Hajimemashite, Dir en grey! von Saki-san (MTV Japan 24h Live Reportage über die Dirus) ================================================================================ Oyasumi nasai! -------------- "Oyasumi nasai!" Von hinten sieht man Shinya, wie er sich von jemandem draußen vor der Tür seines Hotelzimmers verabschiedet und dann die Zimmertür schließt. Er atmet tief durch, während er sich umdreht und nach zwei Schritten erst einmal die Stiefeletten von den Füßen pflückt, um dann direkt ins Badezimmer abzubiegen. Wieder einmal ermöglicht MTV Japan den Zuschauern, einen der Dirus aus nächster Nähe zu sehen, denn hinter dem großen Spiegel im Bad ist eine Kamera angebracht worden und genau vor diesem Spiegel steht der schmale Drummer jetzt. Mit kleinen, müden Augen beäugt er sich kritisch und zieht sich dann mit einer routinierten Bewegung die Bluse direkt über den Kopf. Die Haut des Drummers scheint im kalten Licht der Halogenlampe ausgesprochen hell und fast ein bisschen durchscheinend, so dass seine schmale Gestalt fast noch zerbrechlicher wirkt als sonst... ganz davon abgesehen, dass man nun erst deutlich erkennen kann, wie dünn er eigentlich wirklich ist. Es folgt der Griff zu Makeupentferner und Wattepad und schon beginnt Shinya gekonnt, sich die letzten Farbspuren aus dem Gesicht zu wischen. Danach wäscht er sich das Gesicht und stopft sich die Zahnbürste in den Mund, mit der er noch während des Zähneputzens wieder ins Schlafzimmer wandert, um sein Schlafzeug aus dem Koffer zu kramen. Der nächste Szenenwechsel führt zurück ins Hey Rock, wo Kaoru soeben von der Bar aufsteht und dem schwarzhaarigen Mädel vor sich zunickt: "Gerne... gehen wir?" Die Dunkelhaarige nickt, so dass ihr einige Haarsträhne unbändig nach vorn über die Schultern fallen und erhebt sich ebenfalls. Gemeinsam schlagen die beiden den Weg in Richtung Clubausgang ein, auf dem Kaoru allerdings noch zweimal von jungen Fans angesprochen wird, ob er nicht bitte ein Autogramm geben könne. Diesen schreibt er selbstverständlich seinen Namenszug in die dargebotenen Büchlein, entschuldigt sich dann aber beide Male mit einem knappen: "Es ist schon spät und ich muss morgen früh aufstehen...baibai!" Einige Augenblicke später steigen Kaoru und die junge Frau dann auch schon die Stufen des Clubs nach oben, um wieder auf die Straße zu gelangen, wobei sich Kaoru routiniert die Sonnenbrille aufsetzt... und das, obwohl draußen ja dunkele Nacht herrscht. Mittlerweile hat sich die Regenfront über Nagasaki festgefressen und es gießt wie aus Kübeln, so dass Kaoru einmal draußen angekommen sofort auf das nächstbeste Taxi zurennt, was vor dem Club darauf wartet, um die aufbrechenden Gäste wieder nach Hause zu bringen. Schnell rettet er sich ins Innere des Fahrzeugs und auch die junge Frau sieht zu, dass sie dem Regen schleunigst entkommt, der sowohl Kaoru als auch ihr in den wenigen Sekunden schon die komplette Kleidung durchnässt hat. Die Kamera kann nur noch heranzoomen und zeigen, wie die Taxitür hastig zugezogen wird, bevor sich der Wagen in Bewegung setzt. "Leider tritt wohl gerade jetzt ein Fall ein, auf den wir von MTV Japan nicht vorbereitet sind", meldet sich da der junge Moderator wieder zu Wort, der wohl laut Skript immer den ersten Part der Kommentare zu sprechen hat: "Kaoru hat sich mit einem von uns nicht präparierten Taxi abgesetzt, so dass wir ihm leider momentan nicht mit den Kameras folgen können." "Es tut uns sehr leid, dass ihr alle nun für eine Zeit auf den Bandleader von Dir en grey verzichten müsst", ergänzt Sumiko, "aber wir werden euch natürlich sofort informieren, wenn er sich wieder in Reichweite befindet. Solange schalten wir wieder ins Hotel..." Toshiya schließt hinter Yumi, die soeben eingetreten ist, die Tür seines Hotelzimmers und lehnt sich dann mit dem Rücken dagegen. Die Blondine sieht sich mit neugierigen Blicken in dem luxuriös eingerichteten und doch etwas chaotisch wirkenden Raum um und dreht sich dann dem Bassisten zu, der sie charmant anlächelt. "Möchtest du etwas trinken?", fragt Toshiya mit leiser Stimme und drückt sich von der Tür ab, um an der jungen Frau vorbei in Richtung der Minibar zu gehen, wobei er allerdings einen kleinen Slalom um die immer noch herumliegenden Kleiderhaufen machen muss. "Hai, gerne... gibt es hier Martini?" Toshiya öffnet die Tür des kleinen Kühlschranks und wirft einen skeptischen Blick in dessen Inneres: "Lady, sie haben Glück...Spezialität des Hauses: Martini aus dem...", er sieht sich die Gläser an, die oben auf dem Schränkchen stehen und hält ihr eines davon demonstrativ hin, "Zahnputzbecher?!" Yumi lacht vergnügt und geht auf den schwarzhaarigen Musiker zu, der ihr ein Glas einschenkt und sich auch selbst mit einem Gläschen versorgt. Dann stoßen die beiden miteinander an, wobei der Diru dem Mädchen vor sich tief in die Augen sieht und dies auch nicht unterbricht, als er einen Schluck seines Drinks nimmt. Kyo steht mit einer Zigarette am Fenster und sieht in die nächtlichen Straßen des verregneten Nagasakis hinab. Das Licht in seinem Hotelzimmer ist nicht eingeschaltet, doch kann man gegen den Schein der Reklametafeln unten vor dem Hotel erkennen, dass er sich bis auf seine Shorts aller Kleidung entledigt hat. Den rechten Unterarm hat er gegen das Glas der Fensterscheibe gedrückt und darauf den Kopf gelegt, so dass er hin und wieder an der Zigarette in der rechten Hand ziehen kann, ohne sich großartig zu bewegen. Den linken Daumen hat er hinter den Bund seiner Shorts gehakt, so dass er diese Hand halb auf dem eigenen Hüftknochen liegen hat und entspannt dastehen kann. Bis auf das leise Summen der Klimaanlage ist es in dem Hotelzimmer mucksmäuschenstill und Kyo steht da, als sei er lebendig eingefroren worden... Man hört ihn fast zwei Minuten lang nur leise atmen und sieht dann, wie er ganz langsam immer und immer wieder mit dem Kopf gegen seinen Arm schlägt... "Hmm...wohl schon zu spät!" Die schaltet sein Handy aus und wirft es ein wenig miesmutig auf den Nachttisch. Der Gitarrist sitzt ebenfalls nur mit Boxershorts bekleidet mitten auf dem Bett und lässt seine mittlerweile abgeschminkten Augen durch das von der Leselampe erhellte Zimmer gleiten, bevor er sich halb umdreht und die Schokolade von seinem Kopfkissen fischt. Mit einem leichten Lächeln entblättert er die Süßigkeit aus dem Papier und schiebt sie sich in den Mund, um sie mit einem genießerischen Seufzen erst zu lutschen und dann doch zu zerkauen. Daraufhin fährt sich Die mir der linken Hand durch die Haare und kratzt sich kurz im Nacken, bevor er die Augen zusammenkneift und nach der etwas Ausschau hält. "Wo zum Teufel...aah!" Mit einem Griff auf den Nachttisch hat Die sich eine schwarz geränderte Brille gegriffen und diese dann auf seine Nase geschoben. Sofort normalisiert sich sein Gesichtsausdruck und einige Sekunden später hebt er auch schon die Fernbedienung vom Fußboden auf, wo sie wohl zwischenzeitlich gelandet ist. Dann schaltet er den Fernseher ein, der sein schrilles Nachtprogramm durch das Hotelzimmer dudelt, und zappt gelangweilt durch die Kanäle. Seine linke Hand findet die Schachtel Zigaretten und den Aschenbecher auf dem Nachttisch wie von allein, so dass sich der dunkelhaarige Gitarrist noch eine letzte Zigarette gönnen kann. Dabei braucht er nicht einmal seine Augen von der wohl miserabelsten Teleshoppingsendung des japanischen Fernsehens abzuwenden, die er mit sehr amüsiertem Gesichtsausdruck anschaut: "Comedy in Reinkultur!" murmelt er mit der Zigarette im Mundwinkel leise vor sich hin und zappt dann weiter. Als die Zigarette den Weg alles Irdischen gegangen und brutal im Aschenbecher zur letzten Ruhe gebettet ist, krabbelt Die unter seine Bettdecke, wirft die Brille unsanft auf den Nachttisch zurück, mummelt sich gemütlich ein und lässt sich von der 25sten Wiederholung von Raumschiff Enterprise berieseln. Stockdunkel ist es in dem Raum, aus dem die Macher von Hajimemashite, Dir en grey! nun senden. Die Vorhänge an den Fenstern sind auf das sorgfältigste geschlossen worden und da sie nicht das kleinste Bisschen Licht des unten auf der Straße wogenden Nachtlebens von Nagasaki einlassen, sind sie wohl vom Hotelmanagement extra noch verstärkt worden. MTV Japan behilft sich daher mit einer nun zugeschalteten Nachtsichtkamera, die langsam durch das Zimmer schwenkt, so dass man erkennen kann, dass jemand eine CD Hülle vor das Standby Lämpchen des Fernsehers gestellt hat und die Leuchtanzeige des Radioweckers mit einem T-Shirt zugedeckt wurde. Die dafür verantwortliche Person liegt in den Kissen des großen Bettes und hat sich auf der Seite liegend gemütlich in die Bettdecke gekuschelt. Die hellen Haare, die im grünlichen Licht der Nachtsichtkamera viel dunkeler wirken, liegen breitgefächert auf einem der Kopfkissen, welches Shinya fest an sich gedrückt hält und in dem der schlafende Drummer sein Gesicht verborgen hat. Nur ganz leise hört man den jungen Mann tief und gleichmäßig atmen, als er sich ein bisschen bewegt und dabei sein nackter linker Fuß unter der Bettdecke auftaucht, der unschuldig außerhalb der wärmenden Hülle liegen bleibt: hier ist schon jemand tief und fest im Traumland. Zurück in Toshiyas Zimmer kann man nun sehen, wie Toshiya und Yumi inmitten der Kleiderstapel eng umschlungen dastehen und sich leidenschaftlich küssen. Die beiden Martinipseudozahnputzbechergläser sind nachlässig auf dem kleinen Tisch abgestellt worden und stehen nun angetrunken aber noch halb gefüllt und unbeachtet herum. Der Bassist hat seinen rechten Arm um Yumis Taille gelegt und zieht die junge Frau eng an den eigenen - durch das offen getragene Hemd ja schon fast halbnackten - Oberkörper. Seine linke Hand wandert gerade behutsam ihre Wirbelsäule entlang, während er mit seinen Lippen spielerisch ihre Unterlippe festhält. Yumi seufzt wohlig und schmiegt sich an Toshiya, so dass auch sie mit den Fingern über seinen Rücken fahren kann. Mit geschlossenen Augen suchen Toshiyas Lippen nun wieder einen innigeren Kuss, wobei seine Zunge Einlass in Yumis Mund fordert, den sie ihr mit einem klingendem Einatmen nur all zu schnell gewährt. Langsam wandert Toshiyas linke Hand unter das rosa Top des Mädchens und sucht sich den Weg zum Verschluss ihres BHs. Mit einer doch recht souverän wirkenden Handbewegung ist dieser geöffnet, so dass die Finger des Bassisten unter dem Stoff des Oberteils bedächtig nach von wandern, um zu erkunden, was es denn bei dieser Frau zu erkunden gibt. Ohne den noch immer andauernden Kuss zu unterbrechen, streift Yumi dem Mann vor sich das Hemd von den Schultern, was auch augenblicklich zu Boden fällt, als er kurz die Arme sinken lässt. Fasziniert betrachtet die junge Frau den durchtrainierten Oberkörper ihres Gegenübers und fährt mit dem Zeigefinger die wohldefinierten Bauchmuskeln des Bassisten entlang, was ihm ein vergnügtes Lachen entlockt. Wieder setzt Toshiya zu einem leidenschaftlichen Kuss an, während dem er seine Hände über dem Stoff des Rockes über Yumis Po gleiten lässt: "Du bist wirklich bildhübsch, weißt du das?", haucht er ihr einige Momente später ins Ohr und lässt danach seine Lippen behutsam über ihren Hals wandern. Leichte Röte breitet sich auf Yumis Wangen aus und sie zuckt nur leicht mit den Schultern, was für Toshiya ein Grund ist, ihr schlichtweg in die Seite zu pieken. "Glaub es mir einfach!", erklärt der Musiker bestimmt und sieht dem Mädchen vor sich dann wieder tief in die Augen. "Momentan glaube ich, irgendwo in einen sehr schönen Traum zu stecken... ich träume eh schon den ganzen Abend", nuschelt sie leise und wendet den Kopf leicht verschämt über ihre alkoholisch bedingte Offenheit ab. "Fühlen sich Träume denn so an?" Toshiya umfasst Yumis Taille, hebt sie vom Boden und trägt sie kurzerhand mitten über die Klamotten laufend auf sein Bett, wo er sie behutsam absetzt und vor ihr in die Hocke geht, um ihr wieder in die Augen sehen zu können. "Ja... und ich will erst morgen früh aufwachen...", entgegnet sie leise und streicht Toshiya eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Der Bassist schenkt ihr ein gewinnendes Lächeln und nickt ebenfalls, bevor er sich wieder vorbeugt und die Arme um sie schlingt, um sie erneut innig zu küssen. ~"Ist Ihnen etwas über die Leber gelaufen?" "Offen gestanden, ich war ehrlich enttäuscht über den etwas diffamierenden Kosenamen 'Spitzohr', Captain. Ich find ihn ziemlich vulgär, unter Ihrem sonstigen Niveau." "Ich nehme es zur Kenntnis, Mr. Spock. Wenn ich mal wieder in so eine Lage komme, werde ich sie rehabilitieren. ... Dann nenn ich Sie 'Langohr'."~ Leise wechseln Captain James T. Kirk und sein erster Offizier Mr. Spock mehr oder weniger geistreiche und witzige Kommentare aus dem Hause Roddenberry. Die alte Serie flimmert immer noch über die Mattscheibe des Fernsehers in Dies Zimmer und erhellt den Raum mit zuckenden Lichtspielen. Dabei ist der zweite Gitarrist von Dir en grey längst eingeschlafen und liegt lammfromm im Bett. Die hat alle Viere von sich gestreckt und den Kopf links auf die eigene Schulter sinken lassen, so dass er einen äußerst friedlichen Gesichtsausdruck zeigt. Nur hin und wieder wird dieser ruhige Eindruck von einem leisen Murren des Gitarristen unterbrochen, wenn die Helden des Weltraums ihre Streitigkeiten wieder einmal zu laut austragen. "Langsam aber sicher scheinen sich alle Mitglieder von Dir en grey ins Bett zu begeben", meint da Hokichi wieder zu den mittlerweile Tausenden von Japanern, die sich von ihren Fernsehgeräten versammelt haben, um entweder ihre Idole anzuschauen oder einfach dem neuen und einzigartigen TV-Konzept von MTV Japan zu folgen. "Somit wird es auch für Sumiko und mich Zeit, uns zur Ruhe begeben, damit wir morgen wieder mit vollem Einsatz für euch da sein können!" Für einen kurzen Moment wird in der Ecke des Bildschirms ein kleinerer Bildausschnitt eingeblendet, in dem man die Moderatoren auf dem bunten Sofa sitzen sehen kann. Beide grinsen schon ein wenig müde in die Kamera, als ein recht dynamisch wirkender Mann in einem schwarzen Adidas Jogginganzug von der Seite ins Bild tritt. "Damit ihr in der Nacht - insofern ihr nicht auch ein wenig schlafen wollt - weiterhin immer auf dem Laufenden und gut informiert bleibt, wird Yuasa Kinzo für euch die Stellung halten!", säuselt die Moderatorin und schiebt den Neuankömmling Richtung Kamera. "Hi", meint dieser nur cool und setzt sich schlichtweg mitten zwischen die beiden anderen auf das Sofa. "Dann wünschen wir euch vor den Bildschirmen und natürlich auch dir, Kinzo-san, eine gute Nacht", verabschiedet sich Hokichi und steht mit seiner Kollegin zusammen auf. Diese winkt noch mal in die Kamera und haucht ein "Oyasumi nasai", bevor die beiden von der Bildfläche verschwinden und der neue Moderator allein zurück bleibt. "Na, da bin ich dann wohl allein mit halb Japan...", murmelt der braunhaarige Mittzwanziger und fährt sich durch die Haare. "Ich werde übrigens laut schreien, wenn irgendwas ausgesprochenen Spannendes passiert. Also damit ihr, falls ihr beim Schlafen den Fernseher mal genau so laufen lasst wie Daidai gerade", er lacht leise, bevor er weiterspricht, "dann auch alles mitkriegt, ne? Und weil das mit dem Mitkriegen ja so eine Sache ist, schalten wir mal wieder in Toshiyas Zimmer!" Und genau das tun die Techniker von MTV Japan dann auch. Langsam wird das grinsende Gesicht von Kinzo ausgeblendet und die Zuschauer bekommen den Bassisten von Dir en grey live und in Farbe präsentiert. Dieser liegt mit nacktem Oberkörper auf seinem Bett und hat sich auf den linken Unterarm gestützt, um sich halb über Yumi beugen zu können, die neben ihm weiter in der Mitte der Matratze liegt. Nur mit den Fingerspitzen fährt Toshiya über die nackte Haut der jungen Frau, die unter seinen Berührungen leicht erschaudert und dann langsam die Augen schließt. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen, beugt sich der Dunkelhaarige noch weiter vor und haucht dem Mädchen einen Kuss auf das entblößte Schlüsselbein, von wo aus er bedächtig eine Spur von kleinen Zärtlichkeiten in Richtung ihrer rechten Brust zieht. Scharf atmet die junge Frau ein, als sich Toshiyas Lippen um ihre Brustwarze schließen und tastet mit der freien Hand nach Toshiyas Kopf, um mit den Fingern Halt in seinen Haaren zu finden. Sacht umfährt der Bassist die empfindliche Haut mit seiner Zunge und lässt dann seine rechte Hand weiter über den angespannten Bauch Yumis bis zum Bund ihres Rockes gleiten, an dem er mit spitzen Fingern entlang fährt. Während Yumi mit ihren Händen die Schultern des Musikers streichelt, schiebt er seine Finger ein wenig weiter in den Bund ihres Rockes, murrt dann aber leise, als er nicht wirklich genug Platz vorfindet, um seine Hand irgendwie zu bewegen. Folglich dreht er den Kopf, um über den doch relativ flachen Bauch der Hübschen neben sich nach unten zu schauen und drückt sich mit dem linken Arm hoch, bis er aufrecht neben Yumi sitzt. Auch die junge Frau öffnet ihre Augen wieder und sieht doch recht fragend und verunsichert zu Toshiya auf, um wohl den Grund für die Unterbrechung der Liebkosungen zu ergründen, doch schon greifen Toshiyas Hände nach dem Reisverschluss an ihrer Hüfte und so ist der Rock recht zügig nur noch ein weiteres Kleidungsstück auf Totchis Fußboden. Als der Diru dann wieder näher an die junge Frau heranrutscht, einen Arm um sie legt und während eines leidenschaftlichen Kusses langsam die Finger der anderen Hand in ihren schwarzen Spitzenslip wandern lässt, wird von MTV Japan recht zügig wieder zurück ins Fernsehstudio geschaltet, wo Kinzo mit hochgelegten Beinen auf dem Sofa sitzt und einen großen Becher Kaffee in der Hand hält. "Na, ich wette, dass ihr nun gerne wüsstet, wie das weitergeht, ne?" Wieder lacht der junge Moderator vergnügt und nimmt einen Schluck Kaffee. "Würde mich ja auch interessieren, aber ich glaube, dass das Yumi und Toshiya sich dann doch ein kleines bisschen Privatsphäre verdient haben... und wir können uns unseren Teil ja denken." "Ach übrigens, wir haben hier von MTV Japan auch eine Emailadresse eingerichtet, an die ihr eure Zuschauerpost direkt schicken könnt. Sind schon so einige, bisher überraschenderweise durchweg positive Kommentare eingetrudelt. Herzlichen Dank dafür!... trotzdem noch eine kleine Bitte meinerseits: ich möchte mehr, damit ich heute Nacht noch was zu lesen habe und nicht direkt einschlafe. Aber da wir ja wie versprochen 24 Stunden live bei Dir en grey sind und Kaoru und Toshiya aus offensichtlichen Gründen momentan für eine Übertragung ausscheiden, schaun wir mal, was bei Kyo gerade los ist." Kyos Zimmer liegt noch immer in der von den Werbetafeln erhellten Dunkelheit, doch steht der Prophet von Dir en grey nun nicht mehr am Fenster. Ein Kameraschwenk auf das Bett jedoch zeigt, dass es noch völlig unberührt daliegt und Kyo sich offensichtlich noch nicht Schlafen gelegt hat. Um gegen die Dunkelheit anzukommen, schaltet MTV und auch hier auf eine Nachtsichtkamera um, deren Fokus in die hintere, an das Bad angrenzende Zimmerecke zoomt. Dort, ganz klein auf den Boden gekauert, hockt Kyo in der Ecke und rührt sich nicht. Er hat die Füße eng unter sich gezogen, so dass kein Platz zwischen Ober und Unterschenkeln bleibt, und hält seine Knie fest mit den blanken Armen umschlungen. Reglos hat sich die kleine Kugel in den Winkel gedrückt, und das einzige Lebenszeichen besteht in ganz ruhigem, flachen Atem und zwischenzeitlichem Blinzeln der ansonsten starr geradeaus starrenden braunen Augen. Kyo sitzt in der Ecke und macht kein Auge zu. Er sitzt einfach nur da und fixiert einen imaginären Punkt in der Luft, nicht sekundelang, nicht minutenlang, nein stundenlang stiert er vor sich hin, ohne in den für ihn angeblich so typischen Schlaf zu verfallen. Hin und wieder schaltet MTV in Shinyas oder Dies Zimmer, die beide - der eine im Stockdunkeln und der andere im Fernsehflimmern der spätnächtlichen Sexwerbungen - tief und fest schlafen. Doch immer, wenn die Kameraeinstellung aus Kyos Zimmer übertragen wird, bietet sich das gleiche Bild: Kyo hockt in seiner Ecke und scheint sich nicht einmal daran zu stören, dass ihm in dieser Position schon längst Arme und Beine eingeschlafen sein müssten. Etwa zwei Stunden später werden auch wieder die ersten Bilder aus Toshiyas Zimmer gesendet, wo der Bassist bis über die Hüfte zugedeckt auf dem Rücken in seinem Bett liegt und mit zufriedenem Gesichtsausdruck vor sich hinträumt. In seinem Arm liegt die ebenfalls schlafende Blondine, die sich fest an ihn gekuschelt hat und ihr Gesicht an seine Brust schmiegt. Bei Kyo bleibt jedoch alles beim Alten. So vergehen langsam aber sicher die Stunden, in denen auch Kinzo sich schweigend verhält, um die mittlerweile sicherlich vermehrt vor dem Fernseher eingeschlafenen Zuschauer nicht aufzuwecken. Als es draußen dann gemächlich zu dämmern beginnt, durchdringt ein schrilles Piepsen die Stille in Kyos Zimmer, als das Handy des Warumonos laut verkündet, dass es nach neuer Energie für seinen Akku verlangt. Zehn Minuten später piepst das kleine Telefon nochmals, diesmal allerdings wesentlich vehementer, was bei Kyo jedoch keinerlei Reaktion hervorruft. Weitere fünf Minuten später schreit das Gerät geradezu nach Elektrofutter und piepst unaufhörlich vor sich hin. "Scheißteil", keift Kyo urplötzlich und rappelt sich aus seiner Ecke hoch, um mit seinen steifgesessenen Gliedern Richtung Tisch zu humpeln und das Handy mit einem Kyosupersonderkillerblick anzuglotzen. Als das Handy nun jedoch mit einem letzten Piepsen elendig verreckt, schiebt Kyo nur skeptisch seine Unterlippe vor und zieht dabei die Stirn in die für ihn so typischen Falten. Dann dreht er sich stapfend um, marschiert auf seinen Koffer zu, während er sich am Bauch kratzt, und fahndet nach dem Aufladegerät, um sein Telefon doch noch an die Energieversorgung anzuschließen. Sobald das erledigt ist, tigert er wieder zum Tisch, wo er sich erst einmal eine Nektarine schnappt und kräftig hineinbeißt. Genüsslich vor sich hinschmatzend, fischt er schon einmal eine Zigarette aus der ebenfalls auf dem Tisch liegenden Schachtel und steckt sie sich an, sobald er den Stein der Frucht einfach auf den Tisch geworfen hat. Mit der Zigarette zwischen den Fingern stellt er sich wieder ans Fenster und blickt durch den Regen über die erwachende Stadt, bevor er sich umdreht und mit den nackten Schultern rücklings gegen die Scheibe lehnt: "Wieder so ein steriles Hotelzimmer..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)