Trauer, tief in deinem Herzen...
Tausend Dank für eure Kommis!!! *jubel*
Dieses Chapter läuft ein wenig aus dem Ruder, ich weiss...(Gomen)
Ich möchte an diese Stelle stark betonen, dass es ein Rin/Sesshi-Story werden wird, also bitte nicht allzusehr über dieses Kapitel aufregen.
Ansonsten wünsche ich noch viel Spaß beim Lesen:
****************************************************************************
Es regnete. Ich stand vor ihrem Grab. Inu Yasha lag neben mir. Er weinte bitterlich. Ich hörte, wie er sich Vorwürfe machte. Dass er zu spät gekommen sei und das alles seine Schuld wäre...
Alle anderen Anwesenden waren inzwischen wieder weg. Nur wir drei standen vor ihrem Grab.
Es war ein schmerzliches Gefühl. Genau wie damals, als meine Eltern gestorben waren... Kagome-sama war für mich wie eine große Schwester gewesen. Ich konnte es gar nicht glauben, dass sie nicht mehr da war. Es zerriss mir innerlich das Herz, wenn ich daran dachte...
Ich hatte das Gefühl, das mich nichts auf diese Welt mich über ihren Tod hinwegtrösten konnte...
Sesshoumaru stand neben mir. Bei ihm war kein Trauer zu sehen. Überhaupt zeigte er nicht die geringste Regung.
Doch als sich Inu Yasha nicht vom Boden rührte, befahl er: "Steh auf!"
Aber Inu Yasha weinte immer noch bitterlich.
"Lassen Sie ihn doch in Ruhe! Sie wissen ja gar nicht wie es ist, wenn man jemanden verliert, den man geliebt hatte!" rief ich zu ihm.
Da sah er mich an. "Diese Frau hier wollte sterben. Was bringt es, ihr dann hinterherzutrauern?"
Ich hielt es nicht mehr aus und verpasste ihn eine schallende Ohrfeige.
"Sie werden es als zwar als Youkai nicht verstehen, aber ich hasse Sie!" schrie ich ihn an und lief weg.
Mann, was bildete er sich da ein? Ich war so wütend! Als ich ins Dorf zurücklaufen wollte, kam mir Kohaku entgegen:
"Rin, endlich treffe ich dich mal alleine! Ich wollte dich fragen, ob du mit mir..."
Ich warf ihn daraufhin seinen Sichel vor die Füße.
"Hier hast du es wieder! Und jetzt lass mich in Ruhe!"
Ich rannte zum heiligen Baum. Es regnete immer noch. Das Wetter passte zu meiner Stimmung. Ich wollte niemanden mehr sehen! Weder Kohaku noch Sesshoumaru! Ich war so enttäuscht! Niemand konnte meine Gefühle verstehen! Ich legte mich am Fuße des Baumes hin...
Ich hörte Schritte. Jemand kam langsam auf mich zu. Ich wollte ihn ignorieren.
"Alle sollen mich in Ruhe lassen!" dachte ich verbittert und schloss die Augen.
Doch ich spürte, dass ich sanft zugedeckt wurde. Erst jetzt merkte ich, wie sehr ich vom Regen durchnässt war. Wer war es? Ich öffnete meine Augen. Vor mir stand nicht Sesshoumaru. Auch nicht Kohaku. Es war ein junger Mann mit langen schwarzen Haaren. Er sah mich sehr mitleidig an. Wer war dieser Mann? Aber das war doch im Augenblick eigentlich egal! Kagome-sama war gestorben und ich war von Trauer erfüllt. Aber das wollten die Personen, die ich vertraute, nicht verstehen... Ich fühlte mich so allein und verlassen!
Aber der fremde Mann stand die ganze Zeit bei mir. Ich war ihm dafür irgendwie sehr dankbar...
Es wurde dunkel. Der Regen hatte inzwischen wieder aufgehört.
Da setzte sich der Fremde zu mir und fragte: "Kann ich dir irgendwie helfen?"
Ich schüttelte den Kopf. Nichts könnte mir helfen, über ihren Tod hinwegzukommen!
"Weine nicht." Kagome-samas Stimme hallte in meinen Kopf wieder.
Jedoch kamen mir die Tränen...
"Warum weinst du?" fragte der Fremde besorgt.
Ich konnte in diesen Augenblick nicht anders! Ich fiel in seine Arme und heulte los. Da hielt er mich fest und tätschelte sanft meinen Kopf.
"Was ist passiert?" fragt er mich.
"Jemand, der mir sehr viel bedeutet hatte, ist gestorben..."
Die ganze Nacht lang hatte er mich in seinen Armen gehalten. Irgendwie hatte er es doch geschafft, mich zu trösten. Ich fand seine Haltung richtig lieb. Er half mir sogar am nächsten Morgen beim Blumenpflücken und begleitete mich zum Grab, wo zum Glück niemand mehr stand. Wir legten die Blumen ins Grab und hielten eine Andacht.
"Kagome ist also gestorben..." -
"Sie war für mich wie eine ältere Schwester gewesen." -
"Verstehe... Und konnte sie in Frieden sterben?"
Ich nickte. "Sie war glücklich, als sie starb." -
"Da bin ich aber froh..."
Ich sah erstaunt, dass eine stumme Träne über das Gesicht des Fremden lief.
"Haben Sie Kagome-sama geliebt?" fragt ich ihn. Da wischte er seine Träne wieder ab und lächelte: "Nein. Aber sie erinnert mich an einer Frau, die ich geliebt hatte." -
"Und wo ist sie jetzt?" -
"Die Frau war durch meine Schuld gestorben. Damals hatte ich meine Gefühle für sie nicht einordnen können. Selbst 50 Jahre später, wo sie mir wieder erschienen ist... Aber es war nicht mehr dieselbe Frau. Sie war nur noch ein rachedurstiger Geist..." -
"Das muss sehr wehgetan haben." -
"Nein. Ich war nur noch ein Monster. Ich hatte nichts als Unheil über diese Welt gebracht. Und deshalb...hatte es mir nichts ausgemacht, sie erneut zu töten."
Er sah mich an. "Es war Kagome, die mich versiegelte. Sie hatte das einzig Richtige getan. Im Gegensatz zu Kikyo, die einen Ungeheuer wie mir die Splitter des Shikon no Tama gab..."
Er seufzte. "Kagome hatte nach einer Weile Kikyo wiedererweckt. Dennoch...ich war mir über meine Gefühle nicht im Klaren gewesen. Erst ....als man mich versiegelte, wurde mir bewusst, was ich alles angerichtet hatte."
Mir stockte der Atem. "Sollte das etwa heißen, dass..." -
"Ja, ich bin Naraku. Kagome muss dir sicher von mir erzählt haben. Nun wo sie tot ist, ist der Siegel gebrochen, der mich im Bann hielt. Aber... inzwischen hätte ich es lieber gewollt, dass ich noch versiegelt bliebe und sie noch am Leben wäre..."
Er stand auf und wollte gehen.
"Was haben Sie jetzt vor?" fragte ich ihn.
Da lächelte er mich an. "Ich werde versuchen, ein neues Leben zu beginnen. Jetzt, wo ich schon frei bin..."
Ich stand hastig auf. "Bitte nehmen Sie mich mit!"
Auch wenn er der besagte Naraku sein sollte, war er der Einzige gewesen, der mich gestern richtig getröstet hatte. Die Anderen wollte ich gar nicht mehr sehen! Sie schienen ja nicht einmal nach mir gesucht zu haben! Naraku war im Moment der Einzige, der mich zu verstehen schien...und der wohl inzwischen bereute, was er einst getan hatte.
"Wie ist dein Name?" fragte er mich.
"Nennen Sie mich Rin." lächelte ich ihn an. "Also gut, Rin. Du kannst mitkommen wenn du willst. Aber ich fürchte, dass du nur unglücklich werden wirst, wenn du mich begleitest..."
Ich schüttelte daraufhin den Kopf. "Ich bin schon unglücklich genug. Schlimmer kann es nicht mehr werden!"
Naraku lächelte. "Wie du meinst."
Wir brachen noch zur selben Stunde auf.
"Verzeiht mir, Kagome-sama. Aber ich werde wohl jetzt mit euren ehemaligen Feind zusammenreisen. Dennoch glaube ich, dass er sich zum Guten gebessert hat..." flüsterte ich leise ein letztes Mal vor ihren Grab, bevor ich Naraku folgte. "Lebt wohl, Kagome-sama..."