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A Hellsing Story

und Sterben gelernt im Geduldigsein
von

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Prolog

A Hellsing Story
 

Es ist meine erste Hellsing-FanFiction. Dennoch hoffe ich, dass sie euch gefällt. Ich selbst bin von dem Ergebnis, welches ich dreimal schrieb und wofür ich insgesamt fast drei Tage brauchte. *schwitz*
 


 

Prolog

Alucard erhob sich aus dem Bett ohne noch einmal auf die darin ruhende Frau zu blicken. Die Dunkelheit des Zimmers, in dem er nach seiner Kleidung suchte um sich Stück für Stück anzuziehen, wirkte bläulich vom hereinfallendem Mondlicht. Hinter dem Panoramafenster, welches die gesamte nördliche Wand des Zimmer einnahm, läutete die Kirchenglocke das Ende der sechsten Morgenstunde ein. Ein Käuzchen begleitete die Störung der Nachtruhe mit einem lauten Aufschrei.

Stoff raschelte, als sich die Gestalt im Bett aufrichtete; das weiße Laken bedeckte nur einen kleinen Teil ihrer zimtbraunen Haut, die noch immer fiebrig glänzte.

Eine Strähne blonden Haares, ebenso zerzaust wie sein eigenes rabenschwarzes, verbarg hinter sich ihre rechte Brustwarze. Ihren Oberarm zierten drei rote von Fingernägeln eingravierte Striemen. Sie bluteten nicht mehr nachdem er darüber geleckt und sich an dem kaum nennenswerten Bruchteil ihres süßen Blutes erfreut hatte. Sie hatte es nicht bemerkt - so hoffte er. Sie wäre sicher erzürnt gewesen; er grinst bei dem Gedanken an ihr vor Zorn hochrotes Gesicht.

Doch selbst wenn - er würde es nun nicht sehen. Solche Details blieben ihm, der in der Zeit nach dem Liebesspiel nie einen Blick auf sie warf, verborgen. Und vielleicht war dies auch gut so. Auch heute würde er sein Versprechen nicht brechen. Er wird schweigend gehen und sie irgendwann einmal wieder besuchen. Sie weiß immer, wann dieser Zeitpunkt ist. Sie hatte es immer gewusst.

In Schweigen gehüllt seine Krawatte richtend, den Blick über die Landschaft hinter dem kaum spiegelndem Glas schweifend, sinnt er darüber nach, wie sie nun in ihrem Bett sitzen mag.

Ein wenig verloren sieht sie aus; eine so kleine Person in einem solch ... monströs wirkendem Bett. Die Decke hat sie nicht hochgezogen, nein, sicher nicht, würde er sich umdrehen, könnte er ihre Brüste sehen - und die Spuren, welche er darauf hinterlassen hat. Vielleicht rinnt ein Schweißtropfen ihre zarte Schläfe hinab, während ein Haar auf ihren vom Küssen wunden Lippen liegt. Sie würde es irgendwann lieblos wegwischen, wie einen seiner Küsse.

Alucard verzog das Gesicht zu einem leidlichen Grinsen, ehe er verschwand.
 

Integra verblieb noch lange aufgerichtet in ihrem Bett, ehe sie sich erhob und den nachtblauen Morgenmantel um ihren erhitzten Körper schlang. Noch immer von den ihr verschafften Gefühlen zittrig auf den Beinen, trat sie zum Fenster um es zu öffnen.

Das Käuzchen schrie abermals leise auf. Integra setzte sich auf den Marmor des Fenstersimses, welcher ebenso kalt war wie Alucards Arm, als er ihn um sie legte, sie an seinen kühlen Körper zog. Ein Seufzen entglitt ihren Lippen, als sie daran dachte. Er hatte sie umarmt, dass es ihr den Atem raubte. An seine kalte Brust, hinter der kein Herz schlug und sich nie hob und senkte um ihn atmen zu lassen. Sie erschauerte.

Unter ihrem Fenster schrie ein Kater um eine der kleinen Katzen anzulocken, welche über das Anwesen streunten. Quälende Kakophonie aus Missklängen und trauerndem Weinen drangen an ihr Ohr, und - obgleich in keiner Weise angenehm - ließ sie den Kater Kater sein ohne sich weiter um ihn zu scheren.

Ein feiner Streifen Apricot am Horizont kündete den neuen Tag an und vertrieb gleichzeitig das grässlich blasse Mondlicht. In die sterbende Nacht hinein schrie abermals der Kauz vor ihrem Fenster, hoch und schrill wie sie selbst noch vor wenigen Augenblicken.

Integra zog den Morgenmantel fester um ihren nackten Körper, von dem noch nicht alle Spuren der vergangenen Nacht gewichen waren.

Sie würde warten müssen, bis die Nacht wieder über den Tag siegen würde. Mit der Sonne kommen auch die Verpflichtungen über die Hellsing-Organisation und die Strenge, die Ernsthaftigkeit, ... die Einsamkeit.

Ein rascher Blick noch auf das Apricot des Morgenhimmels, ehe sie aufstand, um ins Bad zu gehen.
 

Eine Stunde später verließ sie ihr Zimmer, innerlich leise seufzend, äußerlich gefasst und ernst - natürlich. Ihre Schritte hallten leise wieder von den nackten Wänden des Korridors. Niemand kam ihr entgegen und abermals begann die Einsamkeit ihre Kehle hochzukriechen, wie ein Schrei, den man verschlossen hat, wie ein eingesperrtes Lachen, ein heruntergeschlucktes Weinen.

Integra betrat ihr Büro; es roch nach Kaffee, schwarz, ohne Zucker, Brot und kaltem Rauch, obwohl Walter gelüftet hatte. Der Aschenbecher war geleert worden, ein Stapel der täglichen Zeitungen lagen auf ihrem Schreibtisch; die "Times" thronte darauf wie ein unangefochtener König. Die Uhr mit den verschnörkelten Zeigern und dem goldenem Gehäuse neben dem Telefon zeigte 7. 24 Uhr an als es klingelte. Mit einem leisen Klappern ließ Integra die Kaffeetasse wieder sinken, welche sie gerade anhob um zu trinken.

Sie nahm ab und als ihre ernste, bittere Stimme die Stille des Zimmers erfüllte wurde sie wieder Sir Integra Wingates Hellsing und würde es bleiben, bis die Nacht kam.
 


 

Fortsetzung folgt
 

Kommentare sind höflichst erwünscht ^^ Kritik wie Lob. Höhö

To see the suffering

Hallo ihr Lieben. Vielen, schönen Dank an die Kommentare. Ich habe mich sehr gefreut. Vor allem darüber, dass ihr sagtet, so eine Geschichte gäbe es noch nicht. Das hat Spuren hinterlassen, da ich meine Art von der Beziehung schreiben wollte. Eigentlich mag ich Beziehungen, die nur auf Sex auslaufen. Wenigstens wenn ich sie beschreibe. Ich selbst würde mich an eine solche Beziehung wohl nicht heranwagen. Da ich lange nicht mehr geschrieben habe, dachte ich schon fast, ich hätte es verlernt. Viele aus meinem Bekanntenkreis meinten, mein Stil hätte sich sehr geändert. Vor allem zum Positiven hin, was mich noch einmal mehr dazu ermunterte, weiter zuschreiben. Ich möchte vor allem meiner Schwester, Dominik, Florian und Nicki danken, denn einige Sätze wären ohne diese sicher ziemlich verhunzt gewesen.
 


 

Kapitel 1: to see the suffering
 

Walter hatte ihr um sieben eine Tasse Kaffee gebracht. Sie stand noch immer auf dem Mahagoni des Schreibtisches und ihr Inhalt hatte aufgehört zu dampfen. Es war bereits zehn Uhr abends und noch immer saß Integra an ihrem Tisch und blätterte in dem Stapel Unterlagen, welchen ein Bote ihr heute brachte. Sie war müde, hinter ihrer Stirn pochte der Schmerz, die Lider waren schwer und die Haut bleich. Sie hatte Mühe noch immer die Maske aufrecht zu erhalten, die ihr Ernsthaftigkeit und Respekt verlieh. Sie löste die Manschettenknöpfe, während sie weiterlas und die Worte vor ihren Augen kaum mehr verstehen, geschweige denn, ihnen einer Kaste zuordnen konnte.

Sie hatte die Vorhänge zugezogen, als der Mond aufging und der Himmel unter der sterbenden Sonne blutrot wurde. Das leise Ticken ihrer Uhr war das einzige Geräusch in dem großen Raum gemeinsam mit dem Rascheln von Papier, wenn sie die nächste Seite in die Hand nahm. Der Kauz unter dem Fenster hinter ihrem Rücken kam, als der Tag der Nacht wich und behelligte sie nun mit seinen leisen Schreien und Fiepen. Sie dachte an die letzte Nacht zurück, als sie seine Rufe zum ersten Mal hörte und löschte leise seufzend die Lampe auf ihrem Schreibtisch.

Augenblicklich umhüllte sie tiefschwarze Dunkelheit. Integra gähnte leise, als sie den Kopf auf ihre Arme legte, die Augen jedoch nicht schloss. Der Geruch von kaltem Kaffee drang in ihre Nase und vermischte sich mit dem kalten Rauch, welcher durch das Zimmer waberte wie ein unsichtbarer Schatten.

Sie sollte Urlaub machen, ans Meer fahren, sei es nur für ein paar Tage. Der Gedanke kam so schnell, wie sie ihn wieder verscheuchte. In all den Jahren, in denen sie die Hellsing-Organisation nun führte, hatte sie jeden Tag gearbeitet und sich nie einen Tag Ruhe gegönnt. Selbst an Sonntagen sorgte sie dafür, dass alles in geordneten Bahnen verlief.

Sie löste ihre Krawatte, legte das kleine Kreuz neben sich auf das Holz, und dachte an die Worte ihres Hausarztes zurück. Er hatte einmal gemeint, es wäre ein Wunder, dass sie bis jetzt niemals in Ohnmacht fiel oder sonstige Ermüdungserscheinungen hätte. Sie hatte ihn angelogen. Eine Ohnmacht war in der letzten Zeit kein seltenes Bild gewesen. Viel zu oft, wenn sie in ihr Zimmer ging, wurde es schwarz um sie herum. Es hielt nie lange an, zumeist berührte sie nicht einmal den Boden, ehe ihr wieder klar vor Augen wurde.

Integra erhob sich und tastete sich in der Dunkelheit durch das Zimmer. Sie erreichte die Tür, öffnete diese und verschwand im Zwielicht des Korridors.

Bisher hatte sie niemanden von den Streichen erzählt, welche ihr Körper ihr spielte und niemand wusste davon.

Wenigstens dachte sie so.
 

Unsichtbare Augen ruhten auf ihr schon seitdem sie die Vorhänge vorgezogen hatte. Stillschweigend stand er da und beobachtete sie in ihrem Tun, welches schon viel zu lange an ihren bescheidenen Kräften zehrte. Und er folgte ihr ungesehen durch den dunklen Korridor, auf dem sie keine Menschenseele antraf. Er beobachtete ihre Bewegungen, welche nach langer Zeit der Arbeit und des Sitzens, steif und unbeholfen wirkten. Kurz vor ihrem Zimmer blieb sie abrupt stehen und lehnte sich an die leere, schmucklose Wand hinter ihr. Sie hielt die Augen geschlossen, ihre Brust hob und senkte sich schneller als gewöhnlich, eine Hand hatte sie an ihre Stirn gelegt. Ungesehen blieb er direkt vor ihr stehen, eine Armeslänge trennte sein Gesicht von dem ihren; noch immer war er für sie unsichtbar. Sie schnappte nach Luft, wie ein kleines Mädchen, wenn es aus einem Alptraum erwacht, und ging weiter, sich an der Wand abstützend.

Er wiederholte diese Prozedur jeden Abend. Immer, wenn sie von ihrer Arbeit zurück in ihre Zimmer ging, folgte er ihr. Er sah die Abgründe ihrer Gesundheit, das regelmäßige Schwinden ihrer Sinne und die makellose Haut, welche danach immer etwas blasser aussah.

Integra erreichte die Tür und schickte innerlich ein Stoßgebet an den Herren, dass sie es doch wenigstens bis zu ihrem Bett schaffte.

Amen.

Gnädige Dunkelheit umhüllte sie, als ihr die Sinne schwanden und ihr Körper schlaff wie ein Leichnam zum Boden glitt. Noch bevor ihre Knie die kalten Fliesen erreichten, löste sich ihr Zimmer in schwarze Spiegelscherben auf; den Aufschlag auf dem Boden spürte sie nicht mehr.

Alucard löste die Verbergung auf, sah auf seine Herrin hinab, wie sie auf dem kühlen Boden lag, einem schlafenden Kätzchen gleich. Er zählte innerlich bis sechzig, wartete eine Regung ihres schlaffen Körpers ab. Erst als diese nicht kam, kniete er sich zu ihr hinab, hob sie auf seine Arme und schließlich auf ihr Bett.

Der Übergang von Ohnmacht zu Schlaf kam fließend. Irgendwann begann sie leise Dinge zu murmeln. Kurz darauf öffnete sie die Augen und sah zu ihm hin, er, der neben ihrem Bett auf einem Stuhl sass, die Arme überkreuzt, die Augen geschlossen. Zu ihrer Überraschung grinste er wie ein zufriedenes Kind im Schlaf.

"Verschwinde", keuchte sie und wenige Herzschläge später war sie wieder alleine.
 


 

"Eine Aushilfe?" Integras Stimme schwoll zu einem Schreien an. "Für wen halten Sie sich? Mein Vater hat mir die Organisation nicht vermacht, um sie einem Stümper anzuvertrauen!"

"Bleiben Sie ruhig, Lady Hellsing. Ihr gesundheitlicher Zustand macht mir große Sorgen. Sie sollten sich schonen oder es könnte sein, dass sie in fünf Jahren ihren ersten Herzinfarkt bekommen."

Der Arzt versuchte seine Stimme ruhig klingen zu lassen, um seine Patientin nicht noch mehr aufzuregen.

"Es müsste ja nur für eine kurze Zeit sein. Einen oder zwei Monate", fuhr er fort, als Integra nach seinen letzten Worten schwieg. "Und nach dieser Kur sollten sie vielleicht jemanden einstellen, der ihre Buchhaltung übernimmt."

Noch immer keine Reaktion von ihrer Seite aus. Langsam fühlte er sich sicherer. Seit fast dreißig Jahren war er nun schon praktizierender Arzt und hatte ihren vorigen Hausarzt ersetzt, nachdem dieser im vorigen Jahr nach einem Schlaganfall starb. Und noch nie hatte er eine so störrische Patientin gehabt wie die Lady Hellsing.

"Wohin sollte diese ,Kur' denn gehen?" Integra setzte sich auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch, von dem sie aufgesprungen war, als er das Thema anschnitt. Sie trommelte ungeduldig mit dem Bleistift in ihrer Hand auf der Tischplatte herum und bemerkte zu ihrer Freude, dass es den schlanken Mann mit dem grauen Haar vor ihr nervös machte.

"Sehen Sie, es gibt eine Menge Kurorte. Die meisten liegen am Mittelmeer." Er schwieg einige Sekunden, ehe er fortfuhr. "Ich würde Ihnen empfehlen nach Italien oder Spanien zu fahren."

Integra schwieg ehe sie in ein hysterisches Lachen ausbrach.

"Mr. Dolneaz wird sie zur Tür begleiten, Dr. Traney", sagte sie schließlich. "Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch."
 


 

Es war wieder einer dieser Abende, an denen sie wusste, was kommen wird. Der Tag war an sich ziemlich ruhig und hatte ihr kaum Überraschungen offenbart - wenn man vom Besuch des Arztes und seiner wenig zufriedenstellenden Diagnose absieht. Alucard hatte sich ihr den ganzen Tag lang nicht offenbart - es hat keinen Grund dafür gegeben - und dennoch hatte sie seine unsichtbare Präsenz dann und wann gespürt; als der Arzt bei ihr war ganz besonders stark.

Die Sonne war schon vor wenigen Stunden untergegangen, als Integra ihr Zimmer betrat und die Tür hinter sich verschloss. Die Vorhänge waren zugezogen, auf ihrem Nachttisch brannte eine Kerze. Weißer Wachs lief an ihr herunter auf das dunkle Holz, wo es kleine Pfützen bildete.

Integra begann, ihre Krawatte zu lösen, legte das Kreuz auf den Tisch neben ihr, ehe sie ihr Jackett auszog. Es war dieser leichte Wechsel zwischen Schatten und tatsächlichem Sein, welchen sie jeden Abend herbeisehnte. Sie spürte den leichten Windhauch auf ihrer Haut, als er aus dem Schatten trat und langsamen Schrittes zu ihr ging. Er nahm den roten Schlapphut ab, legte ihn auf einen Stuhl, ebenso wie seinen Mantel, welchen er kurz davor auszog. Integra blieb ruhig stehen, wartete ab, dass er zu ihr kam.

"Du hättest auf ihn hören sollen, Herrin", flüsterte Alucard leise zwischen einem Kuss, nachdem er vor ihr stehen blieb und ihre Lippen voll zärtlicher Begierde liebkoste.

Ihre schlanken Hände hatten sich gerade einen Weg zu seinem Nacken gebahnt, um ihn näher an sich zu ziehen und in seinen Armen die Einsamkeit der letzten Tage zu vergessen, als sie seine Worte vernimmt und einen Schritt zurückweicht.

"Das hast Du nicht zu entscheiden!" Ihre Stimme klang bitter, wenngleich sie jedes Wort, was in den nächsten Stunden über ihre Lippen dringt, voller Begierde sagen wollte.

"Ich wollte Dir keine Entscheidungen abnehmen. Das gehört nicht zu meinen Aufgaben." Er sagte die letzten Worte mit einem Unterton, der ihr ganz und gar nicht gefiel. Er wollte wohl auf die geheime Liaison der Beiden anspielen. "Aber ich bin verpflichtet Dich zu schützen, selbst wenn es vor Dir selbst ist, meine Herrin", fuhr er fort und nahm ihr Handgelenk zwischen seine Finger, hob es zu seinen Lippen und begann, ihre Fingerkuppen mit Küssen zu bedecken.

Sie stand da und schwieg, schloss langsam die Augen und blieb noch immer stumm, als er sie wieder an sich zog, sie küsste und langsam auf das Bett hob. Irgendwann verlor sie sich in seinen Küssen, den zärtlichen Berührungen seiner Hände, seiner Lippen auf ihrer Haut und dem Keuchen ihrer Stimme.

Sie erwachte erst aus dieser Trance, als er von ihr ging und die Einsamkeit wieder ihre Kehle hoch kroch, wie das Kind in ihr, welches sie tief verschlossen hält.
 

Fortsetzung folgt

Selbst wenn ich noch nicht konkret weiß, wie eigentlich genau die Geschichte fortlaufen soll. Ich dachte an eine Integra, die ihre braune Haut dem spanischen Sommer aussetzt und ihren Sonnenbrand vom Alucard einschmieren lässt. *lacht* Nein, nein. Auf diesem Kitschtripp bin ich dann doch (zum Glück) nicht.

Als Alucard an ihrem Bett saß, musste ich kurz der Versuchung widerstehen, ihm ein Comicheftchen in die Hand zu drücken. Ich denke, dass das passen würde: Alucard mit einem Comic. Naja ... Soetwas entspringt eben meiner Phantasie. *weigert sich gegen die neue Rechtschreibung* Also... Kommentare sind herzlich gerne erwünscht. Die Socke

One Stake and a Crucifice

Nach langer Zeit der Stille bin ich wieder da und schreibe ein neues Kapitel dieser FanFiction. Ich habe lange gezögert, da für mich die FF zuende war und ich keinen Fortlauf wusste. Hier möchte ich das_schrecken danken, da sie nun vollkommen offiziell meine Muse ist und mich mit den ENS auf Trapp hält. Dir ist dieser Teil gewidmet, wenngleich ich das selten tu. Höhö! Und ich möchte auch allen anderen danken, die diesen Teil lesen werden und vielleicht erwartet haben.

Achja, ich habe ein Lied gefunden, was meiner Ansicht nach perfekt zu Integra passt. Wer Rosenstolz mag, kennt vielleicht "Gib mir mehr Himmel" (ich glaube, das war der Titel). Als ich es hörte, kam mir sofort Integra in den Sinn. Dings!

In diesem Teil möchte ich ein wenig näher auf die ganze Begebenheit eingehen - wie es eigentlich zu diesem Techtelmechtel gekommen ist.

Achja, der Titel. Hm. Ich weiß nicht recht, was ich davon halten soll - wahrscheinlich ändere ich es später noch um. (Hatte es vor Kurzem irgendwo gelesen)
 

Kapitel 3: One stake and a crucifice
 

Der Schrei, der das schwarze Leichentuch der Nacht zerriss, endete so abrupt, wie er begann und mündete in ein leises, unkontrolliertes Flüstern.

Es vergingen Stunden in denen eine Gestalt vor der Zimmertür stand und jede weitere Sekunde abwartete.

Manchmal spielt die Zeit uns Streiche und eine Sekunde verrinnt wie hundert Herzschläge. Träge fällt ein Staubkorn aus der oberen Hälfte einer Sanduhr und wartet unten auf ein neues Körnchen Zeit. Manchmal dauert eine Minute nur wenige Herzschläge an und man fragt sich, wo ist die Zeit geblieben. Verschluckt, wäre sicher die richtige Antwort.

Man könnte Fachsimpeln über die Vergänglichkeit der Gegenwart, doch für den Mann, welcher an das schwere Eichenholz gelehnt war, war nur eine Frage von Belangen: Wann würde sie wieder schreien und ihn endlich zu sich rufen?

Denn an die Tatsache dass sie dies tun würde, hegte er keine Zweifel.

Der kleine Zeiger der Uhr trat leise klickend auf die Drei.

Wieder ein langgezogenes Kreischen, mehr ein Jammern als ein Schrei, füllte die Stille und ließ den Mann an der Wand zu Boden sinken.

Kurz sah man Walter durch den Flur gehen. In einer Hand hielt er einen dreiarmigen Leuchter. Sein Gesicht war von Sorge gezeichnet und der Umstand, dass dieser Herr, der sich nur selten in diese Korridore verirrte, vor der Tür saß und angestrengt dem Schweigen lauschte, änderte nichts daran.

Der Diener stellte keine Fragen, machte auf dem Absatz kehrt und ging zurück.

Als erneut ein Schrei erklang, dachte er an Albträume.
 

"Ich dachte schon, Du hättest mich nicht gehört." Integra versuchte ihrer Stimme etwas mehr Standfestigkeit zu geben, als ihr gegenwärtiges Antlitz auszustrahlen vermochte. Sie sah selbst noch im Mondlicht müde aus. Dunkle Augenränder, Spuren von Tränen verwischten die kühle Schönheit und ließen sie alt erscheinen. Alucard schüttelte den Kopf und legte den Hut auf den Beistelltisch, setzte sich auf einen Stuhl und ließ den Blick über seine Herrin schweifen. Diese schien verdutzt, fast schon ... auf eine enttäuschte Art und Weise überrascht.

"Warum kommst Du nicht her?"

Abermals schüttelte Alucard den Kopf und beantwortete damit die im Raum schwebende Frage.

Integra schien nicht einmal überrascht zu sein über seine ablehnende Haltung. Ja, fast schon Verständnis brachte sie auf, wenn sie sich vorstellte, wie sie nun aussah: verheult, wie ein kleines Kind nach einem Albtraum.

Er hatte gedacht, sie würde andere Dinge von ihm verlangen, als sonst - eine andere Art der Zuneigung. Alucard fühlte sich fast schändlich beleidigt, als ihm nun so direkt klar wurde, dass er für seine Herrin nur das Püppchen war, das sie dann und wann aus dem Schrank zauberte, wenn ihr nach Spaß zumute war. Er schwieg, hätte jedoch seine Augäpfel gegeben, es aussprechen zu dürfen.
 

Diese recht persönliche Beziehung zwischen den beiden dauerte nun fast schon ein Jahr an.

Wie es dazu kam?

Die Umstände mögen vielleicht romantisch, aber sicher nicht sonderlich liebevoll gewesen sein.
 

Geregnet hatte es als sie das Haus verließ und noch immer trommelten die Tropfen an die Fensterscheiben, wenngleich sie mehrere Stunden fort war. Erwartet wurde sie wie immer nur von Walter, der ihr schweigend und ohne zu fragen den Mantel von den Schultern nahm und alsbald wieder in den Schatten verschwand, aus denen er gekommen war.

Ihre Schritte führten sie zurück in ihr Büro, kurz nur knipste sie das Licht an um nachzusehen, ob alles an seinem Platze ist, ehe sie in ihre Schlafräume ging.

Es war ein merkwürdiges und kaum beschreibbares Gefühl, welches sie zu so später Stunde beschlich; als würde ihr ein zweiter Schatten anhaften in all der Schwärze hinter ihr, vor ihr, um sie herum. Ein leichtes Kribbeln breitete sich in ihrem Nacken aus, wie warmer Atem oder eine eiskalte Hand, die sich dorthin verirrt hatte.

Ruckartig wendete sie sich um, presste ihren schmalen Körper an die Wand und stieß dabei mit dem Hinterkopf an einem Bilderrahmen. Sie ignorierte den leichten Schmerz.

"Komm heraus!" schrie sie, doch ihre Stimme verklingt ungehört und mit leisem Hall in den schwarzen Korridoren.

Man könnte es als nackte Panik beschreiben, die sie dazu verleitete, panisch vom Platze und zur Tür ihres Schlafzimmers zu springen, diese aufzureißen und in den dahinterliegenden Räumen zu verschwinden.

Mit einem Ruck und einem Knall schloss sich die Tür und schnell atmend lehnte sie sich an diese, ließ ihren Blick gehetzt durch das Zimmer gleiten, welches in absoluter Stille vor ihr lag und doch ... jeder Schatten hatte etwas Bedrohliches, als würde er auf sie zukriechen. Schon spürt sie, wie die Schatten des Bettes bedrohlich an ihren Füßen zerrten, sich um ihre Knöchel legten und - ihre Finger erreichten den Schalter und warmes, honigfarbenes Licht breitete sich im Zimmer aus. Wie von einer inneren Last befreit, ließ sie sich an der Tür hinabgleiten und seufzte leise.

Sie selbst wusste nicht, ob sie sich dies nur eingebildet hatte und je mehr Wein sie zu so später Stunde noch trank, umso mehr tat sie es als Spukgespenst ab, was ihren müden Geist vernebelte. Denn die einzig logische Erklärung wäre Alucards Macht über die Schatten gewesen und - bei Gott - was hätte er für einen Grund gehabt, ihr aufzulauern?

"Nein", flüsterte sie leise in die Schatten hinein und leerte das Weinglas in einem Schluck, "Du hast keinen Grund dazu, nicht wahr? Niemand ... hat einen Grund dazu."

Glasig wurde ihr Blick, getrübt von Wein und dem Schmerz, wenn sie daran dachte, dass niemand sie erwartet, wenn sie zu später Stunde in ihr Bett kam.

Dass niemand da war, an den sie sich lehnen konnte.

Dies waren Gedanken, die sie oftmals hatte, doch nur wenn sie sich ihrem Hang zum Wein hingab, klangen sie nicht mehr so albern und wurden dennoch schwer, so schwer.

Sie schloss die Augen und schluckte schwer, erwiderte dennoch den Kuss, den ihr kalte Lippen auf die ihren hauchten.

Sie wusste nicht, wie lange er sie an diesem Abend schon beobachtet hatte - ihre Erinnerungen sind getrübt vom Wein - und ob er von ihrer Einsamkeit wusste oder diese nur erahnt hatte, einzig und allein wusste sie, dass sie in den darauffolgenden Stunden erfüllt war von Glück, wie es eine richtige Frau war, die abends von ihrem Gatten erwartet wurde und jemanden hatte, an den sie sich lehnen, dem sie sich hingeben konnte.

Sie erinnerte sich noch daran, dass sie einmal vor Schmerz leise jappste.

Sie erinnerte sich daran, dass sie es genoss.

Sie erinnerte sich daran, dass sie nicht einmal einen logischen Gedanken an die Dinge vergeudete, die sie dort getan hatte.

Sie erinnerte sich an die Worte, die er ihr ins Ohr flüsterte und dennoch wagt sie es selbst in Gedanken nicht, sie zu wiederholen.
 

An all diese Dinge dachte Integra, nun, wo sie im Bett lag und ihn anblickte und versuchte, ihn zu verstehen. Warum kam er nicht her zu ihr? Dies war doch der Grund für sein Kommen gewesen.
 

Alucard hatte sich in all dieser Zeit nicht als ihre Liebschaft gesehen, vielmehr als jemand, der ihr näher war als jeder andere - und das nicht nur im körperlichen Sinne. Sie zeigte vor ihm Schwäche, was sie vor sonst niemand anderem tat - alleine dies nahm er schon als Zeichen eventueller Gefühle für ihn.

All ihre Berührungen, ihre Küsse, die Worte, die sie in sein Ohr flüsterte - mag es wirklich sein, dass sie dies alles nur im Taumel ihrer Gefühle tat?

Er wagt es zu bezweifeln, hoffte, und erbaute damit seine Traumwelt auf gläserne Stützpfeiler.

Nun, er hatte sich getäuscht, wie er jetzt auf diese schmerzliche Art und Weise herausfand. Alles, was sie wollte, war in seinen Armen die Einsamkeit vergessen, anstatt mit ihm über diese Einsamkeit, über all ihre Gefühle und Ängste zu sprechen.
 

"Warum hast Du geschrieen?" fragte er ohne die geringste Hoffnung auf eine ehrliche Antwort. Und, wie erwartet, schwieg sie, sah ihn nur an, presste in einem Anfall kindlicher Unschuld ihre Lippen aufeinander, als müsse sie sich selbst ermahnen zu schweigen.

Sie schrie abermals, als er sich erhob und in den Schatten verschwand, vor ihren Augen verging. "Bleib hier!" Es klang mehr wie ein Befehl, als wie die Bitte, die ihre Lippen formen sollten. Im Nachhinein hasste sich für diese erniedrigende Art der Schwäche, die sie zu diesem Zeitpunkt zeigte und doch erreichte sie damit, was sie wollte. Alucard blieb tatsächlich noch in dieser Nacht bei ihr, doch mag es ein groteskes Bild gewesen sein, was der kleine Kauz jenseits des Fensters hatte.

Alucard hatte sich zu seiner Herrin gelegt und den Arm um sie gelegt. Integra hatte zum ersten Mal seit Tagen in dem restlichen Teil der Nacht nicht davon, beim Abendmahl zu sitzen und einen Aal in der Hand zu halten.
 

Fortsetzung folgt
 

Ich habe ein neues Lieblingswort: Whatever. Klingt komisch, ist aber so. Jaaaa, es ist endlich geschafft! Das Kapitel ist fertig ^^ Hui, hab ziemlich lange gebraucht um es zu schreiben und das tut mir wirklich, wirklich leid! Wahrscheinlich wäre es noch lange nicht fertig, wäre ich nicht krank und hätte deswegen eine Menge Zeit und hätte ich mir nicht den Hellsing OST angesehen. Raid hieß er glaube ich und ist nur gut! Für alle, die ihn haben: Ich vergöttere Nummer 1, 17 und 20. Hach herrje ... Wir schweifen ab, mömöp!

Ich möchte mal wieder Dominik, Florian und meinem Herzen danken, die mir bei (schriftlichen) Fehltritten geholfen haben *verneig* Ich danke für eure konstruktive Art der Kritik!

Achja, wegen dem Aal und dem Abendmahl. Ich hatte mal bei www.deutung.de geguckt um zu sehen, was sie denn sinngemäß träumen könnte. Jaja. Ich glaube, dieser Teil war ziemlich OOC und ich hoffe, ihr verzeiht mir! *rumknie*

Hölle ... Es hört sich stellenweise echt so an, als würde Integra voll die Säuferin sein O.O

Na ja ... dann hat sie jetzt eben ein Problem mit Alkohol - nein! Scherz ^^



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Kommentare zu dieser Fanfic (24)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Traumfaengero_-
2007-01-05T00:33:14+00:00 05.01.2007 01:33
... *langam einschlaf*
...ähm, ... was... ? Ach ja, stimmt. Tut mir leid. Für wirklich konstruktive Kritik, ähm, Lob bin ich nicht mehr wirklich zu gebrauchen...
Dein Kapitel ist immer noch etwas verwirrend. Aber langsam verstehe ich die Zusammenhänge. *lol* Ach ja, ich hatte noch eine Frage, war mir in ... na ja, auf jeden Fall in den letzten beiden Kapiteln aufgefallen ist. An eingen Stelle springst du in die Gegenwart über. Kann sein, dass ich jetzt einfach nur den richtigen Textzusammenhang nicht verstanden hab, aber es ist mir aufgefallen. ^^
Falls du mal wieder ne neues Kapitel hast, würde ich mich freuen, wenn du mir ne Ens schickst. ^^ Wenn du dran denkst. ^^

Gruß Traumfänger
Von:  Traumfaengero_-
2007-01-05T00:14:22+00:00 05.01.2007 01:14
*seufz* *Augen kaum noch aufhalten kann* Jede Nacht bis mindestens zwei Uhr wach sein, ist ganz schön anstrengend.
Ach ja, ich muss Blutdrache Recht geben. *nick nick* Ganz toll, dein FF. Ich zittere auch gerade, sebst wenn es momentan mehr Müdigkit ist. *lol* -.- Und ich langsam Probleme bekomme, richtig zu schreiben. Na ja, dein Stil mag ich auch bsonders gerne! ^^

Hm, noch lustiger wäre es gewesen, dann hätte es auch wunderbar in die Geschichte gepasst, ohne übertrieben zu wirken, wenn Alucard Dracula von Stocker gelesen hätte! ^^ Das wär doch mal was. ^^

Gruß Traumfänger
Von:  Traumfaengero_-
2007-01-04T23:55:29+00:00 05.01.2007 00:55
Wie, ich habe die Geschichte in meinen Favos, schon mal gelesen und noch kein Kommentar???
Dank der vorgerückten Stunde bin ich etwas wortkark, aber es ist trotzdem eine wirklicht tolle Geschichte.
Ich liebe diese Verlorenheit von Integra, die wegen ihrer Aufgabe der Leitung der Hellsing-Organisation immer ihre Gefühle unterdrüken muss.
^^
Gruß Traumfänger
Von: abgemeldet
2006-07-21T21:15:22+00:00 21.07.2006 23:15
echt geil :)

was ist "Hellsing OST"?? verzeiht mir meine unwissenheit *fleh* ^^
Von: abgemeldet
2006-07-17T14:42:59+00:00 17.07.2006 16:42
hm langsam könnte es mal weiter gehen
Von:  NordicNidhogg
2006-03-01T07:34:11+00:00 01.03.2006 08:34
weiter weiter weiiiiiiiiiiiiter schreiben
Von:  Shaura
2006-02-06T21:17:44+00:00 06.02.2006 22:17
woahhhhh echt schöne storyy und passendes schreibstil zu hellsing..schön-fürmich- düster *__*
ich finde deine story echt genial!mach weiter so!*__*
Von: abgemeldet
2005-05-22T17:32:38+00:00 22.05.2005 19:32
Ein super Kapitel. Ich habe allerdings das Gefühl, dass beide eigentlich mehr wollen. xD"(ich bin wohl viel zu sehr an den üblichen Kitsch gewohnt...-.-)
Interessante Geschichte. Bin mal gespannt wie sich das entwickeln wird. ^^
snow
Von: abgemeldet
2005-05-22T17:19:01+00:00 22.05.2005 19:19
Das Kapitel ist sehr schön geschrieben und eine interessante Idee. ^^
Was mir allerdings aufgefallen ist war die Ansammlung von schreienden Tieren die da in der Nacht auf dem Hellsing-Gelände rumstreunen...o_O
Käuzchen, Katzen...xD
Naja, egal. Bis jetzt nicht schlecht. ^^
snow
Von:  Galax
2005-02-26T15:43:01+00:00 26.02.2005 16:43
Das war einfach nur wunderbar mir ist richtig kalt geworden und die Gefühle hab ich mit empfunden ahhh das war sehr schön und wow mir fehlen die Worte.

Und da ist schon was zusagen wenn ich nichts zu sagen hab.

Weiter so!!!!


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