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Love & Pain

eine Soap >_<
von

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Lost Complex

Love & Pain · Part 26 (Gravitation)

Opening: Lost Complex - Iceman
 

K hastete mit seiner Waffe in der Hand die Straße entlang. Unterwegs rempelte er ein paar Leute an, ignorierte jedoch die Flüche und wüsten Beschimpfungen, die sie ihm nachriefen. Im Moment hatte er nur eines im Kopf - Shuichi. So wie es sich angehört hatte musste es dort hinten einen Unfall gegeben haben. Und so wie er den jungen Sänger kannte war es nicht unwahrscheinlich, dass er dort war. Er hoffte inständig, dass der Kleine keine Dummheiten gemacht hatte...

Als er die Kreuzung erreichte sah er zunächst nur Chaos. Jede Menge Autos standen kreuz und quer auf der Straße, unzählige Menschen drängten sich um die Unfallstelle. Von irgendwoher konnte er die Sirene eines Krankenwagens hören, der sich der Kreuzung näherte. Nachdem er den ersten kurzen Schrecken überwunden hatte drängte er sich durch die Menschenmenge. Normalerweise kümmerte er sich nicht um irgendwelche Unfälle - nicht selten verursachte er sie selbst. Aber wenn die Möglichkeit bestand, dass Shuichi in diesen hier verwickelt war, musste er als sein Manager natürlich Bescheid wissen.

Als er schließlich auch die letzten Menschen zur Seite geschoben hatte, die seinen Weg versperrten, weil sie unbedingt sehen mussten was passiert war, erschrak er. Es war als wären mit einem Mal seine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden. Er blinzelte ein paar Mal, als könnte er damit das schreckliche Bild, das sich ihm bot, verbannen, als wäre es nur eine grausame Illusion. Doch es blieb...

Das erste was er sah war jede Menge Blut, durchsetzt von Pink. Für einen kurzen Moment verschwamm alles, doch dann hatte er den ersten kurzen Schockmoment überwunden und kniete sich neben den jungen Sänger. Bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass auf dem Asphalt doch nicht so viel Blut war wie es zunächst gewirkt hatte. Nichtsdestotrotz lag Shuichi in einer beachtlichen Blutlache. Man musste sich nicht unbedingt mit so etwas auskennen um zu wissen, dass es das Blut des Jungen war - es war mehr als offensichtlich. K schluckte.

Auf den ersten Blick schien der Sänger nicht lebensbedrohlich verletzt zu sein. Der blonde Amerikaner fühlte seinen Puls. Er ging schwach, aber dafür regelmäßig. Vorsichtig zog er ein Augenlid hoch. Er war bewusstlos.

Tausende Gedanken schwirrten K durch den Kopf. Wie hatte das nur passieren können? Was hatte Shuichi sich nur dabei gedacht? Hatte er sich überhaupt etwas dabei gedacht? Wie würde Ryuichi darauf reagieren? Wo war Ryuichi eigentlich? Wusste der grünhaarige Sänger, wo sein Koibito war? Die Tour würden sie auf jeden Fall unterbrechen müssen. Aber was würde Seguchi Tohma dazu sagen?

Unwillig sah er auf als ihm jemand eine Hand auf die Schulter legte und ihn aufforderte den Unfallort zu verlassen. Es war ein Polizist. Der Krankenwagen war in der Zwischenzeit auch eingetroffen. "Ich werde nicht von seiner Seite weichen!", brummte K. Er stand auf. "Ich bin sein Manager."

Der Polizist zog ungläubig eine Augenbraue hoch und warf einen Blick auf die Waffe, die der große Amerikaner noch immer in der Hand hielt. K zuckte zusammen, steckte seine Pistole weg und zog seinen Ausweis, den er dem Beamten reichte. Er wies ihn als Mitglied beim Secret Service aus, was bedeutete, dass er berechtigt war eine Waffe mit sich zu führen.

Der Polizist nickte und gab ihm seinen Ausweis zurück. "Ich hoffe, Sie können mir sagen was hier genau passiert ist", meinte er schließlich.

Der blonde Amerikaner schüttelte seufzend den Kopf. "Leider nein."

Der Beamte war mit der Antwort sichtlich unzufrieden.

Dann schilderte K ihm alles was er wusste. Nur, dass Shindou mit Sakuma zusammen war ließ er aus. Beziehungen zwischen Männern waren in Japan nicht unbedingt gern gesehen - was allerdings das geringere Problem war. Zwar war Shuichi nach der japanischen Gesetzgebung nicht mehr minderjährig, aber trotzdem noch verdammt jung. Er hatte die Volljährigkeit gerade mal im letzten Jahr erreicht... Und Sakuma Ryuichi hatte die 30 längst überschritten. Und wenn öffentlich bekannt wurde, dass die beiden ein Paar waren, gäbe das sicher einen Skandal. Oder doch zumindest große Schlagzeilen. Und K bezweifelte, dass es der Karriere der beiden zuträglich war. Also behielt er diese Tatsache lieber erst mal für sich.

Während sich Shuichi's Manager mit dem Polizisten unterhielt wurde Shindou medizinisch notdürftig versorgt, auf eine Bahre gelegt und in den Krankenwagen gebracht. Natürlich bestand K darauf mitzufahren.

"Sind Sie ein Angehöriger des Jungen?", fragte der Sanitäter zweifelnd.

K schüttelte den Kopf. "Nicht direkt", meinte er. "Ich bin sein Manager."

Der Sanitäter nickte und bedeutete ihm einzusteigen.

"Chotto matte kudasai", meinte K. Er hätte Ryuichi beinahe wieder vergessen. Der blonde Amerikaner zog sein Handy aus der Tasche und wählte die Nummer des grünhaarigen Sängers um ihn über den Unfall seines Koibito zu informieren...
 

Ryuichi's Gedanken rasten als er mit Tränen in den Augen die Straße entlang ging und dabei Kumagorou an sich drückte. Shuichi hatte gesehen, wie Tatsuha ihn geküsst hatte. Und er hatte geweint als er gegangen war. Das hatte Kuma-chan ihm gesagt. Und er glaubte dem Stoffhasen. Wieso sollte er ihn auch anlügen? Shindou dachte bestimmt, dass Ryuichi ihn betrog, dass er einen anderen hatte. Oder dass er gar einen anderen liebte und Shu-chan nun nicht mehr... Der grünhaarige Sänger schniefte.

Als sein Handy klingelte blieb er verwundert stehen. Hoffnung keimte in ihm auf während er in seinen Taschen nach seinem kleinen Mobiltelefon suchte. Vielleicht war es Shuichi! Als er das Telefon schließlich gefunden hatte und auf das Display sah schwand dieser kleine Hoffnungsschimmer wieder - es war K. Er schniefte noch einmal bevor er ran ging. "Hai?", murmelte er mit tränenerstickter Stimme.

"Ryuichi? Dein..." Der Amerikaner stockte kurz. "Wo bist du?", wollte er dann wissen. "Bist du noch in dem Café, in dem ihr euch treffen wolltet?"

Der grünhaarige Sänger schniefte wieder. "Iie... ich bin grad auf der Hauptstraße, kurz vor unserem Hotel", antwortete er.

K seufzte. "Dann geh geradeaus weiter, bis du an eine große Kreuzung kommst, es ist nicht sehr weit bis da. Geh direkt zu dem Krankenwagen, ich warte dort auf dich. Shuichi hatte einen Unfall." Dann hatte der Manager von Bad Luck auch schon wieder aufgelegt.

Shu-chan hatte einen Unfall!

Ryuichi steckte sein Handy wieder zurück in die Tasche, umklammerte Kumagorou so fest er konnte und lief los. Nun liefen ihm die Tränen ungehindert die Wangen hinunter. Shu-chan hatte einen Unfall! Das war alles, woran er im Moment denken konnte.

Es dauerte wirklich nicht lang bis er die Kreuzung erreichte, von der K gesprochen hatte. Er sah sich kurz nach dem Krankenwagen um, entdeckte ihn und stürmte sofort darauf zu. "Shu-chan!", schluchzte er. Es war alles seine Schuld! Wenn er Tatsuha doch nur davon hätte abhalten können ihn zu küssen! Dann wäre das niemals passiert! Er war daran schuld, dass sein Shu-chan einen Unfall gehabt hatte!

K sah auf als er den grünhaarigen Sänger hörte. Kaum hatte dieser den Krankenwagen erreicht sprang er auch schon hinein. Weinend setzte er sich neben Shuichi und nahm eine Hand des Jungen. K seufzte und folgte seinem ehemaligen Schützling. Mit einem Kopfnicken bedeutete er den Sanitätern, dass sie die Türen schließen und endlich losfahren konnten.

Als Ryuichi die Hand seines Koibito nahm war sie eiskalt. Der Junge trug einen Verband um den Kopf und war kreidebleich. Der ältere Sänger schluckte und streichelte sanft die Wange seines Geliebten. "Gomen ne, Shu-chan...", flüsterte er mit tränenerstickter Stimme. "Es ist alles meine Schuld..."

K beobachtete diese Szene betroffen. Dann trat er neben Ryuichi und legte ihm eine Hand auf die Schulter. Der grünhaarige Mann sah zu ihm auf. "Es ist ganz sicher nicht deine Schuld, Ryuichi...", versuchte der Amerikaner den Sänger zu trösten.

Der sah ihn nun zweifelnd an. "Doch...", schniefte er. Er erklärte seinem ehemaligen Manager was zuvor im Café vorgefallen war.

Der blonde Amerikaner war entrüstet über die bodenlose Frechheit, die Uesugi Tatsuha sich da mit den beiden Sängern erlaubt hatte. Normalerweise würde er sich den Jungen vorknöpfen, aber er dachte, dass er mit Ryuichi's Verachtung und seiner Drohung, weder Shuichi noch Ryuichi jemals wieder zu nahe zu kommen, genug gestraft war. Er wusste wie sehr Tatsuha Sakuma vergötterte und er wusste auch, dass er Shuichi fast ebenso verehrte, was wahrscheinlich an der Ähnlichkeit der beiden Sänger lag. Und solch eine Abfuhr von seinem größten Idol zu erhalten war sicher sehr hart für ihn gewesen.

Aber das hatte er sich selbst zuzuschreiben. Wie konnte er es auch wagen sich in die Beziehung der beiden einzumischen? Zu versuchen die beiden auseinander zu bringen? Das war wirklich eine Ungeheuerlichkeit...
 

"Shu-chan... Das wollte ich nicht...", schluchzte Ryuichi als er die blasse kalte Hand seines jungen Koibito hielt. Die Apparate, an die der pinkhaarige Sänger angeschlossen war, zeigten an, dass er noch lebte... Sein Herz schlug zwar schwach, aber regelmäßig, ebenso sein Atem. Doch sein Körper wirkte dennoch leblos als wäre er schon tot und nur die Maschinen würden ihn am Leben erhalten...

Der grünhaarige Mann an seiner Seite weinte. Warum hatet es nur so weit kommen müssen? Was hatte Tatsuha sich dabei gedacht als er ihn einfach geküsst hatte? Wollte er die beiden - Shuichi und Ryuichi - mit Gewalt auseinander bringen? Oder war das Ganze womöglich sogar Eiri's Idee gewesen? War der blonde Schriftsteller eifersüchtig auf ihn? Wollte er Shuichi noch immer zurück haben? Aber... er war es doch gewesen, der Shuichi verlassen hatte! Er war einfach wortlos gegangen... Er hatte doch seine Sachen gepackt und war verschwunden.

Er erinnerte sich an das Gespräch, das er mit Tohma geführt hatte, am Abend vor Shuichi's Geburtstag, an dem Abend als sie so verzweifelt nach dem Jungen gesucht hatten. "Er will nur das Beste für den Jungen...", hatte der blonde Keyboarder gesagt. Und dass Yuki gegangen war um den Sänger nicht noch länger unnötig zu verletzen. Außerdem war es unter anderem Yuki's Idee gewesen, dass er - Ryuichi - sich um Shindou kümmern und auf ihn aufpassen sollte.

Er erinnerte sich ebenfalls daran, dass Eiri ein paar Tage später da gewesen war, weil er Shuichi zurück wollte. An dem Abend als Ryuichi auf einem seiner Konzerte gewesen war. Er war nicht sicher, ob es nur Zufall war, dass er ausgerechnet während seiner Abwesenheit aufgetaucht war. Wahrscheinlicher war, dass er von Tohma gewusst hatte, dass Ryuichi auf einem Konzert sein würde.

Später hatte der Schriftsteller dem Jungen geholfen als dieser von Yoritomo und seinen Kumpanen attackiert worden war. Er hatte Shuichi zumindest einen Typen vom Hals gehalten. Auch wenn er trotzdem das Schlimmste nicht hätte verhindern können, aber er hatte es zumindest versucht. Empfand Yuki tatsächlich noch so viel für den pinkhaarigen Sänger? Wieso hatte er ihn dann vorher so schlecht behandelt?

'Yuki hat nun mal eine sehr eigene Art, seine Gefühle zu zeigen', meinte Kumagorou.

'Ja... das mag sein, aber ich kann ihm trotzdem nicht verzeihen, dass er Shu-chan wehgetan hat', erwiderte Ryuichi.

'Das verstehe ich... Aber du musst ihn auch ein bisschen verstehen...'

'Wie denn? Wie soll ich jemals verstehen was er Shu-chan angetan hat?'

'Yuki wollte Shuichi aus dem Grund von sich fernhalten, weil er den Jungen vor sich schützen wollte...'

'Schützen?'

'Hai, schützen. Er wollte nicht, dass Shuichi leiden muss. Er dachte immer, dass der Junge ohne ihn besser dran ist. Deswegen wollte er Shu-chan loswerden, deshalb war er so kalt und gemein zu ihm... weil er vorher schon verhindern wollte, dass er ihm später weh tut...'

Ryuichi schluckte. Ob er wollte oder nicht, nun konnte er Eiri tatsächlich ein wenig besser verstehen. Zwar noch nicht wirklich, aber immerhin ein bisschen. Auch wenn er nicht nachvollziehen konnte, dass dies wirklich die beste Lösung sein sollte.

'Zudem hat Yuki in seiner Vergangenheit ebenfalls Schlimmes durchgemacht... So wie du Schreckliches hast erleiden müssen... Ihn hat es auch verändert, nur halt ganz anders als dich. Während du durch dein sorgloses Verhalten und die plötzlichen Änderungen deines Benehmens nach außen hin unnahbar bist, so ist Yuki durch die Kälte und sein abweisendes Verhalten unnahbar. Er will nicht wieder verletzt werden oder andere verletzen... Er will für niemanden etwas Besonderes sein, damit er sich nicht an seine Vergangenheit erinnern muss.'

Sakuma war sprachlos. Er hatte schon immer vermutet, dass es einen Grund haben musste, warum der blonde Schriftsteller sich so verhielt, aber dass es so was war... Er wollte ehrlich gesagt gar nicht so genau wissen, was Eiri damals hatte durchmachen müssen, auf jeden Fall musste es sehr schlimm gewesen sein, wenn man bedachte, was für einen Menschen das aus ihm gemacht hatte...
 

In der nächsten Folge:

Wird Shuichi wieder aufwachen?

Wieso kann er sich nicht an Ryuichi erinnern?

Erhält der Junge sein Gedächtnis wieder?



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