Engel blicken nie zurück von abgemeldet (Kagome & Inuyasha) ================================================================================ Kapitel 13: *Teil 12* --------------------- *Teil 12* Ich wurde unsanft aus meinem Schlaf gerissen, durch mehrmaliges Berühren auf meiner Schulter. Erst jetzt begriff ich wieder, wo ich mich befand - und dass das alles nur ein böser Alptraum gewesen war. * Und als ob das der Auslöser gewesen war, fingen meine Knochen an zu schmerzen, als ob ich sie wirklich so derart mühsam belastet hatte, wie in dem Traum. Aber vielleicht, hab ich nur falsch gelegen, denn mein gesamter Rücken war verspannt und mein linkes Bein war bis oberhalb der Wade eingeschlafen. Ein unangenehmes Pochen begleitete meinen Fuß, als ich mich umdrehte und einen erneuten Schmerz im Nacken einbüßte. "Wir müssen weg!" Sango war neben mir und half mir auf die Füße. Was? Wo? Inuyasha! Schlagartig kam mir der vorherige Traum in den Sinn. Ich wackelte leicht umher, während mein Fuß immer schlimmer pochte. "Was ist mir dir?" fragte Sango verdutzt und brachte mich zu Kiara - die sich verwandelt hatte. Mir entkam ein Seufzen, als ich Inuyasha träge auf Kiaras' Rücken erkannte. Sango folgte meinem Blick. "Es geht ihm etwas besser!" bestätigte sie mir. Ich nickte nur. Der Traum war wieder so real gewesen. Wieso träumte ich sowas? Wollten diese Träume mir irgendetwas sagen? - Aber was... "Komm! Wir müssen weiter... zum nächsten Dorf!" "Warum?" brach es aus mir heraus, als mir Sango auf Kiaras' Rücken half, damit ich mich hinter Inuyasha setzen konnte. "Weil Kikyo's Truppen auch weitergezogen sind - wir müssen sie beobachten!" mischte sich Miroku ein, der sich neben Sango aufgestellt hatte, sie auf unkenntliche Art und Weise anlächelte und sich ebenfalls auf Kiaras Rücken plazierte. Sango tat es ihm gleich. "Ich versteh das alles nicht!" meinte ich wahrheitsgemäß. Kiara erhob sich in die Lüfte. Zuerst erzählte mir Kaede, dass der Hexenmeister schuld an Inuyashas schweren Verletzungen war und nun sollte plötzlich Kikyo schuld dran haben? Und dann wieder dieser Traum, der mich verfolgte! Gott, was sollte das alles? Wollten meine Freunde - von denen ich immer gedacht hatte, dass sie zu mir stehen würden, etwas verheimlichen? Ich dachte noch immer, dass Sango, und selbst Kaede mir nicht die völlige Wahrheit erzählt hatten. Wieso? Da konnte ich mir kein Reim draus bilden. Wirklich nicht - ich sag ja - alles bestens! Wirklich, nicht nur, dass Kikyo Dorfbewohner folterte zu ihrem Spaß, nein, es herrschte hier sogar Krieg! Aber zwischen wem denn überhaupt? Immer mehr Fragen, und keine passenden Antworten. War das gerecht? Nein... und ich war wirklich nachgiebig...ich meine, ich lasse Sango ja auch Zeit, aber sie ist so seltsam und ich hatte eigentlich gedacht, dass sich das legen würde: sie müsste doch erkennen, dass ich die gleiche geblieben war. Obwohl ich mich schon verändert habe. Ich meine nicht nur vom Aussehen. Ich weiß es nur zu gut, dass ich mich in meinem Verhalten erwachsener fühle. Das hatte ich zumindest gedacht, bis ich in diesen Brunnen gesprungen bin, denn seitdem benahm ich mich wie eine fünfzehnjährige, die total verschossen in ihrem Schwarm war. Und ich handelte auch so wie eine Jugendliche. Obwohl die Zeit doch schon längst hinter mir geblieben war, oder nicht? Eigentlich sollte ich all das sachlich und reifer angehen, so wie es Miroku tat oder vielleicht Sango. Aber das konnte ich nicht, nicht, da ich wusste, wer hier eigentlich das Opfer war. Und da es Inuyasha war, war es für mich auch nicht möglich, sachlich und erwachsen mit diesem ,Problem' umzugehen. Meinetwegen verhielt ich mich wie ein Kleinkind, doch das gab Sango und Miroku nicht das Recht mich nicht in alle Einzelheiten einzuschließen... Ach ja - wie mich meine Gedanken manchmal nerven konnten. Ich sag ja, alles bestens. * Ich umfasste Inuyasha mit beiden Händen, schlang sie um seine Hüften, damit er sein Gleichgewicht halten konnte. Denn er schien noch immer in eine Art Wachkoma zu liegen. Halb wach - halb am schlafen. Zumindest hatte das Fieber nachgelassen und wie ich bemerkte, hatte Miroku wohl frsiche Verbände angelegt, denn sie zierten noch ein frisches weiß, nichts war zu sehen, von Blut oder irgendwelchen Verfärbungen. Einige Kratzer waren bereits auf Inuyashas Oberarmen verschwunden. Ich schalt mich diesen Gedanken zu haben, doch mir fiel auf, wie muskulös seine Arme doch waren...viel besser trainierter, wie ich seine Arme in Erinnerung gehabt hatte. Aber das kommt ja auch mit den Jahren. "Wo ist Kaede?" wollte ich wissen. "Sie bleibt im Dorf mit Shippou...du kennst sie ja! Sie will sich um die letzten Überlebenden kümmern!" antwortete der Mönch. ,Ob ich sie wirklich noch ,kenne', sei dahin gestellt', dachte ich heimlich in meinen fiesen Gedanken. Meine Arme fühlten, wie Inuyasha immer leise einatmete, ich fühlte, wie er die Luft einsog, denn sein Bauch bewegte sich leicht mit. Meine Fingerspitzen kribbelten unter diesem Gefühl. Gott, was tat ich hier? Mir gefiel es ihm anzufassen, während er womöglich kurz davor war zu sterben...war das nicht grausam? Selbst für eine fünfundzwanzig jährige gehörte sich das nicht, einen Jungen - oder besser gesagt Halbdämon - anzustarren und heimliche Fantasien zu hegen. Selbst der Traum war da so eine Fantasie, als ob mich Inuyasha je so küssen würde...so ein Unsinn. Jedenfalls hatte ich nicht vor, in den nächsten Minuten, meine Arme von ihm zu lösen. Ob er meine Berührung wohl spürte? Er war etwas nach hinten gesunken und sein Kopf lehnte kraftlos an meiner Schulter. Seine Augen fest geschlossen, doch immer wieder zuckten seine Lider kurz, als ob er davor war, aufzuwachen. Es war eine sehr zärtliche Berührung, denn ich fuhr mit einer Hand nun über seine Stirn, strich ihm einige Strähnen aus dem Gesicht und sah, dass er wieder leicht Farbe hatte, seine Haut wirkte nicht mehr so weiß, wie es sonst seine Haare waren. Aber leider war Inuyasha schwer verletzt und krank, sonst hätte er solch eine Berührung sicherlich nie zugelassen. ,Vielleicht bei Kikyo', dachte meine schweigsame Stimme, die sich schon etwas länger nicht mehr gemeldet hatte, zu Wort. * "Die Dorfbewohner können Inuyasha heilen", meinte Sango, als Kiara über mehrere kurze Waldflächen flog. Die Baumkronen huschten an uns vorbei. Es war sehr früh morgens. Im Osten sah man den Horizont sich leicht rot verfärben. "Haben sie sich darauf spezialisiert?" fragte ich leise. "Sozusagen. Allerdings wissen sie nicht, dass er ein Halbdämon ist, das erschwert die Sache ein wenig! Aber ich hoffe, sie helfen ihm trotzdem", fuhr Sango fort. "Sonst kann Miroku auch seine Schwarzen-Schatten-Nummer-über-dem-Dorf abziehen und dass er das nur vertreiben könnte - und zur Gegenleistung heilen sie einen unserer Passagiere!" grinste ich. Miroku lachte auf. "Na nicht schlecht, aber langsam glaubt mir das keiner mehr!" gab er zu. "Tja, alle kennen ihn nur noch als Miroku, der lüsternde Mönch!" fiel Sango ihm ins Wort. "Haha...sehr witzig, was kann ich dafür, dass mich fast alle frauen kennen?" "Weil du schon jeder einen Heiratsantrag gemacht hast...ausserdem warte ich auf meinen immer noch!" meinte Sango schnippisch... "Aber ich hab dich doch schon gefragt, ob du die Frau meiner Kinder sein willst...", meinte er entschuldigend. "Pah!" Sango schaute demonstrativ zur Seite. * Ich hörte den beiden schon gar nicht mehr richtig zu. Noch immer befasste ich mich mit dem Traum, der mir wie eine Schreckensgestalt im Nacken saß. Wsa hatte er nur zu bedeuten, und wieso war Inuyasha so hilflos gewesen - genau wie ich. Warum nur?....warum Kikyo? Was sollte das alles? Ich drückte Inuyasha näher an mich, mir entgingen Sangos' und Mirokus' Blicke nicht, die sich regelrecht in meinem Rücken festbrannten. Aber das war mir egal. Solange ich hier war, würde ich nie zulassen, dass Inuyasha was passierte. NIEMALS! HÖRST DU DAS KIKYO? Er durfte nicht sterben... nicht jetzt - nicht nach zehn Jahren, wo ich endlich den Weg zu ihm wiedergefunden hatte. "Sag mal, Kagome, was machst du eigentlich in deiner Welt so?" Neugierig schaute Sango über meine Schulter. "Äh -" Das hätte ich fast vergessen. MEINE ARBEIT! Mein Chef - der ist bestimmt stinksauer und der Schrein war nun gar nicht bewacht...mein Chef würde mich umbringen, wenn ich heute nicht am Set erscheine. "Nun ja...ich arbeite!" sagte ich vorschnell, eigentlich wollte ich darüber nicht reden. "Ach, und was?" Wenn die Neugierde einmal geweckt worden war, war es nur schwer, Sango wieder verstummen zu lassen. Na toll... "Sango - eigentlich wollte ich..." "Wolltest es mir nicht sagen?" unterbrach sie mich. Ich nickte. "Warum? Ist es so peinlich?" fragte Miroku nun. "Nein!" herrschte ich beide an, "Na gut! Ihr würdet eh nicht aufhören zu fragen. Ich bin Schauspielerin!" gestand ich und hielt die Luft gespannt an. "Was ist denn das? Eine Schau....spielerin?" fragte Sango. Ich ließ die Luft langsam entweichen. "Ich spiele auf der Bühne eine andere Person, ich versetze mich in sie hinein und versuche sie so gut es eben geht darzustellen!" Mir schoss die Röte ins Gesicht, jetzt würden sie bestimmt lachen. "Ich beneide dich!" sagte Sango plötzlich. "Wieso?" Ich drehte mich zu ihr leicht um, so dass wir Blickkontakt hielten. Der Wind wurde stärker und Sango musste schreien, als sie mir eine Antwort gab. "Weil du in deinem Leben noch was erreichen wirst! Es muss toll sein andere Personen zu spielen...vor Publikum und so..." Ich lächelte. "Danke!" meinte ich ehrlich und war überrascht, als Kiara nun an Höhe verlor. "Wir sind nun da!" meinte Miroku überflüssigerweise. Es ist ja schon Mittag, staunte ich. Die Zeit war wie im Flug vergangen. Durch den starken Wind waren viele Strähnen in Inuyashas Gesicht gefallen, die ich ihm - unbeobachtet von den anderen - aus dem Gesicht strich, Ohne dass ich es wollte berührte ich seine Hundeohren. Ich musste lachen, denn es war zum ersten Mal, dass ich seine Ohren überhaupt berührte....also ohne, dass er es mitbekam. Sie fühlten sich wirklich an, wie Hundeohren. Er war wirklich älter geworden. Wie alt war er eigentlich? Bei einem Halbdämon schwer zu sagen... Seine Lachfalten waren etwas tiefer geworden und selbst an seinen Augenwinkeln sah man kleine Mimikfältchen, die ihm aber noch attraktiver, und geheimnissvoller ausschauen ließen - als er bisher schon war. Wann wachte er endlich auf? Wann würde ich ihm, wie im Traum endlich umarmen können? Sollte Shippou Recht behalten? Würde er sterben? - Nein! Das würde ich nicht zulassen...ausserdem würde er nun Hilfe bekommen. Hoffte ich zumindest! * * * Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)