ruhig. Er stand auf und ließ seinen Blick gleich zu dem Schwarzhaarigen gleiten, der sich interessiert mit zwei Mädchen, die an seinen Tisch gekommen waren, unterhielt. Als er ihn ansah, legte sich ein merkwürdiger Glanz über seine Augen und, fast wie in Zeitlupe, formten seine Lippen ein leichtes Grinsen. Tala und Kevin sahen ihren Freund merkwürdig an. Sie hatten eigentlich erwartet, das Kai sofort auf Ray losstürmen und ihn dafür Krankenhausreif schlagen würde. Sie hatten sich sogar schon bereitgestellt, ihn diesen Falles zurückzuhalten. Aber, das Kai überhaupt keine Reaktion dieser Art zeigte, sondern auch noch anfing zu grinsen, war mit Sicherheit das letzte, was sie erwartet hatten.

"Er gehört mir."

Zwei paar Augen weiteten sich vor Erstaunen. Tala rang sich zu einigen Worten durch.

"Ähm.....du weißt aber schon, das das der gleiche Typ ist, der dir gerade vor versammelter Klasse gedroht hat, dich einer Geschlechtsumwandlung zu unterziehen, solltest du dich noch mal an ihn ranmachen und außerdem sehr stark das Leben möglicher Hiwatarijunior gefährdet hat, oder?"

Gefragter drehte sich zu dem Rothaarigen um und sein Grinsen verbreiterte sich noch etwas.

"Allerdings weiß ich das. Ich hab's satt, immer nur den Hüter von ein paar kleinen Unschuldslämmchen zu spielen, die sofort springen, wenn ich hüpf sage. Das hier ist endlich mal ein Kaliber ganz nach meinem Geschmack. Den lass ich mir nicht durch die Lappen gehen. Dieser kleine süße Chinese wird mir gehören. Ganz.!"
 


 


 

So, soviel erst mal zum ersten Teil. Ich weiß nicht, ist irgendwie ne ziemlich bekloppte Idee und ob die Charaktere jetzt so sonderlich gut rüber kommen, da bin ich mir auch noch nicht so sicher, aber ändern werde ich das Kapitel jetzt wohl nicht mehr. Ich würde mich allerdings freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr davon haltet.

Also, bis zum nächsten Kapitel.

Eure Omili

P.S.: Wer mich kennt und auf das Update anderer Geschichten von mir wartet, dem kann ich

sagen, das mit dem heutigen Tag meine Prüfungen vorbei sind und es deshalb auch bald mit

den anderen Story's weitergeht.^^

So leicht nicht

Wow. Gleich so viele Kommentare, wo die Story doch erst seit drei Tagen drin ist. Ich bin gerührt. **Wasser in die Augen krieg** Nein, wirklich, ich bin echt zu Tränen gerührt, das euch meine Story so gut gefällt. Damit hatte ich echt nicht gerechnet. Ich hatte eher befürchtet, das ich nur negative Kritik kriege, weil ich alle so OOC gemacht habe. Aber anscheinend, scheint es euch ja zu gefallen, wenn Ray sich nicht immer alles gefallen lässt. Gut, das wird sich nämlich auch nicht ändern. Aber für alle, die vielleicht einen falschen Eindruck von der Story gekriegt haben. Ray ist auf keinen Fall Seme bei mir. Zumindest soviel muss ich sagen, ich will ja auch keinen von euch enttäuschen, der nach ich weiß nicht wie vielen Kapiteln noch immer hofft, das Ray sich in diese Richtung entwickelt. Zumindest im Bett, ist Kai hier noch immer der dominantere von beiden.

Kai: Das will ich aber auch meinen!

Omili: Ja ja. Schon gut, jetzt wissens ja alle. **Kopf schüttel**

Ray: Und was hab ich davon?

Omili: **grins** Ist mir egal, Hauptsache ich hab meinen Spaß.

Kai: Spaß, scheinst du ja anscheinend wirklich zu haben. Womit hatte ich es eigentlich verdient, das er mir in die Weichteile tritt?!

Omili: **verwundert guck** **evil grin** Aber Kai, deinen Kopf hat er doch gar nicht getreten.

Kai: **Auf 180 ist** DU WEISST GANZ GENAU WAS ICH MEINE!!! UND VERWECHSLE MICH HIER NICHT MIT TYSON!!! DER IST DERJENIGE MIT DER WEICHEN BIRNE!!! BIST DU EIGENTLICH LEBENSMÜDE MICH SO ZU PROVOZIEREN?!

Omili: **Kopf einzieht** Mensch Kai, war doch nicht so gemeint. Das der aber auch gleich immer so sauer wird! Na ja, bevor Kai mich umbringt, wünsch ich euch noch viel Spaß beim lesen.

Kai: **Axt hinter Rücken hervorholt** Ja, viel Spaß beim lesen, es wird ihr letztes Kapitel sein. **evil grin**

Omili: RAY HILFE!

Ray: **seufz** Ich würde sagen, während ich die Autorin rette, genießt ihr das nächste Kapitel. Drückt mir die Daumen.
 

PS: Dieses Kapitel kriegt ihr jetzt noch mit ein paar Zeichen und Grammatikfehlern und so. Ab dem nächsten sind sie dann fehlerfrei, weil ich die nächsten dann vorher zu Chibi-Chan zum Korrekturlesen schicke. Also, freut euch drauf. Chibi, du bist die beste. **dich knuddel**
 

//Ray denkt//

>>Kai denkt<<

(Irgendjemand denkt)
 

Heart listening
 

So leicht geb ich nicht auf!
 

Endlich. Nach 2 Stunden langweiligem Mathematik unterricht, erlöste die Pausenklingel die Schüler von ihrem Leid. Eiligst packten alle ihre Sachen ein und stürmten auf den Pausenhof.

Auch Ray räumte gerade sein Buch und sein Heft zurück in die Schultasche, als er merkte, wie sich jemand vor seinen Tisch stellte und sich zu ihm hinunter beugte.

"Brauchst du Hilfe Kätzchen?"

Ray hätte eigentlich nicht aufsehen müssen, um zu wissen, wer das war, doch würde er es nicht tun, könnte er dem anderen weder sein wütendes Gesicht zeigen, noch ihm auf diese Bemerkung eine bissige Antwort geben. Also hob er seinen Kopf nach oben und blickte direkt in zwei Mahagonifarbene Augen.

"Tja, da ich weder Altersschwach, noch körperlich behindert bin, denke ich, ich kriege das grade noch so allein hin. Aber danke der Nachfrage."

Ohne den Grauhaarigen ein weiteres Mal anzusehen, stand Ray auf und ging in Richtung Klassentür. Dabei nicht einen großen Bogen um Kai vergessend. Dieser grinste nur breit.

>>Wie eine kratzbürstige Katze.<<

Vor der Tür, holte Kevin den Schwarzhaarigen ein.

"Willst du mitkommen Ray? Ich würde dir gerne noch ein paar Leute vorstellen."

Gefragter lächelte Kevin an.

"Wieso nicht."

Kai, der dieses Lächeln sah und die Freundlichkeit, die der Chinese dem anderen entgegenbrachte, zog missfallend die Augenbrauen zusammen. Grinsend, da er seinen Freund durchschaut hatte, ging Tala auf Kai zu und legte ihm die Hand auf die Schulter.

"Tja, zu allen nett, außer zu dir. Wirklich schade, das er ausgerechnet dich nicht leiden kann, was?"

Kai grinste den Rothaarigen ebenfalls schief an.

"Dann werde ich eben dafür sorgen müssen, das er mich leiden kann."

Dann löste sich der Grauhaarige von der Hand auf seiner Schulter und ließ erst mal einen fragend dreinblickenden Tala stehen.

(Wie meint er das denn jetzt? Seit wann ist ihm wichtig, das die Leute ihn mögen?)

Schnell hatten Kai und Tala die beiden anderen eingeholt und den Schulhof erreicht. Zwar, war Ray nicht unbedingt angetan, von der Nähe des Grauhaarigen, doch er sagte nichts. Er hatte ja gesehen, das die anderen beiden mit ihm befreundet waren und es bestand immerhin noch die Möglichkeit, das dieser aufgeblasene, arrogante,....na ja, dieser Typ halt, vielleicht doch nicht ganz so schlimm war, wie Ray dachte.

//Ja klar, und der Weihnachtsmann bringt die Ostereier.//

Nun ja, die Möglichkeit war gering, aber vorhanden.^^

Gerade als Kevin Ray weiter über den Schulhof lotsen wollte, wurde ihre Aufmerksamkeit durch einen ziemlichen Lärm, in eine andere Richtung des Hofes gelenkt.

Nicht weit von ihnen, standen einige Schüler im Kreis um sechs andere Personen rum. Die sechs in der Mitte, waren jeweils drei zu drei auf die gegenüberliegenden Seiten verteilt. Die drei auf der rechten Seite, waren eindeutig größer und kräftiger, als ihre Kontrahenten auf der linken Seite. Das konnte Ray sogar aus dieser Entfernung sehen.

"Was ist denn da los?"

Ohne auf Kevins Frage zu antworten, ging Ray auf die Gruppe zu. Die drei zurückgebliebenen sahen ihm fragend hinterher.

"Ray? Was hast du denn vor?"

Doch als Kevins Frage wieder unbeantwortet blieb, setzte sich nun auch Kai in Bewegung und folgte dem Chinesen. Er hatte da schon so eine Ahnung, was der Schwarzhaarige wollte. Auch Tala und Kevin folgten nun.

Nachdem er sich an einigen Schülern vorbeigeschoben hatte, konnte Ray die Situation ganz überblicken.

Links standen drei Jungen, wohl ein oder zwei Jahre jünger als er selbst. Einer von ihnen, der vorderste, hatte etwas längere, blaue Haare und trug ein Cappi auf dem Kopf. Der nächste, er stand nur einen Schritt hinter dem Blauhaarigen, hatte blonde Stachelhaare und viele Sommersprossen im Gesicht. Schließlich der letzte dieser Dreiergruppe, er stand hinter den beiden, war deutlich kleiner als die anderen, hatte braune Haare und trug eine Brille. Eng umschlungen hielt er einen Laptop in den Händen und sah nervös zwischen den beiden sich anfeindenden Parteien hin und her.

Rechts erkannte Ray drei ältere und größere Jungen, als die auf der linken Seite. Vielleicht sogar älter als er. Aber höchstens ein Jahr. Sie standen den anderen, wie in einem Dreieck gegenüber.

Hinten links, ein stämmiger, seine braunen Haare zu Zacken frisierter Typ. Das Gesicht dieses Jungen gefiel Ray gar nicht. Es strahlte einfach nur pure Schadenfreude aus.

Rechts dann, ein im Vergleich zu dem Zackenkopf, wie Ray den anderen Gedanklich getauft hatte, ein recht schmaler Kerl, aber trotzdem noch muskelbepackt. Ray führte diese Muskeln auf ein ausdauerndes Training zurück, denn mehr tat der Junge wohl den lieben langen Tag sicher nicht. Nicht, bei einem so hohlen Gesichtsausdruck. Viel, konnte der jedenfalls nicht in der Birne haben.

Zu guter letzt, der Junge in vorderster Reihe. Wie Ray schätzte, der Anführer der drei. Er hatte etwa Schulterlange, schwarze Haare, breite Schultern, trug eine mit Flicken und Graffiti bearbeitet Lederjacke und machte alles in allem den Eindruck des typischen Schlägers. Doch etwas war da noch, was nicht ganz in dieses Bild passte, denn im Gegensatz zu seinen Kollegen, schien ihr Anführer etwas Grips in der Birne zu haben, was offensichtlich wurde, als er begann zu sprechen.

"Wieso gibt euer kleiner Freund uns nicht einfach seinen Laptop und wir lassen euch in Ruhe weiter machen, was immer ihr machen wollt. Glaub mir, das wäre wesentlich angenehmer für euch, denn im Gegensatz zu mir, schlagen meine beiden Freunde hier sehr gern auf kleine Kinder ein."

Sicherlich keine besonders geselligen Typen. Doch da schaltete sich nun auch der Blauhaarige auf der anderen Seite ein.

"Das kannst du dir gleich mal wieder abschminken. Kenny hat schon gesagt, das ihr seinen Computer nicht kriegt, also macht gefälligst die Fliege!"

Auch der Blonde hinter ihm, mischte nun im Wortgefecht mit.

"Ganz recht. Ihr dürftet eigentlich sowieso nicht hier sein. Ihr gehört nicht zu dieser Schule! Ihr seid wohl scharf darauf, von eurer zu fliegen, in dem ihr die Schulregeln brecht."

Auch Kai und die anderen beiden, hatten nun Ray in der ersten Reihe erreicht. Als er die Situation erkannt hatte, seufzte Kai resigniert.

"Die schon wieder, wie oft muss man die eigentlich noch zusammenschlagen, bis die mal bleiben wo sie hingehören? Und diese drei Dumpfbacken, konnten sich mal wieder nicht zurückhalten und mussten sie mal wieder provozieren. Mir reichts. Ich hab heute keine Lust, auf den Scheiß. Komm Ray, das geht uns nichts an."

Kai packte das Handgelenk des Chinesen und wollte ihn eigentlich von der Szene wegziehen, doch dieser entriss ihm seine Hand wieder und funkelte ihm in die Augen.

"Dir, mag das vielleicht egal sein, aber ich seh mir das nicht schweigend an!"

Noch bevor Kai verstand, was der Chinese als nächstes tat, war dieser aus dem Kreis der Schüler getreten und schritt nun auf die sechs in der Mitte zu.

>>Was soll denn das jetzt?! Ist der lebensmüde?!<<

Eigentlich wollte Kai direkt hinterher und den Schwarzhaarigen zurückholen, doch Tala hielt ihn überraschenderweise davon ab. Grimmig und fragend zugleich, sah er ihn an.

"Lass doch erst mal sehen, was er jetzt macht."

Der Schwarzhaarige Schläger, hatte nach dem Kommentar des Blauhaarigen, selbigen am Kragen gepackt und zog ihn daran zu sich hoch, so, das seine Füße wenige cm über dem Boden schwebten.

"Lass mich sofort los, oder du erlebst was!"

Der andere grinste nur fies.

(Der ist gleich nicht mehr so mutig.)

Er zog seinen Griff noch etwas fester um den Kragen des Hemdes, des Blauhaarigen, was diesem die Luft abschnürte.

"Was hast du gerade gesagt? Ich habe dich nicht verstanden."

"Er sagte du sollst ihn loslassen. Ich fand das ziemlich klar verständlich!"

Überrascht, drehte sich der Schläger zu der Stimme um, die ihn gerade unterbrochen hatte und entdeckte den schwarzhaarigen Jungen, der langsam, aber festen Schrittes auf sie zuging. Ein grinsen zog sich über sein Gesicht, als er den Blauhaarigen Jungen einfach losließ und dieser, nach Luft ringend zu Boden fiel.

"Sieh mal einer an. Du bist neu hier, was Zuckerpüppchen? Ich rate dir zu verwinden und dich nicht einzumischen. Ich würde ein so hübsches Gesicht nur ungern mit blauen Flecken zieren. Da fiele mir etwas viel besseres ein."

Lasziv sah er Ray an, der sich davon aber nicht stoppen ließ und weiter auf ihn zuging.

Kai ballte inzwischen seine Hände zu Fäusten.

>>Dieser verdammte Marko! Noch so eine Bemerkung und ich schlag ihm so dermaßen die Fresse ein, das er nicht mehr weiß, ob er Männlein oder Weiblein ist!<<

Wieder spürte er eine Hand auf seiner Schulter und wieder war es Tala, dem diese Hand gehörte.

"Ganz ruhig bleiben Kai. Wenn der Ray anfasst, kannst du ihm immer noch die Zähne rausschlagen. Mich interessiert, was Ray vorhat."

Das interessierte Kai allerdings auch, weshalb er sich erst mal beruhigte. Aber eins war für ihn vollkommen klar. Sollte dieser Marko auch nur einen Finger an Ray legen, könnte er sein Testament machen.

Ray, der davon natürlich nichts mitgekriegt hatte, kam schließlich vor dem Schwarzhaarigen zum stehen. Der andere Junge war fast einen halben Kopf größer wie er und lächelte breit auf den Chinesen herab. Dieser sah ihn nun herausfordernd an.

"Entschuldige, wie hast du mich eben genannt?"

Ein gespieltes Lächeln zierte bei der Frage sein Gesicht.

"Gefällt dir doch sicher, der Name, oder Zuckerpüppchen?"

~Zuckerpüppchen~

Bei Erwähnung dieses Kosenamens, machte etwas in Ray 'Klick' und schon hatte sein Gegenüber seine Faust im Gesicht.

Von diesem Schlag vollkommen überrumpelt, taumelte der Getroffene einige Schritte nach hinten, bis ihn schließlich der Braunhaarige mit der Zackenfrisur auffing. Ungläubig, das der Chinese ihm gerade einen Kinnhaken verpasst hatte und noch dazu einen so kräftigen, funkelte er den Schwarzhaarigen an.

"Du solltest dich jetzt lieber bei mir entschuldigen Zuckerpüppchen. Und das sollte geschehen, bevor ich bis 3 gezählt habe."

"Bist du dir sicher, das du schon soweit zählen kannst? So viel Grips hätte ich dir gar nicht zugetraut. Na ja, zusammen schafft ihr das ja vielleicht."

Schon die ganze Zeit über, war die Gruppe aus Schülern um sie herum, vor lauter staunen und Spannung ruhig gewesen, doch nun sogen einige von ihnen hörbar den Atem ein, vor Schreck.

Auch Kai wurde langsam nervös.

>>Was denkt der sich eigentlich, was er da tut? Will er denn unbedingt, das Marko und die anderen Hackfleisch aus ihm machen?!<<

Starr vor Unglaube, was der Chinese sich ihnen gegenüber hier so alles rausnahm, starrten die drei ihn an. Im nächsten Moment verengten sich die Augen ihres Anführers zu kleinen Punkten.

"Macht ihn fertig. Dann werden wir ja sehen, ob er dann immer noch so eine große Klappe hat. Aber macht dabei nicht das Gesicht von unserem Zuckerpüppchen kaputt. Wäre doch schade drum."

Hämisch grinsend, vor lauter Vorfreude darauf, mal wieder ihre Fäuste schwingen zu lassen, liefen die beiden auf Ray zu. Nun hielt Kai nichts mehr. Er stürzte los. Doch, bevor er auch nur in Reichweite seiner Gegner war, setzte sich plötzlich auch Ray in Bewegung, lief den beiden, auf ihn zustürmenden, Jungen entgegen und brachte sich zwischen ihnen in Position. Als die beiden stoppten und gemeinsam auf den Chinesen zwischen ihnen einschlagen wollten, wich dieser geschickt aus, stützte seine Hände auf den Boden ab, brachte seine Füße, wie beim Handstand in die Luft und drehte sich auf seinen Händen einmal um die eigene Achse. Dabei holte er auch mit seinen Beinen Schwung und ließ seine Tritte gezielt über die Gesichter seiner Gegner fliegen.

Die beiden taumelten zurück und bevor sie wieder auf die Idee kamen, gemeinsam anzugreifen, war Ray vor Zackenkopf aufgetaucht und rammte diesem seinen Ellbogen in die Magengrube. Keuchend vor Schmerz, brach der zusammen.

Doch der andere tauchte nun hinter dem Schwarzhaarigen auf und wollte ihn gerade von oben niederschlagen, als Ray ihn bemerkte, sein Bein über den Boden schnellen ließ, er so seinem Angreifer die Beine weghaute und noch bevor dieser auf dem Boden aufkam, ihm einen gezielten Schlag in den Nacken verpasste, woraufhin der das Bewusstsein verlor.

Ray richtete sich auf und klopfte sich etwas Staub von der Hose.

>>Er ist nicht mal außer Atem!<<

Kai hatte die ganze Szene mit weit aufgerissenen Augen verfolgt. Er hätte dem Chinesen niemals zugetraut, so kämpfen zu können. Da hatte der Schwarzhaarige gerade zwei 1. größere und 2. vom Körperbau auch stärkere Kerle, ohne große Mühe auf die Matte geschickt. Und noch dazu, mit einer so grazilen Eleganz, wie Ray sie eben an den Tag gelegt hatte.

>>Ich muss ihn haben!<<

Fast schon, wurde sein Blick bei der Betrachtung Ray's glasig, hätte er nicht gesehen, das sich dieser Marko nun von hinten an den Schwarzhaarigen ranschlich.

Ray wollte sich gerade umdrehen und dem Anführer dieser Nieten sagen, er solle sie einsammeln und verschwinden, als er ein hässliches Knacken hinter sich hörte.

//Das klang ja wie...//

Mit einem Ruck drehte er sich um und entdeckte hinter sich Kai, wie er grob den Arm des anderen Schwarzhaarigen auf dessen Rücken gedreht hatte und dieser vor Schmerz auf dem Boden krauchte.

"Bist du wahnsinnig?! Du verdammtes Schwein hast mir den Arm gebrochen!!!"

Kai lächelte nur bösartig und drehte den Arm gleich noch ein Stück weiter nach hinten, was dem anderen Schmerzensschreie entlockte.

"So mutig? Das letzte Mal, hast du mich um Gnade angefleht, dich gehen zu lassen und nun wagst du es mich zu beschimpfen?"

Die Augen des vor Schmerzen wimmernden Jungen weiteten sich mit einem Mal, als er die dunkle Stimme hinter ihm erkannte.

"Hi-Hiwatari?!"

Wie zum Beweis, das der Junge richtig lag, drehte Kai dessen Arm noch ein Stück weiter nach hinten.

"Wie schön, das du dich an mich erinnerst. Eigentlich, wäre es mir ja egal, was du tust, oder mit wem du dich schlägst, aber..." Kai kam dem Jungen näher und flüsterte ihm mit bedrohlich klingender Stimme, so das nur er es hören konnte, die folgenden Worte ins Ohr.

"...solltest du dich noch einmal an meinem Eigentum vergreifen, oder einer deiner Kumpel, wenn auch nur irgendeiner von euch versucht, Ray zu Nahe zu treten, werde ich dir weit mehr brechen, wie nur deinen Arm!"

"Das reicht jetzt Kai!"

Besagter sah auf und somit direkt in Ray's wütende Augen. Zwar, hatte der Chinese nicht gehört, was Kai da zu dem anderem gesagt hatte, aber er fand, das Kai wesentlich zu brutal vorging.

"Lass ihn los. Er soll seine Kumpel packen und verschwinden. Die haben wirklich genug!"

Kai beugte sich noch einmal zu dem Schwarzhaarigem hinunter, sprach aber diesmal auch für die anderen hörbar zu ihm.

"Du hast Glück, das Ray so ein gutes Herz hat. Wäre es nach mir gegangen, hätten wir noch ein bisschen weitergemacht."

Damit entließ er den keuchenden Jungen aus seinem Griff, steckte die Hände in seine Hosentaschen und ging. Auch Ray drehte sich nun von dem Jungen weg, der dabei war seine Freunde aufzuwecken und sich aus dem Staub zu machen.

Doch bevor die drei ganz aus dem Blickfeld verschwanden, drehte er sich noch mal um und fixierte Kai mit seinem Blick.

(Das wirst du mir büßen Hiwatari!)

Ray war inzwischen bei den drei Jungen angekommen, die anfangs gegen die drei Schläger gestanden hatten.

"Alles okay bei euch drei?"

Die drei sahen ihn nur aus großen Augen an.

"Wow! Cool! Wie hast du das gemacht? Kannst du Karate? Oder war das eine andere Kampfsportart? Das war total stark! Zeigst du mir, wie das geht?"

Schnell wurde der Blauhaarige von seinem blonden Freund davon abgehalten, den Chinesen, der ihn recht eigenartig ansah, mit weiteren Fragen zu löchern.

"Sorry, so ist Tyson nun mal. Danke für deine Hilfe. Das ist Tyson, das da hinten Kenny und ich bin Max, freut mich."

Lächelnd nickte Ray dem Blonden zu.

"Ray, freut mich auch. Worum ging es da eigentlich eben?"

"Um meinen Laptop. Die Kerle wollten ihn mir wegnehmen und da haben sich Tyson und Max dazwischen geworfen. Es war also meine Schuld. Entschuldige."

Kenny blickte betroffen zu Boden. Das Lächeln währte jedoch immer noch auf Ray's Lippen.

"Wer hat gesagt, das du dich für irgendwas entschuldigen musst? Ist doch keinem was passiert, na ja, außer natürlich den drei anderen, aber darüber solltest du dir nun wirklich keinen Kopf machen. Die hatten die Abreibung dringend nötig."

Während Ray sich noch etwas mit den dreien unterhielt, war Kai wieder bei Tala und Kevin angelangt. Auch die beiden, versuchten noch immer zu verinnerlichen, was sie da gerade für einen unglaublichen Kampf gesehen hatten.

"Wow. Da war er ja zu dir noch richtig zärtlich."

Wieder dieses verschmitzte Lächeln auf den Lippen des Rothaarigen. Oh, wie Kai das hasste. Jetzt hatte es der Kerl doch tatsächlich geschafft ihn an diese unangenehme zweite Begegnung der beiden zu erinnern, wo Ray ihm so freundlich zu verstehen gegeben hatte, das er ihn nicht besonders mochte.

Aber das war jetzt eigentlich auch egal. Kai hatte für sich selbst einen Entschluss gefasst. Etwas, was er eigentlich noch nie getan hatte, noch nie so sehr gewollt hatte.

Er wollte Ray. Wollte ihn erobern. Ihn an seiner Seite wissen und noch mehr über ihn erfahren. Mehr, als er von anderen wusste. Mehr als andere über ihn wussten und wenn möglich auch mehr, als der Chinese über sich selbst wusste.

So etwas, hatte er noch nie gefühlt. Bisher, hatte er seine Affären eigentlich immer nur als nette kleine Abwechslung angesehen und eigentlich, hatte er auch Ray zu einer dieser Abwechslungen machen wollen. Anfangs.

Doch jetzt hatte der Schwarzhaarige ihn gefangen genommen und sein Verlangen nach ihm vervielfacht. Noch nie hatte Kai etwas so sehr begehrt, wie Ray.

Doch, der eigentliche Dreh und Angelpunkt seiner Gedanken, war das er Ray nicht einfach nur besitzen wollte, so wie er bisher immer alles und jeden besessen hatte, nein, er wollte viel mehr. Mit seinem Körper allein, würde sich Kai nicht zufrieden geben. Er wollte ihn ganz. Seinen Geist, sein Herz. Alles!

Und er wollte, das der Chinese ihn ebenso begehrte. Mit Haut und Haar.

>>Und sobald ich das erreicht habe, lasse ich ihn nie wieder los!<<
 


 


 

**vorsichtig um die Ecke guck** Und? Sehr schlimm? Bitte nicht hauen! **Hände über dem Kopf heb**

Ist nicht so gut geworden, tut mir leid. Und auch viel zu lang. Eigentlich, sollte diese Story nur zwei Kapitel haben. Na ja, muss ich halt noch ein drittes schreiben. **blinzel** das heißt, wenn das überhaupt noch einer lesen will.

Ich würde mich trotzdem freuen, wenn ihr mir sagt, was ihr von diesem Kapitel haltet, auch wenn's wohl nur schlechte Kritik wird. Aber ist okay, ich hab's verdient, wenn ich mir das Kapitel so anseh.

Also, bis bald. Eure Omili^^°

Ich mag sie nicht!

Sooooooooooooooooooooo soooooooooooooooooooorry for keep you waiting.

Nein, echt jetzt. Tut mir wirklich leid, das das so lange gedauert hat. Irgendwie fehlte mir die richtige Idee, aber da ich jetzt mal ein paar Minuten Zeit habe, kann ich ja auch endlich den letzten Teil schreiben. Tut mir ja fast ein bisschen Leid, das die Geschichte mit diesem Kapitel aufhört, hätte nicht gedacht, das sie so einschlägt.

Wie immer danke ich euch allen für eure Reviews. (Wie dieses Wort geschrieben wird lerne ich wohl nie.)

Also dann auf in den Endspurt.
 

Bevor ich es vergesse. Sorry Chibi, ich wollte dir den Teil eigentlich erst zum Betalesen rüber schicken, aber da ich die ganze nächste Woche nicht zu Hause bin und nicht updaten könnte, hab ich gedacht, kommt der Teil hier halt mit ein paar Fehlern, dafür müssen dann aber die Leser nicht mehr so lange warten. Ich hoffe du bist nicht sauer. **Knuddel**
 

Heart listening
 

Ich mag sie nicht!
 

Die restlichen, wenigen 10 Minuten seiner Pause kam Ray nicht eine Sekunde zur Ruhe, vor lauter Fragen, Bewunderung und Anerkennung, die ihm von seinen Mitschülern entgegengebracht wurden.

Man konnte wirklich sagen, der Chinese hatte einen gewaltigen Eindruck gemacht.

Die Mädchen schmachteten ihn an und die Jungen bewunderten ihn um sein Können.

Kevin, Tala und Kai hatten sich ein wenig vom Schauplatz zurückgezogen. Wohl auch ein wenig aus Angst, sonst zertrampelt zu werden.

"Wow. Ray ist echt stark! Ich meine, er sieht auch nicht gerade aus wie ein Schwächling, aber sowas hätte ich ihm nicht zugetraut."
 

**Kai Pov**
 

Da muss ich Kevin zustimmen. Wer hätte gedacht das in einem so zierlichen Körper solche Kampfkraft steckt. Ich weiß um ehrlich zu sein nicht, was mich während des Kampfes mehr angezogen hat. Seine grazilen, fließenden Bewegungen, oder das Funkeln in seinen goldenen Augen.

Ob die anderen das überhaupt bemerkt haben?

Das seine ganze Gestalt von purer Stärke und Siegeswissen durchströmt was?

Er wusste genau das er gewinnen würde. Ich konnte es in seinen Augen lesen.

Diese Augen.

Sie waren voller Vertrauen in seine Stärke und Technik.

Es schien als sei ihm Glasklar was seine Gegner tun und wie er darauf zu reagieren hatte. Jede einzelne Bewegung war präzise gesetzt, mit dem einzigen Ansporn seine Gegner zu schlagen.

Aber auch wenn er seinen Gegnern unterlegen gewesen wäre, hätte er gekämpft. Dann wahrscheinlich sogar noch verbissener.

Auch das konnte ich in diesen klaren Seen aus flüssigen Gold erkennen.

Ein Mensch mit solchen Augen ist mir noch nie begegnet. Sie sehen aus wie die von einem ungezähmten Tier.

Wild.

Frei.

Ungebrochen...... Sie sind wunderschön.

Allerdings, werde ich so langsam etwas ungehalten von der jetzigen Situation. Können diese aufdringlichen Weiber mein Kätzchen nicht mal in Ruhe lassen?! Sicher, er bestreitet noch immer hartnäckig mir zu gehören, aber das wird sich schon noch ändern. Ich brauche nur etwas mehr Zeit als normalerweise. Aber ich bin sicher, er ist jede Sekunde die es dauert ihn zu bekommen wert. Ich muss ihn einfach haben!

Zum ersten Mal in meinem Leben als Schüler bin ich froh, die Schulglocke zu hören. Jetzt müssen diese Gänse wohl oder übel von Ray ablassen und in ihre Klassen gehen. Das heißt er gehört wieder mir!

Doch bedauerlicher weise macht Ray selbst mir einen Strich durch meine Rechnung, in dem er nicht erst zu uns rüberkommt, sondern nur kurz in unsere Richtung winkt, was wohl soviel bedeuten soll, das er schon rein geht. MIT einer Horde Mädchen aus unserer Klasse.

Natürlich. Die Hühner die in unserer Klasse sind und somit auch den gleichen Weg haben, hatte ich ganz vergessen. Ich stoße einen verärgerten Seufzer aus und setze mich ebenfalls in Bewegung. Ich kann mir vorstellen das die beiden Jungen hinter mir gehässig grinsen. Zumindest Tala hat sich ja bereits äußerst Schadenfroh gezeigt, das ich es bei dem Kätzchen nicht so leicht habe wie vorgesehen. Soll mir egal sein. Ich kriege schon noch was ich will. Ganz sicher!
 

**Kai Pov ende**
 

Der restliche Schultag verlief eigentlich relativ normal. Wenn man davon absah, das er gewisser Chinese in jeder fünf Minuten Pause, wenn die Lehrer die Klassenräume wechselten, von seinen Mitschülern geradezu bedrängt wurde. Ray war die viele Aufmerksamkeit sichtlich unangenehm, aber er wollte auch niemanden vor den Kopf stoßen, indem er einfach sagte, sie sollen ihn in Ruhe lassen. Obwohl er sich sicher war, das er damit keine Probleme hätte, stünde Kai vor ihm und würde ihn nerven.

//Sicher nicht.//

Und kaum hatte der Schwarzhaarige an ihn gedacht, hörte er auch schon die tiefe Stimme von Kai.

"Jetzt lasst ihn doch endlich mal in Ruhe! Merkt ihr denn nicht, das ihr ihn nervt?"

Alle Schüler hatten sich zu dem Grauhaarigen umgedreht, dessen Gesichtsausdruck keine Widerrede zuließ. Schnell hatte man sich von Ray verabschiedet und wieder auf seinen Platz gesetzt. Keiner von ihnen wollte sich mit Kai Hiwatari anlegen. Dafür war ihnen ihr Leben dann doch etwas zu wertvoll.

Zwar war Ray froh, das er nun endlich mal durchatmen konnte, aber dem Grauhaarigen in irgendeiner Form Dankbarkeit für dessen Einsatz zeigen, das wollte er auf keinen Fall! Weshalb er nur schlicht zu dem Größeren aufsah und einen genervten Gesichtsausdruck auflegte.

"Und wer hat dich um Hilfe gebeten?"

"Nun, es sah so aus als hättest du nicht sonderlich viel Lust im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen."

Kai hatte sich von dem mürrischen Ton in Ray's Stimme nicht abschrecken lassen, schnappte sich einen Stuhl hinter ihm und setzte sich breitbeinig, die Stuhllehne vor der Brust, die Arme über die Lehne gekreuzt, vor dessen Tisch.

Ein verführerisches Grinsen umspielte seine Lippen.

"Außerdem, mag ich es nicht wenn andere die ganze Zeit um mein Kätzchen herumstreunen."

Wieder kroch Wut in Ray hoch. Was erlaubte sich dieser Kerl eigentlich ihn als sein Eigentum zu bezeichnen. Aber jetzt auszurasten, würde vielleicht noch zur Belustigung des anderen beitragen, weshalb Ray seine Wut hinunterschluckte, nun seinerseits Kai anlächelte und zu einer Antwort ansetzte.

"Dumm das es verboten ist, Katzen mit in die Schule zu bringen, sonst hätte ich dieses Kätzchen gerne mal gesehen. Das muss schließlich ein besonderes Tier sein, das sich von jemanden wie dir halten lässt, ohne dich vollkommen zu zerkratzen oder versuchen abzuhauen."

>>Kratzbürstig ist untertrieben.<<

"Ich mag es sowieso nicht, wenn mein Haustier zu brav und folgsam ist. Es muss auch mal Zähne zeigen können, sonst ist es nicht mehr als eine Charakterlose Existenz."

Gerade wollte Ray darauf etwas erwidern, als auch schon der Deutschlehrer den Raum betrat und die Schüler aufforderte sich zu setzten. Auch Kai stand auf um zu seinem Platz zu gehen, nicht aber ohne sich vorher noch einmal zu dem Chinesen runter zu beugen und ihm etwas ins Ohr zu flüstern.

"Aber ich bin wirklich froh, ein süßes, schwarzhaariges, chinesisches Kätzchen gefunden zu haben, das meinen Ansprüchen voll und ganz entspricht."

Doch bevor Ray Kai dafür eine reinhauen konnte, was er wirklich wollte, war der auch schon auf seinem Platz. Grummelnd wandte Ray seine Aufmerksamkeit dem Unterricht zu.

Der Lehrer, Mr Miller, hatte der Klasse eine Geschichte mitgebracht, die er dann mit allen besprechen wollte. Einigen war diese Geschichte bereits bekannt, doch alle warteten, bis Mr Miller zuende gelesen hatte. Es war eigentlich keine besondere Geschichte. Sie spielte im Mittelalter. Ein edler Herr, der Hals über Kopf in eine Adlige verliebt war. Er hatte sie ausgeführt, zu einem der zahlreichen Kolossen im alten Rom, wo die Sklaven und Gladiatoren durch Kämpfe gegeneinander oder gegen wilde Tiere für die Unterhaltung der Oberschicht sorgten. Dort hatte der edle Herr dann um ihre Hand angehalten. Doch die Adlige hatte einen Beweis für seine Liebe zu ihr gefordert, bevor sie ihm ihre Hand geben würde. Sie zog also einen ihrer seidenen Handschuhe aus und warf ihn hinunter auf den Platz, wo gerade die Löwen freigelassen worden waren und sich einen Kampf mit den Sklaven gaben. Sie verlangte von dem edlen Herren, ihr den Handschuh zurückzubringen, sie könnte nur jemanden ehelichen, der jederzeit bereit ist sein Leben für sie zu geben. Ohne ein Wort zu verlieren, verbeugte sich daraufhin der Herr vor ihr, eilte die Treppen hinunter und betrat den Kampfplatz. Er kämpfte sich seinen Weg durch die Löwen und Sklaven, die eine Chance darin sahen ihn niederzuschlagen und den Löwen zum Ablenken vorzuwerfen. Schwerverletzt erreichte der edle Herr den Handschuh, nahm ihn an sich und kämpfte sich erneut seinen Weg zurück aus dem Kampfgeschehen. Wieder auf den Zuschauerrängen, lehnte er jede Hilfe ab und schritt geradewegs auf seine Herzensdame zu. Sie lächelte ihm entgegen, war nun bereit seinen Antrag anzunehmen. Er jedoch überreichte ihr stumm den Handschuh und wandte sich von ihr ab. Auf ihre Frage, wohin er wolle, drehte er sich um und sagte: "Wenn ihr einen Beweis für meine Gefühle für Euch benötigt, bevor ihr gewillt seid euer Leben mit mir zu verbringen, so könnt ihr mich nicht so lieben, wie ich Euch liebe. Habt ihr kein Vertrauen zu mir, so ist eine Ehe mit Euch ausgeschlossen für mich." Nach diesen Worten fiel er tot um.

Ray ließ sich die Geschichte noch einmal durch den Kopf gehen. Der Mann musste die Frau wirklich geliebt haben, denn für ihn war schon klar gewesen, das sie ihm nicht die gleichen Gefühle entgegenbrachte, wie er ihr, als sie ihn aufforderte, den Handschuh zu holen. Trotzdem hatte er es getan und somit seinen Tod herbeigeführt. Aber irgendetwas störte ihn an dieser Geschichte. Er wusste nicht genau was es war, aber es nagte an ihm. Überraschenderweise war es Kai, der es aussprach.

"Wenn das wirklich so war, dann kann er sie nicht geliebt haben."

Alle drehten sich in seine Richtung, auch der Lehrer, der ihn gleich darauf aufforderte, seinen Standpunkt zu erläutern. Man konnte an seiner Tonlage erkennen, das er nicht mit dem Grauhaarigen übereinstimmte.

"Ganz einfach. Er hat viel zu schnell aufgegeben. Er behauptete doch, diese Frau über alles zu lieben, er wollte sie heiraten und somit für immer an sich binden. Und als er seine Chance bekommt, gibt er einfach auf, nur weil er denkt, das seine Gefühle nicht erwidert werden."

Ein Mädchen mischte sich ein.

"Aber hatte er denn nicht recht damit? Schließlich sind nicht nur die eigenen Empfindungen wichtig, sondern auch die des anderen. Würde der, den ich liebe, mir nicht die selben Gefühle entgegenbringen, dann könnte ich es nicht ertragen, mit ihm zusammen zu sein."

"Natürlich ist es wichtig, das man auch zurückgeliebt wird, aber man muss dafür kämpfen, das die eigenen Gefühle erwidert werden. Wenn man sich einmal entschieden hat, das man jemanden wirklich und aufrichtig liebt, dann muss man alles tun, um die Liebe dieser Person zu gewinnen. Erst, wenn der andere einem sagt, das er seine Gefühle niemals erwidern wird, erst dann, wenn man absolut alles versucht hat, darf man aufgeben und sterben, denn ohne diese Person, hat das Leben keinen Sinn mehr. Dieser Mann hatte noch eine Chance gehabt, die Liebe der Frau zu erobern, doch er war zu schwach um dafür zu kämpfen. Er hatte es sich zu einfach vorgestellt ihr Herz zu gewinnen und sich von einer einzigen Niederlage in die Knie zwingen lassen. Wenn er so schnell aufgab, kann es nicht wahre Liebe gewesen sein."

Es war still im Raum.

Alle waren beeindruckt, von dem was Kai gesagt hatte. Selbst Ray war überrascht von dessen Einstellung zur Liebe. Nichts in seiner Stimme hatte Lügen verraten. Man hatte bis ins Mark spüren können, das der Grauhaarige die Wahrheit sprach.

Etwas, was Ray wirklich beeindruckte.

//Vielleicht habe ich vorschnell über ihn geurteilt. Nicht das ich ihn jetzt auf einmal leiden kann, aber ich muss zugeben, er hat Charakter.//
 

Nach weiteren zwei Unterrichtsstunden war die Schule vorbei und die Schüler stürmten aus den Ausgängen.

Diesmal blieb Ray, sehr zu seiner Freude, von seinen Mitschülern mit weiteren Fragen verschont und machte sich auf den Weg zum Schultor. Wo er allerdings gleich von Kai abgefangen wurde.

"Etwas dagegen, wenn ich dich begleite?"

Wieder dieses Lächeln. So langsam ging das Ray schrecklich auf den Kecks.

//"Allerdings. Ich kann auf die Gesellschaft von Idioten gut und gerne verzichten."// Tja, das hätte er wohl gesagt, hätte er sich nicht in diesem Augenblick daran erinnert, das er dem anderen ja noch eine Chance geben wollte. Seine Worte im Deutschunterricht hatten ihn wirklich sehr beeindruckt und er wollte nicht auf Grund eines ersten schlechten Eindrucks unfair gegenüber Kai sein. Aber das dieser ihn jetzt nach Hause begleitet, wollte er trotzdem nicht.

"Ich warte hier auf meine Cousine. Ich gehe mit ihr nach Hause."

Und wie aufs Stichwort, ertönte eine helle, schon ein wenig quiekende Stimme hinter ihnen.

"RAAAAAY"

Gerufener drehte sich um, nur um von einem pinken Energiebündel umgeworfen zu werden. Das Mädchen mit den pinken Haaren, das ihm da gerade eine Landung auf dem Allerwertesten beschert hatte, drückte sich fest an ihn und lächelnd legte Ray seine Arme um ihren Rücken. Das Kai von dem ganzen weniger begeistert war, hätte selbst ein Blinder sehen können.

"Wenn du mich immer so begrüßt Mariah, werd ich mir irgendwann sämtliche Knochen brechen."

Breit lächelnd richtete sich das Mädchen von ihm auf.

"Entschuldige Ray, aber ich konnte es einfach nicht erwarten dich zu sehen, wo wir doch schon nicht zusammen zur Schule gehen konnten, weil ich noch in die AG musste. Wie war dein erster Schultag hier?"

Auch Ray konnte sich jetzt aufrichten und klopfte sich ein wenig Staub von seinen Hosen. Kai, der diese Situation immer weniger zu gefallen schien, räusperte sich hörbar. Erst jetzt schien auch das Mädchen, Mariah, ihn zu bemerken. Augenblicklich zog sie ihre Augenbrauen zusammen.

"Was hast du mit meinem Cousin zu schaffen Kai Hiwatari? Lass ihn bloss in Ruhe, sonst kriegst du es mit mir zu tun!"

Obwohl die Pinkhaarige ihn immer noch böse anfunkelte, atmete Kai erleichtert aus.

>>Nur seine Cousine. Glück gehabt. Ich dachte schon, sie wäre seine Freundin, so wie er mit ihr umgegangen ist.<<

Ray entschärfte die Situation schnell. Er wollte Kai nicht vor seiner Cousine in Schutz nehmen, oder dergleichen, aber er wollte auch nicht, das Mariah sich jetzt mit ihm anlegt. Zumindest, redete er sich das als Grund für sein Eingreifen ein.

"Schon in Ordnung Mariah. Kai ist in meiner Klasse. Und er hatte auch nicht vor mir irgendetwas anzutun, oder so. Außerdem, kann ich mich sehr gut selbst verteidigen. Also hör auf dir Sorgen zu machen."

Angesprochene lenkte ihren Blick direkt von Kai ab und auf Ray. Dann lächelte sie und hakte sich bei ihm ein.

"Du hast recht. Komm jetzt. Mum wartet schon auf uns mit dem Essen."

Damit zog sie Ray auch schon vom Schulhof und in Richtung Heim.

Kai stand noch immer da wie festgefroren. Was dachte diese Göre eigentlich wer sie ist, ihm so gegenüberzutreten und dann auch noch Ray einfach mitzuschleppen. Okay, sie war seine Cousine, aber das hieß ja jetzt nicht, das er sie leiden musste, oder?!

>>Mit Sicherheit nicht! Allein die Farbe ihrer Haare bringt mich zum würgen! Aber Ray scheint was an diesem pinken Etwas zu liegen, ich sollte also nicht zu sehr meine Abneigung ihr gegenüber zeigen.<<

Plötzlich stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht.

>>Wenn ich darüber nachdenke, war er eben eigentlich richtig nett mir gegenüber. Nach dem holprigen Start den wir hatten, hätte ich das eigentlich nicht erwartet. Wer weiß, vielleicht hat er ja seine Meinung über mich geändert. Er traut mir zwar noch nicht, aber es klang eben zumindest nicht so, als wolle er mir gleich eine reinhauen. Das ist doch schon mal ein Fortschritt.<<

Mit diesen Gedanken verließ nun auch Kai, noch immer lächelnd den Schulhof. In Gedanken fasste er noch den Entschluss, diese kleine Besserung zwischen ihnen unter allen Umständen auszubauen. Er wusste, wollte er Ray erobern, musste er Schritt für Schritt voran gehen. An erster Stelle stand für ihn, das Vertrauen des Schwarzhaarigen zu gewinnen. In seinen Gedanken taufte er dies als Mission Impossible No 1. Und diese würde morgen starten.
 


 

Omili: **Kritisch den Text betracht** **Kopf hin und her leg** ICH BIN JA IMMER NOCH NICHT FERTIG!!!!!

Kai: War mir klar, das du das nicht schaffst.

Omili: Das heißt ich muss noch ein Kapitel schreiben! Verdammt! Ich wollte doch hier fertig werden!

Ray: **Ließt sich den Text durch** **Kopf Schüttel** Da hast du wohl gar keine andere Wahl. So kannst du schlecht aufhören.

Omili: **schnief** Hast wohl recht.

Kai: **stöhn** Heißt das ich muss noch länger mit der da zusammen arbeiten?!

Omili: Wenn du dein Kätzchen kriegen willst schon! Aber jetzt mach dir keinen Kopf. Ist ja nur noch ein weiteres Kapitel. Vielleicht freuen sich da wenigstens die Leser, das es noch weiter geht. **Hoffnungsvoll guck**

Kai: Das glaubst du doch wohl selbst nicht!

Omili: **sauer** Jetzt reichts! Mariah, im nächsten Kapitel darfst du Ray küssen!

Mariah: JUHUUUU!

Kai x Ray: WAAAAAS?!

Omili: War doch nur ein Scherz. Aber denk dran Kai. Solange ich diese FF schreibe, kann ich machen was ich will, also benimm dich.

Kai: .....

Ray: Sag jetzt bloß nichts falsches, sonst können wir uns den Lemon teil abschminken.

Mariah: Scheiße! **schmoll**

Omili: Okay Kai. Verabschiede ich noch von den Fans und ich verzeihe dir.

Kai: Ciao.

Omili: Wär auch zu schön gewesen. Ray?

Ray: Wir hoffen es hat euch gefallen und wünschen euch bis zum nächsten Mal alles Gute. Und lasst Omili doch bitte wissen wie ihr diesen Teil fandet, sonst müssen wir wieder unter ihren Depressionen leiden, wenn sie keine Kommis kriegt.

Omili: Ob das jetzt soviel besser war, weiß ich noch nicht. Wie auch immer. Ciao, bis zum nächsten Mal.

First Date????

Omili: *reinplatzt* Hallo alle mit einander!!!! Da bin ich wieder und ich habe auch gleich den "hoffentlich" letzten Teil von Heart listening mitgebracht.

Kai: Wurde auch Zeit!

Ray: *nick* Dann kommt heute endlich mal die Lemonwarnung dran. *lüstern schau* Na endlich!

Kai: *vergnügt guck* Seit wann bist du denn so sexbesessen, Ray-chan?

Ray: *kopfschüttel* Eigentlich überhaupt nicht, aber hast du dir mal überlegt, was wir bei ihren anderen FFs durchmachen müssen??? Und noch immer keine Lemonszene in Sicht haben???

Kai: *nick* Stimmt. Für so was braucht sie viel zu lange. Ist bestimmt zu verklemmt dazu.

Omili: *räusper* Ich bin übrigens immer noch da! *deathglare* Wenn ihr schon über mich ablästert, dann doch bitte, wenn ich es nicht hören kann!

Kai und Ray: *schulternzuck*

Omili: *seufz* Also gut, bringen wir diese FF zu Ende. Los geht's^^
 

@ Marcellina: Die FF Ferienjob kenn ich. Hab allerdings mit lesen aufgehört, wieso weiß ich allerdings nicht so genau.^^° Ich freue mich trotzdem das dir meine FF so gut gefällt.

Und ich hoffe dir wird auch dieser Teil gefallen.^^ danke für deine Kommis *knuddel*

@ Nick_chan: Keine Sorge, noch ist Mariah nicht in Gefahr. Ich weiß zwar noch nicht ob das auch so bleibt, aber .... na ja mal sehen. Liegt wohl weniger an seinem Charme als mehr an seinem Ego.^^ Aber wir werden sehen wie sich die Sache noch weiter entwickelt. Was ich vor allem hoffe ist das Ray nicht zum Weichei bei mir mutiert. Hoffentlich wird er kein Weib! ^^°

Danke für den lieben Kommi! *knuddel*

Auch dir also vielen Dank für deinen lieben Kommi. *knuddel*
 

@ Raychaa: Du hast recht, hier sind wirklich alle ziemlich OOC, aber irgendwie mag ich sie so.^^

Danke danke danke für den lieben Kommi! *knuddel*
 

@ kai_girl04: Ich mach ja schon ich mach ja schon! ^^°

Schön das dir die Story so gefällt. Ich hoffe Kai wird auch noch weiter ein geiler Bock bleiben. *grin* *knuddel*
 

@ Chiisai_chan: Bei solchen Hundeaugen kann ich ja gar nicht anders als weiterschreiben!!! Danke für den lieben Kommi! *knuddel*
 

@ Dyna_-Chan: *gerührt ist* Danke. Ich hoffe nur die Charaktere entgleiten mir nicht und bleiben auch so schön OOC wie sie jetzt sind. *hofft das wirklich*

Aber was ich vor allem hoffe ist das dir auch das neue Kappi gefällt. Noch mal danke für den lieben Kommi! *knuddel*
 

@ Larian : Aber natürlich schreib ich weiter. Danke für deinen Kommi. *knuddel*
 

@ heDarkAngelRisa : Danke, die meinung meiner Leser bedeutet mir viel! Ich hoffe ich habe in diesem Kapitel keinen Mist gebaut.^^°

*knuddel*
 

@ Vampinchen: Wie es aussieht hast du Glück und hier ist ja auch tatsächlich noch ein Kapitel. Aber wenn jetzt ich ein wenig Glück habe, wird es das Letzte sein. *evilgrin* *knuddel*
 

Note: Kai wird übrigens von seinem Großvater aufgezogen. Um das gleich klarzustellen: Kais Großvater ist hier mal nicht so ein Bastard wie sonst, aber die zwei können sich trotzdem nicht so richtig leiden. Aber sie hassen sich auch nicht, irgendwas dazwischen, okay?
 

Heart listening
 

First Date???
 

Kai Pov
 

RUMMS!

Und schon zerfällt der Wecker in seine Einzelteile. Selbst dran Schuld, wenn er meint schon am frühen Morgen so laut sein zu müssen. Allerdings sollte ich mir vielleicht abgewöhnen den Wecker zum Schweigen zu bringen, indem ich ihn an die Wand schmeiße... Das geht so langsam ins Geld.

Auch egal jetzt.

Gähnend setze ich mich auf und strecke erst mal alle Glieder. Die Nacht war mal wieder verdammt kurz. Wieso will mein Großvater auch unbedingt, dass ich Japanisch und Französisch lerne? Als wären Russisch und Englisch nicht genug! So kommt jetzt eben jeden Abend ein Sprachlehrer hierher und versucht etwas Wissen in meine Birne zu prügeln.

Na ja, sonst geht das mit dem Lernen der Sprachen ja schneller, aber gestern konnte ich mich irgendwie überhaupt nicht konzentrieren. Irgendwie,...... das ist gut! Als wüsste ich nicht was oder besser gesagt, wer da so in meinen Gedanken herumgespukt hat.

Mit einem leisen Seufzer stehe ich auf. Jetzt seufze ich sogar schon! Dieser süße kleine Chinese ist wirklich nicht gut für mich.

Nach einer weckenden Dusche stehe ich auch schon halb angezogen wieder in meinem

Zimmer, trockne mir noch schnell die Haare ab, schnappe mir ein T-Shirt zum Drüberziehen und gehe nach unten in die Küche.

Dummerweise habe ich vergessen, dass das Hausmädchen heute ihren freien Tag hat. Na ja, dann eben kein Frühstück. Eine Tasse Kaffee reicht mir auch. Ich frage mich allerdings, was mein werter Herr Großvater heute Morgen gemacht hat, wenn Hilda nicht da war um ihm sein geliebtes Morgenomelett zu machen. Der Alte war wahrscheinlich gar nicht hier. Bestimmt wieder im Büro geblieben über Nacht. Kann mir auch egal sein.

Was mich im Moment mehr interessiert, ist die Frage, wie ich es anstelle die Aufmerksamkeit von Ray zu erregen. Ich meine, seine Aufmerksamkeit errege ich ja mit Leichtigkeit, nur war sie bisher nicht gerade von positiver Natur.

Verdammt noch mal! Diese beschissene Kaffeemaschine ist schon wieder kaputt! Fein, dann eben kein Kaffee! Herr Gott, dabei sollte man meinen, bei den vielen Millionen, die der Alte Sack hortet, wäre eine funktionierende Kaffeemaschine drin!

Ruhig bleiben Kai, ganz ruhig! Ich hole mir irgendwo was auf dem Weg zur Schule. Gibt ja hier genug Bäckereien in der Gegend, da wird auch sicher eine dabei sein, die Kaffee verkauft.

Damit schnappe ich mir auch schon meine Schultasche und gehe aus dem Haus.

Ich bin eigentlich noch viel zu früh, um schon los zu gehen. Schule beginnt erst in einer Stunde und ich brauche nur zehn Minuten für den Weg.

Auch nicht so schlecht, kann ich noch in Ruhe in irgendeinem Café frühstücken und meinen Kaffee werd ich da wohl auch bekommen.

Also steuere ich auf das nächste Café zu, das meinen Weg kreuzt. 'Kitten in'. Interessanter Name für ein Café. Komisch, dass mir das hier früher noch nie aufgefallen ist. Andererseits habe ich auch nie wirklich auf meine Umgebung geachtet, wenn ich zur Schule gegangen bin.

Also dann mal rein in die gute Stube.

Wow. Wer hätte gedacht, dass es schon am frühen Morgen so voll hier ist. Scheint ja beliebt zu sein dieses Café hier. Na dann mal nach nem freien Platz suchen. In der hintersten Ecke ein wenig abgeschottet, ein Tisch mit zwei Stühlen. Perfekt. Hab ich wenigstens meine Ruhe. Als ich an einigen Tischen vorbei gehe, kann ich die Blicke der weiblichen Gäste in meinem Rücken spüren. Mittlerweile bin ich das gewohnt, aber nervig ist es trotzdem.

Ich frage mich, ob es Ray genauso geht. Ich meine, ohne Zweifel sehen ihm mindestens genauso viele Frauen hinterher wie mir. Wahrscheinlich auch ein paar Männer. Tja, und kaum habe ich das gedacht, werde ich auch schon eifersüchtig. Toll Kai! Wirst wütend auf deine eigenen Gedanken! Doch weiter komme ich mit meinen Gedankengängen nicht, als mich eine freundliche Stimme nach meiner Bestellung fragt. Ich sehe auf und traue meinen Augen nicht.
 

**Kai Pov Ende**
 

Wie immer freundlich lächelnd trat Ray auf den letzten Tisch an der Wand zu, ohne sich die Person die dort saß richtig anzusehen. Hätte er mal lieber tun sollen, denn als er nach seiner Frage nach der Bestellung des Gastes von seinem Block aufsah, unterdrückte er nur mühevoll ein erschrecktes Keuchen.

Da saß Kai! Von allen Leuten ausgerechnet Kai!

//Na super! Und da dachte, ich hätte wenigstens heute Ruhe vor ihm. Was macht der überhaupt hier?//

Als er bemerkte, dass Kai wohl ebenso überrascht war, wie er selbst, sammelte er sich wieder und fragte noch einmal.

"Also Kai, willst du nun was bestellen, oder lieber da sitzen und mich anstarren?"

>>Gegen das Anstarren hätte ich eigentlich nichts einzuwenden, aber Ray würde das wohl weniger gefallen.<<

Schnell schüttelte der Grauhaarige den Kopf und antwortete.

"Einen Kaffee und irgendwas zum Frühstücken. Aber sag mal, was machst du eigentlich hier, Ray? Arbeitest du etwa noch vor der Schule?"

Irritiert blickte Ray sein Gegenüber an.

"Schule? Ähm, Kai... du weißt aber schon, dass heute Samstag ist, oder?"

Hätte er sich nicht zusammengerissen, wäre Kai nun die Kinnlade auf den Boden gefallen.

Samstag. Es war Samstag! Kai schlug sich die Hand vor den Kopf.

>>Wie um alles in der Welt konnte ich das vergessen?! Ich glaub das einfach nicht!<<

Kai wurde aus seinen Gedanken gerissen, als er plötzlich ein leises Kichern vor sich hörte.

Als er erneut aufsah, sah er wie Ray vor ihm stand und sich krampfhaft ein lautes Lachen verkniff. Unter Müh und Not brachte der Schwarzhaarige den nächsten Satz heraus.

"Du wolltest nicht wirklich in die Schule gehen, oder?"

Das Kichern wurde heftiger. Ergeben seufzte Kai nur und zuckte mit den Schultern.

"Hab nicht wirklich auf den Kalender gesehen."

Dieses einfache Statement schaffte es dann, dass der Chinese seine Selbstbeherrschung völlig verlor und loslachte. Zwar nicht so laut, dass es das ganze Café mitbekam, aber laut genug, dass es Kai ein ärgerliches Brummen entlockte.

>>Okay, das war jetzt echt peinlich. Memo an mich selbst, nie wieder vergessen welcher Wochentag ist.<<

Dann sah Kai in das lachende Gesicht von Ray und musste selbst lächeln.

>>Immerhin hab ich ihn zum Lachen gebracht. Ich sollte das vielleicht öfter tun. Er sieht süß aus, wenn er lacht.<<

"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du süß bist, wenn du lachst?"

Diese plötzliche Frage traf Ray vollkommen unerwartet und statt des Lachens, breitete sich nun eine beachtliche Röte auf seinem Gesicht aus. In der Hoffnung, Kai würde es nicht sehen, drehte er sich schnell weg.

"Also Kaffee und Frühstück, dauert nur eine Minute."

Und schon war er weg. Unnötig zu sagen, dass es ihm nichts gebracht hatte, sich

wegzudrehen. Natürlich hatte Kai genau die Veränderung Rays Hautfarbe gesehen und nahm dies mit Freuden auf.

>>Wenn er rot wird, sieht er sogar noch süßer aus. Vielleicht stehen meine Karten ja doch nicht so schlecht.<<

Kurze Zeit später kam Ray auch schon mit seiner Bestellung zurück. Wortlos stellte er die Sachen auf den Tisch und wollte auch gleich wieder gehen, hätte ihn nicht die tiefe Stimme des Grauhaarigen zurückgehalten.

"Vielleicht hab ich mich im Wochentag geirrt, aber du hast noch immer nicht meine Frage beantwortet. Arbeitest du hier regelmäßig oder ist das heute mal eine Ausnahme?"

Ray war sich nicht sicher, ob er die Frage jetzt beantworten oder einfach so tun sollte, als hätte er nichts gehört und wieder an die Arbeit gehen. Schließlich kam er zu dem Entschluss, dass es ja niemandem weh tun würde, würde er Kais Frage beantworten.

"Das Café gehört meiner Tante. Wenn ich nichts für die Schule zu tun habe, helfe ich ihr aus. Bis gestern habe ich noch jeden Tag geholfen. Ich bin ja schon seit einer Woche in den USA."

In diesem Moment verfluchte sich Kai, dass er nicht schon einmal früher einen Blick auf dieses Cafe geworfen hatte.

>>Jetzt auch nicht mehr zu ändern. Dafür kann ich ja jetzt vielleicht die verlorene Zeit nachholen.<<

"Was ist mit deinem Onkel? Arbeitet er nicht auch in dem Café?"

Von dem Gedanken ergriffen, mehr über die schwarzhaarige Schönheit, die seit gestern auf seine Schule und in seine Klasse ging, zu erfahren, versuchte Kai auf diesem Weg ein Gespräch anzuzetteln. Offenbar mit Erfolg.

"Nein. Mein Onkel hat eine eigene kleine Firma, in der er tätig ist. Er ist oft tagelang nicht zu Hause, weil er für seine Firma viel unterwegs sein muss."

Noch während er sprach, fragte sich Ray, wieso er Kai das überhaupt erzählte.

//Okay, er hat mich danach gefragt, aber ich hätte ihm ja eigentlich nicht antworten müssen oder zumindest nicht so ausführlich. Also, wieso mache ich das?//

Doch bevor er auch nur die Chance hatte, auf diese Frage eine Antwort zu finden, hörten die beiden eine hohe Stimme aus dem vorderen Teil des Cafes.

"Ray? Kannst du mal schnell zu Mum in die Küche? Ist ziemlich viel los im Moment und da braucht sie Hilfe. Ich übernehme die Bestellungen."

"Okay Mariah! Also dann bis später Kai."

Schon hatte Ray sich umgedreht und wollte in Richtung Küche losmarschieren, als Kai ihn noch einmal zurück hielt.

"Warte. Arbeitest du heute den ganzen Tag?"

//"Ja! Also komm bloß nicht auf den Gedanken mich zu fragen, ob ich was mit dir

unternehmen will!"//

"Nein. Um Zwei hab ich Schluss."

//Scheiße! Wieso hab ich das jetzt gesagt?!//

Kai lächelte.

"Hättest du dann Lust mit mir was zu unternehmen?"

"Nein!"

//Ich hatte mich zwar entschlossen netter zu ihm zu sein, aber so nett ja nun auch wieder nicht.//

"Eislaufen?"

"Vergiss es!"

"Wie wär's dann mit Kino?"

"In deinen Träumen!"

"Dann was trinken."

"Hoffentlich kriegst du ne Alkoholvergiftung!"

"Also abgemacht. Ich hol dich um 7 ab."

Ray wollte widersprechen, doch eine ungeduldig klingende Stimme hielt ihn davon ab.

"RAY! Jetzt beeil dich doch mal, hier ist die Hölle los!"

Ein letzter wütender Blick auf Kai und Ray verschwand hinter einer der Türen. Kai grinste über das ganze Gesicht. Gut, Ray hatte nicht zugesagt, aber er hatte auch nicht abgesagt. Er sollte dieser pinken Ziege wirklich dankbar sein, dass sie ihn eben davon abgehalten hatte.

>>Na ja, wir wollen es ja mal nicht übertreiben. Nennen wir es einfach Glück.<<

Schnell leerte er den Kaffee und aß die Spiegeleier und Toast, die erstaunlich gut schmeckten, zahlte bei Mariah, die ihn misstrauisch ansah und verließ das Café. Also hatte er heute Abend eine Verabredung mit Ray. Mission Impossible war gestartet.

Ray hingegen war vollkommen durch den Wind. Er hatte sich einfach von Kai überrumpeln lassen.

//Ich werd einfach nicht mitgehen. Genau! Wenn er kommt, sag ich halt, ich müsste doch arbeiten oder mir wäre schlecht oder was auch immer. Hauptsache ich gehe nicht mit!//

"War der Junge mit dem du dich so lange unterhalten hast in deiner Klasse? Ich fände es so schön, wenn du hier schnell Freunde finden würdest. Geh doch heute Abend mit ihm weg, er sah nett aus."

//Scheiße!//

Wie konnte er auch der netten Stimme seiner Tante und den Hundeaugen, die sie aufsetzte, widersprechen. Gut, würde er eben mit dem Grauhaarigen etwas trinken gehen. Auf jeden Fall würde er keinen Spaß haben!
 


 


 

Scheiße! Immer noch nicht fertig! Mist verfl******* ***** ******* ******* PIEP! System overload! Zu viele nicht jugendfreie Schimpfwörter in einem Satz verwendet. Der Computer wird sich in zehn Sekunden selbst zerstören.

Omili: *heul*

Kai: Das war so klar.

Ray: Tja, dann bis zum nächsten Mal. (Ich wusste, dass sie es nicht schafft heute fertig zu werden)
 

5

4

3

2

1

BUMM!

Erst mal kennen lernen

Hallo Leute, da bin ich wieder. Und der Teil ist auch gerade vom Betalesen zurück gekommen. Bedankt euch bei Chibi-chan das ihr nicht meiner fürchterlichen Rechtschreibung unterliegen müsst. Ich selbst finde den Teil hier etwas schräg, irgendwie hab ich den nicht so richtig hingekriegt, aber es wäre trotzdem schön eure Meinung dazu zu hören..^^

Ich habe es übrigens aufgegeben diese Story schnell fertig zu kriegen. Wird ja doch nur immer länger.^^° *seufz*

Kikyu89: Ich hab ja bei jeder Story einen Kommi von dir. *strahl* Danke! Nun, prügeln werden sie sich nicht gerade, aber ließ doch einfach. Ich hoffe es gefällt dir. *knuddel*

Vampinchen: Um ehrlich zu sein, ich bin auch mal gespannt wie das abläuft. *keine Ahnung hat* Mal sehen was ich schreiben werde.^^ Danke für den lieben Kommi! *knuddel*

teufelchen_netty: BESCHEID! Kann ich dir ne ENS schicken oder reicht das nicht? Ich versuchs einfach mal. DANKE für den Kommi! *knuddel*

Yubei: Glücklicherweise hat der Compi sich dann doch nicht in die Luft gejagt. Aber ob das jetzt nicht vielleicht besser gewesen wäre, als diesen Schwachsinnsteil zu schreiben, man weiß es nicht. Vielen Dank für den Kommi! *knuddel*

Raychaa: Ich weiß, Kai war ein bisschen dusselig, aber ich musste das einfach schreiben! Immerhin konnte er Ray zum Lachen bringen und ihn so zum Date einladen. Ist doch was! Vielen Dank für den Kommi. *knuddel*

TheDarkAngelRisa: DANKE! Ich hoffe dieses Kapitel wird auch gut.^^ *knuddel*

Silvagravia: *blush* du sagst immer so liebe Sachen zu mir! DANKE! *Dich durchknuddelt*

Saraphina: Nun, wir wollen doch alle schwer hoffen das Kai das durchhält, ich meine, sonst wäre meine Story im Arsch! *schon mal geht um Kai mit Lemonszene zu bestechen* Vielen Dank für den lieben Kommi!

*knuddel*

funny-akina: *rot wird* Nicht schlimm das du die Story erst jetzt gefunden hast, aber schön das sie dir gefällt.^^ Ich hoffe nur ich kann den Standard halten. Danke für den Kommi! *knuddel*

Schaijen: Ich LIEBE Keckse. *Bestechung angenommen* Ich hoffe aber ich bin nicht an der zahnarztrechnung schuld, wenn das Kapitel so süß'war.^^ VIELEN vielen Dank für den Kommi. Ich hoffe dir gefällt auch dieses Kapitel. *hofft wieder Keckse zu kriegen* *knuddel*

Chiisai_chan: *schäm* Leider hat es ja jetzt doch ein bisschen gedauert bis ich das nächste Kapitel geschrieben hatte. Aber ich hoffe es gefällt dir trotzdem. Ich versuche auch mit dem nächsten schneller fertig zu werden. *schon deinen Hundeblick fürchtet.* Ich versuchs, versprochen! *knuddel*

Hayan: Jupp, ich glaube fast der Anhang gefällt mir bei diesem Teil auch am besten. Hier werde ich mal keinen Anhang schreiben, jedenfalls nicht viel. Hab nicht soviel Zeit heute. Aber danke für den Kommi! *knuddel*

Marcellina: nun ja, Ray muss halt noch ein bisschen die Unantastbar Rolle spielen, aber ich denke in diesem Kappi ist er schon netter zu Kai. Ich hoffe es zumindest. Wie sich das noch entwickeln wird, weiß ich allerdings noch nicht. Mal sehen. Danke für den Kommi! *knuddel*

Nick_chan: Kino war natürlich eine Überlegung wert, aber ich brauchte einen Ort wo die beiden reden konnten. Im kino geht das ja nicht während des Filmes. Ich hoffe das die Bar einigermaßen gut angekommen ist. Vielen Dank für den Kommi! *knuddel*
 

Jetzt aber los!

Heart listening, teil fünf
 

Erst mal kennen lernen.
 

//Ray denkt//

>>Kai denkt<<
 

*Ray Pov*

Unruhig laufe ich im Zimmer auf und ab. Wie konnte ich auch nur in diese Situation geraten?!

Und wenn Tante Ann noch so bittend geguckt hat... Ich hätte einfach abhauen sollen, als ich noch die Gelegenheit dazu hatte!

Jetzt ist es natürlich zu spät dafür, in zehn Minuten steht Kai vor der Tür.

Immer wieder werfe ich der Uhr vernichtende Blicke zu. Kann das dumme Ding denn nicht einfach stehen bleiben?! Und wie um mich zu verhöhnen, springt sie genau, als ich diesen Gedanken habe, eine Minute weiter. ARGH! Das ist doch nicht zum Aushalten!

Wütend schnappe ich mir meine Jacke und verlasse das Zimmer. Ich werde Tante Ann einfach sagen, ich würde Kai entgegengehen und Kai sage ich dann eben, ich hätte mich mit unserem Treffpunkt vertan. Oder ich sage ihm gar nichts.

Nur weg hier!

Schnell bin ich durch den Flur und die Treppe runter und rufe während ich gleichzeitig die Tür aufreiße in Richtung Wohnzimmer.

"Tante Ann, ich werde Kai schon mal entgegen gehen. Bis später dann."

Ohne auf eine Antwort zu warten, drehe ich mich um und will schon zur Tür hinausstürmen, würde ich nicht genau in diesem Augenblick in zwei rote Augen sehen.

"Nett von dir, aber da ich schon hier bin, können wir ja gleich los."

Und da ist es wieder. Dieses widerliche, selbstsichere und schadenfrohe Grinsen, das Kai jedes Mal aufsetzt, wenn er mich mit etwas überrascht hat und das mich dann jedes mal zur Weißglut treibt!

Scheiße!

Wieso ist der auch so früh?!

Grummelnd und murrend schiebe ich mich also an Kai vorbei und schließe die Tür hinter mir. Von drinnen höre ich noch ein fröhlich klingendes "Viel Spaß ihr zwei."

Tja, sieht so aus, als käme ich jetzt nicht mehr davon.
 

*Ray Pov Ende*
 

Lustlos stapfte Ray einige Schritte voran bis er an dem kleinen Zaun angekommen war, der vor dem Haus und dessen Vorgarten seiner Verwandten gezogen war. Dort blieb er stehen und drehte sich zu Kai um.

"Bist du da festgewachsen oder wartest du auf eine Extraeinladung?"

Angesprochener schüttelte kurz den Kopf und schloss schnell zu dem Chinesen auf.

"Sorry, war in Gedanken."

Ray erwiderte nichts darauf. Eine Weile liefen die beiden schweigend nebeneinander her, bis..

"In welche Bar gehen wir eigentlich?"

"Die Bolts Blue. Da spielt die beste Musik und sie ist auch nicht weit von hier."

Und wieder Stille.

Ray behagte das Schweigen, was sich zwischen ihnen manifestiert zu haben schien, gar nicht.

Er wollte allerdings auch nicht unbedingt ein Gespräch anfangen.

//Kann der nicht mal was sagen, verdammt?! Sonst reißt er doch auch immer das Maul auf! Obwohl, eine Quasselstrippe ist Kai ja auch nicht gerade. Eigentlich ist er sogar ein sehr stiller Typ, wenn er nicht gerade dabei ist, mich anzubaggern oder den Lehrern Kontra zu geben.... Was denke ich da überhaupt, ich kenn ihn gerade mal etwas länger als einen Tag und mache mir schon Gedanken darüber, ob Kai mehr der stille oder mehr der Draufgängertyp ist!..... Obwohl, als Draufgänger ging er ja auch durch, so wie er diesen Marko zugerichtet hat. Oder fällt das schon unter die Kategorie Schläger? Draufgänger, Schläger und stiller Typ. Gleich schon mal drei Charakterzüge Kais auf einmal, damit wäre das Ü-Ei wohl fertig.// (Ihr wisst schon: Gleich drei Dinge auf einmal? Nimm doch Kinderüberraschungsei, und so weiter..^^)

Schon beinah furios über seine eigenen Gedanken schüttelte Ray den Kopf. Zu keinem Zeitpunkt dieses Tages wünschte er sich mehr, dass Kai endlich den Mund aufmachte. Überraschender Weise erfüllte ihm dieser den Wusch, jedoch anders, als Ray es erwartet hatte.

"Also gut, hör zu. Ich weiß ja, dass ich dich mit dieser ganzen Sache hier etwas überfallen hab, aber ich dachte eigentlich, es würde dir vielleicht Spaß machen. Wenn dem aber nicht so ist, dann ist es vielleicht besser, wenn wir das Ganze einfach sein lassen. Ich möchte dich nicht dazu zwingen mit mir was zu unternehmen."

Beide waren stehen geblieben. Kai hatte natürlich versucht locker zu klingen, doch ein kleines bisschen hatte man schon heraushören können, dass er das nicht gerne gesagt hatte. Schließlich hatte er gehofft, dem hübschen Chinesen heute näher kommen zu können. Aber er wollte nun mal auch nicht, dass Ray gar keine Freude an seiner Idee hatte. Also sah er den Schwarzhaarigen an und wartete auf eine Antwort.

Ray hingegen war mit ganz anderen Gedanken beschäftigt.

// Ja! Strike! Volltreffer! Ausgerechnet Kai bewahrt mich vor diesem Abend. Hätt' ich nicht gedacht. Dann muss ich ja jetzt nur noch zustimmen und schon kann ich wieder nach Hause//

"....Nein. Schon gut. Lass uns zu dieser Bar gehen, der Abend wird sicher noch lustig."

//...... Wieso habe ich das jetzt gesagt?//

Doch Kai freute sich auf Grund dieser Worte wie ein Schnitzel, auch wenn nur ein kleines Lächeln seine Lippen zierte.

>>Also habe ich doch eine Chance! Welchen Göttern muss ich dafür die Füße küssen?<<

Ray konnte nicht umhin dieses Lächeln zu bemerken und, zu seinem eigenen Schrecken, gefiel es ihm.

//Er sieht richtig gut aus, wenn er lächelt.... Wo kam das denn jetzt her?! Das hab ich nicht gedacht! Nein! Nein! Nein! NEIN!//

Nachdem der Chinese endlich diese Gedanken abgeschüttelt hatte, setzten die zwei, schon ein wenig vergnügter, ihren Weg fort.
 

-----in der Bar----
 

Laute Musik, verrauchte Luft, betrunkene Idioten und an jeder Ecke ein vorpubertierendes Mädchen, das unbedingt ihre Unschuld verlieren wollte. Die typische Bar eben.

Gelangweilt sah Ray sich um. Es stimmte schon, die Musik hier war wirklich besser als in den meisten anderen Bars in denen er bisher gewesen war, doch bis auf das unterschied sich die Bolts Blue eigentlich nicht sonderlich von jeder anderen x-beliebigen Kneipe sonst wo auf der Welt.

Kai war vor nicht ganz fünf Minuten zur Theke gegangen um Getränke zu holen, was Ray allein an einem kleinen Tisch in der großen Räumlichkeit ließ.

Gerade spielte das Lied: In The End, von Linkin Park. Ray mochte dieses Lied, überhaupt die Lieder dieser Band. Ihre Texte waren sehr realitätsnah und hatten im Gegensatz zu den meisten anderen Liedern, die zur Zeit gespielt wurden, einen Hintergrund und eine Aussage. Entspannt schloss er die Augen und versuchte sich so noch mehr auf das Lied zu konzentrieren. So merkte er auch nicht, wie eine Person mit langsamen Schritten auf den Tisch, an dem er saß, zukam.

"Ist hier noch frei?"

Etwas erschreckt durch die plötzliche Frage öffnete Ray schlagartig seine Augen wieder und sah zu demjenigen, der ihn da gerade angesprochen hatte, hoch. Ein Junge, wahrscheinlich etwas älter als er selbst, mit blonden, kurzen Haaren und blauen Augen. Der Junge trug eine enge Lederhose und ein Netzshirt auf seiner nackten Brust.

//Mister Aufreißer persönlich wie es aussieht. Kotz, solche Typen kann ich leiden wie Fußpilz!//

"Sorry, aber ich warte auf einen Freund, du musst dir also wohl oder übel jemand anderen zum Nerven suchen."

Damit rechnend, dass diese Abfuhr Wirkung gezeigt hatte, drehte Ray sich wieder in seine ursprüngliche Richtung und wollte sich schon wieder auf die Musik konzentrieren, hätte er nicht aus den Augenwinkeln gesehen, wie der blonde Typ sich lässig und mit einer wegwerfenden Geste auf den Stuhl gegenüber von ihm niederließ.

"Ich bin sicher, du kannst deinen kleinen Freund überreden schon nach Hause zu gehen und den Rest des Abends mit mir zu verbringen."

Verärgert zog Ray seine Augenbrauen zusammen. Wieso geriet er eigentlich immer wieder an Kerle, die das Wörtchen 'Nein' einfach nicht verstanden?! (Ähm, wir denken jetzt nicht an einen gewissen Russen, okay?^^)

Doch nicht nur das, jetzt langte der Kerl über den Tisch und nahm Rays Hand, die auf dem Tisch lag, und zog ihn an dieser ein wenig zu sich. Das war so schnell gegangen, dass Ray sich gar nicht hatte dagegenstemmen können und nun halb über dem Bartisch hing. Nun setzte der Blonde ein triumphierendes Lächeln auf und führte Rays Hand noch näher an sich, um einen leichten Kuss auf die Handfläche zu platzieren.

"Also Hübscher. Du sagst einfach deiner Begleitung, du hättest was Besseres vor und wir machen uns einen schönen Abend. Ich wette dein Kumpel hat nichts dagegen einzuwenden."

//Das reicht! Jetzt tret' ich ihm in den Arsch, dass er bis nach Hongkong fliegt//

Doch bevor Ray diese Gedanken in die Tat umsetzen konnte, ertönte eine eiskalte Stimme hinter dem Blonden.

"Die Wette verlierst du, also nimm deine dreckigen Hände von ihm oder ich werde sauer!"

Überrascht hob Ray seinen Kopf und sah auch gleich den Eigentümer der Stimme.

"Kai."

Der Grauhaarige hatte zwei Gläser und eine Flasche Wodka bei sich. Doch war es nicht der Alkohol der Rays Aufmerksamkeit erregte, sondern viel mehr die wütenden, ja schon furiosen Blicke, die Kai dem Blonden vor ihm zuwarf.

Kai kochte vor Wut. Wie konnte dieser Kerl es wagen da einfach SEINEN Ray anzumachen? Seine Hand zu nehmen und dann auch noch einfach mit seinen widerlichen Lippen einen Kuss auf die seidige Haut des Chinesen zu hauchen.

>>Wenn der Rays Hand nicht gleich loslässt, wird er nie wieder in der Lage sein irgendetwas zu halten!<<

Auch der Blonde hatte sich nun umgedreht, um einen Blick auf den 'Störenfried' zu werfen. Wo er doch diesen süßen Jungen schon so gut wie klar gemacht hatte, seiner Meinung nach jedenfalls.

"Bist du sein Kumpel? Dann lass dir sagen, dass du ruhig schon nach Hause gehen kannst. Und mach dir keine Sorgen. Dein Freund ist in guten Händen."

Dabei zog er Rays Hand noch ein Stück weiter zu sich, was dazu führte, dass Ray nun noch weiter über dem Tisch hing. Ray hätte dem Kerl jetzt gerne die Zähne ausgeschlagen, doch in seiner momentanen Position war das ziemlich unmöglich. Kai atmete einmal tief aus, ging auf den Tisch zu und stellte die Flasche und die Gläser darauf ab. Er drehte sich zu Ray und lächelte.

"Einen kleinen Moment."

Dann wandte er sich an den Blonden, packte ihn am Kragen und zog den Größeren von seinem Sitz. Der war von der Stärke des anderen Jungen so überrascht, dass er Rays Hand losließ und seinem Gegenüber nun staunend in die Augen sah. Dann fasste er sich wieder.

"Was soll das?"

Er griff nach Kais Hand an seinem Kragen um sich von ihr zu befreien, doch scheiterte er kläglich. Kai verstärkte den Griff sogar noch.

"Ich denke, Ray hat deutlich gemacht, dass er nicht interessiert ist, also verpiss dich."

Dann zog er den Blonden zu sich hinunter und zischt in dessen Ohr, sodass nur er es hören konnte.

"Fass ihn noch mal an und du wirst dir wünschen nie geboren zu sein!"

Dann ließ er ihn los. Der Blonde war ein wenig bleich, hatte er doch nicht damit gerechnet auf solchen Widerstand zu stoßen und verschwand mit einem letzten verängstigten Blick auf Kai.

Ray lachte.

"Was hast du zu ihm gesagt, dass er solche Angst kriegt?"

Kai grinste.

"Ich hab gesagt, wenn er nicht die Finger von meinem Eigentum lässt, würde ich ihn zum Eunuch machen."

Ray wurde sauer.

"Und seit wann bitte bin ich dein Eigentum?!"

Der Grauhaarige lächelte.

>>Genau die Reaktion, die ich erwartet habe.<<

"War nur ein Spaß. Ich hab ihm gesagt, er soll sich verpissen, weil er bei dir sowieso keine Chance hätte. Das war alles."

>>Was ich noch hintendran gehängt habe, muss er ja nicht wissen.<<

Eigentlich hätte Ray noch etwas darauf erwidern wollen, ließ es dann aber doch bleiben und nahm die Wodkaflasche zur Hand. Kai setzte sich an den Tisch und die beiden nahmen den ersten Schluck des alkoholhaltigen Getränkes. Ray schüttelte es leicht.

"Das Zeug ist stark."

"Nur beim ersten Schluck. Du hast dich schnell dran gewöhnt."

Mittlerweile hatte die Musik von Linkin Park auf Evanescence gewechselt.

//Gar nicht mal schlecht das Lied. Aber um nur Musik zu hören, muss ich nicht hier sein. Wenn wir schon mal allein in einer Bar sitzen, kann ich das ja auch nutzen, um meinen guten Vorsätzen bezüglich Kai nachzukommen.//

"Sag mal Kai, wo kommst du eigentlich her? Du siehst nicht aus wie ein Amerikaner."

Kai leerte sein Glas und stellte es auf dem Tisch ab.

"Russland. Zumindest bin ich dort geboren. Ich habe nicht lange dort gelebt bevor ich zu meinem Großvater nach Amerika kam."

"Warum?"

Nachdenklich besah sich Kai das leere Glas.

"Nun ja, der alte Sack ist mein letzter lebender Verwandter, ich konnte ja schließlich nicht allein in Moskau bleiben. Und auf ein Heim hatte ich keinen Bock."

Ray schrak zurück.

//Heißt das, er hat keine Eltern mehr?//

"Tut mir leid."

Kai sah auf. Wieso entschuldigte Ray sich denn jetzt? Dann sah er den Chinesen an und bemerkte, wie der unbehaglich auf die Tischplatte starrte.

>>Ach so. Ich bin aber auch ein Depp! Jedem wäre es doch unangenehm, wenn der andere plötzlich damit rausrückt, dass die Eltern gestorben sind.<<

"Es muss dir nicht leid tun. Du kannst doch nichts dafür."

Eine unangenehme Stille entstand zwischen den beiden.

//Schon wieder.//

Ray hasste so was. Besonders jetzt, wo er ein so schwieriges Thema angeschnitten hatte. Sollte er Kai fragen wie es passiert war?

//Aber vielleicht will er lieber nicht darüber reden.//

Doch der Russe nahm ihm die Arbeit ab.

"Meine Mutter neigte schon immer dazu schnell Krankheiten zu bekommen. Ihr Immunsystem war sehr schwach und sie war auch körperlich nicht die Fitteste, dadurch dass sie wegen der Immunschwäche nie Sport treiben durfte.

Als sie mit mir schwanger wurde, rieten die Ärzte ihr abzutreiben. Sie wussten welche gesundheitlichen Risiken für sie bei der Geburt bestanden. Doch meine Mutter hörte nicht auf sie und trug mich aus."

Kurz war Kai still und sah mit starren Blick auf sein leeres Glas.

"Sie schaffte es mich zur Welt zu bringen, doch wenige Stunden nach der Geburt erlag sie der Anstrengung und starb."

Unbehagen breitete sich in Ray aus. Wer konnte auch schon lachen, wenn einem so eine Geschichte erzählt wurde. Doch Kai sprach weiter.

"Nachdem meine Mutter tot war, kümmerte sich mein Vater allein um mich. Anfangs schien es auch ganz gut zu klappen, doch als ich vier wurde, fing er an zu trinken. Vielleicht tat er es auch schon vorher, aber ich bemerkte es erst damals. Er wurde schnell aggressiv, brüllte rum und war selten zu Hause. So ging es dann zwei Jahre. Als ich sechs wurde, war mein Vater ein totales Wrack. Ein halbes Jahr zuvor hatte er seinen Job verloren und seitdem lebten wir vom Arbeitslosengeld. Weißt du, ich wusste nicht, dass meine Mutter gestorben war. Mein Vater hatte mir von klein auf erzählt, dass sie etwas Wichtiges im Ausland zu erledigen hätte und bald wiederkommen würde. Natürlich glaubte ich daran, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte und so machte ich an meinem sechsten Geburtstag einen Fehler."

*****Flashback******
 

Wütend schmiss der Fünfunddreißigjährige die leere Flasche Bier an die Wand. Schon wieder war eine Rechnung gekommen, die er nicht bezahlen konnte. Er stampfte zum Kühlschrank und holte sich eine neue Flasche. Erst als er sich umdrehte, bemerkte er den kleinen Jungen in der Tür. Verärgert fauchte er ihn an.

"Was willst du Kai?!"

Der Junge zuckte unter den harschen Worten seines Vaters zusammen. So war es nicht immer gewesen. Früher war sein Vater lieb zu ihm. Er hatte ihm Geschichten vorgelesen und ihn oft umarmt und ihm viel von seiner Mutter erzählt, wenn Kai nicht schlafen konnte.

"Du darfst nicht traurig sein Papa. Wenn Mama zurückkommt, wird alles wieder gut. Richtig?"

Fest umklammerte der Mann seine Flasche. Mit den Jahren, die er ohne seine geliebte Frau verbringen musste, hatte er angefangen Kai zu hassen. Für ihn war der Junge der einzige Grund, wieso seine Frau sterben musste. Natürlich hatte er sich um den Jungen gekümmert. Hatte anfangs sogar echte väterliche Gefühle für das Kind gehabt. Doch die Zeit verging und er war sehr einsam, vermisste seine Liebe und ergab sich dem Alkohol um die Leere in ihm mit dem betäubenden Mittel zu füllen. Und nun wagte es dieser Junge so was zu sagen! Auch die volle Flasche warf er nun in kalter Wut gegen die Wand und warf beim Aufstehen vom Tisch den Stuhl um.

"Es wird nicht wieder gut! Seit du da bist, ist überhaupt nichts mehr gut! ES IST ALLES DEINE SCHULD!!!"

Kai schrak zurück. Was hatte sein Vater denn jetzt auf einmal? Sicher, wenn er dieses Zeug trank, wurde er immer schnell sauer, aber so....

"Papa?... Was hast du denn? Mama kommt doch zurück,... du hast doch gesagt, sie..."

Doch der Junge wurde von dem Gebrüll seines Vaters unterbrochen.

"Nenne mich nicht Papa! Und hör auf ständig von deiner Mutter zu reden! Sie kommt nicht zurück! Sie ist tot! NUR WEIL DU GEBOREN WURDEST, IST SIE GESTORBEN! DU HAST SIE GETÖTET!"

Schock stand in den jungen Augen geschrieben. Er sollte seine Mutter getötet haben? Er war Schuld daran, dass alles so schlimm war? Dass es ihnen so schlecht ging und dass sein Vater zu trinken angefangen hatte? Nur weil er geboren wurde? War es denn etwas Schlechtes, dass er auf der Welt war? Hatte er kein Recht dazu zu leben?

Während all diese Fragen in dem Kopf des Sechsjährigen tobten, füllten sich langsam seine Augen mit Tränen.

>>Mama ist tot? Sie kommt nicht zurück? Ich bin Schuld daran?<<

Doch es sollte noch nicht vorbei sein. Der Alkohol und die Wut hatten über den letzten Rest Verstand und Menschlichkeit gesiegt und der Mann packte seinen Sohn hart am Arm. Kai schrie vor Schmerz.

Dann begann der Mann seinen Sohn zu schlagen. Immer weiter, immer härter. Bei jedem Schlag wurden die Schreie des Jungen leiser und seine Gedanken lauter.

>>Ich bin Schuld.<<

Schlag.

>> Es ist meine Schuld<<

Wieder ein Schlag.

>>Ich habe Mama getötet.<<

Noch ein Schlag.

>>Alles meine Schuld!<<

***Flashback Ende***
 

"Das Nächste, an das ich mich erinnere, ist, wie ich in einem weißen Zimmer eines Krankenhauses aufwachte. Die Nachbarin war wegen der lauten Geräusche neugierig geworden und ist meinem Vater dazwischen geplatzt. Wer weiß, wäre sie nicht reingekommen hätte mein Vater mich an diesem Abend vielleicht getötet. Er muss Hals über Kopf aus der Wohnung gestürmt sein, als sie reinkam und sie rief die Ambulance und die Polizei. Die Polizei hat sofort eine Fahndung nach meinem Vater eingeleitet, doch sie blieben die ersten Tage erfolglos. Dann, nach dem vierten Tag der Suche fanden sie ihn. Er hatte sich mit seinem Gürtel an einem Baum im Wald erhängt. Ich erfuhr durch Zufall davon, als ich im Krankenhaus ein Gespräch zwischen zwei Polizisten mithörte."

Verbissen lachte Kai.

"Dann kam ich zu meinem Großvater und seitdem lebe ich hier. Der Alte ist ziemlich verkalkt und stur wie ein Esel, aber er war für mich da, nachdem diese Sache passiert ist und hat dafür gesorgt, dass die Medien nicht über die Story herfallen. Eigentlich kann ich den alten Sturkopf ganz gut leiden."

Damit schloss Kai seine Erzählung ab. Er staunte über sich selbst. Er redete eigentlich nie sonderlich viel, doch das hier hatte geschlagene zwanzig Minuten gedauert. Mal ganz davon abgesehen, dass er bisher nur mit sehr wenig Leuten über seine Vergangenheit geredet hatte und auch erst, nachdem er den anderen lange kannte.

>>Tala habe ich erst nach drei Jahren davon erzählt. Und das auch nur unter Androhung von Schlägen. Wieso bin ich Ray gegenüber so offen? Ich dachte, ich will ihn nur erobern, nicht ihm meine Lebensgeschichte erzählen. Irgendwie hatte ich einfach das Gefühl ihm vertrauen zu können. Das ist verrückt. Ich kenne ihn erst seit zwei Tagen! Okay, ich hab mich ein bisschen in ihn verguckt, aber das heißt ja eigentlich noch lange nicht, dass ich gleich mein Leben vor ihm ausbreite, oder?! Warum ist er eigentlich so still?<<

Dann sah Kai von seinem Glas auf und direkt in das Gesicht des Chinesen. Doch was er sah, erschrak ihn. Hastig stand er auf.

"Ray! Warum weinst du?"

Fragend sah Ray Kai an, dann führte er seine Hand zu seinem Gesicht und tatsächlich!

Eine einzelne Träne lief über das sonnenverwöhnte Gesicht des Schwarzhaarigen. Verwundert strich er die Träne mit seinem Handrücken ab.

//Wie lange ist es her, dass ich das letzte Mal geweint habe? Das ist mittlerweile schon fast/beinahe neun Jahre her. Und jetzt erzählt mir Kai von seiner Vergangenheit und ich merke noch nicht einmal, dass ich weine! Was ist nur los mit mir?!//

"Es tut mir leid, ich hätte das Thema nicht zur Rede bringen sollen. Es geht mich auch eigentlich nichts an."

Schuldbewusst senkte Ray seinen Kopf. Er zuckte leicht zusammen, als er plötzlich eine warme Hand auf seiner Wange spürte. Sanft dirigierte ihn diese Hand zu dem Gesicht ihres Besitzers. Mit sanften Augen sah Kai ihn an.

"Ich sagte schon mal, dir braucht nichts leid zu tun. Ich habe dir davon erzählt, weil ich es wollte und es ist nicht schlimm für mich darüber zu sprechen. Ich kann mittlerweile damit umgehen. Ich sollte mich entschuldigen. Ich wollte dich nicht traurig machen."

Ray war irritiert. Die rehbraunen Augen strahlten soviel Gefühl aus, die Stimme war so sanft, das Gefühl der Hand auf seiner Haut war so....

Ein merkwürdiges Gefühl machte sich plötzlich in Ray breit und ohne wirklich zu wissen was er tat, hob er seine Hand und umfasste damit sanft die von Kai, zog sie aber nicht von seiner Wange weg, sondern strich zart darüber. Tief sah er ihm in die Augen.

"Deine Mutter muss dich sehr geliebt haben."

Fragend sah Kai in die goldenen Augen.

"Was?"

Ray lächelte.

"Sie muss dich geliebt haben, weil sie für dich gestorben ist."

Kais Herz trommelte wild gegen seine Brust. Diese Worte schienen wie ein Blitz in ihn einzuschlagen. Das war das erste Mal, dass jemand gesagt hatte: Sie starb für dich. Nicht: wegen dir! Diese wenigen Worte bedeuteten soviel mehr: Sie starb für dich, weil sie dich geliebt hat. Du wirst geliebt. Du hast dein Leben verdient. Du hast das Recht hier zu sein. Es ist nicht deine Schuld.

Wie konnten diese paar Worte nur soviel in Kai bewegen. Er konnte nicht mehr an sich halten. Die sanften gefühlvollen Augen. Die Hand, die über seine Eigene strich. Die liebevolle Stimme des Chinesen. Die Worte, die diese Stimme sprach. Wie in einem Traum überbrückte er den letzten Abstand zwischen ihren Gesichtern und verschloss Rays Lippen in einem zärtlichen Kuss.
 


 


 

Und Schluß! Ich weiß, wie immer fies, aber hey! Sie haben sich geküsst! Ist doch was. Okay, Ray war wohl nicht wirklich damit einverstanden, aber das kommt dann im nächsten Kapitel. Ich hoffe es hat euch gefallen und wünsche euch alles gute bis zum nächsten Kapitel. Kai, sag auch was.

Kai: *verträumt guck* ... Ich hab ihn geküsst!

Omichan: *schluck* Den können wir für ne Weile vergessen. Ray?

Ray: *sauer ist* Wieso wusste ich nichts davon?

Omichan: Beide momentan zu nichts zu gebrauchen. Ach ja, ich möchte wenn euch das recht ist, demnächst auf Kommis mit ENS antworten, Das spart Platz in der FF und geht schneller und direkter. Wer was dagegen hat, bitte sagen dann lass ich es. So, das wars dann jetzt aber. Bis zum nächsten Mal! *knuddel*

Ein Schritt vor und 2 wieder zurück

Oh mein Gott, es tut mir so leid, dass das wieder so lange gedauert hat!!!

Aber ich danke mal wieder allen für die wundervollen Kommis!^^ *alle Leser knuddelt*

Viele von euch waren kurios darüber, was Ray wohl nach diesem Kuss getan hat..... *evilgrins* Tja.....^^

Wir werden sehen. Ich hoffe nur, ihr schlagt mich nicht.^^°

Nun ja, jetzt mal Schluss mit der Vorrede und weiter mit der Fic.

Bevor ich's vergesse, ganz liebe Knuddel-Danke an Chibi-Chan fürs Betalesen! Du bist die Beste!
 

Heart listening Teil 6
 

Ein Schritt vor und 2 wieder zurück
 

Schlechtgelaunt stampfte Kai den Weg zur Schule entlang. Er gähnte. Verständlich dass er müde war, hatte er doch weder am Samstag, noch gestern viel geschlafen.

>>Wieso musste sich der Abend auch in diese Richtung entwickeln?! Dabei lief es doch gerade so gut!<<

Er umrundete die nächste Ecke und schon stand er vorm Eingang der Molton High. Ein flüchtiger Blick auf die Uhr verriet ihm, dass er noch fünf Minuten Zeit hatte, bevor er sich mit der leidigen Algebra und weiteren Lehrfächern herumschlagen musste.

"Hey Kai! Dass ich dich mal vor Schulbeginn hier antreffe, hätt' ich nie für möglich gehalten. Was hat dich aus dem Bett geschmissen?"

Und mit Tala natürlich.

Der, für den Rothaarigen typische, lange schwarze Mantel wehte leicht hinter ihm her, als er auf Kai zuschritt. Kai seufzte lang. Tala war zwar sein bester Freund, doch der junge Russe hatte das unbestimmte Gefühl, dass der Rothaarige heute eher schlecht für seinen Gemütszustand war.

"Hat dir Ray etwa wieder in die Intimzone getreten oder wieso machst du ein Gesicht, als hätte dir dein Großvater eine Verlobte vor die Nase gesetzt?"

Und er hatte mit seiner Vorahnung Recht behalten. Hörbar verärgert grummelte Kai.

"Er hat mich nicht getreten!"

Tala war nicht dumm. Er wusste, dass, wenn Kai diesen Ton anschlug, es besser war die Klappe zu halten,.... aber er war neugierig.

"Was denn dann? Hat er dich in der Bar sitzen lassen? Ihr wart doch da, oder? Zumindest klangst du am Telefon danach. Oder hat er dir vor allen Leuten eine Szene gemacht, dass du ihn nicht begrapschen sollst oder andere Schweinereien?"

Kai packte Tala am Kragen und zischte ihm gefährlich entgegen.

"Ein einfacher Kuss ist keine Schweinerei, kapiert?! Und jetzt hör auf mich zu nerven!"

Doch Tala grinste nur.

"So, du hast ihn also geküsst."

Der Grauhaarige stöhnte genervt und ließ den Rotschopf los. Wieso musste ihm das auch rausrutschen, jetzt würde er sich den ganzen Tag mit der Neugier Talas rumschlagen müssen.

Besagter grinste auf Grund des mürrischen Gesichts seines Freundes nur noch breiter. Er wusste eben welche Knöpfe er drücken musste, um etwas aus Kai rauszukriegen.

"Also. Was hat er getan, dass du so stinkig bist?"

Kai hatte sich direkt zum Schuleingang begeben, doch Tala ließ natürlich nicht locker.

"Na komm schon, Kai. Man sollte meinen, du würdest ein anderes Gesicht machen, wo du ihn nun schon geküsst hast. Oder hat dir der Kuss vielleicht nicht gefallen?"

Kai rollte mit den Augen.

"Es war nicht der Kuss, der mir missfallen hat, sondern die Art, wie Ray darauf reagiert hat."

Mittlerweile waren sie auf dem Hausflur angelangt. Tala schnippte mit den Fingern.

"Aha! Also hat er dir eine geklebt, richtig? Tja mein Alter, echt schade für dich, aber mach dir nichts draus, Kevin hat genau das Selbe gemacht, als ich ihn das erste Mal geküsst habe."

Tala legte Kai gespielt tröstend die Hand auf die Schulter. Doch dieser schüttelte sie gleich wieder ab.

Dann wandte er sich mit wütendem Gesicht zu seinem Freund um.

"Erstens hat Kevin dir keine geklebt, weil du ihn geküsst, sondern weil du ihm dabei an den Hinter gefasst hast und zweitens hat Ray mich weder getreten, noch geohrfeigt, noch sonst irgendwas, geht das in deinen Schädel?!"

"Hat er dir seinen Drink ins Gesicht geschüttet? Oder dich angeschrieen? Oder ist er einfach fluchtartig aus der Bar gestürzt?"

Langsam wurde Kai sauer.

"Nichts von dem!"

Auch Tala war jetzt nicht mehr bester Laune.

"Was denn dann Herr Gott noch mal?!"

"NICHTS OKAY?! Er hat überhaupt nichts getan! Bist du nun zufrieden?!"

Kai war stehen geblieben um Tala seine Meinung 'entgegenzubrüllen'. Der Rotschopf war nun verwirrt.

"Wie nichts?"

Wieder seufzte Kai genervt.

"Genauso wie ich es gesagt habe. Ich habe ihn geküsst und er hat überhaupt nicht reagiert. Er war weder glücklich, noch sauer, noch sonst irgendwas! G.a.r. n.i.c.h.t.s.!"

Mehr oder weniger wütend machte sich Kai auf den Weg Richtung Klasse. Tala stand noch an Ort und Stelle, schüttelte dann aber schnell jegliche Gedanken ab und lief dem anderen schnell hinterher.

"Er hat überhaupt nicht darauf reagiert?"

"Das hab ich doch gerade gesagt, bist du neuerdings taub?!"

Mittlerweile hatten die beiden die Klasse erreicht und blieben vor der Tür stehen. Tala grübelte.

"Nun, das ist jetzt wirklich nicht die Reaktion, die ich erwartet hätte."

Kai schnaubte.

"Was du nicht sagst!"

Jedoch reagierte Tala gar nicht erst auf den Sarkasmus in der Stimme seines Freundes und redete unbekümmert weiter.

"Was denkst du, wieso er ausgerechnet so darauf reagiert hat?"

"Sehe ich aus wie ein Gedankenleser oder was?! Was denkst du denn, worüber ich mir die ganze Zeit den Kopf zerbreche? Alles was ich weiß, ist, dass wir danach noch 1 Stunde in der Bar gesessen und getrunken haben und er die ganze Zeit so getan hat, als wäre dieser Kuss nie passiert! Und das macht mich wahnsinnig!"

Genau in diesem Moment klingelte es zur ersten Stunde und Kai und Tala wurden von dem herannahenden Mathematiklehrer in den Klassenraum gescheucht.

Bevor er sich auf seinen Platz setzte durchsuchte Kai mit seinem Blick den Raum nach dem Schwarzhaarigen und schon nach wenigen Sekunden traf dieser auf die goldenen Augen, die ihn so faszinierten.

Doch kaum war der Blickkontakt hergestellt, wandte sich Ray ab und sah in eine andere Richtung. Kai schnaubte ärgerlich und ließ sich auf seinem Platz nieder.

Weder ihm, noch Ray war bewusst, dass die Szene von zwei paar Augen verfolgt worden war. Das eine war Himmelblau , das andere hellbraun. LHier darf nur Ray goldene Augen haben, deshalb hab ich Kevin mal gerade mit Hellbraunen abgespeist.J

Kevin machte sich ein wenig Sorgen um seinen neuen Freund. Ray war den Morgen sehr still gewesen und hatte immer wieder nachdenklich aus dem Fenster gesehen. Zwar wusste der Grünhaarige von dem Kneipenabend der beiden, doch hatte er bisher nicht viel über den Verlauf des Abends aus Ray rauskriegen können.

(Aber sonderlich gut ist es wohl nicht gelaufen, wenn er jetzt so ein Gesicht zieht.)

Dann begann der Lehrer mit dem Unterreicht und Kevin nahm sich vor, seinen Freund später auszufragen.

Schleppend zog sich die Lehrstunde voran und Kai wollte schon müde seinen Kopf auf die Tischplatte knallen lassen. Er war frustriert. Wenn diese Stunde doch nur endlich rum gehen würde, sodass er mit Ray reden könnte. Er musste wissen, wie der die Reaktion des Chinesen zu deuten hatte. War er nun weitergekommen oder stand er noch immer am Anfang? War er vielleicht sogar weiter zurück gefallen?

>>Wieso verdammt bewegen sich die Zeiger der Uhr heute so langsam?! Wollen die mich verarschen oder was?!<<

Doch nach scheinbar endloser Nervenqualen erbarmte sich der Zeitheilige und ließ die Uhr das Ende der Stunde einläuten. Musik in Kais Ohren. Er war bereits von seinem Platz aufgestanden und wollte gerade zu Ray gehen, als Hillary, Alptraum seines Lebens und Klassensprecherin, vor das Lehrerpult trat und alle bat ihr einen Moment zu zuhören.

Eigentlich wäre es Kai egal gewesen, was diese Größenwahnsinnige wollte, doch noch immer stand der Mathematiklehrer, Mr. Vow, im Raum und bei dem durfte er sich momentan keine Fehltritte erlauben.

>>Also gut, höre ich mir eben an, was die irre Kuh zu sagen hat. Aber für ihr eigenes Wohl sollte sie sich lieber beeilen!<<

Kaum waren alle wieder auf ihren Plätzen, fing Hillary auch schon an.

"Wie ihr alle wisst, wird auch dieses Jahr wieder da allseits beliebte Herbstfest stattfinden."

Kai stöhnte.

>>Allseits beliebt?! Das einzig Gute an diesem bescheuerten Fest ist doch, dass der Unterricht ausfällt!<<

Doch Hillary sprach noch weiter.

"Wie auch die letzten Jahre wird sich unsere Klasse am Entertainmentteil der Festlichkeit betätigen. Und zwar mit einem Theaterstück."

Viele verschiedene Kommentare gingen auf diese Aussicht hin durch den Raum. Einige freuten sich durchaus darauf sich, sozusagen, schauspielerisch zu betätigen, anderen erschien diese Aussicht nur langweilig. Auch Kai sah diesem Ereignis nicht unbedingt freudig entgegen.

>>Solange die mich da raushalten, sollen sie von mir aus machen, was sie wollen. Mich interessiert jetzt viel mehr, wann Hillary endlich fertig ist!<<

"Zusammen mit dem Komitee, das für die Gestaltung der Feier verantwortlich ist, haben wir beschlossen das Stück 'Eisblüten' aufzuführen. Bevor einer von euch was sagt, es ist kein besonders bekanntes Stück, also wundert euch nicht, wenn ihr noch nie davon gehört habt. Hauptsächlich dreht es ich um die Liebe zweier Engel, aber ich habe jedem von euch eine Kopie gezogen, sodass ihr die Story für euch selbst erforschen könnt."

Kai trommelte bereits nervös mit seinen Fingern auf der Tischplatte herum. Konnte die denn jetzt nicht einfach die Kopien austeilen und dann endlich die Klappe halten?!

>>Vow hin oder her, wenn das so weiter geht, zerre ich Ray einfach aus dem Raum!<<

Was Hillary allerdings als Nächstes sagte, rüttelte ihn vollkommen von allen anderen Gedanken los.

"Des weiteren haben wir bereits die beiden Hauptrollen des Stückes besetzt. Ich bin sicher dass ihr, sobald ihr das Stück gelesen habt, mir absolut zustimmen werdet, das die Besetzung der beiden mehr als gerechtfertigt ist. Die Rolle von 'Dark' wird gespielt von Kai Hiwatai und 'Hikari' wird dargestellt von Ray Kon."

Augenblicklich schossen die beiden von ihren Sitzen hoch und schrieen gleichzeitig.

"Was?!"

Dann sahen sie überrascht einander an, schienen nicht damit gerechnet zu haben, dass der andere genauso reagieren würde, doch schnell fing sich Ray wieder und entkam so den Augen des Grauhaarigen.

"Was soll das heißen, ihr habt das entschieden? Und wer hat bitte gesagt, dass ich überhaupt mitmachen will!"

Tala und Kevin, die die Szene natürlich beobachtet hatten, schüttelten den Kopf. Natürlich, Ray war ja erst seit letzter Woche auf der Schule, da konnte er ja schlecht schon alles wissen. Hillary schein das allerdings anders zu sehen und gab dem Schwarzhaarigen einen giftigen Blick.

"Ganz einfach, wir entscheiden das jedes Jahr welche Rolle von wem gespielt wird Und außerdem spielt jeder mit, der in dieser Klasse ist. Das ist schließlich auch einer der Gründe, warum wir die Rollenverteilung selbst festlegen, sodass sich keiner drücken kann!"

Kai schnaubte. Was wagte es diese Kuh Ray so anzufauchen? Doch bevor er auch nur den leisesten Protest ihr gegenüber verlauten lassen konnte, seufzte Ray laut.

"Dürfte ich dann wenigstens erfahren, was für eine tolle Rolle das ist, die ich spielen 'darf'?"

Scheinbar hatte die Braunhaarige den Sarkasmus in seiner Stimme überhört, denn nun lächelte sie den Chinesen versöhnlich an.

"Also, wie ich schon sagte spielst du Hikari, den höchsten Engel, der von Gott die Aufgabe bekommt den Menschen das Gefühl der Liebe zurückzubringen, denn die Menschen haben verlernt zu lieben. Als er versucht seine Aufgabe zu erfüllen, trifft er auf den gefallenen Engel Dark, also Kai, der versucht Hikari bei seiner Aufgabe zu sabotieren."

Kai rollte mit den Augen. Das Ganze würde also in einen einzigen Kampf zwischen ihm und Ray, also besser gesagt Dark und Hikari ausarten. Als hätte er davon momentan nicht schon genug! Rays momentane Unsympathie für ihn musste doch nicht auch noch durch ein dummes Theaterstück angekurbelt werden! Doch die Nervensäge da vorne schien noch nicht fertig zu sein.

"Gleich bei ihrem ersten Treffen gewinnt Dark die Oberhand im Kampf, der zwischen den beiden entfacht ist und hat die Chance Hikari zu töten, doch überraschender Weise tut er es nicht oder besser, er kann es nicht. Er verschwindet ohne ein Wort der Erklärung und lässt Hikari verwirrt zurück."

Genervt fasste sich Ray an die Stirn. Er sollte sich von Kai besiegen lassen?! Selbst wenn es nur gespielt war, der Gedanke auf der Bühne und in beiden Proben an einem Punkt des Stückes unter Kai zu liegen war doch irgendwie störend.

//Und was ist das überhaupt für eine Geschichte?! Zwei Engel, der eine will den Menschen ein vergessenes Gefühl zurückbringen und der andere will ihn davon abhalten, wer weiß wieso und wo er dann die Gelegenheit dazu hätte, haut er ab. Wo bitte ist da die Logik?!//

Er erwachte aus seinen Gedanken als Hillary weitersprach.

"Schon sehr bald darauf treffen die beiden wieder aufeinander und auch dieses Mal kann Dark sich nicht dazu bringen Hikari zu töten. Doch er läuft nicht weg und kaum sehen die beiden einander tief in die Augen, erwacht ihre Liebe für einander. "

Hillary seufzte glückselig. Dass ihr die Geschichte gefiel, war unübersehbar, doch mindestens genauso unübersehbar war, wie die normal sonnenverwöhnte Haut eines gewissen Schwarzhaarigen plötzlich viele Stufen heller wurde und er beinah kalkweiß im Gesicht war.

Die Entwicklung dieser Story gefiel ihm kein Stück!

Noch weniger als diese ganze Herbstfeieridee jedenfalls.

"Moment mal... Wi-willst du damit sagen,.... Dark und Hikari sind..."

Ray traute sich gar nicht den Satz zu beenden, doch das war auch nicht nötig, da Hillary das sofort für ihn übernahm. Wie überaus nett von ihr, nicht wahr?

"Ein Liebespaar, genau! Ich sagte doch, es sei eine Liebesgeschichte und so was dreht sich nun mal gewöhnlich um die beiden Hauptfiguren."

Und während Ray gleich noch etwas blasser um die Nasenspitze wurde, grinste Kai fast schon unnatürlich breit.

>>Na, das hätte ich mir doch gar nicht besser wünschen können. So kann ich endlich mit ihm sprechen und noch dazu bekomme ich vielleicht sogar die Chance ihm noch einen Kuss zu stehlen. Ich meine, bescheuerte Geschichte hin oder her, in einem Liebesstück wird es doch wohl zu einem Kuss zwischen den beiden Hauptpersonen kommen, oder?!<<

Ray quälten währenddessen ganz andere Gedanken.

//Wieso nur hasst du mich Gott? Als wäre ein Liebesstück nicht schon schlimm genug, aber dann auch noch mit ihm?! Kann mich bitte jemand erschlagen?//

Während vom Rest der Klasse noch einige Diskussionen geführt wurden, z.B. wie wohl der Rest des Stückes besetzt würde, wie gelungen doch die Auswahl der Hauptdarsteller war oder auch die Enttäuschung darüber, nicht mit einem der beiden tauschen zu können, ergriff die Klassensprecherin erneut das Wort.

"Um euch eine kurze Einleitung in das Stück geben zu können und die Kopien auszuteilen, möchte ich euch alle bitten heute nach der Schule in die Aula zu kommen."

Damit wollte die Klassensprecherin schließen, als Ray wie von der Tarantel gestochen von seinem Sitz hochfuhr.

"Ware mal Hillary! Du hast gesagt, du hast die Rollenverteilung bezüglich Dark und Hikari zusammen mit dem Festkomitee festgelegt. Aber ich bin doch erst seit letzter Woche auf dieser Schule, wie kann es sein, dass die mich kennen?"

Das war tatsächlich eine gute Frage, wie sich laut murmelnd die Klassenkameraden eingestanden.

//Das ist sicher eine Verwechslung und in Wirklichkeit ist jemand anders gemeint.//

Doch Hillary zerstreute auch den letzten Funken Hoffnung des Schwarzhaarigen im Wind.

"Hauptsächlich daran schuld ist deine kleine Showeinlage letzte Woche. Dein Kampf mit diesen Kerlen macht überall in der Schule die Runde, daher ist zumindest dein Name den meisten ein Begriff, aber ausschlaggebend war wohl das Foto von dir und Kai, das ich den anderen gezeigt habe."

Hillary grinste, während Ray schockiert und Kai verärgert guckten, als sie wie aus seinem Mund die nächste Frage stellte.

"Welches Foto?"

Stolz grinsend fischte Hillary ein kleines Foto aus ihrer hinteren Hosentasche, wo gut sichtbar Kai und Ray abgebildet waren. Die Pose, in der die beiden standen, war jedem der Klasse bekannt. Kai, wie er Ray vor sich umarmt hielt und sich zu ihm herunterbeugte. Rays erster Schultag und die Szene kurz bevor sein Knie Bekanntschaft mit Kais unterer Hälfte gemacht hatte, für die Ewigkeit auf Fotopapier gebannt.

Stöhnend schlug Ray seine Hand auf die Stirn und ließ sich zurück auf seinen Stuhl fallen.

"Na toll! Das werd ich nie wieder los!"

Hilary lächelte noch einmal in die Runde, als die anderen Schüler bereits ihre Sachen zusammen suchten, um in den nächsten Unterrichtsraum zu gehen. Auch Ray fing damit an seine Utensilien einzupacken und bückte sich zu seiner Tasche hinunter, als er Blicke auf sich bemerkte. Als er von seiner gebückten Haltung aufsah, starrte er direkt in zwei rote Augen.

Breit grinsend hockte Kai vor seinem Tisch.

"Und was willst du?"

Der Chinese klang genervt, was Kai aber nicht abschreckte.

"Mit dir reden. Wegen Samstag."

Ruckartig stand Ray auf und schnappte sich seine Tasche.

"Ich weiß nicht, was du meinst."

Ray wollte schon den anderen nach aus dem Klassenzimmer gehen, als Kai ihn am Handgelenk packte und zurückhielt.

"Du weißt ganz genau, was ich meine! Ray rede mit mir."

Der Schwarzhaarige rührte sich keinen Millimeter, die Zeit schien wie eingefroren, als er langsam seinen Kopf senkte.

"Lass los."

"Nein. Ich will, dass du mir sagst, was los ist."

"Du tust mir weh."

Schnell ließ Kai das Handgelenk des anderen los und trat einen Schritt zurück. Dennoch war er nicht gewillt Ray ohne eine Antwort gehen zu lassen.

Noch immer sah der Chinese zu Boden. Seine Gedanken rasten wie Züge durch seinen Kopf.

//Was jetzt? Was mach ich jetzt? Ich kann doch nicht.... Wieso mach ich mir überhaupt Gedanken darum, was ich ihm jetzt sage?! Das hat den Kerl jawohl einen Scheißdreck anzugehen, was los war! Ich bin ihm doch keine Antwort schuldig! Mir reicht's jetzt, ich gehe!//

Damit wandte Ray sich einfach von dem Russen ab und eilte Richtung Ausgang.

"Halt nein, warte ich..."

Kai wollte ihm gerade hinterher, als ihn, mal wieder, Tala davon abhielt. Und wieder sah ihn Kai fragend an. Nur am Rande bemerkte er, wie Kevin den beiden zuzwinkerte und Ray hinterherlief.

"Es wäre mit Sicherheit die falsche Entscheidung ihn jetzt in die Enge zu treiben, Kai. Sei etwas geduldig und warte bis er es dir von selbst erzählt."

Kai schnaubte. Wahrscheinlich hatte Tala ja recht. Er hatte meistens recht. Ergeben seufzte er.

"Falls er es mir jemals von selbst erzählt. Momentan sieht es nicht so aus, als würde ich Fortschritte machen, was sein Vertrauen mir gegenüber angeht."

Tala grinste.

"Soll das heißen, du gibst auf? Wohl kaum, dafür bist du viel zu stur. Jetzt mach dir mal keinen Kopf. Du hast sogar gute Chancen, immerhin seid ihr zwei ja das Liebespaar in dem Theaterstück. Vielleicht kannst du deine Vertrauenswürdigkeit ja bei ein paar Proben beweisen."

Kai schüttelte den Kopf. Es war wirklich merkwürdig wie dieser Rotschopf es immer wieder schaffte ihn aufzuheitern.

>>Also gut! Aufgeben wäre sowieso nicht in Frage gekommen. Wollen doch mal sehen, welche Möglichkeiten sich nicht alle aus dieser Schauspielsache schlagen lassen!<<

Dann verließen auch Tala und Kai den Klassenraum um zum Nächsten zu gelangen.
 


 


 

Okay, ich wette, das hier war der langweiligste und sinnloseste Teil, den ich bisher geschrieben habe. Na ja, auch so was muss schließlich mal sein.^^°

Diese ganze Update-Sache hat auch nur solange gedauert, weil ich mir ja noch dieses bescheuerte Theaterstück ausdenken wollte. Eigentlich wollte ich ja zuerst Romeo und Julia nehmen, aber dann dachte ich, das macht doch jeder und das wäre langweilig. Na ja, ist wohl trotzdem nicht so besonders geworden. Jetzt müssen die beiden also ihr Schauspieltalent beweisen, oje, was das wohl wird.... Ich hoffe trotz der Langeweile, dass euch das Pitel wenigstens ein bisschen gefallen hat, im Nächsten geht es dann auch wieder rund.^^

Bis denne dann.

Überlegungen und Erkenntnisse

HIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIII!!!!!!

Ich weiß, ich bin verdammt spät dran mit dem neuen Teil, aber diesmal hab ich mal ne wirklich gute Ausrede! Ich war ein paar Tage wegen einer OP an meinen Schulterblättern im Krankenhaus und leider Gottes tut das auch noch immer ziemlich weh, deshalb kann ich nicht sehr schnell oder viel auf einmal schreiben. Womit wir auch gleich schon zum nächsten Problem kommen, denn auch meine anderen Serien ["Fanfictions"] werden sich durch dieses Handicap ein wenig verschieben. Bitte nicht sauer sein, ich versuche mein Bestes.

Denjenigen, deren Kommis ich nicht beantwortet habe, bitte verzeiht mir, als ich aus dem Kh wiederkam, wusste ich nicht mehr, wem ich schon geschrieben hatte und wem nicht.^^°

Ich hoffe, dass sich die Sache mit den Schultern bald wieder auskuriert hat, aber mir wurde gesagt, es kann durchaus ein, zwei Wochen dauern bis ich meine Arme wieder wie gewohnt bewegen kann. Also bitte nicht böse sein, wenn ich etwas länger brauche als gewöhnlich zum Updaten.

Und weil ich ja jetzt ein bisschen brauchen werde um upzudaten, dachte ich, empfehle ich euch mal schnell ein paar andere *grandiose* Schriftwerke, die ihr lesen könnt!^^ Falls ihr sie nicht sowieso schon kennt, denn ich finde sie wirklich klasse!

Also da wären:

A Nekojin's Gift, A Vampires Kiss, A very hot night, Angel of Darkness, Ausgesetzt, Blinddate, Bring me back to live, Callboy, Das strahlende Gold deiner Augen, Don't ya dare, Drei Engel für Kai, Electronic Love, Harte Schale-weicher Kecks, I still love ya, In search of the destiny, It's our destiny, Jahrmarktszeit, Liebe süß sauer, Mein Engel, Missing you, Mission Impossible, Mondschatten, Moonlight Destiny, Mysterious Past, Nessaya, Ngo oi nei 2, Pandora, Searching my dreams, Tears of a lonely Wolf, Thai sweet chilli, The Hiwatari Guide to true Love, Verlockung, When the rain begins to fall.

So, das waren aber erst ein paar von denen, die ich wirklich gut finde. Es gibt noch viel mehr! Hier schwirren ein paar wirklich großartige Geschichten rum und meine Hochachtung an alle Autoren, die die Zeit finden ihre Gedanken aufzuschreiben und hier mit anderen zu teilen!

So, jetzt aber wirklich genug der Vorrede und weiter mit der Fic.

Viel Spaß!^^
 

Heart listening Teil 7
 

Überlegungen und Erkenntnisse
 

Sauer ging Ray in schnellem Tempo durch die Gänge der Schule. Was dachten die sich eigentlich alle?! Er und mit Kai Theater spielen! Sonst noch was?!

"Hey Ray! Warte doch mal!"

Ray blieb stehen und gab Kevin die Möglichkeit ihn einzuholen. Schnaufend kam der Kleinere neben ihm zum Stehen.

"Man hast du ein Tempo drauf! Wieso hast du es denn auf einmal so eilig? Wir haben doch nur Musik."

"Es ist nicht so, dass ich unbedingt die nächste Stunde erreichen will. Ich wollte einfach weg von allem anderen."

Beide richteten ihren Blick nach vorne und gingen weiter den Flur entlang.

"Du meinst von der Sache mit dem Theaterstück."

"Wieso dürfen andere entscheiden was ich tun muss?! Die wissen doch noch nicht mal, ob ich überhaupt schauspielern kann und dann gleich die Hauptrolle? Und dazu noch mit Kai! Das ist doch wohl echt das Schlimmste, was mir passieren konnte!"

Und als würde das irgendetwas ändern, trat Ray gegen den nächsten Schülerschrank, an dem sie vorbei kamen.

"Also ich denke du übertreibst, Ray. Was ist denn so schlimm an Kai? Ich meine, ok, er hat sich anfangs ein bisschen daneben benommen, aber jetzt ist er doch wirklich sehr nett zu dir."

Ray schnaubte.

"Ja, aber auch nur weil er mich ins Bett kriegen will!"

Kevin schüttelte den Kopf.

"Ich denke, du verstehst das falsch, Ray. Ich kenne Kai jetzt schon recht lange und er hat sich noch nie so sehr um jemanden bemüht wie um dich. Ich denke du solltest ihm eine Chance geben."

Ray verzog das Gesicht..

"Sicher. Sag mal Kevin, ganz ehrlich, wie lange dauerte die längste Beziehung die Kai bisher hatte?"

Natürlich wusste Ray nicht genau, ob Kai bisher sonderlich viele Beziehungen gehabt hatte, aber er glaubte einfach das es sicher so war.

Beide waren stehen geblieben und erwartend sah der Schwarzhaarige seinen Freund an. Der wurde jetzt leicht nervös. Er ahnte worauf Ray hinaus wollte, aber deshalb konnte er ihn doch nicht anlügen, oder?

"Ich glaube,... das waren etwa..... 5 Wochen?"

Sich mit dieser Antwort bestätigt fühlend, schüttelte Ray resigniert den Kopf und ging weiter.

Kevin stand noch immer da wie angewurzelt. Er konnte Rays Zweifel an Kai durchaus verstehen. Schließlich war es bisher nie anders mit dem Russen gewesen. Er hatte sich seine Beziehungen immer nur als Zeitvertrieb ausgesucht und sobald sie ihn nicht mehr unterhielten, fallen gelassen. Doch hatte Kevin einfach das unbestreitbare Gefühl, das es diesmal was Anderes war. Erst mal die Art wie sich Kai in den letzten Tagen verhalten hatte, dann die Blicke, die er Ray immer wieder zuwarf. Natürlich hatte Kevin diese Blicke bemerkt und dabei hatte er etwas festgestellt. Etwas sehr Ungewöhnliches. Denn die Augen des Graublauhaarigen waren nicht wie sonst mit einem Schimmer aus Lust durchzogen, sondern mit etwas Anderem. Etwas, für das Kevin keine Worte fand es zu beschreiben.

Etwas wie................. Sehnsucht.

(Aber vielleicht irre ich mich und Ray hat doch recht. Ich mag Kai und alles, aber wenn er mit Ray genauso spielen würde wie mit seinen anderen Betthäschen..... Vielleicht sollte ich einfach abwarten.)

"Kevin! Bist du da festgewachsen oder kommst du jetzt?"

Schnell schüttelte Kevin seine restlichen Gedanken ab und lief auf Ray zu.

"Gut, und jetzt erklär mir doch bitte die Sache mit der Rollenverteilung noch mal. Wieso dürfen die Schüler sich nicht selbst aussuchen welche Rolle sie spielen wollen?"

Offensichtlich wollte Ray das vorige Thema wechseln. Er hatte durch Kevin gerade die Bestätigung seiner bisherigen Annahmen über Kai erhalten.

//War doch klar, dass er das bisher alles nur aufgezogen hat, weil er gecheckt hat, dass er so einfach bei mir keine Chance hat! Ich wette, das ist so eine Art Spiel für ihn. Wahrscheinlich sieht er es als Herausforderung an, dass mal einer nicht gleich springt, wenn er 'hüpf' sagt. Auch egal. Er wird sowieso bald aufgeben. Wenigstens wird er dann aufhören mich zu nerven.//

Kevin kam der Themawechsel ganz recht.

"Nun ja, erst mal ist es eben eine Sache des Aussehens. Du musst wissen, alle Verantwortlichen für die Feier sind Mädchen und es ist wohl klarer Eigennutz, dass sie sich nur Leute aussuchen von denen sie nach dem Stück auch noch träumen können."

Eine Zornesfalte bildete sich auf Rays Stirn und er biss die Zähne zusammen. Sollte das der einzige Grund sein, wieso er sich auf ein Liebesstück mit Kai einlassen musste?!

Er fluchte unverständlich vor sich her, was Kevin ein kleines Lächeln entlockte.

"Aber es ist natürlich nicht nur das. Erst mal ist jeder Schüler der Klasse verpflichtet mit zu spielen,-"

Hier unterbrach ihn Ray.

"Aber das würden sie doch auch, wenn sie sich selbst die Rollen aussuchen."

"Lass mich fertig erzählen. Also, jeder ist verpflichtet mitzumachen und dass die Rollen vorher festgelegt werden ist erst mal so was wie ein Versuch. Wenn sich eine Besetzung als falsche Einschätzung herausstellt, kann immer noch umgelegt werden. Es spart auf diese Weise mehr Zeit, weil man nicht noch die ganzen Vorsprechen durchgehen muss und kann direkt im Spiel sehen, wer welche Fähigkeiten hat."

Nun, das war verständlich, aber zufrieden war Ray mit dieser Antwort noch nicht. Kevin bemerkte das und sprach schnell weiter.

"Vor allem ist diese Regelung aber durch einen Vorfall vor ein paar Jahren entstanden. Da sollte auch eine Klasse ein Theaterstück vortragen und es gab Streit um die Hauptrollen. Die beiden Jungen, die sich damals darum gestritten hatten, fingen Kämpfe an und bedrohten einander. Als dann schließlich festgelegt wurde, wer die Rolle spielen würde, war der andere so sauer, dass er das Stück sabotierte und zwei seiner Klassenkameraden damit ins Krankenhaus brachte."

"Wow, ist ja fast wie im Phantom der Oper."

Kevin nickte.

"Genau. Und damit sicher gestellt ist, dass so was nicht noch mal passiert, werden die Rollen vorher und ohne das Wissen der Schüler festgelegt."

Ray nickte. Solche Dinge waren wohl wirklich ein Problem. Selbst auf seiner alten Schule, wo es wesentlich strenger und disziplinierter zuging als hier, gab es oft Machtkämpfe und anderes, die auch schon mit einigen gebrochenen Knochen endeten. Ein Theaterstück brachte ein solches Verhalten nur stärker zum Vorschein, war doch der Wille im Mittelpunkt zu stehen und sich beweisen zu können sehr groß.

Aber das hieß ja jetzt nicht, dass Ray die Rolle spielen wollte.

"Aber die Belegung kann noch geändert werden, richtig?"

Hoffnungsvoll sah er Kevin an. Das hatte der Grünhaarige doch eben gesagt, oder?!

"Ja, wenn sich die Wahl als schlecht herausstellt und derjenige die Rolle nicht richtig spielen kann oder sich den Text nicht merken kann."

Ray wollte schon einen Luftsprung machen. Wenn das alles war, das würde er schon hinbekommen.

"Aber ich muss dir gleich sagen, dass das bei den beiden Hauptrollen ein bisschen was anderes ist."

"In wie fern?"

"Um die Hauptrollen gibt es den meisten Streit, deshalb sind die Besetzungen von ihnen gesicherter als die anderen. Du müsstest schon mehr als miserabel sein um die Rolle zu verlieren und außerdem würde es sich auf dein Zeugnis auswirken, wenn gemerkt wird, dass du nicht mit ganzer Sache dabei bist."

Okay, das war jetzt weniger gut. Enttäuscht ließ Ray den Kopf hängen und seufzte ergeben. Da war nicht viel zu machen.

"Dann heißt es wohl 'Liebesszene mit Kai ahoi!' Oh Gott! Denkst du, es ist zu spät die Schule zu wechseln?"

Kevin lachte und klopfte Ray auf die Schulter.

"Nimm's nicht so ernst, Ray. Es wird sicher nicht so schlimm wie du denkst. Außerdem gibt dir das vielleicht ne Möglichkeit Kai von einer anderen Seite kennen zu lernen."

Ray schnaubte.

"Ich habe das Gefühl, ich kenne ihn bereits von zu vielen Seiten."

Kevin lachend und Ray frustriert betraten sie den nächsten Klassenraum.
 

Währenddessen standen Kai und Tala in einer Ecke des Schulhofes, die nicht offen einsichtig war.

Gerade zog Tala einen weiteren Zug seiner Zigarette ein und blies kurze Zeit später den weiß/grauen Rauch aus. Kai grinste.

"Du weißt, wie sehr Kevin es hasst, wenn du rauchst. Wolltest du nicht aufhören?"

Tala verzog den Mund.

"Und wolltest du nicht deine Chemienote verbessern? Die Stunde hat vor fünf Minuten angefangen, mein Lieber und so leid es mir tut das zu sagen, aber durch schwänzen wirst du an deiner Zensur nicht viel rütteln können."

))Autorin: Nicht wundern, Tala und Kai haben manchmal eben andere Fächer als Kevin und Ray, auch wenn sie in der gleichen Klasse sind. Das ist so was wie Wahlpflichtfächer oder eben verschiedene Kurse.((

Der Grau/blauhaarige jedoch zuckte nur mit den Achseln.

"Ich kann auch mit einer 2 leben."

Das war etwas, was Tala absolut hasste! Da waren er und Kai so ziemlich gleich auf, was Schulschwänzen, Verweise oder Nachsitzen anging, und da war der Kerl ein verdammtes Genie!

Nun gut, vielleicht nicht gleich so was wie Albert Einstein, aber der Schulstoff fiel Kai einfach viel zu leicht und es war beinah schon lachhaft, wie einfach er gute Noten einfuhr.

Tala hingegen musste sich seine Dreien und Vieren ehrlich verdienen und Einser und Zweier unehrlich erschummeln.

Das war ungerecht!

"Wie auch immer!"

Wieder zog der Rothaarige genüsslich an seiner Kippe.

(Kevin wird es schon nicht merken.)

"Mal ganz davon abgesehen hab ich momentan weitaus größere Probleme als meine Chemiezensuren."

"Du sprichst von Ray."

Das war eine klare Aussage, keine Frage. Dennoch nickte Kai.

"Ich komme einfach nicht an ihn ran, egal was ich mache."

Genervt trat Kai gegen die Wand des Schulgebäudes. Tala schüttelte den Kopf.

"Kai, denkst du nicht, dass du das Ganze ein bisschen zu eng siehst? Ich meine, du kennst ihn erst seit letzter Woche! Erwartest du denn, dass er sich gleich nach ein bisschen nettem Geplauder in deine Arme wirft? Ich dachte, gerade weil Ray mal nicht jemand ist, der so einfach nach deiner Pfeife tanzt, bist du so interessiert an ihm."

Der Grauhaarige ließ ein frustriertes Schnauben aus.

"Das stimmt ja auch, aber irgendwie will ich einfach nicht warten. Ich weiß ja auch nicht, was mit mir los ist. Als wir in dieser Bar waren, da hat sich so ein schmieriger Typ an Ray rangemacht. Gott, ich war so sauer, ich hätte den Kerl am liebsten in Stücke gerissen! Allein dafür, das der Typ ihn die ganze Zeit angesehen hat, hätte ich ihm beinah die Augen herausgerissen!"

Tala zuckte mit den Schultern.

"Nun ja, du warst schon immer ein sehr besitzergreifender Mensch."

Doch Kai schüttelte den Kopf.

"Nein! Das war anders. Ganz anders als sonst. Hätte ich die Gelegenheit gehabt, hätte ich den Kerl umgebracht. Einfach so, ganz allein dafür, dass er Ray bedrängt hatte. Ich schwöre, ich war noch nie so kurz davor die Kontrolle zu verlieren. Alles in mir schrie auf Ray vor diesem Typ, vor allem was ihm irgendwie schaden könnte, zu beschützen. Und das nur wegen einem beschissenen Aufreißertyp, der ihn angemacht hat. So was ist mir noch nie passiert."

Er schüttelte wieder den Kopf.

"Ich schwöre, ich stand noch nie so kurz davor die Kontrolle zu verlieren."

Lange und staunend sah der Rothaarige seinen Freund an. Er blinzelte.

"Du bist verliebt."

Kai sah den anderen an.

"Was?"

Tala grinste.

"Du bist verliebt, Kai. Kaum zu glauben, aber wahr, du hast dich doch tatsächlich in Ray verliebt! Nicht nur diese harmlose kleine Verliebtheit oder Schwärmerei, nein mein Freund, du bist hochgradig verschossen!"

"Tse. Wie kommst du denn darauf?"

"Du hast es selbst gesagt. Du willst nicht, dass Ray etwas geschieht und wirst schnell eifersüchtig. Außerdem vertraust du ihm, obwohl du ihn nicht lange kennst. Schließlich hast du ihm von deiner Vergangenheit erzählt, worüber ich mich übrigens schon wundere seit du es mir eben gesagt hast."

"Das heißt nicht, dass ich ihn liebe. Gut, ich empfinde was für ihn, aber Liebe?"

Kai starrte zu Boden. Liebe? Sollte es das sein? Nein. Sicher nicht.

"Dann sag mir doch mal eins, Kai. Hast du jemals, ein einziges Mal, auch nur ansatzweise so gefühlt, wenn du mit einer deiner früheren Häschen zusammen warst? Wolltest du auch nur im Geringsten einmal etwas Vergleichbares für sie tun? Denke gut darüber nach und antworte ehrlich."

Tatsächlich brachten die Worte des Rothaarigen Kai zum Nachdenken. War da jemals so etwas gewesen? Er hatte schon viele Beziehungen gehabt. Mädchen und Jungen. Er machte dabei keine Unterschiede. Wer ihn interessierte wurde angebaggert. Ein einfaches Prinzip. Er hatte mit Jungen und Mädchen geflirtet, sie ausgeführt, ins Bett gekriegt und danach fallen gelassen. Es war seine Art zu leben, ein Spiel, das er bisher jedes mal gewonnen hatte. Aber war da je mehr gewesen, als dieses Spiel zu Ende zu bringen?

"Nein."

Tala nickte.

"Genau. Deine früheren Liaisons haben dir lediglich Spaß und Ablenkung gebracht. Du hast sie nur gedatet, weil du die Herausforderung liebtest. Du wolltest sehen, was du tun kannst, wie weit du gehen musst um zu bekommen, was du wolltest. Als Ray kam, sahst du dich deiner größten Herausforderung gegenüber und du wolltest sie annehmen. Dummerweise hast du dein eigenes Spiel etwas unterschätzt und dich in ihn verliebt. Vielleicht war Ray zuerst nur eine neue interessante Herausforderung für dich, aber jetzt ist er der Mensch, der dein Herz erobert hat."

Lange ließ Kai diese Worte in sich einsinken. Es stimmte. Alles was Tala sagte stimmte.

"Aber geht das nicht viel zu schnell? Diese Sache mit dem Verliebtsein meine ich. Ich kenne ihn erst ein paar Tage und soll mich schon unsterblich in ihn verliebt haben?"

Tala lächelte.

"Tja mein Freund, das ist eben so mit der Liebe. In den wenigsten Fällen kannst du sie logisch nachvollziehen. Für dein Herz spielt es keine Rolle, wie lange oder gut du jemanden kennst, es entscheidet sich ohne dich zu fragen. Das ist wohl auch der Grund, das es so viele Geschichten über die Liebe gibt, weil es immer noch niemand geschafft hat sie zu verstehen. Schätze mal damit musst du leben."

Kai war, um es milde auszudrücken, überrascht. Das klang ja jetzt richtig weise, was Tala da eben vom Stapel gelassen hatte. Normalerweise war der Rothaarige nicht unbedingt dafür bekannt, dass er mit altklugen Sprüchen um sich schlug. Dann grinste er plötzlich.

"Du hast dir wieder die ganzen Seifenopern angesehen, richtig?"

"Erwischt."
 

Ray war sich nicht sicher, ob er das Ertönen der Schulglocke, die das Ende der Schule einläutete, nun begrüßen oder verfluchen sollte.

"Nun komm schon Ray, wir müssen doch noch in die Turnhalle."

Kevin schien sich ja wirklich zu freuen. Nun gut. Er atmete schnell drei mal tief ein und aus und folgte Kevin aus dem Klassenraum.

Auf dem Weg zur Turnhalle begegneten sie dann auch gleich, sehr zu Rays Leidwesen, Tala und Kai. Der Rothaarige nahm seinen Freund gleich in die Arme und küsste ihn auf den Mund.

Als er den Kuss jedoch intensivieren wollte, drückte Kevin ihn plötzlich zurück. Fragend sah Tala seinen Koi an.

"Was ist denn Kevin?"

Der musterte den Größeren.

"Du hast wieder geraucht."

Kai schüttelte den Kopf.

"Ich sagte dir, er merkt es."

"Aber Kevin, Schatz, es war doch nur eine Zigarette. Komm schon."

Gleich wollte Tala Kevin wieder in die Arme schließen, als der nur seine Bücher in die andere Hand nahm und wortlos an ihm vorbeimarschierte. Tala lief ihm hinter her.

"Kevin, Koi, bitte sei doch nicht sauer! Es war nur eine Zigarette, ich schwöre!"

"Das war eine zu viel!"

"Okay, dann werde ich mit dem Rauchen aufhören."

"Das hast du die letzten dreißig Male auch schon gesagt!"

"Aber diesmal meine ich es ernst!"

"Schalt auf nen anderen Sender Tala, die Platte kenne ich nämlich schon!"

"Aber.... Kevin!"

Verdattert sah Ray den beiden streitenden Liebesvögeln hinterher.

"Wundere dich nicht, das ist zwischen den beiden so was wie ein allwöchentliches Ritual. Innerhalb der nächsten Stunde liegen sie sich wieder in den Armen. Kevin hat ihm bisher noch jedes Mal verziehen."

"Wenn du meinst."

So wollte auch Ray den anderen beiden zur Turnhalle folgen, als ihn Kai, schon wieder, zurückhielt.

"Ray, ....ich wollte noch mit dir reden, wegen-"

"Ich sagte bereits, es gibt nichts worüber wir reden müssten, weil nämlich nichts passiert ist. Und jetzt sollten wir-"

Ray stockte, als er sah wie Kai plötzlich vor ihm niederkniete. Was sollte das denn jetzt?!

Doch Kai war noch nicht fertig. Er ergriff Rays rechte Hand und legte seine Stirn auf den Handrücken. Eine beachtliche Röte breitete sich auf Rays Gesicht aus.

"Es tut mir leid. Wenn ich dir zu nahe gekommen bin, möchte ich mich hier und jetzt dafür entschuldigen. Bitte verzeih."

Rot war mehr als untertrieben. Ray war jetzt weit mehr als rot im Gesicht. Zumal auch seine Hand noch immer in Kais lag und dessen Stirn noch immer darauf ruhte. Mit aller Macht riss er sich zusammen und befreite seine Hand schnell wieder aus diesem, viel zu schnell, viel zu schön werdenden Gefühl, das sich in ihr ausbreitete.

"Scho... schon gut...... Es ist nichts...... Ich bin nicht..... Ich...... Du.......Wir sollten jetzt wirklich zur Turnhalle gehen!"

Und damit stampfte Ray so schnell er konnte davon.

Kai stand auf und richtete seine Klamotten. Sowas hatte er zuvor auch noch nie getan. Sich entschuldigt. Ray trieb ihn wirklich zu ein paar merkwürdigen Veränderungen. Er hatte noch lange darüber nachgedacht, was Tala ihm gesagt hatte und das einzige Ergebnis, zu dem er gekommen war, war dass Tala recht hatte. Das störte ihn wirklich. In letzter Zeit hatte der Rothaarige viel zu oft mit irgendetwas recht. Das war normalerweise immer andersherum gewesen und er hatte Tala Ratschläge erteilt. Aber gut, er konnte damit leben. Jedenfalls wenn es sich nicht mehr weiter häufen würde. Was aber viel wichtiger war, er akzeptierte dass er verliebt war. Was heißt akzeptierte, er *liebte* den Gedanken, dass er sich in den Chinesen verliebt hatte. Es war ungewohnt und fremd, dieses Gefühl, doch auch warm und schön. Auch wenn er eben wohl ein bisschen seines sonstigen so starken Stolzes eingebußt hatte, bei dieser Entschuldigungsaktion, er würde noch viel weiter gehen um Ray für sich zu gewinnen.

>>Aber er hat nicht wieder gesagt, das ja gar nichts passiert wäre. Das heißt, er war jetzt entweder so verwirrt, dass er das einfach vergessen hat oder der Kuss war ihm doch nicht so gleichgültig, dass er ihn einfach aus dem Gedächtnis gestrichen hat. In jedem Fall bin ich also einen Schritt nach vorne gekommen.<<

Er lächelte, packte seine Sachen wieder und ging den anderen hinterher, der Turnhalle entgegen.
 


 

Es tut mir leid, ich weiß, es ist mal wieder viel zu kurz, vor allem wenn man die Zeit bedenkt, die ihr jetzt schon auf dieses Kapitel warten musstet, aber ich kann nicht mehr, mir tut alles weh. Und na ja, wenn ich vermeiden will, dass ich wieder ins Kh muss, sollte ich jetzt aufhören. Ich hoffe es hat euch wenigstens ein bisschen gefallen. Bis zum nächsten Mal, eure Omili!^^
 

PS von Beta Chibi-chan89: Gute Besserung Omili!!! Du schreibst sonst schon wie ne Maschine und dein Updaten ist sonst echt klasse!!! Und ich war auch nicht da, deshalb hat's auch noch länger gedauert *schuld auf sich nimmt* Thx 4 all!

Proben Chaos

Soooooooooooo. Da hätten wir ja jetzt endlich mal den nächsten Teil. Ich weiß, der war wirklich überfällig. Tut mir leid! *heul*

Vielen, vielen Dank an alle, die mir gute Besserung gewünscht haben. Jetzt ist zum Glück alles wieder in Ordnung und ich hoffe ich kann bald wieder zu meinem alten Rhythmus, was das Updaten betrifft, zurück finden.

*alle mal knuddelt*
 

Wichtig: Wie vielleicht manche von euch wissen, habe ich eine meiner Storys: Begierde, vor kurzem fertig gestellt. Da ich aber immer vier Storys am Laufen haben wollte, suche ich jetzt einen Ersatz. Es gibt mehrere Ideen, die ich habe, wirklich viele und ich kann mich nicht entscheiden, welche ich zuerst updaten soll. Also habe ich mir Folgendes überlegt. Ich schreibe von jeder neuen Story das erste Kapitel und stelle es dann als eine neue Geschichte hier ins Archiv. Also so was wie Storyname: Neue Storys und die einzelnen Kapitel innerhalb dieser Storys sind dann die ersten Kapitel der Storys die zur Auswahl stehen. Ihr entscheidet dann durch Kommis welche als Erste on gestellt werden soll. Schreiben will ich letztendlich alle, aber ich kann mich nicht entscheiden welche jetzt zuerst kommen soll. Ich hoffe ihr helft mir bei dieser Entscheidung und macht alle mit.
 

So. Und jetzt fangen wir endlich mit dem neuen Teil an.
 

Viel Spaß!^^
 

Proben Chaos
 

".....also gibt er Hikari den Auftrag....."

Hilary redete bestimmt schon über eine halbe Stunde über das Stück, das sie aufführen sollten, doch Ray bekam davon so gut wie gar nichts mit.

Er war zu diesem Zeitpunkt viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.

//Ich verstehe ihn einfach nicht. Was verspricht er sich denn von so einem Verhalten? Es ist ja schließlich nicht so, dass er es ernst meinen würde! Es wundert mich sowieso, dass er noch nicht aufgegeben hat, aber das kann auch nur noch eine Frage der Zeit sein. Dann sucht er sich irgendeinen schmachtenden Idioten bei dem, oder der, er es leichter hat! Auswahl hat er ja genug! Ist bestimmt viel zu sehr von sich selbst überzeugt, als dass ihm die vielen Blicke auffallen würden, die die meisten ihm zuwerfen.//

"...stehen sich Dark und Hikari gegenüber....."

//Wieso denke ich überhaupt so sehr darüber nach?! Und wenn er vor mir niedergekniet ist, na und?! Und das ich dabei ein 'bisschen' rot geworden bin, hat jawohl gar nichts zu bedeuten! Dafür müsste ich ihn ja zumindest leiden können..... und das tue ich sicher nicht!//

"......kommt es dann zu einem tragischen Ereignis...."

//Gut, ich gebe zu er hat eine charmante Ader, aber das heißt ja nicht, dass ich ihn mögen muss!.... Ok, ich wollte ihm noch eine Chance geben und nicht zu vorschnell urteilen, aber ich habe nie gesagt, ich würde mich auf ihn einlassen oder sonst irgendwas!//

".....dann schließlich das Finale...."

//Auf jeden Fall bin ich kein Stück an ihm interessiert! Ü.B.E.R.H.A.U.P.T. N.I.C.H.T.!//

Das laute Geräusch zusammenschlagender Hände schreckte Ray aus seinen Gedanken.

"So, da ihr nun alle über die Geschichte Bescheid wisst, werde ich jetzt jedem von euch ein Textbuch austeilen, wo auch die Rollen jedes Einzelnen drin stehen."

Dann sprang das braunhaarige Mädchen auch gleich hinter dem Pult hervor, von dem aus sie ihren Mitschülern alles erklärt hatte, und verteilte freudestrahlend einen Stapel Textbücher.

Ray guckte etwas bedröppelt aus der Wäsche, hatte er doch von Hilarys Ausführungen nicht ein Wort mitgekriegt.

//Was soll's. Les ich mir den Mist eben zu Hause durch.//

Nachdem jeder ein Textbuch bekommen hatte, teilte die Klassensprecherin noch stolz den Termin für die erste Probe in 2 Tagen mit und alle verließen den Raum.

Draußen traf Ray dann auch gleich auf Kevin und Tala, die recht kritisch auf ihre Textbücher starrten.

"Und? Welche Rollen wurden euch beiden aufgezwungen?"

Kevin antwortete ohne seinen Blick von der braunen Mappe zu heben.

"Gott und Teufel."

Der Schwarzhaarige musste darauf lächeln.

"Na das passt doch. Siehst bestimmt super aus als Teufel, Tala. Und du gibst allemal einen guten Gott ab, Kevin."

Tala grinste ihn schief an.

"Tja, wenn es so wäre. Aber das Komitee hat es wohl als besser befunden, Kevin zum Teufel zu machen und ich soll den gütigen, lieben Gott spielen."

"Du scherzt."

Doch Kevin schüttelte den Kopf und zeigte Ray sein Textbuch.

Da stand es: Kevin = Teufel. Ray traute seinen Augen nicht.

//Mir war klar, dass diese Weiber vom Komitee nicht ganz dicht sein können, seit sie beschlossen haben mich und Kai zum Liebespaar zu erklären, aber das sie so irre sind....//

Er wurde in seinen Gedanken unterbrochen, als er plötzlich eine laute und irritierende Stimme hörte.

"KAAAAAAAI!!!! ICH HAB GEHÖRT DU SPIELST DIE HAUPTROLLE IN DER AUFFÜHRUNG!!!!!!!! WO BIIIIIIIIST DUUUU?"

Das Nächste, was Ray sah, war ein roter Blitz, der an ihm vorbei und durch die offene Tür in die Aula rannte. Tala und Kevin stöhnten.

"Und da hatte ich gehofft, nachdem er die Schule gewechselt hat, wären wir ihn endlich los."

"Nicht nur du, Koi."

Fragend sah Ray die beiden Jungen neben sich an.

"Wen meint ihr denn?"

Doch bevor Tala oder Kevin auf die Frage antworten konnten, stand plötzlich ein dunkelrothaariger Junge, etwa ihr Alter, ein paar cm kleiner als Ray, mit blauem T-Shirt, weißen Shorts und einer ärmellosen Weste vor ihnen. Die Haare hatte er sich mit einem lila Stirnband nach oben gebunden.

"Hey Tala, Kevin, habt ihr Kai gesehen? Ich dachte er wäre sicher hier, ihr hattet doch Stück Besprechung, oder?"

Kevin lächelte entschuldigend.

"Ja, hatten wir, aber Kai hast du leider verpasst, der ist direkt als Erstes raus."

"Er sagte, er hätte noch irgendwas zu erledigen.", hängte Tala noch hintendran.

Gleich darauf wurden die Augen des anderen sternchenförmig.

"Aah, mein armer Schatz hat einfach immer so viel zu tun...... Aber schon gut. Ich kann ihn ja sicher später auch noch sehen. Ich hoffe nur, er vermisst mich nicht all zu sehr..... Na ja, war nett mal wieder mit euch zu reden. Sagt Kai, dass ich bald wieder kommen werde und wir eben dann was gemeinsam unternehmen können, ja?"

Der Junge wollte sich danach umdrehen und gehen, als sein Blick endlich auch auf die Person neben Tala und Kevin fiel.

Er ging einen Schritt näher auf den Schwarzhaarigen zu und beäugte ihn von oben bis unten. Ray gefiel das gar nicht.

"Kannst du mir verraten was das soll?"

Der Junge sah ihn abschätzend an.

"Du magst ja vielleicht ein ganz hübsches Gesicht haben, aber bilde dir bloß nichts drauf ein. Und lass ja die Finger von meinem Kai, verstanden?!"

Dann drehte er sich um und ging.

Ray hatte Mühe die nächste Frage nicht zu schreien, betonte aber jedes Wort deutlich.

"Wer. War. Das?"

Seine beiden Freunde schluckten bei diesem finsteren Ton.

"Einer von Kais Verflossenen, aber er hat das noch immer nicht richtig gecheckt. Er heißt Johnny und rennt Kai nach wie ein kleines Schoßhündchen. Er ist vor ein paar Wochen auf eine andere Schule versetzt worden und wir hatten gehofft, wir wären ihn jetzt endlich los, aber scheinbar hatten wir uns zu früh gefreut. Armer Kai."

Tala wurde stutzig.

"Wo wir gerade beim Thema sind, wo ist der eigentlich?"

Genau in diesem Moment bewegte sich die Tür zur Turnhalle ein wenig und dahinter hervor trat ein höchst angepisster Kai.

"Ist er endlich weg?!"

Tala grinste.

"Keine Angst mein Alter, bist ihm noch mal entkommen. Aber wenn du willst, kann ich ihn zurückrufen, soweit ist er bestimmt noch nicht."

Ein mordlüsterner Blick seitens des Grauhaarigen war die Antwort.

Dann wandte sich Kai zu Ray.

"Beachte einfach nicht was Johnny gesagt hat. Ich habe nicht das geringste Interesse mehr an ihm."

Ray schnaubte und drehte sich um zum Gehen.

"Als würde mich interessieren mit wem du in die Kiste steigst!"

Kai lief ihm schnell hinterher.

"Ich steige nicht mit Johnny in die Kiste."

"Ist mir egal was du mit ihm machst."

"Aber ich will doch überhaupt nichts von ihm! Der einzige, der das nicht versteht ist er selbst."

"Ich sagte, das ist mir egal!"

"Wieso bist du dann so sauer?"

"Ich bin nicht sauer!"

"Bist du doch!"

"BIN ICH NICHT UND JETZT LASS MICH IN RUHE!!!"

Darauf folgte ein lautes 'Klatsch' und Kai hatte Rays Schultasche im Gesicht. Den störte aber dessen verdatterter Ausdruck gar nicht und er ging einfach weiter.

"Ray! Verdammt noch mal, jetzt warte gefälligst! Ich will dir doch nur erklären-"

"Du brauchst mir gar nichts zu erklären! E.S. I.S.T. M.I.R. E.G.A.L.!"

Tala und Kevin standen noch immer an Ort und Stelle und sahen den beiden Streitenden hinterher. Kevin lächelte.

"Also, ich glaube ja nicht, dass es Ray so egal ist. Was meinst du?"

Tala schüttelte den Kopf.

"Dann würde er Kai wohl kaum so eine Szene machen. Aber ich frage mich, wie Kai das jetzt wieder hinbiegen will. Er hat zwar bei Ray einige Punkte gemacht seit ihrer ersten Begegnung, aber da fehlt noch eine ganze Menge...... Nicht so wie bei uns beiden, nicht wahr Kev-chan?"

Gleich wollte der Rothaarige seinen Freund in eine enge Umarmung ziehen, doch der knallte ihm nur seine Textmappe vor die Nase.

"Vergiss es. Die Zigarette nehm ich dir immer noch übel. Solange du dir deinen Rauchstängel nicht abgewöhnt hast, kannst du mit jemand anderem rummachen."

Dann ging Kevin ausdruckslos an Tala vorbei und der Richtung nach, die zuvor Kai und Ray eingeschlagen hatten, zum Ausgang.

Tala stand noch wenige Sekunden da und versuchte die Worte seines Freundes zu sortieren und zu verstehen.

"Aber.... also.....du...... KEVIN!"

Dann lief er dem Kleineren wild gestikulierend hinterher.
 

Einige Tage später.
 

Wie immer nach Schulschluss waren die Schüler der Klasse 12b fleißig mit den Proben in der Aula beschäftigt. Die Einschätzung der weiblichen Komitee Mitglieder war erstaunlich gut gewesen und nur wenige Rollenverteilungen hatten geändert werden müssen.

Gerade probten sie die Szene der ersten Begegnung zwischen Dark und Hikari. In dieser Szene sollte ein kurzer Kampf zwischen den beiden entstehen, aus dem schließlich Kai, also Dark, als Sieger hervorgehen würde.

Sehr zu Rays Leidwesen, der die Szene am liebsten so schnell wie möglich hinter sich bringen wollte, war Hilary geradezu perfektionistisch, weshalb sie an dieser Szene schon seit fast einer Stunde herumprobierten. Und wirklich weit waren sie noch immer nicht gekommen.

"Okay, versucht jetzt einmal etwas mehr Schwung in euren Kampf reinzubringen. Kai, du musst dir vor Augen halten, dass du Hikari eigentlich töten willst. Und Ray, du bist ein Engel, kein Karateass. Du darfst nicht jeden Angriff von Kai so einfach abblocken. Es muss erkennbar sein, dass Dark dir überlegen ist, okay? Gut, dann fangen wir noch mal an."

Rays Hände zitterten vor Zorn.

//Was heißt hier überlegen, hä? Von wegen Kai und mir überlegen!!!!! Ich hab's langsam satt!//

Dennoch fügte er sich der Regieanweisung. Das Ganze dauerte so schon länger als nötig, da musste er es nicht auch noch selbst in die Länge ziehen.

Dann gab Hilary auch schon den Startschuss für die beiden.

Seiner Rolle getreu, stürzte sich Kai gleich auf Ray, das lange, hölzerne Schwert zur Attacke erhoben. Ray, ebenfalls ein unechtes Schwert in der Hand, ließ sich von ihm zurück treiben, während er die Schwertschläge so parierte, das es aussah als hätten sie beinah getroffen. In seinem Spiel nahm Ray klar eine defensive Position ein, doch musste er sich unwillkürlich fragen, wie wohl ein richtiger Kampf zwischen ihm und Kai ausgehen würde. Selbst die gespielten Schläge des Russen hatten einiges an Kraft und Präzision dahinter. Ray war sicher, dass Kai nicht zum ersten Mal ein Schwert in der Hand hatte.

//Vielleicht fechtet er ja....//

So ungern er es auch zugeben wollte, er war sich nicht so sicher, ob er Kai in einem ernsten Kampf schlagen könnte.

Kai hingegen fiel, während er Ray weiter zurück trieb, auf, das der Chinese scheinbar mit seinen Gedanken woanders war als bei ihrem Spiel.

>>Ich wüsste zu gern woran er denkt. Aber ich muss gestehen, dafür dass er nicht bei der Sache ist, reagiert er verdammt gut.<<

Dann kam die Stelle an der Dark Hikari das Schwert aus der Hand schlagen und den Engel damit zum Sturz bringen würde.

Also holte Kai so, wie es im Drehbuch stand, aus und zielte auf die Stelle nahe über dem Griff des anderen Schwertes. Ray, der noch immer leicht in Gedanken war, handelte instinktiv, als er die Waffe des anderen heranschnellen sah, riss weit die Augen auf, zog sein Schwert weg und brachte sich mit einem Sprung nach hinten außer Reichweite des Grauhaarigen.

"CUT! Ray! Was sollte das denn?!"

Ray schüttelte kurz den Kopf. Was war denn da gerade passiert? Er wusste doch, was er eigentlich zu tun gehabt hätte. Sich das Schwert aus der Hand schlagen und nach hinten fallen lassen. Wieso war ihm das jetzt so schwer gefallen.

Kai, der von der Reaktion des Chinesen genauso überrascht war, ging ein paar Schritte zu ihm hinüber.

"Ray? Alles in Ordnung?"

Wieder schüttelte Ray den Kopf, sah dann zu Hilary hinüber.

"Tut mir leid. Ich war nicht ganz bei der Sache. Ich werde jetzt besser aufpassen."

Die Klassensprecherin ließ einen langen Seufzer aus, bevor sie resigniert den Kopf schüttelte.

"Wir werden die Szene ein andermal fertig durchspielen. Wir müssen heute auch noch zwei andere Parts durch arbeiten. Ihr beide könnt runter von der Bühne. Aber Ray, das nächste Mal konzentrier dich bitte wirklich mehr, wir sind bereits in Verzug mit unseren Proben."

Ray nickte nur lächelnd und war mit einem einfachen Sprung auf dem Boden gelandet. Das Schwert gab er einem der Jungen aus der Klasse, der für die Requisiten zuständig war und setzte sich dann auf eine der Bänke an der Wand.

Tief atmete er ein.

Was war das gerade?

Angst?

Aber wovor?

Davor von dem Holzschwert verletzt zu werden?

Wohl kaum.

Vor Kai?

Nein.

Davor einem anderen zu unterliegen?

......
 

Er zuckte leicht zusammen, als er merkte wie sich jemand neben ihn auf die Bank setzte.

Ein Paar besorgte, rote Augen sahen ihn an.

"In Gedanken warst du doch die ganze Zeit und hast trotzdem nach dem, was wir einstudiert haben, gekämpft. Was war dann eben mit dir los?"

Ray schloss die Augen und ließ seinen Kopf an der Wand hinter ihm lehnen.

//Du würdest es sowieso nicht verstehen.//

"......Keine Ahnung. Es ist eben passiert. Kommt nicht noch mal vor. Ich will dieses bescheuerte Stück schließlich schnellst möglich hinter mich kriegen, also wird das nächste Mal alles nach Drehbuch laufen. War wahrscheinlich nur ein Reflex von mir. Nichts Besorgniserregendes."

Kai allerdings dachte da anders.

>>Oh nein. Wenn es so was wäre, hätte er entweder gar nichts gesagt oder mich angeschnauzt, dass es mich nichts anginge. Wenn er allerdings so etwas sagt, sollte ich mir erst recht Sorgen machen. Dieser Satz diente nur dazu, dass ich nicht weiter nachfrage.<<

Aber den Schwarzhaarigen jetzt mit seinen Fragen in die Enge zu treiben, würde nichts bringen, das wusste Kai. Doch der Grauhaarige ertrug den scheinbar sorglosen Ausdruck Rays nicht, unter dem dieser seinen Kummer versteckt hielt.

>>Also lenke ich ihn erst mal von seinen Problemen ab.<<

Mit diesem Vorsatz rückte er ein Stück näher an den Schwarzhaarigen und schlang seinen Arm um die schmalen Hüften des anderen. Rays Protest wurde einfach ignoriert.

Mit einem breiten Grinsen flüsterte er in Rays Ohr.

"Oder wollte mein Kätzchen einfach nur ein bisschen mit mir allein sein?"

*KNALL*

Alle in der Halle drehten sich nach dem lauten Geräusch um, sahen aber nur einen hoch roten Ray, der mit wütendem Gesicht über einem, sich die Wange reibenden Kai stand.

"Such dir für deine Spielchen gefälligst einen anderen!"

Dann drehte er Kai den Rücken zu und verließ furios und vor sich hinfluchend die Halle.

Kai stand lächelnd vom Boden auf und richtete die leicht verrutschte Kleidung.

>>Das wäre zwar wesentlich angenehmer gewesen, wenn Ray nicht so einen Schlag drauf hätte, aber immerhin hängt er jetzt keinerlei düsteren Gedanken mehr nach.<<

Dann verließ auch Kai die Halle, wurden beide ja für die weiteren Proben nicht mehr gebraucht.
 

Weitere Tage später.
 

"CUT!"

Allgemeines Stöhnen. Das war jetzt bereits das dritte Mal, dass Ray seinen Text vergessen hatte und so langsam machte sich eine Zornesfalte auf Hilarys Stirn bemerkbar.

"So kommen wir nicht weiter. Ray, schnapp dir dein Textbuch und sieh dir deine Zeilen noch mal an! Wir machen mit dem dritten Akt, vierte Szene weiter. Tala, bleib bitte erst mal da sitzen, ich möchte dass du erst dann auf die Bühne kommst, wenn die Boten die Nachricht bringen."

Alle folgten den Anweisungen und verließen oder betraten die Bühne. Sehr zu Kais Leidwesen, war das eine Szene, in der er ohne Ray spielen musste.

Ihm war aufgefallen wie gestresst der Schwarzhaarige in den letzten Tagen war und er hätte ihn gerne darauf angesprochen, aber das ging wohl nicht, wenn er jetzt hier spielen musste.

Ray ließ sich währenddessen erschlagen neben Tala auf der Bank nieder und kramte sein Textbuch aus seiner Tasche.

Tala schenkte ihm einen verstehenden Blick.

"Mach dir nichts draus. Die anderen haben auch noch nicht alle ihren Text drauf."

"Ja, aber den anderen passiert so was ein Mal und nicht drei Mal hintereinander. Außerdem proben wir schon eine ganze Woche und ich kann den Text für die ersten drei Akte noch immer nicht. Das wird mir einfach zu viel mit dem Theaterstück und den Fachklausuren!"

Ray schlug sein Buch auf und suchte die Stellen, in denen sein Einsatz gefragt war, um sie noch einmal durchzugehen. Dabei entging ihm auch der fragende Blick des Rothaarigen.

"Von welchen Klausuren sprichst du denn?"

Ray schreckte leicht hoch, seufzte dann ergeben.

"Weil ich mitten im Schuljahr auf diese Schule gewechselt bin, muss ich in den 3 Hauptfächern je eine Prüfung ablegen, damit die Lehrer sehen können, wie es mit meinem Wissensstand aussieht. Wenn ich nicht in allen mindestens 50% erreiche, werde ich zurückgestuft und muss das Jahr wiederholen. Eigentlich wäre die Lernerei kein großes Problem. Ihr seid mit dem Stoff nicht sehr viel weiter als ich es auf meiner alten Schule gelernt habe, aber mit diesem ganzen Theaterscheiß jetzt, komm ich einfach nicht klar."

Tala nickte. Er hätte wohl auch leichte Probleme, das alles unter einen Hut zu kriegen.

(Was heißt leichte Probleme, ich würde nicht mal einen Satz dieses verdammten Stücks auswendig können!)

Dann kam ihm eine Idee.

"Weißt du, wenn du Probleme mit den Fächern hast oder mit dem Text, ich bin sicher, Kai könnte dir helfen. Er schreibt die besten Noten der gesamten Klassenstufe."

Gleich verzog Ray sein Gesicht.

"Ich denke, ich kriege es auch ohne Kai hin. Danke."

Tala schnaubte darauf leicht und lehnte sich relaxt zurück.

"Wann sind die Prüfungen?"

"Eine Woche vor dem Schulfest."

"Hm,... dass ist nicht mehr viel Zeit."

"Ja."

Nachdem kurz Stille zwischen den beiden herrschte, widmete sich Ray wieder seinem Text. Er stutzte, als er plötzlich knackende Geräusche neben sich hörte. Als er kurz aufsah, erkannte er auch woher die kamen. Er traute seinen Augen nicht.

"Ähm Tala,..... isst du da etwa Hundekuchen?!"

Der knochenförmige Keks der aus Talas Mund herausragte, während der Rothaarige scheinbar genüsslich darauf herumkaute, erschien Ray zwar bereits als Beweis genug, aber er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. Ein Hauch von Schamesröte legte sich auf Talas Wangen.

"Ich versuche mit dem Rauchen aufzuhören."

"Und deshalb isst du Hundekuchen?"

"Ist Kevins Schuld. Der hatte noch welche für seinen Hund in der Jackentasche und als ich mich beschwert hab, dass ich gerne eine rauchen wollte, hat er mir einen dieser Dinger gegeben und gesagt ich soll halt darauf rumkauen. Was soll ich sagen, es funktioniert. Und so schlecht sind die Teile noch nicht mal."

Obwohl er stark versuchte es sich zu verkneifen, lachte Ray mit einem Mal laut los, worauf Tala gleich noch etwas röter im Gesicht wurde.

"Wenn du dann jetzt bitte aufhören könntest zu lachen...."

Doch Ray lachte immer noch.

"Ray..... Ich meins ernst, hör auf zu lachen!"

Und er lachte weiter.

".......Ach! Dann mach doch was du willst!"

Damit schob er sich einen neuen knochenförmigen Keks in den Mund und kaute schmollend darauf herum.
 

Nach den Proben
 

"Ray, kann ich dich kurz sprechen?"

Gefragter schaute rüber zu Hilary, die ihn ja gerade gerufen hatte und bedeutete Kevin schon mal mit den anderen raus zu gehen, während er zu der Braunhaarigen rüberging.

"Was gibt's Hilary?"

Er hatte schon so eine Ahnung worum es ging.

"Es ist wegen dem Theaterstück."

//War klar.//

"Ich weiß, dass du zur Zeit viel zu tun hast, wegen den Prüfungen, die du machen musst. Und bevor du fragst woher ich davon weiß, Miss Meys hat es mir erzählt."

Ray nickte. Eigentlich wollte er nicht, dass seine Mitschüler das wissen, er wollte keine Sonderbehandlung oder ähnliches. Dass er es Tala erzählt hatte, war mehr ein Unfall gewesen.

Hilary gab ihm einen mitfühlenden Blick.

"Wenn es dir zu viel wird mit dem Text für das Stück, könnten wir die Regeln mal ignorieren und deine Rolle umbesetzen. Du müsstest nicht unbedingt mitspielen und könntest dich aufs Lernen konzentrieren. Eigentlich geht das nicht so einfach bei einer Hauptrolle, du bist ja sicherlich über die Begebenheit dieser Regelung aufgeklärt worden."

Ray nickte.

"Aber in diesem Fall würde ich eine Ausnahme machen. Wir sagen einfach, es handle sich um einen Notfall und jemand anderes übernähme deinen Part."

Ray spielte mit diesem Gedanken.

//Das wäre nicht übel. Besonders bei Mathe häng ich noch ein bisschen hinterher und ich könnte die Zeit zum Lernen echt brauchen....... Aber Moment mal, sind denn nicht alle aus unserer Klasse für die einzelnen Rollen eingeteilt?//

"Wen würdest du denn dann für Hikari nehmen? Aus unserer Klasse sind doch bereits alle mit Rollen und Aufgaben versehen worden."

Hilary lächelte leicht.

"Ja, aber keine Sorge, es ist niemand aus unserer Klasse, den ich da im Sinn hatte. Zum Glück hat sich jemand von einer anderen Schule bereit erklärt für den Notfall einzuspringen. Er kennt das Stück schon und ist mit den einzelnen Rollen vertraut. Er hat sich vor ein paar Tagen bei mir gemeldet und verkündet, dass er, wenn es eng wird, gerne einen Part übernehmen würde. Das ist zwar ungewöhnlich, weil er ja von einer anderen Schule ist, aber da er früher auch auf unsere Schule gegangen ist, denke ich nicht, dass irgendwer ein Problem damit hätte."

Ray stutzte.

//Er war auch auf dieser Schule?//

"Wie heißt er denn?"

"Oh, sein Name ist Johnny Brays. Seine roten Haare passen zwar nicht ganz zu dem Bild von Hikari, was ich mir gemacht hatte, aber das wird schon gehen. ...... Ähm, Ray? Ist irgendwas, du guckst ja so komisch."

Ray glaubte nicht was er da hörte.

//Johnny? Dieser Typ?! Dieser eingebildete Lackaffe, der Kai die ganze Zeit nachläuft und mich letztens so dumm angemacht hat??? Vergiss es!//

"Nicht nötig."

Doch Hilary wusste nicht, was der Schwarzhaarige meinte.

"Was?"

"Es ist nicht nötig, dass du Johnny herbemühst. Ich schaff das schon, der Stoff ist nicht so schwer und den Text hab ich auch bald fehlerfrei drauf. Ich bin sicher, Johnny hat auf seiner eigenen Schule selbst genug zu tun, da wollen wir ihn nicht auch noch mit unseren Problemen belasten."

Kritisch sah sie den Chinesen an.

"Bist du sicher? Es ist deine Entscheidung."

"Ich bin sicher. Ich krieg das hin. Kein Problem."

Die Aussage bekräftigend nickte Ray noch mal und Hilary schob auch ihre letzten Zweifel bei Seite.

"Gut. Das wäre mir sowieso lieber. Im Vergleich zu Johnny siehst du nämlich wesentlich femininer aus, weißt du, und das passt einfach super zu der Rolle! Oh, bin ich froh, dass es jetzt doch noch so gehen wird, wie ich mir das vorgestellt hatte. Vielen Dank Ray!"

Sie umarmte den Schwarzhaarigen kurz und verließ dann glücklich die Aula.

Ray stand da wie ein Ölgötze.

//Was soll das heißen, ich sehe femininer aus???? Ich bin verdammt noch mal keine Frau!//

Dann traf ihn aber noch ein anderer Gedanke.

//Wieso habe ich das jetzt eigentlich gemacht?! Das wäre doch die perfekte Gelegenheit gewesen aus dem Stück auszusteigen! Ich hätte in Ruhe lernen können und am wichtigsten: Ich wäre von der Liebesszene mit Kai verschont geblieben! Warum also hab ich nicht einfach ja gesagt?????//

Grübelnd ging er nun auf den Ausgang zu.

//.....Okay, es hat mich ein bisschen gestört, dass dieser Johnny meinen Part übernehmen sollte..... Schließlich hat sich der Kerl mir gegenüber unmöglich benommen!//

Dass ein gewisser graublauhaariger Russe vielleicht etwas damit zu tun haben könnte, verdrängte Ray mit aller Gewalt.

//Kai hat damit nicht das Geringste zu tun! Als ob es mich stören würde, wenn die beiden zusammen einen Liebesszene spielen..... Das ist mir scheißegal!//

Er erwachte abrupt aus seinen Gedanken, als sich plötzlich ein Paar starke Arme um seine Hüften legten.

"Schon wieder in Gedanken Kätzchen?"

Ray wechselte von erschrocken zu wütend und rammte Kai daraufhin seinen Ellbogen zwischen die Rippen. Der stolperte keuchend zurück.

"Zum letzten Mal: Such dir für diesen Scheiß einen anderen!"

Den nach Luftschnappenden nicht weiter beachtend, stampfte Ray über den Hof.

//Es hat nichts mit Kai zu tun! Nicht das Geringste!!!//

"Du solltest langsam wirklich mal lernen dich Ray zu nähern ohne dir eine einzufangen, Kai."

Kai beachtete Talas Kommentar nicht weiter. Er war mit anderen Gedanken beschäftigt.

>>Wie gut, dass ich eben noch mal zurück gegangen bin, weil ich mein Buch in der Halle vergessen hatte. Sonst hätte ich ja nie rausgekriegt, wieso Ray so gestresst ist. Prüfungen also. Na, da wollen wir doch mal sehen, ob ich einem gewissen Kätzchen nicht ein paar Nachhilfestunden geben könnte.<<

Wie glücklich Kai erst darüber gewesen war, dass Ray trotzdem weiterspielen und nicht Johnny seine Rolle überlassen wollte, konnte er gar nicht in Worte fassen.

>>Ob ich mir daraus wohl was erhoffen kann..... Wir werden sehen. In den nächsten Tagen muss ich erst mal dafür sorgen, dass Ray seine Prüfungen besteht............ Fragt sich nur wie ich ihn dazu kriege sich von mir helfen zu lassen....... <<
 


 


 

So, das war's. Puh, endlich! Ich habe übrigens aufgehört die Story um jeden Preis fertig kriegen zu wollen. Klappt ja doch nicht. Wir werden ja sehen wie lang sie letztendlich wird.

Ich hoffe der Teil hat euch gefallen, ich selbst bin wie immer kritisch. Aber Tala und die Hundekuchen mag ich irgendwie, haltet mich ruhig für bekloppt.^^

Ich hoffe, ihr lasst mich wissen wie's war und auch wegen dem, was ich oben gesagt habe, bezüglich der neuen Story. Wäre schön wenn ihr mir sagt, ob ihr das so gut findet, wie ich es vorhabe oder eher nicht.

Dann wünsche ich euch noch alles Liebe!!!!!! *alle knuddel*

Wer andern eine Grube gräbt...

Omili: *vorsichtig in Raum lugt* *rein schleich* *flüster* Gut, mich hat niemand bemerkt.

Ray: DA BIST DU JA!

Omili: *Herzinfarkt* *Ray den Mund zu halt* PSSST! Wenn die Leser dich hören bringen die mich um, weil ich so lange gebraucht hab mit dem neuen Teil!

Ray: *Hand wegschieb* Wundert mich sowieso, dass du noch lebst. Bist du jetzt wenigstens fertig?

Omili: *stolz nick* Jupp! Also halt mir bloß Kai vom Leib, bevor der mich wieder vom Updaten abhält.

Kai: *reinkommt* *Omili mit neuem Kapitel in der Hand sieht* DA BIST DU JA!!!!!

Omili: AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH! *rennt*

Kai: *hinterher renn*

Ray: *seufz* *CD auf Boden liegen sieht* Zumindest hat sie das Kapitel hier gelassen. Dann also viel Spaß euch allen. Und nicht so böse auf Omili sein, weil's so lang gedauert hat, sonst kriegt die wieder Depressionen und kriegt gar nichts mehr zu Stande.
 


 

Wer andern eine Grube gräbt...
 

Das penetrante Klingeln des Telefons riss Kevin aus seinem tiefen Schlaf. Desorientiert tastete er sich zu dem Telefonhörer auf seinem Nachttisch vor, als ihm die leuchtend roten Zahlen auf seinem Wecker ins Auge fielen.

(Wer zum Teufel ruft um 0.15 Uhr an?!)

Endlich hatte er gefunden was er suchte und drückte auf den Annahmeknopf.

"Ja?... Kai?... Klar, was denn?............. Und wann genau?... Okay, aber wenn er danach sauer auf mich ist tu ich dir nie wieder einen Gefallen... Schon gut. Bis morgen."
 

Leicht nervös sah Kevin auf seine Uhr, obwohl er eigentlich gar keinen Grund dazu hatte, gab es schließlich keinerlei zeitliche Absprache, an die er sich halten musste.

Die Gänge des Schulgebäudes waren relativ leer, aber die meisten der Schüler befanden sich auch bereits auf dem Pausenhof.

Momentan wartete er noch auf Ray, der sich im Klassenraum noch mit ihrem Mathematiklehrer unterhielt. Unruhig hüpfte der Grünhaarige von einem Bein auf das andere. Wieso hatte er Kai auch zusagen müssen?

(Was muss der auch so spät anrufen? 'Da ist doch niemand mehr zurechnungsfähig! Bestimmt hat er das mit Absicht gemacht. Oh warte, Hiwatari, das gibt Rache!)

"..in..evin... Hey Kevin!"

Vor Schreck sprang Kevin einen Schritt zur Seite. Er war so in Gedanken gewesen, dass ihm Rays Anwesenheit gar nicht aufgefallen war. Der sah ihn nun leicht skeptisch an.

"Was war denn gerade los? Träumst du jetzt schon in der Schule?"

"Ah, sorry Ray. Ich war nicht ganz bei mir, glaube ich."

Ray lächelte.

"Ja, das hab ich gesehen. Lass uns gehen bevor die Pause wieder rum ist."

Ein kurzes Nicken und die beiden befanden sich auf dem Weg nach draußen.

"Was wollte Mr. Canning denn?"

Der Schwarzhaarige winkte ab.

"Das war nur wegen dem Test, den wir vorgestern geschrieben haben. Ist leider nicht so gut geworden. Na ja, bis zum Nächsten hab ich das Thema sicher drauf."

(Okay, jetzt oder nie!)

"Also, mein Test ist glaub ich auch nicht sonderlich berauschend. Hey, wie wär's wenn wir die Aufgaben einfach noch mal gemeinsam durchgehen? Zu zweit lernt es sich doch viel leichter."

Anscheinend ließ sich Ray diesen Vorschlag kurz durch den Kopf gehen und Kevin drückte in Gedanken die Daumen.

"Wieso nicht. Um ehrlich zu sein kommt mir dieses Angebot sogar sehr gelegen, ich könnte bei dem ein oder anderem etwas Hilfe gebrauchen."

Am liebsten hätte Kevin einen Luftsprung gemacht.

"Super! Wie wär's dann gleich heute um 3? Oder musst du im Café aushelfen?"

"Nein. 3 ist gut. Bei mir oder bei dir?"

Gerade erreichten sie den Schulhof.

"Bei mir. Ich schreib dir die Adresse auf.."
 

Der restliche Schultag war schnell vergangen und Ray befand sich in diesem Augenblick auf dem Weg zu Kevins Haus. Nun je, das heißt er befand sich auf der Suche nach Kevins Haus. Wer hätte gedacht, dass diese Stadt so groß ist!

Prüfend sah er ein weiteres Mal auf den Zettel in seiner Hand.

//59 Stalleon Street... Wo zum Teufel ist diese dämliche Straße denn?! Ich hätte vielleicht doch besser zuhören sollen, als Tante Ann mir den Weg erklärt hat.//

Kurz entschlossen ging er weiter die Straße entlang. Auch wenn er nicht besonders gut zugehört hatte, er konnte sich noch erinnern, dass die Stalleon Street in der Nähe der Rogue Avenue war. Dort befand er sich gerade, also würde er doch wohl irgendwo hier dieses dumme Haus finden, oder?

Endlich sah er das Ende der Straße.

//Na endlich! Das wurde aber auch Zeit! Und da sind auch schon die Straßenschilder.//

Insgesamt verwiesen drei Schilder auf die Straßennamen, in deren Richtung sie zeigten.

Das Schild, das in Rays Richtung zeigte, hatte in großen Buchstaben Rogue Avenue geschrieben, die beiden anderen Schilder gingen je nach rechts und links. Auf dem Linken war der Name: Park Street und auf dem Rechten auch endlich: Stalleon Street, zu lesen.

//Moment mal! Park Street? Aber da ist doch auch das Kitten in! Dann wohnen wir ja gar nicht so weit voneinander entfernt! Hätt' ich das mal früher gewusst!//

In einem Anfall von Frustration seufzte Ray laut auf. Er hätte eine ganze Menge Zeit und Weg sparen können, wäre ihm das früher klar gewesen.

//Jetzt auch nicht mehr zu ändern. Dann beeil ich mich jetzt besser etwas, bin sowieso schon spät dran.//

Kaum dass er die ersten paar Meter in der Stalleon Street hinter sich gebracht hatte, fing Ray an zu staunen.

//Heilige Scheiße, stehen hier denn nur solche Luxus-Schuppen rum? Das ist ja die reinste Villengegend!//

Jetzt verstand er auch, wieso seine Tante so große Augen gemacht hatte, als er sie nach dem Weg zu der Straße gefragt hatte.

//Und hier wohnt Kevin? Er hat nie erwähnt, dass er reich ist!//

Andererseits brachte das Kevin einige Sympathiepunkte bei dem Schwarzhaarigen. Er konnte Leute, die überall mit ihrem Geld herumprahlten, nicht ausstehen.

//So, jetzt nur noch die Hausnummer suchen,... 59... 59... ah! Hier ist ja schon die 55, dann kann ich ja nicht mehr weit weg sein.//

Während er an 2 Häusern vorbei ging, musste er sich im Stillen eingestehen, dass er es nicht schlecht fänden würde in einer dieser Villen zu wohnen. Nicht das er unbedingt 50 Badezimmer brauchte, aber die Grundstücke, Gärten und Teiche, die zu den Häusern gehörten, sahen wirklich schön aus.

//So, das nächste Haus muss es sein. Dann sehen wir ma...l... Heilige Sch...//

Ray schüttelte den Kopf, sah auf den Zettel, dann wieder auf die Hausnummer. Zettel, Hausnummer, Zettel, Hausnummer - Es bestand kein Zweifel. Das war definitiv die Adresse, die auf diesem Stück Papier stand.

Der Schwarzhaarige konnte nur mit staunenden Augen auf das blicken, was vor ihm lag.

//Das ist kein Haus, das ist ein verdammtes Schloss! Das Ding ist so riesig, das muss eine eigene Postleitzahl haben!//

Nach weiteren zehn Sekunden fassungslosen Anstarrens entschied sich Ray, dass er Kevin nicht länger warten lassen sollte.

Zuerst schritt er durch ein hohes Eisentor. Er musste sich unwillkürlich fragen, wieso Kevins Familie ein solches Tor hatte, wenn es sperrangelweit offen stand. Als Nächstes ging es die Auffahrt entlang. Nach reinem Augenmaß schätzte der Schwarzhaarige sie auf 10-15 Meter. Vom Tor bis hin zum prachtvollen Anwesen erstreckte sich ein gepflegter englischer Rasen mit einigen Rosenbüschen, jeweils in kleinen Kreisen angeordnet. In deren Mitte standen kunstvolle Keramikbrunnen. Ein paar Vögel hatten sich auf die Ränder gesetzt und tranken friedlich daraus. Außerdem gab es noch einige andere Blumenarten vor der Mauer, die das Grundstück abgrenzte, deren Namen Ray jedoch nicht kannte.

//Wow. Das Alles hier sieht aus wie aus einem Märchenbuch.//

Dann hatte er auch schon das Anwesen erreicht und klingelte, immer noch beeindruckt von allem, was er sah, an der Haustür.

//Wie es wohl erst drinnen aussieht?//

Als dann allerdings die Tür aufging, musste Ray sich zusammenreißen nicht laut los zu schreien.

"Hallo Kätzchen, dachte schon du kommst nicht mehr."

In diesem Moment ging Ray nur ein einziger Gedanke durch den Kopf.

//Warte nur Kevin, wenn ich dich in die Finger kriege!//

Kai vor ihm hatte die Tür bereits ganz aufgemacht und offerierte dem Schwarzhaarigen mit einem charmanten Lächeln einzutreten. Jedoch sah der ihn nur kurz an, zog die Augenbrauchen zusammen und machte auch dem Absatz kehrt.

"Hey Ray! Warte, wo willst du hin?"

Angesprochener antwortete ohne sich um zu drehen.

"Kevins Adresse rausfinden und ihm nen Scheitel ziehen."

Diese Reaktion war nicht weiter verwunderlich. Kai hatte damit gerechnet und er war vorbereitet.

"Was denn? Angst davor mit mir allein zu sein?"

Der provozierende Ton schien seinen Dienst zu tun. Ray blieb stehen.

"Angst vor dir?! Davon träumst du!"

Er hatte sich umgedreht um Kai nun leicht sauer anfunkeln zu können. Der grinste.

"Dann solltest du ja keine Probleme damit haben einzutreten, richtig?"

Dabei legte Kai diesen selbstsicheren, von Ray absolut verhassten, Blick auf. War es vorher schon schwierig, nach diesem provozierenden Unterton in seiner Stimme zu gehen, so war es jetzt absolut unmöglich geworden. Ray und vor Kai kuschen? Niemals!

Also legte er einen scheinbar desinteressierten Gesichtsausdruck auf und ging wieder zurück auf Kai zu.

"Im Endeffekt ist es egal mit wem ich die Aufgaben noch mal durchgehe. Aber eins sag ich dir gleich."

Und dabei sah er Kai äußerst scharf an.

"Versuch irgendwelche Scherze mit mir und ich bin schneller wieder weg als du gucken kannst."

Wieder nur dieses typische Grinsen des Grauhaarigen, dann ging er einen Schritt zurück um Ray Platz zu machen um eintreten zu können.

Drinnen sog Ray erst mal die Luft ein.

//Soll das ein Flur sein? Das ist eine ganze verdammte Empfangshalle!//

Wo der Normalsterbliche eine 1,5 x 1,5 Meter freie Fläche vor der Eingangstür gewohnt war, erwartete den Besucher hier eine lange und breite Halle.

Der Boden mit teurem Parkett belegt, die Wände aus einem Steingemisch, das mehr als edel aussah, außerdem ein langer Läufer, der von der Tür bis zu einer anderen Tür am gegenüberliegenden Ende ging. Und wenn das noch nicht beeindruckend genug war, waren da immer noch die prachtvollen Gemälde, die die Wände zu beiden Seiten zierten.

Das Geräusch der ins Schloss fallenden Tür holte Ray aus seiner Bewunderung.

"Wenn du willst, führ ich dich erst mal durchs Haus. Dann können wir ja mit dem Lernen anfangen."

Nun, einer Schlossführung war der Schwarzhaarige nicht abgeneigt. Das schlichte Nicken reichte Kai als Antwort und zuvorkommend nahm er Ray erst mal die Schreibunterlagen, die dieser unterm Arm trug, ab.

"Hier entlang."

Noch immer ein wenig übermannt von allem was er sah, folgte Ray dem Größeren durch den langen Flur. Die Gemälde an den Wänden waren beeindruckend. Von Landschaften bis hin zu Portraits war alles vertreten.

Als sie der Tür am anderen Ende des Läufers näher kamen, packte ein Bild besonders Rays Aufmerksamkeit. Er blieb davor stehen, um es besser betrachten zu können.

Es war das Portrait einer schönen, jungen Frau. Sie hatte hellblonde Haare, einen makellosen Teint und jugendliche Züge, die ihr aber nicht den Ausdruck der Reife nahmen oder sie kindlich wirklich ließen.

Doch am magnetisierernsten waren ihre Augen. Obwohl es nur ein Bild war, die blauen Opale der Frau leuchteten in einem unbeschreiblichen Glanz.

Je länger Ray in ihre Augen schaute, desto mehr glaubte er in dem strahlenden Blau zu versinken. Als wären sie das Meer. Weit, tief, doch vor allem unendlich geheimnisvoll.

"Das ist ein Portrait meiner Mutter."

Erschrocken drehte Ray sich um.

"Deine Mutter?"

Kai beließ die Antwort bei einem einfachen Nicken. Dann sah Ray wieder zu dem Bild. Er lächelte.

"Du siehst ihr sehr ähnlich, weißt du?"

Das erntete ihm einen verwirrten Blick von dem Grauhaarigen.

"Also, du bist der Erste, der das sagt. Ich komme eigentlich mehr nach meinem Vater."

Bitterkeit triefte bei diesen Worten durch Kais Stimme. Er hatte Haar- und Augenfarbe von seinem Vater. Ein Fakt, der ihn nicht sehr glücklich machte.

Ray sprach weiter.

"Ihr habt die gleichen Augen."

Jetzt sah Kai den Schwarzhaarigen mit noch größeren Augen an.

"Ähm, meine Augen sind rot."

War Ray etwa Farbenblind? Oder hatte er Kai noch nie wirklich angesehen? Doch Ray schüttelte den Kopf und drehte sich zu Kai um.

"Das meine ich nicht. Die Augen eines Menschen kennzeichnen nicht nur ihre Farbe."

Während dem Sprechen drehte sich der Schwarzhaarige wieder zu dem Bild um.

"Klare, ausdrucksstarke Augen, die vor Ehrgeiz und Zielstrebigkeit geradezu sprühen. Wer auch immer dieses Bild gemalt hat, muss ein wahrer Künstler sein um dies alles einfangen zu können."

Im nächsten Moment zog sich ein feiner Rotstreifen über Rays Gesicht.

//Wah! Was red ich denn da? Kai hat seine Mutter doch nie kennen gelernt! Wer weiß, wie er das auffasst! Und er hat noch keinen Ton gesagt... Ob er jetzt sauer ist, dass ich mir ein solches Urteil anmaße?//

Er schluckte und drehte sich vorsichtig um. In Gedanken schimpfte er sich noch lautstark einen Idioten, wie konnte er sich von diesem Bild nur so gefangen nehmen lassen, dass er in seiner Bewunderung, Kais Gefühle nicht berücksichtigt hatte?

Doch, als Ray sich dann zu dem Grauhaarigen umgedreht hatte und ihn ansah, konnte er weder Zorn, noch Hass oder Trauer erkennen.

Die große Standuhr, die direkt an der gegenüber liegenden Wand stand, schlug gerade 4 Uhr und ein, in viel Handarbeit mühevoll geschnitzter, kleiner Vogel kam aus der Mitte des Ziffernblattes hervor um die Zeit anzukündigen, doch auch das konnte Ray nicht sehen.

Alles was der Chinese in diesem Moment wahrnahm, war das unbeschreiblich sanfte und glücklich wirkende Lächeln, das Kai ihm schenkte. Noch nie hatte er ein so schönes und gefühlvolles Lächeln gesehen, als dieses. Schon gar nicht von Kai.

Und plötzlich war es egal, dass Kevin ihn hinters Licht geführt hatte oder dass er sauer auf Kai war, ihm diese Falle gestellt zu haben und auch die Schulprüfungen spielten keine Rolle.

Denn in diesem Moment, wurde ihm schlagartig bewusst, dass er wohlmöglich er Einzige war, der diese Seite von Kai, dem selbstsicheren, rüpelhaften, aufdringlichen Kai, jemals zu Gesicht bekommen hatte.

Und auch wenn er sich nicht sicher war warum, dieser Gedanke bescherte ihm ein nie da gewesenes kribbelndes Gefühl in der Magengegend.

"Komm, ich wollte dir ja noch die anderen Räume zeigen."

Die angenehm ruhige Stimme holte Ray endlich aus seinen Gedanken zurück und gleich lief er rot an, als ihm klar wurde, dass er die ganze Zeit nur über Kai nachgedacht hatte.

Zu seiner großen Erleichterung hatte Kai sich aber bereits zur Tür umgedreht und das nicht bemerkt.

Nachdem sie sich aus dem Flur entfernt hatten, zeigte Kai Ray alle anderen Räume des Hauses. Wohn - Esszimmer und Küche waren alle groß und stilvoll eingerichtet. Zusammen mit einer riesigen Vorratskammer und zwei Badezimmern waren das die einzigen Räume im Erdgeschoss.

Im ersten Stock war ein großer Aufenthaltsraum mit vielen Stühlen und Tischen, 4 oder 5 großen Sesseln und einem alten Kamin. Kai sagte, sein Großvater benutze diesen Raum von Zeit zu Zeit für Firmenmeetings oder andere geschäftliche Angelegenheiten der Biovoltcorp.

Der Name dieser Firma brachte den Chinesen zum hundersten Mal an diesem Tag zum Staunen, jedoch sagte er nichts. Danach kamen 3 weitere Badezimmer, das eine schöner als das andere, eine hauseigene Bibliothek und das Zimmer von Kais Großvater. Bei diesem begnügte sich Kai damit auf die Tür zu deuten und zu sagen: "Da schläft der Alte, wenn er nicht in seinem Büro übernachtet."

Aber Ray war auch nicht erpicht darauf das Zimmer näher zu betrachten. Schließlich und endlich, kamen sie bei Kais Zimmer an.

Als Ray auf die Uhr sah, war er überrascht, dass sie für den gesamten Rundgang nur eine halbe Stunde gebraucht hatten. Dieses Haus war 5 mal so groß wie das seiner Eltern.

Als der Größere dann die Tür aufmachte, fragte sich Ray im Stillen, wie Kais Zimmer wohl aussah.

//Bestimmt hängen überall Totenköpfe rum. Irgendwie kann ich mir das bei ihm gut vorstellen.//

Als Kai jedoch das Zimmer betrat und der Schwarzhaarige dann freie Sicht auf den Raum hatte, war er doch positiv überrascht. Anstelle einer Horrorvision von schweren schwarzen Vorhängen und Postern der wildesten Heavymetal Bands, erwartete ihn ein heller und einladender Raum, an dessen Wänden viele Gemälde hingen. Als Ray das Zimmer dann betrat und sich umsah, erkannte er viele Landschaften auf den Bildern. Das Sonnenlicht fiel vor allem durch große Glastüren, die an einen Balkon anschlossen, in den Raum. Hellblaue Vorhänge hingen zu den Seiten der Fenster und Balkontüren hinunter und durch die dezent blaue Farbe der Wände strahlte der Raum etwas angenehm beruhigendes aus. Dann inspizierte Ray die Innenausstattung.

Dort, wo das meiste Licht einfiel, war eine gemütliche Sitzecke eingerichtet, bestehend aus Pastellfarbenden Polstersesseln und einer großen Couch in der gleichen Farbe. Dann noch ein kleiner Tisch zwischen den Sesseln.

Auf der gegenüberliegenden Seite ein hoher Schreibtisch, ein gepolsterter Stuhl, Computer, Bildschirm, Maus,- eben alles was dazu gehörte.

Weiter hinten im Raum, an der Wand, ein Kingsize Bett. Vier Pfosten, die es drei cm über dem Boden hielten und an Kopf und Fuß des Bettes ein Eisenstangengitter. Erst der Bettbezug war etwas, von dem der Schwarzhaarige sofort dachte, das er zu Kai passte. Bezug und Bettdecke waren tiefschwarz und die beiden Kissen am Kopf dunkelrot. Ray schätzte den Stoff auf Satin oder zumindest etwas Vergleichbares.

Alles in allem wirkte der Raum wirklich sehr schön und absolut anders als er sich Kais Zimmer vorgestellt hatte.

"Fühl dich bitte wie zu Hause. Setz dich doch. Willst du etwas trinken?"

Kai legte Rays Schreibutensilien auf dem kleinen Couchtisch ab und ging dann zu seinem Schreibtisch.

"Nein, danke."

Ray setzte sich auf die große, helle Couch vor den Tisch auf dem seine Sachen lagen.

"Gefällt dir das Haus?"

Die Frage erwischte den Chinesen unerwartet.

"Ähm,... ja. Also, es ist wirklich... nett. Und groß... Ich mag die Gemälde an den Wänden. Und der Vorgarten ist besonders schön."

Ray hatte schon Angst etwas Falsches gesagt zu haben. Zwar war das Haus von Innen nicht auffallend protzig, aber für gewöhnlich konnte er mit diesen riesigen Villen nichts anfangen.

Kai war überrascht. Bisher waren Antworten auf diese Frage gänzlich anders ausgefallen.

Eher in die Richtung: "Oh, es ist so traumhaft hier! Wie in einem Schloss!" oder: "Was für edle Möbel! Und dieser Teppich! Alles hier ist so elegant!" und einmal sogar: "Kai! Wenn wir heiraten will ich in genau so ein Haus ziehen, nur noch ein wenig schöner."

Ja, in dieser Weise waren die Reaktionen von Kais Gästen eigentlich immer ausgefallen.

>>Aber Ray hat über das Haus an sich gar nichts weiter gesagt. Nur über den Vorgarten und die Bilder.<<

Kurz wurde Kai nachdenklich. Ray war der Erste, der nicht von dem ach so teuren Haus schwärmte. Er lächelte, als er endlich sein Mathebuch gefunden hatte und ging dann zu Ray.

"Ich denke, am besten wäre es, wenn wir mit Mathe anfangen. Du hattest einige Probleme mit dem Test, oder?"

Während er sprach war Kai an der Sitzecke angekommen und setzte sich neben Ray auf die Couch. Der wusste eigentlich noch immer nicht so ganz, ob er wirklich Kais Hilfe in Anspruch nehmen sollte.

1. Hatte Kai ihn reingelegt und hier her gelockt.

2. wollte er ursprünglich ja auch gar nicht ausgerechnet mit Kai lernen

und 3. zweifelte er stark an den Motiven des Grauhaarigen.

Aber er brauchte wirklich Hilfe mit dem Stoff.

//Schluss jetzt mit diesem ganzen Humbug! Ich sollte aufhören über so blödsinnige Dinge nach zu denken!//

"Also. Bei welchem Thema hast du Schwierigkeiten?"

//Ok Ray. Schluck deinen Stolz runter und konzentrier dich aufs Lernen! Mit wem ist doch egal; und wenn es Kai ist!//

"Ich denke, die Finanzrechnungen machen mir die meisten Probleme. Vor allem bei der Buchhaltung komme ich oft durcheinander."

Der Grauhaarige konnte ein Glücksgefühl nicht unterdrücken. Ray hatte ganz bereitwillig geantwortet und noch nicht mal böse mit den Augen gefunkelt oder ähnliches. Auch wenn er dann besonders süß aussah.

"Dieses Thema ist auch ziemlich trocken, aber eigentlich nicht schwierig, wenn du die Grundlagen erst mal drauf hast. Okay,... nehmen wir doch diese Aufgabe hier."

Dann fingen die beiden an verschiedene Aufgaben durch zu gehen. Kai war erstaunlich gut darin, Ray das Thema verständlich zu machen und schon nach den ersten Aufgaben wusste der Schwarzhaarige gar nicht mehr, was eigentlich sein Problem gewesen war. Die beiden schnitten noch einige weitere Themen an, die Ray in seiner alten Schule gar nicht oder nur sehr oberflächlich gelernt hatte.

Eine entspannte Atmosphäre breitete sich über die Zeit aus, die sowohl Ray, als auch Kai sehr beruhigte.

>>Wer hätte gedacht, dass sich die Sache als so einfach gestaltet. Ray kapiert wirklich schnell. Es lag wohl einfach an dem ganzen Stress, dass er nicht selbst klar kam. Aber eigentlich kann ich darüber nur froh sein.<<

Ray merkte es nicht, aber während er konzentriert an den Aufgaben arbeitete, begnügte sich Kai damit ihn einfach mit einem glücklichen Gesicht anzusehen. Er war sich nicht sicher, ob es sein eigenes Tun war oder aber sein Körper plötzlich machte was er wollte, aber allmählich rückte er immer näher an den Schwarzhaarigen heran. Vorsichtig und langsam.

Mit jedem Millimeter, der ihn weniger von Ray trennte, wuchs etwas in ihm, das er in dieser Intensität noch nicht gekannt hatte.

>>So nah... Ich könnte meine Arme um ihn schließen... Ich könnte einfach seine Hände packen und ihn festnageln... Ich kenne seine Stärke, es wäre nicht mal ein großes Problem für mich. Ich könnte einfach...<<

Genau in diesem Moment hob Ray seinen Blick von dem Geschriebenem.

"Ich glaube ich kann je... Kai?"

Kai wusste nicht, was ihm durch den Kopf ging, als er in die fragenden, goldenen Augen sah, doch er hatte auch nicht das Verlangen, es herauszufinden.

Er lehnte sich weiter vor, bis der Abstand zwischen ihnen kaum noch messbar war, während Ray in einer Art Starre gefangen schien.

Kai schloss die Augen.
 

***Ding Dong! Ding Dong! DING DONG!***
 

Das laute Klingeln der Haustüre holte beide wieder aus dem tranceähnlichen Zustand in dem sie gesteckt hatten und schneller als Ray auf der Couch nach hinten rutschen konnte, war Kai aufgesprungen und mit einer riesigen Zornesfalte auf der Stirn aus dem Zimmer gestürmt.

Nur langsam wurde sich Ray bewusst, was da eben beinah geschehen wäre. Zornig runzelte er die Stirn.

//Ich hab doch gewusst, dass er Hintergedanken bei dieser Lerngeschichte hat! Und ich Idiot rede mir schon ein schlechtes Gewissen ein, weil ich vorschnell über ihn geurteilt habe! Idiot! Idiot! Idiot!//

Dann kam ihm plötzlich wieder das Bild von eben in den Sinn, als sie sich so nah gewesen waren. Sein Herz begann einen Takt schneller zu schlagen.

//... Wieso hab ich mich eigentlich nicht bewegt?//

Zu seiner eigenen Erleichterung kam er gar nicht dazu die Antwort auf diese Frage herauszufinden, denn im nächsten Moment kam ein großes, haariges, hechelndes und bellendes Etwas durch die offene Tür und geradewegs auf ihn zu gestürmt.

"Wah!"

Gerade noch entfloh dem Schwarzhaarigen ein erschrockener Aufschrei, als sich dieses Etwas auch schon auf ihn stürzte und von der Couch auf den Boden beförderte.

Gleich hinterdrein stürzte ein außer Atem geratener Kai ins Zimmer.

"Kimba! Ich hab doch gesagt du sollst-"

Er brach ab, als er einen genaueren Blick auf die zwei Gestalten auf dem Fußboden vor der Couch warf.

Kaum, dass Ray die eher unschöne Bekanntschaft mit dem Boden gemacht hatte, entpuppte sich das hechelnde, bellende Etwas, als ein wunderschöner, ausgewachsener Collie. Und nachdem der Hund ihm freudig durchs Gesicht geleckt hatte, war der schmerzende Hintern schon völlig vergessen.

Jetzt lag Ray lachend auf dem Boden und wuschelte dem Collie spielerisch durch das Fell, während der ihm schwanzwedelnd Gesicht und Hals ableckte.

Kai betrachtete die Sache mit gemischten Gefühlen.

//Wer hätte gedacht, dass ich mal auf Kimba eifersüchtig bin...//

"Das reicht jetzt Kimba! Bei Fuß!"

Wie es sich für einen gut erzogenen Hund gehörte, folgte Kimba dem Befehl seines Herrchens natürlich sofort und ließ von Ray ab. Aber kaum, dass der sich wieder aufrichtete, änderte der Hund seine Meinung und rannte wieder zu dem Schwarzhaarigen zurück. Diesmal reichte es allerdings nicht, Ray wieder in die liegende Position zu befördern.

"Kimba!"

"Schon gut, Kai. Es macht mir wirklich nichts aus. Ich wusste gar nicht, dass du einen Hund hast."

Ray saß jetzt im Schneidersitz, wobei Kimba seine beiden Vorderpfoten auf dessen Oberschenkel gestützt hatte, um besser an ihn ranzukommen. Dass Ray ihm dabei hinter den Ohren kraulte, begrüßte er mehr als freudig.

Kai gab sich geschlagen. Zumindest bewies ihm das, dass sein Hund Geschmack hatte was Menschen anbelangte.

"Sorry, ich hätte dich vorwarnen sollen. Kimba merkt es immer, wenn jemand Fremdes im Haus ist und nimmt denjenigen gleich unter die Lupe. Normalerweise versucht er die 'Eindringlinge' allerdings zu verscheuchen und nicht sie tot zu schlecken. Anscheinend warst du ihm gleich sympathisch."

Irgendwie hatte Ray es geschafft wieder auf die Couch zurück zu gelangen und saß wieder dort wo er zuvor gesessen hatte, nur mit einer kleinen Änderung. Der Collie hatte es sich praktisch auf ihm bequem gemacht und Ray streichelte ihm über den Kopf. Kai war _nicht_ begeistert.

>>Dieser blöde Hund kriegt mehr Aufmerksamkeit als ich!<<

Plötzlich stieg in Ray eine Frage auf.

"Sag mal, wer war denn eben eigentlich an der Tür? Jawohl kaum der Hund, oder?"

Kai musste lächeln.

"In gewisser Weise schon. Ein paar Schulkinder holen Kimba immer ab zum Spazieren und Spielen. Verdienen sich so ein bisschen Taschengeld. Sie haben ihn eben zurückgebracht."

"Ach, dann ist das der Grund wieso das große Tor vor eurem Grundstück offen steht?"

Kai nickte. In Gedanken fragte er sich, ob die Kinder wohl morgen wiederkommen würden. Die hatten nämlich ziemlich ängstlich ausgesehen, als Kai sie wegen dieser unpassenden Störung mit einem mörderischen Blick gestraft hatte.

Aber darüber könnte er sich auch später Sorgen machen. Schnell ging er zur Couch und setzte sich wieder neben Ray.

"Dann lass uns jetzt weitermachen, wo wir eben aufgehört haben."

//Wo wir aufgehört haben...//

Die Erinnerung an das Geschehen vor dem Klingeln an der Haustür kam auf den Chinesen eingestürmt und sofort wurde er purpurrot.

//Er meint doch nicht etwa...//

Kai sah ihn recht merkwürdig an.

"Ray? Ist irgendwas? Bist du noch nicht fertig mit den Aufgaben?"

Ray hätte sich in den Hintern treten können.

//Die Aufgaben! DIE AUFGABEN! Natürlich die Aufgaben, woran denk ich denn verdammt noch mal?!//

Der Grauhaarige bemerkte scheinbar Rays inneren Konflikt, auch auf Grund der Tatsache, dass die Röte in dessen Gesicht noch etwas zugenommen hatte und grinste diabolisch.

"Aber wenn du willst, können wir natürlich auch etwas Schöneres machen."

Gleich darauf rückte Kai näher an ihn heran, bereits in vollem Casanovamodus. Dann verspürte er einen bekannten Schmerz im Gesicht. Ray hatte ihm seinen Block vor den Kopf geknallt.

"Nein danke! Du wirst dich mit dem Korrigieren der Aufgaben beglücken müssen."

Der Größere fühlte sich in diesem Moment stark dazu verleitet einen Schmollmund zu ziehen, entschloss sich dann aber, lieber doch einen Blick auf Rays Aufgaben zu werfen. Der beschäftigte sich währenddessen mit Kimba, was den Vierbeiner hoch erfreute.
 

"Sorry, Sorry, Sorry! Es tut mir wirklich leid! Das war alles Kais Idee! Ich wollte es eigentlich und-"

"Kevin, ganz ruhig! Schon okay, ich bin dir nicht böse. Wirklich!"

Überrascht sah Kevin hinter seinen, zur Entschuldigung, zusammengefalteten Händen hervor und direkt in Rays Gesicht, der vor ihm an seinem Tisch saß.

"...ernsthaft?"

Vorsichtshalber fragte der Grünhaarige doch noch mal nach, man konnte nie wissen, ob er sich bei der Lautstärke im Klassenraum nicht einfach verhört hatte.

"Nein, wirklich. Ich war zwar am Anfang etwas... geschockt, aber ich bin nicht sauer und jetzt hör endlich auf dich zu entschuldigen."

Kevins Gesicht durchlief darauf drei Wandlungen.

Zuerst erstaunt, dann nachdenklich und zum Schluss grinste er bis über beide Ohren.

"Soo~o. Dann haben du und Kai euch also gut verstanden, ja?"

Diese Frage war natürlich nicht ohne Hintergedanken, das hätte selbst ein Tauber raushören können. Ray entschloss sich jedoch dazu sachlich zu bleiben.

"Ich bin gut mit dem Lernstoff zurecht gekommen. Wenn Kai mir auch bei den anderen Sachen so gut helfen kann, sollte ich die ganze Sache eigentlich leicht hinkriegen."

Kevin bekam schon Sternchenaugen.

"Das heißt, du willst weiter mit Kai lernen???"

Hoffnung schwelgte auf. Vielleicht hatte Ray ja doch was für den Grauhaarigen übrig. Merkwürdigerweise grinste der Gefragte plötzlich schief.

"Sicher. Schließlich ist es ja nicht so, dass ich vor Kai etwas zu befürchten hätte."
 

Zur gleichen Zeit auf einem abgeschiedenen Teil des Schulhofs.
 

"Whow Kai! Wo hast du dir dieses mordsmäßige Veilchen eingefangen?"

"Kau auf dienen Hundekeksen und halt die Klappe Ivanov!"
 

*Flashback*
 

Nachdem sie zwei der prüfungsrelevanten Themen für Mathe durch hatten und einem Blick auf die Uhr warfen, hatte Kai Ray zur Tür gebracht.

"Also, vielen Dank dann für deine Hilfe. Und, dass du mir bis zur Prüfung weiter Nachhilfe geben willst."

Kai winkte ab.

"Bedank dich dafür nicht. Ich mache es wirklich gern."

Eigentlich hätte Kai diese Aussage Ray ja ein wenig sympathischer erscheinen lassen, hätte Kai nicht weiter gemacht.

"Außerdem kannst du mich ja für meine liebenswürdige Hilfe entlohnen."

Fehler Nr. 1: breites, selbstsicheres, von Ray verhasstes Grinsen aufsetzen.

Fehler Nr. 2: Mit einer Hand unter Rays Kinn gleiten und es anheben.

Fehler Nr. 3: Zu Rays Mund hinunter beugen und Augen schließen

*BATSCH*
 

*Flashback Ende*
 

Und nun lehnte Kai mit blauem Auge und angeschwollener Wange an der Wand des Schulgebäudes, innerlich die ganze Welt verfluchend, mit einem sich ins Fäustchen lachendem Tala als Gesellschaft und alles woran er denken konnte war, wie wohl die nächste gemeinsame Nachhilfestunde verlaufen würde.
 


 

Jui! Endlich hab ich das Kapitel fertig gekriegt. Ich glaube, ich hatte bisher noch nie so viele Schwierigkeiten ein Kapitel zu schreiben wie dieses hier. Das war echt hart. Und jetzt ist es so langweilig geworden. Tut mir leid. *heul*

Ich hoffe mal es freut euch zu hören, dass nun auch endlich der Sieger des FF-Projekts feststeht.

Der Gewinner ist: *trommelwirbel* *Umschlag aufmach* IN EINER SOMMERNACHT!

Hätt ich echt nicht gedacht. Aber gut. Ich werde mich sofort, wenn ich das neue Kapitel von Sinful Love fertig habe, an das zweite Kapitel der Sommernacht begeben. Ich hoffe wirklich, ich kann eure Erwartungen in die neue FF erfüllen.

Und bitte entschuldigt noch mal, dass es solange dauert mit dem Updaten momentan.

Ach ja, was ich noch sagen wollte: Da die Storys aus dem FF-Projekt so gut angekommen sind; manche Kommis waren sooooo süß....*immer noch zu Tränen gerührt ist*; habe ich mich entschlossen, dem Ranking entsprechend, nacheinander alle von ihnen zu schreiben und hier on zu stellen. Ich hoffe, das war eine Nachricht über die sich zumindest manche von euch freuen.

Dann noch schnell etwas zu Heart listening. Ich weiß, im Moment macht die Story wirklich keinen allzu spannenden oder sonderlich unterhaltsamen Eindruck, aber bitte glaubt mir, hier passiert noch so einiges, teilweise auch sehr dramatisches, was ihr euch nicht entgehen lassen solltet, auch wenn wir zur Zeit eine kleine Durststrecke durchmachen müssen. Ich kann euch schon versprechen, dass die Story ab dem nächsten Kapitel langsam in die Gänge steigt und so manches Geheimnis wird ans Licht treten. Also bitte bleibt dran. ^^

Dann wünsche ich euch jetzt noch alles Liebe und Gute, bis zum nächsten Mal. *alle knuddel*

Ohrenbetäubende Stille Part 1

Ohrenbetäubende Stille

Part 1
 


 

Stille herrschte, als sie sich gegenüber standen. Minutenlang mochten sie einander nur angesehen haben, bis Ray das drückende Schweigen zu viel wurde und er sich mit einem letzten stechenden Blick in Kais Richtung von ihm weg drehte, bereit zu gehen.

"Warte!"

Doch bevor er auch nur 2 Schritte machen konnte, war Kai hinter ihm, griff nach seiner Hand und drehte ihn ruckartig wieder zu sich um. Beinah wäre Ray gestolpert.

"Geh nicht.... Bitte."

Tief sah Kai in die goldenen Augen vor ihm. Fast erschrak Ray bei diesem Blick ein wenig. Eben noch hatten die rubinroten Augen ihn herausfordernd angesehen, doch nun durchbohrten sie ihn regelrecht. So entschlossen.

Schnell fing er sich wieder.

"Wieso nicht?"

Und zum sicher hundertsten Mal zeigte Ray seinem Gegenüber den Blick, den er einem Gegner gegenüber immer auflegen würde. Ein Blick von Stärke, Willenskraft, Stolz und auch etwas Trotz. Wieso nur erwiderte der Grauhaarige diesen Blick nicht?

Wieso schlich sich stattdessen sogar eine bisher unbekannte Sanftheit in Kais Blick?

"Weil ich nicht will, dass du gehst."

Er hielt Rays Hand etwas fester, zog ihn um Millimeter näher an sich heran.

Der wusste sich darauf keinen Reim zu machen. Die Verwirrung über die Taten seines Gegenübers standen ihm klar ins Gesicht geschrieben. Er versuchte wieder Abstand zwischen sie beide zu bringen, doch wurde dieses gleich von Kai unterbunden, der ihn noch etwas näher zu sich zog. Es verwirrte den Schwarzhaarigen immer mehr.

"...Wieso?"

Wieder diese Entschlossenheit in den roten Augen, doch was war dort noch?

Ein Schimmer von... was war es?

Doch bevor Ray auch nur die Chance hatte auf diese Frage eine Antwort zu finden, beantwortete Kai die zuvor gestellte.

"Weil ich will, dass du bei mir bleibst... Ich will, dass du immer bei mir bleibst!"

Und schneller als Ray überhaupt völlig registriert hatte was diese Worte bedeuteten, schlangen sich zwei starke Arme um seine schmalen Hüften, drückten ihn eng an den Körper vor ihm und ein Paar weicher Lippen legten sich sanft, aber stürmisch auf die Seinen.

"Cut! Das war perfekt ihr beiden! Okay Leute, 15 Minuten Pause, dann proben wir die nächste Szene."

Sofort, als Hilary das Ende der Szene verkündet hatte, drückte Ray sich von dem Grauhaarigen weg. Kai jedoch hatte ganz andere Pläne und behielt den Griff um die Hüften des Kleineren.

"Wohin denn so schnell? Denkst du nicht, wir sollten die Szene noch mal probieren? Nur um sicher zu gehen."

Damit schloss Kai genießerisch seine Augen und näherte sich wieder dem Gesicht des Chinesen.

*BAMM*

Wütend und auf chinesisch vor sich hinfluchend, entfernte sich Ray von dem am Boden liegenden Kai. Natürlich war Kai klar gewesen, dass so etwas passieren würde und auch die leichten Schmerzen unterhalb seines Brustkorbes, wo der Schwarzhaarige ihn getroffen hatte, wären eigentlich kein besonderes Problem für ihn, wenn nicht genau in diesem Moment,

"KAI! OH MEIN GOTT IST ALLES IN ORNUNG?"

Johnny in die Turnhalle gestürmt wäre.

Schneller als Kai aufstehen und sich aus dem Staub machen konnte, kniete der Rotschopf auch schon neben ihm und sah mit sorgenvollem Blick zu ihm herunter.

"Bist du verletzt? Wo tut es weh? Keine Angst, jetzt bin ich ja da! Alles wird gut!"

Kais einziger Gedanke in diesem Moment.

>>Wieso hasst du mich Gott?<<

Aus Angst, Johnny würde auf die Idee kommen, 1. Hilfe Maßnahmen bei ihm anzuwenden, richtete Kai sich auf und stand schnell wieder auf seinen Beinen.

"Es geht mir blendend und wenn du gehst, wird es mir sogar noch besser gehen, Brays!"

Doch als er sich zu ihm umdrehte, war Johnny plötzlich weg. Sollte er etwa wirklich auf ihn gehört haben? Das wäre zu schön um wahr zu sein.

Aber natürlich war es nicht so, wie Kai es sich erhofft hatte. Als er in Richtung Eingang der Halle sah, entdeckte er wie der Rothaarige wütend auf Ray, der gerade wieder durch die Tür kam, zustampfte. Wieso konnte er nicht ein Mal Glück haben?

Doch bevor er Gott und die Welt in seinen Gedanken verfluchen konnte, war Johnny bei Ray angekommen, der gerade erst bemerkt hatte, wer sie da mal bei den Proben besuchen kam und stemmte seine Arme seitlich in die Hüften.

"Jetzt hör mal zu! Nur weil Kai kein Interesse an dir hat, hast du noch lange nicht das Recht ihn anzugreifen! Akzeptiere, dass du keine Chance hast und lass ihn in Ruhe!"

Kai, der in Hörweite gekommen war, ließ deprimiert seine Stirn in die Handfläche fallen.

>>Womit hab ich das verdient? Jetzt wird Ray sauer und wird wieder alles an mir auslassen. Wie soll ich so denn jemals weiter kommen?<<

Er verfluchte den Tag an dem er zum ersten Mal mit dem rothaarigen Größenwahnsinnigen ausgegangen war.

Ray kämpfte mit seiner Beherrschung.

//KAI und kein Interesse an MIR? Ich IHN in Ruhe lassen? Was glaubt dieser Zwerg, wer er ist?!//

Spätestens als Kai sah, wie die Zornesfalte auf Rays Stirn anfing zu pochen, war klar, dass, wenn er jetzt nichts unternahm, es gleich einen Schotten weniger auf der Welt geben würde. Andererseits, dass wäre vielleicht gar nicht mal so schlecht für ihn, oder?

Unerwartet fasste der Schwarzhaarige sich jedoch wieder und mit einem überaus heuchlerisch-freundlichen Lächeln sah er Johnny an.

"Du hast ja so recht. Ich habe nur so sauer reagiert, weil ich einfach nicht wahr haben wollte, dass ich so überhaupt keine Chance bei dem großen Kai Hiwatari habe."

Er seufzte gespielt und legte seine Hand auf Johnnys Schulter.

"Dabei weiß doch jeder hier, dass Kais Herz ganz allein dir gehört. Ich war ein Trottel zu glauben, ich könnte ihn dir wegnehmen. Ich wünsche euch alles Glück der Welt."

Noch ein trauriger Blick, für den Ray mindestens einen Oskar verdient hätte, und er entfernte sich wieder von Johnny. Als er an Kai vorbei ging, grinste er breit und sprach laut und deutlich.

"Bitte verzeih, Kai. Johnny passt wirklich viel besser zu dir, als ich es je könnte. Es tut mir leid, wenn ich dir zu nahe gekommen bin."

Dann lehnte er sich näher an das Ohr des Grauhaarigen und grinste teuflisch.

"Das nächste Mal lass los, wenn ich es dir sage. Viel Spaß mit ihm."

Damit ließ er den, zur Salzsäule erstarrten, Kai einfach stehen und ging sehr mit sich und der Welt zufrieden, auf die Bank an der Wand zu, auf der Tala und Kevin platz genommen hatten.

Kai hingegen sah sich nun einem furchteinflössenden Feind gegenüber.

Johnny lächelte ihn an.

Johnny kam näher.

Johnny hatte Sternchen in den Augen.

>>Ichmusshierwegichmusshierwegichmusshierwegichmusshierweg<<

Doch zu spät.

Eine luftraubende Umarmung später, hing der rothaarige Schotte fest an Kais Brustkorb.

"Ooooooh Kai! Ich wusste doch, dass du meine Gefühle erwidern würdest. Wir sind einfach für einander geschaffen."

Gut, dass Kai noch nichts gegessen hatte, denn das würde ihm jetzt sicher wieder hochkommen. Er verspürte den dringenden Wunsch jetzt einen Vorschlaghammer in den Händen zu halten. Tala kringelte sich vor lachen.

"Hahahaha... Oh Gott Ray, das war fantastisch!... Kai wird ihn für mindestens eine Woche nicht mehr los...Hahahaha..."

Auch Kevin konnte sich ein Kichern nicht verkneifen.

"Das war ziemlich gemein. Johnny ist die größte Nervensäge, die ich kenne."

Ray zuckte nur mit den Schultern und grinste, während er dabei zusah wie Kai versuchte sich von dem Rothaarigen zu befreien.

//Geschieht ihm recht.//
 

Seufzend ließ Ray sich zurück auf das gemütliche Sofa in Kais Zimmer fallen. Innerhalb der letzten Woche war er fast täglich für ein wenig Lernhilfe bei dem Grauhaarigen gewesen. Auch wenn er anfangs schwerst auf der Hut vor Kai war, hatte er mittlerweile doch genug Vertrauen um zumindest relaxt mit ihm lernen zu können.

Während Kai sich Rays Übungsaufgaben ansah, kam Kimba durch die offene Zimmertür und lief sofort schwanzwedelnd auf den Schwarzhaarigen zu. Der begrüßte den Hund erfreut.

"Na Kimba, guter Junge. Komm her."
 

*Kai Pov*
 

Jetzt beschäftigt er sich wieder mit Kimba. Wie tief bin ich eigentlich gesunken, dass ich auf meinen eigenen Hund eifersüchtig bin! Okay, eifersüchtig ist jetzt ein bisschen übertrieben, aber... verdammt! Ich bin frustriert!

Jetzt ist Ray schon seit über einem Monat auf unserer Schule und in meiner Klasse und ich habe noch überhaupt nichts erreicht! Ich hatte doch früher nie Probleme in dieser Beziehung! Hat etwa mein Charme nachgelassen?

Ich hab doch sonst nie solange gebraucht um andere für mich zu gewinnen.

Ich will, dass er endlich mein ist! Ist das falsch, das zu wollen?

Ist das egoistisch?

Aber es ist so. Soll es doch falsch sein. Dann bin ich eben egoistisch.

Ich will, dass er mir gehört.

... Aber ich will ihn nicht drängen. Es ist so... verdammt... ARGH!

Er ist hier. Er ist direkt neben mir. Aber ich kann einfach gar nichts machen!

Das heißt, ich könnte ja eigentlich schon was machen, aber ich denke nicht, dass mich das bei Ray weiterbringen würde.

Obwohl, er könnte ja auch jemand sein, bei dem ein bisschen mehr Offensive besser funktioniert.

Nein. Nein, das ist es mit Sicherheit nicht. Mit Gewalt erreiche ich gar nichts bei ihm. Wohl eher das Gegenteil. Ich würde nur das Vertrauen zerstören, das ich so mühsam aufgebaut habe.

Ja.

Er vertraut mir, aber nicht so wie ich es mir wünschen würde.

Ich meine, er ist längst nicht mehr so angespannt in meiner Nähe. Er ist lockerer geworden. Er ist nicht mehr ganz so kühl wie anfangs. Aber er ist auch nicht sehr offen zu mir.

Ich möchte so gern mehr über Ray wissen. Es gibt so vieles, das ich über ihn wissen möchte, das Problem ist, dass ich es einfach nicht schaffe meine Fragen in Worte zu fassen. Es ist merkwürdig...

Es ist als schwebten diese Fragen im Raum, aber ich kann sie nicht greifen.

Es sind nicht solche Fragen, wie man sie bei einem ersten Date stellt.

Was ist deine Lieblingsfarbe?

Welche Hobbys hast du?

Was ist dein Lieblingslied?

Er erzählt zwar nicht viel von sich, aber das Alles weiß ich längst.

Seine Lieblingsfarbe ist blau. Ich weiß das, weil jedes Zweite seiner Oberteile blau ist. Seine Hobbys sind Kampfsport und Lesen. Er hat praktisch immer ein Buch dabei. Er ließt in jeder Pause. Letzte Woche war er am 3. Band vom Herr der Ringe. Gestern hatte er "Sie" von Stephen King dabei.

Und sein Lieblingslied ist "The Reason" von Hoobastank. Ich finde es ziemlich schnulzig, aber er schließt jedes Mal die Augen, wenn es im Radio gespielt wird und wenn er glaubt niemand hört ihn, dann summt er leise den Refrain. Er hat eine schöne Stimme. So sanft und melodisch. Ich könnte ihm den ganzen Tag zuhören...

Aber ich drifte vom Thema ab. Nächste Woche ist Rays Prüfung. Ich bin sicher, dass er es schaffen wird. Hier und da sind zwar noch ein paar Dinge, mit denen er nicht sonderlich klar kommt, aber das sind Kleinigkeiten. Und bis nächste Woche kriegen wir sicher auch das in den Griff.

Aber was dann?

Die Nachhilfestunden waren die perfekte Gelegenheit für mich Zeit mit ihm zu verbringen. Wenn er die Prüfung beseht, braucht er meine Hilfe nicht mehr. Aber wir haben uns inzwischen verändert. Wir sind nicht mehr auf dem Stand, wo wir waren, als wir uns kennen lernten. Er wird mich nicht einfach ignorieren, nur weil er keine Hilfe mehr braucht, richtig?

Aber wie... es ist ja auf einmal so still...
 

*Kai Pov Ende*
 

Als Kai sich zu Ray umdrehte, um zu sehen was der Grund für die plötzliche Ruhe war, entdeckte er, dass der Schwarzhaarige auf dem Sofa eingeschlafen war. Den Kopf hatte er leicht seitlich auf das Rückenpolster gebettet und sein linker Arm lag locker über Kimbas Rücken, der es sich auf dem Schoß des Schlafenden gemütlich gemacht und ebenfalls die Augen zugemacht hatte.

Diese Szene erschien Kai so friedlich. So unschuldig. Fast schon unwirklich.

Wie Ray da so saß und schlief, leichte, ebene Atemzüge nahm, die seine Brust in einem gleichmäßigen Takt steigen und sinken ließen.

Das war Folter.

Wie sollte Kai sich da zurück halten? Der Traum seiner schlaflosen Nächte, schlafend neben ihm auf seinem Sofa und er sah dabei so unglaublich süß aus!

Langsam, darauf bedacht keine Geräusche zu machen, legte Kai den Block mit Rays Aufgaben auf dem kleinen Tisch ab. Vorsichtig stützte sich der Grauhaarige am Sitzpolster ab, als er sich nach vorne beugend aufrichtete, bis er schließlich direkt über Ray war.

Eine Strähne der schwarzen Haare war dem YinYang-Band entflohen und hing Ray ins Gesicht. Kai strich sie so sachte und zärtlich wieder zurück, dass man meinen könnte, sie würde zerbersten, falls zu grob behandelt.

Er sah ihn genau an. Sein Herz pochte, sein Puls raste und seine Atmung stockte fast, als er sich langsam, fast wie in Zeitlupe, hinunterbeugte.
 

Liebe. In jedem Lexika und Duden findet man eine andere Definition zu diesem Wort. Nie stimmen die Meinungen über die richtige Erklärungsweise ganz überein. Das ist ganz natürlich. Es gibt keine Worte, die es erklären, oder nur ansatzweise beschreiben könnten.

Liebe ist kein Wort. Es ist ein Gefühl. Nicht mit Augen zu sehen, nicht mit Händen zu erfassen, nicht mit Worten zu beschreiben.

Die glücklichen Menschen kennen es, die anderen können nur glauben, vermuten, erraten, was es ist. Wie es ist.

Kai zählte sich zu den glücklichen Menschen dieser Welt. Er wusste, was Liebe ist. Er kannte es, seit er Ray kennen gelernt hatte. Doch er kannte auch die Schattenseite dieses Gefühls.

Nicht zu wissen, ob seine Gefühle erwidert würden. Sich ständig zurückhalten zu müssen, um dem anderen nicht weh zu tun. So sehr dafür kämpfen zu müssen, das Vertrauen der geliebten Person zu erlangen. Und noch härter kämpfen zu müssen, um dieses Vertrauen zu erhalten. Nicht zu wissen, wo man steht. Nicht zu wissen, wie es anfängt, wie es ist, wie es weiter gehen wird.

Manchmal kam er sich so hilflos und so dumm dabei vor. Manchmal war er verwirrt und irritiert. Und manchmal war er verzweifelt und mutlos.

So schnell hatte sich dieses Gefühl, diese Liebe, in ihn hineingefressen. Tief, bis ins Innerste seiner Seele.

Und obwohl er all das wusste, all das kannte und all das durchstand, für nichts in der Welt würde er dieses Gefühl jemals wieder loslassen.

Dieses Gefühl für ihn.

Diese Liebe für Ray.
 

Nur noch ein paar cm und ihre Lippen würden sich ein weiteres Mal berühren können. Kai hielt den Atem an, wie bei einem denkwürdigen Moment.

Noch ein Mal diese Lippen zu spüren...

Doch plötzlich stoppte Kai.

"...Reina..."

Nachdem er das gesagt hatte, lief dem Schwarzhaarigen eine einzelne, kristallene Träne aus dem Augenwinkel und über die Wange hinunter.

>>Wieso weint er? Wer ist diese Reina?<<

Unsicher zog Kai sich wieder zurück und setzte sich aufrecht in seine vorherige Position. Seine Gedanken gingen 5 Meilen die Stunde.

>>Reina... Wer ist das? Und wieso muss er weinen, wenn er an sie denkt? Vielleicht ein Traum? Eine schlechte Erinnerung? Aber in was für einer Beziehung steht sie zu Ray? Seine Schwester? Aber er hat nie was von Geschwistern gesagt. Eine Freundin aus seiner alten Schule? 'Seine' Freundin......?<<

Dieser letzte Gedanke störte. Kai zog die Augenbrauen zornig nach unten. Es war nicht unvorstellbar, dass Ray eine Freundin hatte. Er kam gut bei den Mädchen an. Aber sie konnten nicht mehr zusammen sein, schließlich war Ray meilenweit in ein anderes Land gezogen und er hatte auch nie etwas von einer Freundin gesagt.

Vielleicht seine Ex-Freundin? Oder jemand in den er verliebt gewesen war?

Jede einzelne dieser Schlussfolgerungen entnervte Kai mehr. Wenn Rays Herz jemand anderem gehörte....

Bewegungen neben sich holten Kai aus seiner Gedankenwelt wieder in die Realität zurück. All die störenden Vermutungen bei Seite schiebend, schenkte Kai dem Schwarzhaarigen ein Lächeln.

"Ist Dornröschen wieder aufgewacht?"

Ray beschloss nicht weiter auf diesen Kommentar einzugehen.

"Wie spät ist es? Hab ich lange geschlafen?"

"Nicht lange. Es ist-"

Er stockte, als er auf die große Wanduhr in seinem Zimmer sah.

18.15 Uhr. Das konnte doch gar nicht sein! Sollte er tatsächlich über eine Stunde damit zugebracht haben, Ray beim Schlafen zuzusehen? Das war unmöglich!

"Mein Gott, schon nach 6. Du hättest mich ruhig wecken können. Ich wollte dir nicht so lange zur Last fallen."

Kai schüttelte den Kopf, zugleich zur Verneinung, als auch um seine Verwunderung darüber, wie schnell die Zeit vergangen war, loszuwerden.

"Du fällst mir nicht zur Last. Du hast sicher Hunger, oder? Wir haben heute ja früh angefangen mit dem Lernen. Ich bestelle was vom Lieferservice. Worauf hast du Lust?"

"So eine große Küche und du willst das Essen bringen lassen?"

Kai zuckte nur mit den Schultern.

"Ellie ist heute nicht da."

"Wer ist Ellie?"

"Das Hausmädchen. Für gewöhnlich ist sie diejenige, die kocht, aber heute musste sie schon früh gehen, wegen irgendeiner Privatangelegenheit. Also dachte ich, ich bestell einfach was."

Völlig verständnislos sah Ray Kai an, stand auf, packte den Größeren am Arm und schleifte ihn hinter sich her aus dem Zimmer. Dabei hatte er auch Kimba wieder aufgeweckt, der den beiden interessiert nachlief.

Kai wusste nicht ganz was vor sich ging.

"Ähm Ray? Was soll das?"

"So eine riesige Küche und dann auswärts bestellen ist Verschwendung."

Kai schwante Böses.

"...Uh, ich weiß nicht mal, wie man den Herd bedient."

Ray blieb stehen und Kai schluckte.

"Soll das heißen, du hast dich bisher immer von Fast Food ernährt, wenn euer Hausmädchen mal nicht da war?"

Irgendwie klang der Ton in Rays Stimme gefährlich.

"....Äh, ja. Eigentlich schon."

Kurze Stille, dann ging Ray ruckartig wieder los, Kai immer noch im Schlepptau. Er brabbelte im Gehen etwas vor sich hin, was Kai aber nicht verstehen konnte. Auch würde er nicht danach fragen, was Ray gesagt hatte. Viel zu sehr genoss er die Berührung durch den Schwarzhaarigen, auch wenn dieser das wahrscheinlich nicht einmal registrierte.

Als sie dann endlich in der Küche angekommen waren, verfrachtete Ray den Grauhaarigen als erstes mal auf einen der Stühle am großen Esstisch, der nur einen Meter von der Kochanlage entfernt stand und fing dann gleich an in den großen Schränken zu wühlen.

Kai, zudem sich inzwischen Kimba gesellt und vor ihm auf den Boden gelegt hatte, betrachte das Ganze mit fragenden Augen.

"Sag mal Ray? Was genau machst du da eigentlich?"

Der hatte inzwischen den Schrank mit den Kochtöpfen gefunden und holte einen Geeigneten hervor.

"Wonach sieht es aus? Ich werde uns schnell was zu Essen machen. Dieses Lieferessen ist auf Dauer viel zu ungesund. Dauert nicht lange."

Und kaum ausgesprochen, suchte Ray sich auch schon die restlichen Utensilien, die er brauchen würde, zusammen. Gleichzeitig stellte er dankbar fest, dass der Kühlschrank des Hiwatari Haushaltes gut gefüllt war, er bräuchte also nicht allzu erfinderisch improvisieren müssen.

Als die Worte des Schwarzhaarigen langsam einsickerten, formten die dünnen Lippen Kais ein Lächeln. Ray würde für ihn kochen. Und das Beste, er konnte sogar dabei zusehen!

Also legte er seinen Arm auf den Tisch, stützte mit dem anderen seinen Kopf ab und sah vergnügt dabei zu, wie der geschickte Chinese in der Küche ein herrlich duftendes Essen zauberte.
 

Am nächsten Tag in der Schule
 

"Kai Hiwatari! Wenn du nicht endlich dein Buch aufschlägst und mitarbeitest, kannst du den Rest der Stunde vor der Tür verbringen!"

Mürrisch schlug Kai das Buch auf der gewünschten Seite auf und guckte uninteressiert rein. Seit dem gestrigen Tag gingen ihm nur zwei Dinge durch den Kopf.

Erstens: Ray, wie er in der Küche herumwerkelte und kochte. Das Essen hatte herrlich geschmeckt. Kai hatte nicht gewusst, dass der Chinese ein so begabter Koch war. Er hoffte dieses Talent möglichst bald wieder nutzen zu können.

Und zweitens: Reina.

Wer war sie und was hatte sie mit Ray zu tun? Diese Frage ließ ihn einfach nicht los. Er hatte kaum ein Auge zugetan in der letzten Nacht und er würde es wohl auch nicht, wenn er nicht bald rausfinden würde, was es mit dieser Reina auf sich hatte.

Dummerweise hatte Kai das stechende Gefühl, dass er Ray lieber nicht nach ihr fragen sollte. Er konnte sich nicht erklären wieso, aber es war wie wenn irgendwo in seinem Kopf eine rote Warnblinklichtanlage anging, wenn er daran dachte Ray auf diese Reina anzusprechen.

Aber wen sollte er sonst fragen? Er bezweifelte das Kevin oder Tala etwas darüber wussten. Und ansonsten hatte Ray ja eigentlich mit niemand anderem besonders zu tu- Oh.

>>Nein. Ich muss nicht Pinkie fragen, oder? Es muss doch sonst noch jemanden geben, der Ray gut genug kennt um zu wissen-... Okay. In welche Klasse geht diese Nervensäge?<<

So sehr er sich auch dagegen sträuben wollte, Mariah schien als Rays Cousine die Einzige zu sein, die wissen konnte, wer dieses Mädchen war. Und wieder einmal musste sich Kai die Frage stellen, ob sich vielleicht irgendjemand da oben einen Spaß daraus machte, ihn zu quälen.
 

Und hier endet das neue Kapitel vorerst. Ich weiß ihr habt sicher alle ein längeres Kapitel erwartet, betrachtet man die große Pause die ich mir geleistet habe. Sorry. Wie ihr seht habe ich das Kapitel gesplittet und es ist erst mit Part 2 so richtig fertig. Mit dem werde ich mich auch mehr beeilen. ^^

Aber zuerst gibt es das Update von Gangs of Cascady. Da freuen sich doch schon sicher einige, oder? *hoffnungsvoll guck*

So, vielen Dank fürs lesen! Ihr seid toll! Und noch mal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag an Ray chani! *knuddel*

Bye bye eure Omili!



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Kommentare zu dieser Fanfic (232)
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Von:  Jackie20
2009-10-11T13:58:39+00:00 11.10.2009 15:58
boh is die ff toll
ray hat ein tolln charakter
und kai ist total hartnäckig der gibt wohl nich auf
is aber auch gut so
ich hoffe du schreibst bsld weiter
ich binn gespannt wie es mit den
beiden weiter geht

Von:  Aliciel
2007-10-24T13:49:45+00:00 24.10.2007 15:49
kommt mir des nur so vor oda werdn des mit jedm kappi mehr kommis?Oo
schreib bitte schnell weiter O~O
Von:  Aliciel
2007-10-24T13:35:46+00:00 24.10.2007 15:35
*am boden liegt*
TALA udn HUNDEKUCHEN???????
wie geeeill äh geeenniiaal
+~+
*death+
Von:  Aliciel
2007-10-24T13:11:17+00:00 24.10.2007 15:11
neeeiin
falsche stelle Oo
*zum nächsten kappi huscht*
Von:  Aliciel
2007-10-24T13:03:58+00:00 24.10.2007 15:03
warte ma ray *mohaha* du wirdt noch spass habn ^3^
Von:  Aliciel
2007-10-24T12:58:36+00:00 24.10.2007 14:58
>Natürlich. Die Hühner die in unserer Klasse sind und somit auch den >gleichen Weg haben, hatte ich ganz vergessen.

da fehlt das *DAS*
na ja ich find die gespräche die du mit den charas führst einfach nur geil '-'
Von:  Aliciel
2007-10-24T12:52:40+00:00 24.10.2007 14:52
goil *~*
Von:  Aliciel
2007-10-24T12:46:27+00:00 24.10.2007 14:46
das ist so lustig xD mach weiter so =)
Von:  Liirah
2007-08-18T22:08:48+00:00 19.08.2007 00:08
das "schnell" durch ein "endlich" ersetzt '>.>
looooooooooooooooooooos ><
Von:  Liirah
2007-08-18T22:07:38+00:00 19.08.2007 00:07
scheiß die Wand an, is' die FF geil *________* (sorry xD)

Kai und Ray sind zu göttlich xD.
Kai is' aber auch hartnäckig, das muss man ihm lassen. ^^
Müsste Kai nich' eigtl "dauerblau" rumlaufen? xD
So wie Ray ihm ständig eine runter haut und in die Rippen stößt?

Aber wie es aussieht, beginnt Ray langsam aber sicher Kai nicht mehr zu hassen. ^---^
Schön, schön.

Schreib bloß schnell weiter, die FF is wirklich der Hammer. *Fähnchen zückt und damit rum fuchtelt*

Freu mich aufs nächste Kapitel >.<



LG, Angel~


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