Süchtig

Act II Volume 4

Act II
 

Will
 

~o00o~
 

Volume 4
 

Komm doch mit in dein nächstes Leben

lass einfach los ­ ich halt dich fest

wer nicht springt wird es nie erleben

wenn du dich gegen, dich fallen lässt

(Komm doch mit, Rosenstolz)
 

~o00o~
 

27.10.1996

04.56Uhr

Hogwarts

Leerstehendes Klassenzimmer, Südturm
 

Eine erdrückende Dunkelheit herrscht in dem kleinen Klassenraum, den ihr nun schon seit Stunden besetzt. Und noch immer kannst du nicht glauben, dass das, was du in den letzten Tagen erlebt hast, Wirklichkeit ist. Noch immer gleicht es für dich einem Traum, dass du ein Teil des legendären Hogwarts- Trio werden sollst.

Obwohl Duo zum jetzigen Zeitpunkt treffender wäre.
 

"Und ihr wollt das tatsächlich durchziehen? Ich meine, das ist eine ziemlich große Sache und na ja... ich bin auch nicht die Vertrauensseligkeit in Person! Niemand anderes würde mir so sehr vertrauen! Gerade bei so einem gewaltigen Einschnitt im Leben! Ich will nicht, dass ihr euch irgendwann nur wegen mir Vorwürfe macht! Das kennt man doch: eben noch total begeistert von einer Sache, ist man sich im nächsten Augenblick gar nicht mehr so sicher!"
 

"Ich weiß was! Am besten schlafen wir noch einmal darüber! Dann sind wie alle viel sicherer!

Nicht das ich unsicher wäre! Ich freu mich wahnsinnig und das wisst ihr auch..."
 

Tief Luft holend, stellst du fest, dass du fast die ganze Zeit nur gestottert hast. Verschämt schließt du die Augen, fährst dir mit der Hand durch dein offenes Haar.

Du; Stotternd! Um Worte verlegen!

Ausgerechnet du! Einer der größten Labertaschen in ganz Hogwarts!
 

Seufzend massierst du dir die Nasenwurzel.
 

Was für eine Blamage.
 

"Leute, versteht mich bitte nicht falsch, aber das geht alles so verdammt schnell! Ehrlich! Ich habe damit erst in ein paar Monaten gerechnet! Wenn überhaupt! Niemand hätte gedacht, dass ihr euch so schnell von Granger löst!"
 

Ehrlich müde siehst du erst in Rons, dann in Harrys total entspanntes Gesicht. Nie wärst du auf die Idee gekommen, dass du selbst die Verbindung herauszögern würdest. Dich beinah gegen sie wehrst.
 

"Ginny..."
 

Sanft lächelt dir Harry zu, während deine Knie zu zittern scheinen und das, obwohl du sitzt. Wie kann jemand auch nur so eine reine Aura haben? Da ist es doch kein Wunder, dass einer der mächtigste Erbe dieser Zeit, seinem Charme verfällt!
 

"... halt die Klappe."
 

Grinsend kuschelt sich der Held der Zauberwelt nicht gerade unschuldig an deinen Bruder. Soviel also zu dem Charme und der reinen Ausstrahlung.
 

"Natürlich haben wir das nicht aus dem Bauch heraus entschieden. Wir haben lange überlegt, aber du scheinst uns einfach die Richtige! Ich mag dich wirklich, Ginny, du bist mehr Schwester für mich als Hermine je war und Ron..."
 

Auffordern schaut Harry zu dem Rothaarigen hoch und streicht ihm aufmunternd über seine Arme, die fest um ihn liegen.
 

"... und ich will versuchen, wieder ein guter Bruder zu werden, Gin. Ich kann nur erahnen, was ich dir in den letzten Jahren angetan habe, doch du musst mir glauben: es tut mir leid! So schrecklich leid! Ich weiß nicht, was mich damals geritten hat! Ich glaube, in meinem zwanghaften Wunsch Hermine..." Ron spuckt den Namen geradezu aus. "... zu gefallen, habe ich alles andere um mich herum vergessen!"
 

"Ich war so auf sie fixiert, dass ich eine zeitlang sogar Harry verstoßen habe! Ich war so blind, Ginny! Alles, was ich je haben wollte, lag so nah und ich habe es nicht gesehen! Stattdessen habe ich einem Schlammblut erlaubt mich zu führen, dass nur auf seinen eigenen Vorteil aus war, ohne Rücksicht auf Verluste!"
 

"Ich weiß, dass ich die Zeit, die ich, die wir verloren haben, nicht wieder gut machen kann. Ich kann dir nicht bei deinen ersten Verwandlungskünsten helfen oder deinen Freund aus dem Schlafsaal schmeißen!"
 

Kurz verzieht der Rothaarige das Gesicht, was mich leicht grinsen lässt.
 

"Ganz davon abgesehen, dass ich mich das bei Blaise auch gar nicht traue! Aber was ich damit sagen will ist, dass ich nun begreife, was ich durch meine Dummheit verloren habe und dass es mir unendlich leid tut."
 

Du musst hart schlucken, als du siehst, wie dein Bruder das Gesicht in der wirren Mähne seines Freundes versteckt. Würdest du es nicht besser wissen, würdest du denken, dass er seine Tränen verbergen will.
 

Mit einem Funkeln in den grünen Augen, deutet Harry dir stumm an, zu ihnen zu kommen. Du hebst dich von deinem Tisch, auf dem du dir es die ganze Zeit über gemütlich gemacht hast und willst schon fragen, was das soll, als der Schwarzhaarige dir ein Zeichen gibt leise zu sein. Lächelnd windet er sich aus Rons Umarmung, der die Augen schmerzvoll geschlossen hat.
 

Sanft nimmt Harry deine Hand, zieht dich so nah zu sich, das er dir ins Ohr flüstern kann:
 

"Es gibt nur zwei Optionen Virginia. Entweder vergibst du ihm, oder du wirst dich ewig fragen, was gewesen wäre. Es ist deine Entscheidung, die dir niemand abnehmen kann..."
 

Fast augenblicklich lässt er dich los, doch du spürst noch immer seine Macht, die wie ein Schleier durch deinen Körper fließt. Du erzitterst, als du den intensiven Blick spürst, den der goldene Junge auf dich gelegt hat.
 

Auch, wenn du bist jetzt noch leise Zweifel gehabt hast, so steht deine Antwort doch fest. Du würdest nicht den selben Fehler wie Ron machen, du würdest um deinen Bruder, deine Brüder kämpfen.
 

Du blickst noch einmal in Harrys Augen, findest dort ein unergründliches Leuchten, was einen Schauer über deinen Rücken fahren lässt. All deinen Mut zusammen nehmend, wirfst du dich in Rons Arme, der dich verwirrt, aber noch rechtzeitig auffängt. Du klammerst dich wie eine Ertrinkende an ihn, während Tränen deine Wangen benetzten und du schwören könntest, dass auch Ron weint.
 

"Es tut mir leid Gin... es tut mir so leid... ich wollte dir nie weh tun... bitte, das musst du mir glauben... ich... ich...."
 

Den Zeigefinger auf die Lippen deines Bruders legend, schaust du ihm tief in die Augen, sagst ihm so ohne Worte, dass er schweigen soll.
 

Du weißt, dass es ihm leid tut, spürst du es doch überdeutlich in seinem Blick und in euerer Umarmung, die immer fester wird. Gott, wie lange hast du das vermisst? Wie lange hast du Ron vermisst?
 

"Es ist okay Ron... es ist okay... ich habe dir schon längst vergeben... ich war nie böse auf dich... großer Bruder."
 

Langsam, ganz langsam trennt ihr euch, um mit einem zufrieden grinsenden Harry konfrontiert zu werde. Dessen funkelnde Augen sprechen Bände und ohne Absprache stürzt ihr euch beide gleichzeitig auf den Gryffindor, knuddelt und kitzelt ihn so sehr durch, dass er bald nach Luft schnappen muss.
 

"Gnade... oh Gott... Gnade..."
 

Kichernd windet sich der goldene Jung unter den erfahrenen Händen deines Bruder, der all seine Schwachstellen zu kennen scheint. Einer Eingebung folgend, schwingst du dich auf Harrys Hüften, nagelst ihn so mit am Boden fest.
 

"Wie lange hast du das schon geplant?! Sprich oder Stirb... Schurke!"
 

Immer noch kichernd blicken dir glasklare grüne Augen entgegen. Dein Herz macht einen Hüpfer. Wie können Augen nur so... so mächtig sein? So viel aussagekräftiger als alle Worte dieser Welt? Nur nebenbei merkst du, dass auch Ron aufgehört und sich wartend neben Harry gesetzt hat.
 

"Eure Aussprache wollte ich schon länger herbeiführen. Weißt du, es tut ziemlich weh mit ansehen zu müssen, wie zwei Menschen die man mag leiden. Und ihr habt unter der Trennung gelitten! Leider war immer irgendwie Herm im Weg und auch an dich, Ginny, kam man nicht gerade leicht heran. Als wir dann aber mit Hermine gebrochen haben und Ron immer öfter auf dich zu sprechen kam, wusste ich, dass meine Chance gekommen war."

"Eigentlich brauchte ich nur einen leeren Raum und euch beide, da ich der festen Überzeugung war, dass sich dieser Konflikt von selbst lösen würde. Und wie ihr seht: ich hatte Recht!"
 

Plötzlich verdeckt ein roter Schopf deine Sicht auf Harrys Gesicht und du weißt genau, dass die beiden sich küssen, was für dich aber kein Grund ist, von deinem Platz zu weichen. Schließlich gehörst du jetzt auch dazu!
 

Mit einem leisen Räuspern lässt du die beiden auseinander fahren und wirst mit dem dümmlich grinsenden Gesicht von Ron belohnt. Harrys Augen wirken leicht verklärt und lassen keinen Platz für Phantasien. Die beiden sind ja so was von verliebt!
 

"Danke Harry! Danke, danke, danke...
 

Lächelnd beugst du dich vor, hauchst ihm ebenfalls einen Kuss auf die schon leicht geschwollenen Lippen.
 

Die Geburt des neuen goldenen Trios kann beginnen!
 

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Nach oben schiel Das mit der Geburt des neuen goldenen Trio ist aber nicht sexuell gemeint! Ich kenne euch! Ihr seht gerne Sachen die gar nicht da sind ;)

Zum Kapitel: Ich mag es... irgendwie... diese Versöhnung zwischen Ron und Gin, herbeigeführt durch Harry, passt irgendwie zu dem Trio was ich vor Augen habe... wirklich!

Auch die Entschuldigung von Ron hat mir gefallen... er weiß, dass er Mist gebaut hat und steht dazu... die eigentliche Tugend der Gryffs, wie ich finde...

Ansonsten könnte ich mich selbst dafür schlagen, dass ich nicht über meinen Schatten springen kann und dass ich die Geschichte so enden lassen werde, wie sie enden wird... aber na ja man kann ja nicht alles haben ^-^