Tausend Sünden von Schattenwald (Was ist eine Sünde? Und was geschieht mit denen, die zu viele begangen haben?) ================================================================================ Prolog: -------- Prolog 1. Kapitel: S.ucht 2. Kapitel: U.nterdrückung 3. Kapitel: E.nttäuschung 4. Kapitel: N.eid 5. Kapitel: D.rohung 6. Kapitel: E.nteignung Epilog Prolog Paris im Jahre 1997. In Einem Haus abseits der Stadt lag in seinem Bett verträumt ein Mann. Aber es war nicht irgendein Mann: Auf dem Rücken hatte er zwei schwarze Flügel. Er hatte die Beine ausgestreckt und die Hände unter dem Kopf, der die Decke anstarrte, zusammengefaltet. Ein Bein war leicht angezogen und sorgte somit für leichte Falten auf seinem weißen Hemd. Sein kurzes, schwarzes Haar war etwas zerzaust. Die grünen Augen hatte er offen und war mit seinen Gedanken ganz woanders. "Raphael? Darf ich eintreten?", ertönte eine Stimme von draußen. Der Mann verbarg seine Flügel: "Ja...tritt ruhig ein!" Zur Tür hinein kam eine junge Frau mit langen, blonden Haaren, die ihr locker über die sommerrote Bluse fielen. Sie war nicht besonders groß und schlank. "Raphael, du träumst doch schon wieder!", sprach sie. "Ach du bist es!", sagte der junge Mann und zeigte seine Flügel wieder. "Es wird Zeit, den Kindern endlich die Geschichte zu erzählen, oder willst du, dass sie irgendwann so enden wie die anderen?" - "Du hast ja recht, aber ich weiß nicht...", sagte der Mann, welcher Raphael hieß. "Es ist doch recht hart und heutzutage glauben die Kinder einem nichts mehr. Sieh sie dir doch einmal an, Jeanne! Sie sitzen den ganzen Tag vor ihrem Fernseher:" - "Das mag schon sein.", sagte Jeanne, die junge Frau, und ging auf Raphael zu. Sie setzte sich ans Bett und beugte sich über ihn: "Aber deine Geschichte ist doch wie ein guter Krimi im Fernsehen! Die Kinder werden dir schon zuhören!" - "Na gut...", seufzte Raphael und sah in Jeannes Augen. "Wir wollen sie ja nicht im Unwissenden sterben lassen. Hol' sie doch herein!" - "Ich danke dir. Das ist die richtige Entscheidung." Jeanne gab ihm einen Kuss. Kurz darauf ging sie aus dem Zimmer. Raphael setzte sich aufrecht auf das Bett und senkte den Kopf ein wenig. Sollte er seinen Kindern wirklich die ganze Geschichte erzählen? Noch bevor er zuende gedacht hatte, kam Jeanne bereits wieder herein. Hinter ihr kamen zwei junge Menschen mit herein. Es waren die Kinder der beiden. Raphael hatte seine Flügel bereits wieder verborgen. "Elizabeth! Jean! Ich muss euch etwas erzählen. Ihr seid nun alt genug." Die beiden, etwa um die 15 Jahre alt, sahen sich fragend an. "Bitte bleibt ruhig und erschreckt euch nicht!" Raphael zeigte seine Flügel. Einige Federn flogen durch die Luft und segelten ruhig aufs Bett. Die Kinder blieben fassungslos stehen. "Papa?" Durch das Fenster zog ein leichter Lufthauch. Es war so ruhig, dass man von draußen die Vögel hatte singen hören. "Aber...Papa!" Die beiden gingen zu Raphael und berührten vorsichtig seine Flügel. So weich sie auch waren, die Kinder konnten ihren Augen nicht trauen. Raphael wartete ab, bis ihn die Kinder wieder ansahen: "Sicherlich habe ihr euch gefragt, warum ihr nichts über meine Vergangenheit wisst...nun, ich muss euch etwas erzählen, bevor ihr auch ein Opfer der Sünden werdet..." Raphael setzte sich auf einen Sessel, lehnte sich zurück und begann mit seiner Geschichte: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)