Gut und Boese von Schreiberliene (Lehrling geklaut) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- So, endlich dazu gekommen, mit dem Überarbeiten anzufangen, hier das erste erneuerte Kapitel. Da ich inzwischen genug Kritik gesammelt habe, um einiges besser machen zu können, hoffe ich auf Feedback. Bitte achtet darauf, das nur die als solche gekennzeichneten Kapitel schon überarbeitet wurden und lest mindestens den ersten Abschnitt, weil es ansonsten zu Missverständnissen führen kann. Titel: Der Jahrtausendkampf Art: Multipart Thema: Eigene Serie/ Phantasie/ Shonen Ai Autor: Schreiberliene Email: schreiberlienchen@gmx.net Rating: G Warnung: lime Rechtliche Lage: Alles meins! Prolog Tosende Weltraumströme warfen ihn aus seiner Bahn, schleuderten ihn durch das All. "Hilfe! Hilfe!" Ja, er wollte Hilfe, doch keiner kam, alles schien vorbei. Dann, als wäre es noch nicht genug, trat ein dreiköpfiges Lalupaöla aus einem anderen Sonnensystem in das Unsere ein und näherte sich dem jungen Piloten, der schwerelos in der Luft hing. Es war Still. Totenstill. Doch plötzlich durchbrach ein Gähnen die gespannte Stimmung und hundertneunundfünfzig Köpfe wandten sich dem Jungen mit dem hellbraunen Haaren zu, der gelangweilt auf die Kinoleinwand starrte. "Milio!!!" Der junge Mann zuckte mit den Schultern und seufzte leise, bevor er der jungen Dame, die ihm recht deutlich zu verstehen gab, dass er hier zu verschwinden hatte, die Zunge herrausstreckte. Dann stand er auf, streckte sich einmal gründlich und konnte es sich beim besten Willen nicht verkneifen, seine Meinung zu hinterlassen: "Trottel... Der Typ überlebt, keine Angst, sonst wäre er nicht der Held..." Geschickt dem Popkorn, das sich aus vielen Winkeln seinen Weg zu ihm bahnte, ausweichend, trat er durch die massive Eisentür, nickte den Wachen zu und überlegte sich, wie lange man wohl hier arbeiten musste, um den IQ eines Toasters zu erhalten. Genervt schlenderte er in den Garten und sah sich um, betrachtete das immerwährende Grün, das ihm allmählich auf die Nerven fiel. Wo lebten sie eigentlich? Mitte Dezember und es waren noch immer fünfzehn Grad in diesem Kaff! Das war doch nicht normal, auch wenn es jetzt, gegen 22.00 Uhr wohl auch etwas kälter war... Viel kälter... Erheblich kälter. Fröstelnd zog Milio das dünne Hemd fester um seinen Körper und fragte sich, woher dieser verfluchte Wind jetzt schon wieder diese arktische Temeratur nahm. Bei Gott, es war doch erst Dezember! Unruhig hüpfte der junge Mann von einem Bein auf das andere und versuchte krampfhaft, irgendwelche Taschen aufzutreiben, in denen er seine Hände verstecken konnte - vergebens, diesen Luxus gab es bei seiner Uniform nicht. Schließlich musste selbst der Dickkopf in Milio zugeben, dass er erbärmlich fror, und so suchten seine braunen Augen verzweifelt einen etwas wärmeren Ort - auch das vergebens, denn außer dem Garten stand ihm heute noch genau ein Raum zur Verfügung, und bevor er sich noch einmal die Odysee des Weltraumfahrers Dien ansah, erfror er lieber kläglich.... Doch da er es mit dem Sterben nicht so eilig hatte, hüpfte er weiterhin mies gelaunt von einem Bein aufs andere und versuchte, an etwas Warmes zu denken. Leider erfolglos. Also begann er, durch den Garten zu joggen, doch da der sportlich wirkende Junge so gut wie keine Kondition hatte, gab er bald keuchend auf. Und dann stand er da. Und fror. Bemitleidete sich selber. Zählte die Brüche, die er seinen unförmig wirkenden Fingern ansehen konnte. Und fragte sich, wieso er von allen Jugendstrafanstalten dieser großen, weiten Erde ausgerechnet in diese hier kommen musst. Genau, wer hatte überhaupt bestimmt, dass er sich jeden Samstag einen Film anschauen oder im Garten herumlaufen musste? Er hasste sein Leben, seit er es in dieser Irrenanstalt fristen musste, und nicht zum ersten Mal verfluchte er sich für seine Ungeschicklichkeit. Hätte er es ein wenig schlauer angestellt, wäre er jetzt irgendwo auf den Balearen und würde sich mit ein paar vollbusigen Blondinen, denen man statt Silikon der Einfachheit halber das eigene Hirn in die Brüste gespritzt hatte, vergnügen. Aber so lebte er neben ein paar gescheiterten, geistlosen Existenzen, die nicht fähig waren, einen eigenen Gedanken zu fassen... Wen versuchte er eigentlich zu belügen? Die Situation war ganz einfach: Er hatte sich als großer Bandit versucht, war, weil er sich die falschen Mitarbeiter ausgesucht hatte, aufgeflogen, bevor die ganze Sache überhaupt angelaufen war, und steckte nun im "Les Plésires", einer Haftanstalt für junge Kriminelle, aus der man lebend sicherlich nicht hinauskam. Und sollte nicht bald ein Wunder geschehen, würde er planmäßig auch die nächsten sieben Jahre hier verbringen. Prächtig, das Strafsystem des dreißigsten Jahrhunderts! Wütend stapfte er mit dem linken Fuß auf, halb, um seinem Unmut Luft zu machen, halb, weil er hoffte, seine Zehen würden dadurch eventuell wieder zu neuem Leben erwachen. Doch die Kälte war hartnäckig und ließ sich nicht so leicht vertreiben... Aber egal, wie sehr er fror, er würde bestimmt nicht wieder reingehen. Mit Sicherheit nicht. Er wollte auch gar nicht rein, diese Idioten sollten sich ruhig alleine mit diesem Idioten Dien vergnüngen - ob der wohl tatsächlich überlebt hatte? Eigentlich musste er das, schließlich waren für die nächsten fünf Wochen die Fortsetzungen angesagt, deren Beschreibung irgendwie immer gleich klang... Das wollte er auch gar nicht wirklich wissen, schließlich hatte er den Film überhaupt noch nie leiden können. Vielleicht sollte er sich wieder mit seinem Plan beschäftigen? Denn soweit war Milio schon: Sobald er hier herauskam, würde er sein Ding machen, diesmal aber alleine und auf alle Eventualitäten vorbereitet... In den nächsten sechundachzig Monaten hatte er ja auch alle Zeit dafür. Gerade als er sich in seine Vorbereitungen vertiefen wollte, hörte er ein irritierendes Klackern, und fand bei näherem Betrachten heraus, dass es seine Zähne waren, die sich orientierungslos in seine blaugefrorene Lippe versenkten. Na wunderbar. Und der Film dauerte noch mindestens eine Stunde, eine weitere Feststellung, die den Freitod immer wünschenswerter erscheinen ließ. Er könnte sich beispielsweise in den Starkstromzaun werfen, der ihn verlockend vom anderen Ende des Gartens, sicherlich zwei Kilometer enfernt, anlächelte. Doch bis dahin würde er sicher schon erfroren sein, und dann konnte er auch gleich hier herumstehen. Leider verbot es ihm sein Stolz, einfach wieder nach drinnen zu gehen, und so schaute er sehnsüchtig in den Sternenhimmel und wünschte sich, ganz Romantiker, der er eben war, ein Komet möge ihm wenigstens für einige Sekunden Wärme schenken. Plötzlich spürte Milio, wie eine Vorahnung seine Kopfhaut kribbeln ließ, und ohne Grund hielt er den Atem an. Bruchteile einer Sekunde später flog eine Person über die Mauer und landete elegant in einem Rosenbeet. Entgeistert starrte Milio den Mann in dem langen Kapuzenmantel an und versuchte, das Geschehene zu verarbeiten. Als er es endlich begriff, war er sprachlos, schließlich sprang nicht jeden Tag ein Mensch über eine fünfundzwanzig Meter hohe, mit Stacheldraht gesicherte Mauer, die von zahlreichen, schießwütigen Polizisten bewacht wurde und dennoch hatte der Mann, der sich ihm nun näherte, grade dies getan. Moment! Noch einmal zurück im Denken: DER SICH IHM NÄHERTE? Panisch wich der Junge aus, versuchte, nach hinten zu flüchten, doch die Kälte hatte seine Glieder steif werden lassen, und so fiel er rücklinks auf den mit Kieselsteinen belegten Weg. Ängstlich beobachtete er, wie der Fremde immer näher kam, und hatte das Gefühl, sich nie mehr regen zu können. Schließlich stand der Fremde vor ihm und betrachtete das zitternde Etwas genauer. Kein Wort drang über Milios bebende Lippen, doch seine weit aufgerissenen Augen sprachen Bände und ließen erkennen, dass er mit dem, was nun geschah, nie gerechnet hätte. Mit einem Ruck wurde er hochgezogen und fest an den schlanken Körper des Anderen gedrückt, dann rannte dieser los. Im nächsten Moment spürte der Junge, wie sein Entführer mit einem Satz erneut über die Mauer sprang, brachte allerdings immer noch nichts hervor, konnte nicht einmal schreien, obwohl die Angst ihm den Atem nahm. Als dann Schüsse durch die Nacht dröhnten und Schreie sie verfolgten, krallte Milio sich fest in die Jacke des Fremden und spürte, wie sich in seinem Kopf alles drehte. Das Letzte, was ihm auffiel, bevor er das Bewusstsein verlor, war das sein Entführer außergewöhnlich gut roch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)