Zwei Hundejungen auf dem Weg zum Himmel von silberstreif (<<<---letztes Kapitel hochgeladen!) ================================================================================ Kapitel 6: Willkommen im Paradies --------------------------------- Also hier, ganz schnell, das neue Kapitel! Und diesemal bleibt nichts mehr ganz unverschont......das Chaos hat Einzug erhalten! *g* 6. Willkommen im Paradies Der Todesengel ging mit wehendem rotem Kimono vor ihnen her bis zu einer doppelgeflügelten Tür, die offenbar aus dem Palast des Richters hinausführte. Dort blieb er stehen, drehte sich um: "Das Paradies beginnt gleich hinter dieser Tür. In dem Vorhof dort ist links die Anmeldung. Ich werde das für euch übernehmen. Immerhin sollt ihr ja nicht dort bleiben. Und Besucher gab es noch nie in allen Jahrtausenden. - Nun ja, eigentlich ja auch nicht in der Hölle..." murmelte er fast unhörbar. Dann öffnete er die Tür und die Gruppe folgte ihm in eine fast blendende Helle. Menschen, Dämonen und Halbdämon hoben instinktiv die Arme vor die Augen, um sich zu schützen und blieben einen Augenblick lang stehen, ehe sie sich an die Sonneneinstrahlung und das Weiß gewohnt hatten. Dann blickten sie sich um. "Wow!" machte Inuyasha: "Das ist ja elegant!" Wunderschön, " sagte Kagome: "Seht nur..." Sie standen unter einem Säulengang, der sich U-förmig links und rechts fortsetzte, in blendendem Weiß gehalten. Links unter den Säulen standen große Tische, worauf Rollen lagen. Weißgekleidete shinigami knieten dahinter. Das war wohl die Anmeldung, zumal ihr Begleiter dorthin ging. Rechter Hand unter des Säulen lehnte eine Gruppe Todesengel nachlässig an der Wand, schien auf etwas zu warten. Aber was so schön war, war der Mittelpunkt dieses Hofes: eine Grünfläche aus Rasen, ein eleganter weißer Brunnen, in dem das Wasser kaskadenartig über Schüsseln stürzte, an dem sich Vögel aufhielten. Geradeaus zu konnte man das eigentliche Paradies sehen: eine weite grüne Landschaft mit sanften Hügel, Blumenwiesen. Überall zogen sich Bäche und lichte Haine hin. "So habe ich es mir vorgestellt..." hauchte Sango. "Ja", gab Miroke zu: "Das ist so, wie man es sich erträumt hat. Ich muss zugeben, dass mir das hier besser gefällt, als in der Hölle." Da Inuyasha bemerkte, dass sich Sesshomaru in Bewegung setzte, um dem Todesengel zu folgen, tat er es auch, während sich der Rest der Gruppe noch immer begeistert umsah. Rin lief zu dem Brunnen in der Mitte, hielt ihre Hand hinein, um das Wasser dann einem Vogel anzubieten. Als der sich auf ihrer Hand niederließ, um zu trinken, lachte sie glücklich auf. Kagome folgte ihr, um das auch zu tun, und die anderen schlossen sich ihr an. Als die Hundebrüder sich näherten, hörten sie gerade noch, wie einer der weiß gekleideten Todesengel sagte: "...in der Hölle? Nun ja. Die Kollegen dort hatten noch nie viel drauf- Ah, da seid Ihr ja. Ich hörte, Ihr wollt Euren Vater sprechen, den Großen Hundedämon. Leider ist das Paradies ziemlich groß und die Seelen können sich frei bewegen. Ich werde sofort Boten ausschicken, um ihn zu suchen. Sie müssten ihn bald gefunden haben. Er ist schließlich nicht irgendwer und die meisten Seelen kennen ihn und die zwei bezaubernden Seelen, die er dabei hat. Eure Mütter, nehme ich an?" "Ja", sagte Sesshomaru, der an dieser Beschreibung nichts auszusetzen fand. "Einen Moment bitte..." Der Schreiber winkte zu der rechten Säulenhalle, wo sich sofort zwei Todesengel erhoben, herüberkamen. Er erklärte ihnen kurz ihren Auftrag und sie flogen los. "So", sagte Emna Daios Assistent: "Dann könnt ihr hier warten. Ich muss wieder an die Arbeit. Wenn ihr fertig seid, kommt durch diese Tür zurück, damit wir euch wieder ins Diesseits schaffen können." "Ich habe aber Naraku versprochen, dass wir ihn nochmals besuchen", meinte Inuyasha. Der shinigami schloss die Augen. "Nein!!! Emna Daio hat gesagt, ihr sollt dann sofort hier verschwinden. Und das ist ein Befehl!" "Schon gut." Der Halbdämon wollte keinen Ärger. Er warf nur einen Blick seitwärts um Brunnen, wo sich die Mädchen damit vergnügten, Vögeln Wasser anzubieten. Miroke stand daneben und betrachtete die weite Landschaft jenseits des Eingangshofes. Jaken starrte Sesshomaru an, wohl in der Hoffnung, dass der mit ihm reden würde. Aber der Hundedämon betrachtete nur die Schreiber, die sich wieder an ihre Arbeit machten. Die ausgesandten Todesengel suchten, wie es ihnen befohlen worden war, nach dem Großen Hundedämon, allerdings mit der seit Jahrtausenden hier üblichen Geschwindigkeit. Zeit zählte im Paradies nichts und die Leute, die hier jemanden suchen ließen, waren entweder selbst Seelen oder Todesengel und damit in jedem Fall an die Ewigkeit gebunden. Selbst, als einer hörte, der Große Hundedämon sei mit seinen Damen im Kirschblütenwald, unterhielt er sich noch freundlich mit den Seelen, die ihm diese Botschaft vermittelt hatten, ehe er sich auf den Weg in den von ihm entferntesten Teil des Paradieses machte. Niemand hatte ihm je gesagt, dass Zeit für irgendetwas oder irgendjemanden manchmal wertvoll sein könnte. Einer der schreibenden shinigami sah irritiert auf. Noch nie hatte ihm jemand bei der Arbeit so auf die Finger gesehen und er spürte eine ungeahnte Nervosität. Als er so an Sesshomaru emporsah, bemerkte er zum ersten Mal die Rüstung, die Schwerter im Gürtel. Auch der jüngere der beiden hatte ein Schwert im Gürtel. Das hatte er ja völlig übersehen. "Oh", meinte er: "Gut, dass es mir einfällt. - Ihr könnt im Paradies selbstverständlich eine Rüstung tragen, wenn euch danach ist. Aber ihr werdet sie sicher nicht brauchen. Allerdings sind Schwerter hier bei uns abzugeben." "Kommt nicht in Frage!" war die Antwort der selten einigen Hundebrüder. "Wir verschwinden ja auch wieder", ergänzte Inuyasha: "Wir bleiben ja nicht hier." "Darum geht es nicht. Aber einige Seelen hier sind durch Schwerter gestorben und sollten nicht erschreckt werden. Überdies sind eure Schwerter, wie ich sehe, mit Magie behandelt worden. Bannsiegel oder so wirken hier nicht mehr. Hier wird sowieso jedem sein Wunsch erfüllt." "Ach ja?" machte Sesshomaru. In seinen bernsteinfarbenen Augen war plötzlich ein seltsames Licht. "Ja", bestätigte der shinigami erstaunt. Nichts in seinem jahrtausendelangen Leben hatte ihn auf das vorbereitet, was nun kommen sollte. Mit einem Satz sprang der Hundedämon vorwärts, empor auf den Tisch. In derselben Bewegung schoss seine Hand nach rechts, fasste zu. Durch den Schwung war sein Tempo so groß, dass er Tessaiga in der Hand hielt, ehe Inuyasha reagieren konnte. "Tatsächlich!" sagte Sesshomaru: "Das Bannsiegel wirkt hier nicht." Er sprang in die Mitte des Eingangshofes. "Gib mir sofort Tessaiga zurück, Mistkerl!" brüllte Inuyasha und wollte auf seinen Halbbruder zulaufen, als der das Schwert kurz seitwärts zucken ließ. Die Klinge flammte hell auf. Die Druckwelle war so groß, dass der hinter dem Hundedämon stehende Säulengang bedrohliche Risse erhielt und langsam in sich zusammenstürzte. "Wir werden unsere Frage jetzt gleich klären", meinte Sesshomaru: "Diesmal kannst du dich nicht hinter Tessaiga verstecken." Er missachtete die Tatsache, dass nun der Eingang des Paradieses zugeschüttet war, ebenso, wie die Tatsache, dass ungefähr zwölf Todesengel und seine eigene Begleitung ihn sprachlos anstarrten. "Feigling!" fauchte Inuyasha: "Brauchst du jetzt etwa schon drei Schwerter um mich besiegen zu können?" Er sprang näher: "Na schön. Ich hole mir mein Schwert zurück!" "Nicht, Inuyasha!" schrie Kagome: "Wenn er Tessaiga hat....Du weißt doch, dass er die Wunde des Windes kennt! Du hast keine Chance so!" "Na und? Glaubst du, ich lasse mir mein Schwert stehlen, ohne zumindest zu versuchen, es wieder zu bekommen?" "Mutig, aber dumm", kommentierte sein älterer Bruder: "Aber auch das ist nichts neues.- Aber um unserem Vater zu zeigen, dass es ein fairer Kampf war..." Noch immer Tessaiga haltend zog er mit der Hand Tokejin aufs dem Gürtel und warf es auf den hellen Mosaikboden. "Nein!" warnte Miroke: "Tokejin kannst du nicht zähmen. Es ist ein zu bösartiges Schwert. Es würde dich besessen machen, so wie damals diesen Schwertschmied..." Der erste Todesengel hatte endlich Luft gefunden: "Hört sofort auf! Ihr seid hier im Paradies! Hier gib es keinen Streit, keinen Zank....." Ein Schwenk von Tessaiga in seine Richtung und die tiefen Risse im Boden, die plötzlich auf sie zuliefen, bewogen alle shinigami hastig in die Luft zu fliegen. So langsam begriffen sie, was es für Probleme mit diesen beiden Irren in den unteren Regionen gegeben hatte. Inuyasha blieb vor Tokejin stehen: "Du gibst mir dein Schwert gegen Tessaiga?" "Ja. Ist doch fair, oder? Ich kann die Magie deines Schwertes nutzen. Wenn du so gut bist, wie ich, kannst du auch die Magie meines Schwertes benutzen." Sesshomaru hob die Klinge etwas: "Also, kleiner Bruder. Wehr dich. Oder stirb. Der Weg zum Richter ist ja selten kurz." "Nein, Inuyasha, lass das...Sesshomaru, bitte, warte doch, bis euer Vater da ist", sagte Miroke, ohne freilich die Hoffung zu haben, auch nur einer der Brüder würde noch auf die Stimme der Vernunft hören. "Wir müssen aus diesem Vorhof weg", meinte Sango: "Komm, Rin. - Kagome!" "Aber ich will doch zusehen..." "Die reißen hier gleich alles ein." Da das stimmte, flohen die Menschen und Jaken, ebenso wie die Todesengel ins Freie. Um allerdings wenigstens zusehen zu können, liefen sie auf den nächsten, größeren Hügel, wo sich auch eine Gruppe Seelen und shinigami versammelt hatten, die mehr als fassungslos auf den Vorhof starrten. "Oh nein!" stöhnte Kagome: "Inuyasha nimmt Tokejin!" "Aber sonst hätte er gar keine Chance, diesen Kampf zu überleben." "Ich weiß. Aber du erinnerst dich doch, wie böse dieses Schwert ist. Und dass es Inuyasha töten will. Eine gute Chance sieht anders aus." Sie seufzte. "Aber es ist eine Chance. Und vielleicht schafft er es, einigermaßen damit umzugehen." Sango ließ Rins Hand los: "Gegen Sesshomaru ist eine kleine Chance immer noch besser als gar keine. Und Tokejin kann immerhin Tessaigas Angriffe stoppen..." "Warum streiten sich denn Sesshomaru-sama und Inuyasha-sama?" erkundigte sich Rin, ohne jemals eine Antwort darauf zu erhalten. Denn Inuyasha zwang Tokejin zu einem Angriff. Die Druckwelle des bösen Schwertes fegte den Kaskadenbrunnen zur Seite. Sesshomaru war elegant hochgesprungen und ausgewichen, während er Tessaiga schon niedersausen ließ. Tiefe Scharten bildeten sich im Mosaikboden, als Inuyasha auf das Dach der rechten Halle floh. Sämtliche shinigami im Palast des Großen Richters waren zusammengezuckt, als ein kleines Himmelsbeben die Räume erschüttert hatte. "Nein..." flüsterte Emna Daio: "Sagt mir bitte, dass das nicht wahr ist!" Er sah zu dem Todesengel, der vor ihm kniete: "Du hast sie doch im Paradies abgesetzt und angemeldet?" "Ja, Herr. - Glaubt Ihr etwa...." "Sieh nach, was los ist. Und zwar ein bisschen plötzlich!" Der Todesengel verschwand hastig, nur um nach keinen vier Minuten zurückzukehren. Er wagte es nur, sich neben der Tür niederzuknien, was bei Emna Daio sämtliche Alarmglocken schrillen ließ: "Was ist im Paradies geschehen, shinigami?!" "Das weiß ich nicht, Herr....." Das klang vorsichtig. "Du solltest doch nachsehen!" "Ja, Herr. Aber die Tür zum Paradies lässt sich nicht aufschieben. Ich habe einige Kollegen gebeten, die Türflügel auszuhängen und dann Meldung zu machen. Es sieht so aus, als läge etwas Großes davor, das den Eingang blockiert. - Und es waren Schreie zu hören, Rufe..." Der Richter fasste sich an die Brust: "Ich kriege hier langsam keine Luft mehr..." stöhnte er: "Was haben sie denn nun schon wieder angestellt?!?" "Herr..." Ein weiterer shinigami kniete neben der Tür nieder. "Was ist?" Emna Daio nahm sich zusammen. Immerhin war er hier der Vorgesetzte und es schickte sich nicht, vor Untergebenen zuviel Schwäche zu zeigen. "Wollt Ihr nur Tatsachen oder auch Vermutungen hören?" "Erst einmal die Tatsachen." "Wir haben die Türflügel ausgehängt. Dahinter liegen nur Trümmer, wohl die Überreste dieses Flügels der Säulenhalle. Man kann im Moment nicht darüber sehen, aber wir haben Reparaturdämonen angefordert, die diese Trümmer beseitigen sollen." "Pah", machte der Vorzimmershinigami: "Das sind die Leute, die behauptet haben, die Höllentodesengel hätten nichts drauf? Und sie schaffen es keine Viertelstunde, ohne dass was zu Bruch geht?" Diesen Kommentar überhörte Emna Daio lieber. Das hatte ihm gerade noch gefehlt, dass sich seine Mitarbeiter in die Haare kriegten: "Und welche Vermutungen habt ihr?" "Soweit man hören kann, findet dort im Vorhof...wohl eher, in dem Bereich, wo einmal der Vorhof stand, ein erbitterter Kampf statt." "Kampf? Aber Paradiestodesengel sind doch unbewaffnet. Das ist ja eher ein Massaker!" Der Richter war alarmiert: "Wie können sich die Hundejungen denn so vergessen?!" Der shinigami verzog das Gesicht: "Herr, nach den panischen Rufen unserer Kollegen und der noch lebenden Menschen zu urteilen, kämpfen die Hundejungen gegeneinander, unter Einsatz ihrer magischen Schwerter." "Und ich dachte, sie hätten schon alles angestellt, was anzustellen geht." Der Richter raffte sich auf: "Das muss ich mir selbst ansehen. - Hoffentlich waren die shinigami so schlau und haben schon nach Inu Daiyou geschickt. Er kann seine Söhne vermutlich wieder unter Kontrolle bringen. Nein. Bei allen Göttern. Womit habe ich das nur verdient?!" Darauf wussten seine Mitarbeiter allerdings auch keine Antwort. Inuyasha hatte erhebliche Probleme. Tokejin war ein sehr bösartiges Schwert, das zu allem Überfluss auch noch an seinem Tod interessiert war. Er brauchte alle seine dämonischen Fähigkeiten, um es auch nur einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Aber der Halbdämon war sich nur zu bewusst, dass nur die Tatsache, dass das Dämonenblut in seinen Adern von einer so hochrangigen Klasse war, es ihm ermöglichte, überhaupt damit zu kämpfen. Auch, wenn seine Angriffe fast mickrig wirkten, im Vergleich zu denen seines Halbbruders, der Tessaigas volle Kraft nutzen konnte. Inuyasha konnte nicht viel mehr tun, als diesen Attacken auszuweichen. Er hatte Tessaiga schon geraume Zeit mit der Wunde des Windes genutzt und konnte sie nun auch als Gegner wahrnehmen. So gelang es ihm immer wieder, auszuweichen, mit Tokejin einen Entlastungsangriff zu starten. Er musste sich so sehr auf das Schwert in seiner Hand und seinen Gegner konzentrieren, dass er nicht einmal wahrnahm, dass sie mittlerweile nicht nur die Vorhalle in Schutt verwandelt hatten, sondern nun an die weiteren Wiesen und Haine gingen. Sesshomaru hatte es zwar bemerkt, aber es war ihm völlig gleichgültig. Alles, was zählte, war die Macht, die ihm Tessaiga verlieh und das Bedürfnis, diesen Bruder endlich zu schlagen, endlich zu zeigen, dass er der Bessere wäre. Erneut fegte Tessaigas Druckwelle über das Land. Mit lautem Aufschrei brachten sich einige der zuschauenden Todesengel in Sicherheit. Inuyasha schaffte es nicht ganz. Ein Ausläufer erwischte ihn, ließ ihn rücklings zu Boden krachen. Verdammt, dachte er. So habe ich keine Chance. Sesshomaru spielt mit mir. Er weiß genau, dass ich mit Tokejin keine Gewinnaussicht habe, dass ich hier im Paradies sterben werde...Nein. Er raffte sich etwas auf. Ich werde nicht sterben. Nicht hier und schon gar nicht durch Tessaiga. Das ist mein Schwert und dieser Mistkerl wird es nie voll nutzen können. Er sah zu seinem Gegner. Innerlich war ihm plötzlich heiß geworden, als koche das Blut in seinen Adern. "Hörst du, Sesshomaru?! Ich werde nicht sterben!" schrie er. Die Menschen auf dem Hügel zuckten zusammen: "Was ist das?" fragte Sango, obwohl sie die Antwort kannte. "Oh nein!" stöhnte Kagome: "Er verwandelt sich in einen Volldämon. Und das mit Tokejin in der Hand..." Sie holt tief Luft. "Nicht, Kagome!" sagte Miroke hastig: "Sag nicht deinen Befehl. Denn wenn Inuyasha jetzt Platz machen muss, bringt ihn Sesshomaru sofort um. Und so steht es Volldämon gegen Volldämon. Und wer weiß, vielleicht ist es gut so." "Meinst du?" murmelte Kagome zögernd. Aber der Mönch hatte wohl Recht. Wenn sie Inuyasha zu Boden zwang, war das sein Todesurteil. Sie musste abwarten. Vielleicht konnte sie das magische Wort später noch verwenden. Sesshomaru blieb stehen, betrachtete seinen Gegner. Inuyashas Augen leuchteten im Rot von Volldämonenaugen, die Fangzähne waren deutlich länger geworden. Und auch der Geruch des Blutes hatte sich wieder verändert. "Endlich", sagte er leise: "Jetzt wird es ernst. - Genug gespielt, Inuyasha!" Er hob erneut Tessaiga und griff an. Inuyasha hatte unterdessen überrascht festgestellt, dass er bei weitem keine Probleme mehr mit Tokejin hatte. Als Volldämon war er offenbar ebenso wie Sesshomaru in der Lage, die böse Aura vollständig zu kontrollieren. Er zog einen vollen Schwung durch. Sein Halbbruder konnte dem plötzlichen überraschenden Angriff nicht mehr ganz ausweichen und wurde zu Boden geschleudert. "Na warte!" keuchte er. Auch seine Augen leuchteten jetzt rot, als er erneut zum Angriff überging. "Zu Boden!" Mirokes Warnruf wurde von Menschen und shinigami befolgt, die sich noch auf dem Hügel befanden. Die Seelen und meisten Todesengel hatten sich schon in andere Regionen des Paradieses zurückgezogen. Nur die, die am Vorhof gearbeitet hatten, empfanden es als ihre Pflicht, dazubleiben, und dem Werk der Zerstörung bis zum bitteren Ende zuzusehen. In einem blühenden Kirschenhain saß ein Mann in altmodischer Rüstung an einem Baum. Seine weißen Haare waren so lang, dass sie hinter ihm Locken auf dem Boden bildeten. In seinem rechten Arm lehnte eine junge Frau in kostbaren Gewändern, deren Haare ebenfalls von der Farbe des Schnees waren. Sie waren beide eindeutig Hundedämonen- und ebenso eindeutig aus sehr vornehmem Hause. Vor ihnen, nur ein Stückchen entfernt kniete eine junge Frau mit langen schwarzen Haaren, in einem sehr ähnlichen Gewand, die gerade ein Gedicht über die Blüten über ihnen vorgetragen hatte und nun aufsah. Der Große Hundedämon richtete sich etwas auf: "Bravo, meine Liebe. Deine Gedichte werden immer besser, soweit das überhaupt noch möglich ist." "Danke, mein Gemahl..." Die junge Frau verneigte sich höflich, ehe sie hinüberrutschte, sich an seine linke Seite schmiegte. Er legte ebenfalls den Arm um seine Menschenfrau. "Wirklich", meinte die Dämonin: "Ich könnte dich fast beneiden, Mitsu. Ich werde es in alle Ewigkeit nicht schaffen, ein so langes, so perfektes Gedicht zu schreiben." "Danke, Ayumi. Dafür sind deine Bilder viel besser als meine..." Der alte Hundedämon war wie immer sehr zufrieden, dass sich seine beiden Frauen so gut verstanden. Er achtete allerdings auch sehr darauf, beide gleich zu behandeln, was ihm nicht schwer fiel, war ihm doch eine so lieb wie die andere. Beide waren früh gestorben, aber so hatte er sie nun wenigstens hier. "Herr...., Inu Daiyou..." Der Hundedämon sah überrascht auf. Als er den Todesengel neben sich knien sah, ließ er seine Frauen los und richtete sich auf: "Was gibt es denn?" "In der Vorhalle wartet Besuch auf Euch." "Besuch? Du meinst, Emna Daio möchte mal wieder eine Partie Go gegen mich verlieren?" "Nein, Herr. Eure Söhne mit Anhang..." "Wie bitte?!" Der Hundedämon war auf den Beinen: "So wie du das sagst, sind sie nicht tot?" "Nein, Herr. Aber sie haben die Erlaubnis des Richters." "Immerhin etwas. - Also, meine Schönen. Ich werde mal sehen, was sie wollen." Die Damen standen gleichzeitig auf: "Aber mein Herr..." sagte Mitsu und schmiegte sich an ihn. "Bitte, nehmt mich mit. Ich habe Inuyasha nicht mehr gesehen, seit er ein kleines Kind war..." "Ja.." Auch die Dämonin lehnte sich an ihren Gemahl: "Und ich habe Sesshomaru noch nie gesehen. Ich bin doch bei seiner Geburt gestorben. Bitte, erlaubt uns mitzugehen..." Der Große Hundedämon seufzte etwas. Aber konnte er schon einer seiner Frauen keine Bitte abschlagen, so war es ihm unmöglich wenn beide um etwas baten- und das auch noch gemeinsam. "Na schön. Gehen wir. Shinigami, führe uns zur Vorhalle." Sie machten sich auf den Weg. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kommis nicht vergessen!!!! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)