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Erwärme mein Herz

von

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Verlorene Freundin

so!

nu gleich das zweite kapitel!

Ich war ech überracht, dass die story so gut bei euch angekommen ist! Das kann mich nur motivieren weiterzuschreiben! ^.^
 

Bitte nicht enttäuscht sein, aber in den ersten kapiteln wird es vorwiegend um hitomi gehen... Auf Van müsst ihr noch etwas warten! *zwinker*
 

Nun aber viel spaß beim lesen und schreibt mir eure meinung!

Gruß
 

Chiyo-san
 

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Verlorene Freundin
 

Wie üblich waren die Straßen Tokios vollgestopft mit Autos, und an den Ampeln standen riesige Trauben von Menschen.

Darunter befand sich auch Hitomi Kansaki, mit einem Handy am Ohr und unablässig redend.
 

"Kagami, ich bekomme den Entwurf nicht früher als morgen fertig! Außerdem ist hier wieder mal die Hölle los und ich bin kaum aus der U-Bahn rausgekommen, also bitte sieh die Akten alleine durch!", schrie sie aufgebracht in das kleine Gerät.
 

Ihre Frisur sowie ihr Kostüm saßen wie immer perfekt, nur ihr Gesichtsausdruck verriet ihren Ärger. "Ich kann mich nicht zerteilen! In 10 Minuten bin ich im Büro!", schrie sie erneut energisch in den Hörer und legte auf.
 

Die Ampel schaltete auf grün und Hitomi wurde automatisch über die Straße geschoben. Ihre Wut verrauchte ein wenig, als sie sich durch die Fußgängermassen schlängelte.

Normalerweise war sie diesen Trubel von Tokios Innenstadt gewöhnt und die Ruhe selbst, doch an diesem Tag war sie so gereizt, dass sie Feuer spucken könnte!
 

Sie hatte gestern noch kurzfristig einen neuen Werbeauftrag bekommen, den sie in 3 Tagen fertig haben musste, und Kagami schleppte täglich noch mehr Arbeit an. Sie war deshalb wirklich genervt!
 

Der Feiertag war nun schon wieder eine Woche her, und trotzdem hatte sie soviel Arbeit wie schon lange nicht mehr.

Zwar war das Abendessen bei Kagami relativ entspannt verlaufen und sie hatten einen netten Abend, doch konnte davon nicht mehr die Rede sein...
 

Wenig später befand sich Hitomi wie gewohnt hinter ihrem Schreibtisch und arbeitete am Computer, als ihre Sekretärin herein kam.
 

"Ich bringe die Daten...", sagte sie monoton und legte einen Stapel Akten auf den Tisch. Still und leise wollte sie das Büro wieder verlassen, doch Hitomi hielt sie zurück. "Kagami...", begann sie und fixierte sie. "Ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich vorhin am Telefon so schroff war..."

Kagami lächelte schwach.
 

"Schon gut... Ich war nicht ganz gerecht....", sagte sie und winkte bedauernd ab. "Ich wollte wirklich nicht...", redete Hitomi weiter und schnaufte tief durch.
 

Kagami trat näher an den Schreibtisch heran. Dann sprach sie zögernd:

"Ich weiß, dass sie viel zu tun haben... Sie geben immer ihr bestes und ich weiß auch wohl, dass sie sich deswegen nicht zerteilen können. Es war mein Fehler."

Sie seufzte.

Aber sie war noch nicht fertig.

"Als sie letzte Woche meiner Einladung gefolgt sind, war ich so froh, das können sie sich gar nicht vorstellen! Ich bewundere sie sehr, Kansaki-san, und ich wollte mehr mit ihnen zu tun haben, als nur täglich zwischen einer Bürotür. Ich wollte ihre Freundin werden..."
 

Hitomi hob erstaunt ihre Augenbrauen. Sie wusste, dass Kagami sehr an ihr hing, aber dass sie sich gleich so um sie sorgte?

"Doch sie haben sich nach diesem Abend erneut in ihr Schneckenhaus zurückgezogen...", fuhr die Sekretärin fort. Dann sah sie Hitomi genau in die grünen Augen.

"Ich weiß, dass sie keine Freunde haben...", sagte sie trocken.
 

Hitomi schnappte unbewusst nach Luft.

Wie konnte sie das so unverblümt sagen? "Kagami, was soll das denn jetzt...!", setzte sie an, doch Kagami fuhr in einem fort.

"Ich weiß es. Ich habe sie lange Zeit beobachten. Sie haben niemanden... Ihre Mutter ist Tot, das haben sie mir selbst gesagt. Deswegen, und nur deswegen, wollte ich ihnen helfen, ihnen eine gute Freundin sein."
 

Kagami wandte sich von den Moosgrünen Augen ab und schaute aus dem Fenster zu der Fassade eines weiteren Wolkenkratzers. "Aber sie haben immer abgelehnt, all meine gutgemeinten Angebote! Bis zur letzten Woche...", meinte sie und zupfte an ihrem beigefarbenen Rock herum, der vom Sitzen Falten bekommen hatte.
 

Hitomi wippte leicht auf ihrem Schreibtischstuhl hin und her. Kagami sollte zuerst aussprechen, bevor sie selbst etwas sagen würde....

"Ich war froh darüber, wirklich froh, aber dennoch haben sie mich nicht näher an sich rankommen lassen... Und nun habe ich keine Zeit mehr, mich um sie zu bemühen."

"Wieso das denn?", fragte Hitomi verwundert. Irgendwas am Tonfall von Kagamis Stimme machte sie stutzig.
 

"Ich kündige", sagte sie prompt und schaute flüchtig zu Boden.
 

Hitomi realisierte im ersten Moment gar nicht, was Kagami gesagt hatte, bis die Worte Silbe für Silbe zu ihr durchdrangen. "Du willst kündigen? Was...? Was hat das zu bedeuten, Kagami?"

Hitomi hielt es nicht länger auf, nur still in ihrem Schreibtischstuhl dazusitzen und sie richtete sich langsam auf und blickte ihre Sekretärin scharf an.

Was hatte sie ihr getan?
 

Wieder Erwarten, wurde Kagami plötzlich sehr verlegen, und tat so als würde die Musterung des Teppichbodens besonders interessant sein, bevor sie zu Hitomi aufblickte.

"Naja, es hat sich vielerlei ergeben... Mein Mann hat eine Stelle in Nagoya bekommen und außerdem... bin ich schwanger...", verkündete sie leise.
 

Hitomi seufzte erleichtert aus. "Das freut mich Kagami! Wirklich!" Sie schritt um den Schreibtisch herum und drückte ihre Sekretärin kurz, um ihrer ehrlichen Freude noch mehr Ausdruck zu verleihen. Kagami, die ihr gerade mal bis zur Schulter reichte, nickte dankbar.

"Das ist doch wunderbar, Kagami! Was solllte dann das mit der Kündigung?",

fragte sie vorsichtig.

Kagami zupfte wieder an ihrem Rock herum. "Ich muss kündigen. Mein Mann kann die Stelle schon im nächsten Monat antreten, und bis dahin müssen wir uns um den Umzug kümmern. Ich kann nicht mehr länger für die arbeiten....", meinte sie bedauernd.
 

"Also hat die Kündigung nichts mit mir persönlich zu tun?", wollte Hitomi wissen und sprach damit ihre Gedankengänge laut aus. Kagami schüttelte abwehrend den Kopf. "Nein, ganz und gar nicht! Aber ich finde es bedauerlich, dass wir keine Freunde mehr werden können..."
 

Sie sah Hitomi abermals in die Augen. "Sie sind eine gute Chefin und ein guter Mensch, Kanzaki-san. Verschließen sie sich nicht länger vor dem Leben! Versprechen sie mir, dass meine Mühen nicht ganz umsonst waren und sie sich nicht für immer in ihr Schneckenhaus zurückziehen!"

Hitomi schnaufte fest durch.
 

Einerseits fand sie es empörend, sich die Unterstellungen machen zu lassen, andererseits konnte sie Kagami nichts anderes als Zustimmen. Ihre Sekretärin hatte ihr zuguterletzt doch so etwas wie die Meinung gesagt. Sie reichte Kagami die Hand.

"Ich verspreche es..." Kagamis Augen formten sich berührt zu Halbmonden, bevor sie das Büro verließ.
 


 

Am Abend saß Hitomi in ihrer Wohnung auf der Couch und hörte mit halbem Ohr dem Nachrichtensprecher im Fernsehen zu, während sie sich mit großer Sorgfalt ihre Zehennägel mit einem zarten Aprikot - Ton lackierte. Das tat sie nicht oft, meist nur um sich irgendwie zu beschäftigen.

Sie ging so gut wie nie weg. Wenn sie am Abend nicht gerade Trainingsstunden hatte, blieb sie zuhause und las, kochte oder sah Fernsehen.
 

Doch heute konnte sie sich nicht so leicht ablenken. Sie musste immerzu an das Gespräch mit Kagami zurückdenken.

Sie hatte ihr skrupellos die Wahrheit direkt vors Auge geführt: Hitomi hatte keine Freunde. Jetzt, wo sie das von jemand anderem gehört hatte, wurde es ihr umso schmerzlicher bewusst...
 

Es stimmte, ihre Mutter war tot, aber das war nicht der Grund für ihre Zurückgezogenheit. Vor ihrem Geistigen Auge, erschien ein Bild von einem gutaussehenden, schwarzhaarigen Jungen, der sie anstrahlte und ihr aufmunternd die Hand entgegenhielt.

Sie versuchte das Bild auszulöschen und verrutschte dabei mit dem Pinsel, sodass sich nun ein Aprikotfarbener Streifen über ihren gesamten Fuß erstreckte.
 

Ja, Van war mit Schuld daran. Natürlich war sie mittlerweile erwachsen und für sich selbst verantwortlich, aber in ihrem Unterbewusstsein erkannte sie, dass Van und Gaia der Grund für ihre Zurückgezogenheit waren.
 

Nachdem sie wieder auf die Erde zurückgekehrt war, ging es ihr gut, denn sie glaubte daran, dass Van immerzu bei ihr war, im Gedanken und Herzen. Aber das war ihr zu einer Illusion geworden...

Sie hatte sich in Arbeit gestürzt, sich ein komplett neues Leben aufgebaut, ohne auch nur noch einen einzigen Gedanken an Van und die damit verbundenen Geschehnisse zu verschwenden...
 

Und jetzt? Jetzt war sie 29, und durch die simple Sorge ihrer Sekretärin wurde sie wieder mit alldem konfrontiert und in eine Zeit zurückgeschleudert, von der sie glaubte, dass sie schon längst vergangen war!
 

Sie fluchte auf und wischte sich den Nagellackstreifen energisch weg. Verdammt! Kagami hatte ja so recht! Sie hatte niemanden, niemandem dem sie sich anvertrauen konnte und wollte! Sie ließ niemanden an sich heran! Weder einen ihrer Kollegen oder andere flüchtige Bekannte, geschweige denn Männer, die ernsthaftes Interesse an ihr zeigten.

Wieso musste sie erst ihre Sekretärin darauf aufmerksam machen?
 

Erneut fluchend stand sie auf und wollte im Badezimmer den Nagellackentfernen holen, als der Nachrichtensprecher im Bildschirm plötzlich ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sämtliche Gedanken an Van waren weggewischt, als sie einen Blick auf die rote Skala warf, die nun im Hintergrund eingeblendet wurde.
 

"Wie sie sehen können, schlägt die Skala bereits im Roten bereich an. Sie Vorbeben haben im Raum Nagoya und in den mittleren Regionen von Honshu bereits beträchtliche Schäden verursacht. Erdbebenspezialisten vermuten, dass auch der Raum Tokio nicht verschont bleibt. Ich bitte sie daher darum, vorsichtig zu sein und keinesfalls allein in einem Gebäude zu bleiben. Die Erdbeben müssen als besonders gefährlich eingestuft werden und wir rechnen in den nächsten Tagen mit ihnen..."
 

Hitomi hatte ihr Nagellackunglück plötzlich vergessen. Erdbeben? Das waren ganz und gar keine gute Neuigkeiten...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2004-07-16T19:34:37+00:00 16.07.2004 21:34
Mach weiter!!


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