Hinter dem Horizont von Duath (Neuer Anfang in einer fremden Welt) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kein Weg ist lang, mit einem Freund an der Seite. (Anonym) Kapitel 4 "Da bist du ja endlich. Warum bist du nur so stur?", begrüßte mich Matt überaus freundlich. Ich trat ihm auf den Fuß und lief an ihm vorbei. "Ihr seid sehr schlagfertig für einen Elb.", stellte Gandalf fest und ich grummelte nur missmutig. Ich war kein Elb, also durfte ich schlagfertig sein. Gandalf blickte mich wieder nur wissend an, lief durch einen wunderschön gepflegten Garten und klopfte an eine von diesen runden Türen. Sekunden später wurde diese geöffnet und ein kleiner Mann mit braunem Wuschelkopf, braunen Augen und diesen behaarten Füßen trat heraus und begrüßte Gandalf freudig. Hinter ihm erschien noch einer, nur dieser hatte rötliches Haar und war etwas fester gebaut. Auch er begrüßte den Zauberer freundlich. Familienzusammenkunft, oder was? "Schön euch wiederzusehen, Frodo und Sam. Ich hoffe, ihr seid bereit für die Reise." "Natürlich Gandalf. Seit Wochen freuen wir uns auf nichts anderes mehr.", erklärte der Rothaarige grinsend. "Dies habe ich auch nicht anders erwartet, Sam.", lächelte Gandalf und wandte sich Matt und mir zu. "Das sind Matt und Ian. Sie sind mir buchstäblich in die Arme gelaufen.", stellte er uns vor und sogleich wurden wir, besonders meine Ohren, in Augenschein genommen. "Willkommen in Hobbingen, Fremde.", begrüßte uns der braune Wuschelkopf, der dann wohl Frodo sein musste. Ich nickte nur, aber Matt war kurz davor den Verstand zu verlieren. Er betrachtete Sam und Frodo mit solch einem Interesse, dass ich fürchtete, er würde sie gleich verschlingen. Vielfraß... "Holt euer Gepäck, Hobbits. Wir wollen gleich aufbrechen. Ich bin mit der Kutsche hier.", forderte Gandalf die kleinen Menschen auf, die sofort taten, was ihnen geheißen war. Während die Hobbits damit beschäftigt waren, ihr Gepäck zu holen, drehte sich Gandalf wieder zu uns. "Ihr werdet uns doch sicher auf unserer Reise begleiten. Ich kenne da jemanden, der euch helfen könnte.", meinte er freundlich, aber bestimmt. "Wie? Bei was helfen?", wollte ich wissen und Gandalf musste lächeln. "Wieder dorthin zu kommen, wo ihr herkommt. Ihr sagtet doch, dass Ihr aus einer anderen Welt kommt, oder?" Ich nickte stumm. Sollte er doch denken, was er wollte. Hauptsache ich kam aus dieser Sache wieder heil heraus. "Also, woher kommt ihr?", wollte Sam wissen und musterte meine Ohren zum wiederholten Male. "Wir kommen aus einer anderen Welt und ein Wunsch von mir muss uns wohl hier hergebracht haben.", erzählte ich zum wiederholten Male. Sie glaubten es ja eh nicht, also war es egal. "Aber Ihr seid ein Elb. Ihr MÜSST aus Mittelerde stammen.", klärte mich Frodo auf und ich konnte mir ein genervtes Stöhnen nicht verkneifen. "Ich bin kein Elb oder sonst etwas. Ich weiß nicht, warum ich auf einmal solch komische Ohren habe.", erklärte ich dann doch ruhig. Er konnte ja nichts dafür, dass ich hier mit Matt festsaß. Tatsache war, dass es wirklich mein Wunsch gewesen sein musste, der uns hier hergebracht hatte. Aber eigentlich hatte ich mir so etwas schon oft gewünscht und warum es gerade jetzt geschehen war, konnte ich mir nur so erklären, dass der Aquamarin, den ich um den Hals trug, WIRKLICH Wünsche erfüllen konnte. Aber dann verstand ich nicht, weshalb Matt "mitgereist" war. Auf ihn hätte ich gut und gerne verzichteten können. Ich musterte meinen Mitreisenden abfällig. Er saß neben Gandalf auf dem Kutschbock und unterhielt sich mit diesem. Und um ehrlich zu sein, je weiter er von mir entfernt war, desto glücklicher wurde ich. Nachdem die Hobbits nämlich ihr Verhör beendet hatten, erzählten sie mir von ihrer gefährlichen Reise nach Mordor, um den Einen Ring zu vernichten. Dies sei jetzt ganze 2 Jahre her, erzählten sie mir voller Stolz und morgen sei der dritte Jahrestag. Dies war auch der Grund ihrer Reise. Sie reisten nach Bruchtal, um sich mit den anderen Gefährten zu treffen und zu feiern. Das hätten sie jedes Jahr zu gehalten, meinte Sam. Ich hörte gespannt zu. Ich kannte die Filme, fand sie aber nie sonderlich spannend. Aber jetzt war ich ja live in Mittelerde und hörte die Geschichte aus dem Munde derer, die es ja wissen mussten. "Wie lang brauchen wir denn nach Bruchtal?", wollte ich wissen, aber die Hobbits zuckten bedauernd die Schultern. "Wir werden sehr spät in der Nacht oder am frühen Morgen ankommen, Ian.", meldete sich Gandalf zu Wort und ich dankte ihm für diese Auskunft. Ich lehnte mich zurück, stöpselte meine Kopfhörer ein und drehte die Musik auf. Ich verzog schmerzlich das Gesicht und riss mir die Hörer aus den Ohren. Und genau in diesen klingelten jetzt Tausend Glocken. Ich hielt mir meinen Kopf. Himmel, Arsch und Zwirn!!, fluchte ich innerlich. Vom Kutschbock kam ein Lachen und ich kannte dieses Lachen nur zu gut. Mit einem gezielten Tritt in Matts Hintern beförderte ich ihn ins Gras. Die Hobbits konnten sich das Lachen nicht verkneifen, aber Gandalf fand dies nicht so amüsant. Spielverderber.... "Ihr solltet Euch wirklich etwas zusammenreißen.", beschwor er mich mit ernster Stimme und ich lehnte mich schmollend zurück. Matt war in der Zwischenzeit wieder aufgestiegen und musterte mich grummelnd. Was bildete der sich eigentlich ein!? Er war ja nicht mein Vater. Bei dem Gedanken an meinen Vater lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Plötzlich spürte ich auch wieder meine blauen Flecken und meine schmerzenden Knochen. Ich stöpselte mir die Hörer wieder ein, aber diesmal stellte ich die Musik ganz leise. Ganz ohne sie wollte ich nun doch nicht sein, denn sonst würde ich eindeutig verrückt werden. Oder war ich es bereits? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)