Die traurige Geschichte des Engels Hans Rudi von LOKInst ================================================================================ Kapitel 5: Die große Rebellion ------------------------------ Treuer Leser, sofern du bis hier her vorgedrungen bist, hast du die Wahrheit über die Schöpfung und einige andere Bibelstorys erfahren. Nun bist du auf bestem Wege dazu, zu begreifen, weshalb sich ein Engel, mehr oder weniger freiwillig, von Gott lossagten, da dir die Ausgangslage (Wir schuften, Gott spielt Golf) bereits ausführlich dargelegt wurde. An dieser Stelle berichte ich nun von der großen Rebellion im Himmelreich, als der verzweifelte Engel Horst ( aka TAFKAL, the angel formerly known as Luzifer, aka Luzifer) seine Truppen gegen die Getreuen des Herren in die Schlacht führte, um einen gerechten, aber dennoch aussichtslosen Kampf zu führen und am Ende für immer aus dem Himmelreich verbannt zu werden. Dazu möchte ich noch anmerken, dass diese Geschichte noch weit vor der Erschaffung der Menschen spielt (dem aufmerksamen Leser wird das sicher auffallen), ich erzähle sie aber ganz bewußt erst an dieser Stelle. Am Anfang hätte niemand gedacht, dass Horst zu so etwas fähig sei, was wohl daran lag, dass er ein sanftmütiger, ruhiger, immer freundlicher Engel war. Er hatte die Stellung des Oberkochs inne. In der großen, mit Marmor und Gold verzierten Himmelsküche versuchte er Tag für Tag, mit Hilfe seiner Untergebenen, ein leckeres Menü zuzubereiten. Er gab sein Bestes, rackerte sich ab und empfand jede Menge Freude bei seiner Arbeit, oder besser gesagt, er versuchte bei seiner Arbeit Freude zu empfinden, denn etwas nagte schon seit langer Zeit an ihm. Die ersten paar Millionen Jahre ging noch alles gut. Horst ging jeden Morgen gut gelaunt zur Arbeit, denn kochen war seine Bestimmung. Niemand wußte genau, zu welchem Zeitpunkt ihn die Frustration über die vorherrschende Situation übermannte, aber irgendwann machte ihm seine Arbeit keinen Spaß mehr, er fing sogar an, sie zu hassen. Versteht mich nicht falsch, er liebte das Kochen immer noch, aber die Zeiten waren für Köche damals so miserabel, so dass ihn sein Job nur noch nervte. Erinnert ihr euch noch an die Geschichte über die Schaffung der Tiere? Wenn nicht, dann lest sie gefälligst noch mal, ich bin schließlich nicht hier, um alles zweimal zu erzählen! -short intermission- Ich nehme an, ihr habt die Tierstory jetzt gelesen , also kann ich endlich dazu kommen, wieso Horst zum großen Rebell wurde. Wie schon erwähnt waren die Zeiten für einen Gourmet wie Horst wirklich hart. Das Angebot an Lebensmitteln, war extrem eingeschränkt. So gab es die ersten paar Millionen Jahre jeden Tag nur Ursuppe zu essen, für einen anspruchsvollen Koch eine echte Katastrophe! Dann kamen die Dinosaurier, aber wie bereits erwähnt schmeckte ihr zähes Fleisch schrecklich. Horst gab sich alle Mühe diesen Widrigkeiten zu trotzen und kochte so gut er konnte. Und für lange Zeit ließ er all die Pein - seine Unzufriedenheit und die Unzufriedenheit der anderen Engel, die sich dauernd über das Essen beschwerten - über sich ergehen. Irgendwann platzte ihm allerdings der Kragen! Er schmiß seinen Kochlöffel in die Ecke und ging recht zornig ins Büro von Gott, um ihn zu bitten, endlich neue, schmackhafte Lebewesen zu schaffen, doch der Herr lehnte ab. Horst fühlte sich verarscht! Er sollte gutes Essen zubereiten, hatte aber nicht die Zutaten dazu. Er sah keinen Sinn mehr in seiner Arbeit. Viele Engel weigerten sich schon seine Gerichte zu verspeisen und riefen statt dessen den Pizzaservice an! Und so kam es, dass Horst nur noch einen Ausweg sah. Wenn Gott nicht freiwillig auf seine Forderungen hören wollte, mußte man ihn dazu zwingen! Horst sammelte seine Hilfsköche um sich, die genau so unzufrieden waren wie er, und überzeugte sie davon, für ihre Ideale zu kämpfen. Sie bewaffneten sich mit Löffeln, Küchenmessern und Bratpfannen. Doch leider drohte der Aufstand im Keim erstickt zu werden, denn Horst wurde wegen Himmelsverrates verbannt, noch bevor der Kampf überhaupt begann. Die übrigen Köche sollten begnadigt werden, wenn sie dem Schöpfer ihre Treue schworen. Zu diesem Zweck sammelten sie sich unter der Führung des neuen Oberkochs Erich auf dem Schlachtfeld. Bald darauf erschien die Armee der getreuen Gottesanhänger, gehüllt in prächtige, golden und silbrig glänzende Rüstungen, um vom Anführer der Aufständischen, dem Oberkoch, den Treueschwur entgegenzunehmen -alles ein rein symbolischer Akt. Erich änderte jedoch im letzten Moment seine Meinung! Seine Wort, die er in diesem Augenblick an das Kochgefolge richtete, gingen in die Geschichte ein! "Ihr habt mit Horst gekocht, nun kocht mit mir!" Ein Koch warf der Armee Gottes demonstrativ seine Waffe, eine Schöpfkelle, entgegen und das Kriegsgeschrei, das die unterdrückten Köche daraufhin ausriefen, brachte den Himmel zu erbeben. So kam es, dass sich im Jahre 70 Mio v.Chr. eine kleine Gruppe halb verhungerter Köche einer ekligen Übermacht entgegenstellte. Sie kämpften wie Helden, wie Kriegerproleten und erlangten ihre Freiheit. Naja, sie wurden rausgeschmissen und gesellte sich zu Horst, aber das sind nur unwichtige Details. Kurze Zeit später erfand Gott dann die Säugetiere. Seit dem brutzeln Horst und seine in der Hölle die leckersten Speisen, die man sich vorstellen kann. Die Hölle ist eine riesige Küche. Überall stehen Herde und Öfen und aus den Kochtöpfen und Pfannen steigen gar köstliche Düfte empor. Und weil an jeder Ecke gekocht wird, ist es in der Hölle so wahnsinnig heiß. Aber das hat alles nicht mehr das Geringste mit der Geschichte um die Rebellion zu tun, weswegen ich an dieser Stelle auch abbreche. 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