Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle von silberstreif (Inu und Sessi mischen die Hölle gründlich auf ^^) ================================================================================ Kapitel 6: Das Gericht ---------------------- Das letzte Kapitel^^ Viel Spaß! Zwei Hundejungen auf dem Weg zur Hölle 6. Das Gericht Tatsächlich hatte der alte Dämon seine Söhne einfach am Schlaffitchen gepackt und sie höchstpersönlich zum Großen Richter gebracht, zum einen besorgt um sie, zum anderen etwas wütend. Sessoma und Inuyasha fielen fast zu Boden, als ihr Vater sie losließ, sich höflich auf die Knie sinken ließ. "Sessoma-sama!" schrie Rin freudig auf: "Ihr lebt!" Sie sprang auf, um auf ihn zuzurennen. "Bleib im Eck, Mädchen!" donnerte Emna Daio sofort, ohne dass sie ihre Bewegung stoppte. Sessoma, besorgt, vor seinem Vater und auch vor dem Richter als schlechter Erzieher oder zu weich dazustehen, sagte schleunigst: "Rin! Auf die Knie!" Die Kleine erstarrte, fiel ohne weitere Bewegung zu Boden. "Hm", machte der Richter nur, aber das genügte, um den Brüdern klar zu machen, dass sie die einzigen waren, die hier noch standen. So hockte sich auch Inuyasha hin. Sessomas Stolz wollte sich empören, ehe er daran dachte, dass auch sein Vater hier kniete und sich ebenfalls im Kniesitz niederließ. Kurz darauf brachten die shinigami auch die drei Menschen und Jaken. Kagome, Miroke und Sango knieten sich eilig hin, etwas hinter Inuyasha bleibend, während Jaken sich in Sessomas Rücken kauerte. Emna Daio betrachtete die sechs mit undurchdringlicher Miene: "Da haben wir ja die ganze Bande beisammen", sagte er kühl: "Zwei Hundejungen und ihr Anhang- Schön. Ich werde euch jetzt einmal eure Anklagepunkte vorlesen." "Anklage..." flüsterte Kagome und presste die Hand vor den Mund. Sango, die neben ihr kniete, fasste instinktiv nach ihrer Freundin. Emna Daio hatte beide Reaktionen bemerkt: "Erstens habt ihr ohne meine Einwilligung oder mein Urteil die Hölle betreten. Zweitens habt ihr einige Unordnung hinterlassen, um das mal freundlich auszudrücken, die gesamte Arbeit für einen Tag praktisch zum erliegen gebracht. Drittens wird Idris der Höllenhund für gut vier Wochen schlafen müssen. Vielleicht wisst ihr etwas darüber?" "Idris war ich", erklärte Sessoma sofort, zu stolz, um nicht die Konsequenzen seines Verhaltens tragen zu können. "Das dachte ich mir schon. - Viertens: fehlen für das nächste Jahr die Höllendämonen, die ihr demontiert habt, genau gesagt geschlagene 12o. Und soweit ich mitgezählt habe immerhin satte 17 Todesengel." Emna Daio betrachtete die Angeklagten genau: "Habt ihr irgendetwas dazu zu sagen?" "Kagome, Sango und Miroke haben keinen shinigami angegriffen", sagte Inuyasha postwendend, bemüht, seine Freunde zu decken: "Nur ich. Und ich denke auch, dass sie keinen Höllendämon zerlegt haben. Wenn du also jemanden bestrafen willst, sollte das wohl ich sein." "Oh nein, Inuyasha, " protestierte Kagome schnellstens: "Es war immerhin meine Idee, Sessoma und Rin in der Hölle zu helfen." "Und ich zumindest habe Höllenwächter angegriffen, als sie mit Sessoma kämpften", gab Sango zu. "Ich auch, " erklärte Miroke, zu ehrlich, um sich vor der Verantwortung zu drücken. Emna Daio seufzte unhörbar, blickte aber zu Jaken: "Und du?" "Ich habe auch mit Höllendämonen gekämpft", sagte der, in der Hoffnung, Sessoma-sama würde ihn nicht für feiger als die Menschen halten. "Nun gut", sagte der Richter, und nahm einige Rollen zur Hand: "Die Zeit für euch Menschen ist nicht gekommen. Und ich sehe, Miroke, Sango, dass ihr für gewöhnlich eure Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzt....Shinigami, bringt diese beiden wieder in die Obere Welt. Und was dich betrifft, Kagome..." Während zwei aufatmeten, sah Emna Daio leicht irritiert auf das Mädchen: "Kannst du mir erklären, warum ich keine Informationen über dich habe?" "Nun ja, Herr Richter, " begann sie höflich: "Ich komme aus der Zukunft. Ich fiel in den Brunnen in meiner Zeit und bin jetzt hier." "Ha. Dann kann ich dich jetzt auch nicht richten. Ich müsste mir erst die Akten aus deiner Zeit anfordern. Aber ich sehe, du hast ein reines Herz. Du kannst auch gehen. Und was dich betrifft, Jaken, so bezweifle ich nicht, dass es dir schwer fallen würde, einem Befehl Sessomas zu widersprechen, geschweige denn, seinem Befehl zuwiderzuhandeln. Auch du kannst gehen." Jaken atmete etwas auf. Zwei Shinigami kamen heran, fassten nach den Freigesprochenen. Kagome wehrte sich: "Lasst mich los! Was ist mit Inuyasha?" Emna Daio fixierte sie und sie wurde rot. So sprach man nicht mit dem Herrn der Unterwelt. So kniete sie sich schleunigst wieder hin: "Bitte..." "Schön. Bringt die drei da weg." Der Richter seufzte wieder unhörbar. Das war mit Sicherheit der anstrengenste Tag in seiner gesamten Existenz: "Und du: du willst noch Inuyashas Urteil hören?" Kagome wandte den Kopf. Als sie sah, dass ihre Freunde weg waren, sagte sie ehrlich: "Ich will es teilen. Ich habe genau so viel Schuld an der Situation, wie er." Der Halbdämon fuhr entsetzt herum: "Kagome! Bist du vollkommen verrückt geworden?" Kagome bemerkte, wie die Blicke des Richters und des alten Hundedämons auf ihr ruhten und wurde erneut rot: "Es tut mir leid..." murmelte sie: "Aber so ist es eben...." "Kagome..." Inuyasha kannte zwar ihren Eigensinn, aber das durfte doch nicht wahr sein: "Bitte! Du bist freigesprochen worden. Und was immer mit mir passiert, ich könnte es leichter ertragen, wenn ich weiß, dass du am Leben bist." "Vergiss es. Wie könnte ich je wieder froh sein, wenn ich wüsste, dass ich dich hier allein gelassen habe." Kagome sah erneut zum Richter. Emna Daio starrte die beiden an, dann wanderte sein Blick zu Rin: "Und was ist mit dir, Kleine? Du bist noch am Leben, kannst also in die Oberwelt zurück. Sollen dich die shinigami bringen? Oder willst du sterben? Du könntest sofort ins Paradies gelangen? Was wünscht du dir?" Rin neigte sich höflich vor: "Das liegt bei Sessoma-sama." "Und Sessoma? Was soll ich mit ihr tun?" Der Hundedämon wandte den Kopf nicht, als er sagte: "Rin...die Entscheidung vor Emna Daio liegt allein bei dir." Das kleine Mädchen sah empor: "Dann, Herr Richter, wünsche ich mir, dass ich in alle Ewigkeit bei Sessoma-sama bleiben kann." Emna Daio seufzte erneut unhörbar: "Egal, welches Urteil er bekommt?" "Ja. Lieber mit meinem Herrn in der Hölle, als ohne ihn im Paradies." "Ist das auch deine Meinung, Kagome? Du bleibst bei Inuyasha?" "Ja, Herr Richter. Mein Anteil an dem Wirrwarr ist ebenso groß wie seine Schuld." "Schön. Shinigami, bringt die zwei Mädchen und die beiden Hundebengel hinaus. Und bewacht sie gut. Ich habe keine Meinung davon, dass sie erneut etwas anstellen." Die vier ließen sich schweigend hinausbegleiten. Emna Daio schlug die Hände vor das Gesicht: "Als ich vorhin sagte, dass deine Jungen unmöglich sind, habe ich mich geirrt. Ihre Menschenmädchen sind das eher. Unmöglich, undenkbar, was diese gefordert haben." "Das Schicksal meiner Söhne teilen zu wollen?" Die Seele des mächtigsten Dämonen aller Zeiten setzte sich bequemer hin: "Sie müssen sie wirklich gern haben. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mich freue, dass beide einer so bedingungslosen Liebe wert sind, auch, wenn mich das Verhältnis von Sessoma zu Rin mehr als irritiert." "Das ist nicht das Problem." Der Richter sah auf: "Aber diese beiden haben reine Herzen. Und meine ich wörtlich. Genau das ist die Schwierigkeit. Ich kann keinen Menschen mit solchem Herzen in die Hölle schicken, Oder wir hätten das Programm von heute in abgemilderter Form.- Ich hatte eigentlich die Absicht, die beiden für das Theater, das sie heute angestellt haben, nun ja, zu bestrafen, ihnen eine Strafarbeit in der Höllenreparatur aufzugeben, sie dann wieder in die Obere Welt zu lassen. Aber da diese Mädchen bei ihnen bleiben wollen..." "Nun, Emna Daio, dann hast du wohl keine Wahl." Etwas wie ein Lächeln lag in der Stimme: "Überdies: sie haben nichts angestellt, was man nicht wieder in Ordnung bringen kann. Übrigens, wie hieß der Dämon, der das Ganze ausgelöst hat?" "Narake. Den Namen werde ich nie vergessen." Etwas wie lauter Tumult vor der Tür ließ dann allerdings Emna Daio aufspringen. "Was ist denn nun schon wieder los?" Er ging in sein Vorzimmer. Rin kniete dort neben Sessoma und sah ihn fast bewundernd an. Im anderen Teil des Raumes hielten je zwei shinigami Kagome und Inuyasha fest, die offenkundig einander an die Kehle wollten. Die beiden alten Freunde- denn das waren der Richter und der große Hundedämon seit über 1000 Jahren- starrten etwas fassungslos die Szene an. Kagome schien tief durchzuatmen und schloss die Augen. "Na schön", sagte sie kalt: "Inuyasha: mach Platz!" Die Perlenkette um den Hals des Halbdämons leuchtete auf. Im nächsten Moment lag er mit dem Gesicht auf dem Boden, in der klassischen Haltung eines liegenden Hundes. Die beiden shinigami, die ihn festgehalten hatten, befanden sich ebenfalls parterre. Sessoma kannte diesen Befehl und seine Wirkung und schien nur leise amüsiert. Sein Vater und der Oberste Richter dagegen blickten mehr als entgeistert. "Ruhe!" donnerte Emna Daio nach der ersten Schrecksekunde. "Kann man bei euch denn nicht einmal euer Urteil fällen, ohne dass ihr Ärger macht?! Wirklich: zur Hölle mit euch!!" Er zog sich mit seinem Hundefreund wieder zurück. Sessoma sah zu seinem Halbbruder, der sich mühsam aufrichtete: "Gratuliere", sagte er eisig: "Wenn es je noch eine Chance gab, dass Emna Daio uns verzeihen würde, so habt ihr sie gerade gründlich ruiniert." "Tut mir leid", murmelte Kagome: "Das wollte ich wirklich nicht. Aber Inuyasha hat einfach manchmal eine Art..." "Ha! Du blöde..." Der Halbdämon brach ab, da er wusste, dass das nächste falsche Wort ihm wieder den magischen Befehl eintragen würde. Beleidigt hockte er sich hin. Die beiden shinigami blieben etwas irritiert neben ihm stehen. Emna Daio schüttelte leicht den Kopf, langsam aber sicher am Rande seiner Nervenkraft. "Noch so ein Tag", sagte er: "Und ich schmeiße meinen Beruf hin. Das gibt es doch einfach gar nicht." "Ich kann nicht mehr tun, als mich für meine Söhne zu entschuldigen." Der alte Hundedämon setzte sich: "Ich frage mich nur, wann Kagome es geschafft hat, diese magische Kette um Inuyashas Hals zu bekommen. Normalerweise hätte er sie abwehren können- und müssen." "Oder auch nicht." Der Richter nahm wieder Platz: "Bedenke, alter Freund: Kagome hat ein reines Herz. Und er kann nun nichts mehr gegen ihren Willen tun, solange sie dabei ist. Eigentlich beschert sie ihm so die Fahrkarte ins Paradies." "Hm. Das ist wahr." Der große Dämon sah vor sich hin: "Und was hast du jetzt vor, Emna Daio?" "Wenn ich einmal hier fünf Minuten in Ruhe überlegen könnte...Zumal vor der Tür schon Berge von Seelen auf ihr Urteil warten. Eigentlich bin ich hier nämlich für alle da und nicht nur für zwei verdrehte Hundejungen." Der Herr der Unterwelt seufzte. "Würde es etwas helfen, wenn ich sie verprügle? Das habe ich offenbar zu wenig getan." "Das ist zu spät. Sie sind beide schon erwachsen. Und du bist einfach zu früh gestorben. Es war und ist nicht deine Schuld." Emna Daio schlug erneut die Hände vors Gesicht: "Es ist alles die Schuld von diesem Kerl...ah!" Er sah auf, klatschte. Dem eintretenden Todesengel befahl er, die Angeklagten zu holen. Kurz darauf knieten die vier wieder vor ihm. Zu seiner gewissen Überraschung wirkten weder Kagome noch Rin irgendwie nervös, obwohl er das von den reinen Seelen erwartet hätte: immerhin standen die Chancen gut, dass sie mit in die Hölle müssten. Dann allerdings begriff er: sie hatten beide ihre Entscheidung schon längst getroffen und würden wirklich dazu stehen. So musterte er die lästigen Hundejungen. Inuyasha sah man an, dass er mehr als aufgeregt war, da seine Hundeohren dauernd zuckten- hin zu Kagome. Offenkundig machte er sich eher Sorgen um seine Menschenfreundin, als um sich selbst. Interessant, dachte Emna Daio, der das "mach- Platz!" durchaus noch nicht vergessen hatte- im Unterschied zu den beiden Beteiligten. Sein Blick wanderte zu dem älteren der Brüder. Sessoma schien ungerührt wie immer, aber er hatte sein Fell so gelegt, dass es scheinbar zufällig Rin berührte und die hatte die Hand darauf gelegt- sehr aufschlussreich für einen so erfahrenen Richter. Er räusperte sich etwas und alle Augen - und Ohren- wandten sich ihm zu: "Also schön. Ihr habt es wirklich geschafft, innerhalb von wenigen Stunden mehr im Jenseits anzurichten, als alle Tote und Dämonen je zuvor zusammen, das muss man euch lassen. Aber ihr habt nichts angestellt, was man nicht wieder in Ordnung bringen kann. Hoffe ich. Das Höllenfeuer ist nämlich noch nie aus gewesen und ich habe keine Ahnung, wie lange es dauern wird, das wieder hoch zu heizen. - Aber ich habe nicht nur eure Taten zu bewerten, sondern auch eure Absichten. Es war und ist durchaus eine gute Tat, zu versuchen, ein unschuldiges Leben aus der Hölle zu retten. Rin hätte es nie in allen Jahrtausenden verdient gehabt, dort zu landen und schon gar nicht lebendig. Es ist euch eigentlich nur vorzuwerfen, dass ihr nicht einfach in der Schreibstube nach ihr gefragt habt. Aber das habt ihr wohl nicht gewusst. Das nächste Mal, fragt gefälligst, wohin ihr sollt. Ich gebe die Schuld an diesem ganzen vermasselten Tag jemand anderem. Ihr könnt gehen. - Die shinigami werden euch in die obere Welt zurückbringen. "Danke, Herr Richter", sagten Kagome und Rin unisono. "Puh", machte Inuyasha: "Das ist nett von dir, Emna Daio." Dann begegnete er dem Blick seines Vaters: "Dir natürlich auch danke, Vater, denn ich glaube, dass du zu uns gehalten hast." Er sprang auf: "Dann lass uns gehen, Kagome." Die stand sofort auf, verneigte sich noch einmal, ehe sie ihrem Freund hinaus folgte. Sessoma erhob sich ebenfalls: "Du bist gerecht, Emna Daio", meinte er sachlich. "Ich muss wohl auf Wiedersehen sagen." "Ja, denn wir werden uns wieder sehen, Sessoma." Der Richter betrachtete ihn: "Eine Frage habe ich noch: was empfindest du für sie?" Sessoma sah ins Nichts: "Wenn wir uns wieder sehen, muss ich dir diese Frage beantworten. Jetzt nicht." "Das ist wahr." "Ich weiß.- Dann lebt wohl, Herr Vater." Etwas wie eine Verneigung in Richtung seines Erzeugers: "Komm, Rin." Die Kleine sprang sofort auf und die beiden verließen das Büro. Der alte Hundedämon schüttelte sich: "Ich bin wirklich zu früh gestorben. Was für Manieren!" "Nun ja. Sie haben sich immerhin bedankt. Und ich habe die gute Hoffnung, wenn ich sie wieder hier habe, benehmen sie sich besser. Vertrau dem Herz der Mädchen." Emna Daio lächelte. "Deinen Optimismus möchte ich haben. - Brauchst du mich noch? Ich habe da zwei Damen, die auf mich warten." "Alter Schwerenöter. Du brauchst dich über deine Söhne wirklich nicht wundern." Aber der Richter lächelte wieder. In einem gut durch Bannkreise versteckten Schloss lag der Herr nachlässig auf Matten ausgestreckt Er fühlte sich seltsam zufrieden. Alle seine Feinde waren heute Morgen mit einem Schlag erledigt, in die Hölle gestürzt und das auch noch freiwillig, was er, zumindest bei Sessoma, nicht so ganz begriff. Er blickte auf, als eine Frau langsam hereinkam: "Was ist denn, Kagura? Ich sagte doch, ich will nicht gestört werden." "Ich weiß", brachte die Dämonin nervös hervor: "Aber...äh...Narake...da will jemand dich sprechen..." "Und wer? Der soll warten." Er klang noch immer unbesorgt. "Bitte...geh in den Hof!" Sie war so in Panik, dass er aufstand: "Was soll das denn?" Er schob die Matten seines Zimmers beiseite und starrte fassungslos auf die gut dreißig schwarzgekleideten Gestalten in seinem Hof: "Das....ihr seid doch shinigami?!" "Und du bist Narake? Komm. Emna Daio möchte sich dringend mit dir unterhalten." Ein gleich dreistimmiger Aufschrei begrüßte die vier, als die shinigami sie auf einer Wiese absetzten. "Sessoma-sama.....!" Jaken kam eiligst heran: "Ich fürchtete schon, Euch sei etwas zugestoßen...." Der richtete sich mit unbestreitbarer Eleganz auf, warf nur einen flüchtigen Blick seitwärts, nach rechts wo Rin sich gerade aufrappelte, dann nach links, wo Miroke und Sango seinem Halbbruder und Kagome beim Aufstehen halfen. "Inuyasha, Kagome...wir hatten schon Sorge...." Sango legte den Arm um ihre Freundin: "Das ist ja noch mal gut gegangen." "Ja, doch. Der Richter hat uns alle freigelassen." Das Mädchen aus dem 20. Jahrhundert atmete tief durch: "Ich bin echt froh darüber. Irgendwie ist das Jenseits nicht unbedingt mein Lieblingsort." "Zumindest die Hölle", murmelte die Dämonenjägerin. Inuyasha schüttelte den Kopf, dass seine weißen Haare flogen: "Puh. Wenn mich in der nächsten Zeit noch mal jemand auf eine Rettungsmission schicken will, frage ich vorher, wen ich damit ärgern könnte." "Sinnlos." Miroke musste lächeln: "Du weißt selbst am besten, dass du sofort losrennst, wenn einer um Hilfe schreit." Rin hatte aufatmend festgestellt, dass Sessoma-sama nichts geschehen war, sie alle heil wieder im Diesseits angekommen waren. Sie war so froh und erleichtert, dass sie wagte, zu tun, was sie nie zuvor getan hatte. Sie nahm die Hand des Hundedämons und zog sie an ihre Wange. Sie rechnete mit Tadel, oder dass er seine Hand wegziehen würde. Immerhin war sie nur ein Mensch und es stand ihr sicher nicht zu, ihn so zärtlich zu berühren, aber sie war einfach so selig, wieder hier bei ihm zu sein, dass sie alles dafür in Kauf nahm. Zu ihrer Verblüffung spürte sie, wie er mit der Außenseite der Finger ihre Wange nachstrich, ehe er fast behutsam seine Hand wegnahm. Rin starrte zu ihm auf, geradezu entzückt, dass er wohl auch froh war, sie wieder bei sich zu haben. Sessoma sah das Aufleuchten in ihrem Gesicht und konnte den Gedanken nicht unterdrücken, dass dieser Gesichtsausdruck einfach alles wert gewesen war. Dann jedoch wandte er sich um: "Jaken, gehen wir." Der sammelte hastig seinen Kopfstab ein und folgte seinem Herrn. Auch Rin beeilte sich, hinterher zu gelangen. Der Hundedämon blieb stehen, wandte kurz den Kopf: "Inuyasha..." Sein Halbbruder sah zu ihm: "Was ist?" "Deine Kampftechnik hat sich verbessert. Wir waren ein gutes Team, da im 7. Kreis der Hölle..." Sessoma drehte sich wieder um und war mit seinen beiden Begleitern verschwunden, ehe Inuyasha Worte fand. "Sollte das etwa ein Lob sein?" erkundigte sich Kagome irritiert. "Das hat er doch noch nie gemacht." "Das war wohl eher seine Variante von: danke, Bruder, " meinte Miroke. "Danke bringt Sessoma nie über die Lippen." Inuyasha zog Tessaiga und setzte sich: "Das kannst du vergessen." "Na ja." Kagome sah zu den Sträuchern, wo die drei gerade verschwunden waren. "Miroke könnte fast recht haben.- Wir sollten gehen. Es wird schon dunkel. Shippo und Kiara machen sich bestimmt langsam Sorgen." "Ja." Sango legte sich ihren Bumerang über: "Ich bin ja nur neugierig, was Narake das nächste Mal einfällt. Er wird immer raffinierter. Und stärker." "Wenn ich Emna Daio richtig verstanden habe, ist er ziemlich geladen auf Narake", meinte Inuyasha: "Vielleicht unternimmt er was." "Schön wär's." Miroke warf nur einen flüchtigen Blick auf seine rechte Hand: "Aber so viel Glück haben wir mit Sicherheit nicht." Doch es blieb dabei. Kein Wesen sah Narake im Diesseits wieder. Weder in dieser Nacht noch in den vielen Nächten, die dieser folgten. In der Hölle normalisierte sich das Leben auch wieder, wenn man von dem Umstand absah, dass die shinigami dazu übergingen, säumige Höllenwächter mit dem Satz zu erschrecken: "arbeite, sonst holen dich die Hundejungen." Aber das ist schon wieder eine ganz andere Geschichte: zwei Hundejungen auf dem Weg zum Himmel oder warum Emna Daio urlaubsreif wurde.... -------------------------------- ENDE! Wem es gefallen hat, soll bitte noch einen Kommi hinterlassen, wem nicht....Kritik erwünscht. Vielleicht wird demnächst auch eine Fortsetzung hochgeladen - wer weiß? *g* Immer schön Ausschau halten. Bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)