Zwei Hundejungen auf dem Weg zum Himmel von silberstreif (<<<---letztes Kapitel hochgeladen!) ================================================================================ Kapitel 4: Gemeinsames Hundekraulen... -------------------------------------- So, das nächste Kapitel. Um alle Gerüchte gleich zu dementiren: Nein, Sango und Sesshomaru kommen nicht zusammen. Sesshomaru ist lediglich von der Courage und dem Stolz Sangos beeindruckt.^^° Kurz: Er hält sie für einen vernünftigen Menschen, der auch was wert ist. (ein großer Fortschritt!) Viel Spaß beim nächsten Kapitel! 4. Gemeinsames Hundekraulen Als Sesshomaru sein Fell wieder elegant über seine Schulter warf, murmelte Sango: "Danke..." Sie war etwas überrascht, aber vermutlich hatte ihr der Hundedämon mit diesem Transport nur zeigen wollen, wie viel stärker er war als sie- und dass er ihr ihre Unbeherrschtheit nicht nachtragen würde. Immerhin etwas. "Machen wir Pause?" erkundigte sich Kagome: "Ich habe zwar nur den kleinen Rucksack dabei, aber was zu trinken wäre wohl nicht schlecht, oder?" "Gern", sagte Miroke. "Ich verzichte auf Menschenfraß", gab Sesshomaru kühl zur Antwort. Kagome glaubte ihm unbesehen und verteilte die Dosen, die sie hatte, an Inuyasha, Miroke und Sango, ehe sie sich umwandte: "Hast du nicht auch Durst, Rin?" "Ja, Kagome-sama. Danke. Was ist das?" Die Kleine betrachtete die Dose Cola etwas misstrauisch. Aber dann trank sie, als sie sah, dass es auch die anderen getan hatten. Das Mädchen aus dem 20.Jahrhundert kramte in ihrer Tasche, zog eine Tüte heraus: "Hier, Inuyasha. Ich habe sie für dich mitgebracht." "Oh, super." Er fing die Türe: "Das mag ich wirklich gern! Das riecht schon immer so gut. - Probiere doch mal, Sesshomaru." Der schloss nur kurz die Augen, sparte sich aber die Antwort, obwohl er für sich zugab, dass dieses Menschenessen ganz manierlich roch. Kagome hätte sich allerdings eher die Zunge abgebissen, als den Brüdern zu sagen, dass es sich um Hundekekse handelte. Sie wandte sich an Rin: "Magst du einen Bonbon?" "Was ist das?" "Hier, probiere. Es schmeckt süß." "Danke; Kagome-sama." Der Todesengel, der auf sie hinabsah hatte ebenso wie seine fliegenden Kollegen gerade das Gefühl, einer Halluzination zu erliegen, als sie feststellten, dass diese spleenige Gesellschaft Picknick im vierten Höllenkreis machte. Nun gut. Er musste sich beeilen. Emna Daio wollte sicher so schnell wie möglich einen Bericht von ihm haben. Gleichzeitig fiel ihm jedoch der Berg in der Höllendämmerung auf. Interessiert faltete er seine Flügel wieder zusammen und blieb abwartend stehen. Diese Ergänzung seines Berichts würde den Richter sicher interessieren... Auch Sango fiel plötzlich der Hügel im Hintergrund auf. Schwarz hatte er sich in der Dämmerung ziemlich unsichtbar gemacht- aber sie hätte schwören können, dass zu Beginn ihrer Pause da noch nichts gewesen war. "Vorsicht!" sagte sie, angestrengt in das Halbdunkel starrend: "Wir bekommen Besuch!" Die Zuschauer bemerkten mit Anerkennung, dass die gesamte Gruppe auf die Warnung sofort reagierte und in Kampfstellung ging: das kleine Mädchen wurde eng an die Höllenwand geschoben, Kagome und Jaken blieben davor stehen, Bogen und Kopfstab bereits in der Hand. Die Dämonenjägerin und der Mönch sprangen seitwärts nach rechts und links, um die Flanken abzudecken, während die Hundebrüder nebeneinander ein Stück voran gingen, die Hände schon an den Schwertern. Aus der Dunkelheit löste sich eine riesige schwarze Gestalt mit roten Augen: Idris, der Höllenhund. "Nicht schon wieder!" stöhnte Inuyasha. "Es ist seine Aufgabe." Sein Halbbruder ließ sein Schwert los: "Ich habe ihn schon einmal besiegt und ich werde es wieder tun." Er richtete sich etwas auf. Seine Augen wurden rot und sein weißes Haar begann im Wind seiner Energie zu wehen, als er begann, sich zu verwandeln. Idris hatte die Gruppe inzwischen als jene erkannt, denen er vor einem Jahr schon einmal über den Weg gelaufen war- und dieser dort hatte ihn in den 7. Kreis der Hölle hinuntergeworfen. Er hatte ihn besiegt...und war jetzt wohl wieder dabei, sich in einen Hund zu verwandeln, der ihm, Idris, überlegen war. Der Höllenhund brauchte nicht lange nachzudenken. Er warf sich auf den Boden, rollte sich herum, und bog seinen Kopf zurück, in der Sprache aller Hunde der Welt kapitulierend. Sesshomaru bemerkte diese Geste und sparte sich die Verwandlung. Wenn sich Idris ihm auch so unterwarf, musste er nicht seine tierische Form annehmen, die er zumeist auch nicht gerade schätzte. Der Höllenhund hatte sofort bemerkt, dass seine Untertänigkeit akzeptiert worden war, und drehte sich wieder um, blieb aber liegen. Irgendwas war hier seltsam. Dieser Geruch...es roch hier eigentlich so ähnlich wie er selbst. Idris hatte es noch nie mit anderen hundeartigen Wesen zu tun gehabt und fühlte sich nun irgendwie zuhause. Dieses Wesen dort war stärker als er, aber roch so seltsam vertraut, wie alle hier, eigentlich. "Der ist ja richtig süß...." meinte Kagome, die im Grunde ihres Herzens eine Schwäche für alle Hunde hatte. "Vielleicht mag er auch..." Sie riss Inuyasha die Tüte mit den Hundekeksen aus der Hand. "He!" protestierte der, um entsetzt einen Satz zu machen: "Geh nicht so nahe an ihn ran! Das ist Idris, schon vergessen?" Er stand zwischen seiner Menschenfreundin und dem Höllenhund. "Lass mich", fauchte sie prompt: "Der tut doch gar nichts. Er weiß bestimmt, dass Sesshomaru stärker ist und will gar keinen Kampf mehr. Und vielleicht schmecken ihm diese Kekse hier auch und er ist dann unser Freund..." Sie ging um den Halbdämon herum. "Kagome!" sagte er entsetzt: "Sei doch nicht immer so leichtsinnig!" Er hielt sie am Arm fest. "Inuyasha: mach Platz!" Der magische Befehl zwang ihn zu Boden. Als er den Kopf wieder heben konnte, sah er, wie Kagome dem begeistert dreinschauenden Idris SEINE Kekse in das Riesenmaul warf. "Sieh nur, er ist ganz brav..." Kagome trat näher ran: "Und er hat ein ganz weiches Fell..." "Ja." Rin stand neben ihr und schmiegte sich an die Riesenpfote. "Er ist ganz flauschig." Zur Entgeisterung der beiden Hundebrüder kletterten die beiden Mädchen rechts und links auf den liegenden Höllenhund und begannen, den hinter den Ohren zu kraulen. Sesshomaru und Inuyasha beobachteten Idris mit Argusaugen, aber der seufzte nur wohlig und streckte sich immer weiter. Noch nie in seiner ganzen Existenz hatte ihn jemand berührt, geschweige denn an dieser ewig juckenden Stelle gekrault, an die er selbst so schlecht kam. Er war zum ersten Mal in den langen Jahren seines Lebens glücklich- und bereit, jeden zu töten, der diesen zwei Mädchen etwas tat. "Er ist wirklich süß..." sagte Rin zu Kagome: "So ein braves Hündchen..." "Ja." Das Mädchen aus dem 20.Jahrhundert warf rasch einen Blick nach unten, ehe sie leise fragte: "Ist Sesshomaru denn auch so weich?" Rin sah sie verständnislos an: "Wieso? Er ist doch kein Hund? - Oh, kann er sich verwandeln?" "Ja. Du hast das noch nie gesehen? Wo wir das letzte Mal hier waren hat er in Hundegestalt gegen Idris gekämpft, Er ist ein riesiger, weißer Hund, so groß wie Idris..." "Oh!" machte die Kleine andächtig, als sie versuchte, sich das Wesen vorzustellen. "Schade, dass ich ihn bestimmt nicht kraulen darf. Er ist gewiss noch flauschiger..." Ein leichtes Zucken der Ohren war das einzige Zeichen, dass nach außen verriet, dass Sesshomaru diesen Dialog gehört hatte. Er verspürte plötzlich den Drang, sich verwandeln zu sollen, ein Gefühl, dass er rasch unterdrückte. So weit würde es noch kommen! Er wandte sich ab und ging zum Rand des Höllentrichters, blickte hinunter: "Also, den siebenten Höllenkreis..." murmelte er. Inuyasha sprang neben ihn: "Da können die anderen nicht mit runter. Das Feuer ist wieder so heiß, wie beim letzten Mal." "Dann machen wir es eben wieder aus. Sonst finden wir Naraku nie." "Ich weiß nicht...Emna Daio könnte das vielleicht nicht verstehen." "Wir haben uns bislang sehr zu seiner Zufriedenheit verhalten", sagte Sesshomaru, was den zuhörenden Todesengeln fast den Atem raubte, die schon fassungslos zugesehen hatten, wie Idris von Höllen- auf Schoßhund umgeschaltet hatte. "Die glauben, sie waren bis jetzt friedlich...." stöhnte einer der fliegenden Beobachter. "Na ja. Im Verhältnis zu dem, wie sie sich vor einem Jahr benommen haben....Allerdings haben wir da auch versucht, sie aufzuhalten." "Sie wollen wirklich in den siebenten Kreis der Hölle?", erkundigte sich ein dritter: "Wie verrückt ist man denn, wenn man am Leben ist?" "Sehr, wie du siehst. Und guck dir nur an, was aus Idris geworden ist. Jetzt kraulen ihn schon drei Mädchen und dem Idioten gefällt es auch noch, statt das er weiterarbeitet, oder die Fremden angreift." Die Todesengel der Hölle brachen ab, als ein shinigami, den sie an seinem roten Kimono als einen von Emna Daios erkannten, an ihnen vorbeiflog, sich in raschem Tempo auf den Weg zum Richter machte. Emna Daio war langsam nervös geworden, als der ausgesandte shinigami nicht zurückkehrte. "Warum dauert das denn so lange?" Seine Assistenten versuchten ihn zu beruhigen, aber je mehr Zeit verstrich, umso ungeduldiger wurde der Richter. "Soll ich ihn suchen gehen?" erbot sich schließlich einer. "Unsinn! Wo ein Todesengel verloren ging, können auch mehr verloren gehen." Dem shinigami wurde klar, dass sein Angebot äußerst leichtsinnig gewesen war. Aber er war nicht umsonst Assistent des Richters: "Ich habe eine Idee, Herr.- Erinnert Ihr Euch an den Spiegel der Hölle? Ihr habt ihn vor einigen Jahrhunderten in die Abstellkammer geschickt, da in der Hölle ja nie etwas passiert ist." "Ja, gut. Bringt ihn schnell her. Dann können wir wenigstens sehen, was da los ist. Den Spiegel hatte ich völlig vergessen. Los!" Die Todesengel flogen davon und kehrten Minuten später mit einem Standspiegel zurück, der mit schwarzem Tuch verhüllt war. Sie knieten höflich vor dem Richter nieder und entfernten das Tuch. Emna Daio sah auf das Bild und spürte wieder, wie sich sein Magen unangenehm bemerkbar machte: "Was soll denn das? Was sind denn das für schwarze Wolken über dem Höllentrichter?" Die Todesengel warfen einen Blick in den Spiegel: "Das sind shinigami, Herr", sagte einer vorsichtig: "Sie kreisen über dem Höllentrichter." "Das sehe ich auch! Was spielen die denn da? Alle shinigami fliegen hoch?!" Der Richter hob etwas die Hand und das Spiegelbild veränderte sich, tauchte unter die kreisenden Todesengel, zeigte den Höllentrichter: "Da sieht alles ruhig aus...." "Vergebt meine Verspätung..." Der ausgesandte shinigami warf sich an der Tür auf die Knie: "Ich habe wichtige Neuigkeiten." "Die Hölle steht noch und alles, was Flügel hat fliegt", murrte Emna Daio: "Und was noch?" "Es sind die Hundejungen und ihr Anhang. Und Idris hat sich mit ihnen angefreundet." "Idris hat was?" "Als ich los flog saßen drei Menschenmädchen auf ihm und kraulten seine Ohren. Zuvor haben sie ihn mit Keksen gefüttert." Emna Daio schloss die Augen: "Natürlich. Man füttert als Mensch den Höllenhund mit Keksen." Er seufzte: "Und haben sie gesagt, was sie hier suchen?" "Sie wollen zu Naraku. Wie Ihr es befohlen habt, halten sie sich an die Bürokratie. Ich habe ihnen dann gesagt, dass er im siebenten Höllenkreis ist. Vermutlich gehen sie jetzt direkt dort hin." "Ich werde an diesen Höllenschlund ein Schild anbringen lassen: gehe direkt in den siebenten Kreis der Hölle, gehe nicht übers Schreibbüro und mache nichts kaputt." Emna Daio atmete schwer: "Was wollen sie denn von meinem Lieblingsgast?" Der Todesengel sah zu Boden: "Herr, Ihr werdet es nicht glauben..." "Wenn es um diese Bande geht, glaube ich langsam alles." "Sie wollen ihn etwas fragen." "Fragen. Und was?" "Das haben sie mir nicht gesagt." "Haben sie es dir verschwiegen oder hast du nicht gefragt?" "Nun ja, Herr..." "Also hast du nicht gefragt?" "Sie haben mich stehen lassen, um im nächsten Höllenkreis eine Pause zu machen, etwas zu trinken und zu essen. Und dann kam Idris." Der Todesengel war sich im Klaren darüber, dass er ziemlich stümperhaft dastand: "Was hätte ich schon anderes tun können? Ich beobachtete das Zusammentreffen mit Idris und kam dann her." Emna Daio wurde sich zum zweiten Mal in diesem Jahr bewusst, dass gute Diener wohl auch Eigeninitiative haben sollten und nahm sich fest vor, das für die nächste Shinigamigeneration zu ändern. "Schon gut. Ich werde im Spiegel ja sehen, was sie dann im siebenten Kreis tun." Der Seufzer war tief wie der Ozean: "Das Feuer brennt ja auch erst seit gestern wieder richtig." Er stutzte, dann schien etwas wie ein Lächeln vorüberzuhuschen: "Nun gut. Ich hätte da ja einen Kandidaten..." "Wollt Ihr wieder den Großen Hundedämon herbitten?" erkundigte sich ein Todesengel. "Sicher nicht", erwiderte Emna Daio prompt: "Sie haben sich bislang ja einigermaßen an die Bürokratie gehalten. Und schließlich: wie sieht das denn aus, wenn ich bei jeder auftauchenden Schwierigkeit meinen Freund um Hilfe bitte. Der denkt ja, ich kann gar nichts. Ich würde ja mein Gesicht verlieren." Die shinigami schwiegen höflich und erwarteten einen neuen Befehl. Aber der Richter hob nur die Hand und ließ das Bild des Spiegels den sechsten Höllenkreis zeigen, wo gerade Inuyasha mit Miroke und Jaken auf dem Rücken neben seinem Halbbruder gelandet war, seine Passagiere absetzte und anscheinend wieder hinaufspringen wollte, um den Rest zu holen, als ein großer schwarzer Schatten neben ihm aufprallte, ein leichtes Höllenbeben verursachte: Idris hatte drei Mädchen auf seinem Rücken sitzen. "Tatsächlich", murmelte Emna Daio, der sich erneut bewusst wurde, dass sein Magen unangenehme Turnübungen veranstaltete: "In der Hölle sind die Hunde los." Kagome, Sango und Rin glitten vom Rücken des Höllenhundes, der sich mit einem Schwanzwedeln wieder hinlegte. "Danke", sagte Kagome höflich und strich über die riesige Nase, was Idris dazu bewog, fasziniert die Augen zu schließen. Sesshomaru warf nur einen flüchtigen Blick seitwärts, ehe er in das lodernde Höllenfeuer blickte: "Gut, Inuyasha. Dann springen wir und machen das Feuer aus. Der Rest kann dann ja nachkommen." "Alles klar." Der Halbdämon drehte sich zu seinen Freunden um: "Ich hole euch dann runter. Glaubst du, Kagome, dass Idris euch nichts tut, auch wenn wir nicht da sind?" "Er ist wirklich ganz brav", versicherte seine Freundin. "Na schön." Inuyasha sah zu seinem großen Bruder, da der den Kopf ebenfalls zu den Menschen- und Jaken- gedreht hatte: "Sango.." "Ja?" erkundigte sich die erstaunt. "Pass auf Rin auf!" Und Sesshomaru sprang, gefolgte von seinem Halbbruder. Die Dämonenjägerin sah mit einem Lächeln zu der Kleinen, nahm ihre Hand. Ihr war bewusst, dass das vermutlich der größte Vertrauensbeweis war, den der Hundedämon einem Menschen gegenüber erbringen konnte. Warum auch immer, aber seit ihrem missglückten Versuch, ihm den Bumerang über den Schädel zu ziehen, schien er sie - etwas- zu achten. Emna Daio starrte in den Spiegel: "Es ist zu schade, dass man der Unterhaltung nicht folgen kann. Aber als dieser Spiegel erschaffen wurde, dachte ja niemand, dass es Gespräche in der Hölle gäbe, die es wert wären, mitgehört zu werden." "Herr", sagte einer der rotgekleideten Todesengel langsam: "Ich glaube mich zu erinnern, dass es eine Art Mithörmöglichkeit gab...sie war doch für das Paradies gedacht, wurde aber noch nie benötigt." "Ja, genau. Gut. Hol sie." Als der Todesengel Minuten später mit etwas erschien, dass einem riesigen Ohr ähnelte, verzog er säuerlich das Gesicht: "Die Kollegen des Paradieses amüsieren sich prächtig, dass es in der Hölle schon wieder Schwierigkeiten gibt." "Denke ich mir." Emna Daio seufzte: "Also. Weiß jemand, wie man diese Teile verbindet?" Gleich zwei shinigami machten sich an die Arbeit. Die Hundebrüder fielen durch das hell aufflammende Höllenfeuer, landeten im Eissumpf fast auf den Köpfen der dort eingegrabenen Verräterseelen. Ohne Zögern wandte sich Sesshomaru um und ging in die Mitte des Höllentrichters. Inuyasha folgte ihm, wenn auch mit mehr Atemproblemen, den Ärmel seines Gewandes schützend vor dem Gesicht. Sie wussten beide, wo sich der Hauptregler befand und dass sie ihn zuletzt mit einer gewaltigen gemeinsamen Anstrengung hatten schließen können. Zu ihrer milden Überraschung war das Höllenfeuer diesmal nicht von kleinen schwarzen Dämonen behütet. Es sah aus, als sei es sich allein überlassen worden. Aber das war ihnen auch egal. Sie fassten den Regler und zerrten - und stellten fest, dass dieser weitaus schwerer zum verstellen ging, als letztes Mal. Emna Daio hatte offenbar mitgedacht. "Mist", keuchte Inuyasha: "Das schaffen wir nie..." Sesshomaru musste ihm zwar Recht geben, war aber noch nicht bereit, seinen Plan aufzugeben. So zog er noch einmal mit aller Kraft an dem Regler. Sein Bruder tat es ihm gleich. Plötzlich gab der Hebel nach- und die Hundebrüder entdeckten zu ihrer Überraschung eine riesige schwarze Pfote. Idris hatte ihnen geholfen. "Danke", sagte der Halbdämon freundlich, während das Feuer erlosch. In der Hölle wurde erneut eine rotschimmernde Dämmerung ausgelöst. "Dann holen wir die anderen..." Als Antwort sprang der Höllenhund erneut empor in den sechsten Kreis, der das offenkundig als Aufforderung verstanden hatte. "Auch recht, " murmelte Inuyasha, als er eine fast menschliche Stimme aufschreien hörte: "Das darf doch nicht wahr sein! Ich muss jetzt schon Halluzinationen haben!" Die Hundebrüder sahen sich im Halbdunkel des siebten Kreises um. Auf der von ihnen abgewandten Seite des Höllenfeuers entdeckten sie eine annähernd menschliche Gestalt, die aber im Gegensatz zu den anderen hier, nur von der Taille abwärts im Eissumpf eingefroren war. Gesicht und Hände waren schwarz vom Ruß und der Hitze des Höllenfeuers, die langen schwarzen Haare verklebt. Auf den bloßen Armen zeigten sich außer Rußflecken auch seltsame Hügel, fast wie Insektenstiche. Die Gestalt hatte ein blau schimmerndes Fell um die Schultern, in dem Brandlöcher zu sehen waren. Der Hölleninsasse starrte sie mit einem Gesichtsausdruck an, als seien sie Gebilde seines schlimmsten Horrors. "Hallo, Naraku", sagte Inuyasha. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, dass war es auch schon wieder. Bitte Kommi hinterlassen, Kritik ist natürlich auch erwünscht! (wenn es sich nicht gerade um die Namen handelt - ich weiß, dass ich sie im ersten Teil nach der Aussprache geschrieben hab und im zweiten Teil Miroku falsch ist....) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)