Under my skin von Maginisha (alternatives Ende zu Spellbreaker, diesmal Harry x Draco) ================================================================================ Kapitel 8: Haarige Angelegenheiten ---------------------------------- Severus Snape, seines Zeichens Lehrer für Zaubertränke, hatte es eilig. Er hatte es immer eilig, denn im Gegensatz zu anderen, nutzte er seine Zeit gerne effektiv, anstatt in den Tag hinein zu träumen. Heute aber, hatte er es besonders eilig. Auf dem Weg zu seinem Unterricht hatte ihn der Schulleiter nochmal wegen dieser vermaledeiten Ghul-Geschichte aufgehalten und wenn er nicht zusah, würde er tatsächlich zu spät kommen. Lächerlich! Ghule!. Die Biester waren zwar hässlich, aber doch nicht gefährlich. Und natürlich musste wieder ein Schüler seine Finger im Spiel haben. Wenn gleich es diesmal auch nicht Potter, sondern seine eigene Schülerin, Raja Banes, gewesen war, die mit diesem Hirngespinst von reißenden Bestien aufgetaucht war. Völlig überdreht, wie alle Schüler, die Dumbledore hier an der Schule ja unbedingt speziell unter seine Fittiche nehmen musste. Dann hatte er sie später doch noch mit diesem Potter erwischt. Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn der mal nicht seine Nase in alles gesteckt hätte. Er fegte um eine Ecke und scheuchte dabei ein Pärchen auf, das wohl auf dem Weg zum Unterricht die Zeit vergessen hatte. "Fünf Punkte Abzug für Ravenclaw und Gryffindor. Sehen sie zu, dass sie in ihre Klassen kommen." Befriedigt rieb er sich die Hände. Das hatte jetzt gefehlt vor einer weiteren Stunde Zaubertränke in der siebten Klasse Gryffindor-Slytherin. "Setzen!", schnauzte er, kurz nachdem die Schüler den Raum betreten hatten. "Wir haben heute viel vor. Wie Sie sicherlich alle wissen, gibt es einen schönen Fluch, der dem Gegenüber sofort alle Haare vom Kopf entfernt. An mancher Stelle recht nützlich, so zum Beispiel...", er verdrehte die Augen. "Nein Miss Granger, sie brauchen sich nicht zu melden, aufgrund unserer begrenzten Zeit und dem niedrigen Arbeitstempo der Klasse können wir leider nicht an ihren geistigen Ergüssen teilnehmen." Mit einem kalten Blick auf das zusammengesunkenen Mädchen fuhr er fort: "Wie sie aber sicherlich ebenfalls alle wissen, wird dieser Fluch ebenso gerne von Schülern dieser Schule eingesetzt, um ihre Mitschüler zu belästigen. Wir sehen hier...", er unterbrach sich um auf die Gestalten von Crabbe und Goyle in der zweiten Reihe zu deuten."... wie so etwas aussieht." Mit diesen Worten ginge er zu deren Tisch und zog den beiden großen Jungen die Mützen vom Kopf, die sie trotz Unterrichtsbeginns trugen. Darunter kamen zwei spiegelglatte Glatzen zum Vorschein. Einige Fünftklässler waren schneller gewesen als sie. "Wie sie alle sehen, ist die Folge dieser Formel, zwar nicht schmerzhaft, so doch aber ziemlich unpassend für diese Jahreszeit. Da ich aber nicht besonders Lust habe, mich dauernd um ihre verschiedensten dummem Kindereien zu kümmern...", er schoss einen Blick auf Raja Banes ab. "Werden sie nun selber lernen, zumindestens diesen Gegentrank selbst herzustellen, der einen beschleunigten Haarwuchs für einige Stunden zur Folge hat. Dann werden sie einmal sehen, wie ermüdend diese Arbeit ist. Die Zutaten finden sie in den Ihnen bekannten Schränken und das Rezept dort an der Tafel." Er wedelte mit seinem Stab und die Worte erschienen aus dem Nichts. Als die Schüler sich schon erhoben hatten, rief er ihnen noch hohnlächelnd zu: "Ach ja, und damit Sie den richtigen Anreiz, für ihre Arbeit haben, werde ich Ihnen kurz noch einmal die Wirkung des Zaubers vorführen." Einige Kurze Bewegungen später, stand die gesamte Klasse ohne Haare da. Nach einigen Minuten genüsslichem Weidens an den ausgelösten Reaktionen, donnerte er: "Jetzt ist aber Ruhe hier! Miss Patil, hören sie auf zu flennen und machen Sie sich an die Arbeit. Je schneller sie fertig werden, desto schneller sind Sie wieder auf dem vorherigen Stand. Und Mister Longbottom, machen Sie den Mund wieder zu. Man könnte glauben, bei ihnen habe der Zauberspruch auch innerhalb ihres Kopfes gewirkt. Nicht dass das wirklich ein Verlust gewesen wäre." Zutiefst befriedigt wand er sich zur Tafel, um die dortigen Ausführungen noch durch einige Warnhinweise zu ergänzen. Als er sich wieder umdrehte, starrte Longbottom ihn immer noch an. Da bemerkte er, dass etwas so gar nicht stimmt. Es war auf einmal so ruhig. Und es war kühl hier. Zu kühl. Er fasste sich an den Kopf und erstarrte. Das konnten sie nicht gewagt haben... Alle Augenpaare waren nun auf ihn gerichtet. Einige schreckgeweitet, wie bei diesem Idioten Longbottom. Andere belustigt funkelnd, wie bei Raja Banes genau vor ihm. "Wer war das?", knurrte er und versuchte die Fassung zu bewahren. Dann stürzte er sich auf die feixende Schülerin in der ersten Reihen und schrie sie an: "Miss Banes, könnten sie mir vielleicht verraten, was daran komisch sein soll?" Sie machte jetzt ein ernstes Gesicht und erklärte ihm seelenruhig: "Ich denke, Professor, dass jemand sehr viel Vertrauen in ihre Lehrmethoden setzt und daher der Meinung ist, dass sie sich seinem Können ruhig anvertrauen können, um ihre Haarpracht wieder erscheinen zu lassen." Verblüfftes Schweigen machte sich nun in der Klasse breit und das aufgeregte Flüstern aus der Ecke von Potter und Weasley verstummte. Aber er ließ sich hier doch nicht zum Narren halten. Und diese Rotzgöre würde ihm nicht dumm kommen. "Dann werden Sie sicherlich erfreut sein zu hören, dass ich in ihre Arbeit ebenfalls großes Vertrauen setze und Sie somit die Ehre haben werden, mir ihre Probe zur Verfügung zu stellen.", meinte er süffisant und ging erhobenen, wenn auch kahlen Hauptes, wieder zu seinem Tisch. Er setzte sich und blaffte die Schüler an: "Nun machen sie schon, wir haben nicht ewig Zeit." Befriedigt nahm er das hasserfüllte Funkeln in den Augen der Schülerin ihm gegenüber wahr. Dann wand er sich wieder den Aufsätzen der Drittklässler über die Verwendung von Sonnenhut zu. Jetzt würde es keiner wagen, ihn noch einmal zu stören, wenn er nicht riskieren wollte, den Winter nur mit einer Mütze bekleidet das Schloss verlassen zu können. Wahrscheinlich würde er Banes hinterher sowieso zur Krankenstation laufen, um sich den Trank dort wieder zu besorgen. Darüber machte er sich keine Sorgen. Aber er hatte sie kleingekriegt und das gefiel ihm ausnehmend gut. Er würde es nicht dulden, einen weiteren Potter-Verschnitt direkt unter seiner Nase gegen seine Vorschriften verstoßen zu lassen. Es war eine Schande, dass sie überhaupt in Slytherin gelandet war. Dumbledore Lieblinge gehörten doch eigentlich nach Gryffindor. Dort schien sie sich sowieso viel wohler zu fühlen. So eine Szene wie im Verbotenen Wald würde es nicht noch einmal geben. -Rückblick- Er war der Erzählung der Schülerin sowieso sehr skeptisch gegenüber gewesen, als diese behauptet hatte, Hagrid hätte sie geschickt, weil draußen im Wald ungewöhnlich viele Ghul-Spuren zu sehen gewesen waren. Ghule! Er hatte nicht daran geglaubt. Unmöglich, dass sich so nah an Hogwarts so ein Gelichter herumtrieb. Aber Dumbledore hatte darauf bestanden. Der Schulleiter war vorsichtig geworden, seit er ihm berichtet hatte, dass die Todesser wieder aktiver geworden waren. Er hatte jedoch nichts Konkretes herausfinden können. Auch Lucius Malfoy hielt sich im Moment bedeckt, obwohl er sonst eine gute Informationsquelle war. Es war nicht sicher, wie diese Anzeichen zu deuten waren. Aber Ghule als Marionetten des Dunklen Lords? Das war lächerlich. Diese Kreaturen waren zu dumm, um sie wirklich für sich einsetzen zu können. Sie kannten nur den Zweck zu fressen und einen Höllenlärm zu veranstalten. Als sie dann im Wald angekommen waren, präsentierten Hagrid und sie ziemlich merkwürdige Spuren. Er wollte ja auch nicht ausschließen, dass sie tatsächlich von einem Ghul waren. Aber eine reißende Bestie? Die zerfleischten Tierkadaver und irgendwelche ominösen Beobachtungen dieses Mädchens, waren ihm kein Beweis genug. "Wollen sie sagen, ich lüge, Professor?", hatte sich diese Göre dann erdreistet aufzubegehren. "Nein, aber möglicherweise wollen Sie sich ein wenig wichtig machen, Miss Banes.", hatte er ihr kühl geantwortet. "Aber wir müssen vorsichtig sein, Severus.", hatte Albus Dumbledore daraufhin eingegriffen. "Möglicherweise hat dies nichts mit den Aktivitäten Voldemorts zu tun. Wenn wir aber die Sicherheit der Schüler gewährleistenwollen, müssen wir dennoch auf diese mögliche Bedrohung reagieren. Denn sind dies tatsächlich Ghul-Spuren und sie zeigen tatsächlich das Verhalten, dass Miss Banes beschrieben hat, könnten sie die Kinder angreifen. Bitte sei also so gut und stelle einen "Wächter" hier auf." Also hatte er die kostbare Apparatur noch an demselben Abend in den Wald getragen, um sie fachgerecht einzustellen, so dass sie einen Bereich des Waldes auf ungewöhnliche Aktivitäten untersuchte. Aber natürlich war nichts gefunden worden, so dass er es nach zwei Tagen hatte wieder einsammeln können. Völlig umsonst! Und alles nur wegen diesem impertinenten, jungen Ding. -Rückblick Ende- Aber was machte er sich überhaupt so viele Gedanken. Ärgerlich korrigierte er weiter die Aufsätze und hätte sich am liebsten die Haare gerauft über den Unsinn, der dort teilweise stand. Nur ging das ja zur Zeit schlecht. Als sich die Stunde dem Ende zuneigte, überlegte er. Die Klasse arbeitet heute tatsächlich so ruhig, dass er sich vorstellen konnte, diese Methode öfter anzuwenden und nicht erst am Ende zu Demonstrations-Zwecken an einem Schüler zu testen. Aber der Schulleiter würde sicher etwas dagegen haben. Schade eigentlich. Er stand auf. "Ihre Tränke sollten jetzt eigentlich fertig sein. Also stellen sie die Arbeiten ein und probieren sie den abgekühlten Trank. Wenn sie gut gearbeitet haben, sollten ihr Haar innerhalb von zwei Stunden wieder seine alte Länge erreicht haben." Überall im Raum entstand nun geschäftiges Treiben, weil jeder dieser Dilettanten der Erste sein wollte, der seine Erscheinung wieder in Ordnung brachte. Besonders die Mädchen. Er lachte bitter in sich hinein. Eitles Pack! Wer so sehr auf sein Äußeres legt, konnte ja nicht zu ernsthafter Arbeit fähig sein. "Miss Banes!", erinnerte er die Schülerin nur zu gerne. "Sie denken daran, dass sie ihren Trank bitte aufbewahren und mir am Ende der Stunde aushändigen." Das Mädchen ließ sich mit einem zornigen Schnauben wieder auf ihren Stuhl fallen. Nach und nach verließen die anderen Schüler den Raum, sic immer wieder über die Köpfe streichend, auf denen die Haare schon wieder wild zu sprießen begannen. Schließlich waren nur noch Raja Banes und... "Mister Malfoy, kann ich noch etwas für Sie tun. Ihr Trank scheint ja gut zu wirken. Und wenn sie um die Erlassung der Nachhilfe bitten wollen, können Sie jetzt gehen, denn das ist zwecklos." "Nein Professor Snape", begann der Junge stockend. "Ich sehe es als meine Pflicht als Vertrauens-Schüler an, Sie zu bitten, Miss Banes ihren Trank auszuhändigen. Da ich direkt neben ihr saß, weiß ich genau, dass sie diesen Zauber nicht benutzt hat." Er verstummte und sah auf seine Füße. "Interessant, Mister Malfoy. Und sie sind sich da ganz sicher?", erkundigte sich der Lehre. "Wer sollte es sonst getan haben?" Ihm antwortete nur ein Schweigen. "Dass Sie im Moment noch Vertrauens-Schüler sind, ist richtig. Aber wenn Sie sich mit mir anlegen, könnte sich das ganz schnell ändern, sind Sie sich dessen bewusst? Ihr Stand ist im Moment nicht gerade sicher." Der mittlerweile wieder blonde Schüler nickte. Snape grinste in sich hinein. Er wusste ja nun inzwischen, dass Lucius Malfoy Hand nicht mehr so schützend über seinem Sohn hing wie früher. Es tat gut, auch diesen verzogenen Knaben mal in seine Schranken zu weisen. Das ließ sich hier unten auch anders regeln, als durch die Vergeudung kostbarer Hauspunkte. "Da Sie sich ja nun so unendlich für die junge Dame und den unbekannten Übeltäter ins Zeug gelegt haben, dürfen Sie Miss Banes zur Krankenstation bringen. Madame Pomfrey wird sich um sie kümmern." Auf das Aufatmen der beiden Schüler hin, fügte er jedoch gehässig hinzu: "Aber erst nach Beendigung ihrer Strafarbeit. Die Kessel aus dem Unterricht der unteren Klassen müssen noch geputzt werden. Einen schönen Abend noch Ihnen beiden." Damit verließ er höhnisch grinsend mit dem Trank den Raum. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)