Geburtsnacht
Hermine hatte ein paar Tage später Geburtstag. Was auch Malfoy nicht entgangen war, denn da sie ja schwer zu knacken war, musste er alle Geschütze auffahren, die ihm einffielen.
Hermine wurde durch ein durchdringendes und lautes Klopfen geweckt. Sie öffnete ein Auge und sah zur Tür.
"Macht doch mal jemand auf..."
Keiner antwortete. "Hallo?", schlaftrunken richtete sie sich auf und sah sich im Schlafsaal um. Keiner war zu sehen. Das Klopfen hatte aufgehört. Zufrieden warf sie sich wieder in die Kissen, aber der Frieden wurde gestört, als es wieder zu klopfen begann, diesmal lauter und heftiger.
Genervt schlang sie sich den Morgenmantel um den Körper, taumelte zur Tür und öffnete sie. Aber vorher warf sie noch einen Blick auf die Uhr. Erst halb 7.
Vor der Tür hockte ein ausgepackter Schokofrosch, mehr nicht. Der Frosch sah sie an, quakte einmal und hüpfte dann die Stufen runter.
Neugierig tapste sie barfuß ebenfalls die Stufen nach unten. Der GR war dunkel. Genervt gähnte sie und hielt sich die Hand vor den Mund.
"Los mach schon Ron!", wisperte jemand und Hermine starrte verwundert in die Dunkelheit, als plötzlich das Licht angeschaltet wurde.
"ÜBERRAAAAAAAAASCHUUUUUUUUNG!", brüllten ihr ihre Mitschüler entgegen und sie nahm die Hand vom Mund.
Ron und Harry standen vor ein paar ihrer Mitschüler - breit grinsend und mit einer risiegen Torte in der Hand, auf der 16 Kerzen um die Wette zischten - Wunderkerzen.
Hermine lächelte verlegen und Ron schob Harry die Torte in die Hand und umarmte das Geburtstagskind stürmisch.
"Alles, alles, alles, aaaaallles Gute, Mine!!!!!", er knuddelte sie so fest durch, dass sie fast keine Luft mehr bekam. Jetzt überreichte Harry Ron die Torte und umarmte das Mädchen ebenfalls, mit den besten Glückwünschen. Die anderen gratulierten ihr ebenfalls und überreichten ihr die Geschenke.
Hermine war gerührt und überwältigt. Die Torte, die sie von Ron und Harry bekommen hatte, war rechteckig und mit einer riesigen 16 aus Schokosplittern bestückt. Der Zuckerguss war schneeweiß und verziert mit kleinen bunten Sahnehäubchen.
"Los puste sie aus!", drängelte Ron, der sichtlich stolz war, dass die Torte Hermine gefiel.
Sie holte tief Luft, schaffte aber nur 11 anstatt 16, aber Ron und Harry halfen ihr.
"Herzlichen Glückwunsch, Minchen!!", Ron steckte den Finger in die Torte und lutschte ihn ab.
"Das wollte er schon die ganze Zeit machen!! Ich konnte ihn gerade noch so abhalten!", lachte Harry und plötzlich knallte es hinter ihnen. Ein paar der Mädchen hatten Knallfrösche und Luftschlangen mit einer Explosion hochgehen lassen.
Auch Konfetti und was sonst noch so alles glitzerte und Dreck machte flog durch die Gegend.
Dean Thomas und Neville hievten Butterbierflaschen unter den Sofas raus und überreichten sie den anderen.
Sie unterhielten sich alle und freuten sich für Hermine, die aber müde und erschöpft auf dem Sofa saß und die anderen beobachtete.
Ron ließ sich rechts und Harry links neben ihr nieder.
"Hier!", schmatzend reichte Harry dem Mädchen einen Teller mit einem Stück Torte.
Lächelnd stach sie in das Stück und begann zu essen.
"Wow...wer hat die gemacht?"
"Wir!", grinste Ron stolz und Hermine warf ihnen ein unglübigen Blick zu.
"Mit dem Rezept meiner Mutter. Naja gut. Ginny hat geholfen...", er lachte.
"Wo ist sie eigentlich?", fragte Hermine, die ihre Freundin vermisste.
Wie gerufen eilte Ginny die Treppen runter. Sie sah aus, als wäre sie jetzt erst aufgestanden.
"Gott es tut mir ja so Leid!", jammerte sie und umarmte Hermine schnell.
"Ich bin eingepennt, hab mich nur kurz schlafen gelegt und alles vergessen. Verdammt. Es tut mir LEIIID!!"
"Ist schon gut!!", Hermine lächelte, als Ginny auch schon von Seamus Finnigan in Besachlag genommen wurde.
"Wessen Idee war das eigentlich?"
"Die von uns beiden!", antwortete Ron, der schon bei seinem zweiten Stück Kuchen war.
"Wir dachten, du hättest es verdient, soviel wie du arbeitest und so!!"
Ein paar Stunden später saßen die drei schon im Zaubertränkeunterricht. Harry und Ron hatten es sich aber nicht nehmen lassen, Hermine auf den Schultern in die Kerker zu tragen, was sie aber so übertrieben fand, dass sie rot anlief.
Pansy Parkinson musterte sie abfällig.
"Nur weil du Geburtstag hast, erwartest du doch nicht etwa, dass du besser behandelt wirst, oder?"
"Weißt du, Mopsi,", antworte Ron, "wir haben es schon ewig aufgegeben was von dir zu erwarten. Wir warten ja immer noch auf dein Hirn.", Ron grinste sie an und ging ins Klassenzimmer.
Keiner der Slytherins hatte ihr gratuliert, hatte sie ja eigentlich auch nicht erwartet!!
Aber mitten in der Stunde flog ein Zettel zu ihr rüber. Neugierig öffnete sie ihn.
"Happy Birthday!", stand darauf und darunter - Malfoy.
Mit großen Augen sah sie zu dem Slytherin, der freundlich lächelte.
Sie merkte, wie sie rot wurde und sah schnell wieder in ihren Kessel.
<Bah. Erwartet die etwa, dass sie jetzt alle behandeln wie die Königin schlechthin?! Mein Gott. Sie wird noch oft genug Geburtstag haben, diesen Tag sollten man verfluchen und nicht feiern!!>, Draco warf genervt - nachdem sie weggesehen hatte - einen Adlerfuß in den Kessel.
Abends lag Hermine nicht lange wach. Sie war totmüde, also schlief sie gleich ein. Mitten in der Nacht aber, hörte sie ein leises Klopfen, dass sie weckte.
"Nicht schon wieder!!", stöhnend schlurfte sie zur Tür, aber dort war niemand.
Verwirrt lauschte sie, wieder klopfte er. Ihr Gehör führte sie zum Fenster, wo eine kleine Schuleule flatterte und um Einlass flehte. Verwirrt öffnete sie das Fenster und die Eule flog aufgeregt auf ihren Bettpfosten.
Hermine nahm das Stück Papier von ihrem Bein und schon war die Eule wieder weg. Sie erwartete also keine Antwort.
Komm zur Bibliothek, wenn du eine Überraschung nicht verwähren willst.
Mit dabei war ein kleiner Schlüssel. Sie drehte den Zettel um. Kein Anhaltspunkt von wem es sein könnte, hatten Harry und Ron sich noch etwas ausgedacht?!
Neugierig zog sie sich den Morgenmantel an und schlich schnell in die Bibliothek - mit dem Schlüssel bewaffnet. Sie achtete gar nicht darauf, ob irgendwer auf den Gängen war. Die Neugierde überragte und somit stand sie kurz darauf vor der angelehnten Tür, durch die ein kleiner Lichtspalt huschte.
Sie öffnete sie leise und trat ein.
Überwältigt blieb sie kurz stehen. Ein kleiner Pfad mit lauter Kerzen gesäumt zeigte ihr den Weg.
Sie lief den Gang hinab zu einer Tür, die sie nicht kannte.
Hermine drückte die Klinke runter, aber nichts geschah.
<Abgeschlossen...>
Ihr fiel der Schlüssel ein und sie kramte ihn aus der Morgenmanteltasche, um ihn dann ins Schloss zu stecken.
Klick, die Tür war offen.
Sie öffnete sie vollends und trat ein.
Hermine blieb wie vom Donner getroffen stehen. Es waren weder Ron noch Harry oder irgendein Gryffindor - es war Malfoy. (nein...echt?! WAU!!!!)
"Happy Birthday!", sagte er sanft und sie ließ vor Schreck den Schlüssel fallen. Er stand da, gelehnt an einen großen Tisch inmitten einer kleinen Bibliothek.
Überall an den Wänden standen Regale en masse mit Büchern soweit das Auge reichte.
Der Raum war beleuchtet durch einen Kamin, vor dem schwarze lederne Sessel standen.
"Gefällts dir?? Ich dachte mir, du magst gerne Bücher und da du besrtimmt schon alle Bücher in der Bibliothek durch hast, hab ich dir den Schlüssel hierzu geschenkt.", begann er, als Hermine nichts sagte. Sie war zu überwältigt.
"Die Bücher hat noch kein Mensch gelesen, sie sind ziemlich alt und zu jedem Thema ist was dabei..."
"Woher hast du den Schlüssel?"
"Ohne Vitamin B nichts los!", grinste er.
"Wie bitte?"
"Vitamin B - Beziehungen..."
"Wow....das ist...wow...so überwältigend!", stammelte sie nur und Malfoy kam ein paar Schritte auf sie zu.
Er stand jetzt direkt vor ihr.
"Danke!", murmelte sie.
"Glaubst du mir jetzt??", er strich ihr sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht und sie nickte.
Er legte eine Hand in ihren Nacken und die anderen auf ihre Hüfte und zog sie mit sanfter Gewalt zu sich.
Langsam beugte er seinen Kopf zu ihr runter und sah, wie sich ihre Augen schlossen.
Er grinste hämisch, bevor er ganz sanft ihre Lippen mit den seinen berührte.
Der Kuss war diesmal so viel sanfter und einfühlsamer, als das letzte Mal, weshalb Hermine zusammenzuckte, als eine Art Blitze durch ihren ganzen Körpern zuckten.
Er strich mit der Zunge über ihre Lippen und drang dann langsam in ihre Mundhöhle ein, wie eine Schlange spielte er mit ihrer Zunge und erforschte jeden Millimeter ihrer Mundhöhle.
Zaghaft erwiderte sie den Kuss und schlang ihre Arme um seinen Nacken, sie fühlte sich glücklich. Der Kuss fühlte sich irgendwie richtig an. Trotz aller Bedenken und Gedanken fühlte sich dieser Moment nur richtig an.
Plötzlich wurde ihm schlagartig warm und ein unangenehmes Kribbeln durchfuhr seinen Körper, so wie er es noch nie erlebt hatte, er intensivierte den Kuss, sie machte mit.
Plötzlich hatte er das Bedürfnis jeden Millimeter ihres Körpers zu spüren, weshalb er sie noch näher zog.
Er fuhr ihr mit einer Hand durch die Locken und konnte sich einfach nicht von ihr lösen.
Aber sie hatte plötzlich ein ungutes Gefühl und versuchte sich vorsichtig zu lösen - er gewährte ihr den Freiraum, hielt sie aber immer noch an der Hüfte fest.
Sie sah ihn unsicher an.
"War das richtig?"
"Wie hat es sich denn hier angefühlt?", er legte einen Finger auf ihr Herz.
"Es war...anders...", murmelte sie, "Ich hätte sowas von dir nie erwartet!!"
"Sssch...nicht wieder die Slytherin Gryffindorsache. Das ist nebensächlich!", er streichelte mit dem Handrücken über ihre Wange und sie zuckte zusammen - seine Hand war so warm, was sie gar nicht gewohnt war von ihm.
"Ich...ich glaube ich sollte gehen!!", flüsterte sie und machte sich aus seiner Umarmung frei.
"Danke Draco!", hauchte sie, was ihm den kalten Schweiß auf die Stirn schlug.
Sein Name aus ihrem Mund klang mehr als nur richtig, er klang ehrlich...
