Zum Inhalt der Seite

Love & Pain

eine Soap >_<
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kimi no tame ni dekiru koto

Love & Pain · Part 9 (Gravitation)

Opening: Kimi no tame ni dekiru koto - Gackt
 

"La Li Ho!", rief Shuichi fröhlich als er das Studio betrat. Er schien bester Laune zu sein. Hiro sah lächelnd auf. Seit der Junge mit Sakuma-san zusammen war hatte er immer gute Laune. Manchmal konnte es einem fast Angst machen. Sie waren es nicht gewöhnt, dass Shuichi so permanent gut gelaunt war. Zu der Zeit, als er noch bei Yuki gewesen war, hatte es ganz anders ausgesehen. Zwar war er an manchen Tagen vor lauter Energie und Motivation nicht mehr zu bremsen gewesen, aber diese Tage konnte man an beiden Händen abzählen. Die meiste Zeit war Shuichi deprimiert, traurig und niedergeschlagen gewesen, weil Yuki ihn mal wieder ignorierte oder schlecht behandelte. Aber dennoch hatte der Junge nicht aufgeben wollen.

Jetzt, wo Sakuma-san sich um ihn kümmerte, sah die Sache wieder ganz anders aus. Nun war Shuichi jeden Tag motiviert. Es gab nichts was seinen Eifer bremsen konnte. Er war gut gelaunt und man merkte, wie gut ihm die Beziehung mit Sakuma-san tat. Der kümmerte sich wirklich rührend um ihn, Shuichi fehlte es bei ihm an nichts.

Hiro war natürlich froh darüber, dass es seinem Freund in der letzten Zeit so gut ging. Und nicht nur er. Alle freuten sich darüber, dass sie sich nun nicht mehr ständig Sorgen machen mussten, dass Shuichi sich mal wieder irgendwelche Dummheiten einfallen ließ, weil er mal wieder Ärger mit seinem Koibito hatte oder ähnliches.

Was sie natürlich noch mehr freute war, dass Shindou seine Heiserkeit endlich wieder los war. Sie erinnerten sich noch gut daran wie seine Stimme geklungen hatte nachdem Sakuma-san ihn am Abend vor seinem Geburtstag im Park gefunden hatte. Aber nun schien wirklich wieder alles in Butter zu sein.

Sie schafften es endlich, die letzten Aufnahmen für das neue Album zu beenden. K war mehr als zufrieden. Er lobte Shuichi, weil er endlich den Dreh rauszuhaben schien wie man erfolgreich arbeitete ohne zwischendurch Ärger zu machen. Sakuma sei Dank.

Shindou hatte es heute furchtbar eilig aus dem Studio zu kommen, denn er vermisste Ryuichi ganz furchtbar. Auch wenn sie zusammen lebten und sich jeden Tag sahen... es war immer wieder dasselbe. Shuichi konnte es nie abwarten ihn wieder zu sehen.

Heute allerdings musste er noch ein wenig einkaufen bevor er heim gehen konnte. Sein Koibito würde heute abend nicht da sein und er hatte sich eine nette Überraschung für ihn überlegt. Er musste dann halt nur noch abwarten bis Ryuichi außer Haus war.
 

Zitternd saß er in einer Ecke. Er hatte die Knie angezogen, die Arme um die Beine geschlungen und den Kopf gesenkt, so dass sein Kinn auf seiner Brust lag. Warum hatte er nur solche Angst? Wovor? Eigentlich bestand dazu gar kein Anlass! Und dennoch...

Einerseits war er froh, dass er allein war - aber andererseits wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass Ryuichi jetzt da wäre... Oder Hiro. Aber Ryuichi war gerade auf einem Konzert und Shuichi wollte nicht, dass er nur seinetwegen einen Auftritt unterbrach. Auch wenn er wusste, dass Sakuma es ohne zu zögern tun würde.

Und Hiro war mit Ayaka verabredet. Shuichi gönnte seinem besten Freund sein Glück - er war zuvor lange genug allein gewesen und er hatte seine Beziehung zu Yuki trotz allem unterstützt. Also wollte Shuichi das jetzt auch für ihn tun. Er wollte den beiden nicht im Weg stehen.

Also musste er wohl oder übel warten bis Ryuichi nach Hause kam. Er sah auf die Uhr. Er schätzte, dass sein Koibito in frühestens einer halben Stunde nach Hause kam. Wenn er doch nur jetzt schon da wäre! Shuichi kamen die Tränen. Er hatte sich noch nie so einsam und verloren gefühlt wie in diesem Moment... Er ließ noch einmal die Zeit nachdem Ryuichi zu seinem Konzert aufgebrochen war Revue passieren.
 

//*Flashback*//
 

"Bis nachher dann!", rief Shindou seinem Koibito fröhlich hinterher und winkte. Er sah ihm so lange nach bis er nicht mehr zu sehen war. Lächelnd schloss er die Tür und lehnte sich dagegen. Er war so glücklich, dass er die ganze Welt umarmen könnte! Seit er mit Ryuichi zusammen war kam er sich jeden Tag, jede Stunde, jede Minute vor als wäre er im siebten Himmel.

Erschrocken fuhr er zusammen als es an der Tür klingelte. Hatte Ryuichi etwa irgendetwas vergessen? Oder war Hiro's Date mit Ayaka geplatzt? Beides konnte er sich nicht vorstellen. Vor allem hatte Ryuichi doch einen Schlüssel! Wer also konnte das sein? Als er die Tür öffnete klappte ihm förmlich der Kiefer runter.

"Ich muss mit dir reden!", sagte Yuki knapp. Es schien als wäre er hin- und hergerissen zwischen Unglauben, Trauer, Zorn, Bedauern und Missbilligung. Shuichi war sprachlos. Er wusste nicht womit er gerechnet hatte, aber damit ganz sicher nicht.

Yuki wartete ein paar Minuten ab, dann meinte er schließlich: "Willst du mich nicht herein lassen?"

Shindou wich seinem Blick aus als er zur Seite ging, damit Yuki herein kommen konnte. Dann geleitete er seinen ehemaligen Koibito in die Küche.

Nachdem sie sich einige Minuten lang angeschwiegen hatten wurde es Shuichi zu viel. "Warum bist du hier?", wollte er wissen.

Yuki lachte kurz auf. "Kannst du dir das nicht denken?"

Der junge Sänger schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.

Der Schriftsteller zog eine Augenbraue hoch. So würde es zu nichts führen. Er musste wenigstens eine anständige Konversation in Gang bringen. "Wie ich sehe wohnst du jetzt mit Sakuma-san zusammen."

Shuichi nickte.

"Und ich schätze, ihr seid glücklich miteinander?"

Wieder nur ein Nicken.

Yuki seufzte. "Du scheinst mich ja ziemlich schnell vergessen zu haben, so schnell wie du..."

"Chigau!", fuhr ihm Shindou dazwischen.

Yuki schnaubte. "Was meinst du mit 'chigau'? Lange scheinst du mir ja nicht nachgetrauert zu haben."

Shuichi wich seinem Blick aus. "Ich wusste nicht, dass du großen Wert darauf legst wie lange dir jemand nachtrauert nachdem du ihn verlassen hast...", flüsterte Shindou mit zitternder Stimme. "Du hast ja keine Ahnung wie es mir ging nachdem du weg warst..."

Yuki lächelte bitter. "Ich kann es mir fast vorstellen. Tohma hat mir erzählt wie sie dich stundenlang gesucht haben. Und wie du möglicherweise auch schon weißt, war es ursprünglich meine Idee, dich hierher zu bringen. Ich hatte gehofft, dass du wenigstens mit Ryuichi glücklich werden kannst, wenn schon nicht mit mir..."

Shuichi schluckte. Das mit Ryuichi war Yuki's Idee gewesen? Demo... doushite? Fast schien es als könne der Schriftsteller seine Gedanken lesen. Er seufzte bevor er fortfuhr.

"Ich hatte mich entschlossen zu gehen, weil ich nur dein Bestes wollte, weil ich dir nicht mehr wehtun wollte. Weil ich nicht mehr wollte, dass du weiterhin leiden musst. Ryuichi tut dir sicher gut und er kann dich bestimmt glücklich machen. Demo..." Er schluckte. "Ich habe in den letzten Tagen sehr viel nachgedacht. Mir war zuvor nie bewusst gewesen wie sehr ich an dir hänge, wie sehr ich dich liebe! Du hast mir in den letzten Tagen so unsagbar gefehlt! Ich konnte einfach nicht anders, ich musste herkommen, ich musste dich einfach wiedersehen!"

Jetzt war Shuichi erst recht sprachlos. Er sah den blonden Schriftsteller mit großen Augen an, die sich langsam mit Tränen füllten. Noch nie hatte Yuki so offen über seine Gefühle gesprochen! Mühsam schnappte Shindou nach Luft. Er konnte es einfach nicht glauben! Doch dann dachte er wieder an den Schmerz und die Einsamkeit, die er nach Yuki's Verschwinden - und teilweise auch davor - empfunden hatte. Und er dachte vor allem an Ryuichi.

Ryuichi, der ihn offen und ehrlich liebte. Ryuichi, der ihm alles gab was er zu geben hatte. Ryuichi, der immer für ihn da war. Derjenige, der ihm das Leben erst wieder lebenswert machte. Der ihn gehalten hatte als er drohte zu zerbrechen. Den er mehr als alles andere auf der Welt liebte. Für den er ebenfalls alles aufgeben würde, damit er glücklich war.

Das alles sollte er jetzt wieder aufgeben? Für Yuki? Für den Mann, der ihm mehr Leid als Freude bereitet hatte? Der ihn mehrfach verlassen hatte? Der die meiste Zeit über auf seinen Gefühlen herumgetrampelt hatte? Niemals!

Als Shindou nicht antwortete seufzte der blonde Mann. Er verstand den Jungen nicht. Er seufzte noch einmal, dann beugte er sich zu ihm herüber um ihn zu küssen. Vielleicht brauchte der Kleine einfach nur einen kleinen Anstoß, damit er zu ihm zurück kam. Vielleicht merkte er dann ja ebenfalls, dass die Trennung und das mit Ryuichi ein Fehler gewesen war. Zumindest hoffte er das.

Shuichi versteifte sich. Er wollte nicht, dass Eiri ihn küsste. Er liebte Ryuichi über alles und war glücklich mit ihm. Glücklicher als je zuvor! Die Zeiten, in denen er ausnahmslos alles für Yuki getan hätte, waren endgültig vorbei. Entsetzt sprang er auf und wich zurück. Keuchend schüttelte er den Kopf. "Iie!", flüsterte er. "Iie... iie... iie..." Schier endlos wiederholte er wieder und wieder dieses eine Wort. "Iie..." Dann sank er auf die Knie und brach in Tränen aus.

Yuki sah ihn verletzt und gekränkt an. Wieso weigerte Shuichi sich nur so sehr? Hatte er mit seinem letzten Weggang wirklich alles zerstört? Er blieb einen Moment sitzen und wartete bis der Junge sich ein wenig beruhigt hatte. Dann stand er auf, ging zu ihm herüber, hockte sich neben ihn und wollte ihn tröstend in den Arm nehmen. Etwas, das er bisher nur ein- oder zweimal getan hatte seit sie sich kannten.

"Fass mich nicht an!", schrie Shuichi schluchzend.

Yuki wich zurück. Er sah, dass ihm alle Mühen nichts brachten. Es war wirklich, endgültig vorbei. So, wie er es bis vor ein paar Tagen noch für das Beste gehalten hatte. Aber wieso schmerzte es ihn dann so sehr? Wieso tat es nur so weh, dass Shuichi ihn nun ablehnte? Wäre er doch niemals gegangen, hätte er doch nur nicht auf Tohma gehört! Aber nun war es zu spät. Er konnte nichts mehr daran ändern. Alles, was ihm noch blieb, war die Erinnerung an die Zeit als der junge Sänger noch an seiner Seite war und nicht an der eines anderen. Als er noch sagen konnte, Shuichi wäre sein.

"Ich werde dich nie wieder belästigen, das verspreche ich dir...", murmelte Yuki leise, dann ging er aus der Küche. Shuichi lauschte seinen Schritten bis zur Tür, die dort einen Moment stoppten als Eiri sich noch ein letztes Mal zu seinem ehemaligen Koibito umdrehte, dann ging der Schriftsteller hinaus und schloss die Tür hinter sich.
 

//*END FLASHBACK*//
 

"Nani?" Ryuichi wunderte sich darüber, dass die Wohnung still und dunkel war als er heim kam. Normalerweise kam ihm Shuichi doch immer freudestrahlend entgegen, wenn er alleine weg gewesen war. Auch wenn das äußerst selten vorkam. Aber hier war irgendetwas vorgefallen, während er auf seinem Konzert gewesen war...

Er ging in die Küche und als er dort das Licht anmachte sah er Shuichi in einer Ecke kauern, die Beine angezogen, die Arme darum geschlungen, den Kopf auf die Knie gelegt. Sofort stürzte er auf seinen Koibito zu. "Was ist passiert?", wollte er wissen.

Zunächst antwortete Shindou nicht, sondern schniefte nur vor sich hin.

Ryuichi nahm ihn in die Arme und wiegte ihn sanft hin und her, damit der Junge sich erst einmal wieder beruhigte. Er fragte sich, was während seiner Abwesenheit wohl vorgefallen sein mochte. Es musste doch einen Grund haben, warum der Kleine so fertig war.

So nach und nach gelang es dem pinkhaarigen Sänger endlich seine Fassung wiederzuerlangen. Er schniefte.

"Doushita na no da, Shu-chan? Was ist denn nur passiert während ich weg war?", fragte der ältere Mann.

Shuichi schluchzte noch einmal kurz auf. "Yuki war hier...", meinte er schließlich leise.

Ryuichi musste schlucken. Was hatte der blonde Schriftsteller nur hier gewollt? Und was hatte er Shuichi angetan, dass er so fertig war? "Was hat er gemacht?", flüsterte der ältere Sänger mit zitternder Stimme. "Hat er dir wehgetan?" Sein Herz schlug auf einmal schneller. Er wusste nicht warum, aber er hatte eine unbegründete Angst, dass er Shuichi eventuell wieder an Yuki verlieren könnte.

"Er wollte, dass ich zu ihm zurück komme... er sagte, die Idee mit der Trennung wäre falsch gewesen und dass er es bereut. Dass er mich liebt."

Ryuichi schloss zitternd die Augen während er Shuichi noch fester umklammerte. Er hatte es doch geahnt! Sollte sein Glück doch nur von so kurzer Dauer gewesen sein? "Und? Was war weiter?", fragte er. Er war nicht sicher ob er es wirklich hören wollte, aber er musste es wissen.

"Ich habe... ihn zurückgewiesen...", erwiderte Shindou. "Dann wollte er mich küssen... demo... ich wollte das nicht. Ich wollte nicht einmal, dass er mich auch nur berührt! Dann ist er schließlich gegangen..."

Der ältere Sänger atmete erleichtert auf. Also würde sein Shu-chan bei ihm bleiben. "Warum hast du ihn zurückgewiesen? Immerhin wart ihr zwei doch..."

Der pinkhaarige Junge unterbrach ihn. "Ich liebe dich, Ryuichi. Dich! Und niemanden sonst! Ich wollte dich nicht für ihn aufgeben... niemals würde ich das tun." Er schluchzte wieder.

Und diesmal kamen auch Sakuma die Tränen. Tränen der Erleichterung und der Freude. Nun wusste er ganz sicher, dass sein Koibito für immer bei ihm bleiben würde... dass er ihn nicht verlassen würde. Sanft strich er dem Jungen über den Rücken. "Boku wo kimi wo ai shiteru...", flüsterte er. "Ich liebe dich auch..."
 

Übersetzungen:

kimi no tame ni dekiru koto - was ich für dich tun kann

chigau - falsch / so ist es nicht

demo - aber

doushite - warum

koibito - Geliebter

iie - nein

nani - was

doushita no - was ist los



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück