Erwärme mein Herz von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 17: Das Grab der Escaflowne ----------------------------------- O yasumi nasai! Puh, leute! Japan umgibt mich gerade wieder voll und ganz... letztes jahr hab ich ja an so nem Austausch teilgenommen und jetzt sind die japaner im Gegenzug den August über hier... Mein Gast is ein ganz süßes Mädel, Miki! (Grüße an dieser Stelle!) Wir haben natürlich den ganzen TAg Sightseeing programm etc. also nehmts mir net übel, wenn kap 18 diesmal sehr lange dauert. Aber das passt mir ganz gut, denn kapitel 17 ist so dramatisch und am schluss so unvorhersehbar, dass ich euch ein bissl zappeln lassen will! ^---^(Ich weiß, ich bin gemein!) Es freut mich, dass euch das letzte kapitel doch so gut gefallen hat, trotz meiner Mängel... aber egal... Danke für eure Kommis und euer Lob! Ich weiß jetzt gar nicht was ich sagen soll, außer: LEST! Wir sehen uns in einem "ausführlichen" Nachwort... Es gibt viel zu bereden! Chiyo-san ------------------------------------------ Kapitel 17: Das Grab der Escaflowne Sorgfältig zerteilte Hitomi ihr gekochtes Ei, bröselte die Schale Stück für Stück herunter. Das zarte Eiweiß kam zum Vorschein und sie durchbrach die Oberfläche mit ihren silbernen Löffel. Das alles tat sie so langsam und konzentriert, dass es schon fast lächerlich war. Aber sie wollte die Zeit genau nutzen, um Van beobachten zu können. Er saß wie immer beim essen am Ende er Tafel und war ebenfalls mit seinem Ei beschäftigt. Noch vor 3 Wochen hatte immer fröhliche Stimmung beim Frühstück geherrscht und Hitomi war gerne und regelmäßig herunter in den Speisesaal gekommen, anstatt allein auf ihrem Zimmer zu frühstücken. Aber jetzt... Jetzt war wieder alles anders, als wäre es nie anders gewesen. Seit dem Tag, als Hitomi Brisaeyes Geheimnis erfahren hatte, war irgendetwas geschehen. Van, der es doch glatt geschafft hatte seine frühere üble Laune auf einen annehmbaren Stand zu bringen, war nun wieder schweigsam und in sich zurückgekehrt. Hitomi verstand es einfach nicht! Sie hatte sich schon so viele Hoffnungen gemacht! Immerhin hatte Van gut 2 Wochen lang keine blöden Bemerkungen mehr abgelassen und sogar regelmäßig gelacht... Nur war er jetzt so in sich gekehrt, dass Hitomi sich schon fast seine frühere mürrische und aggressive Art zurück wünschte. Auch Kobe hatte die Veränderung sichtlich bemerkt. "Schmeckt ihnen das Ei nicht, euer Majestät?", fragte er von der Mitte der Tafel her, bedacht darauf, nicht vorwurfsvoll zu klingen. Van blickte kurz auf. Sein Blick war irgendwie komisch, als würde er weit in die Ferne blicken. "Oh nein, nein... Es ist vorzüglich...", antwortete er beflissen und wandte sich wieder ab. Brisaeye, die um den Tisch herum ging und Tee nachschenkte starrte nun fast entrüstet zu ihrem König hinunter. Was war nur in ihn gefahren? Hitomi konnte es sich einfach nicht vorstellen, nur hatte sie den leisen Verdacht, dass es etwas mit ihr zu tun hatte. Van sah sie schlichtweg nicht mehr an und vermied jedes Gespräch mit ihr. Früher wäre er ihr demonstrativ aus dem Weg gegangen und hätte sie angeschrien, wenn sie auch nur in irgendeiner Weise etwas von ihm wollte. Das tat er jetzt nicht mehr. Er ging ihr zwar nicht aus dem Weg, jedoch war ein Gespräch mit ihm auch nicht besser als mit einer Topfpflanze. Hitomi hatte schon alles versucht, ihn angeschrien, provoziert und genervt, aber er sprang auf nichts an. Als hätte er eine seltsame Krankheit, die ihn ständig müde machte... Was war nur los mit ihm? Was war an jenem Tag geschehen, dass Van jetzt so ist? Sie hatten doch soviel Spaß zusammen mit Tomu, beim reiten. Es hätte alles so gut werden können... "Ach, Kobe?" Van hatte sein Ei schon halb gegessen, sah jedoch jetzt auf und suchte Kobes Blick. "Ich möchte bitte für die Audienz des Boten aus dem Südland bitte mein neues Gewand tragen. Richten sie das der Schneiderin aus?", fragte er seinen ersten Berater schon fast liebenswürdig. Kobe, der seine Verwunderung über Vans Tonfall nicht zurückhalten konnte und fast seinen Löffel fallen ließ, nickte heftig und murmelte ein hastiges "Natürlich." Brisaeye ging jetzt kopfschüttelnd mit ihrer Teekanne zurück in die Küche und Hitomi wandte sich erneut ihrem Eigelb zu. Tomu war nun der einzige, der Van anstarrte, als wäre er eine Erscheinung. Hitomi konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. Sie würde es selbst tun, wenn es noch Sinn machen würde. Aber auf gar keinen Fall, würde sie ihre "Mission Van" so schnell aufgeben. Sie würde herausfinden, was nun schon wieder sein Problem war, ob ihm das nun passte oder nicht! "Van, warte mal!", rief Hitomi und stellte sich dem König in der großen Halle in den Weg. Er kam gerade von seiner Audienz zurück und wirkte ausgelaugt und abwesend. Seine Augenbrauen hatten sich seit langem einmal wieder in unerfreuliche Tiefen gesenkt und als er jetzt von Hitomi aufgehalten wurde, wirkte er schon fast wieder zornig. "Was ist?!", fuhr er sie an, blickte dabei aber in eine ganz andere Richtung. "Jetzt sei doch nicht so! Ich frage dich noch mal: Was ist los mit dir? Was habe ich dir getan?", sagte Hitomi und suchte dabei verzweifelt seinen Augenkontakt. "Nichts!", rief er und schob sie zur Seite. "Gar nichts hast du gemacht..." Energisch stampfte er davon und lies Hitomi stehen. "Dasselbe sagt er auch zu mir, wenn ich ihn danach frage...", merkte Kobe an, der nun auch aus dem Thronsaal gekommen war. "Ich will das aber nicht mehr hören!" Hitomi tauschte einen vielsagenden Blick mit Vans erstem Berater und flitzte dann dem König selbst hinterher. "Verdammt noch mal! Damit gebe ich mich nicht zufrieden!", fauchte sie, als sie Van eingeholt hatte. Sein schwarzes Haar flog herum als er sie für einen kurzen Moment wie wild anstarrte. "Es ist immer das gleiche mir dir! Du mischt dich in Dinge ein, die dich überhaupt nichts angehen!", schrie er energisch und Hitomi spürte die tobenden Wogen seiner Aura wie verrückt um ihn herumschlagen. "Und du weißt, dass es mir wie immer egal ist, was du davon hältst...", erwiderte sie trocken und ging wieder auf gleicher Höhe mit ihm. Sie waren die Treppen hinaufgejagt, ohne es richtig zu merken und nun stapften sie den langen Gang entlang, wobei nicht mehr viel fehlte, bis sie an der Treppe angelangt waren, die zu Vans königlichen Gemächern führte. "Ja, allerdings! Und würdest du jetzt bitte aufhören, mit hinterher zu laufen?!" Er blieb abrupt stehen und machte auf dem Absatz kehrt. Hitomi konnte gar nicht so schnell schauen, da war er schon wieder den Gang zurück geschritten. Sie rannte ihm erneut hinterher, und erst als sie zurück im verlassenen Thronsaal waren, machte Van langsamer. Hitomi schlug die Tür hinter ihm zu, nur um ihn ein wenig zu verdeutlichen, dass er in der Falle saß. Sofort hielt Van inne und schaute sie kurz an. Man konnte regelrecht sehen, wie seine Schultern niedersanken, als Zeichen der Resignation. "Würdest du mir jetzt bitte sagen, was los ist?", fragte Hitomi erneut und starrte auf Vans Hinterkopf, als könne sie damit etwas erreichen. "Es gibt nichts zu sagen. Ich bin einfach nur nachdenklich, in letzter Zeit...", meinte Van nur und seine Aggressivität war so schnell verschwunden, wie sie gekommen war. Er war nun wieder genauso in sich gekehrt und seltsam abweisend, wie schon in den letzten drei Wochen. Genau das sprach Hitomi jetzt an: "Drei Wochen? Niemand ist drei Wochen lang nachdenklich! Es war doch alles gut Van! Du hattest mir Minnmay geschenkt und wir hatten jede Menge Spaß mit Tomu zusammen. Und dann bist du plötzlich so... so komisch..." Sie starrte immer noch seinen Hinterkopf an und versucht ihn irgendwie dazu zu bringen, sich umzudrehen. "Tja... Es geht mir einfach viel durch den Kopf das ist alles...", sagte er abweisend und schritt langsam auf eines der Fenster zu. Just in dem Moment konnte man einen Donner grollen hören. "Was ist denn jetzt?", fragte Van laut und blickte argwöhnisch aus dem Fenster. Hitomi, nun ebenfalls abgelenkt, stellte sich hinzu. Von fern drang das Licht eines Blitzschlags durch die Scheiben und sie konnten beobachten, wie der Regen einsetzte. Tropfen für Tropfen ging auf die Dächer von Farnelia nieder, dramatisch untermalt von Donner und Blitz. Der Himmel schüttete all sein Wasser aus und dabei machte sich ein eigenartig flaues Gefühl in Hitomis Magen breit. Der Regen war in ihrer Welt kein gutes Zeichen... Zuerst der Taifun über Tokyo und dann dieses heftige Unwetter in Gaias Urwald. Beide Male zogen schicksalhafte Ereignisse mit sich, und dabei nicht einmal gute. Zwar war hier im Schloss keinerlei ernsthafte Gefahr zu erwarten, doch spürte Hitomi instinktiv, dass irgendetwas geschehen würde. Etwas, was ihr jetzt schon eine Gänsehaut über den Körper jagte. Sie starrte wie in Trance nach draußen, auf den immer dichter werdenden Regen, der jede Kontur der Landschaft verschwimmen ließ und jeder Donner und jeder Blitz ließ sie erschaudern. "Ein Sommergewitter...", sagte Van leise, als ob das nicht ganz klar wäre. "Ja...", murmelte Hitomi und wandte ihren Blick schwermütig vom Regen ab. Sie musterte Van verstohlen von der Seite. Sein markantes Profil wurde alle paar Sekunden von einem gleißenden Blitz erhellt und seine dunklen Augen kamen ihr auf einmal so seltsam fremd vor. Sie wusste eigentlich gar nicht, was gerade in Van vorging. Immer versuchte sie ihn zu einem anderen Menschen zu machen, dabei konnte sie auch nur Mutmaßungen anstellen, was seine Gefühle betraf. Vielleicht kannte sie diesen Mann wirklich nicht mehr? "Van, sag mir doch endlich was mit dir los ist...", startete Hitomi einen neuen Versuch und berührte ihn vorsichtig am Arm. Er wandte sich ihr zu und sein Blick blieb schwermütig auf ihr liegen. "Ach Hitomi...", seufzte er und mit dem nächsten Donnerschlag wandte er sich von ihr ab und schritt langsam durch den Thronsaal zurück. "Van!", rief ihm Hitomi erneut nach, doch Van drehte sich nicht wieder um. Stattdessen öffnete er die Tür und murmelte leise: "Ich kann es dir nicht sagen. Nicht heute... Es ist etwas, was nur mich angeht. Das solltest du endlich akzeptieren..." Mit diesen Worten ging er und ließ Hitomi stehen. Sie fühlte sich schlagartig so, als würde sie draußen stehen, wo der Regen senkrecht auf sie nieder prasselte und ihr jeder Tropfen durch Mark und Bein ging. Am nächsten Morgen fühlte sich Hitomi vollkommen erschöpft und ausgelaugt. Sie hatte nur ungefähr drei Stunden geschlafen, zum einen, weil sich das Gewitter noch eine Zeit lang über Farnelia entladen hatte und zum anderen, weil sie stundenlang über Van nachdenken musste. Sie konnte sich immer noch keinen Reim darauf machen, was mit ihm los war. Er war einfach nicht mehr er selbst. Wenn er nur irgendeine Andeutung gemacht hätte oder wenigstens irgendwie böse auf sie wäre... Aber nein, er blockte alles völlig ab! Das machte sie noch verrückt! Wütend schlug sie auf ihre Matratze und schrie einmal laut in ihr Kissen, sodass ihr Schrei gedämpft wurde. Im nächsten Moment bereute sie dass, weil sie befürchtete, Brisaeye könnte es gehört haben und würde gleich besorgt vor ihrer Tür stehen. Aber es passierte nichts, auch nicht nach ein paar Minuten. Sogar Tomu schlief noch tief und fest. Resigniert stieg sie aus dem Bett und lugte durch das Fenster. Die Nacht ging gerade wieder in den Tag über und ein rot-goldener Schimmer breitete sich von der Bergkette her aus. Es würde anscheinend ein schöner Tag werden, vom Gewitter des vergangenen Abends war nichts mehr zu sehen. Was sollte sie heute nur tun? Auf jeden Fall würde sie wieder anfangen, auf dem Zimmer zu frühstücken. Die Stimmung am Tisch war ihr wirklich zu trist... Sie machte sich daran, irgendetwas anzuziehen. Obwohl es noch ziemlich früh war, schlafen konnte sie beim besten Willen nicht mehr. Sie zog das geschmeidige Oberteil an, welches sie noch aus Merles Katzendorf behalten hatte und machte sich gerade auf dem Weg zum Schrank, als es zaghaft an der Tür klopfte. Verwundert über die frühe Störung öffnete Hitomi die Tür und zum Vorschein kam Brisaeye, die so frisch und ungestüm wirkte wie eh und je. "Du hast doch nicht etwa meinen Schrei gehört?", mutmaßte Hitomi und sah sie skeptisch an. "Oh, ja, den auch...", scherzte das Mädchen leise. "Aber eigentlich hat mich Kobe geschickt. Du sollst sofort deine Reitkleidung anziehen und nach unten in die Halle kommen. Es sei wichtig...", sagte sie und machte Hitomi mit einem Blick deutlich, dass sie auch keinen Schimmer hatte. "Was kann er denn so früh nur wollen?", fragte sich Hitomi, zog sich aber folgsam an. Als sie nach unten kam, stand Kobe schon da. Seine Augen waren vom Schlaf noch etwas verquollen, trotzdem schritt er nervös auf und ab. "Guten Morgen, Hitomi... Gut das sie so schnell kommen konnten...", begrüßte er sie. "Was ist los?" Hitomi versuchte etwas aus seinem Gesicht zu lesen und mehr denn je, hatte sie das Gefühl, dass etwas schlimmes passiert war. "Ist etwas mit Van?", fragte sie und ihre Stimme klang hohl und fremd, als würde sie nicht ihr gehören. Sofort trat ein flüchtiges Lächeln auf das Gesicht des ersten Beraters. "Nein, nein... Nicht direkt. Der König ist heute morgen noch in aller Dunkelheit aufgebrochen und hat mich angewiesen, sie dorthin zu schicken, sobald der Morgen graut." "Wohin?", wollte Hitomi wissen und ihre Angst legte sich ein wenig. Dass Van manchmal hitzige und überstürzte Einfälle hatte, war ihr ja bekannt. "Zum Grab der Escaflowne...", sagte Kobe leise und nachdrücklich. Die Worte hingen einige Zeit im Raum, als hätte man ihre Bedeutung vergessen. Hitomi jedoch blieb für kurze Zeit der Atem aus. Escaflowne! Der sagenumwogene Gymilef! Sie hatte ihn schon fast vergessen... Damals, während des Krieges, war Escaflowne ein wichtiger Pol gewesen. Als man die Macht des Gymilefs erkannte, wollte sie jeder besitzen, diese uralte Macht, zusammengesetzt aus Maschine und Drachenblut. Escaflwone war Vans Gymilef gewesen und sie erinnerte sich genau daran, was sie alles gemeinsam durchstehen mussten. Am Ende, als der Krieg vorbei war, und Folken gestorben war, hatte Van beschlossen auch Escaflowne dort im Wald zurückzulassen, im Gedenken daran, was alles schlimmes passiert war. Doch was hatte er heute dort zu suchen? Und warum sollte sie kommen? Hitomi fasste sich wieder und starrte Kobe an, als hätte sie nicht richtig gehört. "Zum Grab der Escaflowne? Aber was will Van da? Und warum soll ich kommen?" "Das hat er mir nicht gesagt. Aber es schien ihm sehr wichtig zu sein...", gestand Kobe und Hitomi erkannte, dass auch ihm das ganze nicht geheuer war. "Vielleicht finden sie dort die Antwort darauf, warum sich der König in letzter Zeit so... ungewöhnlich verhält...", meinte Kobe und sah Hitomi unsicher an. "Ja, das könnte sein...", murmelte Hitomi, allerdings wenig davon überzeugt. Alles, das Gewitter, Vans Verhalten und ihre eigenen Gefühle deuteten darauf hin, dass irgendetwas passieren würde. Ob es nun mir Escaflowne zu tun hatte oder nicht, es würde ihr sicherlich nicht gefallen... Schon ein paar Minuten später hatte Hitomi Minnmay gesattelt und trabte nun auf ihrem schönen Tier durch die Hauptstraße von Farnelia. Minnmays Fell glänzte golden in der Morgensonne und das gleichmäßige Schaukeln während dem reiten beruhigte Hitomi ein wenig. In ihrem Kopf nahmen tausenderlei Theorien drüber Gestalt an, was Van ihr wohl nun zu sagen hatte. Ein ungutes Gefühl breitete sich zusehends in ihrem Bauch aus und sie wollte gar nicht mehr daran denken, was gleich kommen würde. Was war es, das Van ihr mitteilen wollte? Und warum ausgerechnet dort im Wald, bei Escaflownes und damit auch dem Grab seiner Familie? Alle waren dort begraben, seine Mutter, sein Vater und sein Bruder, der einzige aus Vans Familie den sie noch gekannt hatte. "Oh Van... Was ist nur los mit dir...", seufzte Hitomi und trieb Minnmay noch mehr an. Sie kamen hinaus aus der Stadt und schlugen diesmal den Weg nach rechts ein, entlang an der Stadtmauer. Die Luft roch frisch und belebte ihren Geist. Besonders das Gras sandte einen intensiven Geruch aus, so kurz nach dem Regen. Es herrschte eine angenehme Stimmung im Land. Hitomi hätte so gern die morgendliche Sonne genossen und den Vögeln bei ihrem Gesang gelauscht, aber sie kam ihrem Ziel immer näher und nichts außer Van hatte mehr Platz in ihrem Kopf. Minnmay galoppierte nun den sandigen Weg entlang und ihre weiße Mähne flatterte dabei auf. Der Waldrand kam näher und vom Weg ging ein schmalerer, ausgetretener Pfad ab, den Hitomi einschlug. Sie konnte sich ganz genau daran erinnern, als sie zum ersten mal dort bei den Gräbern gewesen war. Es war ihr letzter Tag auf Gaia gewesen, ihre letzten Stunden in dieser seltsamen Welt... Damals war sie gegangen, gerade als der Frieden eingekehrt war. Sie wollte es so und auch Van hatte das verstanden... Jetzt, im Nachhinein hätte sie es nicht tun sollen. Sie wollte am liebsten nie wieder in dieser Lichtsäule verschwinden... Sie erreichte den Wald und jagte ihre Stute den Weg entlang. Für wenige Meter verschwand das blaue Glitzern des großen Sees aus ihrem Blickfeld, ehe sich die dichten Büsche und Farne lichteten und einen ganz seltsamen Teil des Waldes freigaben. Hier schien alles golden zu schimmern, so wie das Fell von Minnmay. Es waren keine urwaldartigen Geflechte mehr zu sehen, nur hohe Bäume, deren orange-grüne Blätter sich viele Meter über ihnen zu einem Dach vereinten. Hitomi konnte den See wieder durch die Vielen Baumstämme hindurch sehen und kurzzeitig fühlte sie sich wieder gut, besänftigt. Minnmay ging automatisch in Schritttempo über und schon weitete sich der schmale Pfad zu einer breiten, hellen Lichtung. Dort, am anderen Ende, umgeben von Bäumen und vom Tau glitzernden Farne, lag das Grab von Vans Familie. Eine hoher, steinerner Obelisk ragte inmitten von vielerlei Blumen in die Höhe, dahinter drei andere, kleinere. Hitomi schmerzte der Anblick der Gräber, fast mehr als der von Escaflowne. Der Gymilef saß ein wenig abseits der Gräber zwischen zwei Baumstämmen, in sich zusammengesunken. Als Hitomi näher kam erkannte sie den Kristall, welcher - einst in strahlendem Purpur - nun nur noch grau und tot aussah. Van hatte damals bei ihrem Abschied den Stein des Drachenherzens daraus entnommen, um eine Lichtsäule erzeugen zu können. Escaflowne schlief jetzt. Die stählerne Hülle war an manchen Stellen vom Regen verrostet und mit Laub und Moos bedeckt. Episoden von der kämpfenden Maschine drangen in Hitomis Gedanken, doch sie musste sie beiseite schieben. Van stand vor Folkens Grab und blickte darauf hinab. Sie hatte ihn und den in der Nähe grasenden Kurò gar nicht wahrgenommen, sosehr bewegte sie der Anblick von Escaflowne. Kurò wieherte aufgeregt, als er Minnmay näher kommen sah und trottete zu ihnen herüber. Van, der sicherlich alles mitbekommen hatte, zeigte keine Regung. Vorsichtig glitt Hitomi aus dem Sattel, tätschelte Minnmays Hals und schritt auf die Gräber zu. Das Gras unter ihren Stiefeln war noch nass und auch von den Bäumen tropfte der Tau, jetzt wo die Sonne vollkommen aufgegangen war. "Van?" Hitomi ging auf ihn zu, in der Hoffnung, dass er irgend eine Regung zeigte. Doch Van blieb unverändert stehen, den Kopf andächtig gesenkt. Es muss auch für ihn schwer sein, einmal wieder hierher zu kommen. Er hatte seine ganze Familie verloren und sie selbst noch dazu. Es war ein Ort der Trauer. Sobald sie neben ihm stand, senkte auch sie ihren Kopf und sprach in ihren Gedanken ein Gebet für die Verstorbenen aus. Ihr war, als könne sie immer noch den Geist von Vans Familie an diesem Ort spüren, behütet und bewacht von Escaflowne. Vorsichtig wandte sie ihren Blick zu Van. Er hatte sein Augen geschlossen und atmete gleichmäßig ein und aus. "Van... Warum sind wir heute hier?", fragte Hitomi vorsichtig, um die stille Andächtigkeit nicht zu zerstören. Van schnaufte langsam aus und öffnete seine Augen. Sein Blick blieb auf der Inschrift im Grabstein hängen und er sagte leise: "Dies ist der Ort, an dem du damals gegangen bist..." Hitomi wurde das Herz schwer. "Das weiß ich... Jetzt bereue ich das sogar..." "Hier wird sich der Kreis schließen...", sagte er noch leiser und machte eine ausschweifende Bewegung mit seinem rechten Arm. Hitomi konnte sehen, wie es ihm immer noch schwer viel, den Arm voll und ganz zu bewegen. Die Wunde war zwar gut verheilt, doch würde es eine Zeit lang dauern bis die Muskeln wieder vollständig aufgebaut waren. Das Hemd das er heute trug, war bis obenhin zugeknöpft und hatte einen Stehkragen. Es sah komisch an ihm aus... "Was meinst du damit?", fragte Hitomi, die schon wieder fast vergessen hatte, worum es jetzt eigentlich ging. "Ich meine damit, dass du wieder gehen wirst...", sagte er bedeutungsschwer. "Was?" Hitomi starrte ihn entsetzt an. "Wovon redest du?!" "Davon, dass du mich wieder verlassen wirst, wie schon vor so vielen Jahren...", sagte er und schaute sie nun endlich einmal an. Sie konnte in seinen dunklen, erdfarbenen Augen einiges lesen: Furcht, Verzweiflung und Wut. Und Hitomi wurde schlagartig klar, dass sie wiedereinmal zu spät gekommen war. Jetzt verstand sie was in Van vorging. Er hatte Angst, dass sie wieder gehen würde und sie konnte das sogar verstehen... Wo sie ihn nun so sah, sein schön geschnittenes Gesicht klar vor Augen hatte und in seine sonst so verschlossenen Augen blickte, wusste sie, dass sie ihn liebte und dass sie es wieder nicht geschafft hatte, ihm dies zu sagen. Wie schon vor so vielen Jahren, als sie in Dornkirks Festung gefangen gewesen war und die Schicksalsmaschine betrachtete, hatte sie viel zu spät erkannt, wie sehr sie sich zu Van hingezogen fühlte, wie sehr sie ihn liebte. Und auch diesmal wieder, hatte sie alles falsch gemacht. Sie hatte nur versucht, ihm körperlich näher zu kommen, das Eis in ihm zu brechen, anstatt dass sie einfach ausgesprochen hatte, was sie fühlte. Warum fiel ihr das so schwer? Wahrscheinlich war es genau das, was Van brauchte... Gewissheit und Zusprechung. Sie hatte es ihm wieder nicht gegeben und ihn enttäuscht. Er dachte, sie würde wieder gehen, und sie konnte es ihm nicht einmal übel nehmen. "Du denkst, ich will gehen? Dich verlassen Van?! Leider muss ich dich da wieder enttäuschen... Ich will nicht gehen. Schon lange nicht mehr!", sagte sie ihm klar und deutlich. Vans Blick wandte sich ab von ihr und der drehte sich um, schritt auf Escaflowne zu. "Wir haben soviel zusammen erlebt. Du, ich und Escaflowne...", sagte er und berührte fast zärtlich seinen alten Gymilef. "Du hast uns mit deinen Fähigkeiten durch den Krieg geholfen, hast mir soviel beigebracht. Die Unsichtbaren Feinde zu erkennen, umsichtiger mit anderen Mensch umzugehen und auch... zu lieben...", sagte er. Irgendwie passte es nicht zu ihm, wenn er so redete und Hitomi lief ein Schauer über den Rücken. "Als du gegangen warst und schließlich den Kontakt zu mir abgebrochen hattest, brach für mich alles zusammen. Ich wurde ein anderer Mensch,... aber das weißt du ja. Ich dachte wirklich, du würdest für immer hier bleiben, aber Tomu hat mich auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt..." Hitomi war verblüfft. "Tomu?! Was - ", sagte sie laut, doch Van unterbrach sie. "Ich hatte es schlichtweg vergessen! Natürlich konntest du jederzeit wieder gehen, du warst nicht verpflichtet hier zu bleiben! Das war es was mich die letzten drei Wochen beschäftigt hat. Und ich habe einen Entschluss gefasst... Bevor du gehst muss ich dir aber noch - ", sagte er mit sicherer Stimme, jedoch was es Hitomi diesmal, die ihn unterbrach. "Was soll denn das Van? Was für einen Entschluss?! Hast du mir nicht zugehört? Ich werde nirgendwo hingehen! Ich will doch bei dir bleiben!", sagte sie schon fast verzweifelt und griff nachdrücklich nach Vans linkem Arm. "Hörst du?! Ich will nicht gehen! Du bildest dir da etwas ein!" Energisch schüttelte sie Vans Arm und zwang ihn, ihr in die Augen zu sehen. "Tue ich nicht..." Sein Blick wurde wieder hart, als er sich von ihr abwandte. "Was ist nur los Van? Ich gehe wirklich nicht... Oder willst du das etwa...?", sagte Hitomi und klang dabei sehr verzweifelt. Van blieb stehen und seine Schultern strafften sich förmlich. "Ja...", sagte er laut. Mit dieser Antwort hätte Hitomi niemals gerechnet. "Was...?! Du willst,... dass ich gehe?!", rief sie ungläubig und der Mund blieb ihr offen stehen. Ihr Herz schlug jetzt vor Aufregung wie verrückt. Aber es war kein schönes Gefühl, wie beim verliebt-sein, nein, es war anders. Wie beim erfahren von Prüfungsergebnissen, oder vielleicht beim Gang zum Schafott, wenn man wusste dass es zuende gehen würde... Was zum Teufel war nur in ihn gefahren? Hitomi musterte Vans Profil. "Das kannst du doch nicht ernst meinen!", rief sie aufgebracht. "Doch. Es ist mir Ernst. Ich möchte, dass du Gaia verlässt, auf den Mond der Illusionen zurückkehrst und dein Leben weiterlebst. Du hättest nie zurückkommen dürfen. Das hat alles nur noch schlimmer gemacht...", sagte er mit fester Stimme. "Van! Das geht nicht!", schrie sie schon fast. Jetzt war sie nicht mehr zurück zu halten! Sie zog Van an der gesunden Schulter zurück und zwang ihn erneut, ihr in die Augen zu sehen. Diesmal klammerte sie sich noch zusätzlich an seinen Schultern fest. "Hör mir zu: Ich möchte nicht gehen und es war auch kein Fehler, dass ich wieder gekommen bin. Es gab doch Zeiten und Momente, die sehr schön und harmonisch waren. Du konntest wieder lachen und wir haben viel zusammen erlebt... Das kannst du doch nicht leugnen!", sagte sie ihm eindringlich. Sie hoffte aus ihrem tiefsten Inneren, dass irgendetwas geschehen würde, dass sie ihn umstimmen konnte... dass er es gar nicht so meinte... "Hitomi, es hat keinen Zweck..." Schwermütig löste er sich von ihr und schritt wieder auf die Gräber zu. "Es ist doch eine Tatsache, dass wir uns nicht gut vertragen haben. Ich konnte es einfach nicht ertragen, dass du plötzlich wieder da warst. Du hast all meine Gedanken und all mein Tun durcheinander gebracht! Ich wollte dich nie mehr sehen!", sagte er und man hörte deutlich die Verzweiflung in seiner Stimme. "Das weiß ich...", murmelte Hitomi und sah ihm betrübt nach. "Aber deswegen muss ich doch nicht wieder gehen! Es lief doch alles so gut!", rechtfertigte sie sich dann, obwohl sie wusste, dass das nur die halbe Wahrheit war. "Doch, du musst gehen... Bitte, ich wünsche es mir Hitomi..." Das war das Limit! Hitomi spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog und es breitete sich ein Gefühl aus, als würde sie innerlich zerbröckeln. Oh Gott, lass das nicht geschehen!, dachte sie verzweifelt. LASS ES NICHT ZU! "Ich hätte es schon viel früher tun sollen... Du musst gehen und Gaia ein für alle mal verlassen. Das Schicksal muss es so gewollt haben." Langsam wanderten Vans Hände zu seinem Hemdkragen und er knöpfte das Leinen halb auf. Als Hitomi sah, was er daraus hervorzog, konnte sie ihre Fassung nicht mehr wahren, die Tränen brachen nur so aus ihr heraus. Es war der ehemalige Anhänger ihrer Großmutter. Der kleine, purpurne Stein war ein Teil eines Drachenherzsteines und baumelte immer noch an der selben goldenen Kette, wie einst zuvor. Van zog die Kette über seinen Kopf und ließ die Kette schwingen. Der Anhänger pendelte sofort im Sekundentakt ein, hin und her... hin und her... Hitomi hatte wieder genau vor Augen, wie sie Van damals den Anhänger geschenkt hatte, damit er sie nie vergessen würde. Noch mehr Tränen rannen ihr nun über die Wangen hinab. "Ich bitte dich Van... Zwing mich nicht dazu! Ich will dich nicht wieder verlassen!", jammerte sie verzweifelt. Plötzlich fühlte sie, dass ihr jegliche Kraft aus den Gliedern wich und sie schleppte sich zu Van hin und klammerte sich erneut an ihn. "Es tut mir leid, aber es ist besser so. Bitte weine nicht Hitomi, sondern geh. Geh und lass dieses Kapitel deines Lebens zurück!", redete Van steif auf sie ein, zog sie dabei aber zaghaft an sich. "Warum Van? Warum verlangst du das von mir?! Es war doch alles gut und wir hätten immer noch eine Chance. Es ist alles meine Schuld. Es tut mir so leid! Ich habe einen riesigen Fehler begangen, als ich den Kontakt zu dir abgebrochen habe!", schluchzte Hitomi und ihre salzigen Tränen tropften auf Vans braune Haut und rannen geschwind seinen Hals hinab. Van drückte sie nun vollends an sich und seine Stimme wogte auf, als er sprach: "Ich kann nicht mehr so weiterleben, Hitomi... Deine Nähe macht mich verrückt! Deine Augen, dein Haar, alles an dir! Und jeden Tag bin ich zerrissen zwischen Liebe und Hass, Begehren und Abstoßung! Ich kann das nicht mehr länger!" Mit jedem Wort zerbrach etwas in Hitomi und ihr wurde erneut schmerzlich bewusst, dass sie selbst Schuld daran war. Wenn sie doch nur viel früher ehrlich zu Van gewesen wäre! "Aber dann empfinden wir das gleiche!", stieß sie dann hervor und versuchte unter einem Tränenschleier Van in die Augen zu sehen. "Dann ist es noch nicht zu spät für uns! Denn ich liebe dich Van! Erst jetzt, viel zu spät, habe ich das erkannt!", sagte sie ernst und wischte sich flüchtig die Tränen aus den Augen. Vans, so entschlossenes Gesicht, verzerrte sich sichtlich. Er dachte angestrengt nach und schüttelte verzweifelt den Kopf. "Nein! Nein, Hito - ", sagte er doch Hitomi ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Schick mich nicht weg! Lass mich bei dir bleiben und dir beweisen, dass ich es ernst meine!", sagte sie und in ihrem Inneren tat sich wieder ein anderes Gefühl auf. Erleichterung vielleicht oder Aufregung... Nur diesmal Aufregung darüber, dass Sie Van so nah war. Sie strich mit ihren Händen durch sein Haar und berührte seine starken Schultern. Van wandte sich nicht ab von ihr. "Hitomi, es geht nicht anders... Du musst - ", sagte er und strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht, wobei er von Hitomi unterbrochen wurde. Sie tat endlich das, was sie schon so lange gewollt hatte. Sei näherte sich Vans Gesicht, bis ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren, dann schloss sie ihre Augen und küsste ihn. Das Zerbröckelte in ihr, schien sich wieder zusammenzusetzen und als Van den Kuss sanft erwiderte, schienen die letzten Momente des Schreckens fast vergessen. Die Zeit schien still zu stehen, hier an diesem bedeutsamen und traurigen Ort. Die glitzernden Bäume, die singenden Vögel und der Geruch des Regens schien sie beide zu umschließen... Als Van sie trotzdem vorsichtig von sich drückte, waren seine Augen noch geschlossen und er rang sichtlich nach Fassung. Hitomi berührte ihre Lippen, damit sie auch sicher war, sich das nicht nur eingebildet zu haben. Sie hatten sich geküsst! Egal was jetzt kommen mochte, das konnte ihr niemand mehr wegnehmen! "Hitomi... Ich - ,... Wir hätten nicht...", murmelte er und wich dann ganz von ihr. "Doch, es war genau richtig so...", sagte Hitomi und sie war wieder ein wenig zuversichtlicher. Vielleicht waren Vans Hirngespinste jetzt verflogen und sie hatte ganz umsonst geweint. Van hatte sich hingegen wieder gesammelt, und wohlgleich seine Stimme noch zitterte, trat ein trauriger, endgültiger Ausdruck in seine Augen. "Das ändert nichts Hitomi. Du MUSST gehen..." Es war nicht, wie er es sagte, oder wie laut er es sagte. Er hätte es auch nicht aussprechen müssen, seine Augen sagten alles. Van meinte es absolut ernst und Hitomi begriff endlich, dass nichts etwas daran ändern konnte. Er wollte sie vergessen, wollte dass sie ihn vergas und überhaut nie wieder daran dachte. Van kam nicht mit so vielen Gefühlen klar und Hitomi brach erneut in Tränen aus. Sie schluchzte nur noch, denn Worte waren jetzt überflüssig. "Nimm das Amulett und verlass Gaia. Kehre in deine Welt zurück..." Sanft nahm er ihre Hand und legte das purpurne Pendel in ihre Hand. Es schimmerte in der Sonne und zwang Hitomi dazu aufzugeben. Was sollte sie noch tun? Dies war der einzige Wunsch den sie Van noch erfüllen konnte, wo sie ihn doch so tief verletzt hatte. Es war an der Zeit, sich zu revanchieren. Schweigend standen Hitomi und Van vor den Gräbern. Hitomi hatte das Amulett umklammert und weinte immer noch leise vor sich hin. Auch Van hatte sein Gesicht verhärtet und starrte scheinbar in die Leere. "Dann geht es jetzt zu Ende? Wir werden uns nie mehr wieder sehen? Auch nicht in unseren Träumen?", sagte Hitomi hoffnungsvoll. "Nein. Nicht mal in unseren Träumen...", erwiderte Van stockend. Hitomi schluchzte erneut und fasste sich dann ein Herz. Sie musste jetzt stark sein, und die Sache durchziehen. "Ich werde gehen Van. Morgen, das verspreche ich dir! Aber lass mich noch von den anderen verabschieden...", sagte sie leise. Van gab ein zustimmendes Geräusch von sich, sah sie jedoch nicht an. Hitomi wandte sich von den Gräbern ab und musterte die schlafenden Umrisse der Escaflowne. Tatsächlich... Mit ihr hatte alles begonnen und mir ihr würde es aufhören. Hitomi schritt schmerfällig zu ihrem Pferd hinüber und nahm die herunterhängenden Zügel auf. Minnmay schnaubte erfreut, über das Auftauchen ihrer Herrin. Leise streichelte Hitomi ihr über den Hals und warf dabei noch einen Blick zurück auf Van. "Auch wenn du es mir nicht mehr glauben magst, diesmal meine ich es ernst: Ich werde dich nie vergessen Van. Ich werde auch noch an dich denken, wenn ich einmal alt bin...", sagte sie und zitierte dabei ihre eigenen Worte bei ihrem letzten Abschied. "Ich liebe dich." Schwerfällig stieg sie auf ihre goldene Stute und ritt davon. Erst als sie aus der Lichtung verschwunden war, sah Van ihr nach. Er hatte nicht gewollt, dass Hitomi seine Tränen sah... ------------------------------------------ Nachwort: Und? Was sagt ihr? Ist es nicht schön? Also mir gefällt dieses kapitel echt gut! Es ist mir diesmal richtig fließing von den HÄnden gegangen und ich wollte gar nimmer aufhören! Aber ich kanns ja nicht übertreiben... Ok. Trotz meiner Begeisterung... Natürlich ist das kapitel dramatisch und was da passiert is teilweise echt doof und blöd. Glaubt mich, mir tat jede Zeile weh! Oh mann, wie soll ich das nur sagen? Also was Van da macht, ist laut meiner Beta-leserin ja "oberkacke". Stimmt irgendwo... Und Hitomi reagiert auch zu lasch... stimmt auch irgendwo. Aber bitte, wenn ihr kapitel 18 lest, versteht ihr warum das so sein muss. Warum Van diese Entscheidung getroffen hat, kann nicht mal ich als Autor konkret sagen. Das mag jetzt doof klingen, ist aber so! Van entwickelt sich, oder hat sich, zu einem ziemlich wiederspänstigen Charakter entwickelt. Manchmal tut er dinge, die nicht mal ich kontrollieren kann! *gg* Ich finde das aber gut. Van ist echt eine komplexe Figur, viel komplexer als man anfangs meint. sich in ihn hineinzuversetzen ist schon fast unmöglich. Er kann es nicht mehr ertragen, so viele Gefühle, deswegen hat er Hitomi weggeschickt. Und sie musste es aktepieren. ich bin ein Mensch, der gut und gerne beobachtet, andere menschen und dinge. (was übrigens jeder mehr tun sollte... unsere Gesellschaft beobachtet zu wenig! Und viele verschließen sich, legen eine maske auf... habt ihr schonmal ernsthaft versucht jemandem aus den augen abzulesen? das geht fast gar nicht...) Aber bei Van schon! zumindest in diesm moment!Van, der sonst immer so verschlossen ist, öffnet einmal sein gesicht. stellt euch mal seinen blick vor, als er zu hitomi sagt: " du musst gehen!" muhahaha! >_______< mir läuft es da eiskalt den rücken runter... aber genug geredet. Wie gesagt, kap 18 wird noch dauern wegen den japanern. aber keinen angst, ich schicke mich. und motzt ruhig über Van... Ich mag ihn trotzdem noch sehr! ok. ich hoff ihr habt dieses kapitel gecheckt. Bis bald, und schreibt mich kommis! *gg* Gruß, Linda übrigens: Ich habe während dem ganzen kapitel den escaflowne-soundtrack laufen gehabt. die musik passte so perfekt, dass ich am schluss fast weinen musste! *dramatik* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)