Gedanken von Nessi-chan ================================================================================ Kapitel 44: Strafarbeiten, Drachen und immer mehr Rätsel -------------------------------------------------------- Langer Titel, aber anders konnt ich es nicht zusammenfassen (ohne euch zuviel zu verraten, denn mittlerweile wisst ihr ja, sowas macht Nessi-chan nicht *g*). Viel Spaß (vor allem beim Kommi Schreiben) *winkmitdemzaunpfahlgeb*, eure Nessi-chan. ***************************** Strafarbeiten, Drachen und immer mehr Rätsel (Kapitel 44) Severus' Drohung oder, wie er es nannte, "Erinnerungsstütze" schien zu wirken. Quirrell war ausgesprochen freundlich zu Harry, versuchte sich aber nicht unbedingt in dessen Nähe aufzuhalten. ,So ist es richtig.', dachte Severus, auch wenn ihn die Überlegungen der Gesprächsnacht nicht mehr richtig loslassen wollten. Doch da keine konkrete Bedrohung von Quirrell auszugehen schien und sich Harry, verdächtigerweise, äußerst anständig und unauffällig verhielt, konnte Severus wieder in seiner üblichen Art durchs Schloss huschen und andere Schüler bei Regelverstößen erwischen. Vielleicht lag es daran, dass ihm dies nach den letzten Ereignissen irgendwie langweilig vorkam, dass Severus doch wieder anfing ein Auge auf Harry und die beiden anderen Gryffindors zu haben. Sie hielten sich selbst für ihre Verhältnisse ungewöhnlich oft bei Hagrid auf, welcher auch den Eindruck machte, als würde er etwas verstecken. Zwar behauptete er, als Severus ihn fragte, ob er es aus einem bestimmten Grund so eilig hätte, es sei nichts, aber Hagrid war ein schlechter Lügner und Severus wusste, dass etwas nicht stimmte. Er kam jedoch nicht dazu, dies selber zu klären, denn eines nachts, Severus hatte gerade die letzten Vorbereitungen für die Jahresabschlussprüfungen hinter sich gebracht, klopfte es heftig an seiner Tür. ,Ich hoffe nicht, dass das schon wieder Filch ist.', stöhnte er innerlich auf, denn seit seinem Auftrag die Bibliothek zu bewachen, meldete ihm Filch jede kleine Unregelmäßigkeit, die er bemerkte. Und zu Severus' Pech entdeckte der Hausmeister äußerst viele. Doch diesmal stand Minerva McGonagall mit Haarnetz, Morgenmantel und Draco Malfoy im Schlepptau vor seiner Tür. Bei ihrem Gesichtsausdruck wünschte sich Severus schon beinahe den aufdringlichen Filch herbei, fragte die Kollegin aber sachlich: "Was gibt es zu dieser späten Stunde noch, Minerva?" "Das sollten Sie Ihren Schüler fragen!", antwortete sie aufgebracht und deutete auf Malfoy. "Treibt sich um diese Zeit in der Nähe des höchsten Turmes rum! Ich habe ihm für diesen Verstoß bereits 20 Punkte abgezogen." "Wie zuvorkommend von Ihnen, dass Sie mir Arbeit abnehmen.", bemerkte Severus in einem Ton, der verlauten ließ, wie er es missbilligte, dass ihm McGonagall immer wieder in seine Sachen reinpfuschte. "Und was soll ich nun noch tun?" "Sie sind sein Hauslehrer.", antwortete McGonagall knapp. "Diese Angelegenheit zu klären liegt bei Ihnen. Diese Arbeit kann ich Ihnen leider nicht abnehmen." Nach diesem schnippischen Kommentar drehte sie sich um und verließ den Kerker. "Nun denn, Mr Malfoy," wandte sich Severus nun an den Jungen, "folgen Sie mir, bitte." Mit dem Jungen im Schlepptau betrat Severus wieder sein Büro, gebot ihm sich hinzusetzen und nahm dann selber an seinem Schreibtisch Platz. "Ich denke, Sie wissen, dass ich für ein solches Verhalten eine triftige Entschuldigung hören will." "Es war Potter!", platzte Draco sofort heraus. ,Na, das ist ja mal was ganz Neues!', dachte sich Severus. "Und was genau ,war Potter'?" "Er und seine Freunde sind auf den höchsten Turm gestiegen, um einen Drachen verschwinden zu lassen!", ereiferte sich Draco. "Einen Drachen?", fragte Severus mit hochgezogener Augenbraue. "Woher bitte sollten Potter und seine Freunde einen Drachen haben?" "Vom Wildhüter!", antwortete Malfoy und schien sich seiner Sache sicherer zu werden. "Er hat das Ding in seiner Hütte gehalten." Severus überlegte kurz. Dann nickte er. "Nun gut, Mr Malfoy, Sie können gehen," erklärte er, doch als Draco sich schon zur Tür umgewandt hatte, fuhr er fort, "doch Ihnen dürfte klar sein, dass Sie für das nächtliche Herumtreiben eine Strafarbeit auszuführen haben. Ich werde darüber mit Professor McGonagall sprechen. Weiterhin werden Slytherin noch 10 Punkte abgezogen." Draco wandte sich mit entgeistertem Gesicht zu Severus um. "Dafür, dass Sie das Wissen über das unerlaubte Halten eines Drachens nicht sofort gemeldet haben. Und nun gehen Sie endlich in Ihren Schlafsaal!" Nachdem Draco völlig verwirrt das Büro verlassen hatte, machte sich Severus ernsthaft Gedanken. Woher sollte Hagrid einen Drachen haben? Drachenhaltung war gesetzlich verboten und wurde schwer bestraft. Wer sollte also so wahnsinnig sein Hagrid einen Drachen zu verkaufen oder anderweitig zu überlassen? ,Höchstens einer von den anderen Schnapsnasen aus dieser Kneipe, in die Hagrid öfter geht.', dachte Severus mit herablassendem Lächeln, welches ihm jedoch sofort gefror. Was hatte Quirrell noch gesagt? In der richtigen Situation wird er es uns schon sagen? ,Natürlich!' Severus schlug sich gegen die Stirn. Nur Dumbledore und Hagrid wussten todsicher wie man an Fluffy vorbeikam und Hagrid war angeheitert wesentlich leichter auszuhorchen. ,Aber ich habe immer noch keine Beweise! Alles, was ich habe, ist mein Wort gegen Quirrells und da er das Fach unterrichtet, das ich auch gern hätte, wird das meine Glaubwürdigkeit nicht unbedingt ins Unermessliche steigern.' Angespannt verließ Severus sein Büro. Bei einem Streifzug durchs Schloss ließ es sich wesentlich besser nachdenken. An McGonagalls Büro hörte er plötzlich wieder die erregte Stimme der Lehrerin und nach ein paar Wortfetzen zu urteilen, hatte sie nun auch den Rest der Bande erwischt. ,Wieso denn, sie müssen doch den...' Severus beschleunigte seine Schritte, gelangte zu entsprechendem Turm und wurde dort auch prompt fündig: Der Tarnumhang lag dort herum, sie mussten ihn in ihrer ganzen Aufregung vergessen haben. ,Vielleicht könnte man damit noch was machen.', dachte Severus und ging nachdenklich zu seinen Räumen zurück. Hier bunkerte er den Umhang und rang lange mit sich um die richtige Entscheidung. Die vier nächtlich Erwischten hatten eine Strafe bei Filch verbüßen müssen, dass hatte McGonagall entschieden. Wie sich herausstellte, hatte dieser sie zu Hagrid geschickt, damit der Wildhüter sie mit in den verbotenen Wald nahm. Severus war mit dieser Maßnahme des Hausmeisters zwar absolut nicht einverstanden, schließlich war der Wald nicht umsonst verboten, aber er hatte wie gesagt im Moment anderes im Kopf. Am selben Abend noch traf er seine Entscheidung. Mit dem sauber gefalteten Tarnumhang schlich sich Severus hoch zum Gryffindorturm. Als Lehrer kannte er alle entsprechenden Passworte und hatte so ungehinderten Zutritt zum Schlafsaal, in dem auch Harry schlief. Selbiger war noch bei seiner Strafarbeit, nur Ron Weasley hatte im Gemeinschaftsraum gesessen und, Gott sei Dank, geschlafen. Oben im Schlafsaal legte Severus den Umhang auf Harrys Bett und versah ihn mit der Notiz "Nur für den Fall..." Dann verschwand er eben so leise wie er gekommen war wieder in seine Wohnung. ,Hoffentlich ist das richtig, was ich tue!', dachte er sich noch den ganzen Abend. Sicher würde Harry, sobald er den Umhang wieder hatte, weiter schnüffeln und sich damit wahrscheinlich auch in Gefahr bringen. Andererseits würde er, nach Severus' logischer Schlussfolgerung, auch Quirrells Aufmerksamkeit wieder auf sich ziehen und diesen somit davon abhalten, seine Zeit auf den Diebstahl des Steins zu verschwenden. Trotzdem fühlte er sich unwohl, er hatte versprochen Harry zu schützen und jetzt ließ er ihn mutwillig in die Gefahr laufen. ,Ich muss es einfach riskieren.', dachte er, auch wenn ihm nicht ganz wohl dabei war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)